1856 / 184 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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ahe, daß, wie hon im Jahre 1853, die Zahl der Zwangsver- A Habe aticbillen auch im Jahre 1854 sich abermals ansehnlich vermindert hat, sieht der Minister den schlagenden Beweis, daß das Grundeigenthum mehr und mehr vahin trachtet, sich aus der beklagenswerthen Lage emporzuheben, den hatte. Gestern träf Oberst-Lieutenant Ranson , vom Stabe des Marschalls Pelissier , aus Marseille mit Depeschen für den Kriegs - Minister hier ein und trat bereits am Abend die Rückreise an. Ueber die Zusammenseßung des beabsich- tigten Evolutions - Geshwaders erfährt man jeßt, daß das-

elbe “aus 12 Schrauben - Linienschiffen , nd Z cen, 3 Schrauben-Korvetten und 2 Sqhrau-

- Aviso's bestehen wird, und daß Vice - Admiral Trehouart, as B E / Befehlshaber die Contre - Admirale Renaud und Pellion beigegeben werden, zum Ober - Befehlshaber bestimmt ist, Das Geschwader wird in zwei Divisionen zerfallen, deren eine für das Mittelmeer, die andere für das atlantische Meer und die Nordsee bestimmt ist. Jede Division wird Segel-, Dampf-, Käno- nade- und Gewehrfeuer-Uebungen vornehmen. Aus St. Quentin, einer Stadt von 27,000 Einwohnern, wird als dort noh nie vor- gekommen berichtet, daß in der ganzen vorigen Woche kein einziger Todesfall angemeldet wurde. Die Zoll - Einnahmen zu Havre haben im Juli 4,226,144 Fr. ergeben, während sie im Juli 1855, in Folge des Dekrets über den neuen Zehnten, auf 9,494,664 Jr. ih beliefen. Eine Depesche aus Marseille vom 4. August Mittags lautet: „Das Bürgermeister-Amt von Marseille hat eine Anzeige veröffentlicht, worin es heißt, daß Marschall Pelissier, für die ihm zu Marseille gewordene Aufnahme dankbar, gern noch einen Tag dort zugebracht hätte, daß jedo eine telegraphische Depesche ihn nach Plombières berufe. Der Marschall is heute Morgens 9 Uhr mit einem Eilzuge nach Lyon abgereist, wo er um 5 Uhr Nachmittags eintreffen wird.“

Spanien. Der „Jndependance Belge‘ {reibt man aus Madrid vom 30. Juli: „Die Frage wegen Neuerrihtung der hiesigen Miliz is auf unbestimmte Zeit vertagt. Beibehalten wer- den blos die treu gebliebenen zwei Compagnieen des dritten Ba- taillons, die fortwährend den Dienst im Palaste versehen. Die gewöhnlichen Cortes, die in einigen Monaten berufen werden dürften, sollen die Milizfrage, wie so manche andere, definitiv ent- heiden. Die neue städtische Behörde widmet der Lebenêmittel= Frage besondere Aufmerksamkeit, Bis jept haben ihre Maßregeln, tro des bedeutenden Steigens der Marktpreise des Getreides, das

Brod noch auf dem bisherigen Preise erhalten. Die amtliche Zeitung |

bringt mehrere Dekrete. Das erste ernennt den Befehlshaber des Bezirkes Valencia, General de los Rios, zum Großfreuz des Jsabellen-Ordens ; das zweite entseßt den General Valdes seiner Stelle als Mit= glied des obersten Kriegs- und Marine-Gerichtes ; das dritte nimmt dem General Ruiz, Kommandanten von Gerona, seinen mili- tairishen Rang, seine Stellen, Ehren und Orden, indem es ihn zugleich wegen- Empörung gegen die Regierung vor ein Kriegs- gericht bescheidet. Die Unterwerfung Malaga's ist erfolgt, ohne daß ein Flintenschuß fiel. Der Befehlshaber der Citadelle ließ am 27. Juli Mor=

sodann alle Hauptpunkte der Stadt und erflärie dieselbe in Be= lagerungszustand. Der Civil =Gouverneur Velo, der von Melilla herüber gekommene Oberst Buceta und die anderen Führer des Aufstandes flüchteten na Gibraltar.

Eine Depeshe aus Madrid vom 3, August meldet: Die öffentlihen Fonds gehen rasch in die Höhe. Zu Saragossa sind ein neuer Stadtrath und eine neue Provinzial-Deputation ernannt worden. ““

Portugal. Lissabon, 29, Juli, Die Königliche Familie hat unmittelbar nah dem Schlusse der Cortes ihre Residenz nach Cintra verlegt. Die Regierung is thätig, die Instructionen für die nächsten Wahlen vorzubereiten, ohne daß man bis jeßt weiß, welche Kandidaten sie vor den Anderen begünstigen wird, Die Pro- gres\isten-Partei hat bis jeßt allein einen Wahlauss{huß niederge- seßt, an dessen Spiße Mr. Fontes nebst anderen Parteigenossen des leßten und gegenwärtigen Kabinets steht, und wenn, wie man glaubt, die von diesem Ausschusse vorgeschlagenen Kandidaten die Unterstüßung der Regierung erhalten, daun dürfte die nächste De- putirtenkammer in ihrer Zusammenseßung von der alten wenig ver- {chieden sein. Seitdem die portugiesishen Fonds auf der lon=- doner Börse regelmäßig notirt werden, steigen sie, und der Regie- rung werden ihre Finanz-ODperationen um vieles leihter. So hat jeßt die Bank in Oporto eingewilligt , dem Finanz - Minister 200 Contos (700,000 Rthlr.) vorzustrecken, die aus den Zoll - Einnah- men des Jahres 1856—1857 abzuzahlen sind,

__ Italien. Florenz, 1. August. Dem Vernehmen nah soll die Errichtung eines toskanishen Konsulats in Marianopel und dreier vom selben abhängigen Vicekonsulaten in Kertsh, Taganrog und Berdianskfz ferner zweier vom General - Konsulate in Odessa abh- E Vicekonsulate in Cherson und Eupatoria beschlossen wor=

en sein,

worin es sich vorher befun-

3 Shrauben - Fregat-'

Türkei. Konstantinopel, 25. Juli, Dem Génerq] Codrington wird nächstens der Rest seiner Begleitung folgen, die bis zuleßt in der Krim ausgeharrt hatten, unter ihnen die fromme Heldin Miß Nightingale. Noch beim Scheiden aus ihrem hiesigen Wirkungskreise hat sie, dem Zauge * ihres guten Her, zens und ihrer edlen Gesinnung folgend, sich hier ein Dent, mal gestiftet, das auch in weiteren Kreisen bekannt zu wer- den verdient. Sie hat ihre erste Ausbildung in der Kray. fenpflege in der Diakonisseu - Anstalt zu Kaiserswerth - ay Rhein erhalten, Hier nun in Konstantinopel fand sie in dem Hospital des deutschen evangelischen Wohlthätigkeits - Vereins mehrere Pflegeshwestern vor, die aus eben jener Anstalt hervor- gegangen sind und hier zum wahren Segen unserer deutschen Lands- leute wirken. Jn dankbarer Erinnerung an- die kaiserswerther Mutteranstalt beschenkte daher Miß Nightingale lei ihrem Ah- \chiedsbesuche in dem gedachten Hospital dasselbe mit einer reien und mannigfaltigen Spende an Betten und Effekten für den Be- darf der Krankenpflege, aus den übetfüllten Magazinen der unter ihrer Leitung stehenden Hospitäler von Skutari. (Triest. Z.)

Ju Marseille sind am 4. August Nachrichten aus Kon- stantinopel, den 28. Juli, eingetroffen. Danach wird die Räy- mung der Truppen bis zum 15. August vollendet fein, Der Baron Talleyrand will sich nach der Schlangeninse begeben und darauf nah Galayß zurücfkehren, Unruhen haben in Kurdistan stattgefunden, Die Montenegriner haben Palanga cernirt, Kurschid Pascha schickte sich an, sie zu strafen.

Der außerordentliche russishe Gesandte von Butenieff is zu Odessa eingetroffen, Die englishe Escader wird zum Theil bei Smyrna, im Piräus und an der syrischen Küste Station nehmen,

Rußland und Polen. St. Petersburg, 31. Juli, Der heutige „Invalide“ bringt einige Details über eine Besuhs- reise, welche der Kaiser mit seiner Gemahlin und dem Großfürsten Nikolai Konstantinowitsh (Neffen des Kaisers) nach Hapsal unter- nahmen, wo die Söhne des Kaisers die Saison zubringen. Mor- gen wird der von Hapsal zurückgekehrte Kaiser auf der Rhede von Kronstadt eine große Musterung über die Ostseeflotte halten. Das „Journal de St. Petersbourg““ vom heutigen Datum bringt die Ernennungen des Grafen Chreptowitsch zum Gesandten in Lon- don, des Baron Budberg zum Gesandten in Wien, des Baro Brunnow zum Gesandten in Berlin, des Wirklichen Staatsraths

Glinka (bisherigen Geschäftsträgers in Kassel und Nassau und | Frauffurt am Main) zum Gesandten in Rio de Janeiro, und deô * Wirklichen Staatsraths Labenski zum Minister-Residenten in Kassel, |

Nassau und Frankfurt a, M. (Kön. H. Z)

Jn Angelegenheiten der bevorstehenden Krönung haben sich der Haushofmeister Graf Adlerberg, der General-Adjutant Graf Ba- ranow, der Ober-Hofmarschall Schuwolow, der Ober-Ceremonien- meister Graf von Borch nah Moskau begeben. Dorthin hat si auch der Kaiserlich russishe Gesandte am Berliner Hofe, Baron Budberg, begeben, Während Graf Chreptowitsch \ich nach London begiebt, von Brunnow nach Berlin, von Budberg nah Wien, scheint

| eds 3 d is ile gens den Kriegsdampser „Castilla““ in den Hafen einlaufen; er beseßte | es mit der Besegung des Gesandtschaftspostens in Par! feine

zu haben. Des Generals Kisselew's Abreise nah der Seinestadt is bis nah der Krönung vertagt. Jn Moskau wird fortwährend an den Vorbereitungen dieser Festlichkeit gearbeitet. Jon Jllumina- tionsgerüsten sind die Mauern und Thürme des Kreml, der Jwan Weliki und alle Regierungsgebäude umgeben. Die Erleuchtung soll drei Tage dauern. Auf dem Felde Chodinski, wo sich das Lager der Garden und anderer Truppen befindet, wird das Voll gespeist und dur allerlei Volksspiele belustigt. Dort wird auÿ das Rennen und das Feuerwerk stattfinden, das an Pracht und Größe alle dergleihen Schauspiele übertreffen soll, Mit dem Dampfer „Geronde““ ist der Gesandte Baron von Plessen hier eingetroffen. Der Kaiser hat die Erweiterung der Dampf- \cchifffahrts - Gesellshaft „Polsa ‘’ genehmigt. Die Ausfuhr von Cerealien aus den russischen Häfen ist außerordentlich bedeutend; eben so die Nachfrage, und daher die Preise gut, Berdians! allein hat 40,000 Tschetwert zur Ausfuhr geliefert. Man fklag! im Asowschen Meere über Mangel an flahen Böten zum Ladet, da die Rheden sehr seiht sind und die Engländer alle Böte vet- brannt haben. (H. B. H.)

merika. Mit dem Dampfer „, Afrika ‘’ ist eine new- y orker Post vom 23. Juli- in Liverpool am 4, August eingetroffen. Jn Pennsylvanien versuchte man, eine Vereinigung zwischen del Freunden Fremont?s und Fillmore’e zu Wege zu bringen, um det republikanischen Partei die Stimmenmehrheit in diesem Staate z" sichern. Im Senate is die Fortifications - Bill durchgegangf!, durch welche die bezügliche Geldbewilligung auf 1,800,000 Dollars 1 a Die Vertagung beider Häuser is auf den 18. Auguß! eslgeheBt. :

Die Staaten-Convention des Exekutiv-Comité?s der „United Americans‘’ hat Fillmore zum Práäsidentschafts - Kandidaten a gestellt. Aus Belize wird vom 28sten v. Mts. geschrieben, daß daselbst Auswanderer aus den Vereinigten Staaten eintreffen. s

| hält si der

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unrichtig, daß das Staats-Departement Depeschen erhalten hat, i [che die wahrscheinliche Lösung der central-amerikanischen Frage 6 r. Dallas melden. Die Regierung stellt es in Abtede, dur sie dem Präsidenten von Mexico (Comonsfort) 6 Mill. Dollars da die Abtretung eines Gebietstheiles geboten habe; troßdem er- sür Glaube, daß im Geheimen Kaufanträge dieser Art, hehufs einer Eisenbahn nach Californien gemaht worden seien, her welche dem Kongreß in den nächsten Tagen ein Bericht vor=- elegt werden sol. Walker hat gegenwärtig keinen Gesandten in ashington, und Rivas (der doch von Walker als Verräther er- flärt wurde) wird daselbst noch immer als faktischer Präsident von

Nicaragua betrachtet. E

Königsberg, Mittwoch, 6. August. (Wolffs Tel, Bur.) Die „Königsberger Hartung’ sche Zeitung“ enthält eine Depesche qus Petersburg vom 5ten d., nach -welcher der Ober-Befehls=- haber und Statthalter des Kaukasus, General Murawieff, auf seinen Wunsch entlassen worden ist und als Mitglied des Reichs= raths eintritt. Seinen früheren Posten nimmt der General-Lieu= (enant Fürst Baryatinski ein,

Wien, Dienstag, 9. August. (Wolffs Tel, Bur.) Hier eingegangene Nachrichten aus Konstantinopel vom 3ten d. melden, daß die russische Gesandtschaft am ten daselbst eintreffen, und daß der für Rußland bestimmte türkische außerordentliche Gesandte Mehemet Kep resli dann sofort dahin abgehen werde. Nach demselben Berichte is diè polnisch -englishe Legion aufgelöst wor= den, Die Provinzen sind ruhig. In den russischen Häfen des Schwarzen Meeres war die Quarantaine wieder hergestellt worden.

London, Dienstag, 5. August, (Wolfs Tel, Bur.) Der Yariser Korrespondent der „Times“ meldet, daß von Seiten Dester-= ceihs eine neue Note an Neapel gerichtet worden sei.

Paris, Dienstag, 5. August. (Wolffs Tel, Bur.) Man versichert, daß der Marschall Pelissier am 12ten d. seinen seier- lihen Einzug in Paris halten werde.

Statistishe Mittheilungen.

Veber den Waaren- und Güterverkehr der freien E Bleiat a. M. während des Jahres 1855 liegt uns ein authentisher Bericht vor, dem wir das Folgende entnehmen: Der Ge- sammteingang betrug 3,354,427 Centner, davon 2,497,658 per Eisen- bahn, 121,200 per Achse, 735,569 zu Schiff. Direkt weiter als reines Transitgut verführt wurden 759,391 Ctr., so daß 2,595,036 Ctr. als

Propxe- und Speditionsgut des Handelsftandes zu Frankfurt a. M. ver- |

bleiben, Hiervon waren 523,110 Ctr. unverzollte ausländische Güter, es betrug also die Summe der Propregüter des freien Verkehrs 2,071,926

| Cir. Die Gesammtsumme der Propregüter fällt mit 1,999,980 Ctr. auf

den Land-, mit 595,056 Ctr. auf den Wasserverkehr. Die zu Lande angekoms- menen Propregüter vertheilen si, der Eingangsrichtung nach, mit 1,485,193 Ctr. auf Handelswege in nördlicher und nordöstlicher Nichtung (darunter 1,001,953 Ctr. auf der Main - Weser - Bahn und 87,706 Etr. auf der Hanauer Bahn) mit 80,295 Ctr. auf die Straßenzüge in südlicher, öst- liher und süddöstlicher Richtung, endlich mit 434,492 Ctr. auf Handels- wege in westlicher bis nordwestliher Richtung (darunter 380,202 Ctr. auf der Taunusbahn) Der Gesammteingang zu Wasser vertheilt sich mit 430,767 Ctr. auf den Schleppbootdienst der Frankfurter Actien- Gesellschaft, direkte Fahrt von Amsterdam und Rotterdam, mit 69,090 Ctr. auf den sonstigen Dampfbootdienst und mit 235,712 Ctr, auf die Segelschifffabrt; nah den Eingangsrichtungen vertheilt si dieselbe Zahl mit 58,046 Ctr. auf die Fahrten Rhein thal- und Main bergwärts, mit 574,901 Ctr. auf die Fahrten Nhein und Main bergwärts, mit 17,374 Ctr. auf die Fahrten aus dem Hafen von Mainz, mit 704 Ctr. auf die Fahrten Main bergwärts und mit 84,544 Ctr. auf die Fahrten Main thalwärts. Jm Vergleich zum Vorjabre 1854 enthält die Gesammt-Eingangssumme pro 1855 ein Mehr bon 518,662 Ctr. als Nesultat von 532,356 Ctr. mehr per Eisenbahn, 97,933 Ctr. weniger per Axe und 84,239 mehr zu Schiffe ; eben so ent- hält das Gesammt - Quantum des Propre- und Speditionsgutes ein Mehr von 529,622 Ctr., wovon 130,061 Ctr. auf unverzollt eingegan- gene ausländische und 399,561 Ctr. auf Güter des freien Verkehrs fallen. Andererseits fällt dieser Mehrbetrag an Propregütern mit 402,553 Ctr. auf den Land - und 127,369 Ctr. auf den Wasserverkehr. Bezüglich dia zu Land angekommenen Propregüter ergiebt sich im Einzelnen für le verschiedenen Eingangsrichtungen : ein Mehr von 392,581 Ctr. n die Handelswege in nördlicher und nordöstlicher Nichtung, n Mehr von 30,951 Ctr. für die Handelswege in westliher und

nordwestlicher Richtung und ein Minder- von 20,979 Ctr. für die Handels-

N in südlicher, östliher und südöstliher Nichtung. Der Gesammt- ind aas zu Wasser bietet pro 1855 ein Mehr von 84,239 Ctr., und zwar Rae den Schleppbootdienst in direkter Fahrt von Amsterdam und dien F N 98,018 Ctr. mehr, dagegen durch den sonstigen Dampfboot- ea Ctr. und durch die Segel schifffahrt 10,733 Ctr. weniger eingeführt wh n als im Vorjahre. Der Fortschritt des Güterverkehrs, welcher VOIR Aa Zahlen resultirt, hat seinen hauptsächlichen Grund in der Ver- M RLUUA und Verbesserung der Vertindungslinien Frankfurts mit

Norden und Nordosten von Deutschland. Jm Jahre 1855 wurde

namentlich die Frankfurt-Hanau-Aschaffenburg-Nürnberger Bahn vollendet und die Hannevershe Südbahn ihrer Vollendung näher Belt Dies ermöglihte begünstigt durch die Konjunkturen des Getreidehandels unter Anderem große Fruchtmafsen nah Frankfurt zu führen und von dort aus, je nah Bedürfniß, zu Schiff Main abwärts oder zu Lande mittelst der Eisenbahn zu verjenden. Der Einfluß des verbesserten Schienen- nezes spricht sih namentlich in der Steigerung des Eingangs an Propre- gütern zu Lande um 402,952 Ctr. aus, ein Mehr, welches zum größten Theile davon herrührt, daß die mittelst der Hanauer Bahn angekommene Gütermenge fich um 306,013 Etr erhöhte. Die Ausbildung des erwähn- ten Bahnneyes machte es ferner möglih, aus England über Rotterdam kommende und nach der Schweiz bestimmte Güter shneller und billiger auf Frankfurt a. M. zu dirigiren. dn eben dieser Weise langten im Jahre 1855 zu Frankfurt etwa 70,000 Ctr. englische Bahnschienen an; für den Bau der shweizerischen Nordbahn bestimmt, wurden fie im Zoll- hafen von Frankfurt ausgeladen, um nah Bedürfniß ihrer Bestimmung zuzugehen. Dieser Schienen- Zufuhr ist großentheils das Mehr zuzuschrei- ben, welches sich für 1855 bei der Feststellung des Gesammt-Einganges zu Wasser neo, (Pr. C.)

Wir entnehmen einem offiziellen französischen Schriftstücke fol- gende Durchschnittszahlen der jährlichen Handelsbewegung der Provinz Algerien, welche eben so vielen periodisch festgehaltenen Zoll- Verwaltungs-Systemen entsprehen. Jn den Jahren 1831 bis 1835, also in der Zeit der Kindheit der Kolonie, belief fih der Werth der Einfuhr auf 9,260,000 Fr., der Ausfuhr auf 1,666,000 Fr. Jn dieser Periode bestand das ganze Zollregime in den Verordnungen des General-Gouvers- neurs. Jn den Jahren 1836 bis 1843 war die Einführ bereits auf 50,806,000 Fr., die Ausfuhr auf 4,865,000 Fr. gestiegen. Eine Königs lihe Verordnung vom 11, November 1835 bildete die Grundlage dieser Verwaltungs - Periode. Während der Jahre 1844 bis 1850 betrug die Durcbschnittszahl der Einfuhr 88,347,000 Fr., die der Ausfuhr 9,800,000 Fres. Eine Königliche Verordnung vom 16. Dezember 1843 regelte die Verwaltung dieser Periode. Endlich von 1851 ab bis 1855 ergiebt sih als Durchschnittszabl für die Einfuhr 78,363,000 Fr., für die Ausfuhr 32,727,000 Fr. Diese neuere Verwaltung beruht auf der Zollgesezgebung von 1851. Unter den Ausfuhren des Jahres 1855 finden fi namentli aufgeführt: Pferde 507, Rinder 133, Schafe 25,864 Stü; desgl. Blutegel 1,374,000, Felle 625,000 Kilogramm, Wolle 2,837,000 Kil., Seide 3000 Kil, Wachs 64,724 Kil., Talg 295,000 Kil, Fisch 45,000 Kil., Korallen 11,243 Kil.,, Gehörne 764 Kil., Weizen 1,235,000 Hektoliter, Gerste 546,647 Hekt., Mais 829 Hekt, Hafer 10,292 Heft, Mebl 4,158,000 Kil., Brot und Schiffszwiebak 1,692,000 Ril., trockene Gemüse 2,927,000 Kil, Früchte 425,000 Kil., getrocknete desgl. 107,000 Kil., Tabaf in Blättern 2,814,000 Kil., verarbeiteter 203,000 Kil, Baumwolle 82,000 Kil. (Pr. C.)

Ein der „Pr. C.“ vorliegender Bericht über den Handelsver- kehr von Hull im Fahre 1855 eugiebt, daß in diesen Hafen aus Preußen 345 Schiffe von 67,768 Tonnen einliefen. Davon kamen 9% Fahrzeuge von 22,032 Tonnen unter preußischer, 127 von 29,427 Tonnen unter britischer und 122 von 16,309 Tonnen unter fremder Flagge. Aus Bel- gien liefen 170 Schiffe zu 37,446 Tonnen ein, und zwar 25 1nter belgi- scher, 143 unter britisher und 2 unter fremder Flagge. Aus Dänemark kamen 219 Fahrzeuge zu 17,927 Tonnen, davon 180 unter dänischer, 15 unter britisher und 24 unter fremder Flagge. Aus Frankreich liefen 58 Schiffe zu 5486 Tonnen ein, bon denen 15 unter fran- zôsischer, 39 unter britisher und 4 unter fremder Flagge fuhren. Aus Griecenland und den Jonischen Juseln kamen 4 Schiffe zu 520 Tonnen unter britischer Flagge. Die Zahl der aus Hannover eingegangenen Fahr- zeuge betrug 50 zu 3290 Tonnen, darunter 45 hannoversche, 1 britishes und 4 fremde. Aus den Hansestädten kamen 253 zu 77,178"Tonnen, und zwar 70 unter hanseatischer, 179 unter britischer und 4 unter frem- der Flagge. Aus den Niederlanden liefen 357 Fahrzeuge zu 80,322 Ton- nen ein, nämlich 4126 unter niederländischer, 222 unter britischer und 9 unter fremder Flagge. Aus Oesterreih kamen nur 2 Schiffe von 602 Tonnen, und zwar unter britischer Flagge. Aus den italienischen Staaten liefen 35 Fahrzeuge von 5500 Tonnen ein, von denen 8 unter italienischer, 26 unter britischer und 1 unter fremder Flagge fuhren. Aus Schweden und Norwegen kamen 329 Schiffe zu 61,729 Tonnen, und zwar 148 unter s{chwedisher und norwegischer, 99 unter britisher und 82 unter fremder Flagge. Die Gesammtzahl der im Jahre 1855 in den Hafen von Hull eingegangenen Schiffe belief sih auf 1986 bon zusammen 384,021 Tonnen. Die 345 aus Preußen eingelaufenen Schiffe brachten Dielen, Flachs, Talg, Zink, Getreide, Oel, Saat, Theer, Wolle. Aus den Hanse- städten fam vorzugsweise Butter, Eier, Fleisch, Fische, Früchte, Getreide, M ebl, O Wolle, Weine, Spiritus, Cigarren, Flachs, Hanf, Häute und Leder.

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Nach den Vorschriften eines von Seiten des königlichen Polizei- Präsidiums von Berlin erlassenen Regulativs, betreffend die Sperrung der zum Polizei « Bezirk von Berlin gehörenden öffentlichen Straßen

an deren Kreuzpunkften mit der Verlin - Potsdam - Magdeburger und dexr Berlin - Anhaltischen A darf die Sperrung der beiden Uferstraßen des Landwehr - Kaaals an deren Kreuzpunkten mit dem Eisenbahnschienenwege der Berlin - Potsdam - Magdeburger und der Berlin - Anhaltishen Eisenbahn, außerhalb des fahrplanmäßigen Be» triebes dieser Bahnen , der Negel nach niht öôfter als bier mal in der Stunde stattfinden. Keine Sperrung darf lánger als hôchstens 7 Minu» ten dauern; auch muß zwischen je zwei Sperrungen der Straßenübergang mindestens 5 Minuten und, so weit diese Zeit zum Passiren des Ueber- gangs für den Straßenverkehr, der während der Sperrung sich angesammelt hat, nicht ausreicht, während der hierzu nôthigen Frist freigegeben werden. Das Auslassen des Dampfes aus den Chlindern der Maschinen darf, sowohl bei den beiden Uferstraßen des Landwehrkanals, als auch bei allen übrigen mit der