1904 / 252 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 25 Oct 1904 18:00:01 GMT) scan diff

Der Ministerpzäsident Dr. von Körber empfing gestern, : vom Landeshauptmann Rhomberg geführte Deputation aus Vorarlberg in der An- der Durchführung des

W. L B

gelegenheit stantinopel erfährt, ha durchstichs bezüglichen

oberen Rhein-

Abschlusse \hweizerische regierung in entgegenkommendster Weise niht nur die Be- i: entfallenden der Mehrkosten der Regulierung in Aussicht gestellt, sondern auch das ernstlihe Bestreben an den Tag gelegt habe, die ins Stocken geratene Regulierungsaktion Er müsse deshalb die behrenden Ausfälle in dem Vorarlberger Landtag gegen die Bundesregierung um so mehr beklagen, als fie nur geeignet seien, cinen Mißton in das freundnachbarlihe Verhältnis Oesterreichs zur Schweiz hineinzutragen. i eue Freie Presse” meldet, find die Zoll- ämter an der deutschen Grenze angewiesen worden, die Nusfuhr von Futterstoffen im Gren innerhalb einer Zone von 10 Kilometern von Grenze, zuzulassen. Der Obmann des Polenklubs von Faworski ist, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern in Lemberg gestorben. __ Gestern abend fanden in Wien sieben zahlreih besuchte sozialdemokratishe Protestversammlungen gegen den eseßentwurf urchzogen die

Verhandlungen mehrung der

willigung

in Fluß zu Begründung ent-

Verlehr, D. 1. er beiderseitigen

Sofia berichtet, daß die

Adrianopel,

neuen dem vorliegenden Schluß der Versammlungen Straßen unter Schmährufen gegen den dem Stadtteil Margarethen fanden feine Zusammenstöße mit der Polizei statt. Dort wollten zahlreiche Teilnehmer durch die Siebenbrunnen- gasse ziehen; die die Straßen absperrende Polizei ging, nach- mit Steinen beworfen worden war, energish vor, die Nuhestörer und nahm mehrere Verhaftungen vor.

Teilnehmer Bürgermeister

W. T. B.)

Großbritannien und Frlaud.

Der Staatssekretär des Auswärtigen Lord Lansdowne ist gestern, wie „W. T.B.“ meldet, von seinem Landaufenthalt nach London zurückgekehrt.

Der russishe Botschafter Graf Benckend orff traf gestern abend von seinem Urlaub wieder in London ein. Bahnhof hatte sih, wie das „Reutershe Bureau“ berichtet, eine große Menge junger Burschen eingefunden, die den Bot- schafter mit anhaltendem Pfeifen empfingen. Einer von ihnen versuchte, mit einem Stock die Scheiben des Wagens des Bot- schafters einzuschlagen.

Dem Mayor von Hull is, nach einer Meldung des B.“ folgendes Telegramm von dem Sekretär des Königs Lord Knollys zugegangen :

Seine Majestät beaufcragt mich, Ihnen zu sagen, daß Allerhöhst- derselbe mit tiefem Kummer die Nachrißt von dem unberechtigten Akte erhalten hat, der gegen die Fischzrflotte der Norèsee b-gangen worden ist, und Sie zu bitten, den Familien derer, die von diesem \o bedauernêwerten j Königin und des Königs auszusprechen.

Gleichzeitig übersandte der König dem Mayor von Hull 200 Guineecn für die Opfer des Zwischenfalles in der

bedeutend.

Teilnahme eingegangen.

egraben worden.

Der Mayor von Hull sandte im Namen der Stadt dem Premierminister Balfour ein Telegramm, in dem er um volle Sühne und Sicherung gegen weitere russische Ueber- Der Premierminister erwiderte hierauf:

griffe bat. l j fönnen volles Vertrauen in die Handlungsweise der Regierung

e

Die „Daily News“ melden, der russishe Botschafter Graf

Benckendorff habe bald nah seiner Ankunft in London auf eine Anfrage ihres Vertreters geäußert, er ermächtige ihn, in seinem Namen dem englishen Volke zu sagen, daß er absolut sicher sei, daß das, was vorgekommen, ein beklagenswerter Er sei davon überzeugt, daß es un- nöotig sein werde, ausdrülich von seinem und seines Landes zu sprechen. Auswärtige Amt hat sih, dem „NReuterschen der Fischerei- betriebe in Hull und Grimsby in Verbindung geseßt und dadurch einen genauen Bericht über den Hergang bei dem Angriff der russischen Kriegsschiffe auf die Fischerflottille erlangt. Es sollen auf diese Erkundigungen gestüßte dringende Vor- stellungen an die russische Regierung gerichtet worden sein mit dem Bemerken, day die Lage nach der Auffassung der britischen Regierung keine Verzögerung zulasse.

Daejselbe Bureau erfährt, daß nah einer bei dem Aus- wärtigen Amte eingegangenen, die früheren Berichte ergänzenden russishen Kriegsschiffe zurü ck- gelassen worden sei, als die russishe Flotte weiterdampfte, und die Fischerflotte bis Sonnabend früh 6 Uhr überwacht habe. Das Handelsamt hat eine Besichtigung der beschädigten Fischerboote zur Abschäßung des Schadens angeordnet.

Das Fischerboot „Swift“, das von der Nordsee zurü- gekehrt ist, brate die Meldung, daß die nah dem Angriff

2ufall sei, sonst nichts. Bedauern

N r BELrretern Zuîtand.

finden beständig ftatt. Hunkho ertrvoartet.

sunken. der Kälte.

Türkei.

Wie das Wiener „Telegr.-Korresp.-Bureau aus Kon- : ben die Botschafter der Entente- mächte am Sonntag auf die Mitteilung der Pforte vom 18. d. M. kurz geantwortet, daß fie an der notwendigen Ver-

Zahl, der Offiziere festhalten müßten und nicht davon abgehen könnten, da sie entsprehende formelle Fn- struktionen ihrer Regierungen besäßen.

Serbien.

_ Ein gestern in Belgrad abgehaltener Kongreß der Liberalen, an dem etwa 3000 Personen teilnahmen, beschloß, dem „W. T. B.“ zufolge, auf einen von Ribaragz einge- brahten Antrag die Gründung einer Nationalpartei. Einige Hundert Anwesende, die mit diesem Beshluß nicht ein- verstanden waren, verließen sofort den Kongreß. Nah Schluß der Versammlung zogen die Teilnehmer vor den Konak und brachten dem König eine Huldigung dar, für die dieser vom Balkon aus dankte.

Bulgarien.

Dem Wiener „Telegr. Korresp. - Bureau“ wird aus erhandlungen mit der Pforte wegen der Rückkehr der Flüchtlinge, aus dem Wilazjet j die troß wiederholter Versprehungen von türkisher Seite immer wieder vershoben worden seien, von bulgarisher Seite in sehr gereiztem Tone Die bulaarishe Regierung solle bereits mit diplomatishen Agenten Natschowitsch gedroht haben.

Amerika.

Die brasilianische Deputiertenkammer hat, - wie j erfährt, den Geseßentwurf über die Neorganisierung der Flotte angenommen. Durch ihn wird die Regierung ermächtigt, 28 Schiffe auf fremdländishen Werften bauen zu lassen...

Asien.

Der General Kuropatkin meldet dem Kaiser unter dem gestrigen Tage: die erste mandshurishe Armee habe am 24. d. M. keine Kämpfe zu bestehen gehabt.

Der General Ssacharow meldet, wie dem „W. T. B.“ berihtet wird, dem Generalstab unter dem 23. d. M.:

In der Nacht zum 23. Okiober fand vor unserer Stellung auf dem P ut Lowe QURRE ein Scharmütel statt. Der Feind be- unruhigte die Arbeiter, die Befestigurgen anlegten. In derselben Nacht führten unsere Freiwilligen eine Rekognoszierung südwärts vom Dorfe Schabopu aus und erregten unter den Japanern im Docerfe Kudiasa Aufregung. Die Freiwilligen erbeuteten japanische Gewehre und Ausrüstungsgegenstände. Unsere Verluste find un- de! Eine nächtliche Rekognoszierung, die eine andere Frei- willigenabteilung längs der Eisenbahn unternahm, veranlaßte Japaner, das Aufwerfen von Schanzen einzustellen. Heute beschoß der Gegner am Tage durch Artilleriefeuer unser Zentrum.

Vom gestrigen Tage meldet der General Ssacharow dem Generalstab:

Berichte über Kämpfe in der Nacht zum 24. Oktober sind nicht î Auf den Stellungen beim Putilowhügel sind die efallenen Japaner nunmehr alle unter Erweisun ) Im ganzen sind 1500 japanische Leichen beerdigt worden. Eine aroße Zabl von gefallenen Japanern liegt noch vor den Stellungen unserer Truppen. #

Das „Reutersche Bureau“ Seri

Von der Abteilung des Generals Oku meldet

„Reutershe Bureau“:

_ Die Japaner fanden neun von den Russen im Stiche gelafsene Geschütze; die darüber eingegangene Meldung sagt nichts über deren Die beiden feindlichen Armeen warten jeßt den weiteren Gang der Dinge ab. Kleinere Vorvostengefehte und Artilleriekämpfe Es wird eine große Shlacht im Süden des Japanische Verstärkungen treffen in großer Zahl ein. _ Der „Daily „Telegraph“ me!det aus Tschifu vom gestrigen Tage, nah chinesishen Berichten aus Dalny sei ein japanishes Torpedoboot, als es sih dem Hafen von Port Arthur genähert, auf eine Mine gesloßen und ge- Die Truppen vor Port Arthur litten stark unter

Afrika. Der „Daily Telegraph“ erfährt aus Tanger, daß die

Lage in Larache“ sehr ernst sei. Die Stadt werde von Kabylen belagert. Die dort wohnenden Europäer hätten

T

Tanger um militärishe Hilfe ge)chickt.

der russishen Kriegsschiffe als vermißt gemeldeten Fischer- boote sämtlih unverfehrt seien.

Das „Reutershe Bureau“ meldet aus Cardiff, der a ¡6 der gestern abend mit Vorräten für die russishe Flotte den Hafen habe verlassen wollen, habe Nachmittags zu sinken begonnen. Telegraph“ zufolge habe die Untersuchung des Schiffes ergeben, daß cs unter der Wasserlinie angebohrt sei. Das Schiff sei vor- mittags noch vollständig scetüchtig gewesen. : Cardiff, daß einer von den auf dem Schiffe beschäftigten Arbeitern die Tat begangen habe, um für den Angriff der russischen Flotte auf die Fischerflotte Vergeltung zu üben. Der Wert der Ladung des Schiffes beziffert ih, der „Daily Mail“ zufolge auf 100 000 Pfund Sterling.

Der in Southampton angekommene Dampfer „Bitterne“ berichtet, er habe am Sonntag 4 russische Kriegsschiffe Brighton Kohlendampfern An demselben Tage hätten ein russishes Linienschiff und zwei Kreuzer erster Klasse

westlih steuernd, passiert.

eingetroffene russi\ch e sowie die beiden Transportschiffe sind wieder in See gegangen.

russische Dampfer „Espérance“,

Dem „Daily

Man glaube in

Seemeilen Booten Kohlen nahmen.

Sämtliche

Cherbourg Torpedoboote

Nußland.

Der Kaiser besichtigte gestern, wie dem „W. T. gemeldet wird, in Kronstadt die Kreuzer ,„

Parlamentarische Nachrichten. Das Haus der Abgeordneten nahm heute seine Be-

ratungen wieder auf. Der Präsident von Kröcher eröffnete die (93.) Sizung, welcher der Minister des Jnnern Freiherr von Hammerstein und der Minister der öffentlihen Arbeiten von Budde beiwohnten, mit folgenden Worten:

Meine Herren! Sie wissen, daß am Anfang September die

Verlobung Seiner Kaiserlihen und Königlichen Hoheit des Kron- prinzen und Ihrer Hoheit der Herzogin Cecilie zu Mecklenburg- Schwerin stattgefunden hat. (Die Mitglieder des Hauses

sih.) Ih habe geglaubt, in Ihrem Sinne zu

handeln, wenn ih sowohl Seiner Vtajestät dem Kaiser und König wie Seiner Kaiserlihen und Königlichen Hoheit dem Kronprinzen im Namen des Hauses meine Glückwünsche übermittelt habe. Es ift mir darauf von Seiner Majestät folzende Antwort zugegangen:

„Für die Mir im Namen des Hauses der Abgeordneten über-

mittelten freundlihen Glückwünshe zur Verlobung Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen \sprehe Ih Ihnen Meinen herzlihen Dank aus. Wilhelm.“ Pa j

Von Seiner Kaiserlihen und Königlichen Hoheit dem Kron- prinzen ift folgendes Telegramm eingegangen :

„Ich danke Ihnen aufrichtig für die mir im Namen des Ab-

geordnetenhauses dargebrahten freundlichen Glückwünshe zu meiner Verlobung. Wilhelm, Kronprinz. _ | Meine Herren! Seit der leßten Sitzung hat das Haus acht | seiner Mitglieder durh den Tod verloren. Es g ver-

am 13. Juli der Abg. Herbers (3, Arnsberger

Wahlbezirk, nl.), am 16. Juli der Abg. Dr. Schulßt- Bochum (5. Ärnsberger Wahlbezirk, nl.), am 20. Juli der

genaue Stelle der alten Fluß-

g. Thies (2. Lüneburger Wahlbezirk, nl.), am 4. Au senaue Stelle der

bg. Dr. Moriz (6. Oppelner Wablbezirk, Zentr.), der Abg. Neimn itz (7. Frankfurter Wahlbezirk, nl.), Abg. Graf ¡u Sol ms- am 7. September der Abg. von Wald ow- Wahlbezirk, konf.), am 22. September der (1. Kösliner Wahlbezirk, konf). den Andenken der Verstorbenen von den Sigzen erhoben h Der Präsident teilte ferner mit, daß der Abg infolge seiner Ernennung zum Chef der Reichskan niedergelegt hat, und daß von der Oberrechn Frage an

Absterben der Männer in den Städten das Geschlehts- nis in den böberen Altersflafsen beträchtlich ver'hiebt, hat er das Lebensalter von 30 bis i meinen wiederholen \sich dann die bereits geschilderten Ver- der bedeutende Zuzug nah der Großstadt aus der nächsten die starke Einwanderung in

befestigungen wurde zunächst die rinne und die ursprünglihe U ) Sqnitt die Böschung des alten Ufers erreichte, fanden sich dort, im Moor konserviert, Reste von Eichenpfählen und die Erweiterung der AÁusgrabungsgrube zeigte dann, daß ein Pfahlwerk, in bestehend, gerade

ih erstreckte, daß es als der

am 31. Au bis 50 Jahren Wahlbezirk,

rstenau (1. Fran

Ih sehe, daß Sie si

ödelheim (1. Stral

Berlin aus den östlichen Berlin 16,19 9% der männlihen und der weiblichen in diefem Alter stehenden Geburtébevölkerung inz Brandenburg ohne Berlin, 6,46% der männlihen und der weiblihen 30—50 Jahre alten Geburtsbevölkerung des öst- reußens —, die Anziehungskraft, die Berlin weithin im Deutschen f die erwerbstätigen Bevölkerungs\chihhten ausübt, das Ueber- des weiblichen Geshlehts bei der Nahwanderung, das des i der Fernwanderung. _ S blihe Zuzug ift seßhafter als der männliche. rlin find von den männlihen Zugewanderten nur 2,3 9/9, von n dagegen 5,3 %/o der Stadt erhalten geblieben. Es geht Seßhaftigkeit des weiblichen Zuzugs au daraus hervor, ch die Zahl der zuwandernden Männer viel größer ist, doch lter von 30 bis 50 Jahren bei der Volkszählung das weiblide in den Städten unter den auêwärts Geborenen ah der Zählung von 1900 bei den Zugezogenen männlihe Personen weibliche

im Alter von 0—16 Jahren

eng gestellten

südlihe Abschluß der kleinsten und ältesten Vershanzung am Ufer gelten mußte. Damit war bewiesen, daß die Lippe das alte Bett gerade in rômischer Zeit benußt hatte, daß die Verschanzung unmittelbar am Ufer gelegen war und daß nur ein s{hmaler Streifen der Ver- \chanzungen verloren gegangen war, als man in neuerer Zeit ; den Uferrand abgrub, um mit der gewonnenen Erde die | i im alten Lippebett teil- | weise aufzuhöhen. Ferner konnte nachgewiesen werden, daß | weitergestellie, aber tiefer geseßte Pfähle auch die anderen, größeren Befestigungen am Ufer entlang begleiteten. Diese Pfähle licßen sih genau bis zu den östlihsten und westlichsten von den Uferbefestigungen eingeschlossenen Punkten verfolgen. Reste einer Brücke haben ih bisher niht gefunden. Eine solhe ist auch wohl kaum vorauszuseßen, da sich der | Uebergang leiht durh Kähne oder eine Schiffsbrücke be.»ork- stelligen ließ. e E

Das zeitliche Verhältnis der verschiedenen Uferbefestigungen untereinander war shon im Jahre 1902 geftlärt. nun, von dem Jnneren dieser in Anlagen eine Vorstellung zu ge : ; inni des größten Teiles der Üferbefestigungen, in denen sich überall zwei bis drei aufeinander folgende Anlagen überschnitten, sehr Es darf hier daran erinnert werden, | daß alle Anlagen in Haltern nur aus Erde und Holz be- | standen und ihre Spuren daher nur durch sorgfältigste Beob-

«von Loebel| glei sein Mandat | l r gsfkammer die eregt worden ist, ob die Mitglieder des

Stags freie Eisenbahnfa f deren Ersaß die preußisen liquidieren.

ieder des Rei berehtigt sind, die Reisekosten, au Abgeordneten Anspru elegenheit wurde auf

ommission überwiesen.

männlichen be

haben, zu t orshlag des Präsidenten der Rechnungs:

das Haus

den weibliche gelegenen feuchten Stellen

Beratun Petitionen ein. y

(Schluß des Blaites.) {lecht fast stets

Es kamen n

Berlin Breskau

Statiftik und Volkswirtschaft. Einheimische und At e in den deutf

hen Grof,

i Erfafsung der Binnenwanderungen ist wegen ihrer grofez wirtschaftlichen Bedeutung eines der wichtigsten Ziele der modernen Statistik. Die Zuwanderung in die großen Städte und in die J; dustriebezirke und die Abwanderung vom Lande sind diejenigen Be, wegungen, die besonders die Aufmerk : vielen Städten werden die Zu- und Abzüge genau auf regelmäßig Ueberwiegen ¿zugewanderte rozentsaßz bildet. der „Zeitschrift für Sozialwissenschaft“ veröffentlichten Aufsaßze über die Einheimishen und die Zugezogenen in den Großstädten, in dem die Ergebnisse der legten Volkszählung ver- wertet worden, sind von je 100 in den 33 deutshen Großstädten am 1. Dezember 1900 ortsanwesenden Personen

¿ugewandert

mancher Hinsicht einzigen |

eführt würden. Daß dies innerhalb

bberufung ihres bei dem ganzen Zuz

bei den Eingeborenen . ..

bei der ganzen Bevölkerung . i In Cöln ist bei der Altersklasse von 30 bis 50 Jahren noch kein {uß vorhanden, wie überhaupt die Zahl der derten in Cöln klein ist. i L tâdten nah dem 50. Lebensjahre bei dem Zuzug ganz erbeblih überwiegt, so hängt dies von dem shnelleren änner in den Großstädten ab. em ol ) ch nit so bedeutend, um den Unterschied im Geschlehts- flären; der leßtere rührt zum größeren Teile davon zugewanderten weiblichen Dienfst- Stätte finden, während von

samkeit auf sich lenken. Jn

; rauen unter gezeichnet; erster?

i ihmwer war, leuchtet ein. e Geschlecht | 10

den Zugewan Wenn das tweibli

in allen drei S

Bevölkerung Großstädten Nach einem von Dr. Prinzing (Ulm) in

VII. Jahrgang, 10. Heft)

Lebengjahre i ist dieses no f Mauerwerk verbältnis zu erklären; eti her, daß viele der in die Großstädte boten hier heiraten und eine bleibende Stätte finden, e der männlihen Zuwanderung ein gut Teil wieder in die alte Heimat

Immerhin ( A ) ah neben zahlreichen Kohgruben, Pfostenspuren usw. auch einige Grundrisse von fkleinen Häujern dann der Teil der Uferbefestigung unter- | suht, der nur von der l ; i wo diese sih also ungestört durh nachfolgende Bauten finden mußte. Hier fanden sih denn auch Spuren von Holzbauten, die einen ganz regelmäßigen, einheitlihen Grundriß zeigten offenbar gleichförmig angelegte Baracken, die mit einem e Jn der allgemeinen Anlage gleichen sie, obwohl dem Charakter des Lagers als einer kleinen, vor: Befestigung : sehr fleinerem Maßstabe, den Barackenanlagen, wie wir hie aus römischen steinernen Standlagern, jeßt namentli aus dem Legionslager von Neuß, kennen. h î bei der Érforshung des großen Lagers noch besondere Auf- merksamkeit Einzelfunde verhältnismäßig noch werden,

flarzustellen.

davon aus anderen Großstädten

Zur Arbeiterbewegung.

iner Müllkut scher (vgl. Nr. 248 ._ E.) nahm, der „Voss. ‘Ztg.“ zufolge, eine zahlreih besuhte Ber- sammlung der Müllkutsher und Mitfahrer in wurde, daß die Bewegung noch keineswegs beendet sei; noch weni seien alle Stellen der Ausgesperrte l Die Hälfte der seßt gewesen, die eingestellten Ersaß minderwertig, wechselten fast tägli, da de und die Kutscher führen meist nach welchéem ) weitgebhendite Die Ausgesperrten werden in die Betriebe

Zw Ausfperrung der Berl

_Der Prozentsay der Eingeborenen bewegt sich in den Großstädten Stellung, in der auëgefübrt | Zaun umgeben waren. meist um diese Mittelzablen; die rheinländishen Großstädte (mit Ausnahme von Düsseldorf und Efsen) haben sehr viele Eingebo (Aachen 64,9, Crefeld 62,2, Barmen 61,5, Elberfeld 57,3, Cöln 51,1), ebenfo Straßburg (63,4); Charlottenburg dagegen hat sehr wenig Ein- S Ie jüngeren Datums das Wachstum einer Stadt it, desto größer muß natürlich die Prozentzahl der Fremdgeborenen sein. In den einzelnen Altersklassen sind die Eingeborenen sehr ver- schieden vertreten: je jünger die Altersklafse, desto mehr Eingeborene sind zu verzeihnen, da auch die Kinder der Zugezogenen zu ihnen ge- In Berlin waren von je 100 der Gesamt:

n wieder besetzt, wie mehrfach läße sei wohl vorübergehend be- kräfte seien jedoch ungescult und

Anforderungen obne Fahrschein.

übergehend angemessen

rihtet wurde.

die ft, desto arder iht gewachsen seien Diesen Jnnenbauten wird n Ö l 1 Es gelangte ein Beschluß. zur Annahme, Versammelten i - Unterstüßung angedeihen zu lassen. nit einzeln, Meer eet, i dreigliedringe Kommiîsion rde 1 i der Rücksicht, welhe die Polizei zum Nachteil der Einw 3 ¡um Schaden der Arbeiter gegen die Unternehmer übe, beim Berliner dium vorstellig zu werden. Die Arbeiter sämtlicher der Stadt Berlin wie wie dasselbe Blatt mitteilt, & l einer Bittschrift den städtishen Behörden Hauptsache die Einführung von Wotenlöhnen statt der bisher üblihen Stunderlöhne, nament- lid für Arbeiter der Werkstatt und der Wasserwerke sowie der Puter, Heizer, Kohlenkarrer und jährlich steigend bis \ | Für Verdichter, Wagenleiter und Wassermesserwechsler end bis 33 A Für Handwerker Anfangslohn 30 , eigend bis 39 4 Ferner zwishen Lohn

verpfl ichten, Ausgesperrten zugewandt : ) das Usfer- sondern nur geschlossen i j chdem alle Forderungen bewilligt sind. Eine wurde gewählt und beauftragt, ohner und

rechnet werden müssen.

bevölkerung Eingeborene beim Alter von 0—16 Jahren

in diesem wes [E V Uferkastellbereihs über den römischen Resten mehrere primitive die nah den zahlreichen darin fundenen Scherben ctwa dem VII.—VIII. nachchristlichen Fahrhundert angehören müssen und si einem früheren, wenige ter westlih gemachten Funde anschließen, der über dem zugefüllten römishen Graben Scherben karolingischer Zeit brachte. Es hat also in nahrömischer Zeit hier ain Ufer eine kleine Germanensiedelung bestanden. D ist, da gu beobachtete Funde aus dieser dunkeln Zeit verhältnismäßig selten sind, von Wichtigkeit und muß noch weiter verfolgt

militärisher Ghren kleine Hüttenpläße fanden,

Polizeipräsi

Wasserwerke Werkstatt-

Lohnforderungen

Îiet von der russifchen Meter wei

mittleren Armee unter dem 24. d. M.:

Die Nuffen baben am Freitag den Schaho wieder überschritten und fühxen jeßt eine Bewegung in der Nichtung auf die japanischen Stellungen aus. Sie errihten Verschanzungen in dem Maße, wie sie vordringen. Auch die Japaner sind leb werfen von Verschanzungen beschäftigt.

Der Marschall O yama berichtet, wie „W. T. B.“ aus Tokio meldet, daß nach nunmehriger Feststellung die Zahl in den leßten Kämpfen gefangen genommenen Russen 709 betrage. Von den 13 333 tot aufgefundenen Russen entfielen 5200 auf den rechten, 5603 auf den linken Flügel und 2530 auf die mittlere Abteilung.

aufgestellt und diese in

zusammen 40,8 , unterbreitet.

Die höhere Zahl des weiblichen Geshlechts im Alter von 16 bis Einheimischen entspriht der Tatsache, daß die inner fih an den Wanderungen mehr beteiligen als die Frauen; es ist dieser größere Zudrang der Männer zu den Städten nicht nur durch die militärische Dienstzeit verursaht ; denn der Männerüberschufß ist unter den Zuwandernden auch noch nah dem 25. Lebensjahre nath- So war im Durchschnitt der Jahre 1900 bis 1902 in Berlin die Zahl der zugezogenen Personen männlihen und weiblichen

auf 1000 weibliche 810 Männer,

Der Fund ist, da gut in 30 Jahren unter den Der Fund 4 f R E Hofarbeiter einen Anfangtlohn

von. 24 4, zum Höcstbetrage von 27 M

ingslinien der Uferanlagen

Kenntnis der l i ie Entdeckung eines zweiten

wurde namentlih noch durch 1 kleinen Tores der leßten Anlagen ergänzt. Die zweite Aufgabe der vergangenen Kampagne bestand in der endgültigen Aufklärung der beiden Ostfronten des rs. Es hat hier während der Okkupztionszeit einmal eine Verschiebung der Front stattgefunden, : ist das Lager nicht, wie früher angenommen wurde, verklein sondern vergrößert worden, indem

lohn 27 M, steig 1 steigend bis 36 4 Für Rohrleger 33 H. steigend d im Krankheitsfall um Auszahlung des Unterschiedes zwi! und Krankengeld, nah den Beschlüffen der Gemeind:behörden vom 25. Oktober 1901 usw. . .

Aus Athen wird dem „W. T. B.“ telegraphiert. daß nah genseitigen Zugeständnissen der Ausstand der Hafenarbeiter im (Val. Nr. 249 d. Bl.)

Geschlechts : im Alter von männlih 15—20 Jahren

das großen Lagers.

irâus beendet sei. man die Ostfront um fast Die größere Anlage hat also für die Die Konstruktion des Walls, der sih hinter ob, war die gleiche, wie wir sie au feststellen konnten: zwei on einander entfernt tief in den Boden etwa den gleihen Abstand Querriegel ver- feste Wände, die der aus

Nur vor dem 20. Lebensjahre überwiegt infolge des massenhaften Zuströmens von Dienstboten das weiblihe Geschlecht bei der Zu- wanderung.

Der haupts\ächlichste Lieferant für den Zuzug in den Grofßstädten ift deren nächste Umgebung und die zugehörige Provinz. in den deutshen Großstädten 55,6 9% der N gebenden, 44,4°/9 aus entfernteren Gebietsteilen. Die einzelnen Groß- städte v?erbalten sih bierin allerdings sehr verschieden ; fo stammen von dem reihsländishen Zuzug in Königsberg 85,7 9/9 aus Ostpreußen, in Breslau 83,5 9/% aus Schlesien, in Crefeld 8209/6 aus der Rheinprovinz, in München und Nürnberg 86,5 und 87,9 9/9 aus dem rechtsrheinisen Bayern, in Stuttgart 83,2 %/9 aus Württemberg, dagegen in Berlin nur 31,1 9/9 aus Brandenburg, in Frankfurt a. M. 28,4 9/9 aus der Provirz Hessen-Nafsau, in Essen 36/9 aus der Nheinprovinz, t Leipzig 41,4 9% aus dem Königreih Sachsen, in Altona 36,6 9/9 aus Es hängt dies zum großen Teil von der Lage Berlin, von dessen Bevölkerung 40,9 9%/9 hier geboren, 59,1 9% zugezogen find, übt weit binaus eine große Anziehungs- kraft aus, insbesondere ist der Zuzug aus dem ganzen östlichen Preuß?n ein sehr großer: es find dort 27,3 9% der Bevölkerung Berlins geboren. Bon der männlichen und der weiblichen Geburtsbevölkerung der Provinz Brandenburg ohne Berlin leben 10,710/6 (männl.) bezw. 12,29 9/6 (weibl) in Berlin; von der männlichen und der weiblichen Geburtsbevölkerung des ôstliden Preußens sind 3,64% (männl.) bezw. 4,15 9/ (weibl. nach Berlin verzogen. D Trennt man die beiden Geshlehter, dann ergibt sich, daß be! chgängig das weiblihe Geschledt mehr vertreten ist, bei der Fernwanderung dagegen da? Eine Ausnahme findet man nur bei der Zuwanderuns Von je 100 der in den de

Kunft und Wissenschaft.

Die Ausgrabungen bei Haltern an der Lippe im Jahre 1904.

en, welhe das Kaiserlihe Archäologische haft mit der Altertumskommission für Haltern an der hre weitergeführt Unterbrehung von Mitte Die Bedeutung, welche 6 ersten sicheren Römerplaßzes in Westfalen rechtfertigt den Um- Es soll auch

jüngere zu gelten. einem Doppelgraben erk in den Uferkastellen Pfählen, die etwa 3m v geseßt waren und unteren C hatten, waren durch HorizontalHölzer und bunden und bildeten so zwei E 4 Gräben ausgehobenen, dazwishen gepackten Erde Halt ver- lichen. So entstand eine Mauer aus Erde und Holz, die Nückseite wohl auch mit einer s wie sie auch an | Auch |

Es stammen ugezogenen aus den um-

_ Die Ausgrabun Znstitut in : 1 Westfalen seit einer Reihe von Jahren bei Lirpe unternimmt, find auch in diejem Ja worden. Sie haben mit einer kurzen in den Oktober gedauert.

; reinander emeinschaf El (

zum Teil an ihrer

die Feststellung diese verschen war.

fur die Frühgeschi hte Deutschlands hat, fang, in dem diese Arbeit an dieser Stelle kurz au ] ' lezten Kampagne hingewiesen werden, da weite Krei} s seit ihren ersten Anfängen mit Jnteresse

Es isst das eine Konstruktion, den vorrömischen Ringwällen in Germanien wiederkehrt. diese sind niht in unserem S Steinen und Erde roh aufgeschichtete Mauern, dene! ; Halt verlieh. Erst verhältnismäßig spät sind die | angen, ihre Kastelle mit einer und auch diese lbarer Ersaß für die Holzwand eine welche die dahinter geschüttete Erde Römerherrschaft in Deutsch- an ihre Stelle die hohe, dicke Befestigungsmauer.

Die beiden Ostfronten weisen ziemlich genau in threr dessen einfaher Grundriß zuerjt an dann auch an der inneren Die Gräben Erdbrücke unterbrochen.

en ausgeführt werden. _ (l f die hauptsächlihen Ergebnisse der se die Aus-

Schleswig-Holstein.

A En der Hauptstadt ab. Sinne Wälle,

denen Holz- riegelwerk 1 Nömer in Germanien dazu übergeg Mörtelmauer zu zunächst noch als unmitte mäßig starke Stirnwand, Erst in der Spätzeit der

grabungen von Haltern

A ;

ekanntlih gingen die entdeckung des {hon im t auf dem St. Annaberge bei Haltern nahgewie Kastells. Es folgte die Entdeckung eines Lande- und plaßes etwas weiter östlih am Ufer eines alten Lip dann die Auffindung des großen Lagers von 18 ha inhalt auf dem Hannover gen rüden nördlih von der nah W endlih die Feststellung von römi ef Lippeufer, unmittelbar westlich von der Stadt. t genannten Ste

Ausgrabungen aus von der Wieder- hre 1838 von dem Major Schmidt senen römischen Magazin-

der Nahwanderung dur “Die bi Mitte je ein Tor aut,

der äußeren Linie erkannt und genau entsprechend nahgew jezen an dieser Stelle aus, hinüberführt.

Zwei Türme springen ihrer hinteren Hälfte liegt das offener Raum bleibt, eind von

annten beherrshenden esel führenden Chaussee, und hen Befestigungen am alten

männliche aus dem öôftlihen Preußen nach Berlin. ) iesen werden konnte. treffenden Provinzen geborenen Personen wurden 1900 in Berlin

Entsprechend ) ea as Innere des Lagers zurück. Zwis f Doppeltor, während davor cin man den das Tor stürmenden ten aufs Wirksamste angreifen konnte. e Torform findet sich, ent)prehend in Stein überseßt, n Limeskastellen wieder. Sie ist dann weiter aus- aber ist noch ein spätrömisches Trier nach gleichen Prinzipien

s, denen auch Was zunächst die Befestigungen wir kurz als Uferbefestigungen

bereits 1902 festgestellt,

l mit Wall und Gräben

em Plaß, der nicht eine besondere Be-

Gedanke an eine Ueber-

auch jeßt Sommers

Die beiden zule llen waren e

beit dieses Ja am alten Lippeufer angeht, die ezeihnen wollen, ( ler ein und dieselbe Stelle viermal 1 umfaßt worden war. Es muß also dies weit vom großen Lager gelegen zugekommen sein.

über den Fluß, war, lag von Anfang an nahe zu Recht. s besonders dem Einwande zu alie Lippebett möglicherweise er “1h gerissen sei, wobei ein gro dann gar nicht. an einem Fluß: Diese für die Auffassung

Ostpreußen . Westpreußen

Selbst aus der entfernten Provinz Ostpreußen wandern mehr weibl! Personen nah Berlin als männliche, nur Schlesien {li des Männerübershusses der aus ferneren Ländern Zujie gemeinen Regel an. allen östlichen Provinzen am oße Anziehungékraft auf die Bevölkerun ie Aufnahme der Zählung ergibt nun y einen dauernden, «vie viele einen vorübergehenden Aufenthalt in der Großftadt genommen haben. Um einen Einblick in die dauernde Zuwandt/ rung zu erhalten, hat Prinzing seinen weiteren Berehnungen die Dt/ | völkerung von mehr als 30 Jahren zu Grunde gelegt, weil in dieser di: | Gruppen, die dem Strom der vorübergehenten Zuwanderung angt"

bei zahlreiche gebildet worden. i ) Tor wie die Porta Nigra in

haben sh in der Wallflucht bisher Ein großer, starker Wallinie, 1lles zu bestimmten Zwecken jeßt, nachdem sich die innere Linie at, als ein Jnnenbau der jüngeren llig genau in der Flucht des älteren

t sich bezügli nden der all nach Berlin ift unler rovinz selbst Breslau

ider nicht, wie vieie

Jm Grunde aus dieser Provi gangsftelle

nsten, da in der und besteht

Sonstige Türme E niht mit Sicherheit nahwei)e!

st in nachrömischer Zeit vom her Teil der Uferbefe)tigungen, lukufer gelegen hätten, ver- der ganzen Anlage lücklih gelöst werden.

fangs für eine Verstärkung d angesehen worden war, muß als die ältere herausge}te

nihtet sci | j en Periode gelten, der zufä

ältere Grabenpaar bereits zugeschüttet war, als man die Seiten-

| wände dieses Baues aufführte.

Dieses sind in kurzen Zügen die Ergebnisse der leßten For- hungen in Haltern. Sie haben wiederum mancherlei Gewinn und Aufklärung gebracht. Aber noch bleibt viel zu tun. Allein das große Lager, dessen Jnneres noch gar nicht untersucht ist, wird noch viel Arbeii geben, aber hoffentlih die Arbeit auh durd interessante Ergebnisse lohnen. Ein älteres Lager, dessen Reste unter dem großen Lager liegen, ist noh gar nicht näher untersucht. Von ihm steht bisher nur fest, daß der Graben seiner Ofifront

| im spigen Winkel zu den Gräben des größen Lagers verläuft

und ein breites Tor aufweist. Auch zum Annaberge, von dem die Untersuchung ausgegangen ist, müssen wir noch einmal zurückehren, um die Erfahrungen, die im weiteren Verlaufe der Arbeit gesammelt sind, auch diesem am schlechtesten erhaltenen Teile der Befestigungen bei Haltern zu gute fommen zu lassen. Endlich aber darf man nie aus dem Auge

| verlieren, daß die Ausgrabungen bei Haltern nur einen ersten

Schritt vorwärts bedeuten, einen festen Ausgangspunkt zu erneuten römish-germanishen Forshungen in Nordwestdeutsch- sand, deren Ziel die immer genauere Kenntnis des Zeit-

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abschnittes sein muß, ‘in dem dieser Teil unseres Vaterlandes

| zum ersten Male in der Geschichte auftritt und eine ruhmreiche

Nolle spielt. I:

A. F. Vor Eintritt in die Tagesordnung der ersten Sißung der

| Berliner Gesellshaft für Änthropologie _im Winter- | halbjahr gedachte der Vorsitzende, Professor Dr. Lifsauer des am

Sonnabendvormittag verstorbenen ‘Sebeimen Sanitätsrats, Profeffors Dr. Bartels, des langjährigen Vorstandsmitglieds der Gefellschatt,

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sowie mehrerer im Laufe des Sommers verstorbener Mitglieter.

| Kurzer Bericht wurde hierauf über den Greifêwalder Antbro- | pologenkongreß sowie den Stuttgarter Ämerikanistenkongreß erstattet. | Professor Dr. von den Steinen berichtete über neue, von

vollständig. | | l i E N L e | gesandte Nachrichten über den ia den undurhdringlihen Urwäldern

einem deutshen Arzt, Dr. Bleier, aus Santa Catarina- Brasilien

der Provinz hausenden wilden Indianerstamm, der sich bisher jeder

j E : T L M0 f E E M 4 | Berührung mit der Kultur zu entziehen gewußt bat. Auch | Or. Bleier versuhte während eines mehrjäbrigen Aufenthalts

in Santa Catarina vergeblih, die persdalite Bekanntschaft mit diesen Wilden zu machen. Es ist ihm jedoch gelungen,

von andern öIndianerstämmen und Brasilianern Kunde über die im vollständigen Naturzustande lebenden Wilden einzuzteben Auch ist es mözlich gewesen, einen Stammesgenossea zu photographieren, dcssen Gesichtszüge eber Intelligenz verraten als das erwartete Bezenteil N 4

Den ersten Vortrag des Abends hielt Professor Dr. Baefler ber altyèruanis%e Metallgeräte und durc{leucdtete erc : A2 4 v4 7 eruanis{che Mumien. Die kuntiv:

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peru ollen, überaus feinen Metall zerocbe, welche die alten Peruaner vor der spanischen Eroberung anzufertigen verstanden, legen die Frage nabe. in welhem Zustande sih bei ihnen die Metallurgie befand. Wußten sie z. B. das Kupfer und das Zinn ihrer Bronzen einzeln herzustellen und dann in bestimmten Mischung®s vervâltnissen miteirander zu legieren, oder gewannen si? diese Bronzen durch Ausshmelzen oder Zusamme-:s{melzen von Erzen, die beide Metalle enthielten, gleich als Metallmishungen? Die chemis\he Analvse ‘der verschiedensten metallenen Gegenstände aus veruantsch21 Gräbern belehrt darüber, daß nur die leßtere, unvoll?ommzenere und

dem Zufall preisgegebene Methode bekannt und geübt war ; de n fast jede Analyse ergibt verschiedene Zusammenseßung. Kupfer wech)-lt

zwischn 90x und 97 9/9, Zinn zwischen 4 und 89/0 und tas befonders bezeihnend ist es finden sich auch Bronzen mit 1349/9 Arten und bis 109/69 Silicium. Da Kuysersilikate in Peru reichlich vor-

handen sind, darf hiernach wobl als erwiesen gelten, daf die Peruanex fünstlihe Metallmishungen nit anders als durch das Aus]chm:lz-1 oder Zusammenschmelzen von Erzen herzustellen verstanden. Gie Ausnahme von dieser Regel {einen nur Silber un Gold zu machen, die man zicmlih rein zu gewinnen wußte, wenn au jedes der Metalle im reinsten Zustande starke Beimischungen enthielt, Silber von Kupfer bis 11# 9/0, selbst von Gold bis 185 ?/0. Goid wurde am meisten geschäßt, die Kunst des VBergoldens war bekannt, ebenso

die des Plattierens mit Silber. Innerhalb der 1m Yoraiis stehenden dargelegten Grenzen ihres Könnens waren die Peruaner ge- \hickte Metallurgen, wovon auch die Trümmer vieler uralter Schmel;- ôfen zeugen, denen man öfters begegnet. Wie aus jeinen früherer

große Sammlungen aus peruanishen Gräbern, fowohl aus Gräber! an der trockenen Seeküste, in deren Dünen es mitunter jahrela

nicht regnet, als aus dem gebirgigea Innern nah E ropa gebra?. Darunter befindet si eine beträhtlihe Anzabl von „Mamie! säen“, wie die Form zu bezeichnen ift, in der die alten Peruaner ihre Toten be- grüben, die fie niht einbalsamiert, in sigender oder hedender Stellung die A:me verschränkt, die Hände bäufig das Gesicht bedeckend, unter Bei- gabe von allerlei auf die Beschäftigung des Toten bezüglichem Gerät fest in baumwollene Stoffe einwickelten. Dem dur das Einwicieln entstandenen Sack oder Ballen wurde dann, um seinen Inhalt zu fennzcicnen, zumeist ein hölzerner Kopf mit bemaltiem Geficht, bölzerner Nase und Federkrone aufgeseßt, und dem @anzen zur wetteren Sicherung nah sorgfältiger Vernähung tes Stossendes mil den

mebreren Stoffwindungen darunter ncch eine Verschaürung von Stricken

o [einel [ 1

Mitteilungen in der Gesellschaft bekannt ist, hat der Vortragende vol :

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aus Niedgras oder Stroh -gezeben. In Berlin hat man nun versudt, einige dieser Mumiensäcke aufzuwicckeln, was sich aber als eine sehr mühsame Arbeit berausftellte. Der greuliche Fnhalt von vier

dieser geöffneten Mumiensäke wurde im Lichtbilde vorgeführt. Cr bewies, daß die überaus große Trockenheit des Gräberfeldes die Folge gehabt hat, a:ch ohne Einbalsamierung die Mumifizierung in folh’in Umfange zu bewirken, daß die Züge der Leichen noh kenntlih find. Da si aber das Aufwickeln der Mumiensäcke außer der damit vcr- bundenen Mühe als lohnend nur in dem Falle heraus- stellt, daß Kostbarkeiten von Stein oder Metall dem Toten beigegeben sind, so kam der Vortragende auf den Gedanken, den Inhalt der Mumienfäcke mittels Röntgenstrahlen zu durchleuhten. Die praktisbe Ausführung hat eigenartige, teilweise. ret merfwürdige Röntgenbilder geliefert Es waren 12 folcher Mumiensäcke, die der Vortragende in Lichibildern vorführte. Das erste Bild zeigte den ‘Mumiensack, so wie er sich dem Auge darbietet, und entsprah der oben von diesem Dari aus Stoff gegebenen Beschreibung Das ¿weite Bild ließ die Umhüllung dagegen nur in Greitali eines mehr oder weniger durchsihtigen Schleiers erscheinen, zeigte dagegen d2n I halt,

sow-it für Röntgenstrahlen undurchckringlih. in der betannten Schärfe eines Shattenbildes. Hierbei hat fih nun heraus (estellt, daß die Lage der Leiche niht immer der Lage entspricht, ln der aa jene vermuten darf, wenn man die durch aufge seßt n, füntilichen Kop als Oberscite des Mumiensackes bezeichnete als solche Ann In zwei Fällen lagen die Mumien mit dem Kopf A unten im Vumiexsackl, in zwei anderen Faun befanden E zwei, in einem Falle sogar drei Mumien in einem Mumiensack Alle diese interessanten Fesistellungen wurden au? ch1 mittels Rôdi tg n- durleuhtung gewonnen. Als eine Seltsamkeit dar! noch ARgASIO werden, daß eine der aufgewickelten Mumien Ges R erhaltene, glänzende Augen zeigte, die sih bei der Untersu{nnz aber als Augen des Tintenfishes ergeben haben ollen, denen angeolih di Eizenschaft beiwohnt, steinartige Be'chaffenbeit anzunehmen und 1a diesem Zustande sich gut zu konservteren. R 29 Als zweiter Nedner des ‘Abends }prac) Profeffor Dr. Shwei

of of f Tor iunaen L IND furth über seine steinzeitlihen Fors{Wungen In Vel Ä n. Es handelt fi abei wieder ur die Frage der Eolithi ¿gypten. Es handelt sih dabei wieder um die Frage be, E 7 ; i f T Tho d S H der Feuerfteinartefafte, aus Fundorten, deren berührtHeit cit dos Zeiten ihrer Verschüttung, die bis in die Pliocânzeit, die icyle Periode des Tertiärs, und in frühe Perioden des Tiluvtums btnautreiwen,

tundlegend te überraschend g ) das durch einen Schnitt in der Niederung. unterh Beoba R 20y Mas

hören (Studierende, Techniker, Soldaten, junge Kaufleute, Dien|t- Die genaue

B boten u. a.), viel weniger zahlreich vertreten sind. Da aber d Walles liegt.

alb der Ufer-

unzweifelhaft erscheint. Der Vortragende hat 38 solher Dertligkeiteg