1856 / 197 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Frankreich. Paris, 19, August, Der „Moniteur“ be- rihtet über zwei Fälle, .wo französishe Schiffe auf offfener See englischen in Noth befindlihen Schiffen rettenden Beistand leisteten. Eines dieser Schiffe hatte 143 Militair - Passagiere aus der Krim am Bord, die wohlbehalten nach Cadix gebracht wurden, Der Kaiser wird nah der neuesten Nummer des „Aigle“’ von Toulouse, der Eröffnung der neuen Bahnstrecke zwischen Bordeaux und Tou- louse nicht beiwohnen. Seit Kurzem sind wieder mehrere Prozesse wegen Mitgliedschaft geheimer Gesellschasten vorgekommen; eines der neulich wegen dieses Vergehens verurtheilten Jndividuen hatte einen Deportirten von Cayenne heimlich beherbergt, der in der schlimm- sten Absicht nah Paris gekommen war. Zu Lyon ist jeßt ein Prozeß im Gange, worin es sich um den Plan eines Aufstandes handelt, der Ende Mai gleichzeitig zu Lyon und Paris ausbrechen sollte; in der Hauptstadt wollte man in der Nacht sich des Stabes, der Ministerien, des Stadthauses und der Polizei - Präfektur be- mächtigen. Der „Akhbar““ von Algier berihtet, daß der Prinz Adalbert von Preußen zwei Stunden lang gegen die Piraten gekämpst und ihnen durch Kartätschen und Bomben große Verluste beigebracht habe. Der „Akhbar““ verlangt ein Einschreiten Frank= reichs, da Marokko für sich allein diesem Piratentreiben ein Ende zu machen außer Stande sei.

Der neue spanische Botschafter, Marschall Serrano, und der Marschall Herzog von Saldanha sind hier eingetroffen. Im Seine - Hafen vor dem Louvre traf gestern das mit Deck und Masten versehene Schraubenschiff „Marschall Bosquet‘““ von 200 Ton- nen aus Havre ein, Die Maschine, welche die Schraube in Be- wegung seßt, ist nach dem System Tremblay's gebaut und nimmt sehr wenig Raum ein. Der Raum is nicht größer, als der eines * gewöhnlichen Ofens, weil die Maschine durch Aether in Bewegung geseßt wird. Die drei Sanitäts - Lager im Var = Departement wurden am 16. August definitiv aufgehoben, die Barackten abge=- brochen und das Material eingeschifft.

Spanien. Aus Madrid schreibt man unterm 14, August : „Die Lebensmittelfrage steht fortwährend obenan, da die Nachrich-= ten aus mehreren Provinzen höchst traurig lauten. Der Provinz Caceres droht förmlihe Hungersnoth. Zwei Deputirte sind in Begleitung des Cortes - Mitgliedes Mortemart hier angelangt, um die Regierung um Hülfe anzugehen. Der Minster des Innern hat krästigsten Beistand versprochen und einstweilen eine Geldunterstüßung bewilligt, Die Stadt - Behörde von Valladolid, dem Mittelpunkte der sonst kornrei{chsten Provinz, hat der Königin eine Adresse eingeshickt, worin versichert wird, daß es gänzlich an Korn fehle. Jm Escurial hatte man vorgestern nicht Weizen genug für die zwei nächsten Tage. Vor den Bäerläden raufte man sich um das Brod. Troß dieses Man- gels dauerten, namentlich in Andalusien, die Brandstiftungen fort. Zu Buendia verbrannte man mehr als 200 mit Korn beladene Wagen ; zu Andujar mehrere Gebäude und 8000 Olivenbäumez zu Cordova den Palast des Marquis v. Bemajemi und seinen unweit gelegenen Meierhof mit der ganzen Ernte; zu Jaen 200 Oliven- und 400 Mandelbäumez zu Lucena das Stadthaus, wobei der Bürgermeister {wer verwundet wurde. Zu Sevilla wurde die Niederbrennung der Gasfabrik nur mit Mühe verhindert.“

Die madrider „Epoca“’ meldet, daß die ständige Kommission der spanischen Grandezza , um ihrerseits zu einer baldigen Lösung der Lebensmittel-Frage beizutragen, beschlossen hat, an alle Gran- den Spaniens und die der hohen Klasse angehörigen Personen eine Aufforderung ergehen zu lassen, daß sie ihre Getreide-Vorräthe auf allen Márkten der Halbinsel dem öffentlichen Verkauf übergeben.

Túrkei. Aus Marseille vom 19. August wird die Ankunft

des „Jndus“/ mit der bis zum 11. August S S P telegraphirt, Das „Journal de Constantinople“’ bestätigt, der Gouverneur von Erzerum am 25. Juli amtlich aufge- fordert wurde, wieder Besiß von Kars zu nehmen. Dieses Blatt führt zuglei bittere Nu über die Verzögerung, welche die Räu- mung der Schlangen-Jnsel und die Ankunft des russischen Gesand=- ten, Herrn von Butenieff, erleide. Die „Presse d?Orient““ be- hauptet dagegen, daß eine petersburger Depesche als nahe bevorstehend die Anzeige von Alexander's Il. Thronbesteigung ankündige. Die englishen Flotillen werden das Schwarze Meer bis Ende September behaupten, und erst dann wird das Geschwader des Admirals Sas ins Mittelmeer zurückehren. General Pariset verläßt Ron nopel am 14, August. Der Fortbestand des türkischen a inets soll in Folge der Frage wegen der Donau-Fürstenthümer sehr gefährdet sein. Fürst Gortschakoff hat dem Großvezier die LeLa ende Ankunst des Herrn von Butenieff angezeigt. Der nau , daß diese Anzeige nicht an den Minister des Auswärtigen ge Ÿ q wurde, macht in Konstantinopel Aufsehen. Persien at et sich in äußerst bedrängter Lage. Traubenkrankheit und ehseuhen rihten furchtbare Verwüstungen an. Dazu kommt, daß

die beiden fruchtbarsten Prov Namen Mid aden inzen des Reiches ihm nur noch dem

Nußland und Polen. Zufolge einer der zugekommenen offiziellen Anzeige begiebt fd der Kaiserlich de, Hof „am 26. d. Mts., 7 Uhr Morgens, nach Moskau und de dort am Abend ein. Der feierlihe Einzug in Moskau findet f 29, d. M, statt und die Krönung am 7. September. M Die „Königsberger Hartungsche Zeitung““ enthält eine Depes aus Petersburg vom 19ten d. Nach derselben hat der auße ordentliche Gesandte Frankreihs, Graf Morny, dem Kaiser O Rußland den Orden der Ehrenlegion überreicht. A Nachrichten aus Warschau vom 418, August

waren dort am Tage vorher zufolge

auf ihrer Reise von Berlin nad

mandirende General des vierten Armee - Corps, Fürst Wil Radziwill, und dessen Sohn, Prinz Anton Radziwill, ar Der Kaiserliche General - Adjutant, Mitglied des russischen Reichs. S E E RLA des Königreichs Polen, Gra incenz Krasinski, hatte sich von dort zu den Krön ierlia feiten nach Moskau begeben. i 8e e

Amerika. St. Domingo, 20. Juli. Nachdem Abad Alfan zum Vice-Präsidenten erwählt worden Be fam M den Einfluß des spanischen Konsuls ein Ministerwechsel zu Stande Die neuen Minister sind: Miguel Lavastida, Jnneres und auêwér. tige Angelegenheiten; David Coen, Handel und Finanzen, Lorenz Santa-Maria, Kriegz und Felipe Perdomo, Justiz und Cultus, Am 16, Juni sah sih die dominikanische Regierung genöthigt, dem spanischen Consul für die ihm angethane Beleidigung eine eclatante Genugthuung zu geben. Die spanische Flagge, auf der „Home- naje‘’ aufgezogen, wurde von den Batterieen salutirt, während sämmtliche Minister dem Konsul ihre Aufwartung machten und um Verzeihung baten. Dann erst salutirte die im Hafen liegende spa- nishe Kriegsbrigg die dominikanishe Flagge. (H. B. H.)

Durch zwei von der Legislatur der Republik B uenos- Ayres angenommene und unterm 7. Juni publizirte Gesehe sind die beiden Häfen Bahia Blanca und Villa del Carmen e N O Diese Häfen liegin an der atlan-

jen Küste de aates Buenos - Ayres, südlich von sei E y südlih von seiner

Statistishe Mittheilungen.

Nach Angabe des Nachweises über den britischen Hau- delsverkehr im Jahre 1855 wurde an Farben und Farbstoffen in das vereinigte Königreich eingeführt : 27,478 Ctr. Cochenille im Jahr 1855 gegen 19,342 Ctr. im Jahre 1854 und 10,160 Ctr. im Jahre 1853, Von Judigo 59,760 Ctr. im Jahre 1855 gegen 70,173 im Jahre 1954 und 66,409 im Jahre 1853. Von Lacdye 9424 Ctr. im Jahre 185 gegen 16,871 im Jahre 1854 und 18,050 im Jahre 1853, Von Long- wood 30,215 Tonnen im Jahre 1855 gegen 27,217 im Jahre 1854 und 20,752 Tonnen ium Jahre 1853. An Madder 100,251 Etr. im Jahre 1895 gegen 102,723 im Jahre 1854 und 111,563 im Jahre 1853, An Madderroot 175,064 Ctr. im Jahre 1855 gegen 183,666 Ctr. im Zahre 1854 und 215,017 im Jahre 1853. Shumac 13,082 Tonnen im Vin 1855 gegen 11,524 im Jahre 1854 und 10,536 im Jahre 1853. Von Terra Japonica 5322 Tonnen im Jahre 1855 gegen 4547 im Jahre 1854 und 3904 Tonnen im Jahre 1853. Von Valonna 10,838 Tonnen im Jahre 1855 gegen 19,806 “im Jahre 1854 und 17,179 im Jahre 1853. Ferner wurden an Schwefel eingeführt 917,740 Centner im Jahre 1895 gegen 1 Mill. 514,023 Ctr. im Jahre 1854 und 921,868 Ctr. im Jahre 1853. An Kautschouk gingen ein 44,703 Ctr. im Jahre 1855 gegen 27,588 im Jahre 1854 und 17,326 Ctr. im Jahre 185. Der Jmport von Glas-Fabrikaten umfaßte 25,420 Ctr. Fensterglas und Chlinder im Jahre 18595, 31,639 Etr. im Jahre 1854 und 21,011 Ctr. im Jahre 1853. An Spiegelglas 749,151 Pfd. im Jahre 19 gegen 794,194 im Jahre 1854 und 221,304 Pfd. im Jahre 1853. An Artikeln aus weißem Flintglas 378,065 Pfd. im Jahre 1855 gegen 358,472 L a e ate Pfd. im Jahre 1853. An geschliffenen q

‘zierten ern 9402 Ctr. im Jahre 1855 gegen 10,692 im Jahre 19 ee '

e Die „Pr. C,“ entnimmt die folgenden detaillirten Angaben über die brasilianishe Handelsbewegung während des Finanzjahres 1854—1855 einem fürzlih veröffentlihten , ihr vorliegenden Bericht des dortigen Finanz - Ministeriums. Der Gesammtwerth der Einfuhr belief sih auf 84,760,240 Neis, d. h. 83,573 Neis weniger als im Vorjahre 1853— 54, dagegen 4,551,408 Reis mehr als im Durchschnitt der fünf vorhergehenden Zahre. An obiger Einfuhr betheiligten sich, dem Werthe nach, in runden Summen die folgenden Länder: England und seine Be- sißungen mit 45,450,841 Neis, Frankrei desgl. 9,978,274 Reis, Ber einigten Staaten von Nord-Amerika 6,991,737 Reis, Portugal 6,468,792 Neis, Hansestädte 4,884,466 Reis, La Plata-Länder 4,217,090 Reis, Belgien 1,671,505 Reis, Spanien 1,230,936 Reis, Chili 1,128,247 Reis, S01° dinien 755,168 Reis, Shweden und Norwegen 379,548 Reis, Oesterrei) 260,554 Neis, Niederlande 117,500 Reis, verschiedene Länder 600,920 Neis, Dazu kommt der Werth der von einem brasilianischen Hafen zum anderen unverzollt geführten fremden Waaren mit 600,920 Reis.

Diese Einfuhren vertheilten sich über 19 brafilianishe Zollämter, on

Moskau der Königlich preußische General der Jnfanterie und ky, |

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denen namentlih betheiligt waren Rio Janeiro mit 47,064,599 R., enen nbuco mit 12,720,027 R., Bahia mi? 12,693,069 Reis, Para mit 998,960 Reis; die Zollämter der Provinz Rio Grande do Sul: Nio ide mit 1,974,628 Reis, San José do Norte mit 1,236,720 Reis, Porto Alegre mit 284,605 Reis, Urugayana mit 98,683, zusammen mit 3 594,645 Reis, Maranhao mit 2,620,956 R., i ortaleza (Provinz Leara) it 843,864, Santos (San Paulo) - mit 372,015 R, Paranagua (Parana ) mit 364,101 R., Paranahyba (Pianhy) mit 62,964 Neis Ungefähr 55 pCt. aller Einfuhren gingen über Rio - Janeiro, 15 pCt. ber jedes der beiden Zollämter von Pernambuco und Bahia. Den Gegenständen nah war jene Einfuhr folgendermaßen zusammengeseßt: ollene Waaren 25,756,264 N., Wollene Waaren 4,557,624 R.,

ehl 4,173,429 R , Eisenwaaren 3,527,293 N., Wein 3,145,020 hte Stoffe 2,815,653 R., Seide 2,423,521 R., gesalzener Fisch

9 945,67 , Gold- und Silberfabrifate 2,193,100 N., Leinenwaaren 9187,731 R., Glaswaaren 1,615,142 N., Fleish 1,570,005 R., Stein- thlen 1,550,060 N., Butter 1,347,171 R, Hüte 1,257,713 R, Salz 1,111,268 Reis, rohe und gegerbte Felle 908,983 Reis, Droguerie 858,280 Neis, Papier 767,069 Neis, Oel aller Art 797,918 Neis, Schuhwerk 679,210 Reis, Holz 585,868 Reis, geistige Getränke 542,917 N., Roheisen 513,134 R., Kupfer in Platten 487,283 N;, Waffen 410,041 R., Lichte 397,346 R., fertige Kleider 380,125 R., gulver 341,753 N., Thee 330,791 N., Farben 316,611 N., Früchte 992,458 R., Takelwerk 235,947 RN., Maschinen 225,607 R., Möbel 901,652 R., Parfümerie 183,768 R., Zwirn 138,574 R., Seife 66,278 R, Pendeluhren 46,866 R. Der Gesammtwerth der Ausfuhr belief s auf 90,570,635 R., d. h. 13,728,145 R. mehr als im Vorjahre nund auf 22,581,010 R. mehr, als der Durchschnitt der fünf vorher- gehenden Jahre. Der Uebershuß gegen die Einfuhr beträgt 5,790,395 R. Dem Werth nah empfingen von jenen Ausfuhren: England 99 274,724 R., die Vereinigten Staaten 23,807,288 R., Frank- reih 8,172,262 R., die Hansestädte 6,675,158 N., Portugal 4,649,779 R, die Laplataländer 4,175,867 NM., Belgien 2,783,695 N., Schweden und Norwegen 2,509,299 N. , Oesterreih 1,624,023 R., Dänemark 1,559,877 R., Chili 1,479,117 R., Sardinien 1,217,956 N., Spanien §77,829 R., Türkei 269,418 N., die Niederlande 219,222, verschiedene andere Länder 1,275,111 N. Von den 18 Zollämtern, auf welche sih diese Ausfuhren vertheilten, waren namentlich betheiligt Rio Janeiro mit 51,171,340 R., Bahia mit 11,782,833 R., Pernambuco mit 9,372,251 N Me Zollämter der Provinz Rio Grande do Sul, nämlich: Rio Grande mit 3,358,881 R., San José de Norte 555,419 R., Urugahana mit 63,558 R., Porto Alegre mit 393 R, zusammen mit 3,978,251 R.; Para mit 3,854,846 R., Santos mit 3,367,076 N., Maranhao mit 2017,328 N., Parahiba mit 1,610,542 R., Alagoas mit 1,189,581 N., Paranagua mit 811,722 R., Fortaleza mit 564,815 N., Sergipe mit §60,811 N, Santa Catharina mit 266,182 R. Von den ausgeführten Waaren wurden also dem Werthe nah 565 pCt. über Rio Janeiro, 13 pCt, über Bahia und 10 pCt. über Pernambuco ausgeführt. (Pr. C.)

das „A. Tagbl.“ baierisen al - ; N reihen, und Niemand unter den größeren Gutsbefipern würde fie unter Dach bringen können, wenn er nicht über Hals on Kopf das Ae NEE korn wegdreshen und das Stroh in andere Räume {afen ließe. Brod vom neuen Korn ist viel shöôner als das vorjährige man bis zur Mannshöhe, Kartoffeln essen wir schon seit aht Tagen, es giebt deren viel und sie werden groß.

wirthschaftlihe Zeitung“ : aus 207 Bezirken des Vereinigten Königreichs, über die Gerstenernte aus 196, über die Haferernte aus 200, über die Bohnen und Erbsen resp. O 7 und 112 und über verschiedene Gemüse aus 209 Bezirken ge- ammelt. resp. 78, 68 und 78 die Ernte als eine Durchschnittsernte, resp. 114, 98 und 96 als eine bessere und 15, 30 und 26 als eine shlechtere, denn eine Durchschnittsernte. ein Wort der Erläuterung. wissen den Ertrag seiner Gegend eine Neibe von Jahren hindurch als eine Durchschnittsernte bezeichnet haben , Jahr ergiebiger war, als das zuleßt vorhergehende. schnitts - Ernte ols was man im Jahre 1840 darunter verstand. Ertrag der mit 1846 abgelaufenen 10 Jahre war bedeutend geringer, als der während der späteren Jahre, und wenn daber von 207 Bericht- erstattern 78 melden, die gegenwärtige Weizen - Ernte verheiße einen Durchschnitts - Ertrag, so dürfen wir darunter nichts anderes verstehen, als daß die Ernte ihrer Ansicht nah im Vergleich mit dem vorhergehens den V keinen größeren Mehr-Ertrag verspricht, als rigen

natürlih der Werth der günstiger lautenden Berichte um so mehr. Zie- hen wir die Ausdehnung des Landes, auf welchem Weizen gebaut wird und sie geht ohne Zweifel weit über das Durchschnitts-Maß hinaus so wie die im allgemeinen gehegten günstigen Ansichten über die Ernte in Betracht, so haben wir wohl ein Recht, anzunehmen, daß sih gegenwärtig eine eben so große Quantität einheimishen Weizens im Lande befindet, wie je zuyhor.

Einem Privatbriefe aus dem baierishen Walde entnimmt Folgendes: Was die Heu-, Korn- und Hafer-Ernte im alde betrifft, so gedenkt kein Mensch einer ähnlichen über-

Das Hafer sieht

Ueber den Stand der Ernte in England schreibt die „Land- „Wir haben Berichte über die Weizenernte

Von den Berichten über Weizen, Gerste und Hafer bezeichnen

Allein der Ausdruck Durchschnittsernte erheischt Ein Berichterstatter kann mit gutem Ge-

während doch jedes folgende Eine Durch- etwas ganz Anderes, Der Durchschnittss

im Jahre 1856 bedeutet

nach den bishe-

ortschritten der Landwirthschaft zu erwarten war. Dadurch steigt

Natürlich is er noch nicht sämmtlich eingebracht , und das Wetter der legten Tage war am Ende nicht das allerbeste Erntewetter.

Zudem ist das Getreide großentheils beinahe Überreif, und es hält schwer,

die hinlänglihe Anzahl von Händen zu finden, um es rasch genug zu mähen, Es ist so {nell gereift, daß wir kaum daran zweifeln, die von unseren Korrespondenten ausgesprochenen Ansichten über die Erntezeit würden, wenn dieselben sie jezt wieder abgäben, um 4—10 Tage zurüdck- zudatiren sein. Das heiße Wetter im Juli und August war jedo der grugt günstig, und der in den leßten Tagen gefallene Regen hat dem ande im Ganzen mehr genüßt als geschadet. Wir find daher entschieden der Meinung, daß der Weizenertrag ein besonders ergiebiger sein wird.

Landwirthschaft.

Arnsberg , 16. August. Als Betveis der diesjährigen vorzüglich günstigen Ernte - Ergebnisse verdient folgende verbürgte Thatsache bekannt zu werden. Ein hieflger Ackerbürger gewann von 24 Scheffeln Roggen- Ausfaat 1620 volle: Garben. Aus je 40 solher Garben wurde 1 Scheffel reines Korn gedroschen. Danach ellt sih das außerordentliche Resultat cines 16fahen Ertrages heraus. (Westf. Z.)

Die heurige Ernte in Schlesien is nunmehr, wie die „Schles. Ztg." berichtet, fast beendigt und fällt so ergiebig aus, wie seit vielen Zahren keine. Alle Besorgnisse, daß sie in einer oder der anderen Art von der Witterung könnte beeinträchtigt werden, sind zum Glück unbe- gründet geblieben. Das Getreide hat nicht vom Noste gelitten, die Kar- toffeln sind von der. Krankheit fast völlig verschont geblieben und von beiden stehen die reichsten Erträge in Aussicht, indem leßtere einen überaus reichlichen Knollenansay zeigen, uns ersteres nicht allein die Scheuern mit vielen Bunden füllt, sondern auch ungewöhn- lh gut hütte. Wären nur nicht, in Folge des Mißwachses der lezten Jahre, die Speicher völlig leer, so würden wir einen Ueber- fluß haben, der nicht allein einen Jahresbedarf decken, sondern auch bedeutende Vorräthe für das nächste Jahr übrig lassen würde, auch selbst dann noch, wenn sich namhafte Ausfuhr einstellen sollte. Eine be- sondere Wohlthat is für die Masse der Bevölkerung die Güte der Kar- toffeln, die endlich wieder einmal eine so wohlschmeckende und nahrhafte Speise gewähren, wie wir sie seit zehn Jahren nicht mehr gehabt haben. Auch das Brot werden wir, bei Woblfeilheit, besser. haben, wie in den leßten Jahren, da der Roggen von viel besserer Qualität is, ‘vie sich aus seinem Gewicht ergiebt. Vergleichen wir dasselbe mit dem vom vorigen Jahre, so steht es wie 90—84, indem jeßt der Scheffel 6 Pfund mehr und anstatt 84 Pfd. 90 Pfd. wiegt. Dadurch aber vermehrt sich auch das Maaß des Nahrungsstoffes in gleicher Art und es enthalten 86 Scheffel dessen so viel , wie im vergangenen Jahre 90. Js also der Scheffel nominell gegenwärtig um * des Preises gefallen, so 1} er reell wegen seines {weren Gewichts noch wohlfeiler geworden. Noch Anfang Juli kaufte man ihn, zu 84 Pfd., für 112 Sgr. Gegenwärtig gilt er, zu 90 Pfd., 72 Sgr. Im ersten Falle kostet das Pfund 112 Sgr., im zweiten nur * Sgr. Es wäre zu wünschen, daß die Bäcker sich diese

Gewerbe=- und Handels-Nachrichten.

‘Die Fndusrie des Regierungs-Bezirks Arnsberg befindet sich im Ganzen in einem günstigen Betriebe und hat neuerdings beson- ders in den Kreisen Jserlohn und Bochum an Lebhaftigkeit ao zuge- nommen. Jn der Seidenfabrication befürchtet man bei den boher Preisen des Robstoffes zum Winter eine Abnahme. Die Tuchwebereien haben in Folge der hohen Wollenpreise ihre Thätigkeit hon etwas eingeschränkt. Im Kreise Bochum gewinnt die Ziegelfabrication mehr und mehr an Bedeutung. Es sind dort in diesem Augenblick gegen 1000 Menschen beschäftigt, um 60 Millionen Ziegelsteine herzustellen. (Pr. C.)

Leipzig - Dresdener 289! G. Löbau-Zit-

Leipzigs 20. August. E Magde! urg - Leipziger 311 G.

tät Li, A 67 Go; Lit. D 1 Berlin - Anhaltizche —. Berlin - Stettiner —. Cöln-Mindeaer —. Thü- ringische 129 Br., 1285 G. Friedrich-Wilhelms-Nordbahzn —. Altona- Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien Litt. À. a. R. 144 G.; Litt. G. 4272 Br. Braunschweigsche Bank - Actien alte 151 Br.; do. von 1856 148 Br. Weimarische Bank-Actien Litt. A. u. R. 1395 G. Wiener Banknoten 1005 G. Oesterreichische Sproz. Metalligues 85 Br. 4854er Loose —. 4854er National-Anleihe 86 Br. Preussische Prä-

milen- Anleihe —.

Bresalau, 21. August, 1 Uhr 15 Minuten Nachm- (Tel. Dep. d. Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 4005 Br. Freiburger Actien 174% G., neuer Emission 464; G. Oberschlesische Actien Lit. A. 24024 Br. Oberschlesische Actien Lit. B. 186% Br. Oberschles1- ¿che Prioritäts - Obligationen D. 91 Br. Oberschlesische Prioritäts - Obligationen E. 78% Br. Kosel-Oderberger 2094 Br., HEMEE Emiss10n 41874. Kosel- Oderberger Prioritäts - Obligationen 902 G. Neisse-

Brieger Actien a G. Spiritus pr. Eimer zu D Weizen, vealid 80—108 Sgr., gelb. 80—-403 Sgr. Gerste 46 —54 Sgr. Hafer 33—37 Sgr. Die Börse, Anfangs günstig, schliesst flau.

60 Quart bei 80 pCt. Tralles 455 Rihlr. G. Roggen 59 - 67 Sgr.

Sehr offerirt waren.

Oberschlesische Á, und B.