1856 / 110 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Wortlaut Mr. Gladstone vorliest)“ jeden Angriff auf fremde Herrscher mit Geld- und Defaua tin itt heim. Die Preßfreiheit gründe sich fe das Geschwornengericht, und das Shwurgericht sei ein Grundgesey der Verfassung. Er halte das belgische Volk für hoch gesinnt genug, um zu glauben, daß ein Angriff auf seine verfassungsmäßige Freiheit einen europäischen Kampf hervorrufen würde. Der leßte Redner ist Lord Palmerston, dessen Auseinandersezungen das Haus über 2 Stunden lang mit gespannter Aufmerksamkeit und häufigen Beifallsbezeugungen anhóört. Der edle Lord findet es erfreulich, daß bei allèn Meinungs- verschiedenheiten über einzelne Punkte, Niemand ein Amendement zur Abstimmung bringen wolle. Zu seinem Staunen sehe er nur, daß Lord J. Manners die Zwecke des Krieges erfüllt glaube und dennoch der Politik der Negierung bald Ohnmacht, bald niedrige Gesinnung vorwerfe. Wenn dies seine ernste Meinung sei, warum votire er ihr nicht seinen Tadel? Die Unabhängigkeit der Türkei und ihre Sicherheit vor fremder Gewalt sei erreiht, aber man hat sich niht verpflichtet, auf dem türkishen Gebiet . diese und jene Race in der Herrschaft zu er- halten. Hinsihtlich der Donau - Fürstenthümer habe der Kongreß vorerst beschlossen, sie unter die Garantie der Großmächte zu stellen, und ihnen eine permanente Organisation nicht eher zu geben, als bis man die Wünsche der Bebölferung kennen gelernt hat. Auf die Wahlen werde Oesterreich keinen Einfluß üben, sondern die österreichische Besazungs- Armee sei im Begriff abzuziehen und werde das Land früher, als die Alliirten die Krim oder das Weichbild Konstantinopels, geräumt haben. Zur Sicherung der freien Donauschifffahrt gewinne das türkische Neich niht nur die untere Donau, sondern auch den unteren Pruth auf eine Strecke von 200 Meilen, welche für die größten Kanonenboote schiffbar ist. Die Neutralisation sei eine Ausführung des „Beschränkungs“-Projekts ohne das lästige „Gegengewicht.“ Für die Harmlosigkeit Nicolajeffs, Chersons und des Asowschen Meeres bürge ihm das gute Wort des Grafen Orloff, aber wenn man zu einem solchen Ehrenwort kein Ver- trauen habe, dann müsse man alle Verträge für Mafkulatur ansehen und jeden Krieg wie die Wilden Nordamerika's bis aufs Messer führen. Wolle Einer auf Zerstörung der russischen Forts auf der östlichen Pontus- küste bestehen, so würde daraus konsequenterweise auch die Nothwendigkeit fol- gen, Varna, Batum, Sinope, Trebizond u, st. 1. seiner Schanzen zu ent- kleiden und wäre dies ein Gewinn für die Sicherheit der Pforte. Man werfe ihm vor, daß er Cirkfassien den Nussen überliefere,, aber wie könne er das ausliefern, was er nie in seiner Gewalt gehabt? Nach einigen Erklärungen über das Verhältniß zu den Tscherkessen und zu Schamyl (die mit denen Lord Clarendon's übereinstimmen) spricht der edle Lord seine Ueberzeugung aus, daß die Tscherkessen jeßt besser als jemals seir 1829 im Stande seien, sih gegen Nußland zu vertheidigen, weil dieses eine halbe Million Soldaten im Krieg verloren habe. Obgleich der Hattischeriff feinen Vestandtheil des Vertrags bilde, sei er darin zitirt; es sei eben so unmöglich, daß der Sultan ihn zurücknehme, wie daß die Sonne rückwärts gehe, und in einzelnen Nothfällen bleibe den Groß- mächten das moralische Necht zu diplomatischem Einschreiten. Die Tripel- allianz zwischen England, Frankreich und Oestreihh werde Lord Clarendon's und Lord Cowleh's Namen in der rühmlihsten Weise verewigen, aber die Alliüirten hätten noch etwas mehr geleistet, als ihre ursprüngliche Sen- dung versprach, sie hätten Bomarsund zerstört und Skandinavien von einem s{weren Alp befreit. Nach einigen Worten gegen das Vorurtheil, daß irgend ein Krieg durch die Confiscation von neutralen Schiffsladun- gen entschieden werden fönne, und einem Bedauern über die traurige Nothwendigk:it, den italienischen Regierungen Nath zu ertheilen, findet es der Premier natürli, daß die französische Negierung den lebhaften Wunsch empfand, ciner Meuchelmord predigenden Journalislik in einem französis \sprehenden Nachbarlande cin Ende zu machen. Aber Lord Clarendon's ruhige Ablehnung des Walewskischen Vorschlags sei klüger gewesen als etwa eine feurige Declamation, wodurch wahrscheinlich die Konferenz gesprengt worden wäre. Das Haus môge sih dar- auf verlan, die englische Regierung werde zu keiner Unter- Preßfreiheit mithelfen. Sardinien \chreite am Arm der Westmächte einer blühenden Zukunft entgegen, Schweden sei Englands Freund geworden, und Oesterreich babe si durch eine innige Allianz an Frankreih und England geknüpft, nachdem es dem Westen lange entfremdet gewesen. Er theile nicht das Mißtrauen, mit welchem Rußland von Vielen betrachtet verde, Er halte den Kaiser Alexander 1]. für einen Mann von den edelsten Gesinnungen und den wohlwollendsten Absichten, der seinem Neich eine neue segensreihe Aera eröffnen werde. So weit man die alte Welt überblicke, überall sebe man Keime fbrtschreitender Gesittung, überall Grund, der Vorsehung für das glorreiche Ende dieses gewaltigen und gerechten Krieges Dank zu sagen. (Lauter Beifall), Das Amendement wird zurückgezogen und die Adresse ohne Abstimmung genehmigt. Schluß: halb 3 Uhr nach Mitternacht. s

In der Krim-Untersuhungs-Kommission dauert das Verhör General Sir Richard Ayrey?'s und der von ihm vorgela- - denen Zeugen fort, Unter den Leßteren befand sich gestern Admiral Dundas, früher Befehlshaber der Flotte im Schwarzen Meer. Oberst Tulloch aber ist in Folge der großen Arbeit und Aufregung erkrankt, und wird \s{chwerlich bei den nächsten Sihungen anwesend sein können,

8s, Mai. Wie der „Globe““ zu glauben Grund hat, ist die Königliche Kommission zur Untersuchung des Stellenkaufs in der Armee {on ernannt und besteht aus: dem Herzog von Somerset, dem Sehr Ehr. Edw. Ellice, Mr. S, Herbert, Lord Stanley, Mr. S. Carr Glyn, Sir de Lacy Evans, General-Lieutenant Wynyard, Sir H. Bentinck, Sir Harry Jones und Oberst Wetherall.

Beim Lord-Mayor war gestern den Ministern zu Ehren großes Bankett, das so ziemli den Charakter eines Friedensfestessens hatte. Von den fremden Gesandten waren ter preußische, französis e,

drüdung der

sardinische, englische, griechishe, sächsische und türkische anwesend. Der Toaste gab es viele, und Alle galten dem glücklihch wiederher= gestellten Frieden.

“_— 9, Mai. Die heutige „Morning Post“ meldet: Die- Kö= nigin hat, um den Abschluß des Friedens dur einen Akt der Gnade zu bezeichnen, allen Personen, die jeßt wegen politischer Vergehen verurtheilt sind, die Herren Smith O’Brien und Frost eingeschlossen, eine vollständige Begnadigung gewährt. Jn der british-deutshen Legion, die in Plymouth stationirt, ist aus Unzu= friedenheit mit ihrem Obersten eine Meuterei ausgebrochen. Ein Detachement Artillerie ist abgesandt, um den Aufstand zu unter= drücken. Am Dienstag, 27. Mai, wird die Königin den Ball des türkishen Botschafters mit ihrer Gegenwart beehren.

Frankreich. Paris, 8. Mai, Der Gesezentwurf, welcher für die Kosten der Tauf-Feierlichkeit einen Kredit von 400,000 Fr. beansprucht, ist von dem geseßgebenden Körper, dem die Forderung noch ziemli bescheiden vorkam, günstig aufgenommen worden. Auf die Frage Belmontet's, wann die Taufe stattfinden werde, er-= widerte der Vorsißende, für jeßt habe s{ch die Kammer blos damit zu beshäftigen, wann sie den Geseßentwurf in den Bü- reaux berathen wolle. Der Vorsißgende konnte wahrscheinlich die begehrte Auskunft nicht geben , da in der Einleitung des Geseßz= Entwurfes blos der Juni als Zeitpunkt “der Taufe bezeihnet, das Datum aber offen gelassen is; die Feierlichkeit wird darin als eine zugleich religiöse und nationale bezeihnet, Wie verlautet, hat der Graf von Chambord vor dem Gerichtshofe zu Vassy (Ober- Marne) einen vom Fiskus wegen der großen Forsten , die er in diesem Departement besißt, gegen ihn und seine Shwester , die Herzogin von Parma, anhängig gemachten Prozeß verloren. Betde haben durch ihre Vertreter Berufung gegen das Urtheil eingelegt, welches den Rückfall der betreffenden Forsten an den Staat aus= spricht. Dieselben bildeten den bedeutenderen Theil ves Vermögens, das der Herzog von Berry seinen zwei Kindern hinterließ. Das Einrücken der heimkehrenden Krim =- Truppen in das Innere von Grankreih hat {hon begonnen. Die Division de Failly ist, nah fünf- oder sechstägigem Verweilen auf Porquerolles, von dort nah den ihr zugewiesenen Besaßungsorten abgegangen, um neuen An- fömmlingen Plaß zu machen.

Spanien. Die „Madrider Zeitung“ vom 3, Mai enthält folgende Königliche Verordnung, die angeblich durch die Beschwer-= den veranlaßt worden is, welche der General - Bicar zu Madrid wegen des fürzlih auf dem Prinzessin-Theater dargestellten Drama's : „Die Leidensgeschihte Christi“, an die Königin gerichtet hat.

Art. 1. Von heute ab dürfen auf den Theatern des Königreichs keine heiligen oder biblishea Dramen mehr dargestellt iverden, deren Stoff den Geheimnissen der christlihen Neligion entnommen ist, oder in welchen Personen der heiligen Dreieinigkeit oder der heiligen Familie borkommen. Art. 2, Alle ‘dezüglich dieser Schauspiele bisher von den Ministern des Junern oder der Justiz erlassenen Verfügungen sind auf- gehoben. Art. 3. Der Druck und die Veröffentlichung solher Dramen kann, unter genauer Einhaltung der im Preßgeseß vorgeschriebenen For- malitäten, durch die Civil-Gouverneure genehmigt werden.

Eine Depesche aus Madrid vom 7. Mai lautet: „Die amt- liche Zeitung veröffentlicht die Statuten der spanischen Bank, Das Kapital beträgt 120 Millionen Realen und darf auf 200 Millionen erhöht werden. Jm ganzen Königreiche herrscht vollkommene Ruhe,“

Italien. Turin, 7. Mai. Graf Cavour verlas heute in der Kammer die den verbündeten Mächten über Jtalien behän- digte Note und fügte bei, daß das turiner Kabinet in seiner Politik gegen den römischen Hof beharren werde. Sowohl die Deputirten der Rechten als der Linken boten der Regierung ihre Unterstüßung an, und die Kammer billigte das Benehmen des Grafen Cavour.

Nußland und Poleu. St. Petersburg, 3. Mai. Der Kaiser hat an den Fürsten Tschernitschefff, bisherigen Präsi denten des Reichsraths, ein Dank-=- und Anerkennungs - Schreiben seiner 54jährigen, mit „Trene und Wahrheit geleisteten Dienste gerichtet, und ihm sein und seines Vaters Bildniß mit Brillanten verliehen. An den Attaman der Donschen Kosaken ist eben- falls ein Kaiserliches Reskript gerihtet worden. Dieselben hatten in Anlaß des Friedensshlusses eine Adresse an den Kaiser über- reiht mit dem Ausdruck ihrer loyalen Gesinnungen, für den Se. Majestät ihnen zu danken befohlen hat. Der Kaiser hat verfügt, es solle für die Krönungs =Feierlihkeiten keine besondere Kommission ernannt werden, um unnütße Kosten zu sparen, und hat mit den Vorrichtungen zu derselben den Minister des Hauses be- auftragt. Ferner hat er alle Adelsmarschálle und Stadthauptleute des Reiches, mit Ausnahme der - aus Sibirien, wegen der weiten Entfernung, zur Krönung. nah Moskau bescheiden lassen, Zun Ober-Hofmarschall bei der Krönung is} der Wirkliche Geheimrath erster Klasse, Fürst Galizin, und zum Ober-Hosceremonienmeister der Graf von Borch ernannt. General Grabbe i} wegen des herge- stellten Friedens von seinen Pflichten als Gouverneur von Reval und Befehlshaber der Truppen in Esthland entbunden. Graf Di-

und abgewiesen wurden 9. (Pr. C.)

blieb jüngerer Rath des Ministeriums des Aeußern.

Eine der wichtigsten Aenderungen bei Reorganisation des rus= sischen Heeres ist die Umwandlung der Carabinier = Regimenter in Grenadiere, deren es 16 (also 64 Bataillone) geben wird, der

Jäger =- Regimenter in Linien - Regimenter (84 366 Bataillone) und die Auflösung des zweiten Reserve = Kavallerie - Corps, welches

auf die verschiedenen Divisionen der Armee vertheilt wird,

Ruß=

land besaß bislang zwei Reserve-Kavallerie-Corps und ein Drago= ner - Corps, Jedes Reserve=Kavallerie-Corps bestand aus 2 Divi=

sionen = 4 Brigaden = 8 Regimenter = 48 Schwadronen und

4 Batterieen Artillerie mit 32 Geschüßen, unter denen 8 Positions=

Geschüße. Das erste Reserve-Kavallerie-Corps erhält die Bezeich= nung „, Reserve - Kavallerie - Corps ‘“, Wichtig is} die Bildung der Scharfschüben =- Bataillone, mit welcher in Zukunft die Armee be= theilt werden soll, um den Erfordernissen zu entsprechen, welche durch den Fortschritt der Schußwaffe bedingt werden.

Am 5ten d. wurde zu Warschau der Namenstag Jhrer Ma- jestät der verwittweten Kaiserin von Rußland durch Gottesdienst in den Kirchen und Kultusstätten der verschiedenen Religionsgemein= haften, durch Schul -Akte, unentgeltliche Festvorstellung im großen Theater und Illumination der Stadt gefeiert. Jn Warschau

werden jebt Anstalten zur Einführung der Gasbeleuchtung getroffen, |

c le „Urabia“ ist aus New-York vom 23,, aus | Boston vom 25. April, in Liverpool am 8, d. Mts. eingetroffen. |

Amerika. Die „Arabia“

Im Senat zu Washington it die Bill zur Bewilligung von 3 M Doll. zu Rüstungszwecken, behufs weiterer Erwägung zurückgelegt worden. Am 23sten war vermöge einer Senats- Resolution das Comité über Rechts\achen angewiesen worden, die

Nothwendigkeit der Abschaffung der, die Naturalisations-Geseße von | 1813 ändernden Akte vom 3. Juni zu prüfen, Man glaubte |

in Washington allgemein, daß während der gegenwärtigen Session der Zoll-Tarif keine neue Aenderungen erfahren werde, Aus Washington schreibt man vom 21, April: Mr. Dallas halte es nit für angemessen, auf die Kandidatenliste für die Präsidentschaft geseßt zu werden, nachdem sih Pennsylvanien entschieden zu Gunsten Buchanan's ausgesprochen habe. Letzterer war in Philadelphia estlich empfangen worden, Auch in Washington werden große Anstalten zu seinem Empfange getroffen.

Berichte aus S, Juan vom 16ten lassen über die Niederlage des Obersten Schlesinger feinen Zweifel mehr übrig. Er ist wegen Verrath und Feigheit vor ein Kriegsgericht gestellt worden. Mittlerweile soll bei Arcopaca zwischen 200 Costaricanern und einem Häuflein von Walkers Leuten ein für Erstere unglücklihes Treffen vorgefallen und soll Walker mit 700 Mann gegen das feindliche Hauptheer im Anmarsch begriffen ein.

Statistishe Mittheilungen.

| Vel der im Deter v J. stattgefundenen Volkszählung im Regierungs-Bezirk Cöln hat fich die Gesammt - Bebölkerung auf 514,386 Seelen ergeben. Zm Jahre 1852 betrug die Bevölkerung 909,643 Seelen, so daß dieselde in den leßten drei Jahren sich um 3743 Seelen vermehrt bat. (Pr. C.) | e

__ Ueber die Zahl der im Jahre 1854 an sämmilichen preußi- |chen Ghmnasien geprüften Abiturienten und Maturitäts- A fPira nten geben wir aus amtlichen Quellen folgende Notizen. Pro- vinz Preußen. Geprüft wurden auf 14 Gymnasien 212 Schüler. Davon ivurden mit dem Zeugniß der Neife entlassen 177; für unreif erklärt 30; zurüdckgetreten “sind 5. Provinz Brandenburg. Ge- prüft wurden auf 16 Gymnasien und dem Pädagogium zu Züllichau 268 Schüler. Davon würden mit dem Zeugniß der Neife entlassen 244 und für unreif erklärt 24, Außerdem traten zurück 25 und abge- wiesen wurden 24, Provinz Pommern. Geprüft wurden auf ( Gymnasien und dem Pädagogium zu Puttbus 103 Schüler. Davon wurden mit dem Zeugniß der Reife entlassen 91, für unreif erklärt 8. und zurück traten 4, Provinz Schlesien. Geprüft wurden auf 20 Ghmnafsien und der Königlichen Ritter-Akademie in Liegniß 358 Schüler. Zurückgewiesen wurden 82. Provinz Posen. Geprüft wurden auf 9 Ghmnasien 92 Schüler. Davon wurden mit dem Zeugniß der Neife entlassen 68 und zurückgewiesen 24, Provinz Sachsen. Geprüft wurden | auf 17 Gymnasien, dem Königlichen Pädagogium zu Halle, der lateinischen Hauptschule daselbst, der Landesschule zu Pforta und der Klosterschule zu | Roßleben 203 Schüler. Davon wurden mit dem Zeugniß der Neife entlassen 200 und für unreif erklärt 3. Provinz Westfalen. den auf 10 Gymnasien (auf dem Gymnasium zu Hamm sind Prüfungen mccht borgekommen) 217 Abiturienten und 71 Maturitäts-Aspiranten. Dabon wurden mit dem Zeugniß der Reife entlassen 247 und für unreif ertlärt 41. Außerdem sind 2 Schüler von der Prüfung zurückgetreten. Ñ Nhein- Provinz, Geprüft wurden auf 19 Gymnafien, der Ritter- Akademie zu Bedburg und dem Ghmnasium zu Hedingen in den hohen- zollernschen Landen 291 Schüler. Davon wurden mit dem Zeugniß der eife entlassen 250, für nicht reif erklärt 21. Zurügetreten find 17

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mitri Nesselrode ist vom Kammerherrn zum Hosmeister befördert und

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Aus Guatemala wird der „Pr. C.“ berichtet, daß am 8. Januar

d, J. der einige Meilen von der Hauptftadt liegende Vulkan H eine große Menge feiner Asche ausgeworfen hat, welche vierzig Meilen in der Nunde Alles bedeckte und die Cochenille - Pflanzungen sehr beschädigte. Da in dieser Gegend sih gerade sehr ergiebige Pflanzungen befinden, so e L. e des Landes ir nach-

J and, 0 wichtiger erscheint, als Cochenille den Haupt-Ausfuhr- Artikel von Guatemala bildet it eine Misierrte in

st immer eine allgemeine Handelsstockung zur

Flarktpreiaze. Berlin, den 410. Mai.

Zu Lande: Boggen 3 Rihlr. 5 Sgr., auch 2 Rthlr. 27 Ser, 6 Pf Hafer 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. E :

Leipzig, 9. Mai. Leipzig - Dresdener 2914 G Löbau «Zit taner 643 G. Magdeburg-Leipziger 342 G. Berlin-Anhaltische 172 Br. Berlin - Stettiner 160 Br. Cöln - Mindener —. Thüringische 425 Br. Friedrich - Wilhelms - Nordbahn —. Altona - Kieler 1302 G. Anhalt- Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 1367 G.; Litt. C. 126 Br. Braunschweizische Bank - Actien Litt. A. u. B. 1463 G. Weimarische Bank - Actien Litt, A. u, B. 1265 Br., 126 G. Wiener Banknoten 1015 G. Oezsterreich., Sproz. Metalliques 86 Br. 1854er Loose 1107 Br. 1854er National-Anleihe 86% Br. Preuss. Prämien-Anleihe

S E E E R R R

E E E R R S

reslau ;, 10 Mai, 1 Uhr 5 Minuten Nachmitt. (Tei. Dep. d. Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 101 Br. Freibanr- ger Actien 17175 G., neuer Emission 1617; G. Oberschlesische Actien Lit. A. 206% G. Oberschlesische Actien Lit. B. 178% Br. Ober- schlesische Prioritäts - Obligationen D. 90% Br. Oberschlesische Prio- ritäts - Obligationen E. 79 Br. Kosel - Oderberger 216% G., neuer Emission 1867 Br. Kosel - Oderberg r Prioritäts-Obligationeo 90 Br. Neisse-Brieger Actien 682 Br.

Weizen, Weiss, 62-141 Sgr., gelb. 62—138 Sgr. Roggen 91—106 Sgr.

| Spiritus pr. Eimer zu 60 Quart bei 80 pCt. Tralles 132 Rthlr. Br, |

erste 61—74 Sgr. Hafer 35--42 Sgr. i Die Börse war animirt und die Course bei belebtem Geschäft steigend,

Stettin, 10. Mai, 1 Ubr 30 Minuten Nachuiittags. (Tel. Dep. d. Staats - Anzeigers.) Roggen 675—70 bez., Mai, Mai-Juni 66, Juni- Juli 62, Juli- August 59, Sept.-Okt. 54 Br. Rüböl, Mai 147, Sept.- Oct. 147. Spiritus 121.

Flamburg, 9. Mai, Nachmittags 2 Uhr 32 Minuten.

Schluss-Course: Preussische 4{proz. Staats-Anleihe 100. s1sche Ziproz. Prämien - Anleihe 114-. 1085. 3proz. Spanier 374. 1proz. Spanier 233 G. Stieglitz de 1855 —. Berlin - Hamburger 108 Br. Cöln - Minden 462. Mecklenburger 55, Magdeburg-VVittenberge 482 G. Berlin-Hamburger 1ste Priori:ät 190. Cöin-Mieden Bte Priorität 90 Br. Stieglitz 897 G.

Getreidemarkt. Weizen loco fest, ab auswärts stille. Roggen ruhiger, wohl etwas billiger zu kaufen. Oel pro Mai 273 bis 3, pro

Preus- Oesterreichische Aproz. Loose

Oktober 273 bis &, Kaffee sest. Zink 500 Cir. medio Juni 15f,

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|

E É | 1854er Loose 41067. Geprüft wur- | Bank-Aniheile 1302.

London lang 13 Mk. 23 Sh. not., 43 Mk. 34 Sh, bez. London kurz 49 Mk: 6 Sk. not, 13 Mk. 6% Sh. hes, Aumuerdan 36, 20. Disconto 7 pCt.

Frankfurt a. L, 9 Mai, Nachmittags 2 Uhr 45 Min. Oesterreichische und Spanische Fonds fest, Eisenbahn-Áctien flau und niedriger.

Schluss - Course: Neueste preussische Anleihe 4133. Kassenscheine 10945. Cöln-Minderer Eisenbabn-Actien —. Friedrich- Wilhelms - Nordbahn 62. Ludwigshafen - Bexbach 1555. Frankfurt- Hanau 80. Berliner VVechse! 105 Br. Hamburger Wechsel 88. Londoner Wechsel 1194. Pariser Wechsel 944 Br. Amsterdamer Wechsel 1004 Br. Wiener Wechsel 1165. Frankf. Bank-Antheile 1203. 3proz. Spanier 39%. 1proz. Spanier 247, Kurhessische Loose 415. Badische Loose 475, Sproz. Metalliques 82. 4iproz. Metalliques 732, Vesterreich. National-Anlehen 835. Oegsterreich.

VVien 77,

Preussischt

Bat erddagE ; 9. Mai, Nachm. 4 Ukr, (VVol{f's Tel. Bar.) Lebhafier Umsatz.

Schiuss - Course: Sproz. ögterreichisches National- Anlehen 805. 5proz. Metalliques Lit. B. 84%. 5proz. Metalliques 79%. 2tproz. Me- lalliques 405. 4Aproz. Spanier 243. Z3proez. Spanier 395. Sproz. Russen Stieglitz 895. Mexikaner 21%. Holländische Integrale 635,

Getreidemarkt. Weizen und Roggen sest, doch geringes Ge-

schäft. Raps pro Herbst 704, Rüböl pro Herbst 408.