1856 / 134 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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i ür di arnisoni indestruppen anstalt für die dahier garnisonirenden Bun ) erforderlichen Mittel ) und gewährte der Wittwe eines vormaligen

ine eine augenblicklihe Unterstüßung. Da tens : der Reclamations - Kommission beschloß

i i er Gerichte i ammlung, eine Privat-Eingabe, in welcher

e. in Bezug L E a iten, pflihtwidriger Handlungen ve nd, a Ande ain gelangen zu lassen , und dieser d1e M fung und allenfallsige Einschreitung bezüglich gedachter Anschuldi- gungen, vielmehr der anscheinend vorliegenden Calumnien anheim- zustellen, (Fr. Bl.) u A ürttemberg. Stuttgart, 7. Juni. « KK. HH« der E u Kronprinzessin trafen gestern Nach=-

mittag wieder hier ein, (Schw. M.) E Belgien. Brüssel, 6. Juni. Der „Moniteur zeigt an, daß der Sinats-Präsident , ‘Fürs de Ligne, beauftragt ist, den König in der Eigenschaft eines außerordentlichen Botschasters bei der Krönung des Kaisers von Rußland zu vertreten, Der Erz- herzog Ferdinand Maximilian und der Herzog von Brabant trafen gestern Abends zu Antwerpen ein, wo sie von den Behörden empfan-=

gen wurden.

7, Juni, Der „Moniteur“ bringt eine Reihe vou Ordens-= erlalbugaen an Mitglieder der Repräsentanten-Kammer „ZUr De lohnung der von ihnen dem Lande geleisteten Dienste j A Herzog von Brabant traf von Antwerpen, wo Er gestern M dem Feuerwerk und der Einschiffung des Erzherzogs Fe1 Maximilian nah Holland beigewohnt , heute wieder hier ein.

itannien und Jrland. London, 6, Juni, Die Rertiria empfing gestern Deputationen der E Orford und Cambridge, so wie der presbyterianischen Geistlichkei in und bei London und nahm von ihnen Glückwunsch-Adressen d Anlaß der Wiederherstellung des Friedens an. An der O er beiden ersterwähnten Deputationen standen die Kanzler R L er- sitäten Oxford und Cambridge, der Earl von Derby und W Albert. Nah Verlesung der Adresse ertheilte die Königin l Marquis de Breme, Senator und Direktor der Akademie P \{ónen Künste zu Turin, M ugs empfing aus seinen Händen ortrait des Königs von Sardinien. | e M neue e am Hofe zu St. Petersburg, Word Wode= house, hat gestern die Reise auf seinen Posten A E Die Blätter veröffentlichen jeßt den vielbesprochenen rief e Erzbischofes von Canterbury, in Folge dessen die E in den Parks eingestellt wurde, so wie das Antwortschre n. Lor Palmerston’s. Wir lassen diese Korrespondenz hier folgen.

vi y an Lord Palmerston: Der Erzbischof von Canterbury E dai

Zerrlichkei i ih in ciner Sache

My Lord! Ew. Herrlichkeit muß mir erlauben, mich in einer C an a wenden, über welhe ih vielleiht {on früher S men hätte sprechen sollen, und in Bezug auf welche ih jeßt mein Schweigen

brechen muß, sowohl in meinem eigenen Namen, wie im Namen mancher

i i i Ú ie se i L x Sonntagsmusik | iner bischöflihen Brüder, die sehr ernstlich wegen der Sonntag usik i Park N aer ten werden. Nur mit großem Widerstreben mische ich |

mich in eine. Sache, die Jhrer Majestät Regierung gutgeheißen hat, und

: : iligt ift, welche wix nur | : bei der cine große Klasse von Personen betheiligt ift f | mag in der That nothwendig sein, ehe das Parlament si

‘gnü óchien. chst ungern eines harmlosen Vergnügens berauben môd - A E Briefe und Petitionen, welche täglih an mich gelan-

gen und von mir einen Meinungs - Ausdru, entweder im Parla- |

fühle eines großen Theils des Gemeinwesens liegt. Die Antwort auf diese Frage konnte nicht anders als verneinend ausfallen. J werde daher aus Rücksicht auf die von Ew. Gnaden in Jhrem eigenen Namen und im Namen Anderer ausgedrückten Gefühle Schritte thun, damit das sonntäglihe Spielen der Musikbanden in Kensington Gardens und in den Parks eingestellt werde. Jch bin 2c. __ Palmerston.

In der Nähe von South Foreland unweit Dover ward vor- gestern kurz vor Mitternacht die dem Parlaments-Mitgliede Lord Alfred Paget gehörige Yacht „Alma“ von dem auf der Fahrt nah Ostende begrissenen belgischen Post-Dampfser „Diamond“ in den Grund gebohrt. Eigenthümer und Mannschaft der Yacht retteten sich nur mit genauer Noth in das Boot derselben. Sieben Minuten nah dem Zusammenstoße ging die „Alma““ unter.

Ju dex Oberha us-Sißung vom 5. Juni verlangte Earl von Hardwidcke von der Regierung Auskunft über den Stand der Beziehun- gen zu den Vereinigten Staaten. Das Blatt, bemerkt er, welches für das Organ der englischen Regierung gelte (die „Morning Post“) bringe die Nachricht, daß der englische Gesandte in Washington summarisch ent-

| lassen worden sei. Unter diesen Umständen werde si die Negierung

wohl nicht wundern, wenn exr frage, ob dieses Gerücht begründet sei oder nicht. Lord Granville: Jch habe eine derartige Angabe, wie sie der edle Earl erwähnt, nicht geschen und kann nur sagen, daß meines Wissens die Regie- ruugJhrerMajestät keine amtliche Nachricht des erwähntenJnhalts empfangen hat. Der Bericht über den die Appellations-Gerichtsbarkeit des Ober- hauses betreffenden Geseßentwurf wird hierauf vorgelegt. Lord Denman

| und der Earl von Wicklow sprechen sich stark gegen die Bill aus, und | ersterer zeigt an, er werde, wenn die dritte Lesung zur Sprache komme, | die Vertagung derselben bis über 6 Monate beantragen. Der Marquis

von Clanricarde fragt, ob Lord Clarendon dem Hause die sardinischen

| Noten vom 22. März und 16. April, so wie die darauf ertheilten Ant: | worten vorlegen könne. Der Earl von Clarendon: Jh muß mi | bei dem Hause entschuldigen , daß ih die erwähnten Noten nicht früher | vorgelegt have. Bir fteglt 10 denselben , Da e D | Zeitungen erschienen waren, nicht dieselbe Wichtigkeit bei , wie

mein edler Freund zu . thun scheint. Was die Antworten auf diese Noten betrifft, so kamen wir mit den französischen Bevollmächtigten dahin überein, daß, da die ganze Frage mündlich so vollständig erörtert worden sei, die Uebersendung einer schriftlichen Antwort nicht als noth-

| wendig exscheine. Die erste der Noten bestand ihrem wesentlichen Jn-

halte nah in der Bitte, daß die italienishe Frage vor den Kongreß ge- bracht werden möge und die beste Antwort, welche wir darauf geben

| Tounten, war die, daß wir thaten, was die sardinischen Bevollmächtigten

von uns verlaugt hatten, indem die Angelegenheiten Jtaliens, wie Ew. Herrlichkeiten wissen, wirklih im Kongreß zur Sprache famen. Die zweite Note erklärte, der Kongreß sei hinsichtlich der italienishen Frage zu fei: nem befriedigenden Schlusse gelangt, und drang auf weiteres Handeln, Es war natürlich nothwendig, daß die sardinishen Bevollmächtigten irgend etwas Urkundliches aufzuweisen hatten, was im Stande war, den sardinishen Kammern und dem sardinishen Volke die Ueber- zeugung beizubringen, daß sie die Aufmerksamkeit auf diesen Gegenstand gelenkt hätten; da aber Graf Cavour hörte, man werde gewisse Schritte thun, um einige der von ihm erstrebten Zwecke zu verwirklichen, so schien es nicht nothwendig, eine shriftlihe Antwort auf diese Note zu über: senden. Als ich jedoch nach England zurückgekehrt war, hörte ich, es würde der sardinischen Regierung lieb sein, wenn sie die Ansichten der englischen Negierung über die Occupation Jtaliens durch fremde Trup- pen schriftlih in Händen hätte, und ich konnte nicht den geringsten An- stand nehmen, seitens der Regierung Jhrer Majestät das zu wiederholen, was ich in Paris gesagt hatte. Jch schrieb deshalb eine Antwor!, welche ih jezt auf den Tisch Ew. Herrlichkeiten niederlege. Es

| trennt, die italienischen Angelegenheiten nech einmal in eingehender Welse

3 i ögli Fw. Herrlich- mente oder anderswo, fordern, machen es mr unmögli, Ew. Herr E keit die Gefühle, mit denen ein großer und einflußreicher Theil der Un-

oß, welchen fie ihm erregen, zu verhehlen. Die erwähnten Personen L gg aue oder das Aufhören dieser musikalischen Auffüh-

rungen als eine Lebensfrage für die National-Neligion. Jundem ich diese |

Empfindungen theile, sehe ih es als eine Pflicht an, welche ich meiner : ¡feit davon in Kenntniß zu seßen. Jch Fe e eere C, 2AM A GTe! s J. B. Cantuar.

Erzbischof von Canterbury: : G R De Broadlands, 10. Mai.

Mein lieber Lord! Jh empfing Jhren heutigen Brief gerade, als

A s , j isen. Den ein paar | C Ì : I ih im Begriffe stand , von London hierher abzurcise l an, ex werde in der nächsten Sihung eine die Beziehungen Englands zu

Stunden lang Sonntag Nachmittags nah dem Gottesdienste in Kensington

Gardens und den Parks stattfindenden Aufführungen durch militairische |

Mufikcorps, gab ich meine Zustimmung, weil ih glaubte, diese Einrichtung t dn Leivibnarn der Hauptstadt eine unshuldige geistige Erholung in Verbindung mit gesunder Bewegung und dem Einathmen frischer Luft ver schaffen, und eine solhe Erholung schien mir in feinem Widerspruche mit

den reinsten und wahrsten religiösen Empfindungen zu stehen. Das war

eine Anficht, und das ist fie auch noch; denn ih habe von Seiten derer, welche I Ciilbtung A finden, noch keinen Grund vorbringen gehört, der mich in meiner Meinung hätte irre machen können. Allein ich ersehe aus dem Briefe Ew. Herrlichkeit und aus Vorstellungen , die von anderer Seite bei mir eingelaufen find, daß eine große Anzahl Personen, deren Meinungen auf Achtung Anspruch haben, die Sache aus einem anderen Gefichtépunfkte betrahten und start ausgesprochene Ansichten - hegen, die von. den meinigen sehr weit abweichen. Bei so bewandten Umständen mußte ih mich natürlich fragen-, ob der durch die. Fortdauer jener musikalischen Aufführungen gewonnene Vortheil hinlänglih groß sei, um das Uebel aufzuwiegen, das in der Verleßung der religiösen Ge-

zur Sprache zu bringen; allein eine solche Diskussion konnte in den gegenwärtigen Augenblicke nachtheilig sein, denn wir müssen bedenken, daß wir nicht die Mächte sind, welche das größte Jnteresse an der ¡zrage

terthanen Jhrer Majestät diese Aufführungen betrachtet, so wie den An- | haben. Die Heere, welche gegenwärtig das italienische Gebiet beseßt

halten, gehören niht uns. Nur Oesterreich und Frankreich können Schritte thun, um diese Truppen zurückzuziehen, und, nachdem fie jen Gebietstheile so lange occupirt und einen Zustand der Dinge gescaffen haben, welcher unter dem Schirm und Schuß fremder Truppen bestebt,

| find sie verpflichtet, dafür zu sorgen, daß sie ihre Truppen ohne Gefahr | zurückzieben fönnen. Jch glaube, ih darf wohl sagen, daß es jenen bél | den Regierungen aufrichtig darum zu thun ift, ihre Truppen zurückzu- | ziehen, und daß sie in diesem Augenblicke mit den Vorbereitungen dazu

| beschäftigt sind.

-

Jn der Unterhaus-Sigzung zeigt Sir E. Bulwer Lytton

den Vereinigten Staaten betreffende Frage an den Premier-Ministel richten. Disraeli: Jsstt es wahr, daß unscr Gesandter D | Washington jene Hauptstadt auf das Geheiß des Präsidenten n Vereinigten Staaten verlassen hat, und wenn dieses Gerücht wahr die | hat die Regierung die Absicht, sich dem Hause gegenüber heute über E Beziehungen Englands zu den Vereinigten Staaten auszusprechen ® | Lord Palmerston: Die Regierung hat auf indirektem LLAUE, en Ereigniß erfahren, auf welches sich die Frage des sehr O iten Herrn bezieht, nämli, daß Herr Crampton seine Pässe erden und sih von Washington nah Toronta (Canada) begeben hat, Ger | ihm selbst haben wir bis jeßt noch Nichts erfahren, und e Hh C. | Mittheilung habe ich gegenwärtig niht zu machen. Lor N " Hamilton fragt, ob die Negierung die Absicht habe, etwa Vor e hen Berichte des Mr. Longworth über seine Sendung zu den elta | Häuptlingen zu veröffentlichen. Lord Palmerston: Es e Releb- | angemessen sein, solche Berichte dem Parlament vorzulegen. Bie b fein rung würde es aus demselben nicht \{öpfen; doch, wie dem au®

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môge, hon wegen der darin enthaltenen Schilderungen des Verkehrs an Ort und Stelle mit Personen, die von der russischen Regierung abhängig oder ihre Feinde sind, und die dadur Unannehmlichkeiten ausgeseßt werden könnten, ist die Vorlegung derartiger Papiere niht rathsam. Sidney Herbert lenkt die Aufmerksamkeit des Hauses auf den man- gelhaften Zustand des militairischen Erziehungswesens in England und schlägt cine Reihe von Reformen vor, z. B. die Ernennung eines Offizier- Kollegiums , welches die Prüfungen der Offiziere, sowohl beim Eintritte in das Offizier-Corps, wie beim Avancement, zu leiten habe, ferner für jeden Offizier, welcher in den Stab wolle, die Einführung der Verpflichtung, die Stabsshule durchgemacht und bei allen Truppentheilen gedient zu haben, ein Jahr bei der Junfanterie und eben so lange bei der Kavyllerie und Artillerie. F. Peel stimmt den Ansichten des Vorredners in einzelnen

Punkten bei und erklärt, die Negierung sei gesonnen, dieser Frage ihre |

ernstlihste Aufmerksumkeit angedeihen zu lassen; doch werde sie sih zu feinem übereilten Schritte hinreißen lassen. Sir De Lacy Evans ver- dammt die gegenwärtige Art der Prüfungen und verlangt von der Regierung, daß sie die nöthigen Reformen rasch ins Werk sege. Lord Palmerston ráumt ein, daß das gegenwärtige System sich verbessern lasse und ver- spricht die von Herbert berührten Detail-Fragen in die sorgfältigste Er- wägung zu ziehen. Wichtig sei es jedenfalls , bei der Heranbildung des zukünftigen Offiziers sein Haupt-Augenmerk auf die eigentlichen militai- rischen Fachkenntnisse zu richten und nicht dem Streben näch allgemeiner Bildung allzuviel Rechnung zu tragen. Was dem Offizier am meisten Noth thue, sei der Besiß jener Eigenschaften, die er konstitutionelle 1: ennen möchte, und für welche kein Examen einen Maßstab abgeben könne. Da- hin rechne er Festigkeit, Entschiedenheit, raschen Entschluß in plößlich eintretenden Fällen u. st w. Das Haus könne sich darauf verlassen, daß die Regierung sich nah Kräften bestreben werde, so {nell wie es

angehe, Schritte zu thun, um das Heer-Shstem möglichst zu vervoll-

fommnen. 7, Juni. Aus Sheerneß wird den „Daily News“ geschrieben :

„Durch den Telegraphen ist hier der Befehl eingetroffen, in aller Eile den |

Schrauben-Dampfer „Cressy““ (80 Kanonen) für den auswärtigen Dienst auszurüslen. Er wird vollständig armirt werden und nimmt Kugeln, Bomben-Rafketen 2c. aller Art an Bord. Er soll so {nell wie möglich in See stechen. Sein Bofehlshaber, Capitain Richard Warren, nimmt versiegelte Jnstructionen mit.“

Der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten, Herr

Fillmore, is vorgestern, von Frankreih kommend, hier einge- |

troffen. Die „London Vazette“ veröffentlicht ein Königliches Derret,

turch welches General - Major Sir William Codriagton zum Ge-

neral-Lieutenant befördert wird.

nard's, ob es die Absicht der Regierung sei, durh eiue geseßliche Bes stimmung die Todesstrafe in allen Fällen aufzuhebeu, . wo ein Weib sich

zwei Mal vorgekommen, daß zum Tode verurtheilte Mörderinnen, deren Verbrechen durchaus von keinen mildernden Umständen begleitet war, be»

strecken wolle, weil man glaube, daß sich gegen eine solche Hinrichtung das

Negierung beabsichtige keine Abänderung des bestehenden Gesetzes, und Begnadigungsrechte der Krone Gebrauch zu machen. Lord Campbell

welchen das Begnadigungsrecht der Krone ausgeübt worden fei. Er

verübt haben möge, hingerichtet werden solle. Auf der Tagesordnung stand die dritte Lesung der die Appellations-Gerichtsbarkeit des

Hauses betreffenden Bill. Lord Denman beantragt, Hinausschiebung | bis über sechs. Monate, d. h. Verwerfung. Der Earl von Derby ver- | theidigte die Bill und bemerkte, es würde ihm großes Vedauern erregen, wenn eines der beiden Häuser des Parlaments sie verwürfe. Der Mar- | quis von Clanricarde behauptete, es liege hier ein Kompromiß vor |

in Bezug auf eine Sache, bei welcher von einem Kompromiß gar

der Krone, Peerswürden auf Lebenszeit zu schaffen, und besolde

verde das Ansehen des Hauses sinken. Lord Granville

stellte in Abrede, daß eine Neuerung darin liege, wenn man den Deputi speakers für die Ausübung bestimmter Pflichten ein Gehalt zuerkenne.

Werde doch auch der Lordkanzler, so wie der Präsident der Ausschüsse im Oberhause und der Sprecher des Unterhauses für parlamentarische Functionen von der höchsten Wichtigkeit bezahlt, Der Earl von Wi cklow meint, man hege viel zu hohe Erwartungen von dem Guten, was die Vill leisten werde. Die rechtskundigen Lords, welche jeßt nicht umhin ônnten, den Gerichtsfißungen leßter Jnstanz beizuwohnen, würden das später, wenn zur Erfüllung dieser Pflicht zwei besondere Peers ernannt vorden seien, unterlassen. Er werde nicht gegen die Bill stimmen, doch bedaure er, daß die Regierung durch Einbringung derselben einer Ne- solution des Hauses Gesegzeskraft verliehen habe. Bei der Abstimmung wurde

dieVill mit 44 gegen 4 Stimmen zur dritten Lesung zugelassen und ging durch.

¡_ *Jn der gestrigen Unterhaus-Sizung bemerkte Sir E. Bulwer Lhtton Folgendes: Das Haus wird sih erinnern, daß ih einen Cen- tral-A merika betreffenden Antrag vertagte in Erwartung der Antwort der Regierung der Vereinigten Staaten auf den von Jhrer Majestät Negierung gemachten Vorschlag, die Sache einem Schiedsgericht zu über- weisen. Seitdem haben sih ernste Ereignisse zugetragen, und obgleich ich bei dem Nichtvorhandensein amtlicher Mittheilungen gern glauben möchte, daß unser Gesandter niht aus Washington ausgewiesen worden sei, so unterliegt es doch feinem Zweifel, daß der Präsident der Vereinigten Staaten die Negierung, deren Vertreter und Diktator General Walker ist, anerkfan»t, und daß General Walker {chon früher das Mosquito- Gebiet, zu dessen Vertheidigung gegen auswärtige Angriffe unsere Negie- rung sich für verpflichtet erachtet, durch ein Edikt dem Gebiete von Nicaragua einverleibt hat. Jch vernehme ferner aus guter Quelle, daß die Negierung der Vereinigten Staaten ein Kriegs\{hif nach Greytown gesandt hat, hoffentlih zwar nur zu Beobachtungszwecken und keineswegs, um die Abenteurer zu unterstüßen, welche seit der Anerkennung des Generals Walker ohne Zweifel zu Hunderten und Tausenden zu seiner ¿Fahne strömen werden, um ihm bei der von ihm angedrohten Jnvafion des Mosquito-Gebietes beizustehen. Unter diesen Umständen möchte ih in Anbetracht der {weren Verantwortlichkeit, die auf den Regie- rungen zweier Nationen lastet, welhe mit Ausnahme des Ver- [ustes der Ehe kein avdßeres Uebel treffen Tönnte als wenn sie mit einander in Krieg geriethen, soweit es in meinen Kräften steht, jede Diskussion vermeiden, die als verfrüht oder indiskret erscheinen und die s{chon vorhandenen Elemente einer gereizten Stimmung noch ver- mehren könnte. Jn bin deshalb sehr getn bereit, meinen Antrag “in Betreff einer Frage zu vertagen, die in leßter Zeit unglücklicherweise | größere Dimensionen angenommen und fih s{limmer geftaltet hat. Die

Frage, welche ih nun an den edlen Lord richten möchte, is folgende: | Da die Diskussion im Parlament ausdrücklich in der Absicht verschoben

wurde, die Antwort der amerikanischen Regierung auf den versöhn- | lichen Vorschlag der englischen Regierung abzuwarten, und da ih

| bei jener Gelegenheit hervorhob, wie wünschenswerth es sei, jene A 0 Da E O u ae U Or | Jedermann, die Möglichkeit einer Unterbrechung der diplomatischen | Unterhandlungen voraussah, so frage ich, ob die Regierung in den | leßten vier bis fünf Wochen Schritte gethan hat, um jene Antwort | möglichst rasch zu erhalten. Noebuck: Ehe der edle Lord antwortet,

möchte ih mir eine Zwischenbemerkung erlauben. Meinex Ansicht nach

ist es bei der gegenwärtigen Gelegenheit von der allergrößten Wichtig- keit, daß niht nur das englische, sondern auch das amerifanishe Volk begreife, welches die wirklihen Gesinnungen dieses Hauses und des Landes sind. Disraeli: Das würde gegen die Geschäft3ordnung sein. Mein ehrenwerther Freund, der Abgeordnete für Hert{ordshire, hat blos eine einfache Frage an die Regierung gerichtet und bezweckt

i: a ! i j | keineswegs eine Diskussion. Wenn eine Debatte stattfinden soll, so Jn der gestrigen Sigung des Oberhauses fragte Lord St. Leo- |

werden viele ehrenwerthe Herren zu sprehen wünschen, und auch ich

| möchte “mir einige Worte erlauben. Roebuck: Jch bitte um

/ | Entschuldigung; ih wußte nicht, daß dem Hause keine Frage bvor- des Verbrechens des Mordes schuldig gemacht habe. Es sei neuerdings |

liege, sondern glaubte, es sei eín Antrag auf Vertagung gestellt.

| Lord Palmerston: Jch sche mich außer Stande, eine. bestimmte | | Antwort auf die Frage zu ertheilen, was für Schritte in den lebten gnadigt worden seien. Wenn man an Weibern das Todesurtbeil nie voll- |

Wochen gethan worden find, um von der amerikanischen Negierung eine

| Antwort auf den Vorschlag der englischen Regierung zu erlangen, die Volksgefühl empdre, so môge man das offen aussprechen und ein Geseg in | diesem Sinne erlassen. Er seines Theiles freilich glaube, daß cin solches Gesetz | die unheilvollsten Folgen haben würde. Earl Granville erklärte, die |

central-amerifanische Frage einem Schiedsgerichte zu überweisen. So viel aber kann ih sagen, daß die amerikanische Regierung vollständig davon in Kenntniß geseßk worden ist, daß wir den eine schiedsrichterliche Schlich-

) ] | tung empfehlenden Vorschlag gemacht und nachdrücklich befürwortet eben so wenig sei sie gesonnen, in allen den erwähnten Fällen von dem |

haben, damit sie ihn, je nachdem es ihr am besten s{heint, annebme oder

h“ | ablehme. Meines Wissens hat mein an der Spigze des auswärtigen rügte cs, daß man im Parlamente alle zur Sprache bunge, in |

Departements stehender edler Freund es in der erwähnten kurzen Zeit

" nicht für nôthig erachtet, mit Bezug auf jenen Gegenstand auf eine be- hege, bemerkte ex, das bollste - Vertrauen zu der Diseretion des | . Ministers des Jnnern und zweifle gar nicht daran, daß man in den borgedachten beiden Fällen mildernde Umstände entdeckt habe. Doch | freue er sich, zu hôren, daß keine Aenderung des Gesetzes beab- | sichtigt werde, da es die schrecklichsten Folgen haben würde, wenn man | es als Regel aufstelle, daß kein Weib, so schreckliche Verbrechen es auch |

sondere Antwort zu dringen, da cine andere Frage von mehr praktischer gilt :

| Bedeutung zwischen beiden Regierungen in der Shwebe war. Jh nebme

keinen Anstand, zu erklären, daß ich es bei dem gegenwärtigen Stande der Dinge im Juteresse des Landes und im Jnteresse des dauernden Fortbestandes unserer freundschaftlichen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten als wünschenswerth betrachte, wenn das Haus auch in Zukunft in Vezug auf diese Fragen jene weise Enthaltsamkeit an den Tag legt, die es bisher bewiesen- hat. Meines Erachtens hat das Haus bei anderen Gelegenheiten ähnlicher Art, wo wichtige, mit dem leßten Kriege zusammenhängende Fragen in der Schwebe waren, sowobl zu Anfang des Krieges, als während der Friedensunterhandlungen, sih in einer Weise benommen, die ihm zur größten Ehre gereicht, insofern es bermied, der Negierung durch cine vorzeitige Diskussion der streitigen Fragen

; L | irgendwie Verlegenheiten zu bereiten, Die gegenwärtig s{webenden Fra- nicht die Nede sein dürfe. Die Bill beschränke offenbar das Necht |

gen sind allerdings sehr ernster Natur. Jch hege jedoch die aufrichtige

/ j | und, so Gott will, au gegründete Hoffnung, daß feine Unterbrechung zum ersten Male Peers für die Erfüllung ihrer parlamentarischen | Pflichten. Wenn man sich zu letterem Prinzipe bekenne, #0 |

der friedlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern daraus entsteben wird. Wo fein Grund zu einem Zusammenstoß vorhanden ist, wird bof- fentlich wohl auh der gesunde Sinn des Volkes auf beiden Seiten des Wassers jeden unnöthigen Zusammenstoß wverbindern. Keinenfalls aber könnten meiner Ansicht nach bei einer Dis- fussion in diesem Hause, in welcher sich widerstreitende An- sichten geltend machen würden, die zum Theil zu sehr na der cinen, zum Theil zu sehr nach der anderen Seite neigten, nachtheilige Folgen ausbleiben. Da ih davon überzeugt bin, daß der ebrenwertde

aronet, als er seine Frage stellte, meine gestrige Antwort im Sinne hatte, so will ih noch einmal darauf zurückommen. J sagte gestern, wir hätten auf indirektem Wege die Nachricht erhalten, daß Herr Crampton Washington verlassen habe. Wie ih von meinem an der Spize des auswärtigen Departements stehendeu edlen Freunde -böre, ist diese Nachricht mit einem Paketboote der Cunard-Linie, das Halifax am 22, Mai verlassen hatte, eingetroffen, aber durh die seitdem mit einem

Eitanse: Bard ctr ditt ram Aa Tis Tg Meg T Tw T Der D