1856 / 198 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1632

Jndessen erfüllten doch alle diese Maßregeln, wie die Lage der Dinge etiva um das Jahr 1840 war, das unverkennbare Bedürfniß einer ge- nauern Einsicht in die Zustände des Fabrikwesens im preußischen Staate nicht.

Ein neuer Aufshwung war. in Handel und Verkehr durch die Bil- dung des deutschen Zollvereins gekommen. Auf den Zoll - Konferenzen fam es zur Sprache, daß man statistische Notizen über die Zustände der Fabrication im deutschen Zollverein haben müsse, und ward daher auf der sechsten, im November 1843 zu Berlin gehaltenen General Konferenz der Bevollmächtigten der Zollvereins-Staaten nach dem Haupt-Protokoll vom 11. November 1843 în §. 46 beschlossen: Es soll eine Statistik der größeren Gewerbe im Zollverein aufgestellt werden; diese soll angeben

zu gewerblihen Zwecken in Thätigkeit

die Dampfmaschinen, welche len 1 find; die Fabriken und von den fleineren Gewerben diejenigen, welche

fabrifkmäßig betrieben werden, d. h. der Hauptsache nah nicht für den örtlichen Bedarf, sondern für den Großhandel arbeiten. Welche Gewerbe- Anlagen in jedem Staate zu ‘den Fabriken gerechnet werden, sollte dem Ermessen der Vereins - Regierungen überlassen bleiben. Jm Allgemeinen aber sollte der Gesichtspunkt leitend sein, daß zu den Fabriken diejenigen Gewerbe-Anlagen zu zählen seien, welche die gewöhnliche handwerkmäßige Ausdehnung überschreiten und vorzugsweise für den Großhandel thä- tig sind.

G Di im preußischen Staate bereits eine Gewerbe-Tabelle bestand, die mehrere Fabrications-Unternehmungen enthielt, so wurde angeordnet, daß don 1846 an für gewerbliche und Fabrications-Verhältnisse im preußischen Staate zwei getrennte Tabellen aufgenommen werden sollten. Die eine, Gew erbes- Tabelle genannt, sollte die Handwerker, mechanischen Künstler, Handelsgewerbe, landwirthschaftliches Gewerbe und ähnliche Beschäftigun- gen der Menschen behandeln. Diese ist für das Jabr 1849 mit Ver- gleichen für 1852 in dem fünften Bande der von dem statistischen Büreau herausgegebenen Tabellen und amtlichen Nachrichten Über ben preußischen Staat bekannt gemacht worden. Die zweite dieser Tabellen, am einfachsten Fabriken-Tabelle genannt, soll die nach dem Zollvereins - Protokoll vom 11. November 1843 aufgeführten Fabriken enthalten. Was früher von solchen Fabrik-Unternehmungen in den Gewerbe-Tabellen des preußi- schen Staats enthalten war, ist jeßt in diese Fabriken - Tabelle über- tragen; außerdem ist man den vorgeschriebenen Anordnungen der sechsten General - Konferenz in Zollvereins - Angelegenheiten gefolgt. Bei dem jährlih fih erweiternden Gebiete des Fabrikwesens ist es möglich, daß die jeßige Einrichtung der einzelnen Kolonnen sich später ändert. Es ist dies aber nihts Wesentliches, da immer eine gewisse Willkür verbleiben wird, wie man die Kategorieen der Fabriken ordnet, und kommt es nur darauf an, daß man die Zahl der Jndustrie - Unternehmungen sicher er- hält. Aus Spinnerei und Weberei, Maschinen -, Eisen- und Stahl-, Metall - Fabrication, Mühlen und Dampfmaschinen, wird sich immer der hauptsächlichste Maßstab des Zustandes der Industrie in einem Lande abnehmen lassen. Diese Unternehmungen find aber in den R Tabellen, wie sie für den preußischen Staat für die Jahre 1846, 1849 und 1852 aufgenommen worden, vorzugsweise berückfichtigt. Es enthält nämlich das Schema der sogenannten Fabriken-Tabelle :

1) in 15 Kolonnen die Maschinen-Gespinnste,

L ) Gewebe,

Mühlen,

Dampfmaschinen mit mechanischer Wirkung,

H Fabriken in Metall und überhaupt dem Bergbau angehörige oder verwandte Unternehmungen,

6) 93 E alle andere Fabrications8-Unternehmungen-

Der von dem statistischen Büreau publizirte sehste Band der Tabellen heil amtlihen Nachrichten über den preußischen Staat enthält in Abs theilun

A. die Tabelle der Fabrications-Anstalten und Fabrik-Unternehmungen

aller Art für das Jahr 1849, speziell für die einzelnen Städte und

Kreise jedes Regierungsbezirks, und

B. Erläuterungen zur Tabelle der Fabrications-Anstalten und Fabrik-

Igr ge angen aller Art, nah den Aufnahmen für 1849 und

Aus diesen Erläuterungen folgen nachstehend Auszüge über die Fa- bricationsverhältnisse des preußischen Staats für das Jahr 1852, geordnet nach den vorbenannten 6 Haupt-Kategorieen.

Da die Gewerbetabellen alle 3 Jahre aufgenommen werden, und daher am Ende des Juden 1855 eine neue Aufnahme vollzogen worden ist, so kann es auffallend erscheinen, daß niht von dieser neuesten Auf- nahme die Resultate der fabrikativen Verhältnisse des Staats zum Grunde gelegt werden, da das Juteresse an der jüngsten Vergangenheit allerdings größer sein dürfte, als an den Zuständen zu Ende 1852.

Allein, sind auch die statistischen Nachrichten über die gewerblichen Verhältnisse des preußischen Staats am Ende 1855 in allen Landéstheilen e Bete im Dezember des verflossenen Jahres vollzogen; so sind doch ie betreffenden E enuttgen gegenwärtig nur erst zum Theil bei dem statistishen Büreau L Bei dem großen Umfange der Gewerbetabellen hat der Einsendungstermin nicht früher, als die Mitte des der die Aufnahme folgenden Jahres gestellt werden können, um jedem Justanzenzug Aufnahmebehörden, Landrathsämter, Magistrate, König- lihe Regiérungen hinreichend Zeit zur Prüfung der Aufnahme-Ergeb- nisse zu gewähren. Ungeachtet dieser Nachsicht gelangen die Gewerbe- Tabellen selten in einem unbedenklih zur Zusammenstellung brauchbaren Zustande ‘an das statistishe Büreau. Jn den meisten Fällen werden von hier aus über Unrichtigkeiten und zweifelhafte Angaben Rückfragen nöthig, bis ‘zu deren vollständigen Berichtigung und Beantwortung gewöhnlich das Jahr U Ende geht, bevor die Hauptzusammenstellungen der Gewerbe- tabellen' geschlossen werden könnén.

Auch sind 1m Allgemeinen die Veränderungen der gewerblichen Ver- hältnisse des ‘Staats in’ einem Zjährigen Zeitraum nicht so „erheblich, um die Darstelluug éiner allgemeinen Uebersicht wesentlich unrichtig zu machen. Wir werden nicht unterlassen, die hauptsächsten Resultate von 1855 später

Ld r

Lid tr

durh den Staats-Anzeiger“ mitzutheilen, und geben hier Ergebnisse von 1852, um einen Anhalt für fünftige Dae

liefern.

zunächst di ellingen f

Nach der für die Aufnahme der Fabrikentabelle eingeführten Klassi,

ficatión zerfällt die fabrifative Thätigkeit in folgende 7 Kategoriee

die dabei Ende 1852 beschäftigte Menschenzahl beigefügt ist.

Zahl der Geschäftsfü und Arbeiter rer

1) Gespinnste und Gewebe: a) Maschinenspinnerei b) Gewebe aller Art c) mit der Weberei

stehende Fabriken

2) dem Bergbau wandte Unternehmungen

3): Mühlen ialler Art. un. ul. 2. ¿4 dtèu di 4) Verschiedene andere Fabriken........... 9) Bierbrauerei, Branntweinbrennerei 2c. 6) Zud…cker-Raffinerieenund Zucerfabriken

angehörige

in Verbindung

7) Tabafks- und Cigarrenfabrifen

__ Von der Arbeiterzahl sub Nr. 2 Hütten - und Salinenwesen beschäftigten ausgeschlossen ;

30,602 264,985

20,983

oder ver-

überhäupt

T 17679,788

316,570

129,473 81,362

n, denen

Pro- zent der Ge» sammt, summe

D

46,59

19,05 11,97

59, 57A 8,77 48,288 | Tuy 28/372 | 2 15,849 | 233

100,00

find die bei dem Bergbau, dem

deren Anzahl

betrug nach der von der Bergwerksbehörde aufgestellten Uebersicht pro

1852: 110,082.

Selbst mit Hinzurechnung dieser Zahl sind nur über:

haupt bei dem Verg - und Hüttenbau und denselben angehörigen oder verwandten Unternehmungen 239,555 Menschen beschäftigt, also noch be-

deutend weniger als bei der

Fabrication von Gespinnften und Geweben,

Ueber leßtere folgen nunmehr nachstehend die speziellen statistischen Noti: zen nach der Aufnahme pro 1852, im Auszuge nach den darüber in Band F1. Abtheilung B. gegebenen Erläuterungen.

| A. Gespinnfte. Die Angaben in der Tabelle beziehen sich nur auf Maschinen-

spinnerei und es sind unterschieden Ge

für Wolle (Streichgarn und Kammgarn),

Baumwolle,

- Flachs (Hanf), - W

erg.

\spinnste

a) Maschinenspinnerei für Wolle. Es ist bekannt, daß in allen Ländern, in welchen die Wollenweberei das Hand - Gespinn|t im preußischen Staate für alle fabrikmäßige weitere Bearbeitung der Wolle, wenn es auch allerdings auf dem Lande noch vorkommt, daß die mit der Hand gesponnene Wolle zu Strümpfen, zum häuslichen Bedarf, auch zu gewöhn-

in Blüthe ist, fast

das

ganz verdrängt hat, und so

lichem Gewebe verbraucht wird.

Bei der Maschinenspinnerei für Wolle sind zu unterscheiden: Das bei weitem wichtigere ist das Streichgarn,

garn und Kammgarn.

das Spinnen kurzer Wolle, das Hauptmaterial zu Tuchen und

Beugen.

Maschinen - Gespinnst ist es

au

1. Maschinen-Spinnerei zu Streichgarn. Nach den Provinzen sind pro 1852 angegeben :

An- stalten

T7 273 Abe 104

Brandenburg

Pommern , Schlesien 135 Sachsen 308 Westfalen 51 168

Fein- \spindeln

3,273 13,770 171,758 8,069 99,169 60,674 11,397 181,348

Arbeî- ter

142 990 4,415 383 1,799 2,428 546 5,862

Streich:

festen

Auf 1 Anstalt

fommen

43 50 300 78 438 197 229 1080

cFeinsp.

Arb.

1,85 2,04 7,72 3,68 13,33 7,88 10,71 34,70

Summe | 1688

509,758

16,131

302

Die Betrachtung der bloßen Anzahl der Anstalten giebt

unrichtiges Bild , da es große der Spindel- und Arbeiterzabl in

tung dieses Fabricationszweiges.

und fleine Spinnereien giebt. Vergleich mit der Zahl der Anstalten entwickelt sih das richtige Bild von der größeren oder g

9,56

ein ganz Nur aus

eringeren BedeUu-

Hiernach ist die Bedeutung der Maschinen-Spinnerei auf Streichgat!!

in der Provinz Preußen sehr unbedeutend. Arbeiter und nahe 2 Spindeln auf jede Anstalt.

Provinz Posen hat fast 4 Mal so viel Anstalten als fast eben so viel mehr Spindeln und Arbeiter als Preußen es au in dieser Provinz meist kleine Anstalten, hervorgegan Zusammenhange mit der gewerblichen Tuchmacherei in den bie

u der Provinz Bran ereien , Me A nittsberechnung g Umfangs

Die

Städten der Provinz.

Sehr viel anders stellen sich diese Verhältnisse i denburg; hier ist ‘eine sehr große Anzahl ‘von Spinn sehr viel Spindeln und Arbeiter. Zwar zeigt die Durchs daß auch in dieser Provinz schr viel Spinnereien ‘ganz kleinen

Der Durchschnitt zeigt 43

Preußen,

; - do sind gen und in len fleinen

1633

bestehen, doch find hier auch sehr große Anftalten von mehr als no Spindeln namentlich im Regierungsbezirk Frankfurt angegeben. 000 n Pommern ist eine sehr geringe N cine Streichgarn ; á in Naugardt, in der Straf-Anstalt befindet fih eine größere Woll- nl , Spinner? hlefien zeigen die Durhschnitte für Spindel- und Arbeiter-

V nach der angegebenen Neihefolge der Provinzen hier viel mehr gab innerei ist. Der Anstalten find zwar nur etwa halb so viel, als Wo p Provinz Posen , aber es fommen in Schlefien acht- bis neunmal bs der Spindeln und 6 bis 7 Mal - mehr Arbeiter durchschnittlich auf E Anstalt , als in Posen. Dies beweist , daß das ganze Geschäft in S efien piel mehr Fabrication geworden ist. ' 69 Hie Provinz Sachsen hat mehr Anstalten für Streichgarn, als Schle-

aber berhältnkßmäßig viel weniger Spindeln und Arbeiter, Doch (t sich dies nah den Gegenden Sachsens sehr verschieden. Jm Regie- p sbezirk Magdeburg sind die meisten Spindeln (26,436 und 1369 Ar- t in 230 Anstalten), zum Theil au in größeren Anstalten; mehr Le in kleinen; im Regierungsbezirk Merseburg besteht ein ähnliches gerhältniß ; dagegen hat der Negierungsbezirk Erfurt verhältnißmäßig h große Anstalten (42 Anst., 25,402 Spindeln und 812 Arbeiter.) G Auch in vielen Theilen Sachsens ist das Tuchmacher - Gewerbe seit alter Zeit blühend, fleine Spinnanstalten sind zum Theil aus früherer et geblieben. Rach und nach verwandeln größere Kapitalien und die Hrischritte der Jndustrie die früheren fleinen Einrichtungen in größere

U Provinz Westfalen hat wenig Wollspinnerei ; die Zahl der Spindeln und Arbeiter ist ähnlich wie in Posen; nur sind die Anstalten e der Rheinprovinz zeigen fih wesentli andere Verhältnisse, als in den übrigen Provinzen ; hier sind durchschnittlich größere Anstalten. 6s kommen nämlich auf eine Anstalt im Durchschnitte / im Reg.-Bezirk Aachen 1724,91 Spindeln und 49,94 Arbeiter k Düsseldorf... 929,90 f „34,50 L G Côln 572,64 , 2â,T2 L "r "l 6,90 "t z Trier 1741,71 q à 8/6 S Aachen, seit einem Jahrtausend ein Hauptsiß der Tuchfabrikation in Deutschland, ja Europa, hat auch die meiste Fabrifation in Streichgarn, und zwar in meist größeren Anstalten. Die Regierungsbezirke Düssel- dorf und Köln schließen sich an, doch ergiebt der Durchschnitt, daß auf eine Anstalt viel weniger Spindeln und Arbeiter kommen, als in Aachen. Die Regierungsbezirke Koblenz und Trier haben wenig Wollspinnerei zu Streihgarn, do sind die Durchschnitte immer noch größer , als in den Provinzen Preußen, Posen und Pommern. i Die Hauptfize für Streichgarn sind die Provinzen Brandenburg und Rhein; in leßterer fast durchweg in großartiger Einrichtung und im un- mittelbaren Zusammenhange mit der fabrikmäßigen Bereitung von Tuch und anderen wollenen Zeugen; in Brandenburg noch mit starker Bei- mishung kleinerer Anstalten für Handwerker, die Tuch 2c. bereiten.

(Forsezung folgt.)

h Coblenz 183,50

# v 1 N

Von dem zum Gebrauch für Justiz- und Verwaltungs - Veamte bestimmten Preußischen Termin - Kalender ist so eben im Verlage der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei der fünfte Jahrgang (für das Jahr 1857) erschienen. Angehängt sind demselben die am hâäu- figsten in der Praxis vorkommenden Eide (in deutsher und polnischer Sprache); die Geseßze über die Alimenten - Klagen; der Nachtrag zur deutshen Wechsel - Ordnung mit den Entscheidungen des Königlichen Ober-Tribunals zu Berlin ; der Stempel-Tarif (enthaltend die Vorschriften über den Ansaß des Stempels bei den am meisten vorkommenden Rechts- geshäften) nebst einer Berehnung des Stempels bei Ausstellung von Actien, Obligationen, Schuldverschreibungen, Pfandbriefen und Quittun- gen, das Geseg über das Verfahren gegen ausgewanderte Militairpflich- tige und gegen beurlaubte Landwehrmänner, welche ohne Erlaubniß aus- wandern; Tabellen für die Fristen zur Anmeldung und Rechtfertigung der Rechtsmittel in Civil - Prozessen; das Holzdiebstahls - Geseß; eine Reduction des preußischen Geldes in Courant; eine Münz-Vergleichung8=- Tabelle und Zins-Tabelle.

Landwirthschast.

Laut Berichten aus dem Regierungs-Bezirk Aachen macht in allen Kreisen desselben die Acker- und Wiesenkultur die lebhaftesten Fortschritte. Jn der Feldwirthschaft kommt der Guano tnmer mehr zur Anwendung, und die Production ist dadurh bedeutend gestiegen. Die Lokal - Abtheilung des landwirthschaftlichen Vereins zu Düren hat im Frühjahr und neuerdings ungefähr 200,000 Pfund echten peruanischen Guano zum Kostenpreise von 7000 Thaler an ihre Mitglieder abgeseßt, und au im Kreise Eupen sind in diesem Frühjahr mindestens für 2000 Thaler Guano verbraucht worden ; namentlich verwendet in diesem Kreise der Guts- besiger Edwin Gülcher auf Kirchbusch bei Astenet jährlich für mehrere hundert Thaler von diesem, so wie von anderen künstlichen Düngstoffen und erzielt damit ausgezeichnete Resultate. Derselbe hat überhaupt die Bodenkultur auf seinen Besißungen sehr gehoben. Während eines Zeitraums bon kaum 5 Jahren is es ihm gelungen , 300 Morgen Wild- und Oedland in vortrefflichen Acker umzuwandeln. Nachdem der wilde Boden gerodet, drainirt und mit dem {weren Donbals - Pfluge einen Fuß tief wieder- olt umgeackert worden , is er jeßt durchweg mit der üppigsten Frucht eseßt, mit Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Bohnen und Rüben. Bei den leßteren Fruchtarten is die Reihensaat eingeführt , die sich sehr be- währt hat. Man findet auf den Gülcherschen Ländereien alle neueren Ackergeräthe in Gebrauch: verbesserte Pflüge, Eggen , Säe- und Dresch- maschinen. Dice ganze Einrichtung und Betriebsweise, in welche auch die

Stallfütterung aufgenommen ift, gilt bei den Lanoxirthen Um- gegend als eine Musterwirthschaft. Auch im Rreise Pw ist ein Komplex von 3—400 Morgen Land, aus dem sograannten Eckarts - Bush bei Gorderath, durch den Bürgermeister Reinces zu Klein-Gladbach in Ackerland umgeschaffen worden, welches in diesem Jahre bereits reihe Früchte trägt. Mit Drainirungs-Anlagen ist man fast in allen Gemeinden des Negierungs-Bezirks Aachen beschäftigt, und, dem Bedürfniß entsprechend, vermehren sih eben so die Drainröhren- Fabriken; seit Beginn dieses Jahres ist eine solche auch von den Bür- germeistern von L egberg und Gerderath bei leßterem Orte errichtet und mit dem besten Erfolge in Betrieb geseßt. Auf dem sogenannten Gans- bruch und anderen sumpfigen Grundstücken der Gemeinde Linnich sind durch die energischen Bemühungen des Bürgermeister Berns binnen Jaÿ- resfrist mit dem besten Erfolge Meliorationen ausgeführt worden, welche den benachbarten Gemeinden als aufmunterndes Beispiel dienen. Jm Kreise Erkelenz sind jeßt auch Versuche mit dem Anbau der Lupine ge- macht worden. Zur Verbesserung der Viehzucht hat die Lokal-Abthei- lung des landwirthschaftlichen Vereins zu Eupen seit dem vorigen Jahre Prämien für die s{hönsten Stiere und Kühe eingeführt, für Stiere drei Prämien von 20, 12 und 8 Thaler, für Kühe bier von zusammen 30 Thlr. Die diesjährige Vertheilung hat im Juni stattgefunden. (Pr. C.)

Marktpreise Berlin, den 21. August.

Zu Lande: Weizen 3 Rihir. 20 Sgr. Roggen 2 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pé., auch 2 Rtblr. 2 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 41 RBthlr. 27 Sgr. 6 Pf. Hater 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 412 Sgr. 6 Pf. Erbsen 2 Rihlr. 16 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rihlr. 15 Sgr. Linsen 3 Riblr. 17 Sgr. 6 Pf

Zu Wasser: Weizen 4 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 3 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. Roggen 2 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthle. 3 Sgr. 9 Pf. Grosse Gerste 2 Kthlr. 2 Sgr. 6 Pf. , auch 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Rthlr. 17 Ser. 6 Pf, auch 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pt.

Mittwoch, den 20. August.

Das Schock Stroh 7 Rihlr. 15 Sgr., auck 6 Rthlr. 15 Sgr. Centner Heu 41 Rthlr., geringere Sorte auch 25 Sgr.

Kartoifeln, der Schetsel 27 Sgr. 6 Pf. , auch 22 Sgr. 6 Pf., metzen- weis 2 Sgr, auch 1 Sgr. 6 Pf.

Die Markt - Preise des Kartotfel- Spiritus, per 19,8090 pro Gent nach Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem Platze am 15. August 343 Rihlr.

16. 33% Rthlr.

48. 34 Rthlr.

19. 34% u. 35 Rthlr.

20. 355 u. 39 Rihlr.

21. » 355 Rthlr. Berlin, den 21. August 1856.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Der

ohne Faís.

Leipzig « 21. August. Leipzig - Dresdener 2895 G. Lôbau-Zit- tauer Litt. A. 67 G.; Litt. B. 885 G. Magde! urg - Leipziger 342 G. Berlin - Anhaltische —. Berlin - Stettiner —. Cöln-Mindener —. Thü- ringische 129 Br., 1284 G. Friedrich-Wilhelms-Nordbahu --. Altona- Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 444 G.; Litt. C. 127 Br. Braunschweigische Bank - Actien alte 150 G.; do. von 1856 148 Br. Weimarische Bank-Actien Litt. A. u. B. 139% G. VViener Banknoten 100% G. Oesterreichische Sproz. Metalliques 85 Br. 1854er Loose —. 4854er National-Anleihe 86 Br. Preussische Prä-

mien-ÁAnlethe —.

Hamburg, 21. August, Nachmitiags 2 Ubr 30 Minuten. Bproz. Spanier 374, 1proz. Spanier 235. Stimmung matte. Disconto 6, 4 pCt.

Getrcidemarki. Weizen stille, nur Consumbandel. Roggen loco stark ausgeboten. Oel stille, loco 313. Kaffee angenehmer, 41%, F, mässiger Umsatz. Zink 1000 Ctr. pr. September 15%, 1000 Ctr. loco 15.

Frankfurt a. M., 21. August, Nachmittags 2 Uhr 20 Min. Belebt.

Schluss - Course: Kassenscheine 41045.

Neueste preussische Anleihe —. Prenssische Cöln-Mindener Eisenbahn-Actiea —. Friedricb- WVVilhelms - Nordbabn 64. Ludwigshafen - Bexbach 146. Frankfurt- Hanau —. Berliner VWVechsdl 1044. Hamburger Wechsel 895 Br. Londoner Wechsel 4184. Pariser Wechsel 933. Amsterdamer Wechsel —. Wiener Wechse! 4165. Frankfurter Bark - Antheile —. 3proz. Spanier 39%. proz. Spanier «4%. Karhessische Loóse 405 Ba- dische Loose 49%. dóproz. Metatiiques 814. 4iproz. Metalliques 71s. 1854er Loose 1054. Oesterreichisches National- Anlehen 83. Oesterreich. Bank - Antheile 1478. Wi iem, 21. August, Nachmittags 12 Uhr 45 Minuten. ( Tel. Bur.) | i: Silber-Anleihe 89%. S5proz. Metalliques 84. &zprozr. Metalliques 738. Bankactien 1095. Bank-Interims-Scheine 345. Nordbahn 286. Z5Ler Loose 109. National - Anlehen 855, London 10, 024. Hamburg 75%. Paris 1194. Gold 7. Silber 4. | Amsterdam , 21. August, Nachmittags 4 Uhr. Te!. Bar. : Sd Sig 5proz. österreichische National- Anleihe 795. 5proz. Metalliques Litt. B. 86. proz. Metalliques 785. E 24proz. Metal- ligues 4077. 1proz. Spanier 24- 3proz, Spanier 3957. prox. Russen Stieglitz 941. 5proz. Russen Stieglitz de 4855 I6J: Mexikaner 22. Londoner Wechsel, kurz 11, 774 Br. Wiener VVechsel , kurz 34%, Hamburger VVechsel, kurz 354. Petersburger Wechsel 1, 825 Hol

ländische Integrale 635.

MWoltfs

(VYolfs