1856 / 214 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1756

Provinzen die Militair-Chefs der Civil-Kommandos enthoben wer= den. Der Prinz und die Prinzessin von Baiern werden Sonn- tag abreisen.“

Türkei. Der Dampfer „Ganges‘“, welher am 8. Septem- ber in Marseille eintraf, hat Nachrichten aus Kon stantinopel vom 1, September mitgebracht. Die beiden russishen Generale, welche Mitglieder der türkisch - persischen Grenz-Regulirungs-Kom- mission sind, wurden an diesem Tage in der türkischen Hauptstadt erwartet; die Herren von Koller und Renzi waren daselbst

bereits eingetroffen, die Herren Basily und Bulwer wurden tägli erwartet. Am +1. September kehrte der französische General= Intendant nah Frankreich zurück. Für die Etsenbahn von Sawna nach Aidin is Herrn Wilkin als Vorsißendem der englischen Gesellschast die Konzession ertheilt worden. Der Zuschlag lautet auf 50 Jahre, und die Gesellschaft hat zu- gleih mit dieser Konzession die Ausbeutung der Kohlenminen er- worben. Herr Wilkin bewirbt sich auch um die Eisenbahn von Adrianopel, Das Paschalik von Kars war am 9, August voll- ständig geräumt, nachdem die Russen sich nah Alexandropol zurüdck- gezogen hatten. Der Courier der französischen Gesandtschaft in Persien wurde von den Drusen angehalten, ausgeplündert, an einen Baum gebunden und geschlagen. Die Straßen in jenen Gegenden sind wieder sehr unsicher, Der französische Konsul hielt am 7ten August seinen feierlihen Einzug in Erzerum, wo ihm ein glänzender Empfang bereitet worden war. Am 16. August hielt der russische Konsul seinen Einzug. Contre-Admiral Stewart (dessen Rückkehr aus dem Schwarzen Meere wir gemeldet) hat bei der Scchlangen-Insel zwei Kreuzer zurückgelassen. Jn Konstan-=- tinopel wollte man wissen, der Pforte sei auf telegraphischem Wege die Mittheilung gemacht worden, daß England auf die Vereini- gujng der Donaufürstenthümer, gegen welche die Pforte und Oesterreich sind, niht weiter dringen werde. Die türkische Regie- rung besteht darauf, daß die Preßsreiheit, die der neue Kaimakam der Moldau bewilligt hat, wieder aufgehoben werde; au verlangt sie die Vernichtung des dem Capitain Magnan bewilligten Shiff= fahris-Privilegiums.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 4. Sep- tember. Der Finanz = Minister von Brock scheidet aus seinem Posten, wie es heißt, wegen Differenzen in Angelegenheiten der Eisenstraßen , welche Herr von Tshewkin mit großem Eifer fördert. Herr von Brock soll auch nichts weniger als günstig gestimmt sein, hinsichtlich der beabsichtigten Tarif -Revision und so wird ihm, sicherem Vernehmen nah, der General = Lieutenant Tschewkin im Amte als Finanz - Minister folgen.

Die hiesigen Blätter enthalten einen langen Bericht über die Uebergabe von Kars an die Türken. Dieselbe ist im Juli zwischen den Bevollmächtigten besprohen und am 29. Juli (10, August) effeftuirt worden , indem alle russische Truppen auf das linke Ufer des Arpatschai gingen und daselbst ein Lager bezogen. (H. B. H.)

Amerika. Mit dem Postdampfer „Canada“ reihen die Nachrichten aus Neu=York bis zum 26. August, Beide Häuser des Kongresses vertagten sich am 26sten, ohne sich über das Armee- Budget verständigt zu haben z am 23sten haiten beide ihre früheren Beschlüsse wiederholt. Auf welchen Tag die nächste Sißung anbe- raumt war, -ist niht gesagt. Uebrigens tritt auf beiden Seiten die Neigung hervor, irgend einen Mittelweg zu finden. Clayton kün- digte eine Motion an, daß ein Comité von sieben Senatoren und eilf Repräsentanten ernannt werden möge, um die Differenz zwischen den beiden Häusern beizulegen. Seinem Verlangen, daß ihm ge- stattet werde, den Antrag sofort einzubringen, widersprachen aus Gründen der Geschäfts - Ordnung Seward und der Vor-= sißendez die Diskussion steht noch bevor, Am 26sten brachte Senator Weller eine Bill ein, welche den Grund beseiti- gen soll, um dessen willen die Majorität des Repräsentanten= hauses das Armeebudget nicht pure bewilligen will. Sie er- klärt die anstößigsten Acte der Tevtitorialgrsev gebung von Kan- \as, namentlich die Verordnungen gegen die Preß- und Redefreiheit, für aufgehoben. Dazu stellte Wilson ein weitergehendes Amen-= dement, das ganze 151. Kapitel der Geseße von Kansas aufszuhe- ben, welches das Eigenthum von Sklaven anerkennt, und alle an- deren Kapitel, welche dieses Eigenthum durch exceptionelle Bestim- mungen zu s{hüyen suchen. Das Amendement verlangt zugleich die sofortige Entlassung aller in Kansas wegen Hochverraths Ver- hafteten und die Anordnung neuer Wahlen, zu denen nur bona fide in dem Territorium ansässige Personen zuzulassen. Die Sklaven- halter bekämpften die Bill und das Amendement als eine Schwäche gegen das Repräsentantenhaus und einen unkonstitutionellen Ein-= griff} in die Rechte der Lokal-Legislaturen. Die Debatte- wurde, wie gesagt, vertagt.

Ein Bevollmächtigter der

Freibodenpartei in Kansas, Mr. Arny, war in Washington erschienen, um dem Präsidenten ein

Gesuch um Schuß und einen quassamtlichen Bericht über den An- griff auf die Stadt Franklin zu übergeben. Pierce entshuldigte sich

mit Geshäften und ließ die Dokumente dur seinen Privat ; entgegennehmen. Der Bericht, die erste übersichtliche Zusauetdit stellung der Ereignisse in Kansas, lautet im Auszuge: Seit u Angrisfe auf Lawrence, 24. Mai, war es in dem Territorium ber, hältnißmäßig ruhig. Aber während die Anwesenheit der Regie- rungstruppen die Sklavenhalter von Gewaltthätigkeiten abhielt gab sie ihnen Gelegenheit, im Stillen umfassende Vorbereitungen zu treffen, Schießbedarf, Flinten und Geshüße wurden eingeführt niht für die Truppen, sondern für die Sklavenpartei, Banden von 50 bis 200 Mann aus Missuri, Süd-Carolina und Georgien legten durch das ganze Gebiet verschanzte Posten an und matten als die Vertagung des Kongresses heranrückte, kein Geheimniß daraus, daß ein allgemeiner Angriff auf die freien Ansiedler be. vorstehe. Die leßtern wandten sih an die Regierungstruppen mit der Bitte, die bewaffneten Banden zu zerstreuen, wurden aber gh. gewiesen, Sie waren also genöthigt, sich selbst zu helfen, und be- schlossen zunächst, Franklin, eine der drohendsten Positionen der Gegner, anzugreifen. Jn der Nacht vom 12. August stürmten sie das befestigte Blockhaus mit Verlust von einem Todten und 9 Vex. wundeten und erbeuteten darin 60 Gewehre, eine Kanone und vier Gefangene z die übrige Besaßung war entwischt. Die Erzählungen der Sclavereipresse von der Ermordung des Postmeisters und Ver, wüstung der Stadt sind unwahr z der Angriff beshränkte si auf die Räuberhöhle, Als die Flüchtlinge von Franklin die Nathrit von ihrer Niederlage nach Kansas und Lexington brachten, he- schlossen die Bürger dieser Städte, den Sclavenhaltern bewaffneten Zuzug zu leisten und die Freibodenbevölkerung auszurotten, und öffentliche Meetings in den angrenzenden drei Sclavenstaaten haben dem Unternehmen ihre Unterstüßung zugesagt, so daß der Bürger- krieg immer größere Dimensionen anzunehmen droht,

Dieser vom 19, August datirte Bericht wird dur die späteren Nachrichten bestätigt. Am 17ten hatten 500 Freibodenmänner eine andere Räuberhöhle, genannt des Obersten Titus Lager, angegrif- fen und die Besaßung von 20 Mann gefangen genommen, Einen Angriff auf die benachbarte Stadt Lecompton, einen andern Siß der Sfklavenhalter, verhinderten die Regierungstruppen. Die Be- hörden von Lecompton unterhandelten mit den Freibodenmännern wegen Herausgabe der 20 Gefangenen. Man hatte ihnen als Bedingung gestellt, sechs von den gefangenen Freibodenmännern freizugeben, die in Lawrence gewonnenen Kanonen zu erstatten und alle vershanzten Posten der Sklavenpartei aufzugeben. Die Frei- bodenmänner sollen 2000 Mann unter Waffen haben und befesti- gen Lawrence,

Nach der „Tribune“ haben die Knownothings von Nord-Caro- lina beschlossen, ihre Stimmen auf Buchanan zu werfen, weil es flar sei, daß Fillimore nicht einen einzigen südlichen Staat gewin- nen könne. Das fkalifornische Vigilanz-Comité findet auch ander- wärts Nachahmung, Die Bürger von St. Pauls, Minnesota haben einen Ausschuß eingeseßt, um die Stadt Brevimanu von Dieben, professionellen Spielern und anderen Taugenichtsen zu säubern.

Statistische Nittheilungen.

So eben hat die Preußische Haupt-Bibelgesellschaft ihren Jahresbericht über 1855 als 41sten Jahresbericht seit dem Beginn ihrer Wirksamkeit herausgegeben. Am 10. Oktober vorigen Jahres wurde von dieser Gesellschaft, welche ihren Mittelpunkt in Berlin hat, in der hiesigen Dreifaltigkeits - Kirche die Feier ihres 4lsten Stiftungs- Festes begangen. Die Hauptgesellshaft steht in allen Theilen der Monarchie mit 100 Tochter - Gesellschaften in einiger Verbindung, ede unmittelbar von der Hauptgesellshaft ausgehende Tochter - Gesellschaft ist zunächst verpflichtet, der ersteren sowohl ihre Statuten zur Prüfung und Genehmigung vorzulegen, als auch die Mitglieder ihres Aus- {usses anzuzeigen. Jede Tochter - Gesellschaft hat dabei dic Freiheit, in ihrem Wirkungskreise kleinere, von ihr abhängende Vereinigul?- gen zu bilden, und das aus den Beiträgen und Geschenken „he zufließende Vermögen für sich zu verwalten. Um jedoch ein besseres Je einandergreifen zu bewirken, erscheint es durch das Juteresse des Ganzen geboten, daß sämmtliche Filialvereine den von der Haupt- Gesellschaft a gestellten allgemeinen Grundsäßen und Weisungen sih anschließen Un Lit Fall der Zusammenstellung von Ueberschüssen durch die Vermittelung M Hauptgesellschaft bedürftigeren Vereinen aushelfen. Außerdem sind f Tochtergesellshaften verbunden, der Hauptgesellschaft alljährlich D Ende Dezember einen Bericht über ihre Unternehmungen, #0 © Vest Uebersicht ihres gesammten Zustandes vorzulegen. Auf Grund SIE Einzelberichte wird dann der Generalberiht ausgearbeitet und der its fentlihkeit übergeben. Nach Ausweis des vorliegenden neuesten B A wurden im Jahre 1855 von der Hauptgesellshaft 15,98 gan, (saft und 510 Neue Testamente ausgegeben. Seit der Stiftung der Gele uit im Jahre 1814 hat dieselbe 429,388 Bibeln und 68,646 Neue ae, bie verbreitet. Jn Gemeinschaft mit den Tochtergesellshaften L lreilige Gesammtverbreitung in den 41 Jahren auf 1 Million 998,61 Filial Schriften. Jm legten Jahre wurden bon der Hauptgesellschaft A Er- vereinen an Unterstüßungs - und Ausstattungs - Ge chenken p tamen trag der Landeskollekte gegen 9000 Bibeln zugetheilt. Darun er

Jahre 1855 und 235,187 Ballen im

1757

s ebundene Bibeln als Geschenk an die von der Uebershwemmung

inwohner des Kreises Marienwerder. Die Jahres-Einnahme tetroffene Sellschaft belief sih 1855 auf 11,578 Nihlr. 23 Sgr. 11 Pf., der ein Baarbestand von 699 Rthlr. 4 Pf. aus dem Jahr 1854, er- 9 977 Rihlr. 24 Sgr. 3 Pf. Von dieser Summe wurden 11,514 s 92 Sgr. 4 Pf. verausgabt, so daß am 3Z1. Dezeinber 1855 ein

* Gand von 763 Riblr. 1 Sgr. 11 Pf. verblieb. (Pr. C.)

Darmstadt, 7. September. Die neueste Nummer des Regierungs- Blatts enthält zur Befriedigung des §. 16 des Gesehes vom Jahre 1821 wegen Tilgung der Staatsschulden eine „Zusammenstellung der Ergebnisse i Staatsschulden - Tilgungskasse - Rechnung für 1853.“ Die Einnahme betrug 3,438,690-Fl. 125 Kr., die Ausgabe 2,526,926 Fl. 59 Kr. Hier-

Vorrath Ende 1853: 911,763 Fl. 175 Kr. Am Ende 1852 betrug

huld 17,049,689 Fl. 3% Kr., am Ende 1853: 17,028,732 Fl. 3 gr. Stand der Pasfiven oder eigentlichen Staats\{huld Ende 1853 (st aber nur: 3,752,715 Fl. 95 Kr., namentlich wegen der Staats-Aftiv- gapitalien, ausgeliehen nach Maßgabe der beiden Geseße vom 27. Juni (1836, betreffend die Ablösung der Grundrenten, mit 12,409,035 Fl. 347 Fr. und wegen jenes Kassenvorraths. (P. C.)

Für die Einfuhr roher Wolle in England bilden London, Hull, Grimsby und Bristol die Haupthäfen. Nach An-

diverpool, Leith,

des bre 4855 in London 199,882 Ballen roher Wolle aus den Kolonieen

j gegen 183,309 Ballen im Jahre 1854. Davon famen 1855 aus Shdney 49,696 Ballen, aus Port Philipp 64,672, aus Portland Bay 3186; aus Hobart Town 9711; aus Launceston 8682; aus Port Adelaide 16,472; vom Schwanenfluß 1221; von Neu - Seelaud 3044; vom Cap der guten Hoffnung, und zwar von Algoa Bay 29,655; von Port Beaufort 1995 und von Capstadt 6548 Ballen. Außerdem wurden noch 20,479 Ballen im Jahre 1855 und 36,884 im Jabre (854 an fremder Wolle eingeführt. Jm Jahre 1855 kamen circa 3000 Pallen aus Deutschland, 213 aus Spanien, 203 aus Portugal, Tá2 aus Rußland, 6531 aus Peru, 2122 aus Buenos-Ayres, 3105 aus der Ber- berei, 605 aus der Türkei, 734 aus Aegypten, 373 aus Griechenland, 909 aus Jtalien, 139 aus Triest, 1306 aus China und 1188 Ballen aus verschiedenen andern Ländern. Endlich wurden noch 15,045 Ballen im Jahre 1855 und 14,944 im Jahre 1854 aus Ostindien importirt, so daß Londons Gesammt - Einfuhr an Schafwolle fich auf 235,406 Ballen im Jabre 1854 belief. Liverpool importirte 80,014 Ballen im Jahre 1855 und 78,218 Ballen im Jahre 1854, Davon kamen im Jahre 1855 1489 Ballen aus den Kolonieen, %713 aus Ostindien und 51,812 vom Ausland, gegen resp. 550, 28,993 und 49,115 Ballen im Jahre 1854. Grimsby führte im leßten Jahr 3381 Ballen aus Deutschland ein und im Jahr vorher eben daher 5046 Vallen. Die Einfuhr von Bristol belief sich im Jahre 1855 auf 100 Ballen, nämlich 93 aus Port Philipp und 7 aus Westindien. Jm Jabre 1854 wurden überhaupt nux 7 Ballen aus Westindien eingeführt. Leith importirte 2294 Ballen im Jahre 1855, nämlich 399 aus Deutschland, 1786 aus Peru, 107 aus Dänemark und 2 aus anderen Ländern. Jm Jahre 1854 belief sich die Einfuhr auf 637 Ballen, und zwar 389 aus Deutschland, 18 aus Jsland, 230 aus Dänemark. Hull importirte im Jahre 1855 im Ganzen 8347 Ballen, unnd zwar 5921 aus Deutsch- land, 264 aus Rußland, 21 aus der Berberei, 7 aus der Türkei, 513 aus Jósland, 436 aus Dänemark, 1185 aus anderen Ländern. Dagegen betrug die Einfubr. des Jahres vorher 22,686 Ballen, nämlich 17,239 aus Deutschland, 749 aus Rußland, 184 aus Jsland, 306 aus Däne- mark, 4208 aus andern Ländern. Was die Gesammt-Einfuhr Englands au Schafwolle in den drei letten* Jahren betrifft, so gingen 329,542 Vallen im Jahre 1855, 336,730 im Jahre 1854 urd 374,619 im Jahre 1893 ein, Davon kamen im erftgeuannten Jahr 163,192 von Australien, 08,272 vom Cap der guten Hoffnung, 12,710 aus Deutschland, 213 aus Spanien, 4522 aus Portugal, 1006 aus Rußland, 109,627 aus andern Ländern Jm Zahre 1854 famen 156,233 Ballen von Australien, 27,626 vom Cap, 24,072 von Deutschland, 1485 von Spanien, 3971 von Por- iugal, 10,083 von Rußland, 113,260 von andern Ländern. Jm Jahre 1993 aber lieferte Australien 153,162 Ballen, das Cap 22,718, Deutsch-

land 26,129, Spanien 947, Portugal 10,440, Rußland 21,758 und an- |

dere Länder 139,465 Ballen. (Pr. C.)

Gemwerbe- und Handels=Nachricbten,

N Von der rusfischen Grenze, 6. September. Die Ernte ist in ußland in vollem Gange; fie ij|t in allen Fruchtgattungen befriedi-

gend. Ein Hauptproduft, der Lein, ist ganz außerordentlich in ganz |

pdland gerathen und verspricht den lebhaftesten Verkehr auf dem Han- h Q Weizen und Gerste soll in vielen Gegenden in einer Güte 1 uantität gewonnen sein, wie fie seit Jahren nicht erzielt worden. v “1A und Schweinezucht ist in diesem Jahre wenig lohnend, da Ubsa trieb der Thiere nah Preußen nicht gestattet, dahin aber der die B Dn stattfindet. Die Schafzucht hat an manchen Orten durch Gat, enkrankheit gelitten. Der Handelsverkehr über die trockene iei Mund auf dem Wasserwege is sehr {wacch, da die weiter als 0 teilen bon der Grenze entfernt wohnenden jüdischen Kaufleute, h ein den Handel führen, nur auf Gouvernementspässe der Heimath (dn eben zugelassen werden. Vieri Lrtpunft zur Anknüpfung kommerzieller Verbindungen verfehlen. Bei aleningk en is dex Wasserstraße jeder Verkehr entzogen, da die

„Nachweises über den britischen Handelsverkehr“ gingen im.

l Ti tamer Litt. A. 67-By,z Lit: B. 90 Bu

* regelmäßigen Bezügen führen wird.

| derartige -besten Jahren gleichgestellt werden kann,

| do. von 1856 —.

Diese zu beschaffen ist sehr kostspielig, | 9 und besonders zeitraubend, und lassen jedesmal den richtigen ;

|

|

Produktensendungen größtentheils tief aus dem Jnnern Rußlands kom- men, und in der Regel die Besißer mit ibren Leuten den Transport selbst leiten. Bei Memel soll die Grenze mehr offen liegen und fih ein bedeutenderer Verkehr dorthin wenden. (Königsb. Hart. Ztg.)

Einer aus Smyrna der „Pr. C.“ zugegangenen Mittheilun zufolge macht fih in Anatolien bereits vielfach er Umschwung Went welcher durch den raschen Abschluß des Friedens besonders in den Han- dels- und Verkehrs-Verhältnissen dieses Landestheils hervorgerufen wor- den. Mit dem Kriege hatte der Handel eine ganz ungewöhnliche Reg- samfeit erlangt, wozu außer der starken Consumtion der westmächtlichen Heere der enorme Geldzufluß aus England und Frankrei das Meiste beitrug. Jn Erwartung eines langdauernden Krieges häufte die in sel- tenem Grade angeregte Speculation ungeheure Vorräthe auf. Die türkische Bevölkerung begann den reihen Gewinn ihres Betriebes theils auf Luxusgegenstände zu verwenden, theils zur besseren Ver- wertbung des Bodens in erweiterten Grundbesiz-Erwerbungen anzulegen. Plöglich trat der Friede ein, und die unerwartet rashe Näumung des türkischen Gebiete von den verbündeten Truppen mußte in dem Absaß der kolossalen Vorräthe eine Stockung erzeugen. Dazu kam, daß die mit merkwürdiger Eile von den Alliirten vorgenommene Verschleuderung ibres Proviants und ihrer Utensilien die Preise noch mehr herunterdrückte. Waren in Folge dessen die mit europäischen Manufakten gefüllten Ma- gazine für den Augenblick in ihrem regelmäßigen Geschäft gestört, so machten auf der andern Seite die niedrigen Preise der von den Eng- ländern und Franzosen verkauften Luaxusgegenstände, Manufakten und Utensilien die Bewohner Kleinafiens und der Jnseln mit Be- dürfnissen bekannt, deren Einbürgerung für die Zukunft wobl zu 1 gen L ; Jn fünf oder sechs Monaten dürfs ten Überdies die weit unter dem Werth verkauften Artikel so vollständig in die fleinen Vertriebs-Kanäle übergegangen sein, daß sie dem größeren Geschäftsverkehx keinen Eintrag mehr thun. Um die Mitte des Monats August waren besonders die Preise des Getreides und des Fleisches noch in andauerndem Fallen begriffen. Feigen und Rosinen, die beiden Haupt - Handels produkte des Landes, versprechen einen sehr vortheilhaften Absatz. Erstere stehen sehr gut; leßtere haben zwar durch Krankheit etwas gelitten, dabei aber durch die äußerst starke Nachfrage eine Preiésteigerung erfahren, daß ihr Werthertrag den Smyrna ist mit Ordres

auf Südfrüchte überfüllt, und die schon vielversprechende Ernte würde

| auch bei einer Verdreifachung ihres Ertrages der Nachfrage kaum genü-s

gen. Gleich stark zeigt sich der Begehr nach Seide. Ungeachtet ihrer großen Vermehrung ist die diesjährige Ernte son beinahe ganz für fran- zösische Nehnung in Beschlag genommen worden. Auch alle übrigen Export- Artikel werden gesucht und steigen im Preise, wie denn überhaupt der orientalische Krieg, abgesehen von der momentan durch den Frieden herbeigeführten Stockung, auf die Entwickelung der Betriebsamkeit wie des Handels von Anatolien sehr günstig eingewirkt hat. Namentlich zeigt sich bei der Landesbevödlkerung ein wachsender Unternehmungsgeist. Der Ackerbau wird mit mehr Eifer betrieben und eine weit größere Sorg- falt als früher auf die Verbesserung der Wege verwendet,

Die Regierung der orientalischen Nep ublik (Uruguay) hat vor Kurzem ein neues Zollgeseß erlassen, welches manche niht un- wesentliche Tarif - Ermäßigungen enthält und überhaupt als ein Fort- schritt auf der Bahn einer freieren Handelspolitik bezeichnet werden kann.

(Pr. C.)

Am 30. Juli bat die Regierung von Buenos-Ayres ein De- kret erlassen, welches die Ausübung des Lootsengewerbes von den früheren Beschränkungen vollständig befreit. Es wird dadurch be- ]timmt, daß dies Gewerbe auf allen Flüssen, Rheden, Küsten und Häfen des Staates frei betrieben werden kann. Die Lootsen oder Lootsen- Vereine haben nur die Verpflichtung, ihre Tarife dem Hafen - Capitain zur Kenntniß zu bringen. Kein Schiff ist verpflichtet, einen Lootsen zu nehmen, sei es beim Eingange oder Ausgange aus dem Hafen. (Pr. C.)

Leipzig - Dres: ener 291 Br. L#bamn- Magde! urg Leipzager 34# Br. Berlin - Anhaltiscke —. Berlin - Stettiner Cöln - Vindener —. Thürinegische 1.9% Br., 129 G. Er «edrich- Wilbe!ms Nord: ahn —. Altozna- Kieler 130 G. inhait-Deszauer ! andesbank-Actien Litt. À. u. È. i447 G.; Litt. 2. 1265 G. Braunscheigische Bank - Actien alte 156 G.; f eimarische Bank- Actien Litt. A. u. #. 1395 Br. VViener Banknoten 995 G. Oesterreichiche Sproz. Metalliques 833 ör, 4854er Loose —. £85d4er Natioual - Anleihe 654 Br. Preusslsche Prä- mien- Anlethe —.

Leipzig», 9. September

Hamburg, 9. September, Na-kmitt. 2 Utr 45 Wnuten, 3Proze Spanier 37%, 1proz. Spanier 43%. Börse flau bei geringem Geschäft.

Getreidemarki. Weizen loco sehr flau. Roggen flau, über- haupt Getreidemarkt flau und nominell. Oel .loco 325 nominell , pro Herbst 315, &. Kaffee fest. Zink 500 Ctr. Lieferung 19. 85.

London lang 12 Mk. 154 Sh. aort., 13 Mk. £ Sh. bez. London kurz 413 Mk. 43 Sh. not., 13 Mk. 25 Sh, bez. Amsterdam 36, 45.

Wien 78%. Di to 74, 8 pCt. : "Tak Anus a. u. 0. September, Nachmitt. 2 Uhr 37 Vin.

Ohne viel Leben ; fester in spanischen, österreich. Fonds theilweise be- liebter, Actien flauer.