1884 / 2 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 03 Jan 1884 18:00:01 GMT) scan diff

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bis zur Grènzé der Provinz Hannover in der Richtung auf Bohwte verliehen worden. Zugleich ist unter Vorausseßung der chausseemäßigen Unterhaltung dieser Straße genehmigt worden, daß die dem Chausseegeldtarif vom 29. Februar 1840 angehängten causseepolizeiliden Bestimmungen auf jene Chaussee angewendet werden.

Nach einer Bestimmung des Ministers des Funern, vom 1. Dezember v. J., sind besondere Steckbriefsanzeiger niht mehr herzustellen. Sämmtliche Steckbriefe sowie alle sonstigen auf polizeilihe Angelegenheiten bezüglichen Bekannt- machungen der Gerichte, der Staatzanwalts@aîten und der Polizeibehörden sind an der Spiße des öffentlihen Anzeigers des „Amtsblatts“ unter der Ueberschrift „Polizeiliche A n-

elegenheiten“ hintereinander, nah Maßgabe der über die dung dieses Blattes bestehenden Bestimmungen abzu- drucken. Den Mitgliedern der Land-Gensd'armerie find künstig neben dem Amtsblatt nur diejenigen Bogentheile des öffent- lihen Anzeigers unentgeltlih zu liefern, welche die „Polizei- Lichen Angelegenheiten“ enthalten.

Der Kaiserliche Gesandte am Königlich niederländischen fe, von Alvensleben, ist von dem ihm bewilligten rzen Urlaub nah dem Haag zurückgekehrt und hat die Ge-

{häste der Gesandtschaft wieder Übernommen.

Bayern. München, 2, Januar. (Allg. Ztg.) Se. Majestät der König hat an den Staats-Minister Dr. von Luß nachstehendes Allerhöchste Handschreiben gerichtet :

„Mein lieber Minister Dr. von Wh! Gern ergreife Jb den Mir durch den bevorstehenden Jahreswechs\el gebotenen Anlaß, um JFhnen einen neuen Beweis Meiner Anerkennung Ihrer ausgezeich- neten Dienste, sowie Meines fortdauernden voklen Vertrauens dadur zu geben, daß ih Sie in den erblichen Freiherrnstand des König- reis erhebe. Jch freue Mich, Ihnen, Mein lieber Minister, in gegenwärtigen Zeiten hiervon Mittheilung zu machen unter erneut-r Versicherung der besonderen Werthshätung, mit welcher Ih bin Ihr EEwogener König Ludwig. Hohenschwangau, den 28. Dezember

Württemberg. Stuttgart, 30. Dezember. (Allg. Ztg.) Wie die heute ausgegebenen Berichte konstatiren, hat die verstärkte staatsrechiliche Kommission beschlossen, der Kammer der Abgeordneten den Antrag zu unter- breiten, in die Berathung der beiden Geseßentwürse, betreffend die Kirchengemeinde- und Synodalordnung für die evangelishe Landeski-he, und betreffend die Vertretung der katholischen Pfarrgemeinden und die Verwaltung ihrer Vermögensangelegenheiten, einzutreten. Allerdings ift im Schoße der Kommission theils das Bedürfniß der in den beiden Gesehen angestrebten Organisationen, theils die Richtigkeit und Zweckmäßigkeit derselben, theils die Er- wartung eines günstigen Einflusses derselben auf die Ent- widelung unserer evangelischen und katholishen Kirche in Zweifel gezogen worden ; insbesondere wurde darauf hinge- wiesen, daß die völlige Trennung der Kirchengemeinde von der politishen Gemeinde, wie sie von den beiden Geseßen an- gestrebt wird, grcße Gefahren für den Bestand der beiden Kirchen für die katholische allerdings in geringerem Grade in fih schließe. Zwei Gesichtspunkte waren der Kommission maßgebend, der Kammer den Vorschlag zu machen, jedenfalls in die Berathung der beiden Geseßentwürfe einzutreten: ein- mal der mangelhafte Zustand der Gesehgebung in Betreff der vollgültigen Vertretung der Kirchengemeinden sowie in Betreff des Umlagerechts derselben, sodann aber der Anspruch, welcher beiden Kirchen auf Grund des §8. 71 der Verfassungsurkunde auf die Organisation der Kirchengemeinden zusteht.

Sachsen-Meiningen-Hildburghausen. Meiningen, 1. Januar. (Hann. C.) Das neue Jahr brachte die Ver- kündigung des Steuergeseßes und des Staatshaus- halts-Etats auf die Jahre 1884—1886. Das Steuergeseßz ordnet die Erhebung von 5!/; Terminen Grund- und 12 Terminen Gebäude-, Klassen- und Einkommensteuer an mit Berücksichtigung der vom Landtage beschlossenen Entlaftungen der unteren Steuerstufen. Das Eftatsgeseß zerfällt in Domänen- und Landesetat. Ersterer {ließt ab mit 2 106 800 #4. Einnahme, 1 558 300 4 usgabe und sona mit einem Ueberschuß von 548 500 H, welcher zwischen dem

Herzog und der Landeskasse mit je 274250 M. ge- theilt wird. Bemerkenswerth is der höhere Ertrag der Forsten um 63660 M, von 1582140 M

des Voretats auf 1 645 800 #( Der Landesetat balancirt in Einnahme und Ausgabe mit 2 902 970 /6 An direkten Steuern sind 1159000 Æ, an indirekten 323 400 4, an Herauszahlungen aus der Reichskasse 460 000 4 eingestellt ; von den Ausgaben sind hervorzuheben 330 000 4 Matrikular- beiträge, 372 050 6 innere Verwaltung, 514 000 # Justiz, 376 120 M Kirxchen- und Schulwesen, 316 100 4 Finanz- verwaltung und 558 000 4 Verzinsung und Tilgung der Staats\{ulden. Als Zuschüsse aus den vorhandenen Kassen- beständen werden 66 600 46 erfordert, während solche im Vor- etat sich auf 183 385 # beliefen, und ist sonach der Neu- tat um 116 735 #4 günstiger gestaltet.

Oesterreich-Ungarn. Pest, 1. Januar. (Pr.) Das Regierungsblatt publizirt das Allerhöchste Han dschreiben an den Banus von Kroatien, Grafen Khuen-Heder- vary, welches denselben von dem Amte eines Königlichen Kommissärs für die mit Kroatien-Slavonien vereinigt ge- wesene Militärgrenze enthebt.

__— (W. T. B.) An der Spigze einer Deputation der liberalen Partei überbrahte heute Graf Banfsy den Minister-Präsidenten Tisza deren Neujahrsglückwünsche, versicherte denselben des ungeshmälerten Vertrauens der Partei, dankte für die Energie der Regierung bei Unterdrückung der anti- semitischen Agitation und betonte die Nothwendigkeit einer Reform des Oberhauses. Der Minister-Präsident erwiderte : der Geseßentwurs wegen einer Reform des Oberhauses sei fertiggestellt; zur Vorlegung desselben an das Parlament er- scheine indeß nur ein Zeitpunft geeignet, in welhem die guten Beziehungen beider Häuser vor jeder Störung gewahrt werden könnten ; gleihwohl hoffe er, den Geseßentwurf noch im Laufe der jeßigen Session vorlegen zu können, Was den Anti- semitismus anbelange, so werde er dabei weder von Sympathie, noch von Antipathie, sondern lediglich von der Rüdsicht auf den guten Ruf Ungarns geleitet, der nicht ges{chmälert werden dürfe. Zu einem Rücktritt würde das Kabinet weder durch Ermüdung, noch durch Mißmuth, sondern allein dur die Er* kenntniß bestimmt werden können, daß dies für das Gemein? wohl in anderer Weise nüßlicher sein könne.

Agram, 31. Dezember. (Prag. Ztg.) Das Programm des Serbenklubs bezeihnet als Pflicht der serbishen Ab- geordneten, die freie Entwicklung des in Kroatien und Slavonien lebenden serbishen Volks zu fördern, die nationale Autonomie aufrecht zu erhalten und die serbischen Schulen zu unterstüßen. Die serbishen Abgeordneten erklären, auf der Basis des zwishen Ungarn und Kroatien geschlossenen Aus- gleihs zu stehen. Zum Zeichen der unverbrüchlichen Solidarität bilden die serbishen Abgeordneten einen Klub mit dem Titel „Klub der unabhängigen Serben.“

Frankreih. Paris, 3. Januar. (W. T. B.) Das „Journal des Débats“ und verschiedene republikanische Blätter sprechen si gegen eine Revision der Verfassung aus und wollen einer solhen höchstens mit dem Vorbehalt zustimmen, daß die Revision sich auf ein Minimum beschränke und {nell ins Werk gesetzt werde.

Spanien. Madrid, 2. Januar. (W. T. B.) Der Kriegs-Minister hat den Cortes einen Gesetzentwurf, betreffend die Erhöhung des Soldes der Truppen vom ge- meinen Soldaten bis zum Obersten einshließlih, vorgelegt. Der Entwurf wurde einer Spezialkommission überwiesen.

Italien. Rom, 2. Januar. (W. T. B) Der König empfing heute den neuernannten Botschafter am russishen Hofe, Grafen Greppi, welcher sich zu Ende dieser Woche auf seinen Posten begiebt. Graf Latour, Gesandter in Belgrad, wird alsbald dorthin abreisen; Baron Blanc, Gesandter am spanischen Hofe, wird zu Ende dieses Monats sich nach Madrid begeben.

Griechenland. Athen, 29, Dezember. (Pr.) Die Kammer hat den Anleihe-Entwurf in zweiter Lesung angenommen.

Afrika. Egypten. (W. T. B.) Der „Pall Mall Gazette“ wird aus Kairo unter dem 2. Januar gemeldet : Gutem Vernehmen nah werde eine Modifikation des Liqui- dationsgeseßes zu dem Zwet, die Amortisirungskasse für die Bedürfnisse der Regierung zu verwenden, für unvermeid- lih gehalten. Die Meinungs8verschiedenheiten zwischen dem englischen Rathgeber und den übrigen europäischen Bei- räthen des Khedive nähmen zu, und es werde die Demission des Kabinets Cherif Pascha als bevorstehend angesehen.

Zeitungss\timmen.

Zum “zahre2wechsel schreibt die „Post“:

. ._. Daß unter dem Einfluß der neueren Wirthschaftspolitik die gewerbliche Thätigkeit sih fortdauernd gehoben und, mit neuem Muth und \ch{öspferisher Lebenskraft erfüllt, Erfolge errungen hat, die bereits die keineswegs durchweg wohlwollende Aufmerksamkeit des Auslandes auf sich gezogen haben, ist eine hocberfreulihe Thatsache, welche auch von den der manchesterlihen Doktrin huldigenden linkslibe- ralen Gruppen nicht abgeleugnet, sondern höchstens verdunkelt werden kann, indem man sih bemüht, den Zusammenhang zwischen dieser That- sache und dem Umschwung der Wirthschaftspolitik in Abrede zu stellen.

Es läßt sich indessen annehmen, daß die Angriffe dieser Gruppen ,

gegen die Wirthschaftspolitik ebenso vergebliþ und erfolglos bleiben werden, wie die feindlichen und gehässigen Kritiken, mit welchen man das in Preußen immer kräftiger und folgerechter entwickelte und gegenwärtig selbst der Anerkennung mancher frühexer Gegner sich er- freuende Staatseisenbahnsystem| inf Mißkredit zu bkingex sucht. . .. - Das „Berliner Fiñanz- und Handelsblatt“; Wir Deutschen würden das undankbarste Volk der Grde sein und gewissermaßen den Zorn des Himmels herausfordern, wenn wir als Volk in das Jahr 1884 mit dem Gefühle der Unzufriedenheit ein- treten würden. Mag der Einzelne mit den Erfolgen des soeben ab-

gelaufenen Jahres wenig oder gar nicht zufrieden —, mag ihm Dieses oder Jenes zu wünschen übrig bleiben; aber die (Bes sammtheit dec deutshen Familien und bezw. TIndividaen, also das Voll als solwes, hat Ursache, das Szick- sl zu preisen, welhes Deutsbland: auß. im Jahre

1883 ersihtlich gesegnet und ihm nicht etwa blos ia politischer, son- dern auch in finanzieller und wirthschaftlicher Beziehung nocz weit festere Grundlagen als seither gegeben hat, vie ihm cine güdliche Zukunft verheißen.

Was zunächst den Staatskredit Deutschlands anbelangt, so bat er sich unter allen Stürmen des an Waffenlärm sv reichen Jahres 1885 als bom- benfest erwiesen. Gleichviel ob da oder dort kriegerische Konflikte zusbrachen, ob verheerende Epidemien sich dem europäischen Festlande näherten, —- ob bie Zeitungen von einem bevorstehendèn Kriege mit Rußland oder Frankrei sprachen, 9b die französische Rente oder die eng- lishen Consols beträchtlich fielen, blieb die deutshe Reichsanleihe und blieben die Schuldverschreibungen sämmtlicher deutscher Staaten davon völlig unberührt, und die Course derselben stehen vcrhältniß- mäßig sogar beträchtlich höher, als die Rente des als so rcih geprie- senen franzssis{hen Staates. Schon diese Thatsache allein ist ein Punkt, an dem sih das Herz der deutschen Nation erfreuen kann.

Aber auch die übrigen Einzelnheiten der finanziellen Situation Deutschlands geben Anlaß zur hohen Befriedigung. Die Einlagen bei ven Sparkassen, welche in regulären Zeiten ein hochwictigec Gradmesfser für den Vermögensstand vieler Volks\chichten sind, haben eine nach vielen Millionen sich beziffernde gane erfahren. Au sind die Depositen bei den

anken beträchtlich gewachsen und die Kapitalanlagen in Hypo- theken-Pfandbriefen, in Städte-Oblizationen, in Rentenbriefen aller Art haben das vorhandene Material nahezu gänzlich abforhirt, Das find für die Beurtheilung der gegenwärtigen Situation Deutschlands jo gewichtige Anhaltspunkte, daß Jeder gegen die gesunde Logik ver- stoßen würde, wenn er ncch fernerhin behaupten wollte, die gegen- wärtig bei uns herrshenden Regierungsprinzipien hätten Deutschland auf verkehrte Bahnen gebraht.

Was nun einen anderen, freilich vielbestrittenen Gradmesser des öffentlihen Wohlstands, nämlich die Börse anbelangt, fo haben die Börsen von Berlin und Frankfurt {hon allein mehr als eine Milliarde neuer Werthe in diesem Jahre auf den Markt gebracht, welche meistens coulant untergebracht wurden, bezw. in Privathände übergingen. Auf dem Spekulationsgebiete sind während des ganzen Jahres keine eigentlihen Ueberspekulationen vorgekommen. Keine einzige unserer so vielen Banken zeigte sich ershüttert, während in anderen Ländern. zahlreiche Banken zu Grunde gingen. :

. . . Das Vorhandensein und bezw. die Fortdauer der Kaufkraft, sowie die beträctlihe Anschwellung des deutschen Nationalvermögens, die sih in der Aufnahme so vieler Titres wie in der obenberührten Vermehrung der Sparkasseu- und resp. Depositenkassen-Cinlagen bei den Banken, und erft recht in der Abjorbirung von Zinépapieren der verschiedensten Art ausdrückt, beweist zu gleicher Zeit das Vorhanden- sein einer, ersprießliche Resultate ergebenden, eine starke Kapital- ansammlunrg ermöglichenden allgemeinen Thätigkeit. Solchen Erschei- nungen der Gesammtheit gegenüber, können in Beziehung auf Fällung eines Gejammturtheils die Klagen Einzelner nicht mehr vorwiegen. Solche Klagen werden, mag der Staat zu den einscneidendsten geen weiteren Reformen greifen, niemals ganz verhaUen. Aber cs ift nur recht und billig, daß auch sie mit größter Aufmerk- samkeit gehört werder, und daß man ihren Urgrund behebe, sowcit is gn Seite des Staates und der bürgerlichen Gesellschaft mög- ih ift.

Anbelangend den industriellen Aufs{wung Deutschlands, so cr- fahren wir darüber die besten Auskünfte von unseren Konkurrenten selbs. Vor der Aufrihtung des Deutschen Reichs, sowie noch eine

eraume Zeit nach derselben, waren die Märkte Deutschlands für die E eaie Konkurrenz ofen, unsere Handelsflagge war in den fremden Meeren kaum gekannt und unsere Pioniere für die Ershließung von Absa quellen in fremden Landen mußten sich wie Parias durch die Welt \chleihen, ungeachtet und ungeschüßt. Das Alles ist anders geworden. Der deutshe Markt wird jeßt meistens nur mit deutshen Waaren verforgt, die deutshe Marke verdrängt zahlreihe englishe und fran- zöfishe Marken von den fremden Märkten, unsere Flagge ift in allen Meeren als die Flaage des nun mächtigsten Reiches der Erde geachtet, alle Völker der Erde suhen Verbindungen mit uns, die Journale der anderen großen Industrie- und Handelsftaaten fürchten {hon jeßt die deutshe Konkurrenz wie einen Hannibal ante portas, und geben dabei unverblümt zu, daß wir die Industriellen ihrer Länder in Be- ziehung auf Solidität und Geshmack bereits übertroffen haben.

Somit steht Deutshland am Ende des Jahres 1883 auf einer viel besseren Grundlage als jemals vorher, und was dabei noch die Hauptsache ist, der mächtige Schirm des Reiches, die von aller Welt gepriesene Weisheit und bewährte lig rruaa pt seiner Lenker, geben die volle Garantie dafür, daß diese vielverheißenden, eine glückliche Zukunft verbürgenden Grundlagen durch keine Tücke, durch keine Aggression einer andern Nation verkümmert werden kann. Somit kann Deutschland sib glücklicher preisen als jede andere Nation, und es fann dankbaren und freudigen Auges mit festem Schritte die Sc{hwelle des Neuen Jahres betreten. A ;

Das „Centralblatt für die Textilindustrie“:

Das alte Jahr kat im Allgemeinen gehalten, was es versprach. Itn großen Ganzen waren die Geschäfte zufriedenstellend, die Pro- duktion steigend, der Absaß ziemlich {lank, Von allen Zweigen der deutschen Textilindustrie ist es wesentliÞ nur die Seidenwaarenfabri- kation, die unter shwierigen e zu leiden hatte, da die nie rastenden Fortschritte in der Bearbeitung der billigeren vegetabili- schen Fasern den theuren Seidenstoffen cine immer bedrohlichere Kon- kurrenz bereitet, Glücklicherweise ist in Deutschland die Seiden- industrie schon seit langer Zeit mehr auf Herstellung der wohlfeileren und gemischten Waaren gerichtet, die sich im Jn- und Auslande einer verdienten Beliebtheit erfreuen. . l

Die „Rheinish-Westfälishe Zeitung“:

Auch die wirthscaftliche Lage Deutschlands hat im vergangenen Jahre weiteren Aufschwung gezeigt . . . Der 1883er Wein wird in manchen Gegenden vielleiht zu den besseren Qualitäten des Jahr- hunderts gerechnet werden dlirfen. Auch die Industrie hat alle Ursache, mit den Ergebnissen des vergangenen Jahres zufrieden zu sein. Wenn gleich die Preise der Haupterzeugnisse unserer Industrie, Kohlen und Eisen, noch keineswegs ein günstiges Verhältniß zur Produktion aufweisen, so ist doch die deutshe Industrie nicht nur in diesen, fondern in fast allen anderen Zweigen der deutschen Gewerbsthätigkeit vollauf beschäftigt gewesen. Feiernde Hände sind nirgends mehr zu finden. Der Arbeitslohn is dauernd, wenn auc sehr allmähli, im Steigen begriffen. Ueberall im Auskande feiert die deutshe Industrie ihre Triumphe. Für die am höchsten ent- wickelten Handelsnationen der Erde ist Deutschland zu einem achtung- gebietenden Kokurrenten auf dem Weltmarkte herangewachsen.

So {ließt die Bilanz unsers Vaterlandes für das Jahr 1883 günstig ab und eröffnet zugleih neuen Gewinn für das eben begonnene Jahr 1884. ..,

„Der Ledermarkt“:

Das Jahr hat gehalten, was man von ihm erwartet hatte; es hat Jeden befriedigt, dec keine zu hohen Anforderungen ftellte. Der Verbrauch von Leder hielt mit der Produktion gleihen Schritt, der

Unternehmungslus: läßt fich gleichfalls konstatiren. Die deutsche Leder- duftrie hat in den leßten Jahren an Ausdehnung gewonnen, die Zahl der durch sie Beschäfticten hat seit 1875 um 10 9/5 zugenommen, wenn auch die Zahl der Betriebe, analog den modernen Erwerbsverhält- nissen, um den gleichen Prozentsay zurückgegangen ist. Ganz unfrag- lih ift ein Soran der Gesundung in alien Pocern der Branche, ein Befestigen der Verhältnisse, das für die Zukunft ein gedeihliches Arbeiten zweifellos maht. Das Jahr hat uns in erhöhtem Maße gelehrt, daß das inländishe Absatgebiet uns unbestritten gehört, daß unser Export noch großer Steigerung fähig ist, vermöge der hohen Leistungsfähigkeit der deutschen Lederfabriken und ihrer Ueberlegen- heit gegenüber der ausländischen Konkurrenz. . .. 0

Die Lederpreise blieben während des ganzen Jahres ziemli gleihmäßig und wer rationell arbeitete konnte als Fabrikant, wie als Händler durchschnittlich einen ruhigen, wenn auch bescheidenen Nutzen genießen, Diese Stabilität ist besonders erfreulih nachdem in Eng- land wie Amerika, dessen Industrie man fäl]shlicherweise der deutschen Gerberei als Muster vorhalten wollte, die Branche nicht aus den Beunruhigungen und Gefahren hirauskam und eine Reihe großer Fallimente ihr beträchtlihen Schaden zufügte. Selbst die junge deutshe Schuh-Großindustrie, die noch männiglich an den Fehlern aller jungen Gewerbe zu laboriren hat, hat sich vorzüglich gehalten, auch niÞt ein bedeutendes Falliment is bei thr während des ganzen Jahres vorgekommen. . ..

Für die Gerberei war und bleibt es allein lohnend Spezial- artikel z1 erzeugen, und dann das ganze Können darauf zu richten, diese in tehnisch höchster Vollendung herzustellen. Als ein weiterer Fortschritt auf dem Gebiete der Lederproduktion is die vermehrte Einführung fremder Gerbstoffe und Extrakte, wie auch diejenige kom- binirter Gerbinethoden zu begrüßen; der falshe Glauben, daß gutes Leder nur nah des Großvaters Gerbweise erzeugt werden könne, \{hwindet immer mehr daßin, erc ist nur noch ein verbrauchtes Schlagwort großsprecherisher Nichtswisser. Im großen Ganzen haben wir heute im Ledergewerbe, wie in den damit verknüpften Handelszweigen solid geregelte Erwerbsverhältnisse mit guten Aus- fichten für die Zukunft; wo dieselben noch zu wünschen übrig lassen, da bestcht Aussicht, durch energische Selbfthülfe Wandel zur Besse- rung zu schaffen; diese Selbsthülfe aber jeweils herbeizuführen und zu fördern, foll eine Hauptaufgabe dieses Blattes sein...

| nier erhöhte sih fortwährend und eine mäßige Steigerung der

Statistische Nachrichten.

Summarische Uebersicht der Studirenden bei der Königlich bayerischen Universität Erlangen. Im Wintersemester 1883 find immatrikulirt gewesen 641, davon sind abgegangen 255, es sind demnach geblieben 386, dazu sind in diesem Semester gekommen 344, die Gesammtzahl der immatrikulirten Studirenden beträgt daher 730. Von diesen studiren: Theologie 363, nämlich 184 Bayern und 179 Nicht-Bayern Leee 11 zugleih Philologie, 2 Philosophie, 2 Ge- \{chichte). Jurisprudenz und Cameralwissenshaft 76, nämlich 65 Bayern und 11 Nicht-Bayern. Medizin 167, nämlich 92 Bayern und 75 Nicht-Bayern. Pharmacie 21, nämlich 11 Bayern und 10 Nicht-Bayern. Chemie und Naturwissenschaften 50, nämlich 21 Bayern und 29 Nicht-Bayern. Mathematik und Physik 5, nämlich 3 Bayern und 2 Nicht-Bayern. Philologie und Geschichte 409, nämlich 25 Bayern und 15 Nicht-Bayern (darunter 1 zugleich Theologie). Philosophie 8, nämlich 7 Bayern und 1 Niht-Bayer. In Summa 730, nämlich 408 Bayern und 322 Nicht-Bayern.

Kunst, Wiffenschaft und Literatur.

Auch die eihsdruckerei hat zum Jahre8wechsel einen Wandkalender für 1884 ausgegeben, welcher zuglei von der Lei- stungsfähigkeit dieses Instituts rühmliches Zeugniß giebt. Der Kalender ist auf shônem starkem unbeshuittenem Büttenpapter in drei Farben gedruckt: Der Titel in altdeutsher Schnörkelschrift und die doppelten linearen Finfassungen roth auf. weiß, die diese ausfüllenden reichen Rrabesken-Ornamente und Ecksterne {warz auf weiß. Aus dem Kalender selbst, der in See Typen gedrudckt ist, \{immert in matthellbraunem Unterdruck der Reichsadler hindurh., Die an einer seidenen, dreifahen Schnur in den Reichsfarben hängende Tafel ift in einheitlihem altdeutshen Geshmack gehalten und von vornehmer fünstlerisher Wirkung.

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Die in Leipzig, den 5. Januar d. J. erscheinende Nr. 2114 der „Illustrirten Zeitung“ enthält folgerde Abbildungen: Galerie \{öôner Frauenköpfe: XXI!T. Lucretia. Gemälde von N. Siel. Nach einer Photographie von Löscher und Petsh in Berlin. Der deuts%e Kronprinz in Rom. 4 Abbildungen, nach Skizzen unseres Spezialzeihners H. Lüders: 1) Der Empfang am 17. Dezember. 2) Der Kronprinz, am Grabe Victor Emanuels im Pantheon einen Lorbeerkranz niederlegend, am 18. Dezember. 3) Der Kronprinz bei der Truppenrevue (19. Dezember) am Wagen der Königin. 4) Die Ehrenwacbe vor den Zimmern des Kronprinzen im Quirinal. Julius Wolff. Der Kuß der Welle. Nab dem Gemälde von Gustav Wertheimer (Zweiseitig). Das Zwingli-Denkmal für Zürih. Nah dem Entwurf Heinri Natters. Großfürst Kon- ftantin Konfstantinowitsch von Rußland und seine Verlobte, Prin- zessin Elisabeth von Sachsen-Altenburg. Wiener Bilder: Das Damenfehtturnier im Musikvereins\saal Originalzeihnung von W. Grögler. Lichtelfe. Gemälde von Th. Presuhn. Polytechnische Mittheilungen: Das Kunststück des Degenverscblingens. 2 Fig.

Gewerbe und Handel.

Bei den Abrechnungsstellen der Reichsbank sind im Dezember abgerechnet 887 546 700 : y x

Nach den Amtlichen Mittheilungen aus den Jahres- berihten der mit Beaufsichtigung der Fabriken be- trauten Beamten 1882 (Berlin, Fr. Kortkampf) waren in dem Berichtsjahre in 18 341 Fabriken 123 543 jugendliche Arbeiter (69 991 männliche und 44 367 weibliche, bei 9185 fehlt die Angabe des Ge- lets) beschäftigt, und zwar 108943 (darunter 61711 m. und 38 623 w.) im Alter von 14—16 Jahren und 14 024 (darunter 8280 m. und 5744 w.) im Alter von 12—14 Jahren, Dabei fehlen noch die jugendlichen Arbeiter in einzelnen Irfdustriegruppen der Aufschtsbezirke beni, Dresden und Leipzig. Nichtsdestoweniger ist die Gesammtzahl um 31 809 jugendliche Arbeiter, darunter 5253 Kinder, größer als die für das Jahr 1881 ermittelte, was aber nit auf der Vermehrung diefer Arbeitskräfte, sondern auf einer umfassenderen Erhebung und Er- mittelung beruht. Die meisten jugendlihen Arbeiter (37 325) be- schäftigt die Textilindustrie, demnächst die Industrie der Nahrungs- und Genußmittel (15 570), die der Steine und Erden (11 803), der Metallverarbeitung (11 803, außerdem aber noch 9185 in den Kgl, preußischen Bergwerken 2c.) und der Maschinen, Werkzeuge, Appa- rate u, st. w. (9213). L

In den Provinzen Oft- und Westpreußen „hat si die Lage der Industrie im Ganzen entschieden gehoben. Eine nicht un- erheblihe Anzahl von gewerblichen Anlagen ist neu entstander, andere haben anstatt des Handbetriebes Dampfbetrieb eingerichtet, nur wentge sind eingegangen. Von Eisengießereien und Mascinerfabriken sind dies- mal namentlich au die größeren Werke mit lohnender Arbeit beschäf- tigt gewesen. Die mittleren und kleineren Maschinenfabriken, welche si hauptsä&lih mit Anfertigung landwirthschastliber Maschinen und mit deren Reparatur befassen, haben in Folge der reicen Ernte des verflossenen Jahres besonders gute Geschäfte gemaht. Nur wird von ihnen häufig über die langen Krceditfristen, welche sie ihren Abneh- mern gewähren müssen, Klage geführt. Die Holzshneidemühlen, von denen die bedeutenderen tn den Städten Memel, Tilfit, Königs- Lerg, Danzig, Elbing und in deren Umgebung liegen, waren vollauf mit Arbeit, vorwiegend nah überseeishen Pläßen hin, beschäftigt. Die im Binnenlande liegenden Schneidemühlen schen die geschnit- tenen Hölzer meistens für bauliche Zwecke in der Umgegend ab.

In den Ziegeleien ist mit den Preisen für das gefertigte Fabrikat auch die Lebendigkeit des Geschäftsbetriebes zurückgegangen. Einzelne Ziegeleien haben den Betrieb eingestellt, andere ihre Arbeiterzahl be- deutend vermindert.

In den Spiritusbrennereien und Kartoffelstärkefabriken hatte man der Beschaffenheit wie der Menge nach ein gutes Rohmaterial zur Verarbeitung, doch waren dem entsprechend auch die Preise für das gewonnene Fabrikat, gegenüber früheren Jahren, niedrig.

Das Geschäft in den Getreidemahlmühlen, welches mehrere Jahre bindurch zu wünschen ließ, hat sich seit etwa Juli vorigen Jakbres bedeutend gehoben. Troß der großen Konkurrenz haben die Müller alle viel zu thun, einzelne von ihnen können kaum der leb- haften Nachfrage nah Mühlenprodukten gerecht werden.

In den Bierbrauereien ift das Geschäft ein ziemlich gleihmäßiges und zufriedenstellendes geblieben, obwohl dur eine Anzahl von Neu- anlagen größere Mengen von Bier auf den Markt gebracht werden und dadurch die Preise heruntergegangen sind. Die Cigarrenfabriken glauben in den leßten Monaten eine Besserung des Geschäfts ver- \püren zu können und in Folge dessen gehen einzelne Fabrikanten mit Plänen zur Vergrößerung ihrer Anlagen um. Eine lebhafte Be-

egung ist in den Provinzen Ost- und Westpreußen für Anlegung

on Zuckerfabriken entstanden, namentlich sind in leßterer Provinz im Winter-Halbjahr 1882/83 zu den bereits bestehenden 8 Zuckerfabriken 3 neue in Betrieb geseßt, von denen die eine in Kulmsee allein täg- lich dur{schnittlich 10000 Ctr. Nüben verarbeitet. In Ostpreußen haben 2 Zuckerfabriken den Betrieb eröffnet.

Bei der im Allgemeinen günstiger gewordenen Geschäftslage der Industrie hat sih auch die wirthschaftlibe Lage der Arbeiter im Ganzen gebessert. Wenn auch nit gerade die Lohnsäße für Tages- oder Akkordleistung absolut in die Höhe gegangen sind, so war doch wenigstens kein Mangel an Arbeit, wie das în frühreren Jahren öfter der Fall war; es hat im Gegentheil in einzelnen Industrie- zweigen der Arkeiter durch Ueberstunden oder durch Uebernahme von Akfordarbeit einen größeren Verdienst gewinnen können.“

Die Cigarren- und Tabackfabriken beschäftigen etwa den dritten Theil (ca. 1200) ber gesammten weiblihen Arbeiter ; die jugendlichen ati Os 79% der Arbeiterzahl, Kinder werden nur vereinzelt be-

äftigt.

In Berlin, Charlottenburg und den Kreisen Nieder- Barnim und Teltow betrug die Zunahme:

1879—80 243 Fabriken mit 7294 Arbeitern,

18808) M l : 1881—82 141 L ¿0891 ¿ in den 3 Jahren mithin 597 Fabriken mit 21 568 Arbeitern oder 20,8% der Fabriken (3455) und 28,89% der Arbeiter (96 231, davon 73 570 m. und 22 661 w., 4576 jugendlihe). Allein in der Taback- industrie ist ein Rückgang in der Arbeiterzahl zu verzeichnen. Die Zahl derjenigen Fabriken, in troelchen jugendliche Arbeiter beschäftigt werden, hat gegen das Vorjahr um 132, die der jugendlichen Arbeiter dementsprechend um 670 zugenommen. In der Zeit vom 1. Oktober 1881 bis dahin 1882 kamen 375 Unfälle zur Anzeige.

In den übrigen Kreisen des Regierungsbezirks Potsdam und im Regierungsbezirk Frankfurt a. D. „hat fic im Berichtsjahre die seit den letzten drei Jahren sih anbahnende Hebung der Großindustrie bei einigen besser gestellten Gewerb8zweigen zu einer gewissen Blüthe entfaltet. In Folge dessen bahnt sich auch eine Verbe}s erung der wirthschaftlichen Lage der Arbeiter an, welche jedoch langsamer vor sih geht. An Arbeit mangelt es nirgends, und unbe- shäftigte Leute sicht man wenig.

l Bor allem kommt die erwähnte Besserung in der umfang- reibften în_der Tuébindustrie -— unzweifelhaft zur Geltung. Mehrere neue Fabriken ind im Jahre 1882 erbaut, ältere, ftill- liegende wieder in Betrieb genommen worden, au der Arbeiterstand hat sih während der lehten drei Jahre allmählid wieder um etwa 4 9/6 vermehrt, \o daß in beiden Regierungsbezirken zusammen 440 bis 450 selbständige Tuchfabriken (selbständige Lohnspinnereten, Walken, Appreturen und Färbereien eingerechnet) mit etwa 20500 bis 21000 Arbeitern im Betriebe fich befinden. üÜngleih ftärker als die Zahl der Fabriken und der Arbeiter hat in dem gleihen Zeitraum die Zahl der Spindeln zugenommen, etwa um 12 %/, so daß heute ungefähr 615 000 Spin- deln beschäftigt werden. Auch die Arbeitsdauer dürfte cine längere gewesen en, besonders im leßten Vierteljahr, in welchem viele Habrifen bis in die Nacht hinein gearbeitet haben. Befonders glück- li ist hierbei der Umstand, daß die regere Arbeit fast durchgängi auf feste Bestellungen sich ftüßte, und zwar bauptsädlid für Ausfuhr. Bremer ünd Hamburger Auéfuhrhäuser be- \chäftigen neuerdings unsere Tuchindustrie mit Vorlicbe. Haupt-

ziele dieser Tuchausfuhr, aber auch vollständig fertiger Kleidungsftüke, nd: Südamerika (Brasilien), die spanischen und portugiesishen Be- ißungen Osftindiens, aub Japan.

Nicht ia demselben Maße nahm unsere Leinen-Industrie an der Besserung Theil. Sie muß noch mehrere Jahre, troß Schutßzoll, hart kämpfen, ehe fie den ihr verloren gegangenen Markt wieder er- obert haben wird.

Nächst der Tucbindustrie hebt sich merklich die Maschinenbau- Industrie. Es arbeiten nunmehr in beiden Regierungsbezirken zusammen 70 selbständige Anlagen mit 4300—4500 Arbeitern. Alle Betriebe zeigten si regelmäßig beschäftigt, so daß überall volle zehnstündige Tagesschichten, zeitweise sogar Ueberschichten gearbeitet werden konnte. Da die Mehrzahl der Maschinenfabriken des Bezirks vorwiegend für den Lokfalbedarf arbeitet, darf man ihren guten Bang gleichzeitig als ein gutes Zeichen für den Gang der übrigen Industrien ansehen. Einen hervorragenden Plat auf dem internationalen Markt nehmen neuerdings die Erzeugnisse mehrerer Fabriken für landwirthschaftliche Maschinen ein. Sie führen jede jährlich für mehrere hunderttausend Mark aus, eine sogar bis 500 000 Æ, vnd ihre Ausfuhr steigert si von Jahr zu Jahr. Südrußland ift das Hauptziel derselben. ie Ausfuhr von Dampfmaschinen, Brennerei-, Brauerei-, Zuker- und Stärkefabrik-Einrichtungen geht zum Theil nach Südrußland und nah Südamerika. E

Wenn die Rübenzuckerindustrie in verflossener Campagne weniger zufriedenstellende Resultate als in den Vorjahren erzielt hat, so liegt dies nur an der mangelhaften Rübenernte des Jahres 1882 (der Zuckergehalt war geringer) und nicht etwa an einem Rück- gange der Gesammtlage dieser Industrie. Im Gegentheil, fie ist im Bezirke entschieden im Aufschwung begriffen, besonders in Folge der Umwandlung des veralteten Preßverfahrens in das Diffusions- verfahren. Dadurch waren die meisten der Fabriken in der vortheil- baften Lage, in kürzerer Zeit eine größere Rübenmenge verarbeiten zu können, was zu vermehrtem Rübenbau, auch ouf Feldmarken außerhalb des Oderbruchs, geführt hat. Auch in der Umgegend von Potsdam find neuerdings Versuche mit Rübenbau im Auftrage von {ächsishen Fabriken gemacht worden. |

Die Kartoffelstärke und Kartoffelzucker-Fabrikation hebt sih mit jedem Jahre, ebenso heben sh die Brauereien und Brennereien. Es arbeiten jeßt in diesen etwa 1400 meistens ländlichen Anlagen über 700 Dampfkessel mit etwa 5500 Arbeitern, allerdings bei nuc zeit- weisem Betriebe 5 bis 7 Monate im Jahre. Dennoch macht die Produktion dieser vier Jnduftrien zusammengenommen einen wesent- lichen Theil der Ausfuhr und die Hauptsteuerkraft der Provinz aus.

Nicht unbedeutende Fortschritte und Zunahme zeigen die Holz- leistenfabriken, welche Pobleisten, Goldleisten und Bilderrahmen, und die fabrikmäßigen Bou- und Möbeltisclereien, welche Thüren, Fenster, Fußböden, Parquet und Möbel aller Art fertigen. Es ist erstaunlich, wie massenhaft, wie geschmackvoll, solid und billig von diesen Fabriken gearbeitet wird. Auch diese Erzeugnisse werden zum großen Theile nach Spanien, Portugal, West-Indien, Mexiko, Bra- filien ausgeführt. | G

Die Ziegel- und die Bauholz-Industcie, deren wenig befriedigende Lage schon seit Jahren hervorgehoben wurde, \{rumpft immer mehr und mehr zusammen. Es sind wiederum in diesem Jahre viele An- lagen eingegangen, und in anderen ist der Arbeiterstand verringert worden. Das Baubedürfniß fehlt. E |

In der Glasindustrie arbeiten zur Zeit 12 Weißhohlglas-, 3 Grünglas8- und 3 Tafelglas-Hütten mit znsammen 1385 Arbeitern.“

Die Zahl der jugendlichen Arbeiter betrug im Jahre 1882 im Reg.-Bez. Frankfurt 220 m. und 113 w. unter 14 Jahren und 1088 m. und 868 wo. über 14 Jahre, 275 oder 13 9/9 mehr als im Vorjahre. 1127 jugendlihe Arbeiter kamen allein auf 244 Anlagen der Textil- industrie. Im Reg.-Bez. Potsdam waren 1324 jugendliche Arbeiter beschäftigt (178 m. und 53 w. unter, 690 m. und 403 w. über 14 Jahre), 13 oder 10/6 weniger als im Vorjahre; die Zahl der Fabriken, in welhen derartige Arbeiter Verwendung finden, ist von 556 auf 361 zurückgegangen. Im Ganzen finden in der Großindustrie des Bezirks etwa 65 000 Köpfe Beschäftigung, wovon 3613 jugendliche Arbeiter, 43 500 männli&e und 21 500 weibliche sind. Diese Zahlen zeigen, daß das männlide Personal 6093 o, dcs weibliche etiva 33F 9/9 des gesammten in der Großindustrie beschäfticten Arbeiterpersonals ausmachen, daß dagegen die jugendlihcn nur mit 54%, an der Gesammtzahl (65 000) oder mit 5 % an der Zahl der männlichen (43 500) und mit 6,6 %% an der Zahl der weiblichen (21 500) Arbeiter betheiligt sind. An Unfällen find 62 bekannt geworden (7 Todesfälle, 7 Fälle dauernder, 48 zeitwetser Arbeitsunfähigkeit). : E

In der Pro vinz Pommern hat die Arbeiterzahl in den wi(- tigften Industriezweigen zugenommen; es waren in 3263 Fabriken 32 2560 Arbeiter besczäftigt (30 972 erwachsene, 1278 jugendliche : 29 785 m., 2465 w.). „Einen erfreulichen Aufschroung hat die Maschinen-Fabrikation und dex Bau eiserner Schiffe erfahren; die vorhandenen Werft-Einrichtungen haben fh als nicht zureichend er- wiesen und haben eine we'entlihe Erweiterung erfahren. Je mehr die alten Werften füc hölzerne Schiffe veröden, desto mehr beleben sich die mit allen Hülfsmitteln der Technik ausgestatteten modernen Werften, welche auss{ließlich eiserne \chnelle Dampffahrzeuge bauen. Dur Bestellungen für die Deutsche Reichsmarine und die chine- sische Regierung, für Rhedereien des In- uad Auslandes, ist für die nächste Zeit für sichere Arbeit hinreichend gesorgt. Die Zahl der Arbeiter hat unter diesen Verhältnissen wesentlich zugenommen, sie beträgt in dieser Industrie einschließlich des Lokomotivbaues etwa 8200 oder rund 25 9/9 der Gesammtzahl aller in der Provinz in den In- dustrien thätigen Personen. Für die Cement-Industrie war die Geschäftslage nicht günstig. Wenn auch die einzelnen Werke während der ganzen Sommer- und Wintercampagne in Thätig- keit waren und ihre Fabrikate abseßen konnten, so sind doch die {on im Jahre 1881 verhältnißmäßig nicdrigen Preise noch weiter zurückgegangen. Die Gesammt - Jahresproduktion der CGementfabriken betrug rund 117 000 Tonnen Fabrikats. Die Zahl der in diefen Fabriken beschäftigten Arbeiter beträgt etwa 2000. Die Großmühlen-Industrie hat sich im leßien Jahre wieder neu belebt. Es bestehen (die Windmühlen nicht mitgerechneï) im Ganzen 653 Mablmühlen, von denen 62 mit Dampf und 591 ant Wasser betrieben werden; die Anzahl der in ihnen thätigen Arbeikes hetrug 2528. In den 308 Schneidemühlen, von denen 168 mit Dampf, 140 mit Wasser betrieben werden, betrug die Anzahl der Arbeiter 2288. Die chemische Industrie ist in stetem Fortschreiten begriffen. Die Gründe hierfür liegen nicht allein in der Entwickelung diejer Indu- trie überhaupt, sondern in einer rationellen Verarbeitung aller Neben- und Rückstaudéprodukte. Neben der Soda- und Schwefelsäurefabri- kation werden besonders künstlihe Düngstoffe und Grundmaterialien für die Anilinfabrikation und die Gewinnung pharmazeu- tisher Produkte hergestellt. Die Abnahme des früheren leb- haften Ausfuhrgeshäfts nach Rußland ift auf anderem Wege wieder aus8geglihen. Die landwirthschaftlihen Nebengewerbe, zu welchen 353 Spiritusbrennereien, 78 Stärkefabriken und 4 Zucker- fabriken zu rechnen sind, baben durch die wesentlihe Verbesserung der Verkehr8wege, namentlich dur die Anlage von Sekundärbahnen er- beblich gewonnen. Im Bau sind drei neue Zuckerfabriken begriffen. Die wirths\chaftliche Lage der Arbeiter hat sich gegen das Vorjahr nicht wesentlich verändert. In einigen Zweigen hat eine unbedeutende Aufbesserung der Lohnsäße stattgefunden“. An Unfällen kamen 142 zur Anzeige. (Fortseßung folgt.)

Dortmund, 31. Dezember. (Rhein.-Westf Ztg.) Die Lage des CEisengeschäfts ift noch immer wenig günstig, da die Käufer in fast allen Branchen die bisher beobachtete Zurückhaltung beibe- halten und sich auf die Deckung des dringendsten Bedarfs beschränken. Man nimmt aber allgemein an, daß in dieser Beziehung bald eine Wendung zum Bessern eintritt, indem {on in wenigen Wochen die Bestellungen für das Frühjahr zu erwarten sind. Im Roheisen- geschäft ist hon jeßt die Nachfrage reger, auc sind darin bereits

rößere Abschlüsse ko 1trahirt worden, wohl der beste Beweis, daß die onsumenten auf einen weiteren MLEang der Roheisenpreise nicht mehr rechnen. Auch im Eisensteingeshäft hat si der Verkehr etwas be- lebt, bei fester Preistendenz. In der Walzwerkbranche dauert

dagegen die Flaue der Vorwochen an, und wenn auch der heimische Bedarf im Allgemeinen befriedigend geblieben ift, so ist doc die Exportnachfrage noch immer sehr s{wach. Stabeisen, Façoneisen und Bleche find deshalb immer weiter im Preise zurückgegangen und scheinen au den tiefsten Punkt noch nicht erreicht zu haben. Stahl- draht ist etwas besser gefragt und ist deshalb auc in den leßten Wochen nicht weiter gewichen. Aber es liegt noch manche Drakht- ftraße ftill und auf andern ift der Betrieb einges{hränkt, und ift darin auch erfi dann eine Besserung zu erwarten, wenn das Ausland wiever mehr kauft. Im Stahlgeschäft wird no%þ immer über Mangel an genügenden Aufträgen in Stahlschienen, Lang- und Querschwellen geklagt, dazu find die für das Ausland über- nommenen Lieferungen wenig lohnend. Man erwartet aber in nächster Zeit größere Bestellungen von den heimiscen Eisenbahnen für das kommende Jahr. In rollendem Material sind solche bereits erfolgt, indem die Lieferung von Waggons und Lokomotiven im Ge- sammtbetrage von ca. 8000000 A in Submission vergeben resp. ausgeschrieben ift, die zwar zunächst den Lokomctiv- und Waggon- fabriken zugefallen ist, wozu aber auch große Posten von Rädern, Asen, Bandagen, Blechen, Façoneisen, Waggonbeshlägen, Puffer- hüljen 2c. erforderlich find, die Seitens der genannten Fabriken von den bezüglihen Werken bezogen werden müssen. Die Lofko- motiv- und Waggounfabriken sind lebhaft beschäftigt und au auf Monate hinaus mit Bestellungen versehen. Auch die Maschinen- fabriken haben befriedigende Beschäftigung aufzuweisen, während es in den Brückenbauanstalten und Dampfkesselfabriken im allgemeinen \{chwächec geht, doch sind verschiedene derselben befriedigend beschäftigt. Der Kohlenmarkt hat fortdauernd einen lebhaften Absaßz zu verzeihnen und bei dem eingetretenen Frostwetter hat sich auch die Nachfrage für Hausbrand weiter belebt; die betreffenden Kohlensorten haben deshalb auch die Preise gut behauptet, ebenso Gaskohlen, während Industriekohlen, Cokekohlen und Coke nach wie vor matt

tendieren. Washington, 2. Januar. (W. T. B.) Die Schuld der Vereinigten Staaten hat im Monat Dezember um

11 740 000 Doll. abgenommen. Im Staats\chaßze befanden fich Ende Dezember 375 370 000 Doll.

New-York, 2. Januar. (W. T. B.) Der Bericht des Se- kretärs der Gesellschaft der amerikanischen Eisen- und Stahlfabrikation giebt eine Uebersicht über die Entwickelung des Geschäfts in Cisen und Stahl im Jahre 1883 und bemerkt, der Preis für Eisen und Stahl habe den niedrigsten Punkt erreicht. Viele Walzwerke und Stahlfabriken hätten die Oefen gelös{cht, weil die Eigenthümer der Ansicht seien, daß für die nächste Zukunft keine Hoffnung auf eine Besserung der Verhältnifse vorhanden sei.

Verkehrs-Anstalten.

Posen, 3. Januar. (W. L. B) Die „Posener Zeitung" meldet aus Warschau, vom 2. d.: Die Direktion der Weicbsel- bahn madt bekannt, daß seit dem 6. November 1883 die Tarife im unmittelbaren Verkehr für den Tranéport von Getreide und Dels- saaten in vollen Wagenladungen von den Stationen der Moskau- Brester, der Rjäsan-Wiazmaer, der Rjäsan-Morczansker, der Mor- czansk-Sy8maner und der Orenburger Bahn nach Danzig und Neu- ree über Brest, Proge und Illowo zur Einführung ge- langt find.

Dresden, s. Januar. (W. T. B) Die ElbschGiffahrt ist wegen starken Treibeises wieder eingestellt worden.

Hamburg, 2. Januar. (W. T. B) Der Postdampfer

„Rugia“ der Hamburg-Amerikanishen Packetfahrt- Aktiengesellschaft ift heute Morgen 8 Uhr in New-York ein- getroffen.

Berlin, 3. Januar 1884.

Die Einweihung der Dankeskirche, welche heute voll- zogen wurde, gestaltete sich zu einer Feier für den ganzen Norden Berlins. Die Kasernen der Garde-Füsiliere und viele Privatgebäude hatten geflaggt, andere waren mit Laubguirlanden geschmüdckt. Auf der Terrasse dcs „Eiskellers“ prangte in einem Palmenhain die Büste des Kaisers. Den Play vor der Kirche füllte eine zahlreihe Menge, die mit freudiger Spannung den Kaiser erwartete. In der Kirche selbft versammelten fi inzwischen die. ge- ladenen Herrschaften. Die erschienenen Staats-Minister von Putt- kfamer, Maybach, Dr. Friedberg, von Boettihec und Bronsart von Schellendorff hatten mit den Räthen der Ministerien, in deren Mitte ih der Unter - Staatssekretär Lucanus und der Ministerial- Direktor Greiff befanden, auf der linken Empore Platz genom- men. Auf der reten Empore neben der Kaiserloge bemerkte man den Gouverneur General-Lieutenant Frhrn. von Willisen, den Kom- mandanten General-Major von Spangenberg, den General-Lieutenant von Biehler und andere Herren der Generalität. Im Mittelschifff zur rechten Seite des Altars hatten Ober-Bürgermeister von Forken- beck, Bürgermeister Duncker und zahlreiche Mitglieder beider ftädtischec Behörden, alle in Amtstracbht mit den goldenen Ketten, Plaß genommen. Links vom Altar faß die Geistlichkeit, an ihrer Spiße der General- Superintendent D. Büchsel und die 4 Superintendenten von Berlin. Das Offiziercorps der Garde-Füsiltere war vollzählig ershienen. Den übrigen Theil der Kirche, deren Portal und Altarplay mit Pa!men und Lorbeeren ges{müdckt waren, füllte eine andähtige Gemeinde.

Einige Zeit vor dem offiziellen Beginn der Feier ersien der Hof- marschali Graf von Perponcher, um im Auftrage Sr. Majestät des Kaisers und Königs dem Baurath Orth, dem Erbauer des Gotteshauses, den Rothen Adler-Orden zu überreichen. Kurz nach 11 Uhr verkündeten die Hochrufe der außen harrenden Menge das Erscheinen der Allerhöchften und Höchsten Mr Ene welhe am Eingange zur Kirche von dem General von Olle, dem Konsistorial-Präsidenten t e dem Ge- neral-Superintendenten D. Brückner, dem Ober - Hofprediger D. Kögel, dem Baurath Orth und den Mitgliedern der Kirchen- baukommission ehrfurcht8voll empfangen wurden. Sr. Majestät dem Kaiser und Könige folgten Jhre Kaiserlihen und König- lihen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin sowie Jhre Königlichen Hoheiten die Prinzen Wilhelm und Alexander, das Erb- prinzlih sacbsen-meiningenshe Paar, die Prinzessinnen Victoria, Sophie und Margarethe, Prinz Friedrih Leopold, Prinz August von Württemberg. : j

Für Jhre Majestät die Kaiserin und Königin war! cin besonderer Eingang geschaffen, der durch Portieren ge{üßt war. Im Gefolge der Allerhöchsten und Höcbsten Herrschaften befanden ficz der Ober-Ceremonienmeister Graf zu Eulenburg, der Gencral-Feldmarschall Graf Moltke, der Polizei-Präsident von Madai, General von Boyen u. A. Während der mächtig erschallenden Klänge der vom Kirchen- or vorgetragenen Motette: „Jauchzet dem Herrn alle Welt !* be- gaben Sich die Allerböchsten und Höchsten Herrschafien mit Jhrem Gefolge und den Herren der Kirchenbaukorimission nah der auf der reten Empore belcgenen Königsloge. Die Gemeinde hatte sfich während- dessen von den Siten erhoben. Nachdem der Gesang des Chores beendet war, intonirte die Gemeinde den Choral „O heiliger Geist kehr bei uns ein“. Alsdann folgte der feierlihe Aft der Weihe, der von dem General-Superintendenten unter Assistenz dreier Geistlihen der Nord- gemeinden vollzogen wurde. Der Seelsorger knüpfte an das Apostel- wort „Ehre fei Gott in der Höhe“ an, erinnerte mit bewegten Worten an jene s{merzlihe Zeit, wo das Leben unseres allverehrten Kaisers in so frevelhafter Weise bedroht worden. Dem Gefühl des Entsetens, das damals unfer ganzes Volk durhzitterte, folgte, als Gottes gnädige Hand sich so rounderbar bewährte, das Gefühl inrigen Dankes. Der sichtbare und bleibende Ausdruck dieses Dankes solle diese Kirche fein. Nicht zur Verewigung mens{licher Verbrecben, sondern zur lobpreisenden Erinnerung an die göttliche Barmherzigkeit sci sie errihtet, und keine Kirbe könne so sehr ein Liebesrerk genannt werden, wie gerade sie. Mit bewegten Worten vollzog der Geiftlihe hierauf die Weihe. Nach einem Zwischengesange be- trat Prediger Diste!?kamp den Altarplaß, um zutn ersten Mal an dieser Stätte dic Liturgie abzuhalten. Der Choral „Nun danket Alle