1856 / 102 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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lin 2 Uhr 30 Min. Nachmittags, nach Luckau 5 Uhr Nach- ags: : :

es Snefürt 12 Uhr 15 Min. Nachmittags, Anschluß von Berlin 1024 Uhr Vormittags, :

durch Manschnow 2 Uhr 50 Min. Nachmittags,

in Cüstrin 3 Uhr 30 Min. Nachmittags, Anschluß na Lands- berg 3 Uhr 45 Min. Nachmittags, Soldin 4 Uhr, Königs- berg in der N. 4 Uhr Nachmittags.

__c. Dritte Post:

aus Cüstrin 7 Uhr 15 Min. Abends, Anschluß aus Landsberg 6 Uhr 45 Min. Abends,

durch Manshnow 8 Uhr Abends, Anshluß nah Letschin 95 Uhr Abends, von Seelow 7 Uhr 40 Min. Abends, von Wrießen 7 Uhr 40 Min. Abends,

in Frankfurt 103 Uhr Abends, Anschluß an die Schnellzüge na Breslau 115 Uhr Abends, nah Berlin 34 Uhr früh;

durch Manschnow 7 Uhr 5 Min. früh, Anshluß nach Wrietßen 7 Uhr 15 Min. früh, nach Seelow 7 Uhr 15 Min. früh,

in Cüstrin 7 Uhr 45 Min. Vormittags, Anschluß nach Lands- |

berg 8 Uhr früh. 3) Eine tägliche, bierfißige Personen - Post zwischen Manschnow und Wriezen :

6 Uhr 40 Min. früh, aus Frankfurt 7 Uhr früh, aus Ber- lin 5 Uhr 55 Min. früh,

über Zechin

und Letschin

in Wriezen 10 Uhr 45 Min. Vormittags, Anschluß nach Neu- stadt-Eberswalde 11 Uhr früh,

aus Wriezen 4 Uhr Nachmittags, Anschluß von Neustadt 10% Uhr Vormittags,

in Manschnow 7 Uhr 40 Min. Abends, Anschluß nach Cüstrin 9 Uhr 5 Min. Abends, nah Frankfurt 8 Ubr Abends, nach Berlin 9 Uhr 15 Min. Abends.

4) Eine täglihe Personen-Post zwischen Manschnow und Seelow :

aus Manschnow 7 Uhr 15 Min. früb, Anschluß aus Cüstrin 6 Uhr 40 Min. früb, aus Frankfurt 7 Uhr früb, aus Letschin 6 Uhr 25 Min. früh,

in Seelow 8 Uhr 25 Min. Vormittags,

aus Seelow 6 Uhr 30 Min. Abends,

9 Uhr 5 Min, Abeuds, nach Frankfurt 8 Uhr Abends, nach Letschin 9% Uhr Abends. 9) Eine tägliche Personen-Post zwischen Letschin und Manschuow : aus Letschin 4 Uhx 45 Min. früh, über Zechin

7 Uhr 5 Min. früh, nach Frankfurt 6 Ubr 45 Min. früb,

nah Seelow 7 Uhr 15 Min. früh,

Seelow 7 Uhr 40 Min. Abends, in Letschin 11- Uhr 10 Min. Abends.

groschen erhoben. Die auf den einzelnen Coursen früher bestandenen Halt estellen bleiben auch ferner bestehen.

| "für das ( i über | aus Manschnow 9 Uhr 30 Min. Abends, Anschluß aus Cüstrin | L, déhes Eini u f “Ge 9 Uhr 10 Min. Abends, aus Frankfurt 9 Ubr Abends, aus | schränkung des frühen Deimhüeis, E

geschlagen, statt der Anträge des Abgeordneten 1) „daß das zu

An Personengeld wird bei sämmtlichen Posten pro Meile 6 Silber- frühe Heirathen beschränkt“ und 2) „daß die Gestattung der Grün-

Berlin, 30. April. Der erste Gegenstand der Tages - Ord- L der gestrigen (34sten) Sipung des Herrenhauses war der Bericht der Finanz -Kommission über den Antrag des ‘Grafen v.Dönhof f, betreffend die Verminderung der Amortisirung ter Staats- shulden, Die Kommission stellte folgenden Antrag: „Der Staats-= Regierung zu empfehlen, auf eiue Verminderung der jeßt geseh- lihen Amortisations-Raten der Staatsschuld bedacht zu sein, solche jedoch nur im Wege des-Vertrages herbeizuführen ; den angemesse- e Fun e P zwar nah ihrem Ermessen fest= zuleuen, jedoch mit derselben rüdsihtlich der höchstverzinslice Staatsschuld baldmöglichst rzu, A L tin een nöthig werdenden neuen Anleihen eine geringere Amor-= tisations - Rate als 1 Prozent von Anfang in ‘Aussicht zu nehmen und festzuseßen,“ Nach kurzer Debatte wurde die Thei-

bei künftig etwa

aus Frankfurt 4 Uhr 30 Min. früh, Anschluß von diesen Zügen, | lung des Kommissions-Antrages bei den Worten : „Und bei künftig

etwa 2c,” beantragt und der erste Theil des Kommissions= Antrages vom Hause angenommen, der zweite Theil dagegen abgeiehnt. f Den nächsten Gegenstand der Tages - Ordnung bildete der Bericht der Justiz - Kommission über die Gesebß - Ent- würse, betreffend die Abänderung und Ergänzung einiger Bestim-

i S Z “srin | Mungen der Bank-Ordnuung vom 5, Oktober 1846 und die ‘min- aus Manschnow 7 Uhr 15 Min. früh, Anschluß aus Cüstrin derung der Kassen-Anweisungen um 15 Millionen Rthlr,, fowie He Aue

gabe verzinslicher Staatsschuld - Verschreibungen über 16,598,000 Rthlr. Die Kommission empfahl Annahme nach den Beschlüssen des Hauses der Abgeordneten. Beide Geseß - Entwürfe wurden nadh den Kommissions - Vorschlägen angenommenz dasselbe geschah mit dem Gesep - Entwurfe, betreffend die anderweite Regelung der Wirtdÿschafts-Abgaben sür den Schank von Wein und Branntwein und für den Kleinhandel mit diesen Getränken in den hohenzollern- e E E mit A E, Aen Hansestadt Bremen, wegen esdrderung der gegenseitigen Verkehrs-Verhältni} Vertrag ie 26, Januar 1856. \ T I en Auf der Tages-Ordnung der gestrigen (67sten) Sitzun des Ab geordneten - Hauses stand zuerst der Berihe über des GVeseß=Entwurf, betreffend die Abshäßung von Landgütern zum

| u Tat s in der Provinz Westfalen, über i ri toff : ¿ istrin | L!E vel der Deralhung des Geseß » Entwurfs im Herrenhause bei in Manschnow 7 Uhr 40 Min. Abends, Anschluß nach Cüstrin | den §§. 3 und 9 beschlossenen Abänderungen. aas des Chefs des diese hause i | Eben so wurde das Geseß, die Städte-Ord ür d inpro= in Manschnow 6 Uhr 25 Min. früh, Anschluß nach Cüstrin | A E e Tahro

i vaI Auf Empfehlung j landwirthschaftlichen Ministeriums wurden Abänderungen und das Geseß, wie es vom Herren- beschlossen, auch von diesem Hause angenommen.

vinz nach der Redaction des Herrenhauses angenommen. Es folate der Bericht der vereinigten Kommissionen für die S uirfem uv des Abg. Freiherrn v. d. Geseb-Vorschlages behufs Be- Die Kommission hatte vor=

| dung einer Familie von dem Nachweise der Mittel zur standesmäßigen

Eraáhrung abhängig gemacht werde“

Beichaisen werden auf sämmtlichen Stationen nach Bedürfniß gestellt. Der Gang der Küstrin-Berliner Personen-Post bleibt unverändert. |

Die Fahrzeiten der Frankfurt-Woldenberger Personen-Post bleiben eben- | leichtsinnigen Heirathen durch geeignete Maaßregeln enágegenzu-

treten?“

falls dieselben; jedoch wird diese Post vom 1. k. Mts. ab weder in Manschnow noch in Lebus anhalten; es können daher Postsendungen

nach Manschnow und Lebus nur mit den Frankfurt-Küstriner Posten Be- | förderung erhalten. Jn Bezug auf den Abgang und Zugang von Nei- |

senden treten die e Post-Anstalten bei der Frankfurt-Wolden- | x | ordnung. und die Abg, Heise und Wagener Ba für den Kommis= sion ; atow und “Reichensperger (Köln) für Uebergang zur Tagesord ü i E e E g g nung über sämmtliche An | selber von jelben (Uebergang zur Tagesordnung) erhoben sich 98, gegen den= | selben 109 Abgeordnete; der Antrag wurde somit aclelnt; bei | der deshalb vorgenommenen namentlichen Abstimmung erklärten fich | 99 Abgeordnete für und 108 Abgeordnete gegen den Ueber=

. ¡j gang zur Tagesordnung. Die Antr darauf“ angenommen. ° nträge der Kommission wurden

berger Personen-Post in die Kategorie von Haltestellen.

Die V ie T Rad L

® zwischen Frankfurt und Sternberg über Reppen wird vom 1. Mai c. ab n B i aus Frankfurt um 15 Uhr Mittags, aus Sternberg um 12 Uhr Nachts

abgefertigt werden.

Frankfurt a. O., den 24. April 1856.

Der Ober - Post - Direktor. Schroeder.

Nichtamtliches.

Alexander 11, von Rußland Galadiner statt.

Se. Majestät der König, so wie Jhre Königlichen Hoheiten die | n n erschienen dabei in User Antra mit dem Andreas- | oen, Während der Tafel, zu welcher auch die Herren der Kai-

chen Gesandtschast ünd die bei Hofe vorgestellten hier

anwejendenrussischen Fremden ein eladen waren, brachten Se. Majestät Kone die Gesundheit des Kaisers Majestät aus. m

fions - Antrag, die

n folgende Resolution anzu- „der Königl, Staats - Regierung zur Erwägung zu f ob es niht zweckmäßig sein möchte, dem zu frühen und

nehmen : psehlen,

en Zum dritten Antrage des Abg. v. d. Horst, die jetzige Vreizügigkeit durch allgemeine Bestattung des e oa A Erforderung des Nachweises der Mittel nachhaltigen Unterhalts eingeschränkt werde, beantragte die Kommission Uebergang zur Tages- Nachdem der Abg. v. d, Horst für seinen Antrag

Abgeordn. v.

wurde über den

deshalb von dem Abgeord- Patow gestellten / , G nta

Antrag abgestimmt.- Für den=

Die Stadt Eilenburg, im Regierungsbezirk Merseburg,

welche gegenwärtig 6071 Einwohner zählt, ist von folgenden un-

, Preußen. Charlottenburg, 30. April, Nachdem Jhre | Königlichen Majestäten gestern Mittag in erwünshtem Wohl- sein aus Dresden wieder zurüidgekehrt waren, fand um 4Uhr beiAller= höchstdenselben im Königlichen Schlosse zu Charlottenburg aus Ver- | anlassung des hohen Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers

mittelbar an die Stadt ‘gränzenden Vorstädten: Torgauer Vorstadt mit 680 Einwohnern, Hinterstadt mit 717 Äiomednota: E Out, 863 Einwohnern, Leipziger Steinweg mit 729 Einwohnern, . Zscheppelende mit 659 Einwohnern, Thal mit 182 Einwohnern umshlossen, Diese Vorstädte bilden jede eine selbstständige Land= gemeinde , mit der Stadt Eilenburg jedoch einen emeinschaftlichen Polizei - Bezirk. Zur Feseiligung der bisher vielsah hervorgetre- tenen Mißstände ist die Vereinigung dieser Vorstädte mit der Stadtgemeinde Eilenburg, unter Zustimmung des Kreistages des Delipscher Kreises, von. den betheiligten Gemeinden beschlossen worden, und- des Königs Majestät haben unterm 9. April e Beschlusse. die landesherrliche Genehmigung ertheilt.

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Hannover. Osnabrück, 28.- April, Die Arbeiten am preußishen Theil der Westbahn sind so weit vorgerückt, daß heute eine von Münster gekommene Lokomotive hier anlangte, und nach furzem Aufenthalt nah Rheine zurückehrte. Morgen wird eine an- dere Lokomotive von Lingen erwartet. Hiernach zu urtheilen, darf der Eröffnung des Lai ¿e Westbahntheiles baldigst entgegen-

esehen werden. (We}). Z.

y Gro abritianien und Jrland. London, 28. April. Die auf die central-amerikanishe Frage bezüglichen Acten- stücke sind veröffentliht und beiden Häusern des Parlaments vor= gelegt worden. Sie bestehen aus 189 Depeschen und füllen über 300 Seiten. Unter den englischen Dokumenten is eines der wih= tigsten eine Note Lord Clarendon?s (Nr. 176), welche als Antwort auf ein Schriftstück Buchanan's dient, das die Ansichten der Regie- rung der Vereinigten Stäaten über die aus dem Clayton-Bulwer- Vertrage hinsihtlich des Mosquito-Protektorats, der britischen K0-=- lonie Belize und der Jnsel Ruatan für Großbritannien erwachsen- den Verpflichtungen auseinanderseßt. Die an Buchanan gerichtete Erwiderung Clarendon?s, vom 2, Mai 1854 datirt, enthält die englishe Auffassung in Bezug auf dieselben Fragen. Was zuvör= derst das Mosquito=Protectorat angeht, dessen Berechtigung Herr Buchanan anficht, so bemerkt Lord Clarendon: E

England hat nie irgend welche Besißungen im Mosquitolande ges habt, jedoh ohne Zweifel als shüßender Bundesgenosse des Mosquito- Königs, der sogar gelegentlih (vccasionally) unter den Auspicien der bri- tischen Behörden zu Jamaika gekröni worden ist, einen großen und aus- gedehnten Einfluß auf dasselbe ausgeübt. Die Negierung der Vereinig- ten Staaten wird wohl kaum erwarten, daß Großbritannien sich auf eine Erklärung oder Vertheidigung seines Verhaltens in Bezug auf Schritte einlassen wird, die es vor beinahe 40 Jahren in einer Sache ge- than hat, welche kein Recht und keine Besißung der Vereinigten Staaten betraf. Die Regierung der Vereinigten Staaten würde sich mit Necht höchlih darüber wundern, wenn die großbritannische Negierung jeßt die Berechtigung irgend einer ihrer längst vergangenen Handlungen, durch welche kein Territorialrecht Großbritanniens beeinträchtigt ‘wurde, in Frage stellen wollte. Auch würde das amerikanische Volk eine fremden Staaten gegenüber versuchte Rechtfertigung oder Erklärung solcher Hand- lungen für unverträglich mit der Ehre und Unabhängigkeit der Ver- einigten Staaten balten. Die Regierung der Vereinigten Staaten wird sich daher niht wundern, wenn die Regierung Großbritanniens sich auf nichts einläßt, was wie eine Erklärung oder Rechtfertigung ihres Ver- haltens in Bezug auf- ihr lange bestehendes Protektorat über die Mosquito's aussehen könnte. : N

Es wird hiernah hervorgehoben , daß viele Jahre hindurch weder von Seiten Spaniens, noch von Seiten der central=-amerikta- nischen Republiken gegen die von Seiten Englands ausgeübte Schirm- herrschaft protestirt worden sei, und daß, wenn die Mosquito-Jndianer das in Rede stehende Gebiet räumten, es noch immer zweifelhaft sein würde, welcher Staat denn eigentlih gerechte Ansprüche auf diesen Landstrich hatte. Wenn Buchanan behaupte, die amerikanische Re- gierung habe stets das Recht Englands auf das Mosquito -Pro- tektorat bestritten und dagegen protestirt, so sei das eine irrige Vörausseßbung. Möglich sei es allerdings, daß die Vereinigten Staaten erst 1842 von der Stellung Großbritanniens in jener Gegend in Kenntniß geseßt worden seien. Doch zeige sih in ihrer diplo- matishen Korrespondenz mit der englishen Regierung keine Spur davon, daß sie dieses Gegenstandes vor Ende des Jahres 1849 Erwähnung gethan, Aus amerikanischen Dokumenten sei sogar er- fihtlih, daß die amerikanische Regierung einen im November 1847 ergangenen Hülferuf Nicaragua?s gegen einen befürchteten Angriff durch britishe Streitkräfte unbeantwortet gelassen habe. Dieselbe Erscheinung habe sih im folgenden Jahre und im Jahre 1849 wiederholt. Von der Monroe-Doktrin, auf welche die Auseinander- seßung Buchanan’'s Bezug nimmt, wird in der Antwort Claren-

zu nehmen hätten, anzuerkennen vermöge. auf den Hauptpunkt über, nämlich auf die Auslegung jenes Ver- trags-Artikels , durch welhen England und die Vereinigten Staaten sich verbindlih machen, keinen Theil Centralamerikas zu „fkolonisiren, zu ofkupiren, zu befestigen oder Herrschaft darüber zu beanspruchen oder auszuüben.“ Den Stein des Anstoßes bildet bekanntlich das Wort „occupy““, welches eben sowohl beseßen wie besißen heißen kann. Uebersebung entschieden. Die Engländer beschränken die Wirkung der Vertragsbestimmung mithin auf die Zukunft, während die amerikanische Deutung ihr eine rückwirkende Kraft verleiht, Um den wahren Sinn eines Vertrages zu ermitteln, sagt Lord Claren- don, müsse man sowohl die Umstände, unter denen er abgeschlossen worden, wie seinen Wortlaut ins Auge fassen. Gegen den Fort- bestand des Mosquito-Protektorates lasse sich aber weder aus jenen Umständen, noch aus dem Wortlaute irgend eine Folge- rung ableiten. Der Vertrag habe den Zweck gehabt, die Neutralität des Verbindungsweges zwischen den beiden Ocea- nen zu sihern, und diese könne durch ein derartiges Protektorat , wie England es über die Mosquito-Küste ausübe, durchaus uicht beeinträchtigt werden , wie denn auch die im Ver-

Die Engländer haben sich für jene, die Amerikaner für diese |

irage vorkommenden Ausdrücke „fkolonisiren und ofkupiren““, wenn man der Bedeutung dieser Worte keinen Zwang anthun wollte, auf dieses Protektorat keine Anwendung fänden. Von einer Aufhebung des Protektorates sei in dem besagten Artikel nicht die Rede, son- dern uur von einer Beschränkung desselben, wie schon aus der Stelle hervorgehe, wo es heiße: „Beide Parteien verpflichten si, kein Protektorat zu .dem Zwecke zu benußen, um Nicaragua, Costa e d e E: 2c, js offupiren, zu gli é u. \, w, rittsQ=Honduras, Ruatan und die Bai-Jnseln angeht, so schreibt Lord Clarendon : A M

Nach allgemeinem Sprachgebrauche versteht man unter dem moder- nen Ausdrucke „Central-Amerika“ nur jene Staaten, die einst unter dem Namen der „central-amerikanischen Republiken“ vereinigt waren und jeßt fünf getrennte Nepublifen bilden. Damit jedoch gar kein Mißverständ- niß in dieser Hinsicht obwalten fönne, bdiufGten die beiden Unterhändler zur Zeit der Vertrags - Ratification Erklärungen aus, laut welchen die beiden Regierungen die in Rede stehende Niederlassung nebst den davon abhängigen Gebietstheilen nit in den Vertrag einbegriffen wissen woll- ten. Die der englishen Regierung gegenüber in dieser Hinsicht abgege- bene Erklärung Clayton’s war ershöôpfend und befriedigend, wie aus folgendem Auszuge seiner Note vom 4. Zuli 1850 erhellt :

„Sowohl nah Auffassung der beiden Negierungen wie der beiden Unterhändler soll der erste Artikel (der mebrerwähnte, in welchem die Worte offupiren , folonifiren 2c. vorkommen) weder auf das sogenannte britische Honduras, noch auf die in der Nähe jener Niederlassung als von derselben äbhängig bekannten kleinen Juseln Anwendung finden.“

__ In Bezug auf Ruatan bemerft die Note, daß diese Jnsel nie von Angehörigen einer andern Nation, als der englischen, per=- manent ofkfupirt gewesen sei, und daß sowohl Ruatan wie Bonacca lange vor 1850 zu British=Honduras gehört hätte. Zum Swhluß des sehr langen Aktenstückes, welches beinahe vier Spalten der „Times“ füllt, {lägt Lord Clarendon vor:

Daß die Regierung Großbritanniens und der Vereinigten Staaten sofort den Versuch machen, zu einem freundschaftlihen Einverständniß über die in Greytown definitiv zu errihtende Regierung zu gelangen, im Hinblicke auf eine Entfernung der Mosquito- Autorität von dort, so wie über die Verbindlichkeiten, welhe eine solche Negierung den Ansprüchen Costa-Ricas gegenüber und in Bezug auf die zukünftige Nichtbelästigung der Mosquitos einzugehen haben würde, und daß die beiden Regierungen sich außerdem bestreben, sich über die zweckmäßigste Art des den Mosquito- Jndianern zu gewährenden Schuzes zu einigen.

Auch das leßte in der Reihe der 189 Aktenslücke, eine Depesche Crampton’s vom 31. März 1856, bezieht sich speziell auf Ruatan,

| Der englische Gesandte behauptet, Sir H. Bulwer habe Clayton

vor der Unterzeihnung des Vertrages von 1850 zu wiederholten Malen erklärt, Ruatan sei de jure und de facto eine britische Be- sibung, und Claytou habe seitdem bei mehreren Gelegenheiten im Gespräche mit ihm (Crampton) geäußert, er betrachte Ruatan eben so gut als eine britishe Besißung, wie Jamaika oder irgend eine an- dere britisch-westindische FJnsel.

Frankreich. Paris, 28. April, Der „Moniteur“ berich- tet unterm gestrigen Datum: „Die Ratificationen des am 30, März zu Paris unterzeichneten Frievens-Vertrages, so wie der ihm bei gefügten Uebereinkommen sind am Sonntag um 3 Uhr im Hotel des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten ausgewechselt worden. Der Vertrag und die Protokolle werden am Dienstag im „„Moniteur“’ veröffentliht werden.“ Das amtliche Blatt kündigt zugleih an, daß der Senat und der geseßgebende Körper heute, Montag, eine Mittheilung der Regierung empfangen werden, Wie verlautet, erhält jeter Senator uud jeder Deputirte ein Exemplar des in der Kaiserlichen Druckerei veranstalteten Abdrucks des Vertrages, der Annexe und Protokolle, Die dem „Moniteur“ zugegangenen Mittheilungen aus der Umgegend von Paris über die Aerndte-Aussichten lauteu fortwährend höchst

don's gesagt, daß die ‘englische Regierung dieselbe nicht als völker= | befriedigend; auch für den Weinstock hegt man die besten Erwar-

rechtlichen Grundsay, den die europäishen Staaten als Richtschnur | Sodann geht die Note |

tungen, Da Rußland künftig rahier durch einen Botschafter vertreten sein wird, so soll das bisherige Gesandtschafts-Hotel auf- gegeben und ein großartigeres Gebäude angekauft oder gemiethet werden. Die (schon gemeldete) Erhöhung des Budgets des ge- sebgebenden Körpers für 1857 betrágt 100,000 Fr., die zur Deckung außerordentliher Kosten bestimmt sindz dafür sollen die Ergänzungs-Kredite wegfallen, zu denen man bisher seine Zuflu@t nehmen mußte. |

In der heutigen Sißung des geseßgebenden Körpers legte die Regierung den Friedens-Vertrag sammt seinen Annexen auf das Büreau nieder. Der Präsident de Morny hob in einer Rede die Vortheile hervor, welhe die Politik des Kaisers Frankreih ver= haft habe. Er dankte dem Kaiser im Namen der Kammer dafür, daß er sie, in gewissem Maße, den denkwürdigen Handlungen sei- ner auswärtigen Politik zugeselt habe. Seiner Rede folgte lan- ger, stürmischer Beifall und der Ruf: „Es lebe der Kaiser !“/ Dec Staatsminister Fould erwiderte, daß er nicht verfehlen werde, dem Kaiser die Gesinnungen der Kammer zur Kunde zu bringen.

29, April. Der heutige „Moniteur‘’ meldet, daß auf Be- fehl des Kaisers der Kaiserlihe Prinz als Soldatenkind (enfant de troupes) in die Listen des ersten Garve-Grenadier-Regiments

eingetragen worden ft.