1856 / 277 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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seyte nah einem halbstündigen Aufenthalte ihre Reise weiter na dem Haag fort. (Magdeb. Cor.) j

Köln, 21. November. Die Post aus England is ausge-

blieben. Meelenburá. Malhin, 20. November. Unter den heutigen Verhandlungen des Landtags ist wohl als die wichtigste hervorzuheben, daß der mehrfah besprochene Antrag Manecke's, „beide Allerdurchlauchtigste Landesherren zu ersuchen, daß Aller= höchstdieselben geruhen möchten, sofort Verhandlungen eintreten zu lassen, um den Anschluß der beiden Großherzogthümer Mecklenburg an den deutschen Zollverein möglichst bald herbeizuführen“, mit 90 gegen 33 Stimmen abgelehnt worden ist, (M. Ztg.)

Baiern. Regensburg, 48, November. Die Donau geht hon stark mit Treibeis, und der Regen is an vielen Stellen ganz zugefroren. Die Schifffahrt, die wegen des ungewöhnlich niederen Wasserstandes nur noth mit äußerster Mühe in Betrieb erhalten werden konnte, ist nun plöylih eingestellt. (R. Z.)

Hesterreich. Triest, 20. November. Nachdem Jhre Ma- jestäten der Kaiser und die Kaiserin heute Morgen um 8 Uhr Lai= bach verlassen hatten, trafen Höchstdieselben gegen 10 Uhr in Adler= berg ein und seßten ohne Aufenthalt die Reise na Triest fort, wo sie Nachmittags 2 Uhr unter dem Jubel der Bevölkerung an=- langten. :

4 Belgien. Brüssel, 20. November. Die Repräsentanten - Kammer hat sich heute mit der sogenannten Antwerpener Ueberein- funft beschäftigt, welhe, von sämmtlichen belgischen Prälaten ge- billigt, den Cinfluß der Geistlichkeit auf das Schulwejen festgestellt hat. Die überwiegende Anzahl der höheren Schulanstalten ijt von dieser Uebereinkunst nicht berührt worden. Von 15 Gemeinde- Schulen haben 6, von 10 Athenäen 4, von 50 Mittelschulen 27 sie angenommen. Der Minister de Decker hat auf Berlangen die genaueste Auskunft darüber ertheilt und die Gründe angegeben, weshalb die Geistlichkeit die Unterstüßung der andern Lehranstalten verweigert hat. Heute beginnt die Besprechung der Adresse, welche denselben Gegenstand berathen wird,

Frankreich. Paris, 90, November. Der „Moniteur“ bringt die Ernennung des Contre-Admirals Rigault de Genouilly zum Oberbefehlshaber der Flotten-Division von Reunion und In- dien-China. tags zu St. Cloud Ministerrath gehalten. Ein Stadtsergeaut

in bürgerlicher Tracht sah neuli Nachts in der Vorstadt St, An- |

toine drei Leute beschäftigt, Plakate anzuschlagen. Da er allein sie nicht festnehmen konnte, \o folgte er ihnen in der Stille, bis eine Patrouille des Weges kam, mit deren Hülfe er sie sodann ver- haftete. Die Plakate verlangten die Herabsezung des Brodpreijes auf 12 Sous und begleiteten dieses Begehren mit Drohungen gegen den Kaiser und einem Aufrufe zur Gründung der demokratischen und sozialen Republik. Außer diesen drei Personen sind au noch andere wegen des nämlichen Vergehens festgenommen worden, Die Prämie, die jeder Stadtsergeant für eine Verhaftung dieser Art erhält, ist auf 50 Fr. festgeseßt. Die geheimen Gesellschaften werten als die Anstifter dieser Plakate bezeihuet. Die gericht- liche Untersuchung ist schon im Gange. Nach amtlichen Berich- ten betrugen die Zoll - Einnahmen in den ersten zehn Monaten dieses Jahres 146,042,683 Fr. gegen 164,326,548 im Jahre 1855 und 120,826,920 im Jahre 1854, Im Oktober ergaben die Zölle 16,220,677 JFrcs. oder 3,033,404 mehr als 1855 und 2,571,644 mehr als 1854. Die Ausfuhr im Oktober ergiebt einen ansehn= lihen Zuwachs bei raffinirten Zuckern, Salz, Maschinen, Mode- waaren und Getränken, dagegen eine Abnahme bei Glas= und Krystallwaaren. Die Einfuhr von Baumwolle, Eisen, Steinkohlen und Seide hat beträchtlih zugenommen.

Spanien. Eine telegraphishe Depesche aus Madrid vom 19, November lautet: „Die Madrider Zeitung erklärt, daß die

französische Botschaft zu Gunsten der französischen Bäckereien die |

Oktoberpreise rektlamirt.““

Italien. Turin, 15. November. Nach dem Diritto war der Sardinische Gesandte zu Paris, Marquis v. Villa-= _marina, auf Besuch hier eingetroffen , hielt sich jedoch nur einen v d und kehrte sogleich wieder an seinen Bestimmungeort zurück.

Türkei. Wie neuere Nachrichten aus Syrien besagen, sind die Verwickelungen im Libanon in den lebten vier Wochen nc Ÿ gewachsen. Der schon früher erwähnte Streit zwischen den Jesbeki und den Dschumbelati hat noch immer seine Erledigung nicht ge- funden. Die gemischte Kommission, welche zur Untersuhung der von den griechisch - katholischen Einwohnern des Dorfes Amiuni an ihren maronitishen Nachbarn verübten Gewaltthätigkeiten nieder= geseßt war, hat die Griechen verurtheilt, ohne daß gleichzeitig vom Kaimakam für die Ausführung des Spruches Sorge getragen wäre. Jn Folge dessen brachen die Maroniten an einem der leßten Oftobertage bewaffnet auf, um si selbst Recht zu verschaffen. Es entspann si ein förmlihes Gefecht mit den Griechisch-Katholischen, wobei jedoch glüdlicher Weise Niemand das Leben verlor, Im Metten stehen die Drusen der gleichnamigen Ortschaft mit denen von Corneil in

Wie dasselbe Blatt anzeigt, ward gestern Vormit- |

blutiger Fehde, während in Saleh zwei angesehene u tete christliche griehish-katholishe Geschlechter n einan e debrel- Kampf begriffen sind, der {hon mehrere Menschenleben g ekos einem

Einer aus Ru st \ch uk der „Pr. C.“ zugegangenen Mi é lung zufolge werden neuerdings in der Dobrudscha Beranstaltun Atti troffen, um 1400 bulgarische Familien, die zur Zeit Ie nahme von Matschin, so wie der Belagerung von Silistria M Bessarabien geflüchtet waren, in ihrer alten Heimath wiede be zusiedeln. Am. 13. Oktober traf ein Adjutant des General «G verneurs von Neu - Rußland, Graf Stroganoff, in Ruß. {uk ein, um Said - Pascha die Listen der Eintante zu überreihen und gleichzeitig dessen Verwendung dafür anzugehen, daß den zurückehrenden Bulgaren ihre fri heren Wohnpläße wieder angewiesen werden. Die in Rede stehenden Ländereien sind in der Zwischenzeit von einem türkischen Verwaltungs-Chef zum Theil angebaut, zum Theil verkauft E den. Said =- Pascha hat seine Vermittelung in der Sache zugesha und gleichzeitig eine Untersuchung gegen den Beamten eingeleitet Außerdem hat derselbe bereits Schritte gethan, um bei der Vforte für die wieder einwandernden Bulgaren auf 5 Jahre Abgaben- freiheit zu erwirken. N

Ueber den nach einer marseiller telegraphischen Depesche bereits mitgetheilten Vorfall auf dem Schwarzen Meere meldet das „„Jourse nal de Constantinople: „Die Russen haben dem Vernehmen nah mehrere Barken des Landes, die an der abchasischen Küste fuhren genommen; Aomiral Lyons soll hierauf in jene Gewässer zwei Kanonier-Schaluppen geschickt haben, und es wird nun behauptet die Russen hätten auf eine derselben geschossen. Uebrigens i} es nicht wahr, daß der „Curaçao“, wie anderweitig behauptet worden ist, ins Schwarze Meer abgegangen sei, um den englischen Fahr- zeugen Befehl zur Rückehr in den Bosporus zu bringen, Dieser Dampfer hat eine ganz andere Mission.“

Der Streit, ob Oesterreih die Zustimmung der Pforte zur Verlängerung seiner Beseßung der Donaufürstenthümer erhalten habe oder nit, giebt der „Presse d'Drient“ zu folgender Meldung Veranlassung: „Wir glauben der Wahrheit nahe zu kommen, wenn wir bemerken, daß in den leßten Tagen diese Frage Gegenstand eines sehr lebhaften Notcnwechsels war und daß ununterbrochen Anstrengungen gemacht werden, um eine den Rechten und Juter- essen aller bei dieser Frage betheiligten Mächte entsprechende Lösung, die zugleih den im pariser Friedensvertrage eingegangenen Ver- pflihtungen gemäß ist, herbeizusühren.“

Aus Tr ies, 20. November, wird der „Independance Belge“ telegraphirt: „Nachrichten aus Konstantinopel vom 13, d, M. zufolge hatte Herr v. Butenie} vor Kurzem von der Pforte die Entfernung der noch im Bosporus befindlichen englischen Kriegs- \chifffe verlangt. Die Versuche, den english-persischen Zwist dur Unterhandlungen zwischen Feruk Khan und Lord Redcliffe zu schlichten, waren gescheitert. Eine englische Fregatte war in Kon- stantinopel angekommen, und noch andere Kriegsschiffe wurden daselbst erwartet. In Rhodus waren durch Auffliegen eines Pulverthurmes viele Menschen ums Leben gekommen. ““

Dánemark. Ju „Aalborg's Avis‘“ vom 16. November wird die Nachricht der Einberufung der \{chleswigschen Provinzial- stände im Monate Dezember unter dem Hinzufügen bestätigt, daß den Ständen nicht weniger als 25 Gesezvorschläge, darunker mehrere die Beshützung des Handelsfkredits und die Einführung von dur- greifenden Maßregeln gegen Vermögensunterschlagung und Ver- anstaltungen bei Falliten bezweckend, zur Verhandlung vorgelegi werden sollen.

Amerika. Dem „New-York Herald“ zufolge will Buchanan Kansas als freien Staat in die Union aufnehmen. Als muth- maßlihe Mitglieder des von ihm zu bildenden Kabinets nennt man Toucey aus Counecticut , Slidell aus Louisiana und Wise aus Virginia, Im Repräsentanten - Hause wird die Regierung wah- \ccheinlich eine Majorität von 30 und im Senate von 14 Stimmen | haben,

R E E R R E

Paris, Sonnabend, 22, November. (Wolffs Tel, Bur.) Der heutige „Moniteur“ enthält eine telegraphishe Depesche aus Kon- stantinopel vom 20, d., nach welcher das dortige Ministerium Deni» tiv konstituirt is, Aali Pascha ist zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Riza Pascha zum Kriegsminister , Mustapha Pascha zum Minister ohne Portefeuille ernannt worden, Fua? Pascha is aus dem Ministerium ausgeschieden,

Das „Pays“ theilt mit , daß Antonini am 20, d, seine Pásse erhalten habe,

Gestern Abend wurde die Iproz. 075 gehandelt.

Petersburg, Freitag, 21, November, Ab | Tel, Bur,) Dem Bruder des Kaisers, Großfürsten Nico

auf dem Boulevard 38 68,

Abends. (Wolffs laud

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¡st ein Sohn geboren worden, der den Namen Nicolaus er- halten hat. i

Dem ersten Adjutanten des Sultans, Mahmud Pascha, (s der Weiße Adler - Orden verliehen worden. Die preußischen Generale von Brauchitsch, Schlemüller, Rudolphi, Kleist, Schlichting, so wie der Ober - Ceremonienmeister Frei- herr von Stillfried und der Ober-Jägermeister Graf von del Asseburg haben vom Kaiser von Rußland Decorationen

Berlin , 22. November. Die Verhandlungen der firchlichen gonferenz über die liturgischen Bedürfnisse der Landeskirche haben, wie dies der innere Zusammenhang mit sich bringen mußte, zugleich auch je Unions- und Bekenntnißfrage in ibren Kreis gezogen. Dazu hátte {hon der Vortrag des Referenten, General - Superintendenten De. Möller, den äußerlichen Anlaß geboten, indem er aus den beiden Border- sähen: Sowohl homiletische als liturgishe Bestimmungen müssen zur

Basis eine siere Unterlage haben ; eine solche ist durch das Wort Gottes |

in der Schrift und durch die Bekenntnißbücher, ingleichen durch die kirch- liche Gewohnheit der Gemeinde gegeben“, die Frage abgeleitet hatte: „ob

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nah ihrem Bekenntnißstande Berücksichtigung zu fordern berechtigt seien.“ | Es bot sich aber auch eze zwiefache besondere Veranlassung in zwei An- |

trágen dar, von denen der eine dahin ging:

„es als ein Bedürfniß anzuerkennen, daß dem lutherishen und refore- mirten Bekenntnisse auch in der Gottesdienstordnung ihr voller Aus- druck gewährt werde, und daß deshalb an Se. Majestät den König die unterthänigste Bitte gerichtet werde, a) für die ge\chichtlich luthe- rishen und reformirten evangelischen Gemeinden (möchten fie der Union beigetreten sein oder nit) Allergnädigst zu gestatten, hei Spendung der Sakramente diejenigen Formeln zu gebrauchen, welche in der lutherischen und reformirten Kirche hergebracht und in den betreffenden Gemeinden bis zur Einführung der Agende kirhen- ordnungsmäßig gebraucht seien, auch hierzu die besondere Einwilligung der Gemeinden nicht zu erfordern; auch b) Allergnädigst zu gestatten, daß durch die Kirchenbebörden dahin gewirkt werden möge, daß in diesen Gemeinden, so weit sie sich nicht auf den Konsensus beider Be-

fenntnisse gegründet hätten, jene ihrem geschichtlichen Bekenntnißstande | entsprechenden Formeln allmälig und obne Nöthigung der Gemeinden " {luß eines kommerziellen Abkommens zwischen Rußland und Neapel | die Nede gewesen.

wieder zur regelmäßigen Ordnung würden ; der andere darauf gerichtet war :

„daß der in einem ursprünglich lutherischen Landestheile geborne Christ | | diesen beiden Staaten, wie fie im Lauf dieses Jahres zwischen der neapo-

evangelischer Konfession nicht genüthigt werde, während der Leistung seiner Militairpflicht das heilige Abendmahl mit einer seinem kirchlichen Bekenntnisse fremden Spendeformel zu empfangen.“

Da beide Anträge von der als feststehend anzunebmenden Boraus- |

egung, daß die revidirte Agende von 1829 die Grundlage allex auf

vorbehalten wurde. S L Es ist leicht erflärlih, daß über die hierauf eröffneten Debatten ein spezieller Bericht hier nicht gegeben werden kann.

wenige auf ihre eigene Entwickelung umständlich ein, dar Verhältniß zu Union und Bekenntniß darzulegen und ibre Auffassung zu

begründen, und in Vorträgen verschiedenster Färbung folgten sich das | in einem die Aufmerksamkeit der Versammlung in Dafür einen Ausdruck zu gewinnen, | rantaine zu Luszkow angewiesen worden. | sih in folgender, am 18. November

Für und Wider hohem Maße spannenden Wechsel. ist in dem Naum weniger Zeilen nicht möglich. Wir müssen uns also, indem wir auf die Protokolle verweisen , deren Veröffentlichung,

dem Vernehmen nach, vorbereitet wird, mit der Bemerkung begnügen, | daß diese für die Zukunft der Landeskirche bedeutsame Frage noch nie- | mals mit so viel Gründlichkeit und Wärme und mit so ‘viel Würde und | | Von der einen Seite wurde in der Um- und- Nückebr zu den geschichtlichen Ordnungen (und zwar | Kaiserreichs, dem Goweler und Dein Wlodzimierzer Kreise, und nament- der allgemeinen , nicht blos auf einer Konzession zu Gunsten der Einzel- | gemeinden beruhenden) die Bürgschaft des Rechts und des Friedens und | in der Pflege des Bekenntnisses die Bedingung der gedeihlichen Entwicke- | Insbesondere | gegen die agendarische | chwächung des lutherischen Bekennt- |

gegenseitiger Achtung erörtert worden ist.

lung der in die Kirche gelegten Thätigkeiten gesunden. ridteten sich die Stimmen von dieser Seite Spendeformel, in der sie eine Abs nisses und eine die Gewissen verwirrende Unklarheit fanden, und welche sie daher durch eine lutherishe Formel, als das rechte Kenn- zeihen dex Kirche, - erseyt sehen wollten. Hinwiederum traten Andere für die Union in die Schranken, indem sie theils den von der Gegenseite aufgestellten Begriff des

gelischer Union nachzuweisen suchen, theils die Stimmungen und Zu- stände innerhalb der Gemeinden und die Verschiedenheit unter den Geist- lichen darlegten, deren Glauben |0 oft aus Gottes Wort unmittelbar

bergekommen sei, so daß sie alles Gditliche und Wahre in den Bekennt- | nissen annáähmen und sih daran gebunden fühlten, ohne doch auf die

Frage: „Bist du lutherish oder reformirt" eine Antwort zu haben. Jn

enntniß nicht verleugne. Daneben lam, obschon sie auf eine spâtere

icher Weise die lutherischen und die reformirten und die Konsensual- Mehrheit einen weiteren Antrag an, welcher dahin lautete: es dürfe der

emeinden bei Einführung und Beurtheilung einer firchlichen Liturgie |

| vertrags- Verhältniß mit Neapel stehen, ausgewechselt worden.

Fortbildung der Liturgie gerichteten Vorschläge sein müsse, nah Ansicht | betreffen nihts Anderes

des. Vorsitzenden wesentlich abwichen, so stellte derselbe diese Anträge zu- | und direften Schiffahrt. nächst zur Diskussion , jedo mit Ausnahme des die Gemeinden be- | treffenden Passus in dem ersteren, welcher einer besonderen Erôrterung Handelsverträge den direkten Provenienzen des einen und des anderen | fontrabirenden Theils in den beiderseitigen Häfen fichern, mit Ausnabme | der ausschließlich den nationalen Fahrzeugen vorbehaltenen Küfstenschiff- Von der großen | Anzahl von Rednern (25), welche sih daran betheiligten, gingen nit | um daran ihr |

M “_Geschichtlichen be- | kämpften, theils das über den Kirchenordnungen stehende Necht evan- |

| MRindvieb-Transportweg getrieben werden könne.

Diskussion verwiesen worden, doch auch schon die Frage wegen des Rechts der Gemeinden wiederholt zur Sprache, und während man einerseits das Necht der Konfesfion an den Gemeinden zur Geltung bringen zu können meinte, obne dieselben zu befragen, wurde andererseits {on jeßt die Mit- wirkung der Gemeinden für nothwendig erklärt, wobei zugleich die Frage wieweit das Necht der Konfession gegen die Gemeinden reiche, und ob nicht vielmehr nur ein Necht der Gemeinde auf die Konfession anerkannt werden müsse, erörtert wurde.

Wir müssen uns bescheiden, von dem reichen Jnhalte der Diskussion nur den kleinsten Theil in schwachen Umrissen angedeutet zu haben, und berichten nur noch, indem wir nochmals auf das Protokoll selbst verweisen , daß der erste Antrag in seinen drei Abtheilungen , \s0- wohl in seiner ursprünglichen Fassung wie in einer bon anderer Seite vorgeschlagenen Modification (daß unter Schonung des Bestehenden, wo es in Frieden und mit Segen geübt wird, in der Liturgie der Verschieden- heit des Bekenntnisses der unter Einem Regiment vereinigten Kirchen ihr volles Recht zu Theil werde), abgelehnt und dafür ein Antrag angenom- men wurde, welcher in Ueberstimmung mit dem der Denkschrift des Evan- gelischen Ober-Kirchenraths zum Grunde liegenden Gedanfen dahin ging : unter Fefthaltung des Grundsazes, daß die Agende von 1829 Anknüpfungs- punft für die weitere Behandlung der liturgischen Frage ist, den Wunsch auszusprechen, es möge den prinzipiellen wie fonfessionellen agendarishen Bedürfnissen durch einen diese berücksichtigenden Anhang Rechnung ge- tragen werden. Desgleichen eignete si die Versammlung in ihrer

geschichtliche Bekenntnißstand einer Gemeinde jegt nicht mehr ohne Weite- res bis zu der Konsequenz geltend gemacht werden , daß, wo seit Ein- führung der Agende die Svendeformel derselben zur firchlichen Gewohn- heit geworden , die Aenderung dieses Bestandes von Amts wegen ange- strebt werde.

Schließlich fügen wir hinzu, daß der die Abendmablsfeier in Militair- Gemeinden betreffende Antrag zur Abstimmung nicht gekommen ist, weil er, nahdem über ihn Nede und Gegenrede stattgefunden batte, von feinem Urheber zurückgezogen worden war, so wie, daß eine von einigen Mit- gliedern beantragte Erklärung, es bestehe in der preußischen Landeskirche eine bekfenntnißlose Union nicht zu Recht, mit Ausnahme einer ein- zigen Stimme, welche eine solche Erklärung für zu unbestimmt und dader Mißdeutungen ausgeseßt erachtete, ohne weitere Abftimmung hon der Versammlung zu der ihrigen gemacht wurde. (Pr. C)

Gewerbe- und Handels-NacGricten. Jn öffentlichen Blättern ist kürzlih von dein angeblichen UAb-

Sicherem Vernehmen nah bestebt dieses Abkommen nur in dem Austausch einer ähnlichen gegenseitigen Erklärung zwischen litani)chen und allen denjenigen Regierungen, welche in einem Handels- Diese Er- klärungen, mit denen auch die am 3. Oktober d. J. zwischen Rußland und Neapel ausgetauschte im Wesentlichen vollkommen übereinstimmt, als die Gleichstellung der indireften Es werden nämlich dadur die Vortheile, welche die respektiven, zwischen Neapel und anderen Mächten bestehenden

fahrt, auch auf den gegenseitigen indirekten Schifffahrtsverkehr ausge- dehnt. Ein anderes kommerzielles Abkommen irgend einer Art bat, nach zuverlässigen Mittheilungen, in den leßten Jahren zwischen Rußland und Neapel nicht stattgefunden. (Pr. E.)

Neuerdings ist die für den Viehverkebr zwischen dem König- reih Polen und- den benachbarten Provinzen Rußlands bestimmte Quarantaine zu Wlodawa ganz geschlossen und statt deren die Qua- Die Motive bierzu finden in Warschau publizirten Bekaunt- machung der dortigen Sanitätsbehôrde bom Tten.d. Ms. „Die. Agio rung des Gouvernements Lublin hat auf den Berichts des Tbierarztes der Quarantaine zu Wlodawa, daß in Folge des starken Viehabganges durch die Rinderpest in den an das Königreich grenzenden Kreisen de

Olszanka, Grabowo Menge Heu und Juden auffaufen und bringen „suchen, mittelit

li@ in den Dörfern sen Orten eine bedeutende banden it, welwes üie in die Quarantaine u

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und Kozany, an dîies du

Futter :

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dur Slicbe O ay) TICTUCULD k 9(). Oktober 1856 bei der Negierungs-Kommssion des Innern den An- trag gestellt, zur Vermeidung dez Ansteckung des in der Q

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ua befindlichen Viebes durch solches Futter, auf Grund des §. 92 Ir

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Thierarznei-Polizeigeseßes , allen Verkebr mit den besagten Kreisen, !0

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| lange die Seuche in denselben grassirt, abzubreen , die Quarantaine

Wlodawa zu schließen und dafür die Quarantaine Luszkow für den Transit des aus dem Kaiserreich in das Königreich eingeführten ViedeS zu bestimmen. Dabei bemerkte die Gouvernements-Regierung, daß na dieser Quarantaine das Vieb auf der Straße von Luk na Uêcilug und dann von der Quarantaine Luszkow auf den nach Warschau fübrenden Nacþ Erwägung obigen

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Antrages hat die Negierungs-Kommission des Innern die Regierung Gouvernements Lublin ermächtigt, die Quarantatne Wlodawa einttwei N a7

zu schließen und für den Viebtranspork aus dem Kaiserreid nad dem

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Vetreff der Spendeformel insbesondere führten sie aus, daß dieselbe nur | Königreich die Quarantaine Luszkow anzuweisen. n Folge der jet in der Kirche fluthenden Bewegungen und mit Unrecht | zum Mittelpunkte des Streites gemacht worden sei, da sie an sich nichts Unlutherisches enthalte, und mithin ein Lutheraner durch sie sein Be- |

| spanischen Piastern.

Einer aus Cap Haiti über die Handel8bewegung dieses Plages der „Pr. C.“ zugegangenen Mittheilung zufolge batte ér Gefammt- betrag des dortigen Jmporks im Jabre 1895 einen Wert Gegen das JZabdr {8A zeigte & d