1857 / 43 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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gewärtigen, dei Besegung der Staats» Bau - Béamtenstellen unbe-

ädsichtigt zu bleiben. , U dea 22, Januar 1857.

Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. von der Heydt.

Nachtrag vom 22. Januär 1857 zu den Vor- \{ riften für die Königliche Bau-Akademie zu - Berlin. Vom 18, März 1855.

Zu §. 7. n dem Lehrgange für künstige Bauführer werden fortab von den Sdltevea die nachfolgenden Arbeiten gefordert, von deren Ausführung die Ertheilung der Testate über die regelmäßige Be-

betreffenden Unterrichtsstunden (§, 34) abhängig ist: I E arauf nebst Linear-, Architektur- und Ornamente Zeichnen.

u 4 a, in dem mit Zeichnen - Uebungen verbundenen Unterrichte in der Bau - Constructionslehre in jedem Semester zwei Blatt Zeichnungen, also zusammen vier Blatt; 2d b. in dem mit Zeichnen-Uebungen verbundenen Unterrichte in der Projectionslehre und Perspektive ein Blatt Zeichnungen aus der Projektionslehre und eine perspektivishe Zeichnung, aus wel@cher zu ersehen sein muß, daß der Studirende mit deu Regelu der Linear - Perspektive und der perspel- tivischen S atten-Konstruktiou vertraut ist z : in dem mit Zeichnen - Uebungen verbundenen Unterrichte in den withtigsten Formen der antiken Baukunst in jedem Semester ein Blatt Zeichnungen, also zusammen vier

Blatt ; i in dem Unterrichte über die Einrichtung und Construction

einfacher Gebäude in jedem der ersten beiden Semester zwei Blatt Bauzeihnungen, und in jedem der zwei fol- genden Semester ein Projekt zu cinem einfachen Gebäude, also zusammen vier Blatt Bauzeichnangen und zwei Bau-

rojektez | y Á dem Unterri@te über landwirthschaftlihe Baukunst in

ad g

Masch | lihen Hülfsmaschinen Die Anfertigung Anweisung der Lehrer, welche auch Sämmtliche Zeichnungen Datums und der Jahresza ger zu unterschreiben, dur denselben

ung ie missen in der Regel in den d

jedem Semester ein Projekt zu einem landwirthschaftlichen Gebäude, also zusammen zwei Projektez

u den ad

{nitte &, Die Entwürfe sind, in sofern men, nah einem in antiker

auszuarbeiten.

Semester ein Blatt, als gen, von denen zwei au d. und e. vorge

risse und Balkenlagen 55, und hinsihtlih der Details

außer den Unterrichtsstunde sich bei dem Lehrer Zweifel Zeichnungen durch den Studirendey, glaubigung zu versagen. Tie sämmtlichen vor würfe müssen demnächst durch den Kandidaten der eingereicht werden, und treten f nah §. 6 c., d., e, s. bildung und men, vom 18. März

Prüfung Derjenigen,

und hinsichtlih der eigenh von dem betreffenden Lehrer zu beglaubigen. azu bestimmten Unterrichtsstunden gefertigt werden z es darf jedoch mit Beistimmung der Lehrer auch

n daran gearbeitet werden. über die cigenhändige Anfertigung der sv hat der Lehrer seine Be-

. iu dem Untérrichte über Ornamenten - Zeichnen in jedem o zusammen vier Blatt Zeichnun- f Tonpapier getuscht sein müssen. schriebenen Bauprojekten darf der Maßstab in der Regel nicht kleiner sein, als hinsihtlih der Grund- hinsichtlich der Ansichten und Durch- 45 der wirklihen Längen. bei denselben Masssvbau angenom- Auffassung durchgebildeten Baustyl

Zu 3.

Maschinenbau. Jn dem Unterrichte über Maschinenbau in jedem Semester ein Blatt, also zusammen zwei Blatt Zei inen - Details, das andere eine darstellen muß. der Zeichnungen und Entwürfe erfo deren Reihenfolge be und Entwürfe sind unter Angabe des hl ihrer Vollendung von dem Verferti- ändigen Anferti-

stehend angegebenen Zeichnungen und Ent- bei der Meldung zur Bauführer-Prüfung Königlichen Technischen Vau-Deputation ortab an Stelle der Arbeiten, welche g, und b, der Vorschriften für die Aus- welche sich dem Baufache wid- 1855, seither vorzulegen gewesen sind.

Berlin, den 22. Januar 1857.

. Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. von der Heydt.

Nachweisung der Veshäftigung des Bauführers N. N. im Laufe des Jahres 18...

(Wenn derselbe Feldmesser) Datum des Feldmesser- Zeugnisses

j Datum der iss Geburts- | Geburts- Ernennung

i um jahr Le Bauführer

Zeitiger Aufenthaltsort.

Nachweisung

Art der Beschäftigung und voraussichtlihe Dauer der gegenwärtigen

der Veschäftigung des Baumeisters N. N. seit seiner leßten Prüfung und im Laufe des Jahres 18...

Oatum Datum der Ernennung der zum Baumeister Ernennung für den Geburtsort zum T Feldmesser Water: Sea und Landbau | auführer | Eisenbahn- bau

p e è C E

Hat die

Befähigung

zur

Anstellung

als

Zeitiger Auf-

enthaltsort

Beschäftigung seit der lepten

Prüfung und vorausfichtliche

Dauer der gegenwärtigen Beschäftigung

Bekanntmachung vom 16. Februar 1857 be- treffend die unterm 9.Februar1857 erfolgte Alle -- héchste Bestätigung der Statuten einer Actien-Ge- sell\chaft unter dem Namen „Actien-Gesellschaft S Paulinenhütte“ mit dem Domizil zu Dortmund.

ie

Des Königs Majestät haben die Errichtung einer Actien-Ge- sellschaft unter dem Namen: „Actien - Gesellshaft Paulinenhütte“ mit tem Domizil zu Dortmund zu genehmi f notariellen Afte vom 11. Dezember 1856 feftgel lite Statuten mit-

hsien Erlasses vom 9. Februar 1857, welcher nebst den

und deren, ín tem

dur Amtsblatt ver Regierung in Arnsberg zur n Kenntniß gebracht werden wird, zu bestätigen geruht.

Dies wird nah Vor November 1843 hier

Gesellschaften vom 9.

Berlin, den 16. Februar 1857. Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Bekanntmachung vom 17. Februar 1857 betref- fend die Einrichtung einer neuen Post-Verbindung zwishen England und Australien auf der Route über Alexandrien und Suez.

Einer Benachrichtigung des Großbritannischen General- j

von der Heydt.

chnungen, von denen das eine der auf Baustellen gebräuch-

Ergeben

Bemerkungen.

Bemerkungen.!

(rift des §, 3 des Gesepes liber die Actien- Gu durch bekannt gemacht.

“Herzoglich “Sachsen-Ernestinischen

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ostamts -zufolge ist zwishen England und Australien Lor neue E Verbindung auf der Route lber Alexan-

drien und Suez eingerihtet worden. Die Verbindung wird in beiden Richtungen monatlih einmal stattfinden, Bon England er- folgt die Abfertigung der betre enden Dampfschiffe aus dem Hafen vou Southampton, Diese Schisfe, welche ihren Cours über Gibral- tar und Malta nah Alexandrien nehmen, correspondiren mit Dampf- \chiffen, die von Suez über Ceylon direkt nach Australien gehen.

Die Brief-Pakete nah Australien, welche mit den von Sout- hampton abgehenden Dampfschiffen ihre Beförderung erhalten, wer- den in London zunächst am 24, d, M. und für die Folge am 12, jeden Monats geschlossen, Außer diesen Briefpaleten werden von Lon- don jedesmal vier Tage später noch Briefpakete nah Australien auf dem Wege dur Frankrei (\îa Marseille) abgesandt, welche den vor-

edachten Schiffen in Malta zugeführt werden, Diese lehteren rief -Pakete werden in London zunächst am 28, d, M., und für die Folge am 16ten jeden Monats geschlossen. Sofern der 12te oder 16te auf einen Sonntag fällt, findet der Schluß der betref- fenden Brief - Pakete in London am 1lten, resp. am 17ten Abends statt.

Seitens der Britischen Post - Verwaltung werden von jeyt ab alle Briefe 2. nach den English-Australishen Kolonieen, nämlich nach West-Australien (King - Georges Sound), Süd- Australien (Port Adelaide), Victoria (Port Philip, Melbourne), Vandiemensland (Tasmania), Neu-Süd-Wales (Sidney) und Neu - Seeland, mit den obigen, von Southampton abgehenden Dampfschiffen befördert werden, sofern von dem Ab sender nicht ausdrücklich ein anderer | Speditiousweg durch ent- sprechenden Vermerk auf der Adresse vorgeschrieben worden ist,

Die mit jenen FiLen zu befördernden Briefe aus Preußen 2c. nah den vorgenannten Australischen Koloniecn müssen bei der Auf- gabe frankirt werden, An Porto is sür dieselben zu erheben:

1) für die Beförderung vom Abgangsorte bis Southampton dasselbe Porto, welches für die nah England selbst bestimmten Briefe zu berechnen ist,

2) für die Beförderung von Southampton bis zum Austra- lishen Landungshafen ein Britisches Porto von 6 Pence oder 5 Sgr. für den einfachen, unter 1 Loth s{hweren Brief. Bei s{chwereren Briefen steigt dieses Porto von Loth zu Loth mit dem einfachen Saye.

Erfolgt die Beförderung der Briese auf ausdrückliches Ver- langen der Absender über England und Marseille, so tritt jenen Portosäßen noch ein französisches Tranjitporto von 3 Pence oder 25 Sgr, für je § Loth excl. hinzu,

Demnach beträgt das Porto flir einen einfachen Brief aus Preußen, resp, dem deutschen Post-Vereine nah den oben gedachten australishen Kolonieen :

via Southampton 12 Sgr. und

; via England und Marseille 143 Sgr.

Für Zeitungen unter Kreuzband, welche ebenfalls bei der Auf- gabe frankirt werden müssen, ist außer dem Preußischen resp, deut- {hen Porto an fremdem Porto:

via Southampton... «4+, 2 SAt, und via England und Marseille 3 Sgr, pro Exemplar zu erheben, Andere Drudsachen dürfen unter Kreuzband nicht befördert werden.

Waarenproben und Muster werden wie gewöhnliche Briefe behandelt, Eine Recommandation der Bricfe if nicht statthaft.

Schließlich wird bemerkt, daß die neue Verbindung Seitens der Britischen Post - Verwaltung auch zur Absendung von Brief- Paketen nach Gibraltar , Malta, Aegypten und Ceylon benußt werden wird, Es können demnah auch Briefe aus Preußen 2c. nach Gibraltar und Ceylon (nach Malta und Aegypten wird die Korrespondenz aus Preußen . niht über England gesandt) vermittelst dieser Verbindung, und zwar gegen die bisherigen, für die Spedi- tion über England geltenden Portosäße, Beförderung erhalten.

Berlin, den 17, Februar 1857.

General - Post - Amt. Schmüder t,

Ministerium der pen: Unterrichts: und Wtediziual - Angelegenheiten.

Dem Seminarlehrer Ludwig Erk zu Berlin ist das Prädikat „Musik-Direktor““ beigelegt worden, y

Berlin, 18. Februar. Se, Majestät der König haben Aller

gnädigst geruht: Dem Rittmeister von Hansen im 12. Husaren-

Regiment, die Erlaubniß zur Anlegung des ihm verliehene, dem ) i HaussOrden affiliirten Verdienst-

Kreuzes zu ertheilen,

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 18, Februar, Die gestrige (9te Sipung des Herrenhauses war der Erledigun E ite Petitionen, welche sich auf die den ländlichen Polizei-Verwaltern an- gesonnene Uebernahme der Polizei-Anwaltschaft bezogen, gewidmet. Das Haus nahm einen auf diesen Gegenstand gerichteten Antrag, des Jnhalts: „unter Ueberweisung der Petitionen an die Königliche Staats-Regierung, diese zugleich zu ersuchen, im Wege der Gesepgebung die Stellung der Polizei - Anwalte zu der ländlichen D Bes waltung zu ordnen und dabei auch in Erwägung zu nehmen, in wie weilt die Polizei-Anwaltschaft überhaupt beizubehalten sei“, an.

IÎn der (18ten) Sißung des Abgeordnetenhauses stan- den auf der Tagesordnung verschiedene Berichte der Budget-Kom- mission für die Verwaltung der direktén und indirekten Steuern pro 1857, Jn Bezug auf die Grundsteuer war vom Abgeord- neten von Auerswald und Genossen der Antrag gestellt: „Das Haus wolle beschließen: die Erwartung auszusprechen, daß die Staatöregierung den Artikel 101 der Verfassungs - Urkunde vom - 31, Jauuar 1850 und das die Aufhebung ver Grundsteuer-Befreiungen betreffende Geseß vom 24, Februar 1850 baldmöglichst zur Ausführung bringen werde.“ Derselbe wurde von der Majoritát des Hauses angenommen, Zum Schluß wurden die Etats der Domänen- a Rie - Verwaltung berathen und die einzelnen Positionen

nehmigt.

Frankfurt a. M., 16. Februar. Der an die Stelle des Herrn von Brunnow tretende russische Gesandte am deutshen Bunde, Herr v. Fonton, is dahier eingetroffen. (Fr. J.)

Großbritannien und Jrland. London, 16. Februar. In Buckingham Palace fand vorgestern Cour statt. Der portu- giesische, der sächsische und der mexikanishe Gesandte hatten Audienz bei Jhrer Majestät, und die beiden leßteren überreichten bei dieser Gelegenheit ihre Kreditive. Auch Lord Napier hatte auf Anlaß seiner Ernennung zum Gesandten in Washington eine Audienz.

In der heutigen Unterhaus -Sipung ward die Dis- fussion des Budgets auf nächsten Freitag vershoben. Disraeli zeigte an, er werde an jenem Tage einen auf die Staats - Aus- gaben bezüglichen Antrag stellen, Das Haus beschloß außerdem in aller Form die Auéstoßung des Herrn James Sadlkleir aus dem Parlamente.

Frankreich. Paris, 16, Februar. Der Wortlaut der Rede, mit welcher der Kaiser heute die Sißungen des Senats und des geseßgebenden Körpers eröffnete, ist folgender :

„Meine Herren Senatoren! Meine Herren Deputirten! Jm vergan- genen Jahre endigte sich meine Rede mit einer Anrufung des göttlichen Schutzes: ih erbat von ihm, unsere Ce in dem am meisten den Juteressen der Menschheit und der Civilisation entsprechenden Sinne zu lenken. Diese Vitte scheint erhôrt worden zu sein,

Der Friede ist unterzcihnet worden, und die Detail-Schwierigkeiten, welche die Vollziehung des pariser Friedens herbeiführten, endigten damit, daß fie glücklih beseitigt wurden,

Der zwischen dem Könige von Preußen und der s{weizerischen Eid- genossenschaft ausgebrochene Zwiespalt hat jeden kriegerischen Charakter verloren, und es ist uns gestattet, eine baldige günstige Lösung zu hoffen.

Das zwischen den drei Shußgmächten Griechenlands hergestellte Ein- vernchmen macht fortan die Verlängerung des Verweilens der englischen und der französishen Truppen im Piräus unnüg.

Wenn eine beklagenówerthe Mißhelligkeit in Betreff der Angelegen- heiten von Neapel fi erhoben hat, so ist fie nur jenem Wunsche beizu- messen, der gleichmäßig die Regierung der Königin Victoria und die. mei- nige Ss überall zu Gunsten der Menschlichkeit und der Civilisation. zu wirken,

Gegenwärtig, wo das beste Einvernehmen zwischen allen. großen Mächten herrscht, müssen wir exnstlich dabin arbeiten, im Janern die Kräfte und die Reichthümer der Nation zu regeln und zu entwickeln; wir müssen kämpfen gegen die Uebel, von denen eine Gesellschaft, die forischreitet, nicht frei ift.

Die Civilisation, obgleich sie’ die fittlihe Besserung und die materielle Wohlfahrt der Mehrzahl zum Zwecke hat, nimmt ihren Gang man muß es eingestehen wie eine Armee. Jhre Siege exringen fich nicht ohne Opfer und ohne Einbußen; diese Schnellwege, welche die Verbin- dungen erleichtern und dem Handel neue Straßen dffnen, verrüdcken die Jnteressen und E die Länder zurück, die ihrer noch beraubt sind; diese so nüglichen Maschinen, welche die Arbeit des Menschen verviel- fachen , erseyen sie Anfangs und lassen für den- Augenblick viele Arme unbeschäftigt ; diese Minen, welche in - der Welt eine bis jeßt unbekannte Masse von Baarschafti verbreiten , dieser Zumachs des ffentlichen Ver- mögens, der den Verbrauch verzehufacht, bewirken eine Veränderung und Steigerung des Werthes aller Dinge; diese unershöpfliche Quelle des Neichthums, der Kredit erzeugt Wunder, und denno zieht die Ueber- treibung der Speculation den Ruin vieler Einzelnen nah si, Daher die Nothwendigkeit, ohne den Fortschritt zu hemmen, denjenigen zu Hülfe zu kommen, die seinem beshkeunigten Gange nicht folgen können.

Man muß die Einen anspornen, die Anderen mäßigen und die Thé&-