1856 / 157 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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1296

Fünf Schrauben - Dampfer haben s\ch in die Nähe des Winter- Palastes begeben ; andere haben Anker geworfen im finnischen Meerbusen ; viele sind mit dem Herbeiholen der Räderboote aus Reval und Riga beschäftigt. Die größeren Schiffe dèr Kriegs- fNotte sind aus dem Hafen auf die Rhede hinausgesegelt. Nach einem Tagesbefehl im „Maritimer Sammler“ wird aus drei Equi- pagen der weiland Flotte im Schwarzen Meere eine Flottenbrigade im Caspischen Meere gebildet. Jn Archangel is eine Equipage (die 32ste) von der ehemaligen Flotte des Schwarzen Meeres ein- getroffen. Die im Schwarzen Meere zurücckgebliebene 44. Equipage erhält die Ordnungs - Nummer 33, Auf dem Rückwege in die aaa Ba n lis B die E marschirt, welche

nach dem muthma en nordwe en Kriegstheater - geben hatten. (H. B. H.) E I

Statistishe Mittheilungen.

__— (Die Kreiseintheilung des preußischen Staates. Die 25 Regierungsbezirke des preußischen Staates alt 4d mancherlei fleinen Aenderungen in der durch Verordnung vom 30. April 1815 verbesserten Einrichtung der Provinzial - Behörden und in der Ein- theilung der Bezirke zur Zeit in 1 exemten Stadtbezirk (Berlin), 331 landräthliche Kreise, darunter 6 Stadtkreise, und in die Oberämter der O e

. Die Za er landräthlichen Kreise vertheilt sich auf die Provi und die 25 Regierungs-Bezirke des Staates M8 | M

I. Provinz Preußen: 57 Kreise, darunter 2 Stadtkreise (Fönigs- berg und Danzig). Von diesen 57 Kreisen gehören 20 zum Regierungs- Bezirk Königsberg, 16 zum Regierungs - Bezirk Gumbinnen, 8 zum Re- gierungsbezirk Danzig und 13 zum Regierungsbezirk Marienwerder.

11. Provinz Brandenburg: 30 Kreise. Von diesen gehören 14 zum Regierungs-Bezirk Potsdam und 16 zum Regierungs-Bezirk Frankfurt. egi O A 26 Me Von diesen gehören 12 zum

l - ettin, um Regierungsbezirk Negierungs-Bezir Ss z g gsSbezirk Cöslin und 4 zum

V. Provinz Schlesien: 58 Kreise. Von diesen gehören 23 zum Regierungs-Bezirk Breslau, 19 zum Rentetksie cler M ne 16 zum O eie Oppeln.

« Provinz Po sen: 26 Kreise. Von diesen gehören 17 zum Regie- rungs-Bezirk Posen und 9 zum egietiigs-Bozirk Serb : s VI. Provinz Sachsen: 40 Kreise, darunter ein Stadtkreis (Magde- Eh e 40 e geren 15 zum Regierungs-Bezirk Magde-

; ierungs-Bezir / tegier : Beztrt Erfurt. g gs-Bezirk Merseburg und 9 zum Regierungs

_VIJ. Provinz Westfalen: 34 Kreise. Von diesen gehören 10 zum Regierungs-Bezirk Münster, 10 zum Regierungs-Bezirk Minden b 14 zum V Ren Arnsberg.

. Die Rheinprovinz hat 60 Kreise, darunter 3 Stadtkreise (Köln, Aachen, Trier). Von diesen 60 Kreisen gehören 11 zum T eina Belirf A hun ri PMUDau, 12 zum Negierungs-

s egierungs- | le- rungé-Bezie b 3 gtierungs-Bezirk Aarhen und 13 zum Regie

Einen reellen Zuwachs hat der Kreisbestand des Staates in neu Zeit nur durch das Fürstenthum Lichtenberg A welches der Stone Preußen durch Staats8vertrag vom 31. Mai 1834 von dem Herzoge von Sachsen-Koburg-Gotha überlassen wurde und jeßt den Kreis Wendel im Regierungsbezirk Trier bildet. Der numerishe Bestand der Kreise da- gegen war seit dem Zahre 1815 durch mehrfache Zusammenlegungen Tleinerer Kreise eher verringert worden, bis zuleßt theils Nücksicht auf die starke Vermehrung der Einwohnerzahl einzelner Distrikte, theils das Streben nah Erhaltung älterer werthvoller Ucberlieferungen wieder zu einzelnen KreiSabzweigungen und Trennungen führte. Die neueste Trennung dieser Art war die Bildung des Kreises Neurode im Regierungsbezirk Breslau, dessen Abzweigung bom Glagzer Kreise dur Allerhöchsten Erlaß vom 26. August 1854 genehmigt worden war und im vorigen Jahre bereits zur Aus- führung gebracht worden is. Der Kreis Neurode ist unter den 331 jeßt vorhandenen Kreisen shon mit gerechnet. Eine abermalige Erhöhung der Zah! werden wir erhalten, so bald die Allerböchsten Ortes erst unterm

Osten v. M. erfolgte definitive Genehmigung der Abzweigung eines ‘Le Moers von dem bisherigen Kreise Geldern im Negierungs-Bezirk Düsseldorf zur Ausführung gebracht sein wird. Der Allerhöchsten Be- s Ing nah soll nämlich die Abzweigung dieses neuen, des künftigen F ften Kreises erfolgen, so bald die dadurch dem Staate erwachsenden n A ARabia e E sein werden.

Det andräthen sind 2 zugleih Stadt-Polizei-Präsi

nämli die in den Stadtkreisen Königsberg Jud Dana, as Main Min au gar keine Kreis-Secretaire haben; 3 Landräthe sind zugleich S t-Polizei-Direktoren, und zwar die in den Stadtkreisen Magdeburg, L B und Aachen. Jm Stadtkreis und im Landkreis Trier fungirt als On rath eine und dieselbe Person. Nach §. 38 der Verordnung vom . April 1815 vertritt in jeder Stadt, die ihren eigenen Polizei - Diri- genten hat, der Leßtere die Stelle des Landrathes. Zur Zeit hat z. B rae Breslau neben dem Kreis - Landrath ihren eigenen Polizei- Tre tentes, Besondere Polizei - Directionen finden fich in den Städten h nd Adam, Frankfurt, Stettin, Köslin (wo der Polizei - Direktor z ug TN T ürgermeister ist), Posen, Halle, Düsseldorf, Barmen, Koblenz

Die Ober-Amtseintheilung in den durch Staatsvert

| ra . De-

E a l eri Enenen Hohenzollernschen Landen beruht Af Unlerböd, pour D om 18, Januar 1854. Nach demselben zerfallen diese Lande fieben Ober-Amtsbezirke, nämlich in die Ober- Aemter Hechingen, Sig-

Oberämter Straßberg und Glatt, desgleihen das Ober-Voigteiamt Ach- berg wurden aufgehoben. Die 7 rlizaes Oberämter find zu Le E O Ae Fiws zwei breubishe Kreise, und nur die i ersten

aben nebe i Secrétaîre, (Pr. C.) n den Oberamtmännern besondere Oberamts

Marktpreise.

/ Berlin, den 5 Juli.

Zu Lande: Weizen 4 RBthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 4 Rthlr. 10 Sgr. Roggen 3 Rthlr. 20 Sgr., auch 3 Kthlr. 7 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 2 Rihlr. 15 Sgr. Hafer 1 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr 18 Sgr. 9 Pf. / j

Leipzig», 4. Juli. Leipzig - Dresdener 290 G. Löbau - Züt- tauer 675 G. Mie dchites- Laderider 348 G. Berlin-Anhaltische 75 Br Berlin - Stettiner 156 Br. Cöln - Mindener —. Thüringische 1242 Br. F riedrich-Wilhelms-Nordbahn —. Altona-Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank - Actien Litt. A. o. B. 145; Br.; Litt. C. 129 G. Braupn- schweigische Bank - Act’en alte 146 Br., do. von 1856 144 Br. Wei- marische Bank-Actien Litt. A. u. B. 135 Br. VViener Banknoten Oesterreichische Sproz. Metalliques 845 Br. 1854er Loose 1854er National-Anleihe 86 G. Preuss. Prämien-Anleihe —. j

Œamrmburg, 4. Juli, Nachmittags 2 Uhr 32 Minuten. _ Schluss-Course: Preussische 43proz. Staats-Anleihe 4100. s d es Prämien-Anleihe 1141. 5 Br. 3proz. Spanier 375. proz. Spanier 234 G. Stieglitz de 1855 2: Berlin-Hamburger 105. Cöln-Minden 158. Meck udweór 58. (agdeburg - Wittenberge 48. Berlin - Hambnrger ste Priorität 100. Cöin-Minden 3te Priorität 90 Br. Stille. Stieglitz 955 G. N Getreidemarki. Weizen und Roggen matter, bis jetzt ohne ekannte Umsätze. Oel fest, loco 294, 5, pro Herbst 293. Zink, 2090 Ctr. e us 1577 , 500 Ctr. loco 15B-, | ondon lang 13 Mk. 15 Sh. not., 13 Mk. 225 Sh. bez. London k 13 Mk. 33 Sh. not,, 13 Mk. 42 é äm 36, 35. VVien 772. he E 5 5 Sh. bez. Amsterdam 36, 35. VVien 773. ag S A i M A 4. G Nachmittags 2 Ubr 24 Mio. proz. National-Anleihe un le kacti G I - A bei lebhaftem Geschäst. H R t Pee A S A Schluss - Course: Neueste preussische Anleihe 1123. Preussische Kassenscheine 1045. Cöln-Mindener Eisenbahn-Actien —. Friedrich- VVilhelms - Nordbahn 62%. Ludwigshafen - Bexbach 1503 Frankfurt- Hanau —, Berliner YVVechsel 1043 Br. Hamburger Wechsel 887. Lond. Wechsel 1185. Pariser Wechsel 93%, Amsterdamer W ech- sel —. Wiener Wechsel 1175, Frankfurter Bank - Antheile —. 3proz. Spanier 403. f1proz. Spanier 255 Kurhessische Loose 394. Ba- A 10008 Q „on: Metalliques 827. 4#proz. Metalliques 723. er Loose . OesterreichiscÌl lonal- 3 Ï R 2008 A s rrelich1sches National-Anlehen 837. Oesterreich. Amsterdam, 4. Juli, Nachm. 4 Uhr. Russische und Oesterreichische Effekten begehrt. Schluss - Gourse : Îproz. österreichisches National - Anlehen 805. proz. Metalliques Lit. B. 86. Sproz. Metalliques 79;. 24proz. Metaliigues 405. 4proz. Spanier 25% 3proz. Spanier 405. HSproz.

4 Prenus- Oesterreichische Aproz. Loose

(Wolff's Tel. Bur.)

Russen Stieglitz 945. Sproz. Russen Stieglitz de 1855 955. Mexi 225. Holländische Integrale 645. L : H as Getreidemarkt. Weizen und Roggen unverändert stille, Raps,

pro Herbst 80. Rüböl, pro Herbst 452.

London , 4. Juli, Nachmittags 3 Uhr. (Wolffs Tel. Bur.) Consols 95%. dAproz. Spanier 243, Mexikaner 225. Sardinier 924. Oproz Russen 111. Aipror. Russen 984.

: Getreidemarkt. Weizenmarkt sehr flau, Preise jedoch unver- ändert. Hafer 6 Pence bis einen Schilling billiger.

Liverpool, 4. Juli, Mitiags 12 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Baumwolle: 6000 Ballen Umsatz. Preise 4 höher als am ver- gangenen Freitage.

Paris, 4. Juli, Nachm. 3 Uhr. (Wolfl's Tel. Bur.) Die 3proz. eröffnete bei starken Verkäufen zu 72, 20, hob sich auf 72, 30 wich auf 72, 05 und schloss bei bedeutenden Umsüätzen matt zur No: tiz. Eisenbahn-Actien waren sehr sest.

i Schluss - Course: 3proz. Rente 72, 05. 4zproz. Rente 93, 75. 3proz. Spanier 39%. 1proz. Spanier —. Silberanleihe 884 coup. det.

Königlicde Schauspiele.

Sonntag, 6. Juli, Jm Opernhause. (119te Vorstellung) : Tas hübsche Mädchen von Gent. Borher: O h Madame Amalia Anglés de Fortnni und des Herzoglichen Hof- Opernsängers Hrn. Killmer aus Koburg. Mittel-Preise, Im Schauspielhause. Keine Vorstellung. Montag, den 7. Juli, sind die Königlichen Theater geschlossen, Dienstag, 8. Juli. Jm Opernhause. (120ste Vorstellung :) Aladin, oder : Die Wunderlampe. Vorher: Gesangvorträge der Madame Amalia Anglés de Fortuni, Königl. spanische Hofsängerin und Professorin des Gesanges am Konservatorium zu Madrid, Met

er Billetverkqu bin D P f zu dieser Vorstellung beginnt Montag, Wegen einer nöthigen Reparatur werden dann auh bis auf

maríngen, Gamertingen, Haigerloch, Wald, Troctel urstli Fürstenbergischer Bezirk) und Ostrach (Fürstlich Tarióster Bezirt), Q

Weiteres die Vorstellungen im Königl. Opernhause ausgeseßt.

Magdeburg ist der wiederholten Wechselfälshung ake verdächtig und hat fich von hier entfernt,

_tuch, feinem leinenen Hemde, einem Paar bor-

1297

Oéffeuntlicher Anzeiger.

{1308] Steckbrief. Oer unten näher bezeichnete ehemalige Kauf- mann Ern st Wilhelm Albert Thiele aus

daß sein gegenwärtiger Aufenthalt zu ermit-

E R Ein Jeder, welcher von dem Aufenthalte des Thiele Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon unverzüglih der näch- sten Gerichts - oder Polizei - Behörde An- zeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Ci- vil- und Militairbehörden des In- und Aus- landes dienstergebenst ersucht , auf denselben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen, und mit allen bei ihm fih vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gefängniß-Expedition abzuliefern.

Es wird die ungesäumte Erstattung der da- durch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.

Berlin, den 30. Juni 1856. Königliches Stadtgericht.

Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommisfion IL., für Voruntersuchungen.

Signalement des Thiele.

Derselbe ist 26 Jahre alt, am 10. A 1830 geboren, 5 Fuß 45 Zoll rheinländisch groß, hat blonde Haare, graubraune Augen, blonde Augenbrauen, ovales Kinn, freie Stirn, gesunde Gesichtsfarbe, spiße Nase, mittleren Mund, blonden, etwas in's röthliche \chei- nenden Bart, vorn gesunde Zähne; hohe Schultern, die rechte etwas abhängend, spricht die deutsche Sprache, und hat folgende besondere Kennzeichen: Trägt etnen starken Backenbart, und einen kleinen Schnurrbart, die fich kreisförmig mit einander fast verbinden, Am linken Armgelenk hat Thiele eine kleine Warze. VBekleidet war derselbe mit einem blauen Düffel - Ueberzieher mit {warz und grau fkarirtem wollenen Schooßfutter, einem kleinen schwarzen Oberrock von Halbtuch, schwar- zem Atlas - Schooß und Leibfutter, und gelb- seidenem Aermelfutter, einer braungeblümten Kaschmir - Weste, einem s{chwarzen Atlas - Hals-

geshuheten Halbstiefeln, einem Paar blaubaum- wollenen Strümpfen , gez. H. T.

[1297] Warnung:

Bei dem Schmiedemeister Lehmann und dessen Ehefrau Wilhelmine, geb. Kärgel zu Beutnigz, lebten im Ausgedinge die Eltern des Lehmann, die Schmiedemeister Lehmann- hen Eheleute. Am 6. September 1853 wurde die Ausgedingerin Lehmann in Folge des Ge- nusses eines Theils der von ihrer Schwieger- tochter erhaltenen, mit Quark geschmierten Brod- schnitten krank; sie bekam Uebelkeit, Erbrechen und heftigen Durchfall , und es stellte sih end- lich eine Lähmung der Hände und Füße ein, Auch einige Kinder, die von den Quarkschnitten

* der Ausgedingerin genossen , bekamen Uebelkeit, Erbrechen und Durchfall, ohne daß sie jedoch einen weiteren Nachtheil davon trugen. Nach ärztlichem Gutachten waren die Krankheits - Erscheinungen bei der Ausgedingerin Lehmann von der Art, daß sie hôchst wahrscheinlich die Folgen einer

Arsenikvergiftung waren. Nach diesem Vorfall entstand der Verdacht, daß der am 5. August 1851, nah ganz kurzem Kranksein verstorbene Ausgedinger Lehmann gleichfalls Gegenstand ciner Vergiftung gewesen. Nach Aufgraben des Leichnams, Obduction und chemischer Unter- suchung desselben durch Aerzte und Apotheker ergab sih denn auch mit Bestimmtheit, daß der Ausgedinger Lehmann in Folge des Genusses von Arsenik gestorben war. Beider Vergiftun- gen verdächtig, wurden die verehelichte Schmidt Lehmann, Wilhelmine geb. Kärgel zu Beutnig und deren Mutter, die verehelichte Mühlenmeister Müller, verwittwet gewesene Kärgel, Anne Elisabeth geb. Stein zu Biberteih zur Untersuchung gezogen. Jn Be- treff der Vergiftung der Ausgedingerin Leh- mann, hat die verehelihte Schmidt Leh-

rger erhalten, um es ihrer, dem Trunke ehr ergebenen Schwiegermutter, von welcher sie viel zu leiden gehabt, auf einer Quarkschnitte beizubringen und nachdem ihr später von ihrer Mutter Quark geschickt worden, das Gift mit einem Messer zerdrückt und ihrer Schwieger- mutter auf Quarkschnitten gestreut, gegeben. Die verehelihte Müller hat verschiedene An- gaben gemacht: sie habe das Gift ihrer Tochter nur gegeben, um die Ratten damit zu vertilgen ; fie habe auf eine Klage ihrer Tochter über die Ratten und zugleich über ihre Schwiegermutter ihr das Gift gegeben uud dabei gesagt, sie solle es für die Natten aufstellen und wenn es zu viel wäre, der Mutter etwas geben; sie habe das Gift von ihrem Ehemanne erhalten für ihre Tochter, welche es der Schwiegermutter geben solle, diese würde danach einige Tage frank sein und dann sterben. Jn Betreff der Ver- | giftung des Ausgedingers Lehmann hat die verehelihte Schmidt Lehmann in der Vor- untersuhung zugestanden, auf ihre Klagen über | ‘die Trunkenheit ihrer Schwiegereltern und ihrer Noth mit denselben, namentlih mit dem Ausse- ; gedinger Lehmann, von ihrer Mutter Natten- gift in der Größe eines halben Fingergliedes | oder Fingerhutes von weißer Farbe mit der ; Weisung bekommen zu haben, dieses ihrem | Schwiegervater in das Essen zu geben, der daran j sterben würde, dasselbe zerrieben und mit der Absicht , ihn zu tödten, ihrem Schwiegervater unter ein Gericht Erbsen gemischt gegeben zu haben.

standen, ihrer Tochter das Gift gegeben zu haben damit sie es ihrem Schwiegervater heibringe, weil sie von diesem sehr geplagt werde, sie

halten haben, am 30. und 31. Oktober und 1. November 1854

handlung haben Beide ihre früheren Aussagen zu haben, denselben den Trunk abzugewöhnen.

der Vergiftung der beiden Lehmann vorgelegten Fragen, hat das Schwur- gericht zu Sorau am 1. November 1854 auf Grund der §Yÿ geseßbuhs das Urtheil dahin gefällt :

helmine Lehmann, geb. Kärgel, wegen

Mordes, und die verehelichte Mühlenmeister Anne Elisabeth Müller, geb. Stein, wegen Theilnahme an einem Morde und einem versuchten Morde mit dem Tode zu bestrafen. H a Durch dasselbe Erkenntniß wurden gleichzeitig Beide von der Anschuldigung des Mordes an den Müller - Lehrling Blum, Hause der verehelihten Müller am 1. März 1850, zu einer Zeit, wo die verehelichte Schmidt Lehmann sich noch unverheirathet dort befand, ebenfalls nach furzer Krankheit gestorben war, unb in dessen Leichnam sich bei späterer Untersuchung das Vorhandensein von

Arsenik ergeben hatte, freigesprochen. N Das Erkenntniß vom 1. November 1854 ist

nach beschrittener Rechtskraft von Sr. Majestät durch das Confirmations-Reskript bom 6. Mai 1856 bestätigt und am 24sten desselben Monats durch Enthauptung der verehelichten Lehmann und Müller zu Sorau vollstreckt worden. Sorau, den 26. Juni 1856. Königliches Kreisgericht, Abtheilung 1.

[1183] Bekanntmachung.

Bei dem in der Naht vom 31. August zum 1. September 1854 an der Woldenberger Bahns- hofs - Post verübten Diebstahl is auch ein von

mann in der Voruntersuchung ausgesagf, fie habe von ihrer Mutter ein Stück Rattengift von der Größe eines halben

dem Kaufmann Eduard Heimann bei dem Post- Amte in Konitz eingelieferter Brief an Gebr. * Meyer in Berlin mit der Russisch - Polnischen

Die verehelihte Müller hat gleichfalls zuge-- | [818] Proclama.

will jedoh zu dieser That von ihrem Ehemann ' verführt sein und von ihm auch das Gift er- |

ur Entscheidung der Sache stattgehabten Ver- A ; E 8 Pf. exkl. der fixirten Gefälle von 591 Thlr. insoweit widerrufen, als sie behauptet, das Gift den Ausgedingern A Ly zu E | daß es tödtlich sei, nur in der icht gegeben | j ¡ s Tkel ed | an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Nach der Beantwortung der, den Geschwo- ; renen nah dem Schlusse Ie v Baeii@ j i tattgehabten Beweisaufnahme rückfihtlich | : | N i A | suchen, haben sich spätestens im Termine mit | ihren Ansprüchen bei dem unterzeichneten Ge- _rihte zu melden.

31. 32. 34. 35. 175. des Straf-

eines Mordes und wegen eines versuchten |

der in dem !

Schap-Obligation Nr. 20,332 über 150 Rubel

| Silber entwendet worden.

Coupons und Talons find der Obligation nicht beigefügt worden.

Die Entwendung diéser Obligation“ wird hiers durch zum Zweck der Amortisation öffentlich be- kannt gemacht.

Frankfurt a. O., den 16. Juni 1856.

: Der Ober-Post-Direktor. Schroeder.

[1049]

Nothwendiger Verkauf. Königliches Krei8geriht Berlin. Erste (Civil-) Abtheilung.

Den 23, Mai 1856.

Das dem Schankwirth Anton Franz Mathias Krist gehörige, auf dem Gesundbrunnen, Bads- straße Nr. 59, belegene, im Hypothekenbuche bon den Umgebungen Berlins im Niederbarnimschen Kreise Vol. I. Nr. 6 pag. 49 verzeichnete Grund- stück, abgeshäßt auf 5081 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf. zufolge der nebst Hypothekenscheine in unserm

V. Büreau einzusehenden Taxe, soll

am 19. Dezember 1856, Vormittags

11 Uhr, anordenilicher Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, subhastirt werden.

Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hypothekenbuche nicht dg A6 Neal - Forde- rung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen,

| haben ibren Anspruch bei dem Subhastations-

gerichte anzumelden.

Das dem Gutsbesißer Ludwig von Ostan-Ofta- szewsfi gehörige, im Berenter Kreise belegene adliche Gut Lubieszyn, wozu gehören die Pustkower Lubieszynnek, Parowo, Ober- und Nieder-Hornkau

Bei der vor dem Schwurgericht zu Sorau | und Burowo, abgeschäßt zufolge der nebst Hh-

pothekenshein im Prozeß-Büreau einzusehenden landschaftlichen Taxe auf 25,782 Thlr. 8 Sgr.

28 Sgr. 11 Pf. soll in term. : den 14. November cr., Vormittags

11 Uhr

Diejenigen Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hypothekenbuche nicht ersichtlichen Neals forderung aus den Kaufgeldern Befriedigung

Folgende, dem Aufenthalie nah unbekannte Real-Jnteressenten werden aufgefordert, fih im

daß die verehelichte Schmiedemeister Wi l- | Termine zu melden: der Gutsbesißer von Ostan- j S! der

Simon Scharfe, Mathias Swickowski, Georg Warmbier, Franz von Kentrzynski, Paul Rudomski, Johann Priva und Jacob v. Piechowski, Jacob Dargaszewski, Johann von Tucholka, Jacob Malkowski, Chri- stian Stark, Andreas Jaszinski, Franz Bor- kowski und Christian Porkert.

Pr. Stargard, den 25. April 1856.

Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

1311 | a unterzeichneten Gericht isl das öffent- liche Aufgebot des von L. Meyenthin hierselbst am 22. November 1854 auf M. Wolf hierselbst, Schiffbauerdamm Nr. 34, gezogenen, an eigene Ordre zahlbaren und von dem Bezogenen M. Wolff angenommenen, angeblich verloren gegan- genen Prima-Wechsels über 49 Thlr. 29 Sgr. zahlbar am 15. Juli 1855, welcher durch Giro des Ausstellers auf Franz Schroeder und von diesem auf Gustav Lohse gediehen ist, beantragt worden. : ;

Der unbekannte Jnhaber dieses Wechsels wird daher aufgefordert, denselben dem unterzeichne- ten Gerichte und zwar spätestens in dem hierzu

auf den 18. Oktober 1856, Vor-

mittags 11 Uhr,

vor dem Königlichen Stadtgerichtsrath Herrn Hermanni im Stadtgerichts-Gebäude, Jüdenstr. Nr. 59, Zimmer Nr. 21, anberaumten Termine vorzulegen, widrigenfalls der Wechsel für kraft- los erklärt werden wird.

Berlin, den 21. Juni 1856. 20 Königl. Stadtgericht, Abtheil. für Civil-Sachen. Deputation für Kredit- 2c. und Nachlaß-Sachen.