Qualität
gering mittel
gut
Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner
böhster t
niedrigster | h. |
Á.
M.
bödster | niedrigster |
j
böchfter
t.
Verkaufte Menge
Doppelzentner
Verkaufs
wert
Durthschnitts- preis
für 1 Doppel- ¡entner
Am vorigen Markttage
Durth- | \chnitts- |
Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nah überschläglier Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)
1904 Dezember Marktort Tag niedrigster t. 7: Vollen. E 13,50 2 L R 12,90 é Lo E 12,80 s Militsh . . S 1310 z Breslau N E 12,40 Z Frankenstein i. Shl. .. S ee — z Le. 12,55 L Sau E 12,20 N E N 13,20 | é Se. A 14,30 | s Ua. S, 1400 | ë a S i 13,20 L Goslar S 13,20 Q Dae S S 2 C 14,50 i E — . S — L Bliicalio e 13,20 : RNostock A — Y t L E — L Sa c 14,70 u Altenburg e d 13,85 s it ram 15,00
Bemerkungen. Die verkaufte
i Menge wird Ein liegender Strih (—) in den l
Spalten für
14,00 13,10 13,20 13,60 | 13,00 | 13,40 13,05 12,80
14,50 14,50 13,40 | 13,50 L 0D
15,00
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13,30
0 15,40 5 En 16,00
Noch: Hafer.
14,00 13,20 13,40 13,60 13,40 13,40 13,30 13,00 14,70 14,50 13,40 13,80 13,60 15,50
13,40
15,40
16,00
auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf voll t mit ; ri unabg n ber Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis niht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den leßten sechs Spalten, daß entsprehender Bericht fehlt.
13,30
14,00 13,70 14,00 13,55 13,10 13,80 14,70 15,00 13,60 13,80 14,20 15,50 14,409 13,20 13,50 13,80 14,29
14,25
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13,40
14,00 14,00 14,00 13,80 13,20 13,80 14,99 15,00 13,60 14 20 14,80 16,00 14 40 14 20 13,60 13,90 14,70
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volle Mark abgerundet mitgeteilt.
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15,45
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eis wird aus den unabgerundeten Zablen berechnet. \
Personalveränderungen. Königlich Preußische Armee.
ck 7 r I E - _ 4 . 5 4A B r t + S 0 äabnricbe x. Dessau, 5
Dezember. v. Ta- eibler, Hauptm. im Großen Generalstabe, zu en j eim Generalstabe des Gouvernements von Met kommandiert. bießl, Hauptm. und Komp. Führer im 2. Ostasiat. Fnf. Regt. fiat. Besatzungebrig., aus dieser Brig. bebufs Nüktritts in Königl. bayer. Militärdienste ausgeschieden. öniglih Sächfische Armee. bnrichet2. Ernennungen, Beförderungen
P 24d o 4 m O 5 L un M Alien VDVEECTLE ). ezember. x T L e G L D. J Dezember d. r chußtz-
a unterm 14. . Regt. wtiederangeitellt.
igungen. Im aktiven Heere. . De- zember. L , L. im 2 Hul: Vreat. K Carola Nr. 19, \cheidet behufs Uebertritts zur Kaiser für Südwest- 13. Dezember d. J tS. ber. Baumg Komv. Fübrer In . Schule, v. Ki 1d Komp. Chef i E. . Kronprinz 9 t, im 2. Train- bat. Nr. 19, — scheiden beb1 erlihen Schut- truppe für Südwestafrifa aus ar Lt. Quellmalz mit dem 12., die beiden Hauptl zember d. I Im Sanitätskorps 1 . Or. Fischer, Stabs- ind Bats. Arzt des 2. Bats. 10. Inf. Negts. Nr. 134, \cheidet behufs Uebertritts zur Kaiserlihen Schußtrupve für Südwestafrika mit dem 2. Dezember d. I. aus dem Heere aus. 3. Dezember. Dr. Dunzelt, Stabs- und Bats. Arzt des 3. Bats. 4. Inf. Regts. Nr. 103, scheidet bebufs Uebertritts zur Kai‘erlihen Schußtrupve für Südwestafrika mit dem 12. Dezember d. I. aus dem Heere aus.
A —
mte der Militärverwaltung. Nos-
Durch Verfügung des Kriegsministeriums. 30. vember. Foert\ch, Unterapotheker der Landw. 1. Aufgebots im Landw. Bezirk 11 Dresden, zum Oberapotheker des Beurlaubtenstandes
Offiziere, Fähnriche 2c. Ernennungen, Beförderungen « Mm - f _ n _— - T und Verseßungen. 1. Dezember. v, Groll, Vberit 1. D. Und
le, unter Verleibung L. Dezember d: I. en Db ; zum Kommandeur
i L ck51 of nor f 2 n % 5 (s Kommandeur des Landjägertorpys, von dieser Stelle, n entsprechend, x A "e G» 4 Ç ortl D a. Den. D. Haag, X /Detli 0E 48 f nd1agerTorVvs r
des Charakters als Gen. Major, scinem Ansuchen g L E forvs,
4 d o N oñ e Q L kfommandeur des des Landjâger-
korps, Wiest, Major und Bats. Kommandeur im 10. Inf. Negt. Nr. ension zur Disp. gestellt und zum Bezirkäkommandeur im Landj s, Shwarzmannseder, überzähl. Major aggreg. dem 10. 7. Nr. 180, zum Bats. Kommandeur im Regt., — ernannt.
Im Sanitätskorps. 1. Dezember. Dr. Bibler, Stabs- und Bats. Arzt. im 4. Inf. Negt. Nr. 122 Kaiser Franz Joseph von Oesterreih, König von Ungarn, zum überzä Oberstabsarzt mit
L. Alt n 4. Jof. Negt Ne. 122 Call Desterreih, König von Ungarn, in dem Komman und z
4A 4 d x , L:A 91 Gesundheitsamt in Berlin bis zum 31.
einem Patent vom 18. Oftober 1904, Dr. Lonhard, Unterarzt im
Trainbat. Nr. 13, Dr. Maier, Unterarzt der Res. vom Landw.
Bezirk Stuttaart, zu Assist. Aerzten, — befördert. Dr. Taute, i | T
2 §=
Deutscher Reichstag.
A
107. Sißung vom 7. Dezember 1904, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.) Tagesordnung: Fortsezung der ersten Beratung des Reichshaushaltsetats und des Etats der Schußgebiete für 1905, des zweiten Nachtragsetats für 1904 und der Gejeßentwürfe, betreffend die Friedenspräsenzstärke des deutshen Heeres und betreffend Aenderung der Wehrpflicht. Ueber den Anfang der Sißung wurde gestern berichtet. Abg. Schrader (fr. Vgg.) fortfahrend: Mag man nun darüber auch denken, wie man will, jedenfalls wird man an den verfassungê-
mäßigen Matrikularbeiträgen festhalten müssen. Von einer ÉEr- böbung der Bier- und Tabaksteuer kann niht die Rede sein. Auch auf eine Erböhung der Einnahmen aus der Brannt- weinsteuer ist bei der Zusammensetzung des Reichstags nicht zu renen. Der Abg. von Liebermann hat nun gestern wieder die Wehrsteuer vorgeshlagen und gemeint, die Iuden, die den Heeresdienst fliehen, würden die Wehrsteuer sehr gern bezahlen. Gerade das Umgekehrte ift der Fall. Die Juden Deutsch- lands beschweren sich darüber, daß sie im Heeresdienst nicht genügend berüdcksihtigt werden. In Rußland sind es nicht die
Juden allein, die den Dienst in der Armee niht tun wollen. Sie
issen ja, daß durch militärishe Gewalt die Rekrutenaushebungen bewerkstelligt werden. Daß sie in diesem Kriege sih dem Dienst entzieben, ift begreiflich. Also die Eröffnung neuer Steuerquellen ift fehr \chwierig. Vielleiht gelingt es Herrn Müller-Fulda bei seiner Gewandtheit, neue Steuern zu finden, aber er hat ja selbst {on
erfahren,
also
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die Einnahmen
Ih würde nihts Steuer noch weiter
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wäre es m England fchreitet zu einer Steuerbewilli
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sondern \{lechter die Steiger
zugute gekommen ist.
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Hilfe kommen, aber , c P lieben, und 25 Jahre
ebhrlih anertennen,
also
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auf die Bewaffnung alles Erforderliche solle ja 1
Neichstag bätte dazu
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stark geworden sind,
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eintreten.
eigenen Chef an der
werden.
Wirtschaftépolitik nicht zu
Finanzen
raumt. meine Hoffnung.
niht befonders forderungen.
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auf den natürlißen W baupt die Reichsverfass unter großer Unrube des Hauses auf die i nach rechts fübrungen nur Bruchstücke zur Journalisten Jen,
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die Hee E der Armee um 10000 Mann |piele dabei gar keine Roll Bewaff ein Zweifel darüber
werden müsse. Die Kolo:
heine bewilligt un reformiert werden. Hätte man, Einleitunz der Kolonialpolitik in Deutschland \{chmerz;lichen Erfahrungen wir mit unseren Koloni niht die Hand geboten die Kolonien und baben die Verantwortung, für sie zu geben zuerkennen, das gerade in der leßten Zeit, wo ist, alver
Ingen
aber wenn einmal lebt, wenn das Personal zu einem nit nicht gewachsen ist, so muß eine gründlihe Aenderung des für die Kolonien s Was
Wollen wir por allem wegsam machen. ganz
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wird die Frage, ob ein
N treiben, die faltung hemmt und zurückhält, denten
eine weitere namentli} der fleineren
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daß mit kleinen Mitte also nichts übrig bleiben, als
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müssen fi darauf gefaßt machen, jein
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ankämpfen. Es gibt de1 d
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auf den natürlichen Wasserstraßen zu S asserstraßen Gebühren geandert werden.
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indirekten Staaten Es kann nit mebr bestritten werden, sie ctwas einbringen sollen, die Schultern, am meisten belasten. erböbt, dagegen berabseßztz. ; Einna abmen müßten vielmehr den Ausaabe möglih, einen man bei gung, ! sie niht mehr nötig fin gegen werden die Steuern bewi deren Herabsezung. Der Zolltar
lih steigern, da er lediglich
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überzugel teuer. überlegen durch
now stärker zu belasten. daß indirekte Steuern, rwoenn
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Daß eine bseßung der Steuern wir bei Zudckersteuer gesehen. zuwenden haben, wmenn man diese Das Mißliche bei uns if nun, bewilligt verden ie Ein-
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6 die Eisenbahnen. t nun alles möglie, um die Industrie zu shädigen, daber ndustrie fih vermindern und
Man will dem Mittelfstande zu
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dein Mittelstande
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den Friedensbestrebur ie Zukunft sich gün die Gegenwart Friede.
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n diese Reform
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Kolonialbeamte aus diesen Ländern zu waltung unserer Kolonien nußbar zu machen. die Handel wird an müssen politik zurückfehren, die mit diesem System möglich ä Daß das bald geschehen möge, ist mein Wunsch, freilih nicht
sein.
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sorzen, die neue Organisation selbständiges Kolonialamt otwendigf
würde sein, wenn unsere Verwaltung h über l formierte, wie die Kolonialverwaltungen anderer Länder gehandhabt Es wäre au schr vorteilhaft, wenn mag versuchte, erprobte
gewin für die VBer-
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auch nichts geholfen.
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Fortschritte der modernen Technik fruhtloë,
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der Industrie
durch Bevorzugung der Landwirtschaft, durch Erbebung von Abgaben fomm
. Will man ß über- geht hbierauf feinen Aus- Er führt allen Seiten als
nichts
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Erhöhung e. In bezug
nicht zu bestchen, daß
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die Verwicklungen #o irgend ng kein guter Geist
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geschehen
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Systems
so müssen wir fie
betrifft, fo mit etnem
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fältig zu erwägen sein. Ich freue mich, daß versucht werden soll, einen Stamm von tüchtigen Kolontalbeamten beranzubilden. Sehr zweckEmäßig
die Art und Weise in-
Solauge wir eine
und Gewerbe Gesu
: L r 1hro I LUTES
ndung
INT- unserer
zu einer Wirtschafts-
¡lihst gründlih auf-
Abg. von Czarl inski (Pole): Der neue Etat mutet auch uns
sein Kennzeiben sind wieder neue Militär-
Die Antipolengesegebung
Neichsverfafsung im Einklange. e 6 gesez bestimmt, daß den Polen neue Ansiedlungen untersagt werden,
Wir Polen könnten urs
Wir werden uns den Kopf nicht darüber zerbrehen, wie dem ewigen Schuldenmachen ein Damm entgegenzu]eßen ift. die Ershließung neuer Einnahmequellen unumgänglich notwendig sein, so erflâre ih schon heute, daß wir meinen, an indirekten Steuern bâtten wir genug, und neue Steuern auf die notwendigften Lebens- mittel dürfen niht aufgelegt werden. en tonnt Bestrebungen nach dieser Nichtung überhaupt ert beteiligen, wenn wir von den Fesseln befreit werden, die uns die Geseßgebung aufgelegt
Sollte
n den
widerspriht den Grundsäßen der bt weder mit der preußishen noch mit der Das neue preußishe Ansiedlungs-
in diese den Zwecken des Ansiedlungsgef ) muß na diesem Geseze jedem Polen die Ansiedlung versagt werden, z gleih, welches Charakters, welcher Ansiht der Pole ist. Das
eßes widersprehen. Es
neue Gefez mit seinem § 13b widerspriht aber auch tem Reichs-
zu nehmen, wo er Wird,
T o macen
helfen gesucht,
will. was
S G LaB
Wir boffen,
das jedem deutschen Staatébürger das Recht gibt, Wohnung daß der Reichskanzler der preußishe Ministerpräsident zugelaffen bat. Man hat sich in Preußen
gut-
ras
mit der etwas furiosen Deduktion zu
den Polen nicht verwehrt sei, Grund und Boden
zu erwerben, foviel sie wollen, nur dürfen sie si darauf -niht nieder-
lassen und ansiedeln. und Boden anfangen ?
sicdelr
n ck guî 1nimd,
{lechte Mittel gegen f lolher Kampf mit v Mitbürger in einem geordn
bei
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leßung sein
weil sie Kommifsionebericht
Die
Polen
den Polen ift doch kein T Hammerstein ift
VvegzuPpusten. 1
es Srundrechts
nit Am
muß uns ergreifen, wenn h begründen hört mit Nücksiht auf die deutshe Kulturmission. In
keinem mitteln
h : Vor zwei C
Zeitalter
gegen
hat wehrlose
des He ergisteten er
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man 28 Bevölkerungéklafsen bren hat der Kaiser in Posen
\ch{chlecht
sind,
Mitteln
Staatswesen.
mstande,
irgendwie
Ort ONnderTn
gegen die
im dieses 9 Reichstag wird es Stellung zu nehmen. man dieses Vorgehen fieht und noch dazu mit
eine
Was follen denn die Polen mit dem Grund
Der junge polnische Bauer, der sfi gern an- mêchte, sieht si alio zur Rolle des Proletariers ‘verdammt. Nicht weil | U
weil fie
tüchtige Landwirte sind, wie aus dem rrenhauses hervorgeht, hat man erdaht. Unverständlih ift mir
”.
Ti BEROND CIgeneên
pf
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i as Nationalbewußtsein erbrehen. Selbst der vpreußishe Minister ] tationalberwußtsein der liegen,
gegen die Ber-
Ein wahres Grauen
fol&en Gewalt- vorzugehen gewagt. bedeutsame Zusage
gemaht, auf deren Verwirklihung wir seit zivei Jahren warten. Der Kaiser hat die nationalen Ueberlieferungen und Stammeseigentümlit-
feiten zu \honen
A davon.
befohlen, aber
nen befobl seine Beamten tun das Gegenteil Um ihre Familiennamen müssen die Angehörigen polnischer
Nationalität unzählige Prozesse führen; ein Reichstagsbes{luß, der ihnen zu ihrem Rechte verbelfen sollte, ist im Bundesrat noch immer Pana Czarlinski klingt für ein polnishes Obr fo, als ob man mit einem s{charfen Messer über einen Porzellanteller fährt.
nit
R YXBle
und Goßlersha
erledig springt on Vammertskein dafur forgen, wandelt w Nizza Niîice nennen. hat nichts
ulen
üurden,
man mit den polnishen Ortsnamen um! Herr versprah im Abgeordnetenhause, er werde
ë i A L l k daß alle polnishen Ortsnamen in deutshe ver-
D Q
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und er bezog sih dabei darauf, as ist doch aber nur eine tes mit der Umtaufe oder von Raczyniewo in Sieg
ibrem berühmten Ueberseßungsbureau mat
Menge ort oder mit aller fieberhaft Ich
der
er Adressa Dampfkraft au daran , auszurotten.
den
8gemerzt. Hetlt
Briefe gehen als unbestellbar zurück, twe
unbefannt sind. e Alle Sd polnischen
T1 D u h
des
Damit muß die Erziehung \{ch
habe hon früher Gelegenhei
Eristenz
Berliner Nachrichtenblatt
unter dem Titel „Mi sogar
vird ein paar
e Jahren nünftigste aller Verwc und meine Freunde à waltung eine Art Verf
lihen Charakter des Militärs widerspricht.
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einer den
tungen gehalten. ern müssen. Es zungswahn Plat
folhen
eil polnishe Sprae wird [ weren : heit genonimen, auf die Verordnung Danziger Regierung, der die Bromberger Regierung gefolgt ist, binzuwetisen, durch die. den Lebrern verboten wurde, : Familie, mit ihren Kindern Polnish zu sprechen. leugnete die | Verordnung. Wortlaut der Danziger inisterielle Gedähztnis\chwäche“ Wablpfliht für die Lehrer fkonstruiert. a die Militärverwaltung für die ver Diese Meinung hat jeßt in dieser Ver- gegriffen, die dem ritter- (Redner bringt einen Fall
daß tie Franzosen andere Ausfprache von Jablowo in uh. Die Post mit gerade so. Eine der Bestimmungs-
inspektoren arbeiten M V: A : Neligionsunterrichts
A ndor Totckon WSVaden Letden.
zu Hause mit threr Der Kultusminister
Jett hat ein Verordnung abgedruckt. Darin Noch vor
baben id
vor, bei dem den Mannschaften in Posen der Besuch von Lokalen ver-
boten ‘worden fei, in trieben werde.)
damentum regnorum:!
Abg.
DLIPErt (Pp. 1 Vermehrung der Reichéshuld hingewiesen.
die wir hatten.
F.) :
denen eine ausgesprochene volnische Agitation ge- Ich kenne solche Lokale gar nicht. Erhöhung der Frieden8präsenzstärke lehnen wir ab. alles genommen, alle Rechte, werden Sympathien niht erworben. man uns auch keine Kosten auferlegen. schränken, unfere Pflichten als Staatsbürger zu erfüllen. Reichskanzler den Grundsaß sih vor Augen stellen :
Die Vorlage wegen Man hat unt
Durch folche Mittel Wenn man uns entrehtet, foll Wir müssen uns darauf be-
Möge der Justitia fun-
Der Schahßsekretär hat auf die Solange
die Zuschuß-
anleihe und die ungedeckten Matrikularbeiträge im Vordergrund stehen, ist auf eine Besserung der Reichéfinanzlage aber niht zu rechnen. er bilfebedürftigen Veteranen sind im Etat noch lange ] if Dem Mittelstand muß durch die Geset- gebung endlih zu Hilfe gekommen werden, denn diefer wird dur die
Die Wünsche nicht genügend berüdckfichtigt.
Steuern hart belaîtet.
i € Man hat gesagt, bei Durchführung der sozialen Gesetzgebung würden die Armenlasten vershwinden.
Das ift richtig:
die Lasten werden aber jeßt von den Arbeitern und Arbeitgebern ge-
tragen.
s{chwer geschädigt.
L) Wir
Wir Süddeutschen werden auf dem Gebiet der Eisenbahn erwarten dafür neue Einnahmen aus dem
neue Zoiltarif. Für die beiden Militärvorlagen werden wir stimmen. Mit der geseglichen Festlegung der zweijährigen Dienstzeit sind wir Die Erhöhung der Friedensprä/enzstärke bedauern wir.
einverstanden. ¿rift
le
die
Landwirtschaft
infofern \{chärfer
als die anderen
Stände, weil die Söhne der Landwirte fich in der Garnison an das Stadtleben gewöhnen und später in die Stadt zurüdckehren-.
Dadurh werden
der Landwirtshaft niht wenig Kräfte entzogen-
(Schluß in ter Zweiten Beilage.)
‘
Zweite Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußishen Staatsanzeiger.
M2 289.
(S{hluß aus der Ersten Beilage.)
Troßdem sind wir bereit, dieses Opfer zu bringen. Man hat eine Reichsvermögenssteuer vorgeshlagen. Wir meinen, wenn neue Steuern notwendig sein sollten, dann follte die Parole sein, die wirt-
\haitlih Schwachen zu \{chonen. Herr Schrader meinte, die Matrikular-
beiträge seien niht so s{limm. Wenn er nun die kleinen Staaten entlasten will, so möge er auch an Bayern denken. Dies hat eine
sebr stark belastete Landwirtschaft und kann die 50 4 für den Kopf sehr gut gebrauchen. e ;
Abg. Dr. Stokmann (Np.): Herr Spahn hat zu meinem Er- ftaunen wieder Paritätsbeschwerden vorgebraht. Ich will darauf nit weiter eingehen. Wenn Herr Bebel den Oberbofmeister Jhrer Majestät der Kaiserin in die Debatte gezogen bat, so will ih nit untersuchen, ob Freiberr von Mirbah Fehler gemacht hat. Aber die Verhandlungen des preußischen Abgeordnetenhauses baben festgestellt, daß er in der uneigenrübßigsten und selbstlofesten Weise zur Linderung der Kirchennot beigetragen hat. Dafür wird ihm die evangelishe Kirche stets Dank wissen. Den Vorwurf der Heuchelei gegen die christliche Liebestätigkeit muß id entschieden zurückweisen. Dieser Vorwurf von fozialdemokratischer Seite ist am allerwenigsten begründet, die ihre Kassen mit den Arbeitergroshen füllt. Die Handelsverträge hatten wir allerdings früber erwartet, aber es ist doch alles anders gekommen, als die Linke es sh gedacht hat, die meinte, mit einem solchen Tarife ließen sich überbaupt feine Handelsverträge abschließen. Was Südwestafrika betrifft, so baben wir dort eine s{mer;lide Lehre erhalten. Wir beklagen und bedauern die großen Opfer an Menschenleben und zollen den Gefallenen unsere Bewunderung; wir beklagen auch die Opfer der Farmer. Auf die Ursache des Aufstandes gebe ih niht näber ein. Vielleicht war das Gouvernement in manchen Dingen zu vertrauens- selig und höôrte nicht genug auf den erfahrenen Rat der Ansiedler. Es fann aber keinem Zweifel unterliegen, daß die Bebandlung der Eingeborenen in Südrwoestafrika durzaus falsch gewesen ift. Sie waren zu der Ansicht erzogen, daß wir ihnen gegenüber nit mehr die Herren seien. In der Denkschrift wird denn auch zugegeben, daß die Herero den Eindruck gewinnen mußten, daß sie die stärkeren wären. Febler find nicht nur draußen, sondern auch hier gemacht worden, und die S{uld tragen die verbündeten Regierungen und der Reichstag. Wären die ungezählten Millionen, die uns jeßt der Auf- ftand in Südwestafrika fostet, dazu benußt worden, um unsere Kolonien zu entwickdeln und genügend zu fihern, so würden uns die \{chmerzlihen Erfahrungen erspart geblieben sein. Die Schuld daran tragen einmal die verbündeten Regierungen, die versäumt haben, die nôtigen Mittel vom Reichstag zu fordern, und andererseits der Reichstag, der dur seine übertriebene Sparsamkeit die verbündeten Regierungen zurüdckgeschreckt hat, sie zu fordern. Eine Entschuldigung sebe ih in diesem Umstand für die verbündeten Negierungen allerdings nit. Aber etwas Gutes kat der Aufftand doch auch gezeitigt, indem er das foloniale Intereffe in unserem Volke in ungeabnter Weise wedt hat, und in diejer Bezichung hätte viel mebr erreiht werden können, wenn das Kolonialamt in seinen Mitteilungen über die Vor- gänge in Südweftafrika nicht so außerordentlih sparsam und knapp ewesen wäre. Das Gute erblicke id aber auch darin, daß wir erkannt Eben, wir find in unserer Kolonialpolitik auf halbem Wege stehen geblieben. Mit großer Freude haben meine Freunde die Entwidkelung eines neuen Programms vom Reichskanzler gehört. Ich glaube, die Spur dieses Programms \chon vielfah in den uns gemahten Vor- lagen entdeden zu fönnen. Wir begrüßen es, daß wir eigene Beamte für die Schußzgebiete ausbilden wollen, und daß wir hierbei dem eng- lischen Vorbilde folgen wollen. Ih kann nur bedauern, daß man niht {on in vielen anderen Puntten dem außzrordentlih praftishen englishen Volke in Kolonialdingen gefolgt ist. Eine weitere Spur des neuen Programms erblickde ich in den zu Entschädigungen in Südwestafrika verlangten fünf Millionen des Nachtragsetats. Auch die weiteren Forderungen finden unsere vollste Zustimmung. Die Schaffung von Verkehrswegen und die Kultivierung der Ländereien find die wichtigsten Aufgaben, deren Erfüllung unsere Kolonien zuerst dabin führen wird, daß sie auf eigenen Füßen stehen können. Wir freuen uns der Mitarbeit, vor allen der Deutschen Kolonialgesclls{haft, die Großes geleistet hat. Das Vorgehen des Kolonialwirtshaftlihen Komitees bat bereits in Togo Früchte getragen. Von dem dortigen Kulturland sind bereis 90 bis 95% mit Baumwollpflanzungen bedeckt, und das bietet einen erfreulichen Ausblick für die Entwickelung unserer Kolonien, ganz abgesehen von den anderen Kolonialproduften, für die wir jeßt an das Ausland ungeheure Summen bezahlen müssen. Je mehr wir diefe Produkte aus den eigenen Kolonien beziehen fönnen, defto mehr uüten wir dem Wohle unseres Vaterlandes. Der Auswanderung können allerdings nicht viele unserer Kolonien diencn, aber in Oft- afrifa wenigstens sind verschiedene Distrikte vorhanden, die #sich für deuts%e Ansiedelungen eignen. Diese Anskedelungen bitte ih m3alihft zu fördern und zu diesem Zweck die dafür bestimmten Ländereien zu vermessen. Ih werde später eine Anregung für die Verwendung der Mittel dafür geben. Herrn Bebel erwidere ih, daß Kiautschou mit unseren anderen Kolonien nit zu vergleichen ift. Es ist uns ein Stütpunkt für unseren Handel und unsere Beziehungen in Oftafien. Und wenn wir weiter für Kiautschou sorgen, so kann es für uns ein zweites Hongkong werden. Als England 10 Jahre {on Hongkong in Besiy hatte, war es noch die \hmutigste und elendeste Ko‘onie Englands, und was ist beute daraus geworden! Kiautschou aber ist noch viel besser als Hongkong. Ich freue mich über die in Aussicht gestellte neue Negelung unserer Kolonialverwaltung, môge es darin vorwärts gehen, damit wir unsere Kolonien immer weiter entwideln können zu ihrem eigenen Segen und zum Segen des Vaterlandes. :
Abg. Zimmermann (Neformp.): Mit dem Vorredner in vielen Punkten übereinftimmend, weiche ich im Falle Mirbach von ihm ab. Mögen die Absichten des Freiherrn von Mirbach gut gewesen sein, das steht fest, die Ärt und Weise, wie die Gelder aufgebracht worden sind, war niht mebr christlich, war jüdish, so jüdish, daß die jüdischen Barkiers einen Schrecken davor bekommen haben. Solche Fälle, wie wir sie in einer ganzen Anzahl aus letzter Zeit beranzieben könnten, sind Wasser auf die Mühle der Sozialdemokratie. Eine Kritik des Abg. Bebel entspricht der Empfindung der Bevölkerung, daß nämlih das Deutsche Reich allmählich ein großes Freudenhaus geworden sei. An Denkmalsenthüllungen, Festlihkeiten, Wettrennen und Erinnerungs- feiern usw. wird allerdings fast des Guten zu viel bei uns geleistet, denn unsere Herren Minister und deren Vertreter sind dadurch so in Anspruch genomtnen, daß sie bi2weilen Beratungen, wie z. B. dem Hands weikertag, niht L E fönnen. Es ijt die Zeit interessanter Gegensäße: während wir draußen über das Freudenhaus sprechen, befiiden wir uns hier jahraus jahrein im Klagebhaus, und man bört Klagen über Klagen mit Fug und Recht. Wenn die Kosten kommen, fühlt man sich angstbeklommen. Kaum je zuvor ist uns ein glei ungünstiger Etat vorgelegt worden. Es ist ein Zeichen \{lechter Wirtschaft, wenn man die laufenden Ausgaben nit decken kann. Die Angelegenheit mit den Robrrücklaufgeshüßen entspriht nicht dem bisherigen Gtatägebrauch. Wir haben mit einem hoben Defizit zu renen, mit dem Wachsen der Auëgzben für die Invalidenversicherung l owie damit, daß dem Reichsinvalidenfonds geradezu die galoppierende Schwindsucht anhaftet. Man vertröftet uns auf das Ergebnis des neuen Zolltarifs, aber das ist bereits für die Witwen- und Waisen- dersorgung festgelegt und wird uns kaum mebr bringen. Wir
Berlin, Donnerstag, den §. Dezember
halten an dem Standpunkt fest, den wir 1893 gegen den Grafen von Caprivi durseßten, daß wir nur einer Steuerlast zustimmen, welche die leistungsfähtigen Schultern trifft. Wir timmen einer Webrsteuer zu, beharren aber darauf, daß die indirekten Abgaben von den ärmeren Klafsen nit vermehrt werden. Wir find für eine progrefsive Reichseinkommenfteuer, vielleiht von 6 bis 8000 Æ ab, die gewaltig nah oben steigt. Mit dem Einwand, daß sie eine Konfiskation des Vermögens sei, kann man beute kaum mehr fommen. Eine Umsaß- stewer für Großmüblen wäre nur die Konsequenz einer Staffelung der Brausteuer, mit der wir einverstanden find, wenn sie die großen Brauereien böber trifft. Dagegen könnten wir eine vermebrte Belastung des Bieres niht akjeptieren, ebenso wenig eine Be- steuerung der Kohle. In dieser Beziehung müssen wir uns vielmehr von den Preisstellungen des Koblensyndikats frei- ¡umahen suhen. Eine Reichserbschaftssteuer würde bei uns auf feinen Widerstand stoßen. Aber wir stehen auch auf dem Stand- punkt, daß wir der Regierung nicht mit Steuervors{lägen zu
fommen, fondern thr den Vortriit zu überlassen haben. Gibt man so oft dem Mittelstand den Rat der Selbsthilfe, fo gebe ich hier der Regierung den Rat der Selbsthilfe zurü. Ob Recht, ob Unrecht, zunächst ift es mein Vaterl
Vaterland, welches den Kampf auszufehten hat, und da müssen die Stimmen der Kritik einst- weilen \{weigen. Daß der Kanzler für gut befunden hat, sch dur
einen Journalisten wie Herrn Bashford interviewen zu lassen, ist sehr bezeihnend. Der Reichskanzler hat sich um die öffentliche Meinung in England sehr gesorgt. Wenn es galt, das deutsche Volk über allerhand Vorkommnifse zu beru gen, da bat er es oft nicht so eilig gehabt, sondern Wochen und Monate auf si warten laffen. Fch will niht sagen, wir baben s{chlechte Finanzen, darum ist auch unsere Regierung \{chlecht, aber in den weitesten und durchaus vaterländisch gesinnten Kreisen ist eine wahsende Mißstimmung vorhanden. Unter den leitenden Männern haben wir ja gewiß eine Anzabl tüchtiger Kräfte, man muß auch seine Kritik nach dem Ge- sihtswinkel einrihten, daß man niht weiß, wie weit die Herren nur Handlanger eines einzelnen find; aber in unserer inneren Politik ver- mifsen wir den großen Zug. Wir sind verwöhnt durch Bismarck, wir wurden mit faltem Wasser übergofsen dur die Politik Caprivis. Die Anmaßungen, mit denen Oesterreich uns jeßt entgegentritt, find ja eine Folge jener Verbätshelung des Auslandes. Jedenfalls wird aber Oesterreich jeßt sich beeilen, das zerrissene Band wiede knüpfen. Gegen die Forderungen des Mittelstandes verbält \sich Regierung nah wie vor kühl bis ans Herz hinan. In diesem Pu stehe ich den Anschauungen des Herrn Schrader diametral gegenüber. Im Gegensag zu ihm betone ih, daß wir einstweilen noch ge1ug mit dem Abbruch jener falshen liberalen Wirtschaftspolitik zu tun haben, die nur zu lange berrschend gewesen ist. Der Mittelstand repräsentiert nach Schmoller etwa 64 Millionen Haushaltungen; der Zusfammen-
{luß feiner vershiedenen Schichten is notwendig und nur noch eine Frage der Zeit. Die Regierungen werden unter dem Druck
der Zeit endlich dazu kommen, \ich auf ihre Aufgabe zu besinnen, diesen Mittelstand gegenüber der roten und goldenen Internationale wieder zusammenzufafien. Der Entscheidung in diesem Kampfe rücken wir immer näher; aber au bier beißt es: Reichskanzler, geh Du voran!
Abg. Storz (d. Voltsp ): Nah welchen Grundsäßen der Schaßz- sekretär das Riesendefizit im Reiche in Zukunft beseitigen will, bat er uns nicht verraten; er hat aber auf die gegenwärtigen Mehr- ausgaben hingewiesen, die in dem Etat für 1905 und in Zukunft zu decken sein werden. Von Herrn Spahn hätte man etwas weiteres Material zu diefer Frage erwarten können, aber auch da find wir enttäuscht worden. Ob bei der Regierung der Gedanke an eine Er- böhung der Brausteuer bestebt, wird fih ja bald zeigen müfsen; wir sind dafür niht zu haben. Die Erfahrungen bei der Schaumwein- steuer zeigen wiederum, daß erhöhte Steuern den Konsum be- \hränken. Ebenfalls muß i®% mi gegen die vorges{lagene Wehr- steuer erflären. Wir auf der Linken haben das Neichsdefizit niht ver- \{Guldet; wir brauchen der Regierung auch keine Mittel vorzuschlagen, das ist thre Sache; es ist doch mehr als eigentümlih, in dem Augen-
blide so gewaltige Mehrausgaben zu fordern, wo man von deren Dedung keine Ahnung hat. Für die Bewaffnung des Heeres baben
wir stets das Notrwoendige bewilligt, wir können hier mit gutem Ge- wissen jeden Vorwurf zurückweisen. Wir wollen in der Armee ein Volk in Waffen, aber keine Institution, die im Gegensatz zu dem übrigen Volke steht. Cin folher Gegensaß wird aber geshaffen durch das Militärstrafrechßt. Das Deffauer Ürteil ift dafür Zeugnis. Dadurch
verden die Verurteilten bökonomish-sozial wvernihtet, eines
o L Z . 45 4 ‘ 5 5 Vergehens halber, das der Zivilkodex zu den minder {weren rechnet. Zu Unrecht ift bier das Moment des Aufruhrs
in Anwendung gebra@t worden. Zu Unrecht hat man auch geleugnet, daß es für den Soldaten keine Notwehr gibt. Die verbältnis- mäßig geringen Bestrafungen der Urheber der Mißbandlungen müssen auf der anderen Seite immer wieder im Volke das Bewußtsein von dem Bestehen einer Reht2ungleihheit wachrufen. Daß in der Armee auch die Kavallerie vermehrt werden soll, muß uns umso- mehr überraschen, als die Stimmen auch der Fahmänner, welche die
avallerie [ediglih für eine Luxu8waffe erflären, sih mehren. Die Aus- gaben für die Marine follen sich im Nahmen des Flottengeseßes von 1900 balten. Der Deutsche Flottenverein beklagt das außerordentli. Wir können dem gegenüber nur immer wieder darauf dringen, daß die verbündeten Negierungen an dem Flottengeseß festhalten. Weniger Gelegenheit zu Ausstellungen gibt die internationale Politik. Daß die deutsche Diplomatie freunds{aftlie Beziehungen zu Ruß- land unterhält, möchte ih. im Gegen/aß zu dem Abg. Bebel nur billigen. Nur wünsche ih, daß diese Freundshaft zu Rußland
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etwas weniger auffallend oder vertraulih wäre. Der Königs- berger Prozeß war sehr wenig erfreulih. Ich bedauere, daß
der Vorredner Oesterreih gegenüber den Ausdruck „Anmaßung*® ge- brauht bat. Jeder Staat sucht für fih so viel berauszus{lagen ie möglih. In der Polenpolitik sollte man nur so weit gehen, daß man Bestrebungen auf Loßreißung polnisher Landesteile vom N j : Mot L F Tj F 7 5} 5 iter Deutschen Reiche bekämpft. Die Haltung der beiden antisemitis{en Redner gegen England bat mich befremdet. e steten doc sonst auf dem Standpunkt der Rafsenbewegung, und ih verstehe nit, wie sie England bekämpfen können. Einen Interessengegensaz zwischen Deutschland und England kann ih auch nit anerkennen. Es wäre sehr \chlimm für uns, wenn in England die s{huyzöllnerishe Richtung die Oberhand gewönne, und es ist fehr gut, daß wir gute Beziehungen zu England unterbßalten, und daß der Reichskanzler die Gelegenheit ergriffen bat, die englischen Preffeausschreitungen zu widerlegen. Wenn man fich die Denkschrift über Südwestafrika ansieht, so muß man sich sagen, es wâre gar nicht so weit gekommen, wenn die Verwaltung die Warnungen der Beruferen nit in den Wind geschlagen bätte. Eitue neue Organisation der Kelonialverwaltung halten auch wir für not- wendig. Es darf ni®t jeder Pfennig der Kolonialausgaben von der Oberrechnungékamimmner geprüft werden. Mit dem Bureaukratiêmus in den Kolcnien muß aufgeräumt werden. Englands Beispiel verdient in dieser Beziehung Nachahmung. Die Regelung der Wafserfrage würde im Reiche bessere Erfolge haben als in den Einzelstaaten. Wir brauchen ein einheitliwes Wafserre{t für ganz Deutschland. Jn den Einzelstaaten — i erinnere an Bayern und Baden — herrs{t ein beklagenswerter Eisezbahnpartikularièmus. Will man z. B. in Bayern l „ob der Nachbarsftaat nicht Der von dem Kanzler in
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eine Eisenbahn bauen, so sieht man erft, aud ein Vorteil davon haben könnte.
1902.
Watte gewickelte Keulenshlag gegen einen deutshen Bundeéëstaat wird nicht so bald vershmerzt werden. (Unrube.) Der Präsident Graf von Ballestrem gibt ein leises Klingelzeihen und bedeutet den Redner, zur Sache zurückzukommen.) Ich bin dem Herrn Präsidenten sehr dankbar, daß er mi so leise ermahnt, um meine Gesundheit zu \chonen. Ich freue mi, konstatieren zu können, daß es dem Herrn Präsidenten gesundheitlih jetzt wieder gut geht. Vor einigen Wocben bâtte max allerdings \{chlimme Befürchtungen haben müfsen, denn der ußert
Herr Präsident hat in einem. SWzeiben geäußert, daß er in Ebrfurt ersterbe.
Präsident Graf von Ballestrem: Herr Abgeordneter! J werde nit dulden, daß ein Akt des Präsidenten, den er selbst während der Ferien vollzogen hat, hier von einem einzelnen Abgeordneten kritifiert wird. Das steht dem einzelnen Abgeordneten niht zu. Glaubt der Abgeordnete, daß der Präsident in seiner Amtsleitung niht rihtig gehandelt bat, so möge er beantragen, daß ein Tadel über den Präsidenten ausgesprohen wird. Nur das Haus steht über dem Präsidenten, der einzelne Abgeordnete niht. In der Sache bitte
ih den Nedner fortzufahren. y E i: Abga. Storz (fortfahrend) gebt darauf auf die elsaß-lotbringihe
Frage ein und erflärt, daß seine Freunde Elsaß-Lothringen zu einem besonderen Bundesstaat machen wollten, aber doch eine tung Bundesrat te i
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Be 1 s Neichëélandes im wünschten. Bezüglich der Nech ege macht er darauf aufmerksam, daß die Affoziation der Nechizanwalte fich in Württemberg als na@teilig für die Necbt2vilece erwiesen babe, und daß man dort deshalb prinzipiell die Zulafîung sämtliter am Amtsgericht tätigen Rechtsanwalte beim Landaeriht bes{lossen babe. Bezüglih der Bekämpfung der Sojialdem ¡e warnt er v: titteln, die das Gegenteil erreihten und die S ti dezu ftärkten, wie die Beschränkung des Waßblrechté d ie Mittelstandspolitik tetreffe, fo seien volféwirt'chaftlid einwandfreie Mittel zur Erhebung des Mittel- stands nicht gefunden. Die Interessen des Mittelstands szien identisch mit denen der Industrie; wenn die Industrie fioriere und Export babe, nüße dies auch dem Mittelstand. Treibe man die Industrie ins Ausland, so würde keine Fürsorge für den Mittelstand möglich sein. : Abg. Singer (Soz) dent, ih mêchte mir erlauben, in Lb 11 der Herr Präsident Ausdruck gegebe j 3 gc erwidern, aß ich der Meinung bin us der Beschäfts t bervor- gebt, daß ein Abgeordneter nicht das Nech ungen des Präsidenten in den Bereich seiner Erörterung Ich bin der Meinung nit, daß es geshäftsordnung®r ist, wenn eine derartige Kritik an die Form eines be}on gebunden werden muß. Ich wollt ‘iter als a dies die
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Auffassung meiner Freunde i Präsident Graf von 2
die Meinung des
c ind die metntge lt vordergand
Darauf vertaat
Es ift mir sebr tv er zu hören. Die meinige ist fie nicht hier maßgebend. at um 48/4 Uhr das Haus die Fortsezung der Beratung auf Freitag 1 Uhr.
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Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 113. Sitzung vom 7. Dezember 1904, 11 Uhr. (Berit von Wolffs Telegravhishem Bureau.) Ueber den Beginn der Sizung ist in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden.
V Das Haus sett die zweite Beratung des
T 3 g des Gesezentwurfs, betreffend Freihaltung des Uebershwemmungçsgebiets der Wasserläufe, auf Grund der Beschlüsse der Kanal-
kommission fori.
In der Diskussion sind § 1 und der von der Kommission binzugefügte § la zusammengefaßt. 8 1 bestimmt in der Kommissiontfafsung :
„In dem nicht bochwafserfrei eingedeichten Ueberschwemmungs- gebiete der bei Hochwasser gefahrbringenden Wasfserläufe (§ 1a) dürfen Erhöhungen der Erdoberflähe und über die Erdoberfläche h
urfen Q
inausragende Anlagen (Deihe, Dämme, Gebäude, Mauern und istize baulihe Anlagen, Feldziegeleien, Einfriedigungen, Baums- und Strauchpflanzungen und ähnliche Anlagen) ohne Genehmigung niht neu ausgeführt, erweitert, verlegt, Deiche, deihähnliche Er- höhungen oder Dämme auch nicht ganz oder teilweise beseitigt werden.
Zuständig ift bei \{ifbaren und bei besonders bochwafser-
gefährlichen Wafferläufen der Bezirksaus\{Guß, im übrigen der Kreis- (Stadt-) Auss{uß.
Auf Schußmaßregeln, die in Notfällen für die Dauer der Gefabr getroffen werden, finden diese Vorschriften keine An- wendung.”
8 1a lautet:
Der Oberpräsident hat ein Verzeichnis derjenigen
Wasserläufe aufzustellen, auf welche der § 1 Anwendung finden soll, unter gesonderter Aufführung der s{hiffbaren und der besonders bohwafsergefährlihen sowie der sonstigen Wafserläufe.
In dem Verzeichnis ist für jeden Wafserlauf Bestimmung zu ff ob die Vorschrift des § 1 für die ganze Breite des
berschwemmungéegebiets und für den Wafserlauf in einer ganzen Länge oder nur für Teile des Uebershwemmungsgebiets oder des Wafserlaufs Anwendung finden foll. Zuglei kann Bes stimmung getroffen werden, für welche Unternehmungen die Vor- schriften des § 1 Anwendung finden. Das Verzeichnis wird für jeden Wasserlauf, erforderlichen Falls unter Beifügung von Lageplänen, öffentlich ausgelegt.
Auslegung ist dur die Kreisblätter und in ortsübliher Weise
annt zu machen. In der Bekanntmachung ist anzugeben, bei welher Stelle innerhalb einer auf mindestens sechs Wochen nah der Bekanntmachung in den Kreisblättern zu bemefsenden
Frist Einwendungen gegen den Plan erboben werden können. Nach Erörterung der rechtzeitig erhobenen Einwendungen mit den Beteiligten beschließt der Provinzialrat. Gegen defsen Beschluß ist innerbalb zwei Wochen die Beshwerde an den Land- wirtschafts8minister zulässig, Die Beschwerde steht auch dem Oberpräsidenten zu. Nah Erledigung der Einwendungen oder frucilosem Ablauf ¡tellung des
der dafür gegebenen Frist erfolgt die endgültige Fest A „DE Die
Verzeichnisses für jeden Wafserlauf durch den Oberpräsidenten. Feststellung ift durch die Amtsblätter zu veröffentlichen. Abänderungen des Verzeichnisses erf: lgen in demselben Verfahren. In den Hobenzollernsden Landen tritt an die Stelle des Ober- präsidenten der Regterungépräsident, an die Stelle des Provinzialrats der Bezirksaus\huß. Die Abga. Schoof (kons.) und Dr. Hahn beantragen
„Zuständig
B Saß anzufügen: sind im Gebiete v d liegenden Teilen der Provinz Hannover (\peziel im Negierungsbezirk Stade) die Deich- ämter, sobald dieselben eingeridtet fein en.“