1927 / 41 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 18 Feb 1927 18:00:01 GMT) scan diff

Oeffentlickeît erfaßre. Wenn also Qritif in reïidem Maße aesibt werde, jo bedente das noch nicht, daß die fu!siernte Sache durchaus verdammenewert lei; denn gerade Tas Benpiel des frtifiei ten Neiche- tags beweite da? der Kritiker wobl einige Mängel beate, aber - ott an den weitentliden Verdiensten. achtio& vorbeigebe. Der Minister führte dann aus, daß er während der sieben Zah1e seiner Amtszeit keiner Schwierigkeit ans dem Wege gegangen fei. Daß si Schwierig- feiten in genügender Anzabl vor t{m genug aufgetürmt baben. wütte ficher lich niemand bezwei'eln. Aber er habe es ‘ür zweckmäßig befunden die Avs&räumung aller Schwie igkeiten nit 1mwer in der breitelten Oeffentlichkeit vorzunehmen. Es lag ftêté die Gefahr vor, daß jedes Wort des Neichemeh1ministens von bötwilliger Seite intbetondere im Auslande entstellt und dann tendenziós verarbeitet wurde. Der Min'ster syrach \sich dann gegen die Schaffung etner be'onderen Staa!#!efretärftelle im Neihewehrminisferium aus. Der Staats- sekretär soll nah der Organitation der Neichébebörden der |achliche Merater des Ministers fein. Entiprecklend dem Ueberewkommen mit der Entente is aber \einenzeit ausdrüdcklich testgelegt worden daß die sach! iben Berater des Neichéwebrminilters der Cbef der Hecres- leitung und der Chef der Marimneleitung lein tollen. Es wurde damals mit der Entente vereinbart daß der Chet ter Heereslcitung keine befondere Rommantogewalt haben solle, tondern militärischer Verater deê Neichewebr ministers und sein Vertreter in allen militäri- ben Angelegenheiten fein tolle. An diejer Stellung des Chetd der Heereéleitung, die nah langwieriger Verhandlung mit der Entente mit deren Einverständnis ge!chaffen weiden ist, könne von deut\der Seite aus allein nichts geändert werrven, êxitr den velitichen Staatésetretär müsse erit ein eigener Wi1fungt- kÉreia geschaffen werten. Borlänfig wisse der Minister nicht, mit welchber Beschäftigung dieser Bosten auszuüllen wäre; denn, wenn der polit'isdwe Sfaatéfefretär ledigli bin und wieder bei einer Kabinet- fitumna den NReicheweh1minister zu vertieten habe, so lohne ih dech wirflich für biese Tätiaf-it mcht der Autwand an Gebalt. Im übrigen erflärte der Minister, daß er lehr tamit einverstanden let, wenn der Etat des Neicheweh1miniftenms dinh den Haus- ] aut das Sorglältigite gepruft werde. Uber die

es HGausballtautschussea müßten fic darüber klar

anößte Teil dieses Etats fich völlig zwangsläufig Menn man nämlich von dem Siandpunkt aus-

e Möglichkeiten des Betrages von Ber)ailleä voll werden follen und daß von tem was die Entente nd als Maximum seiner Wehrmnacht belassen hat, nit noch erimnterce!danbt werde, to zeige fich der Etat in qroßen Te!len

en. Der Miuister verwies dann auf die fieberha\te )tünung

! “arstaaten Deutschlands. De Fiage der Uebertragbar keit

der einzelnen Etaféposten zertalle in die Frage der Üebungen und in die Frage der Beichaffungen. Das Etaltbild tür die Be)chaffungen sei beute ein anz andereé, als es vor dem Kriege gewe)en set, Durch die Verabredungen mit der Entente seien für die Deckung der Bedin f- ne der Neichéwebr und der Neichtmat ire dem Îiecichowehrministentum gm bestimmte Fabriken, teilwene mit Monopolcharakter zugaewie)en worden. Die ganze zwangeläufige Art der Beschaffunagsf1age erfordere bente au eine bestimmte Bevorschussung tür die MNüskunaëinpustrie, eine Notwendiakeit, die vor dèm Kriege iht bestanden babe. Wenn die UPebertragabarkfeit tür die au! die Beschaffungen beiüglichen Etatcpositionen vom Neichétan verhindert werde, fo werde damit in erster Neibe die Diée- Vositionsfäbigkeit der NMüstungéindustrie außero1dent!ich gestört. Es winde ledialich eine neue Form des Bürokratièmus ge!chaffen, der wahkrs{einlih gerade den fleinen und mittleren Ge|chäftémann am meitten \Gädigen würde. Der von den Vorrednern angereaten Zu- fanmenleanng der Ga1nifonen stimmte der Minister zu. In diesem S1yne habe auch bereits das Meichsn ehrministerium gehantdeit. Nur dür)e nicht überjelen werden, daß der geplanten Zu- fammenlegóng der Gatnijonen mannigfahe große Schwierig- eiten entgegenständen, In der Hauvttacbe lagen die Schw:erigkeiten biéher darin, daß die Schupo eine Zahl von Kasernen beseut hatte, worüher bkefanntlih Verhandlungen mit der Entente gepflogen wu1den, Dae Neichewebrministerinm mußte nun ert abwarten, wie diele Frage von der Entente gereaeit wurde sent wären event. Neubauten von ZKa!ernen notwendig gewesen. Hierzu komme, daß ein großer Teil der Ka'ernen gar nicht Neicbteigentum, sondern Eigentum der Gemeinden tci, was auch wieder ¿21 langwierigen Verhantlungen !üh1e. Zu dec An- frage des Aba. Stücklen (Soz ), ob tatiäcblih im vorigen Jahr cin ganzes egiment im Yaftauto zum Truppenübungévlati nah Münzingen getahren worden lei, ertiäite der Minister, daß dies zutiese. És hanrelte fi damaîs um cine Vebungée'ahrt. Der Tranepott |ei bei dem egiment 9 ge)deben. Gs munte einwal auéprobiert werden, wie weit ber einem fold;en Tranéporte der Altioneradins eines Yegiments reiche, anch lei von betonderer Bedeutung die Beobachtung gewesen, we!che MWirfung ein mehrtäaiger Transport . aut Lastautos auf die Kamv|?- und Leistungsfähigkeit der Truppe autübe. Zur Fiage der Wehr- verbände ertlärte“ der Miniser, daß das Reichémmisterium aüen dielen Verbänden fernstehe. Dagegen könne es durchaus ver stanten werden, wenn Fi in Deutschland Spo1t- und Tu1nvereinigungen bildeten, um die kfêrperlicbe Ertücbtigung der Jugend, die ftüher durch die allgemeine militäritcde Dierfipflicht geiclehen tei, auf einem anderen Gebiete zu er'cizen. (58 sei das Mecht jedes deut1chen Staa1ébüaers, ch in fetner treten Zeit an fclden unpoliti\hen Spo1t- und Turn- vereinigimngaen zu beteiligen. Dieies Necht kön: e auh dem Soldaten nicht genommen werden. Was von geheimen Nüstungen der Neichewehr ge'’abelt we1de, set ris alé ein Pbantomn Mit Bestimmtheit könne der YHeichéminifter veisichein, daß geheime Rüstungen werter in Deutsch- 1nd nov“in trgendeinem anderen Lande der Welt möglich teien, Geheime Nüsfungen, die in irgendeinem modernen Kamp!e irgend- welchen Weit haben ftollten, ertorterten cinen derartigen umtangre!chen Nuswand an Material und Kosten, daß sie unmöglch im geheimen betrieben werden fönnten. Anders verhalte e sich mit den Maßs nabmen der Heeretvernwalturg, die im Nabmen der Betugnisse des WBertragë von Ver'ailles liegen Der Vertrag - von Vetsailles habe Deutklchland den ‘Grenzschuy auêdrülid erlaubt und 1m Nabmen dieter erlaubten Beftugniße habe dic Heereéverwaltung naturgemäß die Pfliht, ihre Mafnabmen zu treffen Das MNeicheweh1minijterium habe stets die Pflicht an die Möglichkeit eines Krieges zu denken, wenn auch der Krieg sclbst ganz unwahr)cheinlih sei. Worin bestände denn sonst anders die Ausgabe des Soldaten und der Heeted- vemwaltung, als zum mindesten im Falle eines Krieges den (Grenz\chu8 vorzubereiten? Die Absichten unserer Nachbarstaaten feien ja nicht unbefinut. Es handele sich anscheinend tür sie vor allem darum, daß sie möglichst 1a\ch und möglich|t tier am erten Tage des Krieges nah Deut\chland hineinjtoßen. Daß Deutschland unfähig ‘zu jedem Angriffékrieg iei, wäre jedem militärischen Fad: mann des In- und Auslandes klar. Das beweite ürrigens auch die gestrige ede des belgiihen Ministers des Aus- wäitigen Vande1veide, der auétdrüdlih in der belgi\chen Kammer fei:gestellt babe, daß Deutschland als unfähig betrachtet werden ne, militäide Operationen, Offenfiven von ent)eideudem Sh irafter vorzunebmen. Zur Frage der (Einstellung von Freiwilligen d Oifizierarwätrtein eiflärte der Minister, daß sich hier das Bild im ‘aufe der Jahre sehr geändert habe. Bis 1924 habe die Zah! der Anwätuter nit das Maß desien erreidt, was wir gemäß den Be- stiwmungen des Vertrages von Versailles hätten einstellen können. as binge damit zulammen, daß es damals inbbesondere ivreno der Inflationézeit, in Deutichland kaum Arbeitélo)e ges geben habe, und sich auch lo leit niemand auf zwö1t Jahre binden wollte. Insbesondere in Süddeut|hland habe sich schon immer die Abneigung gegen eine lange Bindung bei der militätilchen Lau}ibahn geeig. Ler Minister erinnerte daran, daß auch vor dem je beiivielérweile in Wünttembeng und Baden fast niemals genügende An-abl von Kavitulanten aufgebracht weiden fonnte,

o daß der preußische Unterotfizier vorhenr|chend wurde. Diese Zituatico änderte fi na 1924 mit einem Schlage, als die ricsige Irbeitelosigfeit entstand. Nunmebr zeigte sih ein ungehcurer Zudrang zur Heihtwmehr, Tie Anwärter lassen fich in diei Gruvpben einteilen. Einmal dicieniaen, die aus Lust und Liebe zum Soldeatevberut sih be!m Militär melzen, Das sind jeibflverständlih für die Neicheswebr Tie wertvollsten (S!emente, tenn man tann zwölf Sabhre nur auebarren, wenn man auch Passion mitbringt. Die zweite Gruppe seyt sich

ans Lenken zusammen, die auf Grund ihres Zivildiensts{Geins in die mittleie Beamtevlautbabn bineinzufemwmen hofften. DVieje Giupve wird immer stafer, je mebr. bei den übrigen Behörden

der Abbau vonstatien geht und je weniger Möglchkeit besteht, neue Beamtenttellen zu erbalten. Die diuitte Grupve endlich.

ist auch eine duind‘aus - ehrenwerte, aber für die Neichswebr ilt fie die undankbaiste. Es sind die Leute, die von der Straße, von der Arbeitélotenunterstüßung fort wollen, die zunächst einmal bei der Meid‘8wehr ein ehrlihes Unterkommen juchen, allerdings tun der Absicht, bet nächster Gelegenbeit anch wieder zu aeben. Bei- die!en Leuten hat sich dann der Branch eingebürgert, eintach in recht oltentativer Wette den Kater hocleben zu lassen, weil fie dann am ebesten aué der Reichèwebr wieder herauétommen, wenn fie nämlih bet Kanalifationétarbeiten odêr anderen Atbeits- gelegenbetten der vierae Lobn eimwaite. Heute ist die Sachlage derart, daß bôcbstens drei bie fünf Prozent der Anmeidenden genommen werten fönnen. Der Hauvtmann !ncht sih jeinè Leute aus und das Bataillon stellt fie ein. Wenn wir dem Hauplmann die Möalichkeit der MNelrutierung nebwen, können wir ibn auch für ‘seine Leute nicht mebr verantwoitlih maden Bet der Maine liegt die Sache äbnlih. Bis zum Iabte 1924 konnte die Marine gelernte Arbeiter fast gar nit mehr bekommen. Heute bifinden \ich unter den Anwäutein jast nur noch geleinte Abeiter. Sechzigtausend Mann haben sich im leßten Jahr zum Eintritt in - die Marine ge- meldet ackl.ehnbundert fonnten davon nur genommen werden. Bach dem Webrgetez müssen nun aber au die landémannschattlicken Vo\chu}ten beacbtet weiden; denn die Länder legen das größte Ge- ividt darauf, daß ibre Landeêtinder auch gebührend berücsibist werden. Zunzeit besteht! überhauvt gar fein Bedür!nis für die Yeichs- wehr, irgendeine Weribetätigkeit auszuüben. So baben sich letztens bei einer Krattwagentliuppe taitend Anwätiter gemeldet, wo nur vier Stellen tret waren. Es ift neuerdings angeordnet - worden, daß unter ten Papteren der Anwäiter auch eine Bestätigung der Landes- venwaltung tein muß, daß ter Betreffende sich niemals im ver- tafsunas'eindlicen S'nne betätigt habe. Ein anderes System der Aueleie ift einstweilen niht getunden; denn die Frage der Yefiuticiung is nicht nur ein politi\ches Problem, sondern in eiiter Reihe vom militärischen Gesichtepunkt aus zu betrachten. Beim O'fizierterfaß hat sih eine analoge Entwicklung gezeigt. Der Jabrgang 1922 mußte ganz ausfallen, weil sich fast niemand als Oifiziereanwäutei gemeldet hatte. Jeßt ist es umgekehrt. Man könnte die ganze Neichewebr letiglich mit Offizieréanwärtern füllen. Zur Linfen gewandt erklärte der Minister. Wenn Sie haben wollen, daß auch Arbeiterkinder zum Offiierebe1uf kommen, so müssen Sie Wege ebuen die den Arbeiterkindern den Eintritt in akademi\he Berufe ernöglihen. Es da1f niht mehr vom Geldiack abhängen, ob jemand eine gute Bildung erhâlt oder nit. Solange aber dies noch der ¿all ist, wäre ih gezwungen, die An)prüche für den O!fizier®anwärter zurüzu'\chiauben, was im Interesse des Dienstes nicht möglich ist. Zu einem jungen Offizier gehörten nit nur mathemati|\che und antere Kenntnisse, jondern auch eine bestimmte wisjen|\chaftlihe Schulung des Denkens, Ich will nit leugnen, daß es auc viele tüchtige Leute und sehr fluge Denker gibt, die nit das Abiturium haben. Ich periönlih babe tolche Leute vieltach kennengelernt. Änderleits beweiit die Erreihung des Abituriums keinestalls, daß immer das aeschulte Denken vorhanden ist. Aber wir haben nun einmal keine andere Autlesemöglichfeit und müssen uns damit bescheiden. Hierauf vertagte sih der Aus)huß. auf Donnerstag.

Der Haushaltäausschuß des Neichstags setzte gestern unter tem Voisiy des Abg. Heimann (Soz.) die Beratung des Haushalts des Neihswehrministertums fort. Reichz- tagspräsident be wohnte der Sißzung bei. Der Chef der Hee1es- leitung General der Intanterie Heye schilderte nach dem Bericht des Nachrichtenbütos des Bereins deut)cher Zeitungsverleger das Bild der Neich: wehr, wie es sih ihm und jeinen Mitarbeitern darstellt. Sein Wunsch sei, in dem hohen Hause nicht nur Kritiker zu lehen, tondern in ihm auch die Brücke zu finden, die vom Volk und Vaters land zur Neichéwebr führe. Er lege belonderen Wert darauf, die »icbewebr dem Wolt und dem Vaterlaude nahezubringen urd das Mißtrauen, das offensichtlih im Volke herr\he, zu beseitigen. Gr tämpse bestimmt nicht um eine gute Presse, er wolle mit seinen Ausführungen darlegen, wie die Meichä- wehr die Angriffe gegen fie auftasse und in welder Atmosphäre die Neichswebr arbeiten müsse. Untere kleine Neichs- webr set ein Bolfksheer. Daß sie Glied: des deutschen Volkes und! Baterlandes, tei und - bleibe lein Ziel. Das Heer könne nicht üm écrieden, noch weniger im Krieg alleinstehen. Das Heer könne den Kamp! nur führen, wenn das ganze Volk hinter dem Heere stehe. Im Zukun}tékiiege sei ja der Soldat mcht die Haupt}ache, sondern das ganze Volk müsse den Krieg führen. Wenn es einmal zum Kriege komme, so möchte er wie 1914 wünschen, daß das ganze Volk Schulter an Schultir in den Krieg ziehe. Woite über den Krieg führen gern zur absälligen Kritik. Die NeichEswehr werde ale Kriegs heter, die Generale würden als Mafienmörder bezeichnet. Es ei klar, daß bäufig die Außenpolitik mit den Arbeiten und Zielen der Webrmacht in einem nalürliben Gegen1aß slünden. Die Außen- politik babe tür einen dauerhatlen Fueden zu torgen, die Wehr- macht sich mit allen Kräften aut den Krieg vorzubereiten. Er könne verstehen, daß eme Armee nicht nötig tei. Sei sie aber dà, so müsje die Armee zum Kriege im vollsten Sinne erzogen werden. Den Weraleih mit ter Feuerwehr, die zum Kamp}! geaen das Feuer erzogen werde und doch kein Fieund vom Feuer sei, könne er nicht anerkennen. Freund des Krieges fei auch die Neichéwehr nicht. Jeder der den Krieg mitgemacht habe, wisse, welche Schrecken mit dem Kriege für das Vaterland verbunden seien. Vor allein wüßten es die, die im Kriege, wie er selbst, Söhne haben hergeben müssen. Das )eichéheer ertülle aus reinster Pflichterüllung jeinen Dienst. (Er würde pflichtvergessen lein, wenn er nicht alle Eventualitäten eines künftigen Krieges emnvägen und alles, soweit es im Rahmen des Berjailler Beitrags möglich |ei, vorbereiten wüide. Bei allem müsse man berüdsihtigen, daß die Neicbewehr 1n der |chwerjten Entwicklung stehe. Selbst zu Zeiten Cromwells und Napoleons habe kein Heer eine folde Umwälzung dunhgemacbt. Wir alle 1ängen. noch heute in den wichtigen F1agen zu einer rihtigén An\chauung zu fommen. Wie tolle man bei einer zwöl!jährigen Dienstzeit die Beru!étreudigkeit im Soidaten erhalten? Man werde andere Mittel anwenden müssen als früher. Daß aber ieut die NMeihswehr auf festen Säulen \tebe troß des Chaos von 1920, das dankten wir dem Mini\ter Dr. Geßler und dem Esten Cbef der Heereeleitung Generaloberst von Seet. Selbstzuht, Gehor)am und Ka1neradschaftlichkeit zeichneten heute die Neicheroehr aus Die Fort\chritte gingen im Heerwesen heute so außerordentlich schnell vor sich, daß man vor der Ki1itik sogenannter frachieute außerordentlich vorsichtig sein müsse Auch ieine Ansicht ginge dahin, daß nochb manches geändert weiden föônne, Wir machten Fehler. wie eben jeder andere Mensch solche mache, Im Grunde sei aber die Neichewehr eine gute Truppe. Das werde auch vom Aus- land anerfannt. Nur telbst sehen, könne die Zweifel und die zu Un- recht bestebende Kiuitif beteitigen. Er begrüße den Vor1chlag des Abg. Grsing (Zentr.), die Truppe bei ihren Uebungen und in ihrem Ka'!ernenleben fennenzulernen, Das fei nicht nur sein Wunich, tondern auch der der verichledensten Negimenter, die er über diese Frage gehört habe. Jn England werde in Alder}hot dem Par- lament Heeietübungen vorgeführt. Hier in der Nähe sei der Döberißer UÜebungéplaß, aut dem die Abgeordneten ohne viel Mübe und Zeitverlust Truppenübungen beiwohnen fönnten, damit fie sih übeizeugten, was die Reichöwehr in Wirklichkeit leiste. Für eine Kntif sei er immer zu haben. Es werde alles, was über die Yeichewi hr gesagt oder geichrieben werde, nachgevrüft, von welcer Seite cs auch fomme. Weun jedoch Neto1men ins Auge getaßt würden, die eine völlige Aenderung des Systems bedeuteten. o wüsse er sich vflihtmäßig dagegen wenden, weil er davon nur eine Vershlechterung betinchte. Von heute auf morgen fönne man etwas, was sih mehr aus

; ih 1elbst heraus entwickelt und bewährt . fbe, nicht ändern. So habe

sich auch die Er1azztrage zu dem ‘jeßigen Sy'iem aus der Praxis der T1uppenetsahtungen entwickelt. Das be1te Verhältnis fei 1mmer, wenn der Kompaaniecchef uw. mit den Anverwandten des Soldaten Fühlung habe. Die Neichswehr sei eine große Familie. Jn der Inflation jeien außer-

ordentli viel Feblstellen gewesen. Gegenwärtig übersteige das Angebot weit die Nachf1age. Er mache teinen Unterschied ¿w1)cben den Anwäitern, nur müßte jeder den Willen haben, seine Pflichten zu erfüllen

und zum Kämvten bereit fein. . Es werte gesagt. dak die Neichewebr nicht republifani\ch tei. Er wisse, daß es O'fiziere gebe, die die - Mona1chie für die bessere Staatefcrm hielten. Aber gerade die -

Oifiziere, die offen ihre Ueberzeuaung zum Ausdruck brächten, dienten tieu und bewußt der deut1chen Republik, und daraut komme es doch \dlteßklih an. Sie tun ibren Dienst mit ganzer Seele, nit ‘nur um

der Ver'orgung willen Er s\telle selbstverständlich teine Gewissenss

frage. Dazu tüble er sih nicht vervflihtet. Mit tolhen Gewissens tragen würden untragbare Schnüffeleien verbunden sein. Er erinvere an Pe1\önlichkeiten der alten Armee, wie Deimling, Schönaich unw., die tn der alten Armee es anch zu etwas gebradt hêtten Er nebme n'ht an, daß diee Männer ihre Gesinnung erst ‘nah dein Kuueae-

gewech)elt bätten. Er venweise auch aut die französichen Verhältnisse

nach dem Kriege 1870/71, wo die Noyal sten eine belondere Nolle gepielt hätten. Ganze Neaimenter seien aus Noyalisten zu'ammenae}eßt ges wesen. Auch sie hätten im Kriege ihre vollste Schuldigkeit getan. Leßten Endes komme es aut den Führer an. Er tage dies in vollem Bewußtiein in Erinnerung an seine Haltung im Kapp-Put1ch. Es werde immer von Veibindung zwischen Neichcewehr und Wehrvers- bänden geredet. Hier gelte es, das Mißtrauen zu beseitigen. Die Vers

bindung bestehe allein in dem Gedanken der Wehrhaftigfkeit. Man - müsse fid aber darüber tlar fein, daß die Jogenannten Wehrverbände :

1930 feinen Maun mehr hätte, der den Krieg mitgemacht hâtte und noch fähig wäre, einen Krieg witzumaben. Der leitende Gedanke in den Wehrverbänden, den nationalen Gedanken zu fördern, fei gut. Jm übrigen \chaffe die Soldaten)vielerei int den Wehiverbänden keinen tür den Krieg brauchbaren Soleaten.. Er habe in Oltvreußen feitstellen können, daß zur Auébildung eines fkriegébrauhbaien FIsntanteristen mindestens drei Viertel,

Jahre, eines Artillensten, Kavalletisien usw. mindestens ein: -

Iahr nötig wäre Dann könne man erst von einem leiclid auégebildeten Soldaten reden, aber nicht von einem Führer, der den

Krieg veiltehe und wirklih führen könne. In der Aumee habe sich

ungeheuer viel geäudert Die Aufgaben der Negimentefommandeure bätten sih 1o stark. vermehrt, daß der eintace Front}oldat nicht niehr genügen fönnte. Der - heutige Yieagimentskommandeur habe fait. die Auggaben eines Divisionskommandeinns. Er müsse niht nur über

seine eigene Waffe, sonden auh über die Nehenwaffen und deren

Taktik Bescheid wissen. Es liege auf dem Negimentskommandeur

eine bejonders hohe Verantwortung, die er nur tragen tönne,

wenn er über emen entspredenden Stab von Mitarbeitern ver- füge Auch die Stellung des Bataillonskommandeurs sei ver- antwortungévoller geworden. Der Bataillonskommandeuk fet

heute mehr oèer weniger Negimentskommandeur. Er - begrüße

deshaib den gestern gemachten Vor|hlag, die Bataillone zu=«

jammenzulegen. Spär|awkeitégründe und Ausbildungéinteressen, . |prächen gleichzeitig für die Verwirklihung die'es Vorschlags.

Er müsse daraut hinweisen, daß mit der Verwirklichung diejer Yiaßs

nahme zuerst gewisse Geldforderungen verbunden jeien. Dabei sei nur

zu verftändlih, daß manche Orte die Foitverlegung ibrer Ga1niton shwer empfinden würden. Zur Pterdeirage habe er auszufüh1en, daß Deutschland die Organisation der Wehrmacht durch den Versailler Ver- trag vorgeschrieben sei. Darunter befänden sich drei Kavalleziedivisionen ;

hätten wir Freiheit gehabt; 10 hätten wir diese Organisation sicherlih

niht gewählt. Wir teien verpflichtet, aus dem, was uns genehmigt worden lei, das Beste herauszubolen. Das Heer jet klein genug. (T6 würde uns wobl gestattet werden, die drei Kavalleriedivisionen aufzu-

löten, etwas anderes würden wir aber dafür feineétalls befommen.

Deshalb sei dieter Weg unbeîchreitbar. Die Kavalleristen müßten genügend und vieltach autgebildet werden. Bei)pieie aus dem füdwest-

atufanishen Feldzuge hätten schlaaend bewiesen, daß die Kavallerie -

zu Höchstleistungen nur dann befähigt wäre, wenn sie durch eine intenfive Auébildung mit dem Pferde verwachsend gemacht würde, Die Pierde bhâtten wir nötig, wenn wir die Neichewehr nicht vers kleinern wollten. Die Fahrt des J. N, 9 mit Kra|twagen nach Süddeutschland sei gleihtalls keine Vershwendung, sondern eine ernsts-

batte Vorübung für den Kriegsfall gewejen. Es seien nur heereéeigene

Kra!twagen herangezogen worden. Es müsse durch derartige Uebungen

festgestellt werden, ob die Leute und die Pferde derartige aroße‘: Märsche leistungéfähig überstehen könnten . Auf die Bedeutung

der Kraftwagenbeförderuna im Kiiege brauhe er nur hinzus«.

weiten. Alle Länder beschäftigten sich eingehend mit dieter Frage. -

Daß ‘osthreußishe Trupventeile zur Wachttruvpe Berlïn und auf Ttiuppenübungsvlägen im Reich herangezogen würden, sei auf teinen bejonderen Ant1ag zurückzuführen. Der Ostp1cußke sei durch den

polnitchen Korridor wie durh eine Mauer abge|chlossen. Die Ver- bindung mit dem Neiche müsse inniger werden. Auch die Wai der-

patrouillen dienten neben der Erziehung auch als Patrouillentühter

der engen Fühlungnahme mit der Bevölkerung. Angesichts der.“

stets zunehmenden Dawetlasten fei fein Bestreben, innerhalb dex Heeresverwaltung größte Spartamfkeit walten zu lassen. Es jei aber

auh für den Fahmann |chwer, die Stelle zu finden, wo «ohne

Schaden nachd1ücklih gespart werden könnte. Die vermehrte Ein- stellung von Mitteln tür Zivilangestellte tei auf die Notwendigkeit zurückzufühien, jeden Soldaten dem militäri\hen Dienst zuzufühien. Er tei der Ansicht, daß die Hochivannung, mit der im Heere gearbeitet würde, gemildert werden müßte. Er habe deêwegen auch \chon ein anderes Ausbildungé}ystem angeordnet. - Die Untertunft fei tein Schme1zent- kind. Er begrüße daher den vom Aus|chuß angeregten Gedanken, daß die Ausschußmitglieder sih jelbst von dem Stande der Unte1funkt überzeugen möchten, denn die Unterkunft jei zum Teil trostlos. Die Versorgungéanwärter seien noch in großer Zahl vorhanden, die noch

niht hätten untergebracht werden fönnen. Es fei leider testzustellen, ;

daß noch vielfa Abneigung vorhanden sei, Neichéwehrangehbörige nach vollendeter Dienstzeit anzustellen. Neich, Land und Gemeinden müßten hier zufammena1beiten, um eine Bésserung herbeizuführen, Er beklage die Höhe der Selbstmorde. Die Reichswehr tei ein Teil des Boltkes und leide mit diesem zusammen unter der Häufigkeit ter Selbstmorde. " General Heye |chloß mit einem Hinweis, daß er

die Schwere setner Veranlwortung fühle, und zwar nicht nur seinen Bor-«

geseßten gegenüber, dem Neihärvehrminister und dem Neichspräsidenten, jondern er tühle auch eine innere Verantwortung, und er würde sein Amt zur Verfügung stellen, wenn es ihm nicht gelänge, tein Programm durchzuführen, die Meichswehr in Selbstzuht, Gehorsam und Kameradscha|tlichkeit zu erhalten. Generäl

von Haack ging dann auf Einzeltragen cin. Die Erböhung

des Etats um 64 Millionen tei tatsächlih gegenüber den Forderungen

des Vorjahres ein Minus von einer halben Million, denn im vor- “*

jährigen Etat seien 7 Millionen gestrichen, Für Bekleidung, Uniers funit und Verpflegung seien 91,6 Millionen vorge!ehen, für Nüstang 149 822 Millionen. Die Betörderung zum Ge'reiten werde nach den im Votrfahre v“ 4 Neichstag genehmigten Grund)äßen vollzogen. l Die Musiker teien gichzeitig als Nachrichtenmannichatten auégebiidet.

(s fei durhaus wünschenswert, daß auch die Ausbildungsbataillone ibre Musiken haben. Die Musikmeister seien in der Betoldungs-

grupye V, die Obermusifmeister in der Gruppe VI. Das tei tür diese akademish vorgebildeten Leute keine zu hohe Besoldung. Nach einem fommunisti|hen Antrag llten ja jämtlihe Soloaten in die Gruppe V, sämtliche Unteroffiziere in die Gruppe VI fommen, Die Kompagnien und Stäbe seien tatsächlich nicht |o mit Hauptleuten belegt, wie es nach dem Etat \cheine, weil zahlreihe Hauptleute als Lehrer zu Ausbildungékursen für die Mannschaiten kommandiert seien. Da der ganze O!fizierskörper vom Neichstag schon früher bewilligt worden tet,

würde eine Streichung von Hauptmannsstellen ur eine Verihlechterung

der Beförderungsverhältnisse tür die O'fiziere bedeuten. Diete Offiziere fönnten dann Hauptmann exst in einem Alter werden, in

dem andere Beamte chon weit höhere Stellen erreicht hätten. " Die“

Vebertragbarfeit vershiedener Etatetitel sei no!wendig, weil )onst das MNechnungswelen so kompliziert würde, daß das vo1 handene Per)onal

es faum bewältigen fönnte. Die Eigenart des Heereéetats mache auch,

eine zu weitgehende Trennung der einzelnen Begriffe unzweckmäßig.

Mit der Ab!sfung militäriihen Peisfonals durch - Zivilkiäfte jeien A

Bersfuche gemacht, die fortgeseßt werden. ; Fortseßung in der Zweiten Beilage.

Zweite Beilage

Berlin, Freitag, den 18. Februar

zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Irr. 41.

(Fortsezung aus der Zweiten Beilage.)

Œtwa 9100 Mann Netnigungs-, Sreiber dienst

KFrontdtenst

dur Zivilangestellte verwentet weiden. fährt Medner out, hat sih mit Hille einer Preieprufungestelle etne wesentliche E1sparnis erzielen lassen. Der Pre!s einesGewehrs mit Zubehör ist von 200.4 1m Voriabre auf 160.4, der Preie des Vèaschinengewehrs von annähernd 8000 4 au! 4443 M tür das |chwete, 3700 A tür das leichte Maschinengewehr gesunken. gleicher Höbe anvge?ordert sind, 1o liegt das an dem fta1fen Ver|cle!ß Teil noch aus der Kriegezeit stammenden Waffen. Etat 1924. 10 {lon der Viedner, fönne niht zum Vengleich heran- gezogen werden, denn damals wurde zum eutten Yale die Umstellung Der Bot sißende, Aba. Heimann

Wenn troßdem Mittel in

des Etats au! Goldmark vertucht. den Ausschußreferenten, dem Chef der Heetebleitung tür ihre Ausführungen und eröffnete Abg. Sch öpflin (Soz.)

Aus1prache. auêgestattet,

bezeichnete den i tri h angesichts der gestern vom Yeichéfinanzminister geschilderten Lag- mehrere Millionen gestrihen werden fönnten, ohne daß dadur die Neicbewehr in der Erfüllung ihrer Autgaben gehindert würde. Der Redner ging dann auf den Geist in der Neichéwehr ein. MN1e- mand we1de von jedem O'fizier verlangen, eisterter Nevublikaner sei, aber verlangen fönne man, daß die O!fiztere ih dem neuen Staat und seiner Staatsform gegenüber mit der äußerlichen Kortektheit benähmen, auf die sie tonst den größten Wert An diejer forrefien Haltung tehle es jezt im Otfizierkorps Was 1ollten die Soldaten denken, wenn sie leten, daß der Kommandant des fächsi!ihen Weh kreises, der tächsische Landes- kommandant und zablreihe altive bobe Neichzwehro!fiziere an einer Feier der fäsnhen Militärvereine teilgenommen hätten, in der ein Prinz die Grüße des jächsishen Erxfkfönigs überbrachte und in der Huldigungételegramme an dieten Exfönig gelandt worden seien. Wenn der Landeefommandant von Sachien to etwas mitmache, 10 sei das jetnem Diensteid zu vereinbaren.

daß er im Innern be-

der Neichewehr.

Man kenne die mon- archistiihen Reden bei Denkmalsweiben unter Beteiligung afktiver In der Intanterieshule Dresden Farben und Symbole des Bei der offenfundigen animoten Haltung pon Neichéwehro!fizieren gegen den heutigen Staat handele es sich Wenn der Mmister wollte, wären fo!he Fâlle hon längst beieitigt. Er oder der Chet der Heeresleitung branchte nur von seiner Betehltacwalt ernstlih Gebrauch machen, dann würden die O!fiziere gehoben.

Weir pflich tungen

Ne1chéroehro! fiziere. Fürstenbilder, gegenwärtigen Staates.

aber nit nicht um bedauerliche Einzel!älle.

Der Minister dürte hier nicht als beféhle.

fondern forrette Otfiziere. Anwendung der Hier sei ein großer Schaden angerichtet worden, deu der Vieihéwehrminister verantwoitlih |ei Nedner fort,

Üüoerzeugte, müsse durch die Befehlagewalt erreicht Ihr Name, Herr wird verbunden organi!atorishen Autbau der Reicht- nicht verbunden auf den EStaat Die Förderung der Sportverbände dunch die Ne erstreckt sich nur ‘auf die shwarzweißroten Verbände Volk sieht jeßt der YNeichéwehr in zwei Lagern gegenüber. - Der eine Teil hegt tietes Mißtrauen gegen die Staatstreue der gt die vielleiht unberechtigte Hoffnung, daß den beutigen Staat gerichteten Plänen auf die zählen fann.

Weidiensten

ichewehro! fiziere Das deut!che

der andere Teil be er bei seinen gegen Unterstügung der

wind heute feiner autgenommen, der selb\t oder dessen Vater ver- dächtig ist, Reichebannermann, Sozialdemotrat oder Demotrat zu Ich brauche nur an den Fall zu erinnern, den der Abg. „Franfkturter Zeitung“ ge\chiltert hat. Geßler: Das streitet Abg. Hummel abl) Gene1al Neinhard hat es fertig gebracht, in einem Aititel der .DUAZ.*“ die vrovozierendsten Angriffe gegen alle Menschen zu richten, die demokiati!ch denken. Die Auéfühtuncen des Chefs der Heere frischen Eindruck gemacht, fübiungen gehört.

Ne1chéwehr MNeichewehr

Hummel in der (Minister Dr.

leitung haben etnen toldatit aber wir haben |chon zu ott ähnliche Aus- Wir warten die Taten ab und nagen: Trau, sau, wem! Abg. Gra) von derSchulenburg (D, Nat.) wies datauf im engsten Einvernehmen

daß der Yeichewehretat M gebilligt worden

Neichsfinanzwministerium aufgestellt vnd von dieiem Die Erhöhung der Forderunaen fônne nicht wundernebmen in einer Zeit, in der si alle Preite und Löhne erhöht hät1en. Die Klagen über die Undwchsichtigfeit des Etats seien unberehtigt. Die Heereeautgaben seien die Prämie für die Idüuen habe. Sinne des Wortes haben. Vorge'eßten und Ez

Werte, die Deutschland zu Wir müßten ein bürgerlih deut)des Heer im wahrsten Der O'fizieranwärter müsse die Etgnung teher besitzen, und der zwöltiähiige e die Gewähr bieten, ein erstflassiger Soldat und eine Die Anwerbung müsse in der Hand Auebildung und Führung verantwotlich seien. zutriedenes und materiell gesichertes Heer, daé , um jeden fivolen Ungrift auf Deulschland als ernstes Seine Fraktion halte die An!orderungen Die Neichéwehr besiue thr Ver trauen. Stellung zur Wehrmacht des Reichs könne nicht beeinfluzt werden durh die innerpoliti1he Haltung der Parteien. teunde wüßten daß die Neichewehr zuverlä!sig sei und auch als rgan dieies Staats niemals venagen wü!de. Abg. Cre u pburg (Komm.) meinte, jene Parteien, die im Vöiterbund eine Gewahr für die triedlihe Scblihtung aller internationalen Stiettigkeiten sähen, wüß'en die Neichewehr a's überflisige und foltivielige Ihr Zw-ck könne )eit Deutschlands mehr die Landeétveiteidiaung nah außen tein, „inneren Feind“, gegen daë deutsche würden die Kommunisten diezen Etat ab- urde dann au! heute vertagt.

Reichstags Nachrichtenbüros

zum Führer, zareiw![lige müss feste Pen ön11chk derer bleiben, die tür die Wit brauchten ein \staik genug ei Misiko er sche im Etat tür berechtigt

eit zu wenden.

inen zu lassen.

Seme politi\chen

E'michtung Mitglied\hatt 1m Bölfkerbunde nicht fonckern nur der Kampf gegen den

lehnen. Die Weiterberatung w

Aus\chuß

er Zeitungsverleger, Meichsjustizmin; ster

Miller - Franken allraf zum Vorsißenden. den deut

Auswärtige

steilvertretenden deutshnationalen Alsdann wurde der [ch-niederländischen und ledsgerichts- und Ver- Staatssekretär v. Shubert wies sgerihts- und Verglecichs- 1emark im Aufbau und in früher von Deutschland abgeschlossenen Auch in den beiden neuen Ver- fahren vorgesehen und ein Schieds8gerichtsversahren mit bindenden Schiedsspruch, für | rgleihsverfahren, die etwaigen Vorschläge des abzulehnen.

bgeordneten W G. seßentwurf über den deutsh-dänischen Sd eiSvertrag behandelt. hin, daß die vorliegenden Schied e mit den Niederlanden und Dä1 den meisten Einzelheiten den ertragen dieser Art entspre agen wird für alle Streitigkeiten ein Ver Rechte streitigkeiten flnem die Parteien

Streitigkeiten- ein Ve ei dem es den Parteien Ständigen Vergleichsrats | Der Ausschuß gab nach beiden Schiedêgerichts- und Vergleichsve Zum Berichterstatter für das

anzunehmen oder us]pradbe den seine Zustimmun

Plenum des

Reichstags wurde Abg. Freiherr v. Rheinbaben ((D. Vp.) bestimmt. Auch wurde beschlossen, daß in nächster Beit im Aus- wärtigen Ausshuß eine allgemeine Aussprache über Schicds- MEE gsr tdge stattfinden soll. Es folgie die Beratung der deutjch-polnischen Vertragsverhandlungen. Nach- dem Staatssekretär v. Schubert zu den bisherigen Handels- vertragsverhandlungen eingehende Erläuterungen gegeben hatte, die nod vom Staatssekretär Dr. Lewald und anderen Vertretern des Auswärtigen Amts ergänzt wurden, entspann sih eine aus- führliche: vertrauliche Debatte, an der sih die Vertreter aller arteien béteiligten.

___— Der Rechtsaus\chuß des E M Eteys beschäftigte sich in seiner gestrigen Sißung mit dem sozial emokratishen Antrag, die Regelung der Auseinandersepung der Länder mit den ehemaligen Fürstenhäusern der M Sl eggehung zu überlassen. Dieser Antrag war ursprüng- lih im November 1925 von den Demokraten eingebracht worden, durch die Annahme des Kompromisses im Reichstag erledigt und L jeßt von den Sozialdemokraten wieder S worden.

ie Sozialdemokraten verlangen über den ur prüngli en Antrag hinaus auch die standesgesebßlihe Regelung der Ansprüche der A en sogenannten Standesherren, die hon vor dem Kriege ihren Thron verloren hatten. Die Reichsregierung ersuchte, nah dem Bericht des Nachrihtenbüros des Vereins eutscher Heitungsverleger, bei Beginn der Beratungen im Ausschuß die Behandlung dieses Antrags zurückzustellen und - zunächst die Wirkung der Verlängerung des An GSiperonasse es bis zum 30. Funi d. J.- abzuwarten. Die eichsregierung hofft, daß bis zu diesem Termin Vergleiche in allen Ländern mit den ehe- maligen Fürstenhäusern zustande kommen, Die Abgg. Lands- berg (Soz.) Dr. Rosenfeld (Soz.) und Brodauf (Dem.) widersprachen der Verschiebung der Beratungen. Der Ver- treter der-thuringishen Landesregierung konnte auf Befragen über den gegenwärtigen Stand der Streitigkeiten des Landes Thüringen mit seinen ehemaligen Fürsten keine AERRN geben, da ihm noue Fnformationen nicht zugekommen sind. ach weiterer kurzer Beratung beschloß der Aus\chuß egen die Stimmen der Linken, die Behandlung des sozialdemo- ratishen Antrages zu vertagen. Der 2 usshuß nahm dann noch die Beratung des kommunistishen Amnestieantrages in Angriff. Sie mußte jedoch nach Begründung des Antrages durch den „M: Dr. No senberg (Komm.) abgebrohen werden. werden. /

Der Volkswirtschaftlihe Aus 0 s des Reichstags beendete gestern die Beratung der Denkschrift der Reichsregierung zum Arbeitsbeschaf ungsprogramm. Einstimmig wurde olgende Ma emno eines Unterausschusses angenommen: Der Reichstag nimmt Kenntnis von der Denkschrift des E es Er erkennt dessen Bemühungen um die Durchführung des Arbeitsbeshaffungsprogramms an, obglei Tempo und Erfolg bei Ausführung der im Juli 1926 geforderten Maßnahmen hinter der Ss zurüdckgeblieben sind. 1. Die Reichsbahnarbeiten und die durch die Hergabe von Reichsmitteln ermöglihten Aufträge haben den erwünschten Umfang nicht er- reicht, obwohl infolge der Geldflüssigkeit der Reichsbahn diese Arbeiten in: verstärktem Umfange möglih gewesen wären. Der bauliche Zustand der Reichsbahn bebart wesentlicher Verbesserung. 2. Der zur Verfügung stehende Wohnungsbaukredit des Reiches in Höhe von 200 Millionen Reichsmark ist in ganz ungenügendem Maße in Anspruch E Sai worden. Das gleiche gilt von den Sondermitteln für den Baù von Landarbeiterwohnungen. 3. Die Förderung des Straßenbaues dur Zinsverbilligung ist in viel geringerem Maße erfolgt, als es die : Aufgaben. verlangen, die ier im rFnteresse der Brant zu lösen sind. 4. Sied-

iorationen sowie die Arbeiten gegen Hochwasser-

ungen und Me gefahr sind unzureichend in Angriff genommen worden. Der Reichstag fordert daher: Das Rei s nachdrücklicher, al8 es bisher geschehen ist, auf die Reichsbah

versügbaren Mittel shuellstens verwendet und die geplanten Ent- gen von Arbeitern sowie Betriebsstillegungen bei der Reichs-

n einzuwirken, damit die

bahn verhindert werden. Das Reich soll auf die Verwaltung der Post einwirken, daß sie die zur weiteren Vervollkommnung thres Betriebes in Aussicht genommenen Erweiterungs- und Ver- besserung8arbeiten beschleunigt ausführt. Die Belebung der Wohnbautätigkeit ist durch s{chleunige Verabschiedung des sih auf mehrere Fahre erstreckenden ‘Planes für den Wohnungsbau und seine Finanzierung zu sihern. Dieser Plan soll für das laufende Jahr möglichst den Bau von 250 000 Kleinwohnungen umfassen,

ie Arbeiten für Straßenbauten, Meliorationen Siedlungen und beim Hochwassershuß sind insbesondere auch dur Beseitigung der behördlihen Kompetenzstreitigkeiten sowie durch chnellere Regelung im ynstanzenweg zu beschleunigen. Bei allen Auf- trägen sind die Pieferfristen so zu. gestalten, daß unter Vermeidung von Ueberstunden eine möglichst umfassende Neueinstellung von Arbeitskräften notwendig wird. Eine der wichti [en Forderungen, um neben der Arbeitsbeschaffung zu einer wirksamen Entla tung des Arbeitsmarktes zu gelangen, it die JMountias Verabschiedung des Arbeitszeitnotgeseßes. Angesichts der Tatsache, das die Erwerbs- losigkeit mit den bisherigen Methoden allein. auf die Dauer kaum bekänipft werden kann, ersucht der Reichstag die Reichsregierung, dem Reichstag alsbald weitere Maßnahmen Mg agt die ge- eignet sind, unter Berücksichtigung der struktuellen Aenderun n Wirtschaft einer größeren Anzahl von Erwerbslosen Arbet und Brot zu schaffen.

Der Soziale Ausschuß des Reichstags be- shäftigte sich rléin mit den. Wahlen nah der Reichs- versicherungsordnung und dem Anc estelltenversiherungsgeseß. Hin- sichtlich der Wahlvorschläge nah der Reichsversicherüngsordnung ivurde ein fozialdemokratischer Antrag angenommen, wonach die Vorschlagslisten von den wirtschaftliche Vereinigungen aufgestellt werden sollen, und, zwar mit der Hinzufügung, daß bet den soge- nannten Urwahlen auch die Versicherten selbst Vorschlagslisten ein- reichen können. Beim Angestelltenversicherungsgeset lag ein sozial- Reiber ltde Antrag vor, wonah der Verwaltungsrat der Reichsver icherungsanstalt durch unmittelbare Wahl der Ver= sicherten gewählt werden soll. Die Regierungsparteien wandten sich gegen diesen Antrag Die Beratung wird heute fortgeseßt.

Der Verkehrsaus\cuß des Reichstags hat in Gier gestrigen Sißung den Antrag der Reichsregierung, das auprogramm der Seereedereien zu fördern, in- oweit unterstüßt, als er den entsprechenden Antrag der Reedereien er Regierung zur Berücksichtigung überwiesen hat.

Der Wohn N T E NETGUs desReichstags beauf- tragte gestern seinen Vorsigenden, beim Reichstagspräsidenten dahin vorstellig zu werden, ay der bisherige Unterausschuß [Kx Siedlungs- un Pachtfragen in einen clbständigen Ausschuß für Siedlungswefen umgewandelt wird. Die Angelegenheit wird in der nächsten Sitzung des Aeltestenrats besprochen werden.

Der e N LLLLIN E | ia die Ents shädigungsgeseße nahm in seiner ge rigen Sißung Be- richte von Vertretern der L g en ant der Znteressen- vertretungen für den Ersaß von Kriegs- und Verdrängungsschaden entgegen.

aan omni Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln. *

Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche is bom Schlacht- und Viebho|! in Plauen (Vogtl) am! Sp Ausbruch und dasErlôö1chen der Maul. und Klauen- jeuche vom Zentralviehhot in Berlin am 186. Februar 1927 amtlih gemeldet worden.

Handel und Gewerbe. Berlin, den 18. Februar 1927. Telegraphische Aus,ahlung,

D a Pa D 18. Februar 17. Februar Geld Brie! Geld Brief

Buenos- Aires . | 1 Pap.-Pet. LTGL. 1,765 1,763 1,767

Canada .. „| 1 fanad. § 4,207 4217 4207 4217

An, l E M 2,0099 2,063 2,060 2,064

Kairo …… . [l ägypt. Pfd. | 20,964 21,016 20,969 21,021

Konstantinopel | 1 türk. L 2145 21598 2101 C2168

London 1 S 20,438 20,49 20,442 20,494

New York. . 118 4214 4224 4214 4224

Rio de Janeiro | 1 Milreis 0,50 0,502 0,500 0,502 Uruguay . . . . {1 Goldpefo 4,299 4,265 4,255 4,265 Amsterdam-

Notterdam .| 100 Gulden 168,64 169,06 168,63 169,05

Athen .…. - « . |.100 TDrachm. 5,44 5,46 5,54 5,56

Brüssel u. Ant- werpen . .| 100 Belga 98,60 558,74 58,60 58,74

Budapest .. .| 100 Pengò 1307 ‘73:35 73,66 73,84 Danzig. - « « « [ 100 Gulden 81,24 81,44 81.15 81,35

Helsingfors . . [100 finnl. M 10,60 10,64 10,603 10,643

Italien . . .| 100 Lire 1826 18,30 1022 18.26

Sugoslawten. .| 100 Dinar 7,40 7,42 7,40 7,42 Kopenhagen . | 100 Kr. 112394 L11259 112,31 L12509 Ussabon und

Dporto . . .| 100 Escudo | 21,555 21,605 21,565 21,615

DEIO, 100 Kr. 108,31 108,59 108,31 108,59 PDatis* ¿« . | 100 Fres, 16,51 16,55 16,592 16,96 Prag. 7 100 Kr. 12,477 _ 12,517 12,478 12,518 Schweiz 100 Fres. 81,045 81,245 8105 81:95 Sofia . | 100 Leva 3.049 3/050 3,045 3,055 Spanien . . « . | 100 Peteten 70,78 70,96 70:55 - 70/73 Stockholm und |

Gothenburg . | 100 Kr. 112,44 112,72 11246 112,74

Wien. . .. « «| 100Sc{illing| 59,32 59,46 59,34 59,48

eee pier ier

Ausländische Geld!iorten und Banknoten.

18. Februar 17. Februar Geld Brie! Geld Brief Sovereigns . j 20,55 20,65

20 Fres.-Stücke Gold-Doliars . | Amerikanische: 1000—5 Doll. |1§ 4,199 4219 2 und 1 Doll. |1 8 4,183 4 203 Argentinithe . {1 Pay.-Pef. E 1,757 Brasilianische .| 1 Milreis 0,488 0,508 Canadische . . .| 1 kfanad. S 4,183 4,203 Englische: große | 1 £ 20,405 20,505 l £ u. darunter | 1 £ 20,399 20.495 Türkische. « « «1 1-türk. Pfd. —- Belgiiche . „| 100 Belga S4 D878 Bulgarische . .| 100 Leva —— Dänische . .… «| 100 Kr. 14197-11253 Danziger. « « «| 100 Gulden 81,10 81,50

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Finnishe. . „100 finnl. A} 10,54 10,60 ¿Französische . . | 1v0 Fres. 16,56 16,64 Holländi1che . . | 100 Gulden | 168,18 169,02 Italienische : über 10 Lire | 100 Lire 18,3ùi 18,41 Jugo!lawische . | 100 Dinar 7,34 7,38 Norwegische . . | 100 Kr. 107,98 108,52 Ocsterreichische | 100Schilling| 59,22 59,52 Rumänische: 1000 Lei und neue 500 Lei | 100 Lei 2,45 unter 500 Lei | 100 Lei Schwedi1che . . | 100 Kr. 112,09 Schweizer . . «| 100 Fres. 80,95 Spanische . . . | 100 Peseten 70,52 Tschecho - low. 5000 Kr. . . . | 100 Fr. 12,44 1000FKr. u. dar. | 100 Kr. 12,44 Ungarische . „| 100 Pengö (3,02

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Nah dem Geschäftsbe1ibt der Siemens u. Halske Aktiengesellschaft, Berlin, vom 31. Oktober 1925 big 30. September 1926 waren die Bestellungen nit reiblicer alt im Vorjahr, aber die eit mehteren Jabren andauernten Bestrebungen, durch Typisierung, Anwendung modernster Herstellungtmetboden. An«

| pasjung der Konstrufktionen an diese und Fortlentwicklung der Organs

jation die Selbstkosten der Wa1e berabzu!ezen, baben fi bejonders dort, wo größere Veengen gleiher Aut in Frage fommen, als ettolge

| reich erwieten, fo daß troß der gegen das Vorjahr wiederum gesteigerten | Lasten größere Ueberhüsse erzielt weiden fonnten. Die Bestellungen

vom Auélande überstiegen diejenigen des Vorjabrs trogz der entaegens stebenden Schwie1igkeiten du1h bobe Zölle und andere Maßknahwea zur Bevorzugung hetinisher Fndustrie, die h in vielen Ländern noch

| verihär't baben. Neben Aufträgen für die Neichätelegravbenvers« * waltung erhielt die Gesellschart Aufträge aut Fernfabel in Belgien,

für die Fernkabeilinie Wien— Passau, tür den Unch!uß der Scbweiz und von Holland jowie von Dánemark an daë deutîche Nes. An der fortschreitenden Umwandlung der Fern!vrebämter von Hands betrieb zum Selbstan\chluysvstem im ÎIn- und Ausland wie in Berlin

!’ war die Gesellicaît beträchtlih beteiligt, vom Ausland amagen ar ößere

Aw'!trâge tnèbetondere aus Italien Japan und Finnland ein. Feuers melde1- und Polizetufanlagen wurden in mehreren deut!Ben Städten autgetühnt, Schachtsignaianlagen nad dem Ausland geliere1t. Rur de tunfapbaiate wurcen in fteizendem Maße obgeteßt. Im Eùenbabne sicberungöwe'en beginnt sih eine geringe Besserung bemerkbar ¿t machen. Die Siemens-Banunten G. m. b. H. Kommanditaetell'datt war aut b:1châättigt. Der Umag und die Zabl der am Schluß des Geschättsjahrs in Auetühruvg beariffenen Bauten raten atbößer a1s im Voijabre. Anf der aiößten Baustelle, das ift die Wasse1fra!ts anlage am Shbannon in Irland, find die Bauarbeiten in vollem Gange. Ene aößere Ancahl von 1m Vorjabr besiellien Elektroët u wurde in Betnich geleut und neue Au!tliâge, Taruater solle au! Deten

! von 15 bis 20 Tonnen Fassung, bercingenommen. Der auf Gewinn-