1856 / 219 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Kräfte des Reichs und des Jammers, welchen der Krieg über einzelne Theile desselben gebracht hat, verschwinden zu sehen. ZJndem Wir an diese für Unser Herz heilige Verpflichtung herantreten , müssen Wir vor Allem Unsere Aufmerksamkeit auf die Lage der Einwohner Tauriens, Bessarabiens und der Gouvernements Cherson, Jekatherinoslaw, Archan- gel, so wie eines Theils der Ostseeprovinzen richten, welhe am Meisten gelitten haben, theils durch direkte Angriffe und Zerstörung, Ee durch die außerordentlichen Anstrengungen und Opfer, welche nothwendig H zur Abwehr dex drohenden, nahen Gefahr. Diesen P un Bezirken haben Wir für billig befunden , zugleich mit der Bezeigung Unserer Erkenntlichkeit, auch besondere Erleichterungen und Unterstüßungen zukommen zu lassen. Diese Unterstüßungen ipépden nach genaue Yiazete suchung der Bedürfnisse und der Lage jedes Landes, durch beson ere fs fehle näher bestimmt werden. Aber die Verluste und Lasten des Kriege beshränken fich nicht auf diese Punkte. Mehr oder weniger haben auch alle übrigen Theile des Neiches davon gelitten und überall wurden sie mit dem Muth und der Geduld ertragen, die des russischen Volks würdig sind. Judem Wir wünschen, wenigstens 11 gewissem Grade, die ¡Folgen dabon weniger drücend zu machen und im Allgemeinen Unsere Krônung dadur zu bezeihnen, daß Wir Unsern treuen Unterthanen alle in der jegigen Zeit mögliche Freigebigkeit und Gnaden erweisen, ja sie auch auf diejenigen auszudehnen, welche, obgleich sie die gere{ten Strafe der Gesche für ihre ungeseßlichen Handlungen auf sich gelenkt, dann aber durch ihre Reue und die Unterwerfung in die über sie verhängten Stra- fen, oder durch den Charakter ihrer Schuld selbst eine Erleichterung ihrer Strafen, der gänzlichen Verzeihung berdiencn, so befehlen Wir :

1) Um in Folge des starken Abganges an Menschen, sowohl durch die kriegerischen Äctionen, als durch epidemische Kranfÿeiten einige Sande mit Bezahlung großer, der jeyigen Bevölkerung nicht angemessener Ab- gaben und der Erfüllung anderer Lasten nicht zu überbürden, so soll so- fort im ganzen Neich eine neue Volkszählung stattfinden, auf Grund der besonderen, Unserem Finanzminister hierfür gegebenen Regeln, O bis zur Vollendung dieser Negistrirung die Steuern forterhoben werden müssen, so soll vorher bekannt gemacht werden, daß vom 1. Januar 1857 ab jede Ucberzahlung, die daraus hervorgehen fönnte, im Vergleich zu der Seelenanzahl, die sich bei dor neueren Negistrirung zeigte , auf die Nechnung der folgenden Jahre nach der neu festgestellten Seelenzahl ge- {rieben werden soll, : ;

2) Rekruten-Auéhebungen finden in dem laufenden und in den drei folgenden Jahren nicht statt, wenn Gott Uns mit der Fortdauer eines festen Friedens segnet und nicht besondere Umstände eine solche noths wendig machen. | : 1 :

3) Kraft des §. 97 des Statuts über die Neichsmiliz vom 19. Jas- nuar 1855 sollen für die Milizen, welche auf dem Schlachtfelde odex in Folge auf demselben erhaltener Wunden starben, den Eigenthümern Ne- Truten-Quittungen gegeben werden dies wird jeßt auf alle gefallenen Milizen der 98 ODruschinen der Miliz, welche auf den ersten Aufruf in

den Dienst getreten sind, ausgedehnt, ohne Untersuchung, aus welchen Ucsachen der Abgang von der Zahl der Druschinen erfolgte. (Die Abschnitte 4— 14 inkl. enthalten die verschiedenen Nac)-

lásse von Steuern, Gefällen, Strafen u. st. w, Von dem „Journal de St. Petersbourg“ wird die Gesammtsumme der rückständigen Steuern, welche erlassen werden, auf 24 Mill. S.-N. angegeben.) j

15) Diejenigen, welche wegen politisher Vergeben verschiedene Stra- fen erdulden und bisher noch keine Verzeihung erhalten haben, aber Reue beweisen und seit dem über sie gefällten Spruche durch eine tadellose Auf- führung Erbarmen verdient haben, erhalten theils mehr oder weniger be- trächtliche Erlcichterungen an dem Orte ihrer Verbannung felbst, theils Befreiung von derselben und die Erlaubniß, in einem der großrussischen Gouvernements ibren Wobnsiß zu nebmen, theils endlich die Erlaubniß, innerbalb der Grenzen des Neichs, mit Ausnahme von St. Petersburg und Moskau, überall zu leben, wo sie wünschen. Denjenigen unter den jeßt Amnestirten, welhe durch den Ausspruch des obersten Kriminal- gerichts vom 25. Juli 1826, durch die Meinung des Reichsraths bom 24. Februar 1829 oder durch die Ordonnanzen der kriegSgerichtlichen Kommissionen wegen Theilnahme an den Plänen und Handlungen der im Jahre 1825 und 1827 entdeckten geheimen Gesellschaften oder an dem Aufstande in Polen vom Jahre 1831 verurtheilt worden sind und bis zu dem Urtheilsspruh den erblichen Adel besaßen, erhalten mit ibren na dem Urtheilsspruch geborenen ehelichen Kindern alle Rechte des erblihen Adels mit Ausnahme des Nechtes auf ibr früheres Ver- mögen zurück. welchen der erbliche Adel ertheilt wird, sind in cinem besondern Ukas an den dirigirenden Senat enthalten und die Namen der Theilnehmer an dem politishen Aufstand, welchen gleichfalls der erbliche Adel zurückge- geben wird, werden durch das Ministerium der innern Angelegenheiten bekannt gemacht werden. Denjenigen, welche andern Ständen angehören, werden mit ihren ehelichen, nach der Verurtheilung geborenen Kindern alle Standesrechte, welche sie bis zu ihrer Verurtheilung besessen haben, wiedergegeben. Diejenigen, welche wegen politischer Vergehen unter be- sonderer Polizei-Aufsicht stehen, werden davon befreit.

16) Die Personen, welche in Folge ihrer Theilnahme an politischen Vergehen sich in dem Militairdienste zu Lande oder zu Wasser befinden und in demselben immer die Zufriedenheit ihrer unmittelbaren Chefs be- sessen haben, erhalten gleihfalls besondere Erleichterungen und Gnaden, die für jeden einzelnen nach den genauen Dienstnachrichten werden fest- gestellt werden.

17) Die Personen, welche wegen von ihnen begangener Vergehen oder weil auf ihnen ein starker Verdacht haftet, durch rihterliches Urtheil der Aufsicht der Polizei unterworfen find, und fich während der ganzen Zeit, wo dies der Fall war, untadelhaft geführt haben, erhalten Erleich- terungen in folgender Ordnung: 1) Diejenigen, welche aller Standes- rechte beraubt und in verschiedene entfernte Gouvernements. gebracht find, werden nach Bestimmung des Ministers des Junnern in andere, weniger entfernte gebracht und können sih irgend einer unfreien Ge-

Die Namen der 1826, 1827 und 1828 Verurtheilten, |

meinde anschließen, ohne jedoch der Aufficht der Polizei enthoben sein. 2) Diejenigen, welche wegen Verdachts solher Vergehen ber: urtheilt sind, auf welchem Entziehung aller Standesrechte steht werden, wenn sie fich funfzehn Jahre untadelhaft geführt , vén der Polizei - Aufsicht befreit und fönnen überall, mit Ausnahme von St. Petersburg und Moskau, wohnen. 3) Diejenigen, welche im Verdacht solcher Vergehen gestanden , für welche correctionelle Strafen und Entziehung aller persönlihen Rechte und Vorrechte verhängt werden, werden, wenn sie sich vier Jahre untadelhaft geführt, von jeder Polizei - Aufsicht befreit. 4) Die wegen Verdachts solcher Verbrechen Verurtheilten, für welche correctionelle Strafen mit Entziehung eines Theiles der persönlichen Nechte verknüpft sind, werden aus der Polizei - Aufsicht entlassen, wenn sie sih zwei Jahre ordentlich geführt. 5) Diejenigen, welche wegen noch kleinerer Vergehen untex Polizei: Aufsicht gestellt sind, werden unmittelbar entlassen. 6) Den dur gerichtliches Urtheil auf bestimmte Zeit unter Polizei-Aufsicht Gestellten wird diese Zeit auf die Hälfte herabgeseyt. ]

Das ganze Manifest enthält noh 11 Artikel, in denen ausgespro{en wird, daß Se. Majestät die Ausnahme-Bestimmungen aufhebt, welche dem Mdel der Gouvernements Wilna, Grodno, Minsk, Volhynien, Podolien und Kiew den Diensteintritt erschwerte. Die Bedingungen des öffent: lihen Dienstes in den westlichen Provinzen sollen fortan dieselben sein, wie in den anderu Theilen des Reiches. Die israelitischen Unterthanen sind von den Spezialbelastungen, denen sie bisher binsichtlih der Rekru- tirung unterworfen waren, befreit worden. Soldaten- und Matrosen- Kinder, die während der Dienstzeit ihrer Väter geboren wurden und bis- her der Armee angehörten, bleiben in Zukunft ihren Eltern überlassen und können jeden beliebigen Beruf erwählen. :

Nachstehende Allerhöchste Tagesbefehle werden von den hiestgen Blättern veröffentlicht: -

Der Kaiser Alexander 1. gesegneten Andenkens gründete in Sei-

ner wohlwollenden Fürsorge für die tapferen Krieger, welche mit ihrem Blute die bochherzige Erfüllung ihrer Pflicht gegen Thron und Vaterland besiegelten, das Comité vom 18. August 1814, dem er die Aufgabe stellte, sich der Versorgung unbemittelter invalider Offiziere anzunehmen, Unser

im Herrn entshlafener theurer Vater ließ in Sciner väterlichen und un-

ershöpflichen Aufmerksamkeit nicht ab, die weitere Entwickelung und den Fortschritt der Wirksamkeit - des Comités zu leiten. Nicht minder nahe liegt auch Unserem Herzen die Sorge, für diejenigen wackeren Offiziere Unserer Truppen, welhe dur ihre Wunden ein besonderes Anrecht auf Unsere stete Fürsorge erlangt haben. Da Wir an diesem für Uns so heiligen und feierlichen Tage einen Beweis Unserer herzlichen Theilnabme für sie abzulegen wünschten,

‘so tragen Wir dem am 18. August. 1814 gegründeten Comité auf, die Mittel ausfindig zu machen, um die den verwundeten Offizieren aus

seinen verfügbaren Summen verabfolgten Pensionen zu erhöhen. Judem Wir die von dem Comité Uns vorgelegte neue Tabelle für die den ber- wundeten Stabs- und Ober-Offizieren aus dem Jnbvaliden-Kapital zu zahlenden Penfionen bestätigten, ertheilten Wir zugleich Befehl, diese neue Bestimmung von dem heutigen Tage an in Kraft treten zu lassen; was Wir Unseren Armeen und der Flotte kund thun.

An die Armeen und Flotte. i

Tapfere Krieger! Zur Erinncrung an euer hraves Verhalten im verflossenen Kriege habe J ch durch Mein Manifest vom heutigen Dato eine Vronze- Medaille gestiftet, damit auf der Brust eines Jeden von euch cin sihtbares Zeichen Meiner Dankbarkeit und Meines Wohlwollens hafte, ein Zeichen, das zugleich darlegt, daß ihr Mein Vertrauen recht- fertigtet, indem ihr eine unwandelbare Bereitwilligkeit bewieset, cu) zum Besten des Glaubens , des Thrones und des Vaterlandes zu opfern. Dieses Zeichen haben die Truppen nah den bon Mir erlassenen Vor- schriften anzulegen. Alexander.

Moskau, 26. August 1856 (a. St.). :

Dánemark. Kopenhagen, 13. September. Se, Ma). der König is von seiner Reise nach Bornholm bereits am 41ten d, heimgefehrt.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 10, Sep- tember. Se, Majestät der König haben am verwichenen Montage in einer Staatsraths-Sibung den Minister am dänischen Hofe, A herrn E. Lagerheim, zum Staatsminister der auswärtigen i gelegenheiten ernannt, nahdem Se. Excellenz ver Freiherr Stjerne auf eigenes Gesuch entlassen worden. ; it

Christiania, 9. September. Nachdem Prinz Napoleon dem Kronprinzen-Vicekönig am 3ten d. eine Tour über ie nach Kongsberg gemaht und am 5ten d, Abends wieder h N 48 gelangt war , verließ er noch am Abende desselben Tages et 11 Uhr unsere Hauptstadt, um sih auf der „Reine g Ti Gothenburg und von da nah Stockholm zu begeben. m tönig sten Sonnabend (13ten d.) reist auch der Kronprinz - Vice H und zwar, wie es heißt, direkt nach Kopenhagen von hier (H. C.)

Amerika. Der Dampfer „Afrika“ is aus

in London eingetroffen und bringt Nachrichten bis ll Nach denselben is im Repräsentantenhause die Ar me ed Sismmen den Kansas betreffenden Vorbehalt, mit 101 gegen 98 Kon- angenommen worden. Die Ermordung des amerifanisher ld suls in Nicaragua wird bestätigt. Man glaubt, daß werde. stens in Kansas zu einem blutigen Kampfe komwS i Ver- Präsident P ierce versprach einer Deputation aus Kak! rhaltung hinderung jeder Jnvasion und, selbst gewaltsame, Aufrechte

der territorialen Gesetze. i Die Regierun des Staates Buenos-Ayres hat unte

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vem 26. Juli d, J. ein von den Kammern genehmigtes Geseh ver- entlicht, welches bestimmt, daß die in Europa angestellten Konsuln des Freistaats von Auswanderern nah Buenos-Ayres in Zukunft feine Paß - Visirungs - Gebühren (dieselben betragen einen spanischen Thaler für den Paß) mehr erheben sollen. Den be- trefenden Konsuln wird dadurch kein Einnahme-Ausfall erwachsen, da die Regierung fortan die Erstattung der Gebühren aus Staats-= mitteln übernimmk.

Es bestätigt sich, daß Truppen aus San Salvador un- Guatemala unter dem General Cabanano in Nicaragua einged fallen sind und Leon beseßt haben. Oberst Salisar und mehrere Eingeborene sind wegen Verrätherei gegen die Walker’ he Regie- rung erschossen worden, und Papiere, die bei Salisar gefunden wurden, sollen Walker bewogen haben, dem englishen Konsul in Lon das Exequatur zu entziehen. Als Repressalie für die Hin= rihtung des Oberst Salisar haben die Anhänger von Rivas den Konsul der Vereinigten Staaten in Leon, Herrn Livingston, er=

en. shossen Die gesebgebende Versammlung Brasiliens reitet nah Mittheilungen aus Rio de Janeiro mit ihren Arbei= ten langsamer als gewöhnli vor. Die Kammer der Abgeordneten hatte bis Mitte August ih fast allein auf die Berathung der ordentlichen Einnahme= und Ausgabe - Etats beshränkt, Damals ging sie zur Erörterung mehrerer, die Bewilligung von außer= ordentlichen Ausgaben betreffenden Geseßesvorlagen über. Dem Anschein nach werden andere Gegenstände von Wichtigkeit nicht mehr zur Erledigung kommen. Kammer wie Regierung wenden ihre Aufmerksamkeit hauptsächlich den nahe bevorstehenden neuen Abgeordnetenwahlen zu. Die Staats-Ausgaben Brasiliens drohen in dem Finanzjahr 1857—58 eine seither nie gekannte Höhe zu erreichen. Nach den Bewilligungen der Abgeordneten-Kammer sind die regelmäßigen Ausgaben auf 35,500 Kontos festgestellt. Dazu fommen nun die sehr bedeutenden außerordentlihen Aufwendungen, die zum Theil schon in früheren Sißungen bewilligt wurden, z. B. 5 pCt. Zinsen für das Anlagekapital der Eisenbahn Pedro 1], Ferner eine Erhöhung der Subvention für die brasilianische Yostdampfschifffahrts - Gesellschast. Zu den neu beantragten Creditbewilligungen gehört eine Summe von 6000 Contos für Colonisationszwecke, so wie Anlegung eines Docks und einer Wersfte. Dann eine Subvention für die Eisenbahn von Petropolis. Diese Bahn liefert einen so geringen Ertrag, daß ihre Actien selbst mit 50 Przt. Verlust nicht zu verkaufen sind. Jhr Anlage-Kapital be= trägt 2000 Contos. Die Gesellschaft verlangt jeßt unter Beistim- mung der Regierung eine Zinsgarantie von 5 pCt, für ein Kapital von 3000 Contos, indem sie mit noch neuen 1000 Contos die Bahn bis auf die Berge von Petropolis führen will, um dieselbe rentabler zu machen. Außerdem is eine Garantie von 5 pCt, Zinsen für die Eisenbahn von Pernambuco nah dem Flusse S. Francisco chon bewilligt worden. Ingleichen für die Bahnbauten in den Provin- zen Bahia und S. Paulo und für die Kunststraße von Petropolis nach Parahyba. Alle brasilianischen Bahnen geben wegen ihrer mangelhaften Verwaltung fast gar keinen Ertrag. Sie bestehen nur mittels der Prämien oder der Zinsgarantieen , welche der Staat gewährt. (Pr. C.) :

Wir haben bereits früher (S. Nr. 194 d. Bl.) im All= gemeinen gemeldet, daß zwischen dem diesseitigen Geschäftsträger zu Montevideo, Herrn von Gülich, und dem Minister der aus- wärtigen Angelegenheiten des Freistaats Uruguay ein Vertrag abgeshlossen und unterzeichnet worden sei. Nach bestimmteren Mittheilungen, die uns über diesen Gegenstand zugehen, ist an 23, Juni d, J. zu Montevideo zwischen Preußen für sih und im Namen ver Staaten des Zollvereins einer- und der Orientalischen Republik andererseits ein Freundschafts-, Schifffahrts- und Handelsver= trag abgeschlossen worden. Der Vertrag, dessen Ratificationen binnen 18 Monaten ausgewechselt werden sollen, hat, orientali- sherseits auch bereits alle verfassungsmäßigen Stadien, die einer Ratification vorausgehen müssen, durchlaufen. Er ist von der Re- gierung des Freistaats den Kammern zur Prüfung übergeben und vondem Senat und der Repräsentantenkammer begutachtet und ge- nehmigt worden. Den Beschluß der Legislativen hat \cließlich auh die Regierung bereits veröffentlicht. (Pr. C.)

__Vien, Montag, 15. September. (Wolfs Tel. Bur.) Eine 8 aus Konstantinopel eingetroffene Privat-Nachricht meldet, daß G Pforte auf Butenieff?s und anderweitige Verwendung die rpedition gegen Montenegro vertagt habe. Die Angelegenheit

Werde den Pariser Konferenzen vorgelegt werden.

i Der österreichische Gesandte zu Paris, Freiherr von Hübner, in Brindisi eingetroffen z derselbe reist also doch nach Neapel. A Statistishe Mittheilungen. R

qut 185 dd egierungs-Bezirk Köln sind in ver gen vom 1. Au-

31. Juli 1856 2463 entgeltlihe und 1 unentgeltliche, n Summa 2567 Jagd scheine ausgefertigt worden. (Pr. C.)

Gewerbe- und Handels - Nachrichten.

Erfurt, 14. September. Jm Laufe der Monate Juli und August cr. sind an einem 6rädrigen Güterwagen der Thüringischen Eisenbahn beide Endachsen in Folge eines in einem Zuge der Westfälishen Eisenbahn vorher stattgehabten Achsbruches gebrochen. Beide Achsen waren aus der Fabrik von Borsig in Berlin entnommen, tragen den Stempel Pa- tentschaft axle - tree- Co. und haben circa 26,500 Meilen durchlaufen. Die Brüche haben dicht an der Radnabe stattgefunden und waren alte Einrisse an den Bruchstellen nicht bemerkbar.

_ Wegen Einbrüchen, welche bei der Nevision in der Thüringischen Eisenbahn - Werkstätte dicht hinter der Radnabe entdeckt wurden, sind während der Monate Juli und August cr. folgende Achsen außer Ge- brauch geseßt worden :

14 Güterwagen - Uhsen aus der Fabrik von Wöhlert in Berlin, mit dem Stempel axle-tree-Co. bezeichnet, welche je circa 26,000 Mei- len durchlaufen haben;

4 Güterwagen - Achsen aus der Fabrik von Borsig in Berlin, mit _ gleichem Stempel, welche je circa 22,000 Meilen durchlaufen haben;

2 Güterwagen - Achsen aus der Fabrik von Michiels u. Co. in Esch-

weiler - Aue, Bündelachsen, welche je 24,000 Meilen durchlaufen

haben, und

6 Personenwagen - Ahsen aus der Fabrik von Wöhlert in Berlin, mit dem Stempel axle-tree-Co., welche circa 30,000 Meilen durch- laufen haben.

Marktpreise Berlin, den 15. September.

Zu Lande: Weizen 8 Rihlr. 10 Sgr. Roggen 2 Rihlr. 15 Sgr., auch 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 2 Rihlr. 1 Sgr. 11 Pf, auch 2 Rthlr. Hafer 4 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf, auch 1 Bthblr. 2 Sgr. 6 PE Erbsen 2 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr, 12 Sgr. 6 Pf. Linsen 3 Rthle. 10 Sgr.

Zu YVasser: Weizen 4 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf. auch 2 Rthle. 27 Sgr. 6 Pf. Roggen 2 Rthlr. 15 Sgr., auch 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf Grosse Gerste 2 Kthlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Rihlr. 8 Sgr. 9 Pf, auch 1 Rthlr. 1 Sge. 3 Pf Erbsen 2 Btbhlr, 17 Ser. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 5 Sgr.

Sonnabend, den 13. September.

Das Schock Stroh 7 Rihlr. 5 Sgr., auch 6 KRthir. Hen 41 Rthlr., geringere Sorte auch 20 Sgr.

Kartoisein, der Scheffel 25 Sgr., auch 20 Sgr., metzenweis 1 Sgr. 9 Pf, au h 41 Sgr. 3 Pf.

Leipzig, 15. September. Leipzig - Dresdener 290 Br. Löbau- Zi tauesr Litt. A. €6 Br.; Litt. B. —. Magdeburg - Leipziger 241 Br. Berlin - Anhaltizche —. Berlin - Stettiner öln - Mindener —. 'Thüringische 1295 Br. Friedrich - Wilkelms - Nordbahn —. Altona- Kieler —. Anhalt-Dessaner Landesbank-Actien Litt. A. u. E. 144% G.; Litt. C. 128 G. Braunschweigische Bank - Actien alte 4156 Br.; do. von 1856 —. Weimarische Bank- Actien Litt. A. u. B. 439 Br. VViener Banknoten 985 &. Oesterreichische Sproz. Metalliques 837 Br. 4854er Loose —. 4854er National - Anleihe 845 Br. Preuss!sche Prä- mien-ÁAnleihe —.

Hamburg, 15. September, Nachmne. 2 Utr 40 Minut. 3proz. Spanier 37, 1proz. Spanier 234. Stieglitz 954. Geschäft beschränkte sîch auf hiesìge Bank-Actien, welche bei lebhaftem Umsatze begehrt blieben. Disconto 7, 7% pCt.

Getreidemarki, Weizen stille, 128 Pfd, ab Holstein pr. Früh- Jahr Sonnabend 136 bezahlt, welches vielleicht noch einzeln zu machen wäre. Roggen unverändert. Oel, mehr Frage, pro Oktober 30 a 305. Zink 6000 Ctr. loco und Lieferung 417 bis 17% bezahlt.

Frankfurt a. L, 15. September, Nachmitt. 2 Uhr 40 Min. Wenig Veränderung. Wechsel auf Wien niedriger.

Schluss - Course. Nenueste prenssìtche Anleihe —. K assenscheine 1045. Cöln-Mindener Eisenbahn- Actien —-. V rieurich- WVilheln.s - Nordbahn 624. Ludwigshafen - Bexbach 1413. Frankfurt- Hanau —. Berliner V echsel 1045 Br. Hamburger Wechsel 885. Londoner Wechsel 41474. Pariser Wechsel 9373 Br. Amsterdamer Wectsel Wiener Wechse! 1143. Frankfurter Bank Antheile —. 3proz. Spanier 393. 1proz Spanier 24Ÿ. Karhessische Loose 40. Badische Loose 4825. S5proz Metailiques £04. 43proz. Metalliques 69. 4854er Loose 1057. Oserterretichisches Nationa! - Anlehen —. Oesterreï. hische Bank - Antheile 1244.

Wien, 16. September, Nachmittags 12 Uhr 45 Minut. (Wolfs Te!. Bor.) Geringes Geschäst; Bankactien begehrt.

Silberanleihe §0. Sproz. Metalliq. 834. Miproz. Metalliques 725. Rank - Actien 1080. Nordbaha 276%. 1854er Loose 109%. Nationa!- Anlehen 854. Bank-Int.-Scheine 318. Londoo 40, 07. Augsburg —-. Banburg 764. Paris 120%. Gold 84. Silber 47. :

AmSsterdam, 15. September, Nachuitt. 4 Uhr. (W'oltf’s Tei. Bur. SellasiGiCaurséi Sprosz. österreichisches National - Anlehen 7875. Sproz. Metalliques Litt. B. 854. proz. Metalliques 76. 2iproz. Metalliques 39% proz. Spanier 245. SBproz. Spanier 39%. Sproz. Russen Stieglitz 943. S5proz. Russen Stieglitz de 1855 96. Mexikaner 21%. Wiener VVechsel, kurz 34 Br. Hamburger VVechsel, kurz 3577. Holländische Integrale 6355-

Getreidemarkt. Koggen etwas höher. Baps pro Herbst 87. Rüäböl pro Herbst 493. : ;

Paris, 15. September, Nachmittags 3 Uhr. (VVolff's Tel. Bur.) Die 3proz. begann zu 70, 80, hob sich auf 70, 85, fiel auf 70, 75 uná ¿chloss unbelebt aber fest. Werthpapiere waren träge. CGonsols von Mittags 12 Uhr waren 93%, von Mittags 4 Uhr 9335 eingetroffen.

Schluss - Course: 3proz. Rente 70, 80. 4jproz. Rente 92. 3prorz. Spanier 405. 41proz. Spanier 25%. Silberanleihe §75.

Der Gentner

Preuzsasisctie