1884 / 28 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 01 Feb 1884 18:00:01 GMT) scan diff

theil igt find Carl Woermann und die deuts{e Bank; beide sind ge- deckt. In London sind betheiligt E. H. Brand Sons und die London Hanseatik Bank; die erstere Firma soll dur Kreditkündigung \{ließlich die Insolvenz herbeigeführt haben. Die Höhe der Passiva ist noch unbekannt. i :

Amsterdam, 31. Januar. (W. T. B.) Bei der heute von der niederländishen Handelsgesellschaft abgehaltenen Zinnauktion von 22394 Blöcken Bancazinn wurden 514 à 51k, dur{s{nittlichd 512 Cent gezahlt. :

Antwerpen, 31. Januar. (T. T. B.) Wollauktion. Angeboten 1417 B. Buenos-Ayres, 781 B. verkauft. Schöne Auswahl. :

London, 31. Januar. (W. T, B.) Die hiesige Fondsmakler- firma P. W. Thomas Söhne u. Co. hat ihre Zahlungen ein- gestellt; die Passiva werden auf 800 000 Pfd. Sterl. geschätzt. u

Bradford, 31. Januar. (W. T. B) Wolle matt, Ver- käufer hielten fest an Preisen, Aufträge in Garnen klein, aber viel- seitig, von Stoffen bright aoods besser. ; _ ;

Paris, 31. Januar. (W. T. B.) Die neue Rentenanleibe wird 350 Millionen Francs betragen. Die großen Kredit-Inftitute sollen zur Zeichnung der Summe en bloc zugelaffen werden, jedo soll denselben nit gefiattet werden, eine Nameneliste der Zeichner vorzulegen. Diese Maßregel if ergriffen, um fiktiven Zeichnungen voarzubeuçcen und die Wirklichkeit und Echtheit der Zeichnungen zu

fichern. Verkehrs-Anstalten.

Triell, 31. Jantar (W. L B) Dex Llovdvampfer xSaturno“ ist heute aus Konstantinopel hier cingetroffen.

Berlin, 1. Februar 1884. Preußische Klassenlotter ie. (Ohne Gewähr.)

Bei der heute fortgeseßten Zichung der 4. Klasse

169. Königlich preußischer Klafssenlotterie fielen : 1 Gewinn von 120 000 / auf Nr. 92 155, 1 Gewinn von 75 000 46 auf Nr. 53 886. 2 Gewinne von 15 000 6 auf Nr. 47 824. 67 923. 5 2 Gewinne von 6000 # auf Nr. 23394. 79137. 46 Gewinne von 3000 #4 auf Nr. 726. 2855. 4349. 4574. 8068. 11 496. 12 235. 12758. 13881. 14631. 16 374. 10102 18046, 24975. 28044. 29543, 30787, 34360.

39 168. 40710. 41386. 41719, 43796, 44891. 46 986,

47 153. 52 600. 54181. 54549, 58731, 616527. 61 602.

0200/9. 02286. 63581, 63599, 68200. 72611. 79027, 79124, 82885. 87 241. 88144, 90794. 94389. 94737.

39 Gewinne von 1500 6 auf Nr. 373. 507. 1368, 1901, 0806, (098, SDTO, 1219. 12681; 156405. 19207.

18 202) 20422. 2718/7 28132, 284//7, 28 529,

34 409, 40486. 48862. 49057. 50798. 52636. 52 947, 53 354, 55545. 55784. 60993, 65458. 67928. 69 559, S L C0007. S2 190, 84936, 992315 92/749 94808.

84 Gewinne von 550 /6 auf Nr. 1156. 1552. 1670. 1814. 9680. 10533. 11819. 13 420. 13 422. 13 599. 13 936. 14058, 14596. 16678, 19424, 19808. 21101. 21 305.

21 975. 26 711. 35 115. 43 857, 50 798. 56 784. 64 832. 76 712. 82 327. 91 477.

VFn der Arbeiterkolonie der Provinz Hannover zu Kästorf

bei Gifborr befinden Fch zur Zeit, wie der „Hann. Cour.“ mittheilt, Nach dem leßten Monatsrapport waren überhaupt

22 586, 32 138. 35 260. 44 239, 51 234. 57 270. 65 688. 76 834. 82 599, 93 154.

131 Kolonisten.

bis Ende Dezember 243 Kolonisten seit der Eröffnung aufgenommen ; 112 sind inzwischen entlassen und nur 5 eigenmächtig entfernt.

nen sehr günstig.

Witterung mit Forst- und anderen Meliorationsarbeiten ungünstigem D i 1 Besen, Strohmatten, Bienenkörben, Holzshuben und Lischlerarbeiten betrieben, und £8 ist eine wesentlihe Sorge des Comités, andere Handindustriebetricbe anzubahnen. l 1 Ordnung, welcher in der Kolonie herrscht, legt der folgende Vorfall ein trefflihes Zeugniß ab: In der Naht vom 14. November v. I. brarnte die große Sägemühle, etwx 3 km von Kästorf entfernt, ab. Unter denen, welche zuerst zur Stelle waren, um zu retten, befanden sih etwa 50 Kolonisten von Kästorf, geführt von Hausverwalter

tigt ,

Seite

Berichte

Gs Ut

sonders nisten

haben.

(A. Woldt's Wiss. Corr) Aus Amerika kommen jetzt für das Berliner Königliwe Muscum beinahe täglih Kisten „und Gepäclstücke, welche zu der großen ethnologisben Sammlung gebören,

bei

sich sehr erlcichterien

war

nicht

Hrn.

eingezogenen und die

22 675. 32 782. 35 714, 44 243. 51 752. 58 801. 68 400. 79 280. 82 904. 94 227,

der

wird

23 038. 33 050. 36 292. 47 435. 51 902. 59 840. 68 787. 79 375, 83 652.

Wetter

Schaumann. Seitens Sührung der geringste

wird

24 540, 34 329. 38 863. 47 827. 52 060. 62 165. 69 763. 79 430, 87 811,

Nach dem _der Obrigkeit Kolonisten

Exceß

hervorgeboben,

bei derartigen

Genusfses

von

Gelegenheiten Branntwein

die

Kolonisten.

üblichen gänzlih enthalten Morgens sind dieselben mit der dem Taaesmenu der Kolonie cntsprechenden Mehlsuppe regalirt worden und Mittags unter Füh- rung tes Hausvaters ruhig und geordnet nach Kästorf zurückmarsirt. Die Kolonisten werden angehalten, ihrcn Angehörigen von ihrem Aufentkalt \chriftlich Kenntniß zu geben. | und falsche Scham, den Angehörigen von den mancherlei Irrwegen, auf denen sie zur Kolonie gelangt sind, Mittheilung zu machey, wird durch nachhaltige Ermahnungen Seitens des Geistliken und des Hausvaters überwunden, und Beispiele sind niht mehr selten, daß Eltern oder sonstige Angehörige den verloren Geglaubten aus der Kolonie abholen und denselben in die Familie zurückführen,

der

26 623. 34 989, 39 707. 50 062. 56 557. 64 013. 74 020. 81 912. 90 287.

haben sih von der Kolonie Bei der Entlassung hat 75 Kolonisten Arbeit nachgewiesen werden können, und die Nachrichten über die Führung derselben in den ihnen angewiesenen Stellungen lauten im Allgemei- Zur Zeit werden die Kolonisten bei der günstigen 0! beschäf- Fabrifation

Von dem Geiste der Zucht und

dem umsichtigen zuständiger bestätigten eine musterhafte. vorgekommen die Leute haben sich bei dem Brande sehr nüßlih gemacht, so daß ihnen die Rettung von großen Quantitäten Nußholz zum Werthe von etwa 20 000 M zuzuschreiben ist. Die betroffene Versicherungsgesell schaft „Transatlantic“ hat sich in Folge dessen veranlaßt gesehen, der Kolonie cinen Betrag zu überweisen als Belohnung in vollem Maße anerkannten Leistungen rühmend des

für die von ihr Be-

Kolo- und

Eine anfängliche Scheu

von

und

der dreijährigen Reisen des Genannten stellt sich bei Weitem groß- artiger s ls selbst nah dem Eintreffen der ersten großen Kollektion aus dem Königin-Charlotte-Achipel erwartet werden durfte. Kapitän Jacobsen hat namentlich auf Vancouver-Insel, speziell unter den Kannibalen des Nordens reihe Sammlerernte gehalten und sein Leben oftmals im Kampf mit widrigen Verhältaissen aufs Spiel geseßt. Unglaublich kühn war seine Fahrt in offenem Canoe über eine 40 englische Meilen weite Strecke des Stillen Oceans nah Skidegate; diese Fahrt wurde aber übertroffen durch Jacobsens ver- wegene Touren im offenen Canoe längs der Westküste von Vencouver gerade während der stürmischen Winterszeit. Nur mit genauester Noth entrann er hier zu wiederholten Malen der Gefahr, vom wüthenden Orkan ins offene Weltmeer hinausgetrieben zu werden oder Schiffbruch zu leiden. Wegen seiner glänzenden Erfolge erhielt Jacobsen kürzlih dur das Königlihe Maseum in Berlin resp, das „Sthnologishe Comité“ eine namhafte Anerkennung in Gestalt eines besonderen ihm zu Ehren arrangirten Festmahls, bei welcher Gelegen- heit ihm gleichzeitig die Scenkungsurkunde über eine bedeutende Geldsumme überreiht wurde. Kaptän Jacobsen, welcber jeßt in den Räumen der zum Museum gehörenden „Alten Börse“ das Aus- packen und Registriren sciner Sammlung leitet, gedenkt {ih bcreits Mitte März d. J. wieder nach Alaska zu begeben, wo er sehr wichtige ethnologisbe Aufgaben zu lösen gedenkt. Vorher jedoch wird der hochinteressante Inhalt seiner Tagebüchcr festgelegt werden und soll demnächst als Reisebeschreibung in deutscher Sprache er- scheinen.

Die große Ausstellun g, welche der hiesige, unter dem Protektorat Sr. Königlichen Hobeit des Prinzen Friedrich Carl stehende Verein der Geflügelfreunde, „C ypria “, in den Festsälen des „Grand Hotel am Alexanderplaß im nächsten Monat veranstaltet, verspridt nach den bis jeßt eingegangenen Meldungen eine großartige Schaustellurg zu werden. Der Hoflieferant R. Dressel hat die Restauration, Hr, Siecben den Bierautschank übernommen. Augenblicklich ist man im „Grand Hotel“ damit beschäftigt, die Vorkehrungen für die elektrische Beleuchtung, die bei dem umfangreiben Bau glei in der Grund- anlage projektirt wurde, zu treffen. Eine Centralkraft wird herge- richtet, welwe Beleuhtung, Erwärmung und Förderungskraft schaffen soll. Diese Anlagen werden von der Firma M. u. H. Magnus (Berlin, Königsberg und St. Petersburg) für si und in Vertreturg der Firma Siemens und Halske au2geführt, und der Chef-Ingenieur &r. Riege (Berlin) ist mit der Leitung dieser umfangreichen und kombinirten Anlagen betraut worden.

Das 2. Abonnements-Concert(I1. Cyklus) der Königlichen Akademie der Künste wird am Freitag, den 8. d. M., Abends 75 Uhr, im Saale der Sing-Akademie unter Mitwirkung der Herren Hausmann und Kruse und unter Leitung des Kapellmeisters Professor Joachim statlfinden. Das Programm lautet: 1) Schubert, Siñfonie in H-moll, Fragment, 2) I. S. Ba, Concert für 2 Violinen und Streichorchester, Hr. Joacbim, Hr. Kruse; 3) Bruch, „Kol nidrei“, Adagio nach hebräishen Melodien für Violoncell mit Orchester, Hr. Hausmann; 4) Beethoven, Eroica-Sinfonie. (Hr. Leschetißly ift durch Krankkeit an der Mitwirkung behindert.) Billets zu 5, 4 und 2 M. sind in der Sing-Kkademie zu baben.

Concerthaus. Hr. Hof-Musikdircktor Bilse veranstaltet heute wiederum einen „Wagner-Abend“. Morgen kommt die 4. Symphonie

die dur Kapitän Jacobsen zusammengebracht ist, an. Das Resultat | (D- moll) von Schumann zur Aufführung.

Insera e für den Deutslen Reicbs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das CGentral-Handels-

F immt an: die Königliche Expedition | 1. Steckbriefe und Untersnchungs-Sachen. E G . Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen

U. dergl. 2d. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. . Ferloosung, Amortisation , u. s. W. Von öffentlichen Papieren,

des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Prenßischen Aitaats-Anzeigers : Berlin SW., Wilhelm-Straße Nr. 32.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

tüdck und an die Ur gehörenden Gegenstände am

Zinszahlung

Fmmobiliarmasse desselben

[5451] Sonnabend, den 17. Mai 1884,

Durch Aufgreifurg der- Marie Louise Henriette, verehel. Jacobsem, geb. Zeuc, aus Danzig, zuletzt in Dresden wohnhaft gewesen, hat sich der unter’m

lassene öffentlihe Vorladung erledigt. Dresden, den 29. Januar 1884. : Der Ae Landgcricht. statten wird, U, GNODT.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl,

[5521] / i Im Wege der Zwangsvollstreckung soll die tem Andreas Eckstein von Rückerswind gehörige Wiese im Ellernbah Pl.-Nr. 269— 0,4593 ha, . Hpt.-Nr. 79 des Grundbuchs für Döhlau, [5528]

Montag, den 10. März 1884, nafolger : Nachmittags 2 Uhx,

im Keßler'|chen Gasthaus in Dößlau E

von uns öffentlih an den Meistbietenden verkauft

dem Vollstreckun-; 8gericht geltend machen. Schalkau, den 10. Januar 1884, Herzogl. S.-M. Amtsgericht.

Wismar, den 29. Januar 1884. : Großherzoglich Mecklenburg-Schwerin\ches

Amtsgericht.

Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber : H. Fischer, Act.-Geh.

Aufg E Taritt auf 517 M, a. Auf Antrag der Carl Jelinekshen Rechts-

ebot.

Vormittags 11 Uhr, | im Zimmer Nr. 8 des hiesigen Amtsgerichts- DT E R gebäudes ftatt. : E 16. Oftober 1883 erlassene Steckbrief, Pes e Auslage der Verkaufsbedingungen vom 3. Mai sih die an en Yrijeur, zuleßt O es | 1884 an auf der Gerihts\chreiberei und bei dem zum Haby aus Berlin unterm 26. September 1883 er- Sequester bestellten Rechtsanwalt Beyer in Wismar, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstüls mit Zubehör ge-

1) der Wittwe Rosine Jelinck zu Wodziczno, i 2) der minderjährigen Geschwister Carl Gottlieb und Susanne Jelinek, i werden, Kaufliebhaber sind dazu eingeladen. Die | leßtere durch den Vormund Wirth Manchen zu Hypothekengläubiger werden hiermit hiervon benach- Wodziczno vertreten werden alle unkannten Eigen- richtigt. Wer ein dem Gericht nicht bekanntes Recht thumsprätendenten an dem in Wodziczno Hypotheken- auf vorzugêweise Bef:icdigung aus dem Kaufgeld | nummer Nr. 69 belegenen Grundstücke von 94 Ar ver den Hypothekengläubigern hat, muß dieses Recht | Aker im Katasterauszuge mit Parzellen-Nr. 395, bei Berluft desselben bis zum Verkaufëtermin bei | 396, Kartenblatt Nr. 1, Reinertrag 2,58 M. be- zeichnet, aufgefordert, ihre Nehte und Ansprüche auf das Grundstück spätestens in dem am 26. März 1884, Vormittags 10 Uhr,

Lu e. statifindenden Aufgebotstermine anzumelden,

Ausgefertigt und veröffentliht zum Zwecke der b. Auf Antrag der Johanne Faltin zu Przybyszero, öffentlichen Zustellung an den z. Zt. in unbekannter * vertreten durch Herrn Rechtsanwalt Schulze hier- Ferne befindliden Schuldner Ardreas ECckstein, Land- | selbst, werden alle unbekannten Eigenthumépräten-

denten an dem zum Grundbuchblatt Kempen Nr. 298 gehörigen Flächenabschnitt 730/497 Kartenblatt 1 1 Hektar 70 Ar 30 Qu.-Meter

wirth voin Nückerswind. Schalfau, €eod.

Die Gerichtsschreiberei des Herzogl. Amtsgerichts. | im Umfange von 1 0 Apoley. Wiesengrundfstück aufgefordert, " ihre Rechte und An-

sprüche spätestens in dem auf den 26. März 1884 Vormittags 10 Uhr, anzumelden,

[5455] anberaumten Termine

durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt ge- sprücben würden ausgeschlossen werden.

machtem Proklam finden zur Zwangsversteigerung Kempen (Reg.-Bez. Poseu), den 25. Januar 1884. Königliches Amtsgericht.

der dem Erbpächter Carl Neckel in Kartlow zuge- schriebenen Erbpachthufe Nr. 3 daselbst mit Zubchör Termine: 1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Reguli- | [5531] rung der Verkaufsbedingungen am

Sonnabend, den 17. Mai 1884, des dem Kaufmann

Vormittags 11 Uhr, 2) zum Ueberbot am Sonnabend, den 7. Juni 1884, Vormittags 11 Uhr,

Rittner

3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grund- ! der Vertheilung Termin auf

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung zugescriebenen Hauses Nr. 280 an der Mecklenburgerstraße in Wismar hat das Großherzogliche Amtsgericht zur Abnahme der Recbnung des Sequesters, zur Erklä- rung über den Theilungêëplan, sowie zur Vornahme

: widrigenfalls Nach heute erlafsenem, seinem ganzen Inhalte nah (ad a. und b.) dieselben mit ihren Rechten p in

dem errichtete

Sounabend, deu 23. Februar 1884, Vormittags 11 Uhr,

Zimmer Nr. 8, bestimmt.

die Nechnung des

[5529] Auf Antrag

[5523] S Das Königli§e Amtsgericht I. zu Berlin bekundet hiermit :

| In der Börsen- beilage.

Sequesters sind zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichts\chreiberci, Abtheilung für Zwangsvollstreckungen und Konkurse, niedergelegt. Wismar, den 31. Januar 1884,

H. Fischer, Act.-Geh,, Gerichts\chreiber des Großherzogl. Amtsgerichts. Beschluß.

Arbeiterfrau Catharina Dziurla,

geborene _Kandutka, wird die Einleitung des Auf- SV ‘e E vecie 8

gebotsverf2hrens zum Zwecke der Todeserklärung des Zur mündliWen Verbandlung des Rétbltsireits

vor der I. Abtheilung der Civilkammer des Kaiserl.

Landgerichts zu Colmar i. E. ift Termin auf den

tellerin am 12, Mai 1848 zu Sworzyce im Krei?e 4 ) Uh batte fd dean am 26. Oktober 1873 | 14. März 1884, Vormittags 9 Uhr, bestimmt.

mit der Antragstellerin zu Bukowiec verheiratbet und A Anfangs November 1873 nach der Provinz West- Jansen. phalen begeben, doch auch von hier dem Vernehmen [5436] na bald entfernt, wohin unbekannt.

Der Verschollene wird hierdurch aufgefordert, sich spätestens in dem auf den

Arbeiters Anton D.iurla besblofsen. Leßterer war nach den Angaben der Antrag-

i O i Her Anzeiger. 7 | ry F + íInserate nehmen an: die Annoncen- Expeditionen des

„Juvalidendauk“, Rudolf Mosse, Haasersteizn

D, as Fabriken und & Vogler, 6G. L. Danbe & Co., E. S@hlotte, 6. Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8, Theater-Anzeigen.

9, Familien-Nachrichten. /

Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größereu Annoncen - Burcaux.

|

ant 29, Januar d. J. für kraftlos erklärt,

Der Theilungsplan und Lübeck, den 30. Januar 1884.

Das Amtsgericht. Abth. E Veröffentlitt: F i ck, Gerichtsschreiber.

[15563] Bekanntmachung.

Gütergemeinschaft.

Der Landgerichts-Sekretär :

Bekanntmachung.

folgende Nummern gezogen worden: Buchstabe A. Nr. 49 53 220 248 369 480 488, zusammen 7 G a O0 & Bucbftabe B. Nr. 6 34 43 130 152

Bekanntmachung. 218 305 547 873 923

1006 1021 = 12 Stüd

Daß die am acten September 1883 verstorbene Bubftabe C. Nr. 201 371 397 501

[5520]

Altona und des

S{lofser

und am 18. Januar r

Testamente ihre Mutter, die verwittwet gewesene

Arndt, später verehelichte Arbeiter Faber, geb. Kurz,

als Miterbin cingeseßt hat. ; Dies wird auf Grund der Manske’\{en Testa-

mentsakten T. 10 567 öoffentlih bekannt.

Berlin, den 18. Januar 1884.

Königliches Amtsgericht T., Abtheilung 61.

Auss\chlußurtheil.

In Sacen des Konsuls C. F. Carstcns3 zu Kaufmanns Eduard Dubbers daselbst sind die von der vormaligen Handlungsfirma Prehn & Sthoon zu Lübeck am 15. April 1876 ausgestellten folgenden Darlehn8obligationen: Berlint--

a, über 4000 Æ für den Konsul C. F. Carftens i zu Altona,

b, über 2000 A für Eduard Dubbers daselbst, beide mit 5 0% zahlbar in halbjährliden Raten am 1, April und 1. Oktober jeden Jahres,

Grau Friederike Marie Manske, geborene Arndt, in dem am 7. September 1883 mit ihrem Ehemann,

636 650 681 743 =

endet mit dem 30. Juni 1884. Bergen, den 8. Januar 1884. 2 Der Kreis-Ausschuß des Kreises Rügen. Frhr. von Reiswigt.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Ke s\\el.) Druck: W. Elsner, Fünf Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

zum Deui

M 28,

Erste Beilage

Berlin, Freitag, den 1. Februar

[hen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaals- Anzeiger.

1884,

Nichtamkfklices.

1 Berlin, 1. Verlaufe der gestrigen (38) Sißzung des Abgeordneten wurde die zweite Entwurfs des Staatshaushalts-E der Diskussion des Etats des Mini Angelegenheiten Kap. 116 a) fortgesetzt.

Bei Kap. 116a ftüßung, insbesonder der Abg. Rintelen,

Preußen. «Im weiteren Berathung des tats für 1884/85 mit steriums der geist-

(dauernde Ausgaben (Bedürfnißzuschüsse und einmalige Unter- e für einen Bischof 48 000 () bemerkte Verfassung als Landes- alb kein Zweifel obwalten, rhe die Rede sei, nur die sein könne, nit die altkatho- 1—116 seien die Leistungen katholische Kirche eingestellt,

durch Verträge, Edikte und die seien die evangelische unddie römisch-katholishe Kirche kirhen bezeichnet. daß, wenn von der katholischen Ki röômisch:katholishe Kirche gemeint In den Etatskapiteln 11 an die evangelische und an die Leistungen sei der Staat historisch und rehtlich verpflihte Kapitel 116 a behandele nun ga Zu Leistungen an dies dieser Sachlage,

Luxus gestatteten, Das Altkath daß die altkatholische

Es könne desh

ber die altkatholish2 Kirche. e sei der Staat nicht verpflihtet. Bei und da die preußishen Finanzen keinen thäte man wohl daran, diese Position ab- olikengeseß gehe von dem Jrrthum aus, / römisch-katholischen hier wieder protestantische

ein Theil

Anschauungen l das Wesen der römisch- kfatholi}chen punkte des allgemeinen protestantischen Priesterthums habe man das Altkatholikengeseß machen können. habe kein allgemeines Priesterthum. den ständen unter dem vom Bischof gesandten habe man beim Altkatholikenges neulih der Abg. Windt ihm zugerufen worden :

das Unglück bei der ganzen Mai von dem Wesen der kath man die katholishe Abthei behalten, so hätte man sich man wolle den angreifen, auch die Altkatholiken lasse aber keinen Zweifel, daß die

nach ihrem Bekenntniß und nah ihrer O mit der römisch-katholischen sprehe nur von den Rechten der römisch: hald könne man auch aus fatholif he keine Mittel bewilligen: der

das Organ der Altkatholifken, melde a1

Die katholische Kirche Die fkatholischen Gemein-

außer Acht gelassen. horst ein Dogma berührt habe, sei stehe er nicht. Maigeschgebung. Man habe hier olischen Kirhe keine Jdee. im Kultus-Ministcerium bei- hen Fehler ersparen können. und keine Konfession Verfassung altfatholishe Kirche rganisation sih nit

Die Verfassung katholischen Kirche, hen ¿Fonds der alt: „Deutsche 18drüdlich Die Altkatholiken atholishen Kirche nicht an, en und die Unfehlbarkeit sequenz jener Lehre, sie hätten einen mit dem Papste nichts zu nicht zur römisch:katholischen do zähle man sie zu derselben ! sche Kirche in Deutschland oliken sollten Altkatholikengeseß. Der einen von der Kirche abge-

Es sei an der Zeit, und den Katholiken die Während über shwebe, würden dieser fremden katholischen Kirche gegeben. Das ögliBt, daß Seelenmessen von sen seien, wodurch die heiligsten Tiefste verleßt worden seien. sei verfassungswidrig, und sei es des- sten des altkatholischen Bischofs

Das sei eben

Kirche decke.

katholishen Kir Mertiut einen solchen Fall und rühme sich dessen. erkennten das Lehramt der römisch-k sie verwürsen die Autorität derselb des Papstes, eine Kon besonderen Bischof thun haben, sie wollten selbst gar Kirche gehören, und Bismarck wolle loslösen von Rom. dieser Kirche bilden, daher das in dem Jrrthum, sägten Ast für den Baum zu von diesem Frrthum zurückzukommen, ihnen entzogenen Mittel endlich w vielen Gemeinden die Sperre Kirche die Mittel der römisch{- Altkatholikengeseß habe es ern extfommunizirten Priestern ge Gefühle der Katholiken aufs Das Altkatholikengesct halb gerechtfe

und wollten

dur Ausschlußurtheil des unterzeicneten Gerichts die römisch: katholi Die Altkath Bismark sei

¿ederzugeben. Henriette Haas, gewerblose Ehefrau des Handels- mannes Moyses Ginßburger Beide zu Hattstadt wohnend, vertreten durch Rechtéanwalt Ronner, Élagt gegen ihren genannten Chemann, mit dem Antrage auf Trennung der zwischen ihnen bestehenden

rtigt, diese zu Gun eingefügte Etatsposition ab Der Abg. Dr. Neichen/ - führungen des Vorredners er sich sehr kurz fassen durch eine jüngst Jede Basis entzogen Lehre des Dogm renden Theil des katholis sei nah seiner Ansicht die Sache erl en selbst stellten ja keinesweg Dogma von ihnen nick eligionsgesellschaft wie diese niht zur Gemeinschaft gehören. Das Urtheil müsse fi geradezu vernihtend gewesen sein, Auslassungen ihrer Organe gegen eben an, daß das Urtheil den Boden ihrer Stellun könne aber auch die Position im frecht erhalten werden. tshof auf Grund des Gesetes bestehe, und die nah der Behauptung des Minister dürften, so

perger (Cöln) bemerkte, die Aue- seien fo ershöpfend gewesen, daß Dem Altkatholizizmus sei ergangene Entscheidung des Neichsgerichts worden, denn jenes Erkenntniß stelle die Insehlbarkeit als einen integri- kenntnisses fest;

as von der 1

Bei der nach Bestimmung des Allerhöchsten Pri- chen Glaubensbe

vilegiums vom 29. Juni 1881 am 8, Januar d, Js. 6, Dezember 1884, Vormittags 10 Uhr, | vorgenommenen Ausloosung der im Jahre 1884 anberaumten Aufgebotstermine beim hiesigen Gericht vorschriftémäßig zurückzuzahlenden vierprozentigen \christiich oder persönlich zu melden, widrigenfalls er für todt erklärt werden wird, Neutomiscthel, den 29. Januar 1884, Königliches Amtsgericht. von Grabsfki.

s in Abrede, daß dieses demna könne eine römisch-katholischen ir die Altkatholiken das bewiesen die maßlosen sie erkennten g mehr als

Kügen'’schen Kreisanleihesheine von 1881 sind t anerkannt werde:

erschüttert habe. Kap. 116 a nit mehr au kirchliche Gerich Mittel für ihn Weiteres verweigert werden „für einen Bischof einmalige Unterstüßun wegs auf gleicher Linie.

zahl römisch-katholischer Ki Ordensverbannungsgesctßz des Gesetzes selbst mehr likengeseß, indem es festgestellt habe, daß, Anzahl von Gemeinde

A0 M = 6000 Wenn der

s nicht ohne stehe diese Position g 48 000 M, keines- Die Altkatholiken besäßen eine An- rchen. Kein Gese vielleicht das auêgenommen habe der Majestät Eintrag gethan, als dieses Al

: 8 Sa a 200 M =- 1600 Karl Friedrichß Heinrich Manske zusammen T1600 1884 publizirten Diese Anleihescheine werden den Inhabern mit der Aufforderung hierdurch gekündigt, den Kapitalbetrag am 1. Juli 1884 und später gegen Rückgabe der Anleihescheine, der noch nicht fälligen Zinsscheine und der Anweisungen bei unserer Kreis-Kommunalkasse in Bergen oder der Direktion der Diécontogesell schaft in Berlin in Empfang zu nehmen, Für etwa fehlende Zinsscheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen.

Die Verzinsung der gekündigten Anleihescheine

wenn eine erhebliche Altkatholiken einer römisch:katho- katholischen Bestimmung der abe es zu Wege gebracht,

eingeräumt „erheblichen“ daß 60 oder 70 Alt- einer fkatholishen Gemeinde, welche zähle, für eine erhebliche Anzahl erklärt rauh und damit virtuell der Allein- / en Kirche eingeräumt sei.

sh nun in jedem Augenblicke vergewi ch jeßt jene „erheblihe“ Anzahl von altkatho- bestimmten Gemeinden sei, Fällen werde die Kirche den

Anzahl h katholiken vielleiht Zehntau Und ihnen der Mitgeb gebrauch der katholis rung könne

Die Regie- sern, ob in

lischen Mitgli Und er sei ficher, fast in allen

Nömisch-Katholischen wieder eingeräumt werden. Damit würde sogar vielen Altkatholiken ein Dienst erwiesen werden ; im Beginn der Bewegung seien nicht wenige Katholiken zum Altkatholizièmus übergetreten, weil sie es mit gutem Gewissen thun zu können glaubten, felbst fTatholische Autoritäten seien fortgerissen. Diese möchten jeßt gerne wieder zur fkatholishen Kirche zurückehren. Die Position von 48 000 M bitte er demnach abzulehnen.

Der Abg. Dr. Windthorst erklärte, nachdem die Judikatur des Reichsgerichts den Boden für das Gesetz, die Fifttion, daß die Altkatholiken noch zur römischen Kirche gehörten, fort- genommen habe, hätte die Regierung die praktischen Konse- quenzen daraus ziehen müssen; sie scheine aber au diese JZudikatur sür unerheblih zu halten. Aber auch sonst hätte die Regierung wohl ein Interesse daran, von dieser Fiktion zurüchzutreten, denn von allen Enden höre sie doch bereits ein ähnliches Geseh für die evangelishe Kirche verlangen. Auch dort gebe es Dissidenten, welche von den Fundamenten der symbolishen Bücher sehr weit sih entfernten; die Gegensäße jeien selbs hier. im Hause sehr lebendig. Es würde also im Jnteresse der Landeskirche, welcher die Negierung doch besonde- ren Schuß gewähren wolle, liegen, das Altkatholikengeseß auf- zuheben. Dieses werde nun zwar nicht schon heute geschehen, do könnten die evangelishen Mitglieder des Hauses immerhin über diesen Gesichtspunkt einmal etwas nadenken. «Jedenfalls müsse der Minister neue an ihn gelangende Anträge sorgfältig prü- fen, namentli folche, welche den Gebrauch katholischer Kirchen für neugebildete altkatholishe Gemeinden verlangten. Beson- ders empfehle er dem Minister Wiesbaden ; troßdem die dor- tigen Verhältnisse den Katholiken ganz besonders förderlich seien, indem sie den zahlreihen Besuchern aus dem Auslande zeigten, wie man in Preußen mit den Katholiken umspringe, möchte er doch lieber, daß der Gemeinde zu ihrem Rechte ver- holfen werde; man habe andere Mittel, die Welt darüber aufzuklären, was es mit der (Sewissensfreiheit in Preußen auf si habe. Auf die Mittheilung altkatholisher Blätter, daß ein altfatholischer Priester aus fatholishen Fonds Gehalt beziehe, sei keine Antwort erfolgt. Vielleicht könne das sterium diese Behauptung nicht abweisen.

__ Hterauf ergriff der Minister der geistlichen 2c. Angelegen- heiten Dr. von Goßler das Wort:

Wenn i die Bemerkungen des geehrten Herrn Vorredners am S(luß recht verstanden habe, so schien er den Borwurf des ersten Herrn Vorredners wieder aufzunehmen, als ob cinem altkatholischen Geistlicen aus katholischen Fonds eine Unter|tützung gewährt worden sei, Jch würde dringend bitten, mir den Fall zu nennen, ich halte es für unmögli, daß die Sache fich so verhält. Es kann si nur um eine Zuwendung aus dem ouds Kap. 124 Tit. 5 handeln, detselbe ist aber nicht für Katholiken, „aub nit für Evange- lische bestimmt, sondern für Geistliche aller Bekenntnisse ; es erhalten daher, wenn die Vorausscßungen dazu vorliegen, auch die jüdischen Neligionsdiener Unterstützungen aus diesem Fonds.

Was die anderen Ausführungen anbetrifft, so ist es, falls id den ersten Herrn Redner recht verstanden habe, richtig, daß die Aus- führung des Alikatholikengeseßes von 1875 im Wesentlichen in der Hand der Verwaltungsbehörden liegt, und daß si die Anerkennung einer Altkatholikengemeinde ri{tet nach der Beurtheilung der faktischen Frage , ob die Zahl der Alikatholiken als eine erhebliche anzusehen ist, oder nicht. Es ist auch ganz zutreffend, daß, wenn fich cin Kultus - Minister finden sollte, welcher die- jenige Ziffer, die sein Vorgänger im Amte für erheblich gehalten hat, für unerheblich bält, er die Altkatholikengemeinschaften einfach alle würde beseitigen können. Ich glaube aber nicht, daß ein Kultus-Minister, er mag eine Ueberzeugung haben, welche er wolle, si dazu bereit finden lassen wird, dicfen Weg cinzuschlagen; ich glaube au, daß dies gar nit im Interesse der Herren, welche vor mir das Wort gehabt haben, liegen würde. Und, wenn ih mir vergegenwärtige, was die Herren in dem ersten Theil ihrer Ausführungen über den Niedergang und das Absterben und die Unzulänglichkeit der altkatholishen Be- wegung verkünden, halte ib es sogar in ihrem Sinne für un- politis, dur eine folhe Aufhebung der altkatholishen Gemeinschaft im administrativen Wege Märtyrer zu schaffen. Auf diesem zarten Boden, meine Herren, ist es für die Staatsregierung und insonderheit auch für die Ober-Präsidenten geboten, nidt von Jahr zu Jahr in der Beurtheilung der Erheblichkeit der Ziffer zu wechseln, sondern einfach die Grundsätze beizubehalten, welche meine beiden Herren Amtsvorgänger übereinstimmend aufgestellt und befolgt haben. So- dann muß ih aber bemerken, daß cs nit richtig ist, wenn angeführt wurde, daß in Hirschberg und in Burbah neue altkatholische Gemcinden entstanden seien. Diese haben si im Gegentheil bereits in der ersten Zeit nah dem Erlasse des Altkatholikengeseßzes gebildet. Dasjenige, was jeßt zur Entscheidung steht, ift für Hirsch- berg lediglich dies: ob ein kleines Vermögen getrennt werden soll, Ich habe tie Sache, die erst vor wenigen Tagen in meine Hände ge- kommen ift, noch rit geprüft, ih sehe aus den Vorlagen nur, daß den Altkatholiken 1/6 des Vermözens zugebilligt ist, in Höhe von 184 A. jährlich. In Burbach handelt es sich dagegen um eine von mir bestätigte Verfügung des Ober-Präsidenten der Rheinprovinz. Die Kirche in Burbach untersteht aus alter Zeit dem Gebrauch der Katholiken von St. Johann-Saarbrücken. Als die alikatholische Ge- meinschaft \sich in St. Johann-Saarbrücken bildete und die Ueber- weisung des Mitgebraucs eines Gotteshauses verlangte, wiesen noch im Jahre 1879 die Römisch-Katholischen darauf hin, daß den Altkatholiken zweckEmäßigerweise die Kirche in Burbach zum Allein- ebrauch überwiesen werden möchte. Darauf ging die Verwaltungs- ‘chôrde damals nit ein. Jn Folge erneuter Streitigkeiten ist neuer- dings die Verwaltung darauf eingegangen und hat, den ursprünglichen Anträgen der Römijch-Katholischen entsprechend, den Altkatholiken von St. Iohann-Saarbrücken die Burbacher Kirche überwiesen. Es kann dahin geftellt bleiben, ob die Kirche den Katholiken eingenthüm- li gehört oder, wie die katholiske Gemeinde behauptet , der Civilgemeinde; von meinem Standpunkte aus mußte ih die Verfügung des Ober - Präsidenten in einem, wie im anderen Falle bestätigen, weil s nit - zweifelhaft war, daß den Katholiken die Benußung der Kirche zusteht, wenn diefe Kirche etwa auch der Civilgemeinde gehören sollte. Ich glaube daher nicht, daß in diesen Falle den Ober-Präsidenten oder mine Verwaltung irgend ein Vorwurf trifft.

Was die Bewilligung des Etatspostens betrifft , 0 Yat der Hr. Abg. Reichensperger (Cöln) auf seine früheren Aus- führungen Bezug genommen. J kann dasselbe thun, ih halte auch heute noch fest, daß, nachdem durch ein Staatsgesetz die altkatholische Gemeinscbaft anerkannt worden, nahdem durch Allerhöchste Ernennung ein altkatholisher Bisbof für den Umfang des preußischen Staats anerkannt ist, diese Position nit ohne Weitercs als Bedürfnißzus{uß behandelt, also auch nicht ohne Weiteres abgeseßt werden kann.

Der Abg. Dr. Windthorst erklärte, ex könne keinem

Budgetposten zustimmen, der eine Kirchengemeinschaft unter-

stüßen wolle, welche sih heute noch als einen Theil der fatho- lishen Kirche hinstelle, ohne dazu zu gehören. ‘Zett ae der Minister bedenklih, Märtyrer zu machen; hoffentlich werde derselbe in dieser Erkenntniß die Regierung fortan abhalten, in diesem Geschäft so fortzufahren wie früher. Ec wolle gar keine Märtyrer schaffen, er wolle ihre Freiheit gar nit stören, nur sollten jie sich hinstellen als das, was sie seien, als eine von der katholischen Kirche abgezweigte Sekte mit neuer Verfassung, unter Verleugnung wesentlicher Dogmen der katholischen Kirche. Er wolle ihnen ihre Kirchen gönnen, wenn sie nch welche bauten, event. au mit Staatsunterstüßung; aus den rômis-katholischen Kirchen aber wolle er sie heraus haben. Auf Wiesbaden _1ei der Minister nicht eingegangen, er schließe daraus, daß man die Sache erwägen wolle, Der erwähnte altkatholische Priester befinde si, wie im „Deutschen Merkur“ zu lesen, in Saarbrüden, derselbe empfange eine gewisse Zu- lage aus katholischen Fonds, und das Blatt rühme sich dessen sogar. Daß die Altkatholiken aus der Gemeinschaft der Katho- liken auêträten, beklage er tief und aufrihtig, aber als Glie- der der römisch-katholischen Kirche könne er sie dann nicht mehr betrachten.

Der Abg. Dr. Reichensperger (Cöln) bemerkte, die Zahl der Altkatholiken in den katholishen Gemeinden sei notorisch sehr zusammengeshmolzen, so daß thatsäthlich ein ganz anderer Zustand als früher hinsihtlih der Kirchenbenußung bestehe.

Das Kap. 116 a wurde bewilligt.

Bei Kap. 117 (Provinzial-Sculkollegien) kam der Abg. Dr. Hänel auf das Ministerialreskript vom 24. Dezember 1873 zurü, das \. Z. vom Minister Falk erlassen worden sei. Dieses Reskript beschäftige sich mit denjenigen Schulbüchern, deren Verfasser Schulräthe oder Seminar- Direktoren seien, und lege den Provinzial-Schulkollegien nahe. eine Empfeh- lung solcher Bücher thunlichst zu vermeiden, da es begründeten Anstoß geben müsse, wenn diese Empfehlungen von einer Be- hörde ausgingen, welcher der Verfasser als Mitglied angehöre, oder amtlih nahestehe. Dieses Reskript habe zweierlei beab- sihtigt. Es habe verhindern wollen, daß fich Monopole für Sqchulbücher ausbildeten, es sollte auf diesem Ge- biete die freie Konkurrenz zulassen und außerdem davor warnen wollen, daß in die amtlihen Funktionen der Schul- râthe ein gewisses persönlihes Moment hineingetragen würde. Dieses Reskript finde nicht überall die gebührende Beachtung. Ganze Garnituren von Lesebüchern für Volksschulen, die weit verbreitet seien, würden plößlich beseitigt, und {ließlich gelangten nah vielen Hin- und Widerreden zwischen städtischen Behörden und Provinzial-Schulkollegien Lehrbücher wie die erwähnten zur Einführung. Es sei das eine nicht gehörige Mischung persönlicher Jnteressen und sachlicher Entscheidungen.

Der Regierungskommissar Geheime Ober-RNeg.-Nath Dr. Schneider erwiderte, die Auffassung des Vorredners über das citirte Reskript sei zutreffend. „Für die Jugend solle das Beste gut genug sein,“ sei der Grundsaß und Wunsch der Verwaltung, deshalb solle keine Richtung, keine Anshauung von der Mit- arbeit bei der Herstellung eines guten Schulbuches ausge- schlossen werden. Ebenso habe das Reskript der an zweiter Stelle geäußerten Auffassung des Vorredners Ausdruck geben sollen. Ein späterer Minister have dasselbe noch einmal in bestimmterer Form zum Ausdruck gebracht, und noch jeßt lasse sfih die Verwaltung die Besoldung jenex Grundsäße angelegen sein. Er sei dem Vorredner für seine Anregung dankbar, müsse aber bemerken, daß an die Central- stellen Beschwerden nicht gelangt seien. Wäre das geschehen, hätten die Schulkollegien oder die si geschädigt alaubenden Verfasser sich an das Ministerium gewandt, so würden die nöthigen Schritte gethan worden sein.

Der Abg. Dr. Kropatscheck sprah dem Ministerium Dank aus für die Vermehrung des Provinzial-Schulkollegiums in Berlin um 2 Nathsstellen. Es werde dadur einem screien- den Nothstand abgeholfen. Denn während in Schlesien für 57 Anstalten, 820 Lehrer und 17 553 Schüler 3 und in der Rheinprovinz für 77 Anstalten, 1011 Lehrer und 18866 Schüler 4 Schulräthe bestallt seien, habe die Provinz Branden- burg für 67 Anstalten, 1224 Lehrer und 28 666 Schüler nur 2 Schulräthe. Jm Fnteresse der Schüler liege es, daß die Squlräthe dieselben gründlich kennen lernten. Daß dies jeßt den zwei Räthen nah Erledigung der laufenden Geschäfte niht möglich sci, liege auf der Hand, und so müßten sih dieselben darauf beschränken, jährlih 1 bis 2 mal eine Jnspektion auszuführen, die nur wenige Stunden dauere. Er sei übrigens wirklich erstaunt, daß die Negierung über- haupt noh tüchtige und brauchbare Provinziar-Schulräthe ge= funden habe. Dieselben rekrutirten sih ja allerdings meist aus den Direktoren von Gymnasien, wobei er aber die Be- merkung nicht unterdrücken könne, daß es doch recht traurig sei, daß jeder Gymnasial-Direktor, der sich zum Eintritte in das Kollegium entschließe, einen Rückgang in seiner matez riellen Lage erfahre, Der Direktor eines Gymnasiums be- ziehe im Durchschnitt ein Gehalt von 6600 #6; während sih das Durchschnittsgehalt des Provinzial-Schulraths in Berlin auf etwa 5500 M, also um ca. 1000 s niedriger stelle. Habe aber ein Gymnasial-Direktor in einer kleineren Stadt auch wirklih 1500—1600 Thaler Einkommen, so lebe derselbe doch dort weit billiger, als es in Berlin möglich sei. Und falle einerseits vielleiht au die höhere Würde ins Ge= wit, so sei andererseits doch die Arbeit durchaus niht an- genehmer. Es sei deshalb zu wünschen, daß der Minister bald der Frage näher trete, ob niht im Jnteresse der Entwickelung der Schule das Gehalt dieser Kategorie von Beamten und zwar noch vor der in Aussicht genommenen allgemeinen Ge= haltsverbesserung es sei hier wirkli periculum in mora erhöôgt we2rde.

Der Regierungskommissar Ministerial-Direktor Greiff ent= gegnete, es sei zunächst für ihn ein Bedürfniß, dem geehrten Vorredner den Dank auszusprehen für die wohlwollende Stellung, die derselbe der Mehrforderung entgegengebracht. habe; er glaube ferner auch auf dasjenige, was derselbe in Bezug au die eine Stelle für das höhere Unterrichtswesen

eäußert habe, sih in allen Punkten ihm anschließen zu önnen. Er glaube aber, es werde dem hoben Hause erwünsck{ sein, in Bezug auf die zweite Stelle, welche für das v? edere