1904 / 242 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 13 Oct 1904 18:00:01 GMT) scan diff

Verichte von deutseu Fruchtmärkten.

Qualität

mittel

gut

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

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Verkaufte Menge

Doppelzentner

Durdschnitts- pre

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liegender Gin C) in des Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis niht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den legten sechs Spalten, daß entsprechender

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1 1600

17,00 16,50 16,50 16,50 16,40 16,70 16,45 17,20 16,10 16,30

17,80 17/80 16,50 16/65 17/00

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13,00 12,80 14,00 13,20 13,60 12 80 12 80 12,75 12,60 13,35 14,50 13,00 13,00 13,20

13,70 14,00 14,00 14,44 13,25 14,20 16,00

Roggen.

13,10 13,30

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16,60 17,50 16,30 16,70 15,80 18,38 18,00 18,20 18,89 16,55 16,30

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13,50 13,20 12,90 13 00 1279 13,75 12 80 12,60 12,99 13,40 13,70 13,40 13,90 12,95 13,00 13 60 14,30 13,40 13,40 14,00 14 00 14,40 13,59 13,60 12,60

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18,50 17,60 17,00 17,00 16,60 17,50 17,30 17,60 17,40 17,40 17,70 16,80 17,75 16,30 17,30 17,40 18,50 18,00 18,40 18,80 16,70 16,80

17,15

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14,50 13,20 13,75

13,50 13,40 13,00 13,20 1275 13,75 12.80 12,60 13,00 13,40 13,70 13,60 13,90 13,20 13,20 13,70 14,70 13,40 13,80 14.20 14,09 14 40 13,60 13,30 13,10

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14,80 15/00 16,60

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15,00 13,60 14.65

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14,90 15.00 16/60

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ge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten

len bereduet. ati fehlt.

Ï 14 d zu Ungunsten der asiatishen Ware.

F verträge für Gewebe abgeshlofsen. # au für die Weber als günstig bezeihnet werden, wenn auc ihr Ver-

j fleider in Betracht.

S staaten und die

i die Strumpsgarnspinner der Moskauer -

F deutshen Wollen hatte das ostpreußische

F mehreren Jahren aufgehört.

| duktion a

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Industrie“.)

Die Textilindustrie Rußlands im Jahre 1903.

Die Baumwollindustrie {eint in Rußland die Krisis, unter welcher sie mehrere Jahre zu leiden hatte, überwunden zu haben; das Jahr 1903 verlief für sie nicht ungünstig. Insbesondere hatten die Spinner einen erheblihen Nutzen zu verzeihnen.

Die Haupteinkäufe von Rohbaumwolle fanden in den Monaten September und Oktober 1903 zu N naiig billigen Preisen

ur{chs{nittlich 6{‘d pro engl. Pfund fully good middling Orleans Lun 28 mm) ftatt; gleihzeitig wurden entsprehend bedeutende Lieferungsverträge für Garne abgeschlossen, welhe sich bis Ende 1904 erftreckten. Auf der Basis des vorerwähnten Baumwollpreises wurde der Garnpreis festgeseßt, sodaß die Spinner mit Nußten arbeiten konnten. Der pro Pud Garn erzielte Reingewinn wird durhshnittlich auf 1,50 Rbl. berechnet. Jn einer shwierigeren Lage befanden sih die Spinner, welche niht rechtzeitig eingekauft ges und von der erheblichen e der amerikanischen Baum- wolle betroffen wurden, doch auch für diese bot die eigentümliche Konjunktur in zentralasiatischer Baumwolle Gelegenheit, große Vers [uste zu vermeiden. Nachdem bereits im August 1903 zahlreiche Vorverkäufe an Ferghana-Baumwolle zu niederen Preisen (!/,—?/z d ro englishes Pfund unter dem Preise gleihwertiger amerikanischer aumwolle) abgeschlossen worden - waren, zeigten sich im Oktober 1903 die zentralasiatishen Pflanzer und Aufkäufer sehr zurückhaltend. Da man die später eingetretene Preissteigerung für amerikanische Baumwolle erwartete, wurde für gleihwertige zentralasiatishe Baum- wolle !/s—?/16 d über den amerifanishen Preis verlangt. Infolge- dessen deckten die russishen Spinner ihren Bedarf in amerikanischer Baumwolle. Die erwartete Preissteigerung in Amerika trat zwar ein, vermohte fih aber n zu behaupten, und der sehr große Vorrat an freier asiatisher Baumwolle drückte die Preise derselben erheblich unter diejenigen der gleichwertigen amerikanishen Ware. Im Frühling und Sommer 1904 betrug der Preisuntershied 2/, bis 1 Die Vorräte an asiatischer Baumwolle mußten aber geräumt werden, da die neue Ernte (1904) heranreifte und die Auffkäufer Geld für die in Zentralasien üblichen Vorschüsse an die Pflanzer brauchten. Die russishen Spinner: ¿ogeu aus dieser Konjunktur Borteil ; mandche, die noch einzukaufen hatten, deckdten ihren Bedarf durh die billig gewordene asiatishe Ware, andere, welche sich bereits in amerikanisher Baumwolle gedeckt hatten, verkauften ihre Lieferungskontrakte im Ausland und kauften asiatische Baumwolle, deren niedrigerer Preis die etwaigen Verluste beim Verkaufe der Kontrakte reihlich ausglich. Durch diese Opera- tionen erzielten manche Spinner erhebliche Gewinne oder deckten bereits entstandene Verluste. Im allgemeinen sehen die Spinner auf eine befriedigende Saison zurück.

Das Webereigeschäft ist im zentralrussishen Rayon aufs engste mit dem Spinnereigeshäfte verknüpft. Die meisten Spinner {sind gleihzeitig Weber, vielfa werden bei Einkäufen von Garnen Lieferungs- Deshalb kann das Jahr 1903

dienst hinter dem der Spinner zurückblieb, welch leßtere die Kon- junfturen in Rohbaumwolle auszunüßen vermochten.

Der Absaß an Manufakturwaren war im Jahre 1903 infolge der günstigen Ernteverhältnifsse ein guter, besonders im Iwanowo- Wosnessensky-Gebiet. Auf der Messe zu Nishny-Nowgorod wurde in rihtiger Voraussicht der späteren höheren Preise viel gekauft.

Wollindustrie. Da ter Wohlstand der die überwiegende

E Mehrzahl des russisWen Volkes ausmachenden landwirtschaftlihen

Bevölkerung ein geringer ist, liegen die Verbältnisse für die Woll- industrie nicht so günstig wie für die Baumwollindustrie. Der russische Bauer kauft für den täglihen Gebrau nur billige Baum- wollfabrikate. Billige Wollfabrikate, bei welhen nur die nôtige Dicke und Kraft in Betracht kommen, spinnt und webt er ih (el aus seinen eigenen Landwollen; feinere Tuche dagegen, wie olche die Fabrik liefert, kommen bei ihm nur für Sonn- und Feiertags- [eid Die Abnutzung von Kleidungsstücken aus Woll- fabrifaten, welche die Fabrik liefert, ist demnach eine eringe, der Konsum von Wollfabrikaten in Rußland, pro Kopf der evölkerung gerehnet, ein viel kleinerer als in anderen europäischen Staaten und in Nordamerika. Die Wollindustrie hat in den letzten 20 Jahren im Verhältnisse zur Baumwollindustrie nur sehr wenig an Umfang zugenommen. Dagegen hat der Export und Import von Robwolle in derselben Periode eine starke Umwälzung erlitten, besonders was Merinowollen anbetrifft. Dur die fortwährend steigenden Preise für Ackerland ist die Zut von as Nasen eine unlohnende geworden; in Zentralrußland sind wenig erinoshäfereien übrig- geblieben ; nur der Kaukausus liefert noch größere Quantitäten solcher Wollen, welche aber für den inländishen Konsum bei weitem nicht auéreihen. Der Export vo1 Merinowollen aus Rußland hat {on

A seit längerer Zeit beinahe ganz aufgehört; jeßt ist Rußland darauf

angewiesen, mehr als die Hälfte der für die Wollindustrie nötigen Wollen aus dem Auéland zu importieren. Australien, die Laplata- ] Londoner Wollauktionen liefern hauptsählich die feineren und hohfeinen Wollen für die polnischen Kammgarnspinner,

F denen Rußland selbst nicht genügend feine, für den Kamm passende

Für die Tuchindustrie und und Simbiréker Bezirke üdfrankreih große Posten billiger gewaschener Haut-

Merinowollen zu liefern imstande ist.

werden aus

4 wollen, aus Deutshland und Belgien billigere, in den dortigen

Wäschereien gewashene Kapwollen importiert. Australishe und La-

F plata-Tuhwollen können nah dem Moskauer Bezirke nur vereinzelt

und bei besonders günstiger Konjunktur importiert werden. Von cheviotartige Erzeugnis in Zentralrußland Verwertung gefunden, doch hat der Import seit

ie feinen nah een ausgeführten \{lesishen Wollen kommen nicht nah Zentralrußland, sondern in die Fabriken der Ostseeprovinzen (besonders in Narwa).

Die besonders nach Amerika gerihtete Ausfuhr der russischen groben Wollen sowohl aus dem Wolgagebiet, als auch aus dem

F asiatischen Rußland (aus der Kirgisishen Steppe ösilich vom Ural

bis zur chinesishen Grenze im Osten und bis Persien und Afghanistan im Süden) ist in den lezten Jahren stark zurückgegangen. Die vermehrte Nachfrage nah solhen groben Wollen, wie Kaschgar, Buchara, Merw und andere, nah Kameelhaar sowie Kashmirwollen sogenannter Ziegenflaum) seitens der einheimifhen Industrie, be- onders seitens des Simbirsker Wollindustriebezirks, und die böberen reise, welche für solhe Wollen in Rußland jeßt gezahlt werden, aben wesentli dazu beigetragen, den Export diéler Wollen zu verhindern abgesehen davon, daß auch in diesen Wollen die Pro-

mählih abnimmt. Die billigen Fabrikate der Simbirsker Fabrikanten von groben Tuchen verdrängen allmählich die Freie der russischen Hausindustrie. Kaschmirwollen finden noch regel-

f mäßigen Absaß, namentli nah Deutschland (Aachen, der Laufitz usw.),

nur bei günstiger Konjunktur, da sie auch aus China und Fedien über London dorthin gelangen, ebenso wie feinere chinesishe olen.

Der Wollimport Rußlands bezifferte sich nach der russishen

Statistik auf: aus Deutschland 1902 19 025 000 11 491 000 RbL 1903 19 658 000 13460000 ,„.

Die Wollauséfuhr betrug:

insgesamt O 5 127 000 I

insgesamt

nach Deutschland 864 000 Rbl. 5 600 000 S0 OOO s

fz Die Einfuhr an Wollengarnen if zurückgegangen, was der fie beten Broduktion feiner Garne im Inlande zuzuschreiben sein dürfte :

1902 1903 Taufend Rubel . 15 693 15 052 . 10 503 10 843 3 547 3 003

Insgesamt . . Aus Deutschland . - Großbritannien . M 963 768 - sterreih-Ungarn . 619 219.

N ey iBg OITRER verlief É lesien, um t ubel pro Pud erhöhten ünstig. ach einem Beri des Kaiserlihen Konsulats in Meotau

Einfuhr von Textilwaren nah Beirut im Jahre 1903.

Die Beteiligung der verschiedenen Länder an dem Einfuhrhandel Beiruts hat im Jahre 1903 keine besonderen Aenderungen gebracht. Doch hatten die abnormen Konjunkturen für Baumwolle ‘in dem Verbältnis der verschiedenen in Wettbewerb stehenden Produktions- länder zu einander einige Verschiebungen herbeigeführt. Bei dem Bezug von Waren spielten Zufall, S efulation und was damit zu- sammenhängt, eine entsheidende Rolle und ließen die allgemein be- kannten Vorbedingungen, die in normalen Zeiten für dieses oder jenes Produktionsland den Ausschlag geben, zurücktreten. Aus diefen zeitwoeiligen Verschiebungen und aus dem Auftreten neuer Konkurrenten quf dem Markt dürfen indessen keine Schlüsse für die Zukunft gezogen werden.

Italien hat in der Textilwarenbranche ive Forismente ge- mat und wird solhe auch ferner mahen; denn die Voraus\sezungen seines Erfolges billige Arbeitskräfte, ausgiebige Benußung von Frauen- und Kinderarbeit, endli eine natürliche Anpaffung an den orientalishen Geshmack können nicht ohne weiteres wegfallen. Im Herbst 1903 genoß Jtalien zudem den Vorteil, durch den Besitz gewifser Borräte an Rohbhstof von der Baumwollhaufse weniger stark betroffen zu werden. Seine Einfuhr allein an bedruckten Baumwollstoffen dürfte 1903 einen Wert von 600 090—750 000 Fr. gehabt haben. Der Ausfall in italienishen Garnen ift reilich aufgehoben durch größere Einfuhr von italienischen Pee guard Geweben und neuen Spezialitäten. England hat mit Mühe seine bisherige Stellung behauptet; neue Bestellungen auf fine Stapelartikel wurden gegen Ende 1903 dur zu hohe Preise erschwert. Deutschland, velsea Position sich in den leßten Jahren langsam aber ftetig gebessert hatte, hat zwar seinen Rang beibehalten, hat si aber ebenfalls in den Preisen sehr drücken lassen. Als neuer Wett- bewerber trat Holland für glatte Tücher und Druckartikel auf: auch Versuche mit \panischen Erzeugnissen sollen geglüdckt sein.

Die Baumwollhaufse, welhe in Beirut eine Preiserböhung von 18 bis 240/60 für Baumwollwaren bewirkte, die bohen Wollpreise und das Darniederliegen der Seidenindustrie haben, wie überall, au hier auf die Einfuhr von Textilwaren hemmend eingewirkt; sie weist daher, troß des Aufshwungs der Beiruter Gesamteinfuhr, für die meisten Arten einen Rückgang auf. Die dur die“ Baumwollhaufse hervorgerufenen Schwierigkeiten hatten für den Markt insofern eine gute Wirkung, als sie eine weitere, für die Sanierung des unter zu großer Warenfülle leidenden Geschäfts sehr erwünschte Verminderung der Warenbestände zur Folge hatten.

Für die diesjährige Saison (1904) sind aufergewöhnlihe Mengen bedruckter Baumwollstoffe, meist italienishe und deutshe Ware, be- stellt worden, die den Markt belasten und die Einfuhr der gewohnten englishen Prints beeinträhtigen werden.

Os gegen 1902) Z dz

Es wurden eingeführt: (— 431)

{(— 303) Desgl. einheimische (—1765) esgl. einbeimi (—1765) Tuche (— 267) Andere Wollwaren (— 229) ilz 9) idenwaren i (— 59) Eine iüahime weisen auf: ollgarn (++ 147) Nähzwirn â (+— 70) Derrige Kleidung (+ 77) eppiche (+ 79) Samt : (4 49) Leinen- und gemishte Gewebe . .. (+— 6) JIutesäcke is (+ 343) Sackleinwand (—+ 156) Kramwoaren (+ 550) (unverändert). in8gesamt 113774 4dz

Gewebe

Textilwaren eins{hließlich Kramwaren (gegen 1902: 6993 dz). : Z

Wollenshals (für Männer), die früher aus dem bayerischen Vogtlande eingeführt wurden, sind jezt von italienischen Tüchern aus Kunstwolle oder Halbwolle verdrängt worden. Ebenso hat die Einfuhr wollener Möbelstoffe aus Deutschland ganz aufgehört, nachgelassen hat die Einfuhr von wollenen und baumwollenen Wirkwaren, von denen die Schweiz eine geringe Menge namentlich wollene einführt, während die Hauptmasse der gang- baren Ware jeyt aus Jtalien kommt. Der Verbrau von Spitzen hat der Mode entsprehend zugenommen. Grobe billige Jute - und Wollteppihe (Vorleger) kamen zum erften Male au aus Deutsch- land. Die Einfuhr von Baumwollgarnen türkisher Herkunft (Kon- stantinopel und Smyrna) blieb in diesem Jahre besonders weit binter sonstigen Jahren zurück: der europäische Hauptlieferant für baum- wollene Webgarne war England, ein geringer Teil entfiel auf Italien; Zepbyrgarne (Stick-, Strickgarn) lieferten Sachsen und Fulda. (Nach einem Bericht des Kaiserlihen Konsuläts in Beirut.)

Venezuela.

Aenderung der Akzise und des Einfuhrzolles für Branntwein. Durch Feu des Präsidenten der Republik vom 19. August d. J. ift die Steuer für je 70 Bentiliter (gleihbedeutendes Maß mit der früheren Flashe) Branntwein bis zu 21 Grad Alkohol- gehalt (biëher bis zu 20 Grad) nah dem Aräometer von Cartier auf 0,590 Bolivar (bisher 0,60 L olivar) festgeseßt worden; für jeden weiteren Alkoholgrad über 21 Grad hinaus find 0,05 Bolivar mehr u entrihten. Dementsprehend vermindern \sich auch die gemäß

rtikel 21 der Verordnung vom 27. Juni d. J. festgeseßten Zuschläge zu den EGinfuhrzöllen auf Branntwein.

Bahnbau von Besmelin nah Firyusa.

Nach einer Mitteilvng der „Civil-Military Gazette“ vom 24. Juli d. J. ist russisherseits mit dem Bau einer Etsenbahn an der Station Besmelin, welche an der zentralasiatishen Linie gelegen ist, nah Firyusa an der persishen Grenze begonnen worden. Die Unge der Linie foll 21 Meilen betragen; man hofft, daß die Eisen- bahn dazu beitragen wird, den Handel zwishen Rußland und Persien zu fördern, da Firyusa an der Straße nah Cheirabad, wo sich eine ollftelle befindet, gelegen ift. Die Zweiglinie verdient auß mit üdsiht auf die bevorstehende Vollendung der Orenburg—Taschkent- Eisenbahn besondere Beahtung. (Nach einer Mitteilung des Kaiser- lihen Generalkonsulats in Simla.)

Zwangsversteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin stand das Grund- sttück Kopenhagener Straße 27, Zimmermeister Peter Ha d eus gehörig, zur Versteigerung. 5,65 a. Das Verfahren verfiel der

ertagung.

Beim Königlihen Amtsgeriht 1 Berlin ftand ferner das Grundftück Screinerftraße 69, dem Restaurateur Reinhold Paetol d hier gehörig, zur Verfteigerung. 5,11 a. Nußungswert noch nicht vermerkt. Mit dem Gebot von 145 000 A bar blieb Kaufmann Bruno Roedelius, Urbanstraße 32, Meistbietender.

Beim Königlichen Amtsgeriht 11 Berlin wurde das Verfahren, betreffend die Zwangsversteigerung der Wilh. Jab n schen Grundftücke, Scharnweberstraße in Lichtenberg, eingestellt.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 12. d. M. gestellt 19 075, nit recht- ¡eitig geftellt 296 Wagen.

In Oberschlesien sind am 11. d. M. gestellt 6213, nicht recht - ¿eitig gestellt keine Wagen.

Zum Zolltarif des Auftralishen Bundes sind neuerdings

verschiedene Entscheidungen ergangen. Sie können im Verkehrsbureau der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin, Neue Friedrich- straße 54 I, eingesehen werden. _ Von dem Berliner Pfandbriefinstitut find bis Ende September 1904: 19138 800 A 34 °%%ige, 21793500 M 4 9/6 ige, 45 927 300 Æ 43 °/o ige, 9 765 600 Æ d °/gige alte Berliner Pfandbriefe und 17 023 400 39/oige, 98 349 000 A 34 %/oige, 37 240 200 A 4°/oige neue Berliner Pfandbriefe, zusammen 249 240 800 4 Pfand- briefe ausgegeben worden, wovon noch 7 088700 M 34 9/0 ige, 6 378 600 Æ 49/oige, 5 255 100 A 44 °/oige, 1269 600 A 5 9/0 ige alte Berliner Pfandbriefe und 14558 200 M4 3 9%/oige, 93 071 700 A 34/0 ige, 34 939 800 Æ 49/oige neue Berliner Pfandbriefe, zusammen 162 961 700 Pfandbriefe von den Grundstück8eigentümern zu ver- zinsen sind. In der Zeit vom 1. Oktober 1902 bis 30. September 1904 sind 345 Grundstücke mit einem Feuerkassenwerte von 61 960 025 Æ zur Beleihung mit neuen Berliner Pfandbriefen ange- meldet worden. Von den darauf erfolgten usicherungen îm ee von 54740 000 M sind 27 213 300 A noch nit abgehoben worden.

Aus N l eberiSten von Aktiengesellschaften. Das Eschweiler Bergwerk, schweiler-Pumpe, teilt in seinem Bericht über den Betrieb im Geschäftsjahre 1903/04 u. a. mit: Im vergangenen Geschäftsjahre hat die volle Beschäftigung der Koblen- gruben und Kokereien angehalten, sodaß die Kohlenförderung und die Koksproduktion bei annähernd denselben Preisen des voraufgegangenen Jahres weiter gesteigert werden konnten. Die Marktlage für Robeisen wac nit befriedigend; es war nur mögli, einen Hochofen in Betrieb zu halten. Die Verkaufêpreise wichen weiter, wodurch das Gesamt- ergebnis troß erhöhten Gewinns bei der Kohlenförderung zurückgegangen ift. Die Kohlenförderung betrug 981 595 t gegen 955 121,50 t im Vor- jahre. An Roheisen produzierte die Concordiahütte 56 560 t Nob- ellen gegen 98330 t und verkaufte 52535 t gegen 55 322,5 t oder 2787,95 t weniger als im Vorjahre, wodurch sich in Verbindung mit den weiter gesunkenen Roheisenpreisen der Rückgang des Ergebnisses bei diesem Betriebe erklärt. Die Koksproduktion bat 232 447 ft gegen 221 798 t im Vorjahre betragen. Die dur\chnittliden Verkaufs- preise waren bei den Kohlen (exkl. Kok:foblen) um 0,078 4 böber, beim Koks um 0,17 4 niedriger und beim Robeisen um 12,27 für die Tonne niedriger als im Vorjahre, während die Selbstkosten si bei den Koblen um ‘0,352 Æ für die Tonne böber und beim Nob- eisen um 0,07 Æ für die Tonne höher als im Vorjabre stellten. Durchschnittlich wurden 4412 Mann gegen 4212 Mann im Borjahre beschäftigt. Einschließlih des Bortrages von voriger Rehnung von 90783,61 A beträgt der Gesamtübers{uß 4 046 020,97 Æ gegen 4295 150,02 A im Vorjahre. Die Ab- schreibung beträgt 1,6 Mill. Mark, die Dividende 14%. Nah dem Geschäftsbericht des Gußstahl-Werkes Witten, welches am 10. Juli 1904 auf ein 50 jähriges Bestehen zurüdckblicken konnte, beträgt der Robgewinn 575 446,01 4A, wovon 294 883,88 M gegen 297 264 67 Æ im Vorjahre zu Abschreibungen verwendet werden jollen. Die Dividende soll 6 9/9 gegen 4 °%% im Vorjahre betragen, Fafkturiert wurden im leßten Jahre 7380 371,65 46 und ein- shließlih Germaniahütte 8271 771,02 M gegen 6698 391,41 A und eins{chließlich Germaniahütte 7 608 04338 A im Vorjahre. Die Erzeugung betrug: an Tiegel- und Martinstahl sowie Flußeisen

| 24485 000 kg (gegen 30106 000 kg im Vorjahre), an Scchmiede-

stücken aller Art 5646676 kg (4731 770), an Stabstahl und Stabflußeisen 20 847 000 kg (15 528 900), an Grob- und Fein- blehen 8 393 400 kg (12 170 300), an bearbeiteten Schmiede- stücken, Stahlgußteilen, Geshüßteilen, Geschofsen 2c. 2 634 640 kg (2 363 940), an Kleineisenzeug 1087990 kg (622 785), an feuerfesten Materialien 6 636 000 kg (6 943 000). Beschäftigt waren im legten Jahre in Witten durdschnittlich 1423 Arbeiter (1379 i. V.) und an Löhnen sind verausgabt 1 623 297,41 M (gegen 155543280 ÆMA i. V.). Der Jahresdur(hschnitts- verdienst einsließlich jugendliher Arbeiter betrug 1440,76 oder für die Schiht 3,76 # gegen 3,68 A im Vorjahre. Der Vorstand der Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt G. Luther, Aktiengesellschaft zu Braunschweig, bezeihnet die Reorganisation der Gefellshaft laut Beshluß der außerordent- lihen Generalversammlung vom 28. November 1903 als durchgeführt. Obgleich die Verhältnisse, wie der Bericht sagt, in allen Aua en der Fabrikation, verglihen mit den beiden Vorjahren, \ih günstiger gestalteten, konnte die Gesellshaft troy größter An- strengungen nicht diejenigen Auftragsmengen zu lohnenden Preisen bereinbringen, deren die Werke in Braunschweig und Darmstadt zu einer gewinnbringenden Fabrikation bedürfen. Neu aufgenommen hat die Gesellshaft im laufenden Geschäftsjahre den Bau von Gasmotoren und Generatoren. Der Nohgewinn betru

1195 938,16 A (455 245,55 #4 i. V.), die Unkosten beliefen ih au

1 143 757,90 (1062 966,31 4). Der Umsay betrug 3 309 391,90 4 (3 073 234,80 4). An Arbeitslöhnen wurden Lait 853 013,31 (585 325,69 M). Die Vermehrung der Arbeitslöhne findet ihre Er- klärung in dem gesteigerten Umsaß, in den umfangreichen Arbeiten für den Ausbau der eigenen Werke, wie au in der Vermehrung der Bestände, welche teils für laufende Aufträge bestimmt, teils auf Vorrat hergestellt sind, um dem Drängen der Kundschaft nah ab- gekürzten Lieferterminen künftig in erhöhtem Maße Rechnung tragen zu können. Die durhschnittliche Arbeiterzahl erhöhte ih auf 773 (632), sie betrug bei Abfassung des Berichts 940. Der Ausftrags- bestand belief sich am 30. Juni 1904 auf 1436000 M gegen 1050000 Æ am gleihen Tage des Vorjahres. Der Ueber- {uß von 5497223 Æ soll abgeshrieben werden. Nach dem Bericht des Vorstands der Staßfurter chemischen Fabrik über das Geschäftsjahr 1903/04 war im abgelaufenen Ge- schâftsjahre der Gesamtabsaß der Syndikatswerke zwar ein größerer, jedo erfuhr der Absaßz der Gefellshaft gegen das Vorjahr eine weitere Einschränkung infolge Hinzutritts neuer Werke. Die starke Ueber- produktion an Cyansalzen und der dadurch bewirkte Preisdruck werden als die hauptfächlihsten Gründe für das Zurücbleiben des diesjährigen Gewinns gegen den des Vorjahres bezeihnet. Der Absatz der Fabris kate betrug in 1903/04: 316 329 dz mit einem Erlöse von 3 863 801 A gegen 1902/03 : 281 117 dz mit einem Erlöse von 4 238 979,4. Während fd der Absaz (hauptsählich durch Uebernahme einer Super phosphat- fabrik) um 35 212 dz bob, blieb der Erlös um 375 178 M zurüdck. Der erzielte Bruttogewinn einschließlich des Vortrags aus 1902/03 von 14 249,05 Æ betrug 437 444,03 X (520 913,67 4 i. V.). Nach Abschreibung von 128 657,69 4 verbleibt ein Reingewinn von 308 786,34 Æ, wovon 8 09/9 Dividende an die Aktionäre verteilt werden ollen. -

! Laut Meldung der „Kölnischen Zeitung“ aus Mülheim (Ruhr) genehmigte die gestrige Hauptversammlung der Bergbau-Aktien- gesellshaft „Friedliher Nachbar“ in Linden a. d. Rubr, in der 3371 Aktien vertreten waren, den mit der Deutsch- Lurxemburgishen Beragwerks- und Hütten-Aktiengesell- schaft zu Bochum abgeshlofsenen Vershmelzungsvertrag, wona