Bekanntmachung
Nath Vorschrift des Gesetzes vom 10. Apríï 1872 (Gesegsamul.
S. 357) sind bekannt gemacht: as
1) das am 27. Juli 1904 Aller%;6&# vollzogene Statut für rie Entwässerun„usgenossenshaft des Zymna.Bruvches im Kreise Fo- hannisburg dur das Amtéblatt der Königlichen Regicrung ¿u Gumtinnen Nr. 3s S. 329, ausgegeben am 7. September 1904; 9) das am 31. Juli 1904 Allerhöchs# vollzogene Statut für den Müßblenbarbefk Lohbarbcker Deichband im Kreise Steinburg dur das Imtsblatt der Königlichen Regierung zu Schieswig Nr. 40 S. 3D, auêgegeben am 24. September 1904; 4
3) der am 31. Juli 1904 Allerböhst vollzogene Nachtrag zu dem Statut für den Schawißfluß-Meliorationtverband im Kreise Ortelsturg durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Königäberg Nr. 38 S. 481, ausgegeben am 22. September 1304;
4) das am 12. August 1904 Allerböck# vollzogene Statut für die Drainagegenossenschaft zu Margen im Kreise Niederung durch das 9imtsblatt der Könialichen Regierung zu Gumbinnen Nr. 37 S. 343,
ausgegeben am 14. September 1994; i: i N 13. August 1904, betreffend die
5) der Allerhöchste Erlaß vom uit 12 treffen Verleihung des Eateignungsrechts an dep Kreis Hirschberg für die zur
Nusfübhrung des Baurs einer Chaufsee von der Dirshberg-Bolken- bainer Provinzialchaussee bei der Stadt Hirschberg nah Fishbach bis an bie Krei8grenze in der Nichtung auf Jannowig erforderlichen Grundstüdcke, duih tas Amtéblait ter Königlichen Regierung zu Liegniß 38 S. 221, ausgegeben am 17. September 1904; E : 6) der Allerhöchîte Erlaß vom 13 Auguît 1904, betreffend die Rerleihung des Enteignunçcsrechts an die Stadtgemeinde Berlin zur Erwerbung der zur bebauungs8planmäßigen Freilegung der Königgräzers straße längs des alten Kirhbofs der Dreifaltigkeit8gemeinde ersorder- lien Fläche, dur das Anitsblatt der _Königlichen egierung zu Potsdam und der Stadt Berlin Nr. 37 S. 332, ausgegeben am . Sep:ember 1904; | E 7) der Aller ôhste Erlaß vom 13 August 1904, betreffend die Genehmigung der Beschlüsse V bis VI1 des 19. Generallandtags der
S@lesischen Landschait, dur die Amteblätter -
der Königlicen Regierung zu Breslau Nr. 40 S.
gegeben am 1. Vftober 1904, ; der Königlichen Regierung zu Liegniß Nr. 40
gegeben am 1. Vfktober 1994, \ der Königlichen Negterung zu Oppeln Nr. 40
gegeben am 3:. September 1904,
Nr.
der Königlichen Recaierung ju Frankfurt a. O. Nr.-39 S. 2: ausgegeben am 28. September 120€; _ _ : 8) der Allerhöchste Erlaß vom 19. Avgust 1904, betreffend die Nerleikuna des Rechts zur Chausseegelderbebung usw. an den Kreis Zau-Belzig sür die vou ihm ausgebaute Chaussee von der Krei8grenze ei Nieben nach Veich ndorf, dur „Amtsblatt der Kön! Regierung zu Potsdam und der Stadt Beclin Nr. 338 S. 339, aus- gegeben am 23. September 1904.
QNicGtanilliczes. Deutsches Reich.
Preußen Berlin, 1E Oktober,
Den Kammernherrndienst bei Jhrer Majzjestäi der Kaiserin | i Aud | daß der von ihm unternommene BVers:ch, den Landtag arbeitsfähig zu | maden, derzeit miflungen sei, und erklärte, er werde in der nächsten
und Königin übernimmt vom 15. d. M. ab auf 14 Tage der Kammerherr von Keudel[.
Jn der am 13.
ministers, Staatssekretärs des Jnnern Dr. Grafen von
osadowsky-Wehnecr abgehaltenen Plenarsißzung des | Bo chreiben des Fürstlich lippischen | be:reffend die Thronfolge im Fürstentum |
Bundesrats wurden das S Staatsministeriums, de : n Lippe, ferner die Uebersicht der Ausgaben und Einnahmen der
Landesverwaltung von Ei!faß-Lothringen für 1903 und der Ent- | wurf von Bestimmungen über die Vornahme einer V ehzählungem |
Den | betreffend Aenderung des |
1. Dezember 1904 den zuständigen Ausschüssen überwiesen. Ausschußanträgen zu den Vorlagen, nderu stat stischen Warenverzeichnisses und des Verzeichnisses der
Passengüter, Einfügung einer neuen Nummer XV þ in die | Anlage B zur Eisenbahnverkehrsordnung, die Erhöhung des | Grundkapitals und Abänderung der Statuten der Landwirt- |
schaftlihen Creditbank in Frankfurt a. M. sowie zu dem Entwurfe von Ausführungsbestimmungen zur Novelle für das Gese über das Neichsshuldbuch vom 28. Juni 1904 warde die Zustimmung erteilt. Außerdem wurde etne großere An- zahl von Eingaben erledigt.
Die eisenbahnfacwissanshaftlihen Vorlesungen finden im Winterhalbjahr 1904/05 in folgender Weise statt:
Jn Berlin werden in den Räumen der Universität Vor- |
lesungen über Nationalökonomie der Eisenbahnen, insbeiondere das Tarifwesen, sowie über die Verwaltung der preußischen versität über Technologie gehalten. Das Nähere, Anschlag in der Universität ersichtlich.
Jn Breslau erstrecken si die : bahnrecht, Eisenbahnbetrieb und Elektrotechnik,
auf Elektrotechnik, in Elberfeld auf Technologie, in Halle a. S. und Frankfurt a. M. tehnifk.
auf
und hat die Geschäfte der Gesandtjchaft wieder übernommcn.
it der Amtstitel „Archivassistent“ beigelegt worden.
E É
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Luchs“ am 12. Oktober in Kiukiang am Yangtse und S. M. S. „Hansa“ mit dem Zweiten Admiral des Kreuzergeschwaders gestern in Hongkong eingetroffen. : “ S. M. S. „Wolf“ ijt am 12. Oktober in Kamerun angcekommer.
Der Ablösungstrans port westafrikanishen Station
für die Sqhiffe der it mit dem Dampfer
getroffen und hat an demselben Tage die Reise nah Las Palmas (Canarische Jnseln) fortgesetzt.
——
das Amtsblatt der Königlichen | | wirticcafiliden Standpunkte beurteilt bâtten.
| müßten ihnen die ganze Verantwortung | Sticßhaltigkeit fie | daraus
| Evpinger erwiderte namens der deutschen Fortschrittspartei,
| Vertreter | Grun dbesiges bedauzrten
Oftober unter dem Vorsiß des Staats- | U1d Geno ssen eine
| W. T. V“ erfährt, auf einer Automobi!fahrt von Edinburg
| Der Unfall erfolgte infolge eines Zusammenstoßes. f | wird bekannt gegcben, daß der Herzog eine Wunde am Kopfe | und Verleßungen am linken Öhr davongetragen habe, | jedoch nicht ernst seien.
Staatseisenbahnen, und im technologischen Jnstitut der Uni- | der Subdirektor im Ministerium des Auswärtigen Dumaine.
, namentli | auch über die Anmeldung zu den Vorlejungen, 1jt aus dem !
Vorlesungen auf Eisen- R s | Zen | Steuern o e 0 ° - Pv é - a 0 j Crs 4 in Cöln auf die wirtschaftlihen Aufgaben der Eisen- | L bmi P ¿da vim ahnen, insbesonde1e das Tarifwesen und Frachtrecht }owle | VEL P e
Ven : 7 E a | ernannt worden sei.
Crapivias | Miekiro* l] eutnants zur Vervollständigung des | der mazedonishen Gendarmerie bestimnit, E —| das ôsterreihish-ungarische Kontingent elf Offiziere und eben)o-
Der Königliche Gesandte beim Päpstlichen Stuhle, Wirkliche | j Geheime Rat Freiherr von Rotenhan ist von dem ihm | Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt | L , : Den „S. Dem Archivhilfsarbeiter Dr. phil. Max Folß in Danzig | i
| der Mar.t\churci-Urmee ihre Steliungen, | 8 Wecst südlich vom Schaheflusse eiagenommcn katen. | gegen 3 Uhr Mittags bemerkten wir einen Verinarsch des Gegners
| gruben auf dem Hualirpasse vom Gegner beseßte Stellung fiel X 4 e 31m größten Teil in, unsere „Eleonore Woermann“ am 12. Oktober in Southamptoa ein- ; / grey | genommen. j L | haupteten fi unsere Truppen im Lause ; | vordersten Stellungen. Nur auf einigen Punkten mußten die Truppen
Sachsen.
Seine Majestät: der König empfing am Mittwochabend, wie das „Dresdner Journal“ meldet, den Besuch Jhrer Majestät der Königin-Witwe, Allerhöchstwelche nah be- beendetem Gerbstaufenthalt von Sibyllenort nach Dresden zurückgekehrt ist. ; y ;
Gestern nahmittag fand, wie „W. T. B.“ meldet, aber- ma!s eine Konsultation der Leibärzte mit dem Geheimen Medizinalrat, Professor Dr. Curshmann in Pillnig statt. Die gemeinsame Untersuhung Seluer Majestät des Königs ergab eine Abnahme der Körperkräfte und Verminderung der Herzkraft, die, wie hon früher festgestellt wurde, durch eine Ecnährungsstörung der Herzmuskulatur sowie eine -franfhafte Veränderung der Gefäßwände bedingt ist_ Und Zu Cer Schwellung der unteren Extremitäten geführt hat. Die Atemnot und die Beklemmungen sind noch immer sehr lästig. In der vergangenen Nacht hat der König nur mit großen Ünterbrehungen geschlafen.
Deutsche Kolonien. |
Nachdem die telegraphishe Verbindung mit Swakopmund wiederhergestellt worden ist, meldet der Kaiserliche S&ouverocur von Deutsh-Südwestafrika, Oberst Leutwein, wie „W. T. B.“ berichtet: Am 8. Oktober war in Hoachanas alles ruhig, es wurden keine Witbois dort gesehen. Nach Gerüchten sollen Hottentotten von Gochas aufständis sein. — Gefreiter Willers, geboren ani 5. Sep- tember 1877 in Parchim, früher im Pionierbataillon Nr. 9, ist auf Patrouille durch einen Schuß ins Bein _ verwundet worden, ebenso ein Farmer Friccius bei Station Schlip.
Oefterreichß-Unugaru.
Gestern nahmittag traten, wie „W. T B," aus Prag meldet, die Obmänner der verschiedenen Landtagéparteien mit Ausnahme der Aliveutschen, dec ts{hechishen Agrarier und der ts(%echisLen unab- bängicen Abgeordneten zusammen, um über die Angelezcnhzit der Arbeitsfäbigfeit des Landtags zu konferteren. Die Vertreter der
Tie Tichechen betonten in ihren Erklärungen, daß die in Böhmen bestetenden Verhältnisse nicht mit texea im Reichsrat verquit werden könnten, und verwiesen darauf, daß fie im Reichgrat stets die Not stand8vorlagen, um wel@es Land und welche Natitcnalität immer es i gehandelt habe, nie vom politischen, fonder: nur vom Ste namen mit Bedauern die ablehnente Erklärung ber Deutschen zur Kenntais und
für die Obstrukrion, deren fönnten, und für den fich
niht anerkenr.en y überlassen. Der .Aby.
ergebenden Verzug der Notitandtakticn
daß angesihts der Erklärung der Jungtschechen die Bedin- gungen für die Arbeitssäbigkeit des Landiags nicht gezeben seien. Die des verfaisungstreuen und konservativen die Obstruktion und waraten vor deren Am Sghlusse der Sizung gab der Obersilandmarschall Fürst
Folgen. der Siß : kei dem die Konferenz tagte, dem Bedauern Ausdruck,
Lobtktowlt,
Sitzung des Landtags die notwendigen Folgerungen ziehen. _
Am galizishen Landtag braŸien gesiern die Abgg. Szyader Fnterpellation ein über Mißoräuche, deren ih die Hamburg-Amer-ka-Linie“ gegenüber den polnischen und ruthe- nien Auswanderern schuldig gemacht Dabe E j
Ter mährishe Landiag rahm gestern cinflimmig die Dringlichkeit ei: es Antrages auf Abänderung des Landtags- wahlrechts in der Richtung an, daß die Abgeozdaeten der Land- gemeinden direkt und alle Abgeordnetei mit Stimmzetteln geœählt werden sollten. Der Antrag wu:de sodann dem Wablreform- aus\chusse überwiesen.
Die ungarische Nationalpartei hat auf Anregung des Grafen Äpponyi beschlossen, den Antrag des Minister- präsidenten, betreffend die Revision der Geschäftso rdnung, abzulehnen, ihn auf das heftigste zu bekämpfen und in den Ausschuß für die Revision keine Mitgliedec zu entsenden.
Großbritannien und Frland. Der Herzog von Connaught hatte gestern avend, wie
nach Gosford House einen Unfall, bei dem er Verleßungen am Kopf erlitt. Der Herzog kehrte nah Edinburg zurü. i Amtlich
die
Frankreich. An die Stelle des in den Ruhestand tretenden Gesandten in München Grafen d’Aubigny tritt, wie „W. T. B erar,
Türkei.
Amtlich ist, dem Wiener „Telegr.-Korresp.-Bureau“ zufolge, bekannt gcmacht worden, daß der Generaldireftor der indirekten “ Ahmed Nasif Pasha zum Minister der und der chemalige Wali von Saloniki Hassan- Generaldirektor der indirefien Steuern
Das Wiener „Fremdenb!att“ berichtet, das Reichskriegs- ninisterium habe einen Hauptmann und fünf Ober- des Offizierstandes sodaß jeßt
viele Unteroffiziere zähle,
Ufien. Telegramm des Generals Ssacharow meldet, wie T. B.“ aus St. Petersburg berichtet wird, unter
dem 11. Oftober: E Berichten zufolge befestigten am 9. ge ie
Eir
10. d. M. die Truppen sie am Tage vorber Gestern
| zwischen der Man darinenstraße und dem Dorfe Tu myntfi in | der Stärke von ungefätr ciner Junfanteriedivision und einigen Batterien. Das Feuer unjerer Vorhut hielt den Vormarsch des | Feindes auf, der bis zum Abend ein heftiges Artillericfeuer unterhielt. Heute begannen die Japaner den Angriff auf beiden S-iten der E:senbabhn und im Norten der Kohlengruben von Jantai. Den | ganzen Tag wurde heftig gekämpft. Die im Ostea von den Kohlen-
Hände. Nur der böhste Punkt der war bis 5 Uhr Aoends noch nicht
des feindlihen Vormarsches be- des beutigen Tages in ihren
Stellung, ein bewaldeter Bec„fkegel, Auf dec ganzen Front
|
Kaiser meldet unter dem 13. d. M.:
die Mandschurei- Armee einen heftigen Kampf zu bestehen iva Fapaner konzentrierten bedeutende Streitkräfte gegen unfer
den rechten Flügel. 1 wobei die Truppen der Hauptstellung
| E L e N Meere liegt, und besetzten ihn, einzelnen Parteien seßten ihren Standpunkt in Erklärungen auscinander. | am Meere liegt, und dbeleH
Ein Telegramm des Generals Kuropatkin an ¡den S 12. Ofttober und den ganzen Tag über Ra ie entrum und auf den Stellungen der Vorhut, die Vorhut unterstüßen mußten. Die Truppen des rechten Flügels behaupteten ihre vordersten Stellungen, und erst mit Eintritt der Dunkelheit ¿ogen 11e ih auf meinen Befehl auf die Hauptstellung zurück. Im Zentrum wurden die Truppen ge- zwungen, sh geaen 2 Ubr Nachmittags fämptend auf die Haupt- stellung zurüdzuziehen. Wie ih erfabren und selbst beobachtet habe, wurde ungemein hartnäcktig gekämpit. Zahlreiche Angriffe der Japaner wurden zurückgeschlagen, wobei unsere Truppen selbst zum Angriff übergingen. Auf dem rechten E eroberten in der Nacht unsere Truppen ein am Tage vorher verlorenes Dorf zurück. Auf dem linken Flügel sezten. wir den Kampf um den Paß fort. Die Trupp-n kletterten den fast unzuzänglicen Fellen empor und bielten sh av»f ißm zweimal 24 Stunden, wobei sie fich langsam dem Feinde näher!en. Eine Nachricht über das Resultat des heutigen Kampfes auf diesem Flügel habe ih ncch nit erhalten. Die Ber- luste si-d unter diefen Umständen natürlich bedeute: d. Zu morgen habe ih befohlen, hartnätig die von uns etrgenommenen Stellungen
zu balten. j Die „Birshewija Wjedomesti“ meldet aus Mukden vom 12., Abends 5 Uhr:
Den ganzen Tag über dauerte der Kampf fort, und die beiten Trmeen. namentli auf ter Oftfront, s{lugen sich mit großer Er- Litterung. Die mands(urische Bevölkezung und die hohen chinesischen Beamten legten mehr al3 bisher eine den Russen freundliche Haltung an den Tag, da fie nah ibrec Kenntuis der Vorgänge auf dem Schauplatz der Kämpfe baldige Erfolge der Nufsen voraussehen.
Ein Telegramm des Generals Siössel vom 5. d. M.
an den Kaiser meldet:
Am 1. Oktober begannen die Japaner, nachdem sie die Zahl der Geschüße gegen die Nordfront verrzehrt und das Feuer in viefer Richtung verstärkt hatten, Nachts sh der Nordost- front der Festung zu nähern. Sie wurten aber turch Salven der Abteilung dex Oberstleutnants Gandurin aufgehalten. Auf äußersten trechten Flügel maten die Japaner einen Anarif vom Siaguschanbergc auf den Signalberg, der hart nachdem fie die Freiwilligen zurück- gedrängt batten. Am folgenden Mor.en aber beschoß die Feltungs- actillecie tiesen Berg, und 38 Fon:pagnien, die hierauf ¡um Angriff voracidboben wurden, vertrieben die Japaner und besctten den Sigral- bera. — Die Japaner machen ausgedehnten Gebrauch von Erxplosiv- stoffen, und zwar benutzen sie diese sowohl in Sâcken als Kiîten, die mit Bickfordsher Zündshuur versehen sind, die he anzünden, und darn werfen sie diese Gegenstände wie Handgranaten. Unsere Garnison nimmt ebenfalls zu derartigen Mitteln thre Zuflucht und mit Erfolg. Der General Kondratenko erfindet immer neue Mittel ¡ur Vernichtung des Feindes. Die Truppen fahren fort, si beltenmütig zu verhalten; die Verwundeten drängen dana, wieder in die Front zurüdzufebren. :
Mie der General St ôössel dem Kaiser unter dem 7. Oktober weiter meldet, baben die Japaner, um die innere Festung zu be- schießen, neue Batterien erritet, darunter eine mit elfzöôlligen Ms: sera. Die Beschießung wird iäglih heftiger. Am 7. Olktober cibi-li der Feind Verstärkungen von mehreren Bataillonen. Das Wetter ist falt gewz:den. Die Stimmung der Trupp:n ist aus- gezeichnet. Alle, vom Befehlshaber bis zum leßten Gemeinen, drängen fh zum Kampfe.
Von japanischer Seite liegen folgende Meldungen vor:
Die vom Shauplatze des gegenwärtigen Kampfes in Tokio ein- geaanaenen : Berichte reichen, wie „W. T. B.“ berichtet, bis zum I tens'agabtnd. Danah wütete_ die S&ßlacht auf einer ausgedehnten Front, die von eincr mittleren Stellung im Norden von Jantai nch westwärts über die Cisenbahn und südli ch bis Persihu biaiiebE, Während des ganzen Dienétagk giag die Schladt, ohne daß eine Partei einen Grfolg erzielte, weiter Die japanischen Befehlshaber äußerten die Absicht, den Angriff die Nacht hiudurch und am folgenden Tag weiterzuführen. Ein Bericht von dem rechten japanischen Flügel vom Dienttagabend besagt: Die russische Artillerie erôöffaete am Dienstag früh um 10 Uhr ein heftiges Feuer gegen unfere bei Pensihu stehenten Truppen. Der Feind ging dann mit einem Regiment von seinem rechten Flügel und fünf Bataillonen bon feiner Mittelstelung ¡um Angriff über; der Kampf ist im Gange. Die feindlih- Aitillerie set zwischen Taling und Pensiqu die Be- \chießunzx unserer Stelunzen fort. Ein anderer Kampf zwischen der beiderseitigen Artiüerie ist in der (Gegend von Tumentfuling im Gange. Unsere nach dem linken Ufer des Taitseflus ses ent- sandte Abteilung ist, nachdem sie den Feind ¡urückgetrieben hat, nah dem reten Ufer zurückgekehrt. Der linke Flügel unserer [linken Heeres- abteilung, der mit der rechten Flanïe un/erer mittleren Armee zusammenwirkt, versucht, die Rufsen bei Sant]chiat su anzugreifen; bis Sonnenuntergang am Dienstag ift die Ausfübrung dieser Absicht jedoeh nichi gelungen. Gleihwohl ift der Fortschritt an der Front in der mittlerea und der linken Stellung sehr befriedigend. Von der mittleren Armee ist cin Bericht eingegangen, nach dem ihr rediter Flügel in gemeinschaftlihem Vorgehen mit dem linken Flügel der reten Hcere8abteilung Dutschiatsu angriff, währen» ihr linfer Flügel cinen Angriff auf Wahoniutum und Samfkwaischichan unternahm; der Erfolg ist noch niht gemeldet. Von der linken japanishen Armee wird gemeldet, de” Fortichritt der Operationen sel verbältnismäßig günstig.
Aus Tokio von gestern S vgs 1!/2 Uhr meldet das „Reutersche Bureau“: Ein Bericht aus dem Hauptquartier der japanishen Mandschurei-Armee besagt:
Die Japaner hatten in dem gestrigen Kampfe allgemein Er- folge; alle drei Armeen haben entschi-dene Vorteile errungen. Die zur Umzingelung der Russen bei Pensihu vorgenommenen Operationen nehmen günstigen Fortgang. Die Zahl der im Kamvfe stehenden Truppen übertrifft diejenige in der Sglacht bei Liaujang, und an mehceren Punkten ift der Kampf ein |0o verzweifelter, wie bister noch nie im gegenwärtigen Kriege. Die Ver- luste sino sehr groß. Die Angriffe des Feindes in der Umgebung von Pensihu wurden auf allen Punkten zurückgewiesen. Die Verfolgung des Feindes, die von den Hauptstreiikräften des japanish?n rehten Flúgels und des Zentrums unternommen ist, get bestens vor fi. Die japanishen Streitkräfte erreichten die Linie Maerschan bei Manchuafun. Die Russen, die sich dort befinden und Artillerie haben, wurden umzingelt und in große Verwirrung gebracht, während eine andere Abteilung der russischen Streitkräfte nach Norden floh. Nath Berichten von Gefangenen befindet sih der Ecneral Kurovatfkin mit drei Abteilungen hinter tec ruisischen StreitmaWt, bie vor der Front der Armee aufgesiellt ist. Die Rechte und das Zentrum der linken Acmee nahmen nah Vertreibung der Rossen Stellung in der Nähe von Langtyuisien. Die Nuss:n flohen in Unordnung gegen Norten. Dec Kolonne auf der Rechten gelang et, den Se N den E qs ait N Jendoniula zu bringen. Der Feind zog sih in Unordnung zurü. :
gh einem Gern vom Dienttagnahmittag spricht der Marschall Ovyama seine Befriedigung mit dem Verlauf der Operationen aus. Im Kampfe zwischen dem Taitse- uad dem Hunfluß gewannen das Zentrum und die rechte japanische Armee wesentliche Vorteile, wäbrend die linke Armee noch verzweifelt kämpft, um den reten Flügel der Russen zu umzingeln.
Eine weitere Depesche des Marschalls Oyama meldet : Unsere mittlere Armee erbeutete im Gefeht um Mitternacht des 11. Oktober zwei Feldgeshütze und aht Munitionêwagen. eneralmajor Murul
In der Nacht zum
Wir kämpften
Lein
auf die Hauptstellungen zurücckzezogen w-rden.
ist verwundet, ein Oberst getötet.
M werde. M belagerung ein.
F speftrogramme erhalten.
: foßter Artikel über # Aurigae Geheimrat Vogel Veranlassung,
| nahmen auszuführen; die Resultate der Untersuchung sind in
j ausgeführt haben, seien nur zwei Untersuhungen über die
Dem „Reutershen Bureau“ wird aus Tokio von gestern nahmittag 41/2 Uhr gemeldet:
Seit Abgang der leßten Depeschen ist die japanische rechte Armee mit der energishen Verfolgung des Feindes in nördlicher Richtung beschäftigt. Eine in der Richtung von Schiaschiatu_ entsandte Kolonne, die den Rükzug des bei Pensihu stehenden Feindes ab- schneiden soll, segt ihre Operationen fort. Die mittlere Armee fahrt ebenfalls in der Angriffsbewegung fort- und hofft, beute die Kampflinie einzunehmen, die sich von Tungehanku nach Hu- \chischuschiatsu erstreckt. Der Feind scheint in diefer Richtung den Rückzug bis zum Anbruch der Nacht fortgeseßt zu haben. Ein Bericht, wor.ah eine starle russis@ze Abteilung nah Südwesten vorgehe und Schienshuangsiatin verschanze, ift unbestätigt geblieben. Der rechte Flügel der Armee des Generals Ofu erbeutete vier Geschüße, der linke einuudzwanzig. Als der Feind westiich von Schiliao verfolgt wurde, wurden Untersiüßungetruppen und die Artilleriereserve bis in die Nähe von Kututu vorgeschoben. Ein Teil der japanishen Streitkräfte perjagte den Feind bei Hungkatschin. Die beiden Gegenangriffe auf eine Kolonne der mittleren Armee waren sehr heftig. Die Russen, die viel unter dem japanishen Ariillertefeuer litten, wurden aber unter großen Verlusten zurückgeshlagen. Der rechte Flügel der linken Kolonre der Mitteiarmcee machte 150 Gefangene.
Der „Daily Telegraph“ meldet aus T\chifu vom 13. Oktober, der Dsh unkenverkehr mit Port Arthur habe fast gänzlich aufgehört; Chinesen berihteten, daß die Russen alle noch vorhandenen Dschunken beschlagnahmten, um aue zweifelhaften Personen aus der Stadt zu
f schaffen. Seit zwei Tagen hätten die Japaner nach vorher- gegangenem heftigen Artilleriekampf neue Angriffe auf Jtschan gemacht, das von den Russen erfolgreih verteidigt
Japan sehe jeßt die Notwendigkeit einer Winter-
Das Astrophyfikalische Observatorium bei Potsdam. Bericht über das Jahr 1903.
__ Nachstehender Bericht, der eine kurze Uebeisicht über die wichtigsten der wissenschaftlihen Arbeiten gibt, die im Jahre 1903 auf dem Astrophyfikalishen Observatorium bei Potsdam
ausgeführt worden sind, bildet Ne For ens unserer Berichte 5
über die Vorjahre (vergl. z. B. Nr. 254 vom 28. Oktober 1902 und Nr. 246 vom 19. Oktober 1903).
An dem 80 cm-Refraktor des Observatoriums konnte Professor Hartmann an 695 Abenden beobachten, und zwar wurden meist mit Unterstüßung von Dr. Ludendorff 136 Sternspektra mit geringerer Zerstreuung und 25 Spektra mit stärkerer Zerstreuung aufgenommen. Witterung konnten von dem neuen Stern im Sternbilde der Zwillinge nur 2 Spektrogramme mit 3 bezw. 13/ Stunden Belichtungszeit erhalten werden. Von einem Stern, den Professor Seeliger in München als neuen oder veränderlichen Stern angezeigt hatte, fanden sich zw-:i ältere, von Professor
} Hartmann mit dem 80 cm-Refraktor angefertigte Aufnahmen |
vor, aus denen er ableiten fonnte, daß es sich um einen Ver-
E änderlihen handelte. Von den Sternspektren hat Professor
Hartmann 35 bearbeitet, hierunter insbesondere die Auf- nahmen von a Coronae, wobei die {on im vorigen Jahre vermutete Veränderlihkeit der Radialgeschwindigkeit dieses Sterns bestätigt wurde.
Die von den Professoren Wilsing und Scheiner gemeinsam unternommene Untersuhung über die Radialgeschwindigkeit hellerer Gasnebel mit Hilfe des großen Nefraktors wurde im September 1903 zum Abschluß gebraht. Die Bearbeitung des gewonnenen Materials ist vollendet, und es hat sih dabei herausgestellt, daß die erzielte Genauigkeit der Endwerte als sehr befriedigend zu bezeichnen ist.
__Am fkleineren photographischen Refcaktor von 321/, cm Veffnung haben Dr. Eberhard und Dr. Ludendorff mit Spektrograpy IV an 82 Abenden im ganzen 206 Stern- speftroi An 10 Abenden hat sich auch Dr. Scholz an den Beobachtungen beteiligt. Von den diesem - Jnstrument erhaltenen Platten hat Dr. Eberhard (4 bearbeitet, darunter die Speftrogramme von 2Cygni; die Resultate der letzteren Mcssungen sind bereits veröffentlicht
Ï worden
Geheimer Oberregierungsrat, Professor Dr. H. C. Vogel, der Direkior des Observatoriums, hat das reiche, mit dem Spektrographen IŸV erhaltene Beobachtungsmaterial auch im
E vergangenen Zahre weiter besonders zu Untersuhungen benugt,
die mehr auf die Ergründung der Beschaffenheit der Átmosphären verschiedener Sterne gerichtet sind. Zu einem gewissen Abschlusse gebracht werden konnten nur Untersuchungen über das Verhalten der Magnesiumlinien von den Wellenlängen 448,1 und 4352 gu in Speftren der verschiedenen Klassen. Es konnte dargetan
werden, daß eine Veränderung der beiden Linien in den ver- | schiedenen Klassen niht vorhanden ist, daß also die Hypothesen, | die man mit Zugrundelegung des Verhaltens diejer Linien | über die Temperaturen der Sterne aufzustellen versuht hat,
|
R sind. __ Vei Durchsicht der gesamten Platten hat sich heraus- geitelit, daß die Sterne #8 Arietis, Ursae majoris und e Ursae majoris höchst wahisheinlih zu den Sternen mit variabler Radialgeschwindigkeit gehören. — Am Schlusse des Jahres gab ein von dem russis{hen Astronomen 2 ver- das gesamte Material über die‘en Doppel
Es N ; ODoppelstern genau zu prüfen und Messungen an neuen, in Potsdam gemachten Auf
den Sißungsberichten der Berliner Akademie der Wi f
h Bung ) T 2 r Wissenschafte mitgeteilt worden. Van M Von den speftrographischen Arbeiten von speziellerem ÖNnlere)se, die Professor Hartmann und Dr. Eberhard noh
\ystematischen Fehler dcs für alle speftralanalyti}hen Arbeiten 74 Sternen als Grundlage dienenden Rowlandshen Wellen- âangensystems hier erwähnt. übe Professor Wilfing hat weitere Untersuchungen angestellt f E die durch Druck bewirkten Linienvershiebungen im Eisen- verum. Es ergab sich hierbei, daß dieselben dem Drucke Proportional sind, und daß für die einzelnen Linien des Eisen- seetirums der Betrag der Verschiebung durh Dru verschieden dic Durch d'ese Untersuchungen wird es möglih werden, Wellentä g e Es Oen Bevänbötungen der ‘ang von den na em Dopplerschen inzi - genden zu trennen. E O O
su Für die von Professor Lohse unternommenen Unter- Ungen ‘von Metallspektren gelangte ein neues Rowlandsches er zur Verwendung. Mit Hülfe desselben wurden die pekira einiger seltene Ecden enthaltenden Mineralien auf-
| bereits ein Anwachsen der Helligkeit erkennbar sein.
Wegen der ungünstigen | l ) l | ungleibartigen Materials wird noch längere Zeit erfordern.
mit |
Professor Müller hat die Untersuhungen über die terrestrishen Linien im Sonnenspektrum nah der Cornuschen Methode mit Hilfe des großen Gitterspektrographen fortgeseßt. Es find im ganzen etwa 120 Aufnahmen gelungen, von denen gebe 50 zum Auêmessen geeignet sind. Mit dem plan- mäßigen Ausmessen der Platten ist noh nit begonnen worden; zunächst wurden die Platten nur sorgfältig durhgeschen, um zu konstatieren, ob die terrestrishen Linien leiht heraus- zufinden sind, und in welchen Gegenden des Spekirums sie vorkommen. Diese Gegenden sollen dann bei verschiedenen Sonnenhöhen und Luftzuständen aufgenommen und noch weiter studiert werden. Ja einigen Partien im Blau und Grün sind terrestrishe Linien bemerkt worden, die bisher noch nit bekannt zu sein scheinen. : ___ Von den großen Planeten ist Mars von Professor Lohse in den Monaten März bis Mai an 24 Abenden beobachtet worden; es wurden besonders Positionsbestimmungen des nörd- lichen Polarflecks ausgeführt. Jupiter wurde an 29 Abenden von August bis Dezembcr eingestellt, und es konnten zahlreiche Messungen an seinen Oberflächengebilden , darunter auch an dem nunmehr seit 25 Jahren vorhandenen „roten Fleck“, vor- genommen werden. Saturn konnte zwar an 10 Abenden im Juli und August beobachtet werden, doch gelang es wegen des tiefen Standes des Planeten niht, den von Barnärd auf- gefundenen hellen Fleck zu sehen. :
Die photom:trishe Durhmusterung des nördlichen Himmels, die von Profesfor Müller und Professor Kempf aemeinschaftlich ausgeführt wird, ist rüstig gefördert worden. cas ist zu befürhten, daß wegen des im vergangenen
inter herrshenden ungünstigen Wetters noh ein Teil der Beobachtungen im Jahze 1905 wird ausgeführt werden mussen; da jedoch die Reduktion und Verarbeitung der Messungen stets nahe gleihen Schritt mit den Beobachtungen hält, so kann nah Beendigung der leßteren auch soaleih mit dem Drucke des IY. Teils der ganzen Arbeit, die Zone von + 60 9 bis + 900 Deklination umfassend, begonnen werden.
Der veränderliche Stern X Persei, dessen Veränderlichkeit vor 10 Jahren entdeckt und der seitdem regelmäßig verfolgt worden ist, blieb während des ganzen Jahres 1903 im Helligkeitsminimum. Wenn der Aufstieg zum Marimum ebenso {nell erfolgen sollte, als im Jahre 1898, müßte jetzt h Leider stnd wegen der Ungunst der Witterung in den leßten Monaten feinc Beobachtungen ausführbar gewesen.
__ Die Untersuchungen über die Helligkeitsersheinungen der Nova Persei haben Professor Müller und Professor Kempf weitergeführt; die endgültige Bearbeitung des gesamten, recht
__ Der im Jahre 1903 als veränderlih erkannte Stern W Ursae majoris mit der außergewöhnlich kurzen Periode von 4 Stunden ist weiter verfolgt worden. Eine auf Grund der neueren Beobachtungen und mit Berücksichtigung der Licht- aleihung vorgenommene Neubestimmung der Periode hat den Wert 4h 0m 1390s geliefert, der wahrscheinlich {on inner- halb + 0,2s rihtig sein dürfte. Der neuentdeckte ver- änderlihe ST Herculis wurde im Jahre 1903 im ganzen 72mal beobachtet. :
__ Professor Müller hat in Gemeinschaft mit Professor Hart- wig 1n Bamberg die Herausgabe cines neuen Katalogs der veränderlichen Sterne unternommen; dic Vorarb. iten für dieses Unternehmen haben bereits begonnen.
Eine von Dr. Ludendorff ausgeführte Bearbeitung aller vorhandenen Helligkei:sshäßungen des Veränderlichcn e Aurigae führte zu der Erkenntnis einer 24jährigen Periode der Hellig- feitéshroankungen dieses Sterns sowie des Algolcharakters seiner Lichtkurve. Ferner hat Dr. Ludendorff eine Anzahl von photometrishen Messungen an s und 7 Persei, die Geheimrat Vogel in den Jahren 1869 bis 1874 gemacht hatte, bearbeitet. __ Die photographishen Aufnahmen der Sonne zur Flecken- itatijtik wurden fortgeführt; es wurden deren 38 angefertigt. An 18 Tagen war die Sonne fleckenfrei. — An- dem Spefktro- heliographen hat Professor Kempf im ganzen 74 Aufnahmen machen können; eine Bearbeitung des reichen, bisher erhaltenen Materials konnte noch nit begonnen werden.
Die Messungs- und Reduktionsarbeiten für die Herstellung des Katalogs der photographishen Himmeisfkarte sind von Dr. Schweydar übernommen worden. Es sind 4 Plaiten mit 1600 Sternen ausgemessen worden, und mit den Katalogisierungs- arbeiten für den I1V. Band des Katalogs wurde begonnen. Dr. Ludendorff hat außer seiner Untersuhung über die Fehler des bei den Aufnahmen verwendeten Gitters eine Zusammen- stellung von nicht reellen, in den bisher erschienenen Bänden des Katalogs aufgeführten Sternen zum Abschluß gebracht.
genommen.
_ Professor Scheiner hat scine Untersuchungen über die Temperatur der Sonne fortgeseßt. Durch die von der König- lichen Akademie der Wissenschaften erfolgte Bewilligung einer größeren Geldsumme wurde er in den Stand geseßt, die Messungen der Strahlungsenergie der Sonne an einem hoch- gelegenen Punkte weiterzuführen. Es war hierzu die 3100 m
! hohe L des Gorner Grats im Kanton Wallis gewählt
worden; Professor Scheiner hielt sich von Ende Zuni bis Mitte Juli 3 Wochen lang dort auf, und konnte an Ú Tagen Beobachtungsreihen erhalten.
Zahlreiche Arbeiten, die zur Untersuchung bereits vor- E Jnstrumente bezw. zur Konstruktion von neuen Znstrumenten und Jnstrumententeilen dienten, seien hier nur kurz angeführt; von anderen Arbeiten, die allgemeinercs Jnter- esse beanspruchen dürften, sci noch folgendes erwähnt. Pro- fessor Lohse hat an 82 Abenden mit dem 30 cm - Refraktor Doppelsternmessungen ausgeführt. Diese Messungen erstreckten nh im ganzen auf 45 Objekte; besonders eingehend wurde 70 Ophinachi verfolgt, und es wurden von diesem System an 52 Abenden 63 Messungsreihen erhalten. Von den am photo- graphischen Refraktor erhaltenen Aufnahmen des Sternhaufens um Herkules (Messicr 13) hat Dr. Ludendorff zwei ausgemessen.
Im Jahre 1903 wurden folgende Publikationen des Lea M eue eet
AIV. Band. Nr. 44. G. Müller und P. Kempf, Photo- metrishe Durhmusterung des nördlichen Le E ane L 40! na 600 Deflination. :
Photographische Himmelskarte, Zone 319 bi 0 Kataloa, Band [II. N t - nd
Ne ‘48 N ries und T e:
ir. 48. J. Wilsing, Ueber den Einfluß der sphärische Abweichungen der Wellenfläche auf die L EG IeA dee
T EEN,
_Nr. 49. H. Ludendorff, Untersuhungen über die Kopi des Gitters Gautier Nr. 47 und über Sihichlarizetzinigen auf Biehl.
photographischen Platten.
Statistik und Voléswirtschaft.
Die Auswanderung aus Europa,
die von 1891 bis 1897 (mit einer vorübergebenden Au8nabme i Jahre 1895) zurückging, ist seitdem Fotigeient gewachsen und Lid gegenwärtig einen überraschend großen Umfang angenommen. Es betrug nämli nach den von Professor Dr. von Jura\shek auf Grund amtliher Quellen herausgegebenen „Geograpbish-statistisden Tabellen aller Länder der Erde“ (53. Ausgabe für das Jahr 1904) die Fabr der Auswanderer aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Italien , den Niederlanden , Oesterrei - Ungarn, Schweden-Norwegen, der Schweiz, Spanien, Finnland und Portugal in den Jahren 1898 bis 1902 411435 bezw. 488513, 605 947 611 575 und 717 683. Die Zabl der Einwanderer in Argentinien, Australien, Canada, das in legter Zeit eine große Anziehung ausübt in Uruguay und den Vereinigten Staaten von Amerika belief sich in den gleihen Jahren auf 366 824, 509319, , 578 661, 648 459 und 863 347. Im Jahre 1903 hat die Wanderbewegurg einen bisher un- bekannten Umfang angenommen. Aus Deutschland, Großbritannien, Desterreih. Ungarn und ter Schweiz wanderten im Fahre 1901 210 617, 1902 290 369, 1903 aber 395 995 Personen aus, während in die Vereinigten Staaten von Amerika und nach Canata in den gleihen Jahren und zwar 1901 571722, 1902 806668 und 1903 1068 194 Personen einwanderten. Auffallend stark nimmt die Aus- wanderung aus Desfterreih-Ungarn zu; sie bildet einen Hauptfaktor des Wachstums der europäishen Autwanderung. In Deutschland stieg die Au8wanderung von 1901 bis 1903 nur von 22073 auf S G von 48 845 auf 134781 Personen, ix erreiWe-Ungarn betrug dagegen die Auswanderun 35 778 1902 174 72, 19 3 219 087 Biiloges. e ada
Zur Arbeiterbewegung.
_ Wegen Boykottierung von ¡wei Brauereien in Mül- beim a. d. Ruhr beschlossen, wie die „Frkf. Ztg.“ mitteilt, die ver - einigten westfälishen Brauereien, 5009/6 der organisierten Brauer zu O
Sämtliche Holzarbeiter der Dessauer Waggonfabrik sind, der „Lpig. Ztg.“ zufolge, am Mittwoch in den Ausstand getreten.
Kunft und Wissenschaft.
Das Alte und das Neue Museum, die Nationalgale rie, das Pergamon-Museum und das Museum für Völker- kunde bleiben am Sonnabend, den 15, und am Dienstag, den 18. d. M., mit Rücksicht auf die Eröffnung des Kaiser FriedriŸz- Museums ge\ch{lossen.
A, Ueber einen in verschiedener Hinsicht interessanten Fund von Bimssandstein mt Mesilen diluviäler- Stere bel Langenaubach berichtet der Oberförster H Behlen in den „Herborner Geschitsblättern“, Juii 1904. Schon früber hatte Behlen bei Langenaubah, am Sghließberg, ein den Löß bedeckendes Bimssfandsteinlager mit zahlreichen Renntiergeweibhen und Resten einer arkftishen Nagetier- und Vogelfana gefunden ; jüngst hat er in derselben Gegend im Schuitkegel des Wildweiberhausfelsens eine ebensole Abs lagerung, doch von größerem Interesse entdeckt. Der Bimetsfand bedeckt wie am Schließberg, die Renntiershicht, ist also jünger als diese, dagegen gebt über die Kleintiershiht die Bimsschicht hinaus, sie ift also zum Teil âlter als jene. Behlen bemerêt dann unter anderem folgendes: Die Verhältnisse sind, von dem Bimsfandborizont ab- gesehen, „dieselben wie an dem berühmten Felsen von Schreizerébild. Die Kleintierfauna rührt ven diluvialen und rezenten Eulengewöllen her, und zwar is der Reihtum an solch diluvialin Resten, darunter von dem hochnordishen Halebandlemming, im Wergleih zu den rezenten çanz enorm. Die untersten Schichten zeigen Zwischen- lagerung von Lößstaub; die steppenartige Diluvialzeit schcint danah hier auf die unteren Lagen beschränkt. Ob auh typische Steppentiere in diesen Schichien vorkommen, muß die genauere Unter- suchung der Neste ergeben. Das Recrntier geht dur die lößfreien Schichten anscheinend genau bis zum Bimssand; es lebte also bis zu dessen Ablagerung in der Gegend. Alle Sichten, auch die Bimês sandshiht, steigen konkordant zum Fels an und sind deshalb ete Verwitterung8ansammlungen des Felsens; an Wasserablagerung ist niht zu denken. Ueber der Bimssandschicht liegt noch eine Schicht mit rezenten Tieren, darunter dem heute dort niht mebr lebenden Rothirsch, und mit prähistorishen Scherben. Dcr Bimsfand dürfte der neolithishen Zeit angehören und jungs diluvial oder altalluvial sein; daher sind nicht alle Westerwälder Bimssande tertiär, wie vielfa, so von von Dechen, angenommen wird. Den dortigen und alle ähnlihen Westerwälder und rheinischen Bims3sande bält also Behlen für äolishen Ursprungs. Von dieser Voraussezung ausgehend, mat Beblen folgende Rechnung auf : Sollte es fich herausstellen, daß die 40 cm dide Bimssandschicht ver etwa 6000 Jahren sich abgelagert hat, fo hâtte die obere Schutt- hicht von 60 cm Didte ebenso lange gebraubt. Die 40 cm Bimssand find als Produkt einer plößlihen Ablage1ung aufs zufassen. Die darunter folgende Schuttshicht ist 120 cm dick bâtte also nah Analogie der oberen 12 000 Jahre gebraucht. Die Dike der sodann folgenden Schicht aus Schutt und Flugstaub (Löß) dürfte ebenfalls 120 cm betragen, und ihre Bildungszeit, das Schutt- material zur Hâlfte gerehnet, wieder 6000 Jahre. Demnach hat die ganze Ablagerunz am Wildwe1berfelsen 24 000 Jahre zu ihrer BVil- dung beansprucht. Diese Rechnung für die seit der leyten Eizzeit verflossene Periode stimmt ziemlich genau mit den gleicaltrigen e rechnungen von SHhweizerebild. Darum, so sagt Behlen, find seit der leßten Eiszeit nit bunderttausende oder Millionen Jahre verflossen, sondern nur einige Jahrzehntausende Ob si in dem Schuttfkegel Spuren des paläolithishen Menschen finden, ist noch nicht geklärt ; einige {af zershlagene Knochen scheinen darauf hinzudeuten. i
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten unnd Absperrungs- maßregeln.
Der erste internationale Kongreß über An
i i gelegen- heiten der Wohnungshygiene, der für die Zeit vom 19. bis 20. Oktober d. I. in Paris in Auésicht genommen war, wird dort erst in den Tagen vom 1. bis 8, November d. I. aktgehalten werden.
Im Parlament Großbritanniens ist vor kurzzm eine Gesetzes- vorlage zur Bekämpfung des Ta batran ent iunges E, (a bill to provide for the pcevention of Juvenile Smoking) eingebraht worden. Nach dieser darf keine Person im Alter unter 16 Jahren rauhen oder Tabak in irgend einer Form brauchen: Uebertretungen follen mit einer Geldstrafe bis zu 10 Schilling geahndet werden. Außerdem soll es verboten sein, an junge Leute unter 16 Jahren Tabak in irgend welcher Form zu ver- kaufen oder abzugeben; die Strafe für Zuwiderhandlungen soll das erste Mal 20, im Wiederbolungsfall 40 Schilling betragen, beim dritten Mal kann auf Entziehung der V-rkaufserlaubnis -erkannt werden. (Bill 295, gedruckt am 4. August 1904)
Rußland.
Die russishe Kommission zur Bekämpfung der Pestgefahr hat di S e a rg CMDasrEa) und Dort Ggr für e rei erflârt. (Vergl. „R.-Anz.* vom 2. April und 24. Mai d. &. Nr. 79 und 120.) L E
S{weden.
Nach einer Bekanntmachung des Königlichen Kommerzkollegiums vom 6. d. ‘M. ist Lübeck als frei von Rot oder Springwurm erklärt worden. Vergl. „NR.-Anz.* vom 13. Januar d. J., Nr. 10.