1856 / 103 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ten Ziehung am 1 | der in der S Tee Jult 1856 zur Realisation

Prioritäts-Actien Serie I, und Il der Nieverschlesisch-Märkischen Eisenbahn.

geloosten, fommenden

Abzuliefern

Serie

Nr. 86. 382. 433. 1555. 1556, 1 2847. 3625. 5142. 5755. 8293. 9590. 10,478. 11,289. 12,946. 13,632. 14,808, 15,646. 17,000, 18,158. 19,237. 20,335. 21,619. 22,840. 24,896. 25,798. 27,485.

3770. 5204. 5 95709,

9620.

15,4

21,84 23,14 24,94 25,81

4772, 4839,

6033, 6034. 6757, 6970. 7368. 8400. 8738. 9486. 9657, : 9997, 10,261, 10,546. 10,581. 10,674. 10,728. 10,767. 10,911, / 12/034.

12,914. | 1ST 14,883. | 16,634. |

141,027, 12,054, 12,925. 13,878. 14,896, 16,720. 17,522, 18,312. 19,4130, .20,016, 24,574, Berlin, am

2914. 2984.

3792.

5900, 8378, 8425. 9790. 10,516. 11,658. 13,112, 13,712. 14,827.

17,404. 18,467. 18,263. 19,528. 20,647.

1,334, Serie Il, 322 570, 639 608, 792, 840. 1001. 1290. 2550. 2634...2945, 2973. 3873. 3935. 4114. .4245.

11,118, 12,229, 43,296. 14,002, 15,085. 16,724: 17,593. 18,657. 19,459. 20,370. / 21,666. 21,751. 21,815.

798

a

e i chnigß S 5ten April 1856 aus -

mit den Zins-Coupons Serie 1. Nr. 4 bis 8,

I 177, Stüdck à 100 Rthlre. 545. 827. 1022. 1265. 1323. 751. 2124. 2166. 2184, 2224. 3065. 3296. 3339, 3468, 3913. 4056. 4133. 4372. 5268. 5269. 5314. 5455, 6036. 6227. 6614. 6615. 7590. 8492, 8513, 9004. 9343. 9345. 9988, 10,082. 10,301. 10,396, 10,693. 11,075. 11,114. 11,216. 11,659, 12,319. 12,377. 12,550. 13,193. 13,209. 13,281. 413,391. 13,848. 14,074. 14,117. 14,437. 14,842. 14,898. 14,991. 15,599, 8, 15,814. 16,441. 16,738. 16,767. 17415, 17 442, 17/670, 17,739, 18,309. 18,579, 419,010. 49,882, 19,923. 419,927. 21445, 2112/9. 21,360. 0100 4224/4. 12087. 25.4057 23619. 244413. 219602. 25/236... 29/268, 7120209 26,928: 20,749, 26877, 000, 27.000 27,009, 2/,(91. 139 Stüdck à 625 Rthlr.

1448, 2297. 3613. | 4701. | 5688, | 8254. | 9367. | 10,429. 11,224. | 412,633. | 13,451. 14,638. |

15,629.

1337, 2293, 3607, 4406. 9982.

234.

17,844. 19,052. 19,677. 21,128. 0, 22,110, 6. 23,148. 6. 24,948.

1445. O0 4602, 5075. 8084. 9881.

3134, 3633. 4558, 29014 TI2T, 9837,

2977, 4462, 5415. 807, 9707.

2974. 43906.

5140, 5900,

9098, 5128, 9680.

11,823. 12,670. 13,5988, 14,758. 19,949. 1/,306., 17,916. 18,982, 19 857. 21,000, 21,949.

141/392, 12,628. 13,521. 14,421. 15,820, 17,309, 17,831. 18,825. 19,736, 20,815, 21,947.

11,140, 12,258, 15264 14,003, 15,693. 17172; 17,594, 18,723. 19,619, 20,581.

T1, 12,413. 413.517. 14/228. 15,739, 17,304, 17,809. 18,756. 19,663. 20,713.

17,484,

19,884.

21,254.

15. April 1856, b, Vere vin (H

der nur aus der im Jahre 1855 statitgehabten oten

Verloosung

noch rüdckständigen. Niederschlesi#ch-=

Märkischen Eisenbahn -Priorttäts- Actien Serie

Nr. 550. 1094. 2733. 5105, 10,587. 11,214. 12,736. 13,127, 13,637. 14,294. 14,764. 14,844, 14,942, 17,052. 20,965. 21,540. 22,765.

Nr. 354. 432. 1098. 2870. 3662. 4570, 4571. 8896. 9050, 9986.

L und IL Serie I à 100 Rthlr. 5806. 5965. 60419, 8303, 10,451.

17,810. 18,018. 18,724. 19,940. 23,406. 27,348. 27,570. Serie Fl, à 625 Rthlr.

10,295. 11,799, 18,167. 21,394,

Ministerium für die landwirthschaftlichen

Folgenden Personen

Verdienste um die Medaille- verliehen

Angelegenheiten.

ist ‘in Anerkennung threr -langsährigen t die im Silber ausgeprägte Gestüt=

Pferdezu worden :

1) dem -Geheimen-Regierungs - und Landrath von Stülp - 4, Nnagel-Dar git auf Lübbenow, Kreises Prenzlau, 2) dem Major a. D. von Arnim auf Neuensund, desselben

reises, 3) dem Rittmei 4) dem Gutsbe

ster von-S-ha ck guf-Weidenbach, Kreises Oels, siver Liedke zu Neueichfelde, Kreises Elbing.

O | 20,27 2. | 24 4 2 | 22/628. - by fg 24,47 o 25,647. | c D 27025.

-= Ec | 21,9170,

2451. | 4742

8206. |

Ÿ 93. | É . —_ E 5 , ——— O Di . Anl 5 j ut beschließen: die Erwartung auszusprechen: die Staatsregierung wolle, so

18,426. | 19,047.

Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Commandeur der 4, Division, Fidler, von Bromberg.

Abgegangen: Der General - Major und Inspecteur der 1. Ingenieur-Jnspection, von Prittwiß, nah Pommern und der Insel Rügen. L

Verlin, 2. Mai. Se. Majestät der König haben Aller= gnädigst geruht : dem Banquier von Magnus zu Berlin die Er- laubniß zur Aulegung des von des Königs von Württemberg Majestät ihm verlichenen Komthur=-Kreuzes zweiter Klasse des Friedrichs- Ordensz so wie dem ehemaliger. Großherzoglich Hessischen Konsul Koch zu Berlin, zur Anlegung des von des Großherzogs von Hessen und bei Rhein Königliche Hoheit ihm verliehenen Ritter-Kreuzes des Verdienst-Ordens Philipps des Großmüthigen zu ertheilen.

Nichtamtliches.

Preußen. Potsdam, 2. Mai. Jhre Majestäten der König und die Königin wohnten gestern Vormittag Dem hon Hofprediger Dr. Hoffmann gehaltenen Gottesdienste in der Shloß- fapelle zu Charlotteuburg bei und begaben Sich demnächst zum Diner nah Potsdam. R s Beute Soiniitas exerzirten Se. Majestät der König mil dem 1sten Garde - Regiment zu Fuß auf dem Bornstädter Felde, und fand um 3 Uhr im Schlosse zu Potsdam aus Veranlassung

| j s Srl ung 108 Top 4 16,903. | der Erinnerung an die Schlacht bei Groß- Görschen ein Diner zu 60 Gededcken statt. _ demjelben n nah | Charlottenburg zurück, woselbst Soirée stattfindet, zu welcher mehrere

Nach demselben kehren Jhre Majestäten nach

Familien und Personen geladen sind, die sich vor ihrer Abreise von Berlin gemeldet haben, um sich bei Jhren Königlichen Majestäten verabschieden zu können, S

Berlin, 2. Mai, Das Herrenhaus begann ina seiner (35.) Sigung äm 30. April die Berathung des ‘ersten “Beruhts der Budget - Kommission über den Staatéhaushalts - Etat vro 1856. Die Kommission stellte folgende Anträge : E E

1) Das Haus wolle der Staats - Negierung die Erwartung aus- sprechen, daß tünftig in dem Budget die lokalen und prggimießen Meben- Erhebungen, die nicht zu den von der Landesvertretung zu bewilligenden Einnahmen und Ausgaben des Staatshaushalts gehören und jeßt noch ante- lincarisch darin aufgeführt sind, ganz weggelassen werden. 2) Dem Herren hause zu empfehlen, die Erwartung auszusprechen : die Königliche Staats-Negierung werde künftig bei Vorlegung des Budgets über den Betrag der Export» Bonification dex Branntweinsteuer erläuternde Auskunft ertheilen, 3) ZU

bald es ihrxr mögli, einen neuen Etat der Münze in Berlin vorlegen. 4) Das Herrenhaus wolle beschließen: den Wunsch auszusprechen, daß die Post-Expeditionen auf dem Lande und in den kleinen Städten, an Sonn- und Festtagen auch während der Mittagszeit, wo ein Gottesdienst nicht stattzufinden pflegt, cine Stunde lang geöffnet und zur Annahme und Ausgabe von Postsachen angewiesen werden. 5) Dem Herrenhause zu empfeblen: die Königlich Staats-Regierung zu ersuchen, den Preis für die Geseh - Sammlung herabzusezen. 6) Das Herrenhaus wolle beschließen: die Königliche Staats - Regierung zu ersuchen, künftig ‘bei Forderung | außerordentlicher Bewilligungen zur Anlegung neuer Telegraphen-Linien | diejenigen Linien, soweit es im Voraus thunlich, zu bezeichnen, welche | in Angriff genommen werden sollen. 7) Das Herrenbaus wolle be- schließen: gegen die Staats-Negierung die Erwartung auszusprechen, daf

vom nächsten Jahre ab dem vorzulegenden Etat wiederum, wie in | früheren Jahren, Spezial-Nachweisungen möchten beigefügt werden. 8) An das Herrenhaus den Antrag zu richten: gegen die Königliche Staats- | Negierung die Erwartung auszusprechen, daß mit dem Verkaufe derjenigen

Hüttenwerke reht bald vorgegangen werden möge, welche nach dem bisherigen | Vetriebe ein unbefriedigendes Nesultat für die Staats-Einnahmen ergeben | haben und ein besseres nicht in Aussicht stellen. 9) Zu beschließen: gegen | die Königliche Staats-Regierung ‘die Erwartung auszusprechen, daß eine Berechnung der Fabricationskosten neben der Zusammenstellung der Spezial- Oekonomiepläne dem nächsten Etat beigefügt werde, 10) Dem Herrenhause den Beitritt zu dem Beschlusse des Abgeordnetenhauses: die- Erwartung auszusprechen, daß die Staats - Regierung in Erwägung nebmen möge, wie hinsichtlich der Disposition über die Mittel der Bergbau-Hülfsfonds eine den Wünschen der Beitragspflichtigen entsprechende Aenderung cein- treten könne, zu empfehlen. 11) Daß die Königliche Staats- Negierung in den Etat der dorliegenden Verwaltung iüunmer mehr Uebersichtlichkeit bringen und zunächst dem Etat künftig eine ähnliche Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben der Eisenbahn - Verwaltung beifügen wolle, wie solche auf Seite 2—6 des Berichts der Budget - Kommission des Abgeordneten-Hauses gegeben worden ist.

Auf Empfehlung des Handelsministers wurde der Antrag Nr. 4 vom Hause abgelehnt, Die übrigen Anträge werden geneh- migt. Der Herr Finanzminister machte dem. Hause Mitthei- lung, daß es der Regierung bei dem nahen Schlusse der Sesston |- niht möglich gewesen sei, einen Geseh-Entwurf, betreffend die Ver- wendung des Restes res Kredits von 30 Millionen, vorzulegen. Dies werde jedoch gleich beim Beginue der nächsten Session geschehen, und über den noch vorhandenen Bestand ohne Zustimmung Des Landtages n i cht disponirt * werden, j G71

Dem Hause der Abgeordneten zeigte in seiner (68sten) Sißung am 30. April der Präsident Graf zu Eulenburg an, caß-der Schluß i ex dieemaligen Session am Sonnabend, den 3. Mai Mittags 2 Uhr, eintreten werde, Auf der Tagesordnung stand

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der Antrag der Abgeordn, Lemonius und Kruse, betreffend die Befreiung vom Sundzolle. Die Kommission beantragt: das Haus erkennt ‘in Uebereinstimmung mit der Königlichen Staats- Regierung wiederholt die nachtheiligen Einwirkungen des Sund- zolles auf. den Handel und die Rhederei Preußens an, und vertraut, daß die Staatsregierung bei den eingeleiteten Verhandlungen die Beseitigung des - Sundzolles kräftigst verfolgen werde,“ Das Haus nahm diesen Antrag an. Den Schluß der Berathung bildete der Bericht wegen des von dem Abgeordneten Harkort eingereihten Geseß-Entwurfs, betreffend die Normativ- Bedingung zur Errichtung von Privatbanken. Die Kommission ist der Ansicht gewesen, daß Privatbanken überall da, wo das Verkehrs= bedürfniß Einrichtungen dieser Art erfordert, nüßlich und nothwen- dig sind, und daß zu dem Ende eine wesentliche Modification der für die Errichtung derselben vorgeschriebenen Normativ - Bedingun= gen, und zwar nicht auf administrativem Wege, sondern im Wege der Geseßgebung herbeigeführt werde. Die Kommission hat daher die Erwartung ausgesprochen, daß die königlihe Staatsregierung unter Berücksichtigung der auf Grund des vom Abgeordneten Harkort “vorgelegten Geseßentwurfs gefaßten Beschlüsse der Kom- mission, den Entwurf eines Geseßes wegen der Errichtung von Privatbanken den beiden Häusern des Landtages in der nächstjäh- rigen Session vorlegen , {hon jeßt aber diese Beschlüsse bei Fest= stellung der Statuten für Privatbanken berüdsichtigen werde. Das Haus nahm nach einer längeren Debatte einen Antrag des Abgeordneten von Patow an, dahin gehend: die Staatsregierung möge die von der Kommission gefaßten Beschlüsse bei Feststellung der Statuten für Privat-Banken berücksihtigen und ein die Errichtung von Privat-Banken betrefendes Geseß in der nächstjährigen Session den beiden. Häusern vorlegen. Die Berathung des Geseßes war vamit erledigt. Zum Schluß der Sißzung machte der Finanzminister, wie es auch im Herrenhause geshehen war, Mittheilung davon, daß die aus der Militair - Anleihe gebliebenen disponiblen Fonds nicht

ohne Ermächtigung des Landtags zur Verwendung kommen und daß in der nächsten Session darüber ein Antrag eingebracht werden sollte. | Se. Königliche Hoheit der Prinz von |

Non. 1 Mal Preußen wird heute Nachmittags um vier Uhr mit dem Dampf- schiffe von Coblenz in Deuß eintreffen und nach furzem Aufenthalte daselbst um 5; Uhr mit dem Courierzuge die Reise nach Berlin fortseßen.

Oldenburg, 30. April, Gestern hat der Ministerprästdent

oon Rössing den Landtag mit folgender Rede geschlossen : __ Meine Herren! Nachdem Sie jezt Jhre Geschäfte beendet haben, egt es mir ob, im Auftrage Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs den Schluß des gegenwärtigen Landtages auszusprechen, So furz auch die Zeit gewesen is, für welche Se. Königliche Zbre Mitwirkung außerordentlich in Anspruch genommen habe, so ift es doch gelungen, eine Ménge“ der verschiedenartigsten Gegenstände zur Erledigung zu bringen. Waren diese auch nicht alle bon gleicher Wichtigkeit, so dürfen wir doch auch in der Negelung der minder wichtigen einer heilsamen Fortentwickelung unserer Verhältnisse entgegensehen. Jndem ih Jhnen, meine Herren. den Dank Sr. König- lichen Hoheit des Großherzogs für Jhre auch jeßt bewiesene andauernde und ununterbrochene Thätigkeit darbringe, erkläre ich in Höchstdessen Namen und Auftrage den außerordentlich versammelten 10ten Landtag des Großherzogthums für geschlossen.

Neuß. Gera, 29, April, Der Landtag hat cine Modifi- cation der Geschäfts-Ordnung beschlossen, dahin gehend, daß das Recht des Präsidenten zu Beurlaubungen Ler Abgeordneten be=- {ränkt werde, da sih herausgestellt hatte, daß der Landtag in Folge solher Beurlaubungen mehrmals beschlußunfähig gemacht worden war. |

Hessen. Darmstadt, 30, April. treffende telegraphishe Depesche bringt die höchst bedauerlihe Nach- riht, daß S. Großh. Hoheit der Prinz Emil von Hessen heute früh um halb folgten S{laganfällen erlegen is. Seine Königliche Hoheit der Großherzog und die Großherzogliche Familie sind durch diesen neuen Trauerfall, welchen das ganze Land mit inniger Theilnahme ver- nehmen wird, in tiefen Schmerz verseßt. (Darmst, Ztg.)

_ Großbritannien und Jrlaud. London, 29, April, Lord Clarendon legte in der gestrigen Oberhaus-Sißung eine Abschrift des Friedens-Vertrages vor und bemerkte, daß demselben drei Separat - Verträge und cine das Seerecht betreffende Erklärung bei- gefügt seien. Lord Brougham: Wird dadurch dem Kaperwesen ein Ende gemacht? PLord Clarendon antwortete bejahend. Er legte ferner Ab- schriften sämmtlicher Protokolle der Kongreß-Sißungen auf den Tisch des Hauses nieder und stellte den Antrag, daß der Vertrag am nächsten Montag in Erwägung gezogen werde. Er ersuchte außerdem Lord Lyndhurst, seinen auf die Beseßung eines Theiles von Jtalien durch österreichische Trup- ven bezüglichen Antrag zu verschieben. Er brauche kaum zu bemerken, âußert er, daß er nur durch Nücksichten auf das Gemeinwohl zu dieser Bitte veranlaßt werde; doch glaube er, daß Lord Lyndhurst, wenn er sie erfülle, wahrscheinlich die Zwecke, welche er im Auge habe, besser fördern verde, als wenn er bei seinem Antrage beharre. Lord Lyndhurst er- flärte fi bereit, seinen Antrag für jeßt zurückzuziechen, bemerkte jedo, e r werde mit der größten Aufmerksamkeit die Maßregeln überwachen,

| seiner Ankunft

Hoheit |

Eine so eben hier ein- |

welche man ergreifen werde, um der unerträglichen Mißregierung, unter welcher das italienische Volk so lange seufze, ein C Berung:

Jn der Unterhaus-Sißung legte Lord Palmerston den Frie- dens-Vertrag und die Konferenz-Protokolle bor und beantragte gleichfalls - die Jnbetrachtnahme derselben am nächsten Montag. Oberft Fre n ch fragte, ob die Jnseln an der Donau-Mündung, welche. nicht dur den bucharester Vertrag bon 1812 zuglei mit Bessarabien an Rußland ab- getreten worden seien, sondern von denen jene Macht erst 1829 nach dem Vertrage bon Adrianopel Besiß ergriffen habe, an die Türkei jurückerstattet werden sollen... Lord Palmerston entgegnete, er würde si nah exkfundigen und nächstens eine Antwort darauf ertheilen. Auf eine Frage Lord J. Manners* in Bezug - auf die Dauer der Pfingstferien erwidert Lord Palmerston, er werde beantragen, daß - das Haus fich vom Freitag 9. Mai auf Freitag 16. Mai vertage.

Whiteside beantragte hierauf seine einem Tadelsvotum gegen die Ne- gierung gleichkommende, den Fall bon Kars betreffende ‘Nesolution. Dieselbe lautet: „Während das Haus es für seine Pflicht hält, die Be- wunderung auszudrücken, welche es der bei der Belagerung von Kars be- wiesenen Tapferkeit der türfishen Soldaten und der Hingebung der eng-« lischen Offiziere zollt, füht es sih zugleich verpflichtet, die Ueberzeugung auszusprechen, daß der Mangel an Umsicht und Thatkraft von Seiten der englischen Negierung zum großen Theile die Schuld trägt an der die Sicher- heit der asiatischen Türkei gefäbrdenden Uebergabe jener Festung und des sie vertheidigenden Heeres.“ Der Antragsteller hebt zuvörderst bervor, ivie England schon um seines eigenen Jnteresses willen die Bewegungen Nußlands in jenen Gegenden, die offenbar gegen Persien und die afiati- sche Türkei gerichtet gewesen scien, aufmerksam hätte beobachten müssen. Der Krieg gegen Nußland sei ein gerechter Krieg gewesen, und im Jabre 1853 habe in der Türkei eine gewaltige Begeisterung für diesen Krieg ge- herrscht. Was aber habe England gethan? Als die Türkei einen fräf- tigen Streich habe führen wollen, da sei England ihr in den Arm gefallen und habe die erhobène Waffe in ihrem Schwunge aufgehalten; deshalb habe es auch die Pflicht gehabt, der Türkei später in threr Noth kräftig beizustehen. Als die türkischen Heere in Asien | geschlagen worden seien, habe die englische Negierung sich ents{lossen, einen Kommissar nah dem Kriegsshauplaße abzusenden, der die Aufgabe hatte, über die dortige Lage der Dinge, ivelche der Negierung billiger Weise längst hätte bekannt sein sollen, Bericht zu erstatten. Dieser Kom- missar babe aber feine Machtbefugnisse gehabt, und die türkischen Bebör- den zu Erzerum seien über seine Stellung nicht ins Reine gekommen. Vor Allem sei es dem Kommissar Williams darum zu thun gewesen, | fich über den Stand der Magazine zu unterrichten. Schon am Tage i habe er die Lage des türkischen Heeres geschildert und Lord Clarendon mitgetheilt, daß der den Soldaten zu zahlende Sold noch für 18 bis 19 Monate rüdckständig sei. Der einzige Beistand, wel- chen die mächtige englische Nation ihrem bedrängten Bundesgenossen ge- [leistet habe, sei der gewesen, daß sie ihm vier Mann allerdings solche, wie man sie selten finde und einen Doktor zugeschickt hab. Der Redner geht sodann auf den mit dem Dezember 1854 beginnenden Streit Lord Nedcliffe's mit General Williams über, Ev erwähnt die Menge der unbeantwortet gebliebenen Depeschen und unbeachteten Warnungen des leßteren, ein Versäumniß, durch welches man die Gelegenheit cin- gebüßt habe, einen entscheidenden Schlag gegen Georgien zu führen, klagt Lord Stratford einer offenbaren Pflichtvergessenhelt an, und beschuldigt die Regierung, daß fie Vergehungen des Gesandten wit ihrem Schuße gedèckt habe. Lord Stratford sei den Befehlen seiner Regierung unge- horsam gewesen und befinde sich troßdem noch immer als Gesandter in Konstantinopel. Der Kriegsminister, Lord Panmure, \cheine mit der größ- ten Beharrlichkeit den Plan verfolgt zu haben, die Kriegführung in Klein- asien in keiner Weise zu fördern. Auch hate Lord Panmure zu einer Zeit, wo der Entsaß von Kars durch Omer Pascha mit dem größten Eifer be- trieden worden sei, an jener Festung verzweifelt uud nichts gethan, um sie zu retten. Während er aber geschrieben habe, daß es zu spät sei, Kars zu entsezen, habe er am 3. August im Oberhause erklärt, die Türkei sei stark genug, in jenen Gegenden für fich allein dem ¡Feinde die Stirn zu bieten, eine Aeußerung, die keinen andern Zweck gehabt habe, als dem Volke Sand in die Augen zu fstreuen. Nach der mehx als bvier- stündigen Nede Whiteside's ergreift der Attorney-General gegen den Antrag das Wort. Die englische Negierung|, behauptet ex, sei frei von aller Schuld. General Williams sei von Lord Clarendon mit den

7 Uhr zu Baden zwei ras{ch auf einander ge= |

vollständigsten Jnstructionen versehen geivesen, und wenn ihm bon Seiten | der ottomanischen Regierung keine Machtbefugnisse ertheilt worden seien, | jo laste die Verantwortlichkeit dafür doch wahrlich nicht auf den eng- | lischen Ministern. Die Unterlassungssünden Lord Stratford's wolle er | nicht vertheidigen; doch dürfe man es Lord Clarendon nicht berübeln, daß er unter den obwaltenden Umständen die Abberufung eines so aus-

gezeichneten Diplomaten nicht für rathsam gebalten habe, Was die enge | lische Negierung habe thun fönnen, um den Fall von Kars abzuwenden, | das habe sie gethan, Nachdem Lord J. Manners für und der Lord Advocate gegen den Antrag gesprochen hat, wird die Fortseßung der Debatte auf die nächste Sißung vertagt.

Aus Malta ist die Nachricht eingetroffen, daß Lord Dalhoufie sich daselbst am 20, d. M. an Bord der Dampffregatte „Tribune“ nah England eingeschifft hat.

Das Handelsministerium hat einen Bericht über den englischen Handel während des Monats März veröffentlicht, Der Werth der Ausfuhr überstieg den im entsprechenden Zeitraume des Jahres 185 um mehr als 2,000,000 Pfd, St,

Dem Meeting der liberalen Parlaments - Mit- glieder, welhes gestern bei Lord Palmerston statt= fand, wohnten weder die Peeliten, noch Lord J. Russell bei, Die unabhängigen katholischen Jrläuder waren nicht eingeladen worden, Der „Morning Star“ enthält einen Auszug aus. der bei dieser