1857 / 24 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Frankfurt, 24. Jauuar. Ju der Bundestagssißung vom DaA 4 (wie fchon telegraphish gemeldet ist) theilte der Königl, preußische Gesandte mit, daß, nachdem von den eidgenössi- \{hen Behörden zu Beru die bedingungslose Freigebung der Neuen- burger Gefangenen beschlossen und vollzogen worden sei, S e. Ma- jestät der König von Preußen nunmehr bereit seien, über die fernere Gestaltung der politishen Beziehungen des Fürsten- thums Neuenburg in Verhandlungen zu treten, wobei Se. Majestät sich von demselben versöhnlichen Sinne würden leiten lassen, welcher Allerhöchstdero bisheriges Verhalten in der fraglichen Angelegenheit charakterisirt hat. Gleichzeitig war der Gesandte beauftragt, sowohl der hohen Bundesversammlung als auch den einzel- nen Regierungen für ihre namentlih in Bezug auf den Durchmarsch der preußischen Truppen bethätigte bundesfreundliche Gesinnung

wiederholt den Dank der Königlichen Regierung auszusprechen, Der

föniglih dänishe Gesandte für Holstein und Lauenburg zeigte an, daß der bisherige Königliche Militairbevollmächtigte Oberst von Bülow zu einer andern dienstlichen Verwendung berufen und daß der Königlih hannöversche Bevollmächtigte zur Stimmsührung in der Militairkommission für das 10te Armeecorps substituirt worden sei, Zum Dienstgebrauhe für die Militairkommission wurden Notizen über die in mehreren Bundesländern bestehenden Eisenbahnen und Standesausweise von Kontingenten des Bundesheeres überreicht, Die Großherzoglich luxemburgische Regierung ließ anzeigen, daß sie, dem durch Beschluß vom 11. Dezember v. J. gestellten Ansuchen ent- \sprechend, das zur Herstellung eines bombensichern Lazareths in Luxemburg erforderliche Grundstück von Einregistrirungs- und an- deren in die Staatskasse fließenden Abgaben freigegeben habe, und es nabm die Versammlung diese Anzeige unter Bezeigung des Dankes an die Großherzogliche Regierung zur Kenntniß. Ferner wurden no die erfolgte Einzahlung eines Beitrags zur Unterstüßung der Gesellschaft für Deutschlands ältere Geschichtskunde und die Ent- sendung von Sachverständigen in die zur Entwerfung eines allge- meinen Handelsgeseßbuches nach Nürnberg berufene Kommission an- gezeigt. Endlich erstattete der Aus\huß für Militair - Angelegeu- beiten Vorträge über die Rechnungen des Festungsbaues zu Ulm und der Artillerie -Ausrüstung der gedachten Festung in den Jah- ren 1850 und 1851 und beziehungsweise 1854, und es genehmigte die Versammlung die definitive Bescheidung dieser Rechnungen. (Fr. Bl.)

Velgien. Brüssel, 25, Januar. Se. Majestät der König ist heute Abends von Ardenne nach Schloß Laeken zurückgekehrt. Wie bekannt, hatten die Kammern eine bestimmte Summe zur würdigen Feier des Juli-Festes bewilligt z es hat sih indessen her- ausgestellt, daß die der Regierung zur Verfügung gestellten Kredite nit hinreichend waren, um den erwähnten Zweck in angemessener Weise zu erfüllen, Von Seiten des Ministeriums sind nämlich 1,070,658 Fr. 22 C, für die Festlichkeiten verausgabt, wodurch es gezwungen worden, die Kammern um einen nachträglichen Kredit von 770,638 Fr. 22 C. anzugehen, Der betreffende Bericht ist so eben von Herrn De Decker auf das Büreau des Hauses niedergelegt worden.

Frankreich. Paris, 25. Januar. Der „Moniteur“ be- richtet: „Se. Excellenz Ferukh Khan, persisher Botschafter, hatte die Ehre, gestern vom Kaiser in öffentliher Audienz im Thronsaale empfangen zu werden und demselben die Schreiben zu überreichen, die ibn bei Sr, Majestät beglaubigen, Se. Excellenz wurde gleih- zeitig von der Kaiserin empfangen. Jhre Majestäten waren von ihrem ganzen Hofstaate umgeben, Der Minister des Auswärtigen webnte der Audienz bei. Der Botschafter hielt nastehende Anrede an den Kaiser:

„Sire! - Da die Freundschafts-Verbältnisse, die seit lange zwischen Frankrei und Perfien befteben, bei einem kürzlih ftattgebabten Anlasse von Neuem befestigt word:n find, so bin ih auf Befehl Sr. Majestät des großmäcbtigsten Scbabinschab von Jran, meines erlauchten Souve- rains und Wokbltbäters, beauftragt worden, Ew. Kaiserlichen Majestät die Grüße und Glückwünshe meines Souberains zu überbringen. Es ist ein Glück für mi, daß meine Sendung in eine Zeit fiel, wo Franfreih von so vielen Woblthaten des ‘Himmels überhäuft ist, id meine zuerst die glorreide Gelangung Ew. Kaiserlihen Ma- jeftät auf den Thron von Franfkreih: sodann, Sire, die Geburt Sr. Kaiserlichen Hoheit, des Erben Jhrer Krone, ein Ereigniß, das eine Vürgschaft für die Dauer der Dynastie Ew. Majestät und ein Gegen- ftand der Freude für alle Franzosen und für alle Freunde Frankreichs ift; ferner den Abschluß des Friedens zwischen den verbündeten ch- ten und Rußland in eben dieser Hauptftadt von Frankreich. Ueberdies Sire, detrete ih Frankreih nach dem Abschlusse eines Vertrages zwischen Perfien und dem p or ad Kaiserreih Frankrei, eine Thatsache, die fiets Gegenftand der Hoffnungen und Wünsche beider Staaten gewesen war, ein Ziel, worauf die Bemühungen der Regierungen und der Sous beraine Länder hinarbeiteten und welches heute fih erreiht findet unter dem Veifiande Gottes, gemäß dem innigen Wunsche der erlauchten Souberaine bon Frankreich und Jran.“

Der. Kaiser antwortete;

Herr Botschafter! Jch fühle mi glücklich, da r Souverain Sie Seauftragt t, mir seine Glückwünsche cia abr Als der

Krieg im Orient ausbrach, habe ih mit Vergnügen unsere alten Be- ziehungen mit Persien wieder anzuknüpfen gesucht, und seine Neutra- lität ist für uns niht ohne Nußen gewesen. Heute freue ih mich des zwischen unseren beiden Ländern abgeschlossenen Handels - Vertrages ; denn gut eingerichtete Handels - Veziehungen befestigen stets die Freund- schaft der Völker. Mit Schmerz habe ih von dem Kriege vernommen, der zwischen Jhnen und einem meiner innigsten Bundesgenossen ausge- brochen ist; ih hege jedoch den aufrichtigen Wunsch, daß Jhre Mission nach diesem Theile der Welt die Wiederkehr cines dauerhaften Friedens beschleunigen möge. Jch danke Jhnen für die s{hmeichelbaften Aeuße- rungen, die Sie bezüglih Frankreichs, bezüglich des Kaiserlichen Prinzen an mich rihten, und ich bitte Sie, an mein vollstes Wohlwollen für Sie zu glauben.“

Nachdem Ferukh Khan den Majestäten die Personen seines Ge= folges vorgestellt hatte, überreihte er im Namen und von Seiten seines Souverains dem Kaiser den Königlichen Orden von Persien und Geschenke für die Kaiserin und den Kaiserlihen Prinzen, Das Dekret, welches den Erzbischof von Tours, Kardinal Morlot, zum Erzbischof von Paris ernennt, ist vom 24, Januar datirt, Der neue Erzbischof wurde am 18, Dezember 1795 in Langres ge- boren. Er ist also 61 Jahre alt, Jm Jahre 1839 wurde er zum Bischvf von Orleans gesalbt, 1842 zum Erzbischof von Tours er= nannt und am 7. März 1853 zur Kardinalöwürde erhoben , kraft welcher er zuglei Mitglied des Senaies ist,

26. Januar. Der heutige „Moniteur‘’ meldet, daß der {weizerische Ständerath Dr, Kern am 25sten d. dem Kaiser seine Beglaubigungsschreiben überreicht habe.

Spanien. Aus Madrid schreibt man unterm 19, Januar: „Die amtliche Zeitung bringt die Ankündigung, daß der hiesige Palast der KCnigin Christine, natürlich in ihrem eigenen Auftrage, öffentlich verkauft werden soll, General Oribe is, wie ih ver- nehme, heute verhaftet und nach dem Saladero gebracht worden. Schon vor einigen Monaten war er verhaftet, jedoch wieder ent- lassen worden, Als Ursache bezeichnete man damals ein Desicit von 3 Millionen Realen in seinen Rechnungen als General - Jn= spektor des Gensd’armerie- Corps. Die gerichtlihe Untersuchung wird ergeben, was an der Sache ist.

Nufßland und Polen. St. Petersburg, 20, Januar, Die hiesige „Senats - Zeitung“ enthält einige Verordnungen von untergeordneter Bedeutung über den theilweisen Erlaß von Stadt= Abgaben der Postbauern an der Chaussee z vishen hier und Moskau; Reorganisation des Stadt-Comité?s von Nikolajew z Ver- änderung in Bezeichnung der Chargen, welche in Folge der Um- wandlung des Apanagen - Ministeriums in das Departement der Apanagen nothwendig geworden. Der Minister des Kaiserlichen Hauses, Graf Adlerberg, is, wie bereits erwähnt, definitiv seines Postens als General! - Post - Direktor enthoben und der Wirkliche Geheimerath Prianischniko} mittelst Kabinets - Befehls vom 13ten d. M. zum Ober-Direktor en chel des Post-Departements, ferner der Ober =- Hofmeister Baron Meyendorf} zum Präsidenten des Kaiserlichen Kabinets und der St. Petersburger Ober - Postamts= Direktor Geheimerakh Antonski zum Präses des Bau - Comptoirs im Ministerium des Kaiserlichen Hauses ernannt,

Dánemark. Kopenhagen, 24, Januar, Jun der vor= gestrigen Sihung des Volksthings ward der vom Minister des Junern in modifizirter Form vorgelegte Geseß-Entwurf, betreffend die Verzinsung des Kassenbehalts des Königreichs, mit allen Stim= men gegen eine in zweiter Berathung angenommen. Demnach wird der Minister des Jnnern für das Königreich für die Verwaltung verantwortlich gemaht und ein besonderer Fond von dem Ueber- \{chuß des Königreichs gebildet. u |

Flensburg, 23, Januar. Jn der gestrigen Abendsißbung der Ständeversammlung motivirte der Abgeordnete Baron von Hobe. seinen Antrag, in welchem er sich darüber beschwert, daß ihm, angeblich weil er Katholik sei, das Patronat des ihm zuge= hörigen adeligen Guts Gelting genommen und daß dem von ihm zu seinem Stellvertreter erwählten Gutsbesißer Bödiker die Patro=- natôs-Verwaltung ohne Untersuchung vom Ministerium wieder ent- zogen worden sei, Der Königliche Commissair trat der Beschwerde des Barons von Hobe entgegen und erklärte, daß zu der von dem- selben empfohlenen Niederseßung eines Comités keine Veranlassung vorliege. Dessenungeachtet erklärte sih die Majorität chließlich für die Niederseßung eines Comités, zu deren Mitgliedern außer dem Antragsteller noch Ahlefeld-Saxtorff, Ahlefeldt-Lindau, Thomsen von Oldenswort und Dahl gewählt wurden.

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Kunst und Wissenschaft.

=—- Eine unserer achtbarsten uud verbreitetsten literarischen Zeitschrif- ten ist so eben in das zweite Vierteljahrhundert ihrer Existenz eingetre- ten: Das „Magazin für die Literatur des Anslandes.“ Am 24. Januar 1832 wurde die erste Nummer davon ausgegeben, welche, zur Feier des Geburstages Friedrichs des Großen, von dem Begründer und Nedacteur des Blattes, Herrn J. Lehmann, mit der Vesprehung eines damals eben erschienenen biographishen Werkes über den großen König, „The lise of Frederic the Second, King of Prussia, by Lord Dover“, erôffnet wurde. Und wiederum ist es das Leben cines der großen Geister Deutschlands, von einem Schriftsteller Englands geschildert, die Biographie Göôthe's von Lewes, womit die unmittelbar nach dem fünfundzwan- zigjährigen Jubiläum des „Magazins“ ausgegebene Nummer dieses Jour- nals beginnt. Es bilden diese Eingänge des ersten und des zweiten Zeit- abshnitts gewissermaßen das Motto der Tendenz, welche den Heraus- geber bei seinem Unternehmen geleitet hat und welcher derselbe stets treu geblieben ist: in der über alle fremden Gebiete der Literatur, der Wissen- schaft und Kunst sih verbreitenden Rundschau immer den vaterländischen Gesichtspunkt festzuhalten, alle Erscheinungen des Auslandes wesentlich von diesem aus zu beurtheilen und unter denselben vor Allem auf das- jenige aufmerksam zu machen, was für das eigene Vaterland von beson- derem Werth und Jnteresse sein kann. Ein Nückblick auf die Geschichte des „Magazins für die Literatur des Auslandes“, welches im ersten Dezennium nach seiner Begründung als Beiblatt der damaligen „Allge- meinen Prenßischen Staatszeitung erschien, deren Mitredacteur Herr Lehmann zu jener Zeit war, findet sih aus dessen Feder in der ersten Nummer des Jahres 1857, mit welchem der 26ste Jahrgang dieses gediegenen und allem Parteiwesen stets fern gebliebenen Journals ins Leben tritt. Wir wollten zu der Jubelfeier desselben nur die weits- verbreitete Anerkennung und Theilnahme konstatiren, welche es sich eben-

sowohl durch taftvolle Nedaction, wie durch umfassende Vielseitigkeit |

der dargebotenen Beiträge erworben und bewahrt hat. (Pr. C.)

In Petersburg ist eine neue Karte vom Kaspischen Meere |

von dem Marine-Lieutenant Jwatschintsoff erschienen, welche das Ergebniß der Spezial-Kommission ist, die zur Sondirung dieses wichtigen Binnen-

meeres und zur Aufnahme seiner Ost- und Südküsten von der russischen | Negierung ernannt worden war. Nach diesen Vermessungen ist das Kas- | pische Meer, mit Einrechnung der Golfe und Buchten, 352,000 Quadrat- | Werst groß, und seine größte Längen - Ausdehnung beträgt 650, seine | größte Breiten-Ausdehnung 300 Meilen. Jn der Einleitung bemerkt der | Herausgeber: „Durch dieses Meer und die Flußwege sind unsere Ostsee- | häfen mit den reichen Provinzen des nördlichen Persiens verbunden.“ | Die Nussen hoffen, daß jeßt mit Hülfe der Flußdampfer und der Eisen- |

bahnen der alte Handelsweg von Binnen-Asien wieder über das Kaspische | 1 8er. 9 Ps, auch 1 Sgr. 3 Pl

Meer, die Wolga u. s. w. in Aufnahme kommen werde.

Statistische Mittheilungen,

Von den „Beiträgen zur Statistik der inneren Ver- waltung des Großherzogtbums Baden“, welche vom Groß- herzoglichen Ministerium des Junern herausgegeben werden, sind so eben

das dritte und das vierte Zeft erschienen. Leßteres bringt nähere Nach- |

weiso über die Volkszählung von 1855. Von allgemeinerem Juteresse ist das dritte Heft, welches eine Statistik der Forst - Polizei und der Gemeinde-Forstverwaltung im Großherzogthum enthält, Jn dieser Sta-

tistif werden nah einander behandelt: die Organisation der Forst- | Behörden, die Waldflächen, die Holzpreise, das Waldeigenthum der | Gemeinden und Körperschaften, der Naturalertrag der Gemeinde- und | Körperschaftswaldungen, so wie die Kultur-L'rbeiten in den Gemeinde- | und Körperschaftswaldungen. Was die Organisation der Forstbehörden | betrifft, so ist das Großherzogthum in 110 Vezirksforsteien eingetheilt, bon | denen 2 dem Großherzoglichen Hofe, 92 dem Staat, 14 den Gemeinden, |

und 2 den Körperschaften angehören. Bezüglich der Wirthschaft, Verwaltung

und Forstpolizei stehen die Bezirksförster unter der Direction der (Forsten, | Berg- und Hüttenwerke, Zwischen derx Direction der Forsten und den | Bezirksforsteien fungiren als UAufsichts- und Kontrolorgane 8 Forst-Jnspek- |

toren Die Direction der Forsten ist leitende Central-Behörde. Sie steht | l og a0 r | Ge! 31%, pro Frühjahr 313, 32, pro Herbst 297. Kastee unverändert.

bezüglich der Forstpolizei und der Forstwirthschaft in den Gemeinde- und Ga Tite c ATLAM A Aan unter dem Ministerium des Junern, bezüg-

lih Domainenforsten aber unter dem Ministerium der Finanzen. Das | Großberzogihum Baden hat bei 277 J] Meilen Oberfläche 89 (J Meilen | oder 32 pCt, Waldflächen. on fommen E E bei u | (3 Meilen Oberfläche 185 (J Meilen Wald, auf den Oberrheinkreis bei | ;- s E S ; i ss 4 rp R 74 Q] Meilen 23", auf den Mittelrbeinkreis bei 75 J] Meilen 267, auf den | C Pes Ee In iti 7 p a e E Unterrheinkreis bei 65 Meilen 21 J Meilen Wald. Da nun auf Waiden, gm L 1 L AL i

Triften, Neutfeldern u. a. auch noch bedeutende unter forstpolizeilicher Auf- | sicht stehende Holzpflanzungen vorhanden sind, so wird man nicht irren, | wenn man die bewaldete Fläche des &roßherzogthums zu einem Driitbeil | seiner GSesammtfläche beranschlagt. Baden gehört daher zu den wald- | reichsten Ländern von Mittel-Europa. Von dem Waldbesiß gehören 17,6 | Prozent dem Forstdomainen-Aerar, 46,6 den Gemeinden, 2,1 den Körper- schaften und 30,7 den Privaten, Die größte Waldfläche hat der Mittel- | rheinkreis, die kleinste der Seekreis. Ersterer s{hließt einen großen Theil“ | des Schwarzwaldes in sich. Außerdem haben auch einzelne Theile der | Rheinthal-Ebene große Waldungen , namentlich die Gegend bon- Rastatt |

an bis Bruchsal. (Pr. C.)

Die ungünstige Finanzlage Spaniens sindet sih neuerdings durch einen Bericht konstatirt, welchen das Schaßamt über, den gegen-

wärtigen Stand der \{webenden Schuld des Landes veröffentlicht hat. Am 1. Dezember v. J. betrug diese Shuld an &iros 2. 291,617,431 Realen, an Anweisungen auf die Kolonieen 60,166,321 Realen, an Vor- shüssen 154,056,766 R., insgesammt 505,840,518 R. oder 36,600,000 Rtblr. Diese Schuld hatte sich bis zum 1. Januar d. J. durch Giros 2c. (117,340,161 N.) und Vorschüsse (12,262,025 R.) auf 129,503,625 R. erhöht, während dieselbe sich gleichzeitig durch Giros 2c (107,017,593 R.), Kolonial-Revenüen (3,124,114 R.) und Vorschüsse (4,162,522 N.) um nur 114,301,529 Nealen vermindert hatte. Die flottirende Schuld betrug somit am 1. Januar d. J. 521,042,014 N. oder 37,250,000 Thaler, hatte fich also in einem einzigen Monate um 1,090,000 Thaler vermehrt. Durch Dekret der Königin ist angeordnet worden, daß zur Deckung der laufenden Aus- gaben des Monats Januar die in dem Entwurf des Budgets für 1857 berechnete Summe von 152,003,318 Nealen oder 10,900,000 Thaler aus den bereitesten Fonds entnommen werden sollen. Für das erste Trimester 1857 wird ein Zuschlag zur Grund- und Gewerbesteuer von 162 Prozent oder einem Sechstel crhoben. (Pr. C.) j

Marktpreise. Berlin, der. 26. Januar.

Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 17 Sgr. 6 Ps. ggen 2 Rihlr. 1 Sgr. 3 Pf, auch 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf Grosse Serste 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf, auch 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf Klemme Gerste 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf, auch 1 Rihlr. 16 Sgr. 11 Pf Hafer 4 Rthlr. 5 Sgr, auch 1 Rililr. 1 Sgr. 3 Pf.

L: Wazaser: WVenzen 3 Rthir 15 Sgr., auch 2 Ktklr. 2 Sgr 6 Pf Rogger 2 Blr, aucl 1 Rihir 26 Sgr. 3 Pf Grosse Gerste 1 Htilr 22 Sgr. 6 Pf aud. £ Rihlr 15 Sgr. Kleine Gerste 1 Kthlr. 17 Sgr. 6 Pf, auch 1 Rthlr 11 Sgr. 3 Pfl, Hafer 1 Rthr, 1 Sgr. 3 Pf, auch 26 Sgr. 3 Pf. Erbæsu 2 R, auch Þ© Rthlr. 15 Sgr.

Sonuabend, deu 24. Januar.

Las ochors Strob 7 Rible. 5 Sgr., auch 6 Kthlr 15 Sgr. Der Centner Heu 25 Ser, geringere Sorte auch 22 Sgr.

Kartofseln, der Schessel 22 Sgr 6 Pf, auch 15 Sgr., mmetzen weis

Fefpzieg, 26. Januar Leipzig - Dresdener 294 G. Löbau- Zittauer Litt. A. 637 G.; Liti. B. —, Magdeburg Leipziger 2737 G., do. Il. Em. 2495 G. Berlin - Anbaltische —. Berlin - Stettiner —. Göln-Sindener —. Thüringische 134 Br. Friedrich - Wilhelrns - Nord- bahn —. Altona - Kieler —. Anhalt-Dessaner Landesbank - Actien Litt. A. u B. 132% G.; do. Litt. C. 127; G. Braunschweigische Bank - Actien, alte 1347 G. do. vom Juli 1856 —; do. vom No- vember 185% —. Weimarische Bank-Actien Litt. A. u. 6 1293 Br. Wiener Barknoten §865 G, Oeaterreichische Sproz. Metalliques 797 G, 1854er Loose —. 185441 National- Anleihe 817 G. Preussische Prï- mien-Anleihe -—

Sa RARÄ5 058 5 26. Januar, 2 Uhr 40 Minuten Nachmittags. Börse fest.

i ssen Stieglitz de 1855 964. proz. Spanier 34%. 1proz. Spanier 225 Berlin-Hamburger 1127 G. Disconto 57 pCt.

Getreidema!'kt, Weizen loco flau, Frühjahr ab auswärts Preise fest nominell. Roggen loco stille, Frühjahr ab answärts sehr flan,

Zink hoch gehalten.

Pana frawt a. e, 26 Januar, Nachmittags 2 f t 20 Min. Sehr lebhaf er Umsatz zu theilweise festen, theilweise niedrigen Coursen.

Schluss - Course: Neueste prenussìische Anleihe 1165. Prenussische Frieárich-

Hanau —. Berliner Wechsel 1654. Hamburger Wechsel S885. Londoner Wechsel 41174. Pariser Wechsel 922. Amsterdamer Wechsel —. Wiener Wechsel 112%. Frankfurter Bank-Anthelle —. 3proz. Spanier 37. proz. Spanier 235. Kurhessische Loose 395. Badische Loosé 495. Sproz. Metalliques 78 4:proz. Metalliques 68: 1854er Loose 1024. Oesterreichisches Nationa! - Anlehen S0. Oesterreichische Bank - Antheile 1149

Wien, 27. Januar, Mittags 12 Ubr 45 Minuten. (W olít’s Tel. Bur.) Fonds stark begehrt, Loose höher, Valuten ofteretrt.

Silberauleihe 90. S5proz. *etalliques 83. t#proz. Metalliques 725 ank - Actien 1028. Bank - Int. - Scheine —. Nordbabn 228. 1854er oose 109%. Nationaìt-Anlehen 854. Londaz 10, 14. Pamburg 8. ari: 422, Gi2 84. Silber 5%

B L P