1856 / 94 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Mittel und Wege zur Ausdehnung seiner Herrschaft aufzufinden uñd Verbindungen mit den den Staats - Regierungen feindlichen Parteien anzuknüpfen. Wie die Abgeordneten in Guatemala, Honduras und San Salvador aufgenommen worden sind, ist nicht näher bekannt, Costa Rica aber weigerte niht nur die Aufnahme des von Walker abgesandten Obersten Schlesinger, sondern traf sofort Máßregeln- zur Abwehr. Der Präsident Don Juan Rafael Mora berief zum 25. Februar einen außerordentlichen Kongreß und ließ sich am 27sten ermächtigen, sei es allein , sei es in Verbindung mit den übrigen central-amerifanischen Staaten, die erforderlichen Maßregeln zu ergreifen, um Nicaragua von den Freibeutern zu befreien und dieselben ganz aus Central - Amerika zu vertreiben. Jn Folge dessen wurde zunächst Schlesinger auf Befehl des Präsidenten an die Grenze gebracht und alsdann dur zwei Dekrete die Verstärkung des Heeres auf 9000 Mann und die Erhebung einer von den bedeutendsten Kapitalisten des Landes auf- zubringenden 12prozentigen Anleihe von 500,000 Franks verfügt, Am 8, März erließ der Präsident einen Aufruf an die Bewohner von Costa Rica, sich zu Gunsten der unterdrückten Bewohner von Ni- caragua zu bewaffnen und stellte sich an die Spiße der Truppen, dem Vice - Prásidenten Don Francisco Maria Creamuno die Re- gierung überlassend. Wie bekannt, hat Walker auf die Rüstungen Costa Rica’'s dadurch geantwortet, daß er ein Corps von 1009 bis 1200 Mann in das Land einrückeñ ließ. Zum Kampfe war es noch nit gekommen, da indeß Costa Rica für den bestorganisirten und am wenigsten erschöpften Staat in Central-Amerika gilt, so wird Walker einen nicht leichten Stand haben, auch abgesehen davon, daß französische und englische Kriegsschiffe bei Punta Arenas stationirt sind, um seine Bewegungen zu überwachen,

SLEALAUD Ir Depe en,

Deut, 18. April. Die Post vom Eisenbahn-Büreau Nr, 10 in Cöln nah Deut hat in Deug den Anschluß an den Schnellzug von Deuß nach Berlin nit erreiht. Gründe unbekannt.

Eisenach, 19. April. Der Eisenbahnzug aus Frankfurt a. M. hat Eisena den Anschluß an den Iten Zug von Eisenach, 3 Uhr Nachmittags, nach Halle nicht erreicht.

Paris, Sonntag, 20, April, (Wolffs Tel, Bur.) Lord Clarendon wird erst morgen abreisen, Der „, Constitutionnel ‘“ theilt aus Wien mit, daß in der Konferenz-Sißung am 11, d, die italienishe Frage besprochen worden sei; Oesterreich und Frankreich hâtten die fernere Occupation gerechtfertigt.

Statiitishe Mittheilungen.

Die neuesten „Mittheilungen des fstatistishen Büreaus“ enthalten über die Bevölkerung und Bebvölkerungszunahme in Frank- reich und im preußischen Staate vergleichende Zusammenstellungen, denen wir Einiges entnehmen, Die Einwohnerzählungen in diesen beiden Staaten fallen nicht zusammen; in Preußen finden alle 3, in Frankreich

alle 5 Jahre Zählungen statt. Um die Ergebnisse gleiher Zeiträume | Tel. Baur. Börse still bei schwachem Geschäst, 1821 und 1851 und in Preußen die von 1822 und 1852 vergleichen, | welche in beiden Ländern gerade einen 30jährigen Zeitraum umfassen. | Die Bevölkerung e betrug im Jahre 1821: 30,461,875, im |

9,183,170 Einwohner; die Zunahme in 30 Jahren 5,321,295, |

zusammenzustellen, kann man die Einwohnerzählungen in Frankreich von d D)

Jahre 1851: 3 also jährlich im Durchschnitte 177,376 Einwohner oder 0,582 Prozent.

Preußen hatte Ende des Jahres 1822: 11,664,133, Ende des Jahres 1852: |

16,869,786 Einwohner. Dies giebt eine Vermehrung von 5,205,653 oder, nah Abzug des erst im Jahre 1834 erworbenen Fürftenthums Lichten-

berg von 5,166,837 in 30 Jahren oder von durchschnittlich 172,228 Ein- | wohnern oder 1,477 Prozent im Jahre. Die französische Bevölkerung hatte | sih also während dieser 30 Jahre in Frankreih um durhshnittlich 0,895 | Prozent weniger als in Preußen vermehrt. Die männliche und weibliche | ia L, O ‘Meri L hatte Frankreich N Jahre | unter ; enschen männliche weniger und 26 weib- | 2A : T, 1 ; N liche mehr als Preußen (im Jahre 1852), eine allerdings unerheb- Der Kammerdiener. Posse in 4 Abtheilungen, von Leitershofen,, liche Verschiedenheit. Auf je 10,000 gleichzeitig Lebende kamen 1852 in Franfkreih 54, in Preußen 22 mehr Frauen als Männer. Frank- | reih hatte unter seiner Bevölkerung verhältnißmäßig 8,39 Prozent | weniger Kinder unter 14 Jahren als Preußen, was von der verhältniß- | mäßig geringeren Fruchtbarkeit der Ehen in Frankreih herrührt. Es | find nämli stehende Ehen im Jahre 1851 in Frankreich 6,986,217, im Frant 1852 in Preußen 2,798,426 gezählt worden und es sind 1851 in |

rankrei 908,957 und 1852 in Preußen 626,683 eheliche Kinder ge-

oren worden. Es kommen hiernach also auf 100 Ehen in Frankreich |

13,01 und in Preußen 22,40 pCt. -neugeborne Kinder. Dazu kommt, daß die Zahl der Ehen in Frankreich verhältnißmäßig größer ist, als in

Preußen. Es kommen nämlich auf 1900 Menschen überhaupt in Frank-

reich 195, in Preußen 166 stehende Ehen. Der leßtere Umstand erklärt fich hauptsächlih dadur, daß der Antheil der Personen von 25 bis 30

Jahren an der Bevölkerung in Frankreich größer ist, als in Preußen, während umgekehrt in Preußen der Antheil der jüngeren Leute an der Bevölkerung viel größer if, als in Frankreich. (Pr. C.)

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Die Angehörigen des Negierungsbezirks Merseburg zeichnen sich von längerer Zeit her dur den Eifèr aus, welchen sie für die Bepflanzung der Straßen und öffentlihen Pläße mit Bäumen bethätigen. Daß dieser Eifer niht nachgelassen, dafür liegen Belege aus amtlichen Nachweisungen vor. Jm vorigen Jahre allein wurden in dem genannten Negierungsbezirk 137,554 Obst- und 325,868 wilde Bäume gepflanzt. Die meisten Anpflanzungen wurden in den Kreisen Bitterfeld, Eccktartsberga, Merseburg, Naumburg, Querfurt, Weißenfels, Wittenberg, m mansfelder See- und im Saalkreise ausgeführt. (Pr. C.)

Ueber den Stand des Gewerbebetriebs im Regierungs- Bezirk Merseburg sind der „Pr. C.“ folgende neuere Mittheilungen zugegangen: Jn Folge der jahrelangen Theuerung aller Lebensmittel, und weil die Aussichten auf Wiederherstellung des Friedens bis vor Kurzem noch nicht ganz ficher erschienen, war im Allgemeinen die frühere Lebendigkeit in die dortigen Gewerbeverhältnisse noch nicht zurückgekehrt. Die Fabriken zu Eilenburg und Zeiß machten indeß von dieser all- gemeinen Flauheit eine Ausnahme. Jn einigen Artikeln, namentlich in gewebten Zeugen, hatte sih der Bedarf durch Bestellungen aus Nord- Amerika im vergangenen Winter ganz unerwartet so bedeutend gesteigert, daß z. B. die Weberei in Zeiß seit vielen Jahren zum ersen Male wie- der ein wirklih lobnendes Gewerbe wurde ein Umstand, welcher auch der Stadtkommune Zeiß eine wesentliche Erleichterung gewährte. Zeiß zählt gegen 500 Weberfamilien, von denen in früheren Jahren ein großer Theil der Ortsarmenkasse zur Last fiel. :

Triest , 19. April Die „Triest. Ztg.“ meldet: Die Resultate der Lloyd-Dampsschifffahrt im Jahre 1855 ermöglichen die Entrichtung einer Dividende von sechs Prozent, einschließli bereits bezahlter vier Prozent, und etwas mehr als einer halben Million Gulden auf Abschreibungen am Materialwerthe und zur Dotirung des Assekuranz- und Reservefonds.

Stam E R R E E

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Leipzri&. 19. April. Leipzig - Dresdener 283 G. Löbau - Zti- tauer 685 G. Magdeburg - Leipziger 342 Br. Berlin - Anhaltische —. Berlin-Stettiner 157 Br. Cöln - Mindener —. Thüringische 1192 Br., 119 G. Friedrich - Wilhelms - Nordbahn —. Altona-Kieler 131 Br. Anhaiît - Dessauer Landesbank - Actien Litt. A. u. B, 1364 Br.;, Litt. C. 1245 Br. Brannschweigische Bank - Actien Litt. A. u. B. 1464 Br. W eimarische Bank-Actien Litt. A u. B. 125 Br., 1242 G. Wiener Bavk-

| 1oteu 1015 G. OVesterreich. Sproz. Metalliques 864 G. iß85ter Loose —.

185ter National- Anieihe 874 Br., 87 G. Preuss. Prämien-Anleihe —. Paris, 20. April. (Wolffs Tel. Bur.) In der Passage g-ringes Leben; die 3proz. eröffnete zu 74,60 und schloss zu 74, 55.

reau. 21. April, 42 Uhr 53 Minuteo Nachmitt (Tel. Dep. d. Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 1013 Br. FVreibuecger Actien ‘747 Br., neuer Emission 4647 Br. Oberschlesische Aciien Lit. A. 208 G. Obersctlensche Actien Lit. B. —. Oberschlezsìsche Prioritäts - Obligationen D, 290 G. Oberschlesische Prioritäts- Obligationen E. 785% Br. Kos - Oderberger —, neuer Emission 1957 Br. Kose! - Oderberger Prioritäts - Obligationen 907 Br. Neisse- Briegzr Actien 717 Br.

Spiritus pr, Kirger zu §0 Quart bei 80 pCt. Tralles 13 Rthlr. G. Weizen, weiss. 53—136 Sgr., geib. 50-131 Sgr. Roggen 84---98 Ser. erste 63-76 Sgr. Waser 36 --453 Sgr.

Bei sehr geringem (Geschäst waren die Course ziemlich unver- ändert.

Wien, 21. April, Nachmittags 12 Uhr 45 Minuten. (WVVolffs

Süber - Aniceihe 89. 3proz Metalliques 857. 2: proz Netalligues 765. Bankactien 1130, - NYordbah:: 3025. 1829er Loose 183. {SGAer Luuse 109, Natina! - nlehen 86%, Bank - Interims - Scheine 387,

London 10, 02. Augsburg 102. Bambureg 74%. Paris 119. Gold 52.

Siber 23.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 22. April. Jm Opernhause. (77ste Vorstellung) : Der Freishüß. Oper in 3 Aufzügen, von Fr, Kind, Musik von C, M. von Weber.

Im Schauspielhause. (107te Abonnements - Vorstellung): Hierauf: Der Rechnungsrath und seine Töchter. Lustspiel in 3 Ab= theilungen, von L, Feldmann. Kleine Preise.

Wegen plögliher Erkrankung des Frl. Fuhr kann die ange- kündigte Vorstellung des Schauspiels: Die Lady von Worsley-Hall, nicht stattfinden.

Die bereits hierzu gelösten Billets haben nur zur heutigen Vorstellung Gültigkeit und können im Nichtbenußungsfalle bis heute Mittag 1 Uhr zurückgegeben werden.

Mittwoch, 23. April, Jm Opernhause. (78ste Vorstellung ): Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg. Große roman- tische Oper in 3 Akten, von R. Wagner. Ballets vom Königl. Balletmeister P. Taglioni. Mittel-Preise.

Im Schauspielhause: Keine Vorstellung.

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Oeffentlicher Anzeiger.

[717] L A A

Der des wiederholten Betrugs und der Theil- nabme am Meineide verdächtige Privatschreiber Gustav Dietrich von hier hat sich am 9ten d. M. von hier entfernt und treibt fich wahr- \cheinlich vagabondirend umher.

Alle Behörden werden ergebenst ersucht, auf den 2c. Dietrich vigiliren und ihn im Betre- tungsfalle an die Gefängniß - Expedition des hiesigen Königlichen Kreisgerichts abliefern zu lassen. Dietrich ist 25 Jahre alt, 5 Fuß 6 Zoll groß, hat dunkles Haar, gesunde Ge- fichtsfarbe und ist kurzsichtig, weshalb er ge- wöhnlich eine Brille trägt. E

Spremberg, den 18. April 1856.

Der Königl. Staats-Anwalt.

[705] Gefundener Leichnam.

Am 11. April 1856 is in Berlin an der Ebertsbrücke in der Spree ein männlicher Leich- nam gefunden tworden. | i

Der Verstorbene ist 5 Fuß 2 Zell groß, hat langes dunkelblondes Haar, starken dunfkelblonden mit grauen Haaren vermishten Backenbart, voll- ständige Vorderzähne, dagegen im rechten Ober- und linken Unterkiefer eine große Zahnlüe. Augen und Gesichtszüge waren nicht mehr zu erkennen,

Die Bekleidung bestand in einem s{chwarzen Tuchrocke, dergleichen Hosen, \chwarzkarirter Weste mit blanken Knöpfen, Hemde ohne Zei- chen, blau farirtem Shawl, bunten Hosenträgern und Lederfstiefeln.

Alle Diejenigen, welche über den Verstorbenen odex, dessen Todesart Auskunft geben können, werden aufgefordert, sih zu ibrer Vernehmung am 30, April d. J.,, Vormittags von 10 bis 12 Uhr, im Gerichtshause, Molkenmarkt Nr. 3, 2 Treppen hoh, Verhör8zimmer Nr. 1 vor dem Gerichts-Assessor Ebers einzufinden, oder ihre Wissenschaft dem unterzeichneten Ge- riht zu den Akten U. 30. 56 \chriftlich anzuzeigen.

Kosten entstehen dadurch nicht.

Berlin, den 14. April 1856.

Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchun gssachen. Kommiss. 11. für Vorunters.

A R A R L R T TERER E EKE

[716] Bekanntmachung.

Die Kreis - Chirurgenstelle des Ortelsburger Kreises in Willenberg ist erledigt worden.

Wir fordern daher qualifizirte Wundärzte erster Klasse, welche die forenfishe Prüfung be- standen haben und bei Besetzung der erledigten Stelle, mit der ein jährlihes Gehalt von 100 Thalern verbunden ist, berücksihtigt zu werden wünschen, - hiermit auf , sich unter Einreichung ihrer Qualificationsatteste innerhalb 6 Wochen bei uns zu melden.

Königsberg, den 8. April 1856.

Königl. Regierung, Abtheilung des Junern.

Schlott.

Er E E E R E R R R E R -E M L RRE

[707] Bekanntmachun

Es wird hierdurch zux allgemeinen Kenntniß

gebracht, daß

1, bei dem hiesigen Königlichen Stadtgerichte an summarischen, Mandats-, Jnjurien- und Bagatell-Prozessen

a) im Jahre 1854 = 64,408,

b) im Jahre 1895 = 61,963,

mithin in leßterem 2,445 weniger als im ersteren ;

. dagegen Schiedsmannssachen im Fahre 1855 überhaupt anhängig waren 4752, bon welchen

a) 2442 verglichen,

b) 601 zurüdckgenomnmen,

c) 1697 an den Richter verwiesen, - d) 12 \chweben geblieben find, Sa. 4752,

Berlin, den 3, April 1856. Königliches Kammergericht.

[723] Bekanntmachung. Der Westpreußische Pfandbrief Nr. 22. Laskowiß über 25 Thlr. , Brom- berger Departements, / ist verdorben und soll auf den Antrag des ka- tholishen Kirchen- Kollegiums zu Marzdorf bei Märkisch Friedland amortisirt werden. Marienwerder, den 2, April 1856. Königlich Westpreußishe General - Landschafts- Direction. (gez.) von Rabe.

[400] Oeffentliche Aufforderung.

Es ist bei uns auf die Amortisation des unter der Bezeichnung :

Standes-Herxl. Hütten-Amt Schueider unter dein Datum Keula, den 3. Oktober 1855 auf J. Kreter in Berlin über 198 Thlr. 24 Sgr. 3 Pf. Preuß. Cour., zahlbar am 3. Januar 1856 an eigene Ordre des Trassanten gezogenen, von J. Kreter acceptirten und unter dem Da- tum Keula, den 6. Oktober 1855, unter obiger Bezeichnung des Trassanten an die Ordre des derrn J. O. Wahl girirten, angeblich dem Kaufmann J. O. Wahl zu Muskau gestohlenen Prima - Wechsels angetragen worden,

Der unbekannte Jnhaber dieses Prima-Wech- sels wird hierdurch aufgefordert, uns denselben binnen 6 Monaten, spätestens aber in dem auf

den 27. September 1856, Vormittags

115 L,

bor dem Herrn Stadtgerichts - Nath Zermanni im Stadtgerichts-Gebäude, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 21, angeseßten Termine vorzulegen, widrigenfalls der Wechsel für kraftlos erklärt werden wird. Auswärtigen werden die Herren Justizräthe Lüdike, Marchand und Rechts-An- B zu Mandatarien in Vorschlag ge- racht.

Berlin, den 29. Januar 1856.

Königl. Stadtgericht, Abtheilung für Civilsachen. Deputation für Kredit - 2c. und Nachlaßsacheu.

[708] Bekanntmachung.

Von dem unterzeichneten Gericht wird hier- durch zur öffentlichen Kenntniß gebracht , daß die zwishen dem Kaufmann Benjamin Gold- stücker und dem durch Erkenntniß vom 1. Fe- bruar 1855 für einen Verschwender erklärten Kaufmann Moriß Lessing bisher bestandene So- cietät mit Geschäft Firma: M. Benda Söhne aufgehoben ist.

Berlin, den 14. April 1856.

Königliches Stadtgericht.

Abtheilung für Vormundschafts-Sachen.

S El

[709] Bekanutmachung

Jn dem über das Vermögen des Buchhänd- lers Carl David hierselbst eröffneten Kon- furse ist als Tag der Zabhlungs-Einstellung nach- träglich

der 9. September 1856

bon Amts wegen festgestellt werden.

Berlin, den 17. April 1856.

Königliches Kreis-Gericht T1. (Civil-) Abtheilung.

(713] Oeffentliche Ladung.

Jn Sachen der Ehefrau des Matrosen Eickert, Sophia geb. Eickhorst zu Bodstedt, wider ihren gedachten, der Anzeige nach seit etwa 5 Jahren abwesenden Ehemann wegen böslicher Verlas- sung ift ein Termin zur Klagebeantwortung und inündlichen Verhandlung auf den 23, Okt ober c., Vormittags 12Uhr, im Königl. Kreisgerichte hierselbst anberaumt, wozu der Beklagte hierdurch unter dexr Ver- ivarnung geladen wird, daß im Falle seines Ausbleibens der Jnhalt der Klage für zuge- standen und seine Ehe mit der Klägerin auf N LIENR Antrag derselben geschieden werden vird,

Stralsund, den 7. April 1856.

Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

[712] Oeffentliche Vorladung.

Die unbekannten Erben und Erbnehmer fol-

gender Personen:

1) des in Cussow am 19. Dezember 1854, ohne Testament verstorbenen Schäferknechts Fer- dinand Perlick, dessen Nachlaß in einem Depositalbestande von 83 Thlr. 5 Sgr.

“50 Pf. besteht, und ? der hierselbst am 12. August 1855, ohne Testament verstorbenen unverehelihten Wil- helmine Lange, aus Groß - Crien, deren Nachlaß in einem Depositalbestande von { Thlr. 1 Sgr. 2 Pf. besteht, werden hierdurch vorgeladen, fih in dem auf den 30. Januar 1857, Vormittags 10 Uhr,

bor dem Herrn Referendarius Hildebrandt bier

in unserem Gerichtshause anberaumten Termine

entweder persönli oder schriftlich zu melden und ihre Erblegitimation zu führen, widrigen- falls sie mit ihren Erbansprüchen ausgeschlossen werden und der Nachlaß den sich meldenden und legitimirenden Erben, béim Ausbleiben eines solchen aber dem Fisco verabfolgt und der nach erfolgter Präklufion sich etwa erst meldende nähere oder gleich nahe Erbe alle seine Handlun- gen und Verfügungen anzuerkennen und zu über- nehmen s{chuldig, bon ihm weder Rechnungs- legung, noch Ersaß der gehobenen Nuzungen zu fordern berechtigt, sondern sich lediglich mit dem, was alsdann noch von der Erbschaft vor- handen wäre, zu begnügen verbunden sein solle.

Stolp, den 14. April 1856.

Königliches Kreisgeriht. I, Abtheilung.

[715] Oeffentliche Bekanntmachung. Aufgebot eines Dokuments.

Auf dem Vol. 1. pag. 385 des Hypotheken- buchs verzeichneten, dem Gutsbesiger Carl Wolff Stielow gehörigen Rittergute Carßau oder Karßow stehen Rubrica VI. No. 17

10,000 Thlr. nebst Zinsen vom 1. Juli

1842 aus der Notariats - Urkunde bom

22. Juni 1842 für die verwittwete Frau

Rittmeister bon Winterfeldt, Elisabeth Frie-

derike Charlotte geborne von Kalben , ex

decreto vom 23. September 1844 eingetragen.

Das über diese Forderung ausgefertigte Hy- potheken-Dokument is angeblich verloren gegan- gen und das öffentliche Aufgebot, \o wie die Amortisation desselben in Antrag gebracht. Es werden daher alle diejenigen, welche an dieses Dokument als Eigenthümer oder deren Erben, als Cesfionarien, Pfand- oder sonstige Brief- Jnhaber Ansprüche zu haben vermeinen, auf- gefordert, dieselben sofort, spätestens aber in dem auf den 15. Soptemdber. d, J, Vormittags

11 UVr,

an hiesiger Gerichtsstelle vor dem Herrn Kreis- richter von Müblex anberaumten Termine an- zumelden und nachzuweisen, widrigenfalls fie mit ihren etwaigen Ansprüchen präkludirt und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen aufer- legt, das Dokument aber für amortifirt erklärt werden wird. L

Spandau, den 7. April 1856.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

[470] Edictal-Citation. :

Die Ehefrau des Handlungs - Kommis Franz Seidel, Wilhelmine geb. Hasse aus Seeben, hat gegen ihren Ehemann die Ehescheidungsklage wegen bösliher Verlassung erhoben. Da der dermalige Aufenthalt des Verklagten unbekannt ist, so wird demselben hierdurch eröffnet, daß zur Beantwortung der Klage-Termin auf den 24. Junius d J, Mittags 11 Uhr, an hiefiger Gerichtsstelle, Jnstructionszimmer Nr. 6 vor Herrn Kreisgerichtsrath Valcke an- geseht ist, wozu der Verklagte unter der Ver- warnung vorgeladen wird, daß im Falle ex weder vor noch in dem Termine sih meldet unk die Klage beantwortet, die in derselben vorge

l tragenen Thatsachen für zugestanden angenom: