1856 / 104 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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ranfreich. Paris, 30. April. Der „Moniteur“ ent- hâlt Dux ein Kaiserliches Dekret, das eine Reihe von Berände- rungen im diplomatischen Corps vornimmt. Baron de Talleyrand- Perigord, bisher Gesandter in Karlsruhe, wo ihn der seitherige erste Botschafts - Secretair zu Wien, Vicomte de Serre, erseßt, ist mit einer besonderen Mission in den Donau-Fürstenthümern beauf- tragt. Herr Baudin, bisher erster Botshafts-Secretair in London, geht als solcher, statt des zum Gesandten ernannten und zur Ber- fügung gestellten Grafen Reiset, nach Petersburg und wird zu Lon- don durch Baron Malaret, bisherigen ersten Legations-Secretair zu Berlin, erseßt, der seinerseits den Baron Belcastel zum Nachfolger erhált.— Der Ministerrath war heute unter dem Vorsiße des Kaisers in den Tuilerieen versammelt. Der Brodpreis ist dahier für die erste Hälfte des Monats Mai auf 48 Centimen für das Kilogramm Brod erster Qualität und auf 40 Centimen für die zweite Qualität festgeseßt. Die hiesige Bäckerei-Kasse wird vom 2, bis 15. Mai wieder für eine Million ihrer von der Stadt gewährleisteten Bons ausgeben. Die Unterhandlungen zwischen dem Staats-Minister, als Vertreter der Regierung, und den ehemaligen Direktoren des Palastes der allgemeinen Ausstellung nahen ihrem Abschlusse. Wie verlautet, wird die Regierung alle Actien des Unter- nehmens, die gegenwärtig nur mit etwa 25pCt, Einbuße zu ver- werthen sind, zu* Pari ankaufen und dieselben entweder mit Renten oder Baar bezahlen. Der Kaiser will dadur Verluste von den minder bemittelten Klassen abwenden, in deren Händen sich die Aktien fast aus\{ließlich befinden. Nach einem vom Staatsrathe

genehmigten und jeßt dem geseßgebenden Körper vorgelegten Geseb= | sini l entwurfe kann durch kaiserliches Dekret den Ministern und andern | Zahl ist so gemißhandelt worden, daß | nicht zu erwarten ist.

| Krawall in Nablus gewesen. Der würdige Mann, welcher vor der

hohen Beamten des Kaiserreihs, ihren Wittwen und ihren Kin- dern, so wie den Wittwen und Kindern der Marschälle und Admi-

rale eine Pension, deren Maximum 20,000 Fr. nicht übersteigen e | gestisteten Anstalten noch einmal zu inspiziren gedachte, hatte sich

eloh- | | begeben, wo er in Sicherheit war. Die | das Linien- | | für den Bischof niht nehmen lassen wollen, ihm das Geleit zu

darf, verliéhen werden, wenn diese Beamten durch ausgezeichnete dem Staate geleistete Dienste eine außerordentliche nung verdient haben und wenn die Unzulänglichkeit ihres Vermögens diese Pension nöthig maht, Ein touloner Blatt meldet: ersten Truppen-Transporte aus der Krim langen anz hi} „Duperré“ hat mit etwa 850 Mann des 86. Regiments an Bord auf der Rhede von Toulon Anker geworfen, Es muß Quarantaine halten, wird aber die Truppen für eines der Küsten-

„„Requin“' sind mit Truppen der Krim - Armee hier angelangt, die sofort ein Küstenlager beziehen werden, ‘“

Türkei. Am 20. April wurde zu Konstantinopel der Vertrag zwischen der Pforte und Griechenland zur Unterdrückung der Räuberei von Fuad Pascha einer- und Konduriotis andererseits unterzeichnet. Die russischen Gebäulichkeiten in Pera, die wäh- rend der Kriegszeit von den Franzosen benußt worden, sind bereits vollständig geräumt. Fortwährend treffen Krankenzüge aus der Krim in Konstantinopel ein. Am 21, April kam der lebte Transport aus Eupatoria in Konstantinopel an.

Ueber die jüngst gemeldeten traurigen Vorgänge in

Nablus gehen der „Pr. C.“ noch weitere Mittheilungen aus Jeru- |

\salem zu, denen sie folgende Einzelheiten entnimmt. Die muhamme- danische Bewohnerschaft von Nablus, ein rohes und fanatisches Volk, hatte {on seit längerer Zeit eine gewisse Mißstimmung gegen die Konsular-Agenten ver christlichen Nationen gezeigt und war nament- lich durch den Umstand in Aufregung verseßt worden, daß der 14jährige Sohn eines reihen Muhammedaners von dem französischen Konsul zum Agenten ernannt worden und die Erlaubniß erhalten hatte, einen Flaggenmast über feinem Hause aufzurihten. Die nächste Veranlassung zum Ausbruche der fanatishen Leidenschaften gab ein junger énglisher Missionar, Mr. Lyde, welcher am 4ten d. Mts, durch die Stadt kam. Ein Taubstummer, der bei den Nablusern in dem Geruche der Heiligkeit steht, bettelte ihn mit Aufdringlich=- keit in der Straße an, indem er erst eine Zeit lang den Zügel des Pferdes, und dann die Büchse des Missionars festhielt, Mr. Lyde wurde endlih ungeduldig, und suchte sein Gewehr loszureißen. Dies ging über der Anstrengung los und der Taubstumme stürzte tödtlich getroffen, zu Boden. Sofort rotteten si einzelne Muhammedaner zusammen, und riefen einander zu, man solle den Ungläubigen festhalten. Dieser erreichte aber glüdcklich ein benachbartes festungsartig gebautes Haus, dasjenige des mächtigen Scheich Add = ul = hadi , welcher ihm Sicherheit zusagte. Bald hatte sich eine dichte Volks- masse vor dem Hause versammelt, welche die Herausgabe des un- freiwilligen Mörders verlangte. Der Scheich verweigerte dieselbe standhast, und da er an der Spiye einer wohlorganisirten Partei steht, \o begnügte sich der Haufen, das Haus zu um- stellen, um das Entkommen des Herrn Lyde zu verhindern. Unterdessen erscholl der Ruf zum Mittagsgebet, welchem am Frei- tag alle Muhammedaner beizuwohnen pflegen. Als sich die Menge in der Hauptmoschee versammelt hatte, weigerte si nun aber der Mollah, das Gebet zu halten, weil die Stadt dur die

| nur sehr

" gebüßt hatte, entgegensah.

| |

H

von den Christen ungeslraft mit Füßen getreten würden. Diese Worte versebten alle Anwesenden in fanatishe Wuth; mit lautem Gebrüll brachen sie aus der Moschee heraus, und eilten nach dem Hause des französishen Agenten, welcher sich mit genauer Noth dur die Flucht rettete. Sie erstürmten nun das Haus, rissen den Flaggenmast nieder, traten die Flagge, welhe dem Napoleonischen Prinzen zu Ehren aufgezogen war, in den Koth, plünderten das Haus und zerstörten, was zu zerstören war, Von da zogen sie nah dem Hause des englischen Korrespondenten, eines angesehenen griehischen protestantishen Kaufmanns. Zum Glü war dieser mit dem Bischof Gobat zwei Tage vorher nach Nazareth verreistz indessen wurde sein Haus ausgeplündert, seine Frau und seine Diener gräßlih mißhandelt und der Kaufmann Ka?wär, ein Greis, der Vater des preußischen Korrespondenten, der \sich in dem Hause befand, mit Säbeln und Knütteln todtges{hlagen. Sie versuchten nun au in die Straße zu dringen, in welcher der preußishe Kor= respondent wohnt, jedoch verwehrten ihnen die muhammedanischen Bewohner derselben, welche sich mittlerweile bewaffnet hatten, den Eingang. Statt dessen zogen sie nah der Schule, welhe Bischof Gobat dort aus, eigenen Geldern gestiftet, und zerstörten vollstän= dig das nicht werthlose Material, u. A. auch eine Glocke, welche der Bischof zwei Tage vorher mit Erlaubniß der Lokalbehörden aufgehängt hatte, Dann wurde auch das Haus des gleichfalls abwesenden Missionars Zeller, eines im Dienste der Church mis- s10nary society befindlihen Württembergers ausgeplündert, und endlich die neugebaute griechische Kirche zerstört, Sechs Christen sind bei diesem Aufstande umgekommen, und eine ungleih größere eine vollständige Genesung Der Bischof Gobat war noch eben vor dem

von ihm beabsichtigten Reise nach Europa die sämmtlichen von ihm glücklicher Weise zwei Tage vorher von Nablus nach Nazareth Herr Zeller, die Häupter der protestantischen- Gemeinde, unter ihnen der preußische und der eng- lishe Korrespondent, hatten es sich bei ihrer innigen Verehrung

geben, und nur diesem Umstande verdanken sie ihre Rettung, da

| der muhammedanische Pöbel sie sämmtlich dem Tode bestimmt hatte. lager ans Land seßen. Auch das Linien\chiff} „Jena“ und der |

Ainerifa. Der Dampfer „„ Magdalena “‘ hat Nachrichten aus den süd - amerikanishen Häfen am Stillen Meere nah Southampton gebraht. Wie aus Valparaiso, 16. März, ge=

| meldet wird, stand der den freien Handelsverkehr zwischen Chili

und der argentinischen Republik anbahnende Vertrag auf dem Punkte, bestätigt zu werden. Montevideo und Buenos= Ayres standen wieder unter den Waffen, da Schaaren aus der ersterwähnten Provinz einen Einfall in die lehtere gemacht hatten. Die Angreifer wurden jedoch mit Verlust fast aller ihrer Offiziere zurückgeshlagen. Das Projekt einer Eisen-

| bahn von Cordova nach Rosario stand im Begriffe verwirklicht

zu werden. Die Berichte aus Peru lauten sehr unbe- friedigend. Der Senat war damit beschäftigt, eine neue Ver= fassung zu entwerfen, machte jedoch unter Leitung Castillo's langsame Fortschritte mit seinen Arbeiten, Man glaubte, daß nach Beendigung des Verfassungswerkes der gegen- wärtige Präsident die Regierung zu einer Dictatur erklären, si an die Spiße stellen und dadurch eine Revolution verursachen werde, welcher man jedoch nicht viel Erfolg versprach, da die Partei Echenique’s zu Nichts zusammengeschmolzen* war und man dem Tode des Domingo Elias, der seinen Einfluß übrigens {hon ein- Jm ganzen Lande war Raub und Mord an der Tages-Ordnung, und selbst mitten in Lima war man seines Lebens nicht sicher, obgleich täglich Truppen in den Straßen paradirten. Nachrichten aus Guayaquil vom 31, März zu- folge, waren daselbst mehrere Erdbeben vorgekommen,

Königsberg, Freitag, 2, Mai. (Wolfs Tel. Bur.) Die „Königsberger Hartungasche Zeitung“ enthält eine Depesche aus Petersburg vom 1. Mai, nah welcher in einem vom 17, (29) April datirten Manifeste kundgethan wird, daß die Krönung im Monat August zu Moskau stattfinden werde.

Die Depesche enthält ferner die offizielle Mittheilung, daß de, Graf Ne sselrode auf sein Ansuhen aus seinen Aemtern ent. lassen worden sei und den Titel Reichskanzler behalten habe. Der Kurator des Lehrbezirks von Petersburg, Puschkin, ist seines Amtes enthoben worden. °

Der Eisgang in der Newa hat begonnen.

Paris, 2, Mai. (Wolffs Tel, Bur, ) Gestern hielt die

französische Flagge entweiht wäre, und die Rechtgläubigen jeßt | Kaiserin ihren ersten Kirchgang.

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Statistishe Mittheilungen.

Der Königlich Preußische Staats-Kalender für das Z hr 1856 ist so eben (in dem Verlage der Deckerschen Gebeimen Ober-Hofbuchdruckerei) ershienen. Dieses amtlihe Werk hatte shon in den fünf vorhergehenden Jahren mannigfache Verbesserungen er- fahren. Rubriken, welche in Departements- und Provinzial-Handbücher, aber nicht in den Staatskalender gehörten, wurden entfernt, solhe Ausfälle jedoch dur die Aufnahme anderweiter neuer Rubriken und den seit dem Jahre 1851 regelmäßig einleitenden „Vergleichenden Kalender“ reichlich erseßt. Der jeßt ausgegebene O thut fih aber namentlich dur Verbesse- rungen und Bereicherungen hervor. Der „Vergleichende Kalender“ nähert sih mehr und mehr dem, was er sein soll, ein hauptsächlich vaterländi- scher und landesfirhliher Geschichts- und ein wohlauêgewählter Hof- und Staats-Kalender, mit Rückblicken auf das legtabgelaufene und Finger- zeigen für das angetretene Jahr. Einzelnen Rubriken des bisherigen Hof - und Staatsdiener-Schematismus scheint bei deren diesmaliger Durch-

sicht besondere Aufmerksamkeii gewidmet worden zu sein, namentlich |

ähnlichen Schwierigkeiten unter-

solhen Rubriken, deren Kontrole und Veränderungen in der

liegt, wie die Kontrole über Abgänge bon Zeit zu Zeit erscheinenden Ordenösliste. Ordens vom Schwarzen Adler führt der diesjährige Staats - Kalender nach definitiven Kategorieen geordnet vor.

welche zur Theilnahme am Kapitel berechtigt sind, geordnet nach der

Als neue Nubriken lender, bei fungs-Kommission für das diplomatische Examen (Vorsißender: wirklicher Geh. Legationsrath Balan) bei dem Ministerium der geistlichen 2c. Angelegenheiten: das, unter der gemeinschaftlichen Aufficht des Departe- ments8-Ministers und des Evangelischen Ober-Kirchenrathes stehende „Dom- Kandidatenstift in Berlin“ bei dem Nessort des Ministeriums des

Junern, speziell des Polizei - Präsidiums zu Berlin: die Bezirks-Physici

der Stadt Berlin bei dem Ressort der Admiralität, endlich: das See- fadetten - Justitut in Berlin, die Hafenbau - Kommission des Jadegebiets zu Heppens, das Admiralitäts-Kommissariat zu Oldenburg, das Amt des westlichen Jadegebietes zu Jever und das Amt des östlichen Jadegebiets zu Burhave. Die beiden leßtgenannten Aemter sind die Verwaltungsbe- hörde und erste Justanz in Justizsachen des Jadegebietes, das Admirali- täté-Fommissariat dagegen die zweite Jnstanz in Verwaltungssachen, wäh- rend als höhere Jnstanzen in dortigen Justizsachen die Großherzoglich- Oldenburgischen Behörden kommissarisch fungiren. |

Häuser des Landtags“

und 3 Klassen bei welchen leßtgenannten

sub 2 Ma C V

auf Lebenszeit Berufener, verschiedenen

der Titel, Würden und Orden cines jeden einzelnen Mitgliedes. Ferner

i nden wir eine Uebersicht der Stifter, der Provinzial-, Geschlechts- und | I L N Vel | L E been [Me 01 neue

Landschaftsverbände, der Universitäten und der Städte, von Glieder des einen Hauses präsentirt, und“ der Wahlbezirke, von denen die Glieder

nahme der in Berlin domizilirten) in dem diesjährigen Kalender nicht bei dem Königlichen Ministerium für Handel,

(Pr. C)

Negierungs - Bezirk Cöslin Seelenzahl von 480,646 ergeben. t

Die eidgenössische Staatürechnung pro 1855, wie fie dem. | Bundesrath von seinem Finanzdepartement vorgelegt worden ist, schließt befriedigend mit einem Ueberschuß der Einnahmen von 754,478 Fr. 20,

und zwar um 165,292 Fr. (9 mehr als das Budget vorgesehen. Die Nechnung enthält u. a. folg. summarische Posten: Unter den Einnahmen

len 31 RN., Telegraphen 324,520 Fr. 05 Np. Departemente 310,932 Fr. 73 N, Spezialverwaltungen : Militair 1,354,866

Fr: 650-N.7 Zdlle 3,295,208 (ir, 9 N., Posten 7,113,087 Fr, 31 N. Da- von fallen auf die Postverwaltung 6,901,869 Fr. 48 N. Vergütung an

Eine in dem diesjäh- | v Nod S S rigen Kalender neu hinzugekommene Nubrik sind endlich auch „die beiden Leit und die Bedeutung des Plazes. ) ; ein Verzeichniß der Mitglieder des Herren- Louisville in den beiden lehten Jahren wieder genommen, tritt auch

hauses nach allen seinen Kategorieen (3 Klassen mit erblicher Verechtigung

Gattungen der in Folge bon | Präsentation Berufenen gesondert werden), endlih dec Mitglieder des |

G K : 19. (3 G ; "+4 p 34 » ; » t § y | Abgeordneten=- Hauses in alphabetischer Neihenfolge mit genauer Angabe | Doll. für Gasthöfe.

Gewerbe und öffent- |

lihe Arbeiten, sondern bei den betreffenden Provinzen aufgeführt find. | O / ; | neuerdings

N i , U H a MWasserwerken wurden —- Bei der im Dezember v, J. stattgehahten Volkszählung im | Dat O D O Go eute |

: S | zu verkennen, daß dieser Plaß den bis zum Jahre 1853 behaupteten

Das Kapitel des hohen | wurde in

| über Wir finden unter den hohen | He _ Regierungsbezirks Trier, Mitgliedern des Kapitels nächst A. 1. den Prinzen des Königlichen Hauses | Behörde "bemüht, den und A. 2. den (Sliedern aus dem Fürstlichen Hause Hohenzollern nun |

sub B. auch sämmtliche Mitglieder aus andern souverainen Häusern, |

des anderen Hauses gewählt worden sind. Wir be- zahl d L C Cd merkten endlich, daß die Königlichen Eisenbahn - Behörden (mit Aus- Neu gebauten 51 Dampfschiffe / | Zur - Vollendung

| angefangen, sih den Ausländern wieder mehr zu nähern. (Pr. C.)

die Kantone 1,208,717 Fr. 83 N,, Telegraphen 324,920 Fr. 05 N. Total | der Ausgaben 14,230,672 Fr. 61 N. und zwar weniger als budgetirt |

1,943,469 Fr, 81 N. ß de i und zwar mehr als budgetirt 165,292 Fr. 09 N.

der Eidgenossenschaft beträgt 9,050,232 Fr. 47 N. (Bund.)

Lgndwirthscha fi:

Stettin, 2. Mai. Die fortdauernd fruchtbare Witterung hat außerordentlich günstig auf den Stand der Saaten eingewirkt, auch auf den dürrsten Saatfeldern steht die Winter- und Sommersaat kräftig und üppig. Die junge Maipflanze entwickelt sih unter dem befruchtenden

Negen früher als gewöhnlich, und der Gesammt - Eindruck aller Saaten |

Uebershuß der Einnahmen 754,478 Fr. 20 N., |

Das Reinvermögen | _ Z E |Grosse Gerste 2 Wur. 6 Sgr,

| l | | | | |

erregt die erxfreulihsten Hoffnungen für cine glücliche Ernte, Nach einer |

| 1854er N:

alten Witterungsregel säet Gott zwei Mal wenn es am immelfahrts- tage regnet. Diesen Regen genossen wir gestern auf us Reise s den Randower, Naugarder und Saßziger Kreis: überall gedachten die Landleute dieses Spruches. Wenn nah einer anderen Negel die Roggen- saat am 1. Mai so hoch stehen soll, daß sih cine Krähe darin verbergen fann, so macht der Stand derselben in diesem Jahre es möglih, daß eine Zuchtgans mit ibrer Brut sich bequem darin verstecken kann. Viele schädliche nsekten find durch das feuchte Wetter getödtet. Auch die Wiesen lassen überall die Gräser fris und kräftig hervortreten. (Ofts. Z.)

Gewerde- und Handels-Nachrichten,

Bei Abschluß des neuesten Vertrages zwischen dem Zoll- berein und dem Großherzogthum Luxem burg Gla Fodaues des Anschlusses des leßteren an das Zollsystem Preußens und der übri-

gen Staaten des Zollvereins war feitens der Großherzoglich luxembur-

gischen Negierung der Wunsch ausgesprochen worden, daß zur

des Verkehrs zwischen den beiderseitigen Gebieten mbe Een N verbindungen hergestellt werden möchten. Unter diesen Verbindungen erster Linie eine Straße von Echternacher Brück Bollendorf nah Wallendorf im Kreise Bitburg, bezeihuet. Sofort war auch die il Ausbau dieser Straße als Gemeinde- Chaussee zu Stande zu bringen. Nach- längeren Verhandlungen ist es der Regierung zu Trier gelungen, die betreffenden Gemeinden Ernzen, Bollendorf und Wallendorf zur Uebernahme dieses Chaussee-

Neihenfolge, in der sie noch vor der Ordenskette, dem Kennzeichen baues und der Unterhaltung desselben zu bestimmen, und jeßt ist dem

der Kapitulare die Ordens - Jusignien selbst empfangen hatten. | Unternehmen bereits die Allerhöchste Genehmigung zu Theil geworden. finden wir in dem diesjährigen Staats - Ka- Der Bau der 25 Meile langen Chaussee soll demnächst in Angriff ge-

dem Ressort des auswärtigen Ministertums: die Vrü- |

nommen werden, und wird der dortigen Gegend bei dem hohen Grad der Theuerung , die daselbst herrscht, doppelt willkommen sein. (Pr. C.)

_ Warschau, 30. April, Jn Folge höchster Verordnung bestand bisher in dem Königreih Polen das Ausfuhrverbot von Getreide,

Pferden, Vieh, Fleis aller Art, Pelzen und Tuchen; endlich war auch

nach Oestcrreih die Ausfubr von Branntwein und Spiritus verboten. Nunmehr hat der Fürst Statthalter in Folge höherer Anweisung ange- ordnet: 1) daß wegen der Theuerung der Lebensmittel die Ausfuhr von Korn, Gerste, Hafer, Erbsen, Mehl, Graupen und Kartoffeln auch ferner- hin bis auf weiteres berboten bleiben; 2) daß es eben so wegen der Viebseuchen bei den biéberigen Ausfuhrverboten des Rindviehs sein Be- wenden behalten soll; 3) daß dagsgen alle andern Ausfuhrverbote auf-

| gehoben seien.

Mit dem schon früher dargelegten Wachsthum des Verkehrs von Louisville in Nordamerika hebt fich naturgemäß auch die Wohlhaben- Der bedeutende Aufschwung, den

äußerlich sichtbar in einer Neiße von Bauten und gemeinnützigen Unter- nehmungen zu Tage. Die Bautèn des leßten Jahres erforderten einen Aufwand bon etwa 3 Mill. Doll., darunter 827,500 Doll. für Waaren- häuser, 1 Mill, 125,400 Doll. für Wobnhäuser, 230,800 Doll. für ¿Faktoreien, 140,000 Doll. für Kirchen, 213,300 Doll. für öffentlihe Gebäude, 287,000 Ein gleich reges Leben herrschte auf den Schiffs- Vom 20. Juni 1854 bis zum 10. November 1855 wurden in Dampfer von 26,069 Tonnen Gehalt erbaut. Zusammen mit den schon vorhandenen 71 ergiebt dies eine Dampfer- 127 mit 62,924 Tonnen Tragfähigkeit. Die Kosten der beliefen fich auf 1,022,000 Dollars. der shon seit einigen Jahren in Vau begriffe- nen Louisville - Nashville - Eisenbahn, deren Weiterbau in der leßten Zeit nur geringe Fortschritte gemacht, hatte die Stadt Louisville wieder 1 Million Dollars votirt. Zur Errichtung von 200,000 Dollars bestimmt. Man hofft, die Anlage bald vollendet zu sehen, Während in solcher Weise Louis- ville sih augenblicklich in nicht geringer Blüthe befindet, ist doch nicht

werften.

Glanz noch nicht wiedererlangt hat. Die Ursache davon liegt in den politischen Wirren, die besonders am 6. August 1854 zu einem blutigen lusbruch führten, indem die Partei der Know nothings durch ihren Haß gegen die Ausländer sich zu s{hmählichen Gewaltthaten hinreißen ließ. In Folge . dieser brutalen Excesse verließen zahlreihe Deutsche und Jr-

Brutto-Crtrag der Zôlle 5,726,135 Fx. 37 Rp., Posten 7,713,587 Fran- | länder zur Sicherung von Leben und Eigenthum die Stadt und siedelten Das Total der Einnahmen | ist 14,985,150 Fr. 81 N, und zwar weniger budgetirt 1,079,849 Fr. | / i g Sr I E 19 N. Ausgaben: Allgemeine Verwaltungskosten 250,963 Fr. 50 M, derselben ein Mangel an Arbeitskräften geltend.

Durch die Auswanderung verminderte Bald machte fih in Folge Eben fo fiel der Werth des Grund und Bodens; zahlreiche Wohnungen biüieben leer stehen und die Nenten wurden herabgeseßt. Jn neuerer Zeit haben die Amerikaner

sih in ruhigeren Gegenden an. sich die Einwohnerzahl um etwa 500 Köpfe.

Für bat reise.

Bertin, den 3. Mal. Lande: Roggen 3 Rihlr. 3 Sgr. 9 Pf, anch 2 Rthlr. 20 Sgr. Ser, 3 Pf., auch 2 Rihlr. 5 Sgc. Haler {t Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf, adch 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf Leipzig - Dresdener 494 G. Löbau - Zu-

Leipzig. 2. Mai. E Berlin- Anhaltische —.

tauer 665 Byr. Magdeburg L2IDzIger 344 Br. Berin - Stettiner 158 G Cöln-Mindener —. Thüringische 121% G. Friedrich - Wilhelms - Nordbabs —. Ahkona - Kieler 1305 G. Anhalt- Dessauer T andesbank - Actien Litti A. 12, B, 1367 (F a Litt. G. 1267; G. Braunschweiglsche Bank-Actten Litt. A. u. B. 147 Br., 146 G. Wei- márische Bank - Aétien Litt. A. u. B; 1245 G. Wiener Banknoten 1012 G. OVesterreich. S5proz. Metalliques 867 G. 4854er Loos2 —. atscnal- Anleihe 865 G, Preuss, Präroten-Anleibhe —.