1857 / 70 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Oesterreih. Wien, 20, März, Die heutige „Wien. Ztg.“ enthält die amtliche Mittheilung, daß Se, Majestät der Kaiser mit Allerhöchster Entschließung vom 7. d. Mts, -den Kaiserlichen Wirklichen Geheimen Rath, August Freiherrn von Koller, zum außerordentlihen Gesändten und bevollmächtigten Minister an dem R e preußischen Hofe, so wie an den Großherzoglichen Höfen von Mecklenburg-Schwerin und Medcklenburg-Streliß, ernannt hat.

Belgien. Brüssel, 19, März. Jm Senate wurde heute nah einer heftigen Debatte, an der. Herr Nothomb , der Justiz- minister, Antheil nahm, der Geseßvorschlag auf Bildung eines per- ele A E - Ausschusses (Staatsrathes) angenommen.

n. 23%

Großbritannien und Jrland. London, 19. März. Admiral Sir D Napier isst als Kandidat für Southwark aufgetreten. Auf einem Meeting der dortigen Wähler hielt er geern eine Lobrede auf Lord Palmerston und vertheidigte Sir

ohn Bowring und Admiral Seymour. Sir J. Graham hat am. Montag zu den Wählern von Carlisle gesprochen und die Worte „Friede, Sparsamkeit und Reform ‘‘ als seinen Wahlspruch bezeichnet, - Den Premier suchte er seinen Zuhörern als einen hart- nâäckigen Gegner der Reform darzustellen.

Jn der gestrigen Unterhaus-Sißung wurde die auf den Nück- tritt des Sprechers bezüglihe Bill zum dritten Male verlesen und ging dur, worauf Herr Shaw Lefebvre dem Hause seinen Dank ausspricht für dieses Zeichen der Anerkennung, welche es seinen Diensten habe angedeihen lassen, und für die hochherzige Weise, in welcher diese Dienste belohnt worden seien. Otway fragte, ob die Negierung sich bemüht habe, den zwanzig bis dreißig walachishen Flüchtlingen, denen allein noch unter den ursprünglih aus der Walachei Verbannten der Aufenthalt in ihrem Vaterlande verwehrt sei, die Erlaubniß zur Rückehr in die Heimat zu erwirken. Lord Palmerfton entgegnete, er wisse sehr wohl, daß die von seinem ehrenwerthen Freunde erwädßnteu Personen höchst achtbare Männer seien, gegen deren Echicksal man nicht gleichgültig sein dürfe. Man sei auf dem Wege, die Angelegenheiten der Donau- Fürstenthümer zu ordnen. Mit der Räumung des Landes seitens der öfterreihischen Truppen sei bereits der Anfang gemacht, und sie werde bald vollständig erfolgt sein. Die Divans würden sih nächstens versam- meln, um über die für das zukünftige Wohl des Landes am besten ge- eigneten Maßregeln zu berathen. Er zweifle niht im Geringsten daran, daß man jenen Männern die Rückehr in ihre Heimat gestatten werde; jedenfalls werde die britishe Negierung, so weit ihr Einfluß reiche, dar- auf hinzuwirken suchen. Jene Personen hätten gerechten Anspruch dar- auf, in die Walachei zurück&zukehren, und in Bezug auf die ihnen zu er- theilende Erlaubniß werde es sih wohl nur um den Zeitpunkt handeln.

Unter dem 19, März, Abends, wird, wie gestern {hon er- wähnt, telegraphirt:

„Jn der igen Oberhaus -Sißung erklärte Lord Clarendon als Antwort auf eine Frage Lord Eglinton's nochmals, die Negie- rung habe die Absicht, ihr Protektorat über Persien aufzugeben. Auf eine Juterpellation Lord Hardwiclke's erwiderte er, die französischen und englischen Flotten hätten die neapolitanishen Gewässer verlassen, da ihre Regierungen davon in Kenntniß geseßt worden seien, daß ihre An- wesenheit geeignet sei, einè Jnsurrection im Königreiche beider Sicilien zu begünstigen. Jn der London Tabvern fand heute Nachmittags ein sehr zahlreih besuhtes Meeting statt, in welhem Lord John Russell eine Nede hielt und seine libcralen Grundsäße betheuerte. Ein Ver- trauensbotum zu Gunsten seiner Kandidatur für die City ward ange- nommen.“ i

«Frankreich. Paris, 19, März. Graf Walewski empfing vorgestern zuerst den Grafen Haßfeldt und darauf den Dr. Kern Die dritte Konferenz - Sißung findet erst im Anfauge der nächsten Woche statt. Die in’ der Thronrede angekündigte Uebersiedelung der Sträflinge aus Cayenne nah Algerien wird jedenfalls nicht {hon in nächster Zeit erfolgen, da dieser Tage nech das gemischte Schi} „Adour‘/ mit 500 Sträflingen von Toulon nach der ameri- fanishen Strafkolonie abgehen wird. Jn seiner vorgestrigen Sihung genehmigte ter geseßgebende Körper fünf Geseß-Entwürfe von blos örtlichem Juteresse. Nur Einer der in der Docks-An- gelegenheit Verurtheilten, Herr Arthur Berryer, hat binnen der gesegliGen Frist, die gestern abgelaufen ist, Berufung eingelegt z es he a übrigens, daß ‘auch das öffentlihe Ministerium seinerseits appe m werde, um eine s{härfere Bestrafung der Verurtheilten V e N Nath amtlicchen Angaben befanden sich von 1830 ia E Verealheite, algesängnissen Frankreihs nie mehr als

, l ( Z A stes 186 6 ‘auf 122 630. "1 bis 1855 nahm die Zahl stets zu panien. Eine Depesche aus â lautet: „Es ist nit wahr, E V Madrgd vom 18, März 4G G E, nid d gressisten und Vicalvaristen en Bund mik einander geschlossen haben. Auch die Gerüchte dw u S ise p ren alles Grundes, Die Zinsen ; e on en ; age bi as s {raßen sollen im Monat April riechenland. Athen, 14, Män, russische Bots hafter Ozer off if angekom (u Mgen außerordentliche Túrkei. Konstantinopel, 13, März, Der erste Dra-

-goman der britishen Gesandtschaft, Herr Pisani, hat wegen

Ie mit Lord Stratford de Redcliffe seine Entlassung cine Die russische Gesandtschaft verlangte von der Pforte Auf-

{luß über die Mission des englishen Dampfers „Cangaroo““, mit einem polnischen Corps und Munition an Bord nah der O R bel Aut Rae aaD eine Unter- uhungs-Kommission, bestehend aus Tewt asha, a D S TEN Sn ie Riictfeb O C

e gestern erfolgte Rückehr des „Cangaroo“/ zeigt die Nich- tigkeit des Gerüchtes, daß er von rusfischen Keañdübidooten E gebraht worden sei. Er hatte gar kein russishes Schiff ge- troffen. Die neue ottomannische Dampfschifffahrts-Gesell schaft hat ihre Probefahrt nach Odessa mit Berührung verschiedener Zwischin- häfen gestern begonnen. Fürst Georg Stirbey hat sich nach Syrien und Egypten eingeschi}ff}t.

Marktpreise. Berlin, den 21. März.

„Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf. Roggen 1 Rthr. 25 Sgr. 8 Pf., auch 1 Rihlr. 15 Sgr. Grosse Gerste 1 Rthlr. 22 Sg. 6 Pf., auch 1 Rihlr. 17 Sgr. 6 Pt, Kleine Gerste 1 Rthlr. 18 Sg. 9 Pf, auch 1 Rihlr. 15 Sgr. Hafer 1 Kthlr. 2 Sgr. 6 Pf, aud 26 Sgr. 3 Pf. Erbsen 1 Rthlr. 25 Sgr., auch 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf.

, KSiarasiocen s 5 20. März, 2 Uhr 33 Minuten Nachm. Russiscle Eisenbahnen, welche das Geschäst fast alleinig absorbiren, bedeutend Um:ätze, kurz 103 G., October 101 Br.

Stieglitz de 1855 964. 3proz. Spanier 355. 1proz. Spanier 233 National-Anleihe 827. Mexikaner 117 G. Disconto 5, 5.

London lang 13 Mk Z Sh. not... 13 Nk 14 Sth, bez. Londa: kurz 13 Mk. ?7 Sh. not., 13 Mk. 45 Sh. bez. Amscerdam 36, 05 VVien 78%. /

Damptboot „Petropolis‘“ wegen zerbrochener Schraube von Lissabor retournirt.

Getreidemarkt sehr stille. Oel 324, pro Frühjahr 323, pr Herbst 305, 4. Kaffee fester, Umsatz 5000 ‘Sack, / N 59

¿rankfurt a. #., 20, März, Nachmittags 2 Uhr 414 Min, Tendenz bald steigend, bald flauer, Geschäst ohne Bedeutung.

Schluss - Course: Neueste preussische Anleihe 1165 Preussische Kassenscheine 1053. Cöln-Mindener Eisenbahn - Actien —. Friedrich- VVilkelms - Nordbahn 58%. Ludwigshafen - Bexbach 448%. EFrankfurt-

Hanau —. Berliner Wechsel 105%. Hamburger Wechsel 88% Londoner Wechsel 41184 Pariser Wechsel 935, Amsterdame!

Wechsel —. Wiener VVechsel 115. 3proz. Spanier 377. 41proz. Spanier 245. Kurhessische Loose 412. Badische Loosec 505. proz. Metalliques 797, 4iproz. Metalliques

71%. {1854er Loose 104%. Oesterreichisches National - Anlehen 82. Oeziterreichische Bank - Antheile 1172.

Amsterdam. 20. März, Nachmittags 4 Uhr. (Wolfs Tel. Bur.) Mexikaner angeboten,

Schinas-Gouré pra. “sterreichizche Nationsi- Anleihe 78%. Snrcz. Metalliques Lit. B. 8645. Sproz. Metalliques 7657 2i4prozs Metalliques 395 proz. Spavier 245. proz. Spanier 28, 5proz. Russen Stieg!itz de 1855 96e. Mexikaner 222. Holländische Integrale 62%.

Getreid emarkt: Weizen und Roggen unverändert bei geringem Geschäst. Raps pro Frühja'r 91, pro Herbst 782. Rüböl pro Früh- Jahr 50%.

, Paris, 20. März, Nachmittags 3- Uhr. (Wolil's Te!. Bar.) Die proz. welche zu 70, 90 eröffnete, stieg, als aus London über die dortigen Finanzve: hältnisse gänstigere Berichte eingegangen waren, auf 71, 10 und schloss zu diesem Course ziemlich belebt in sehr fester Haltung. Eisenbahnen, insbesondere österreichische Staats - Eisenbahn waren gesucht. Consols von Mittags 12 Ulr und von Mittags 1 Uhr waren gleichlautend 934 eingetroffen,

_ Schluss - Course: proz. Hente 71, 10 4ipror. Rente 93, 25. proz. Spanier 385. (proz. Spanier —. Süber- Anleihe 90. |

Londen , 20. März, Nachnnttags 3 Uhr. (W'olft's Tel. Bur.) L Consols 935. 1proz. Spanier 245 Mexikaner 234. Sardinicr 904, Sproz Kussen 107. Aiproz. Russen 971. :

Hamburg 3 Monat 13 Mk. 77 Sh. Wien 10 Fl. 24 Kr.

Getreidemarkt: Getreide flau. Englischer Weizen unve! kaust, fremder etwas niedriger. Gerste einen, Hafer einen halben Schilling billiger, Mebl flau, einen Schilling billiger.

Königliche Schauspiele. _ Sonntag, 22. Mrz. Jm Opernhause. (54 ste Vorstellung) : Aladin, oder : Die Wunderlampe. Großes Zauber-Ballet in 3 Akten, vom K. Balletmeister Hoguet. Musik von Gáährich. Vorher : Gute e See C Or Oper in L nah dem Fran- zösishen des- Lockdroy und de Morvan, von Grünbaum. Es f Ae O 9 m Schauspielhause. (78ste Abonnements: Vorstellung.) Gra

Essex. Trauerspiel in 5 Akten, von H. Laube, Kleine Pr eis N

Montag, den 23, März. Jm Schauspielhause. (79e Abon= nements-Vorstellung,) Zum ersten Male: Der Ritter der Damen. Scherz in 1 Akt, nah M. Michel und Rabiche von G. Hiltl, Hierauf zum ersten Male: Die Plappermühle. Lustspiel in 1 Akt, nah dem Französischen von Jda Schuselka Brüning, Jn Scene geseht vom Regisseur Hiltl. Zum Schluß, zum ersten Male: Die Dienstboten. Lebensbild in 1 Akt, von R. Benedix, Jn Scene geseßt vom Regisseur Hiltl, Kleine Preise.

Wet N mis O,

Dienstag, 24. März. Im Opernhause, (55ste Vorstellung. Zum ersten Male: Der Troubador. Oper in 4 Atten, S Im Schauspielhause: (80ste Abonnements-Vorstellung.) Die

Frankturter Bank-Antheile

Grille. Kleine Preise.

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Deffentlicher Auzeiger. -

[621] Bekanntmachung. Folgende Westpreußische Pfandbriefe: Nr. 23. Preußendorf, Departement Schneides ; mühl, a 100 Thlr., 15. Lowyn, Departement Bromberg, und 80. Ult- und Kirchen-Jahn, Departement Danzig, jeder a 50 Thlr, sollen auf den. geseßlich unterstüßten Antrag des Laudschafts-Direktors von Gralath zu Danzig, dem diese Pfandbriefe nebst laufenden Zins- Coupons in der Nacht vom 1. auf den 2. Of- tober 1855 angeblich gestohlen find, amortisirt werden. Marienwerder, den 11. März 1857. Königl. Westpr. General-Landschafts- Direction. von Rabe.

[171] Oeffentliche Vorladung.

Der Kaufmann Julius Cohn hierselbst hat gegen die Handlung Wittkowskh et Co. resp. deren Juhaber, die Kaufleute Bernhardt und Gustav Wittkowsky von hier, aus dem bon Bernhard Siegheim auf die Handlung Witt- fowsfh et Co. gezogenen und. von dieser accep- tirten, am 20.Ofktober 1852 fällig gewesenen Wechsel, de dato Berlin, den 11. Mai 1852, und der notariellen Cession vom 4. Juli 1854 auf Zahlung von 300 Thlr. die Wechselklage erhoben.

Vie Einleitung der Klage ist verfügt, und werden die genannten Jnhaber der Handlung Wittkowsky et Co. als Beklagte, da deren zeitiger Aufenthalt unbekannt ist, hierdurch öffentlih aufgefordert, in dem zur Beantwor- tung der Klage und weiteren mündlichen Ver- handlung der Sache auf ;

den 4. Mai 1857, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, im Stadt-

gerichts-Gebäude, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer

Nr. 32, anberaumten Termin entweder in Person oder durch einen gehörig legitimirten Bevollmächtigten zu erscheinen, etwanige Zeu- gen mit zur Stelle zu bringen, die Beweismittel bestimmt anzugeben, die Urkunden im Original einzureichen und die. erforderlichen Editions- gesuhe anzubringen, indem später auf neue Einreden, die auf Thatsachen beruhen, im Laufe der Jnstanz keine Nücksiht mehr genommen werden fann.

Wenn die Beklagten sih nit zur bestimmten Stunde einfinden, so werden die in der Klage angeführten Thatsachen und die Urkunden, worüber sie sih nicht erklärt haben, auf An- trag des Klägers in contumaciam für zuge- )standen und anerkannt geachtet, und was den Nechten nach daraus folgt, wird im Erkennt- nisse gegen die Verklagten ausgesprochen werden.

Berlin, den 14, Januar 1857.

__ Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Civil - Sachen, Prozeß-Deputation 11.

590 . q, ‘dem Konkurse über das Vermögen des Kaufmanns Jfidor Kuttner zu Thorn werden alle Diejenigen, welche an die Masse Ansprüche als Konkursgläubiger machen wollen, hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche, dieselben mögen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vorrecht, bis zum 20. April c. einschließlich bei uns schriftlich oder. zu Protokoll anzumelden und demnächst zur Prüfung der sämmtlichen innerhalb der gedachten Frist ange- meldeten Forderungen, so wie nah Befinden zur Bestellung des definitivèn Verwaltungs- Personals auf den 11. Mai c., Vormittags 11 Uhr, vor dem Kommissar, Hrn. Gerichts-Assessor Lilien- hain im fleinen Verhandlungszimmer des Ge- rich tsgebäudes zu erscheinen. Nach Abhaltung dieses Termins wird geeignetenfalls mit der Verhandlung über den Akkord verfahren werden. Wer seine Anmeldung s\chriftlich einreicht, hat

eine Abschrist derselben und ihrer Anlagen bei- -

zufügen.

Jeder Gläukiger, welcher nicht in unserm ;

Amtsbezirke seinen Wohnsiß hat, muß bei ; der Anmeldung seiner Forderung einen am -

hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berechtigten Vevollmächtigten be- stellen und zu den Akten anzeigen. Wer dies

unterläßt, kann einea Beschluß aus dem Grunde,

weil er dazu nicht vorgeladen worden, nicht anfechten. Denjenigen, welchen es hier an Be- kanntschaft fehlt, werden die Nechts-Anwälte Henning, Kroll, Oloff und Simmel hierselbst zu Sachwaltern vorgeschlagen. Thorn, den 14. März 1856. Königl. Kreisgeriht. Erste Abtheilung.

[614]

Jn dem Konkurse über das Vermögen des Kaufmanns A. Poppinga zu Memel is zur Verhandlung und Beschlußfassung über einen Akkord Termin auf den 30. März 1857, Vormittags 11 Uhr, vor dem. unterzeichneten Kommissar im großen Supplikantenzimmer des unterzeichneten Gerichts anberaumt worden. Die Betheiligten werden hier- von mit dem Bemerken.in Kenntniß geseht, daß alle festgestellten und vorläufig zugelassenen Forderun- gen der Konkursgläubiger, so weit für dieselben weder ein Vorrecht, noch ein Hypothekenrecht, Pfandrecht oder anderes Absonderungsrecht in Anspruch genommen wird, zur Theilnahme an der Beschlußfassung über den Akkord berechtigen.

Memel, den 13. März 1857.

Königliches Kreisgericht Der Kommissar des Konkurses. Petrenz.

[615] Bekanntmachung.

Es wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das erbschaftliche Liquidationsverfahren über den Nachlaß des Nittergutsbesizers Alegander Schreiber zu Dziedzkowig beendet ist.

Pleß, den 17. März 1857.

Königl. Kreisgericht. I. Abtheilung.

[563] Konkurs-Eröffnung. Königliches Kreisgericht zu Halle a. S. Erste Abtheilung.

Den 13. März 1857, Vormittags

9 uhr.

Uebex das Vermögen der zu Cônnern unten der Firma A. Leisegang u. Co. bestandenen Haudelsgesellschaft ist der kaufmännische Konkurs eröffnet und der Tag der Zahlungseinstellung auf den 15. September 1856 festgeseßt worden. ;

Zum einftweiligen Verwalter der Masse ist der Rechtsanwalt Seeligmüller zu CEönnern be- stellt. Die Gläubiger der Gemeinschuldnerin werden aufgefordert, in dem auf den 23. März d. J, Vormittags

11 Uhr, |

vorx dem Kommissar, Herrn Kreisgerichtsrath Bosse im Gerichtsgebäude, 1 Treppe hoch, Ziramer Nr. 5, anberaumten Termine ihre Er- flärungen und Vorschläge über die Beibehal- tung dieses Verwalters oder die Bestellung eines anderen einstweiligen Verwalters abzu- geben.

Allen, welche von der Gemeinschuldnerin etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen in Besiy oder Gewahrsam haben, oder welche ihr etwas verschulden, wird aufgegeben, nichts an dieselbe zu verabfolgen oder zu zahlen, viel- mehr von dem Besiß der Gegenstände bis zum 1. Mai d. J. einschließlih dem Gericht oder dem Verwalter der Masse Anzeige zu machen und Alles, mit Vorbehalt ihrer etwanigen Nechte, ebendahin zur Konkursmasse abzuliefern. Pfandinhaber und andere mit denselben gleich- berechtigte Gläubiger der Gemeinschuldnerin haben von den in ihrem Befiß befindlichen Pfandstücken nur Anzeige zu mahen

Zugleich werden alle Diejenigen , welche an die Masse Ansprüche als Konkursgläubiger machen wollen, hiecdurch aufgefordert, ihre An- sprüche, dieselben mögen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vorrecht bis zum 15. Mai d. J. einschließ- lich, bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumelden und demnächst Zur Prüfung der sämmtlichen, innerhalb der gedckchten Frist angemeldeten Forderungen, so wie nah Befin- den zur Vestellung des definitiven Berwaltungs- personals /

auf den 27. Mai d. J, Vormittags

10 Uhr, vor dem Kommissar, Herrn Krei8gerichtsrath Bosse im Gerichtsgebäude , Zimmer- Nr. 5, zu erscheinen. Nach Abhaltung dieses Termins wird geeignetenfalls mit der Verhandlung über den Affkord verfahren werden.

anv ee.

Zugleich ist noch eine zweite Frist zur An- meldung bis zum 15, Juni d. J. einschließ- lich festgeseßt, und zur Prüfung aller innerhalb derselben nah Ablauf der ersten Frist angemel- deten Forderungen Termin

auf den 20. Juni d. J., Vormittags 10 uhr, vor dem genannten Kommissar anberaumt ; zum Erscheinen in diesem Termin werden die Gläu- biger aufgefordert, welche ihre Fotüekungen ín- nerhalb einer der Fristen anmelden werden. Wer fene Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen bei- zufügen.

Jeder Gläubiger , welcher nicht in unserem Amtsbezirke seinen Wohnfiy hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiefigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns bes- rechtigten auswärtigen Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechts- Anwalte Wilke, Goedecke, Riemer, Fritsch, Schede, von Bieren, Fiebiger zu Sachwaltern vorgeschlagen.

[495] Königliches Bergamt zu Rüdersdorf.

Um den Ankauf der rohen Kalksteine zum Bauen und Brennen, so wie des gebrannten Kalkes aus den hiesigen Kalksteinbrüchen und Kalkbrennereien dem Publikum zu erleichtern, haben wir uns fernerweit mit dem Handlungs- hause A. O. Fähndrich u. Comp, zu Berlin (Wallstraße Nr. 16) dahin vereinigt, daß das- selbe für alle diejenigen, welche es wünschen, die Verdingung der Frachten an die Schiffer nach den billigsten Säzßen, die Befrachtung der Fahrzeuge und die Bezahlung der entnommenen Produkte für Rehnung der Entnehmer besorgt, ohne von denjenigen Kommittenten, welche in Berlin und Potsdam und in einem Umkreise von vier Meilen bon diesen Städten und von Rüdersdorf wohnen, für seine desfallfigen Bes mühungen irgend eine Provision, Entschädigung oder dergleichen zu berlangen und anzunehmen.

Dagegen is es dem Handlungshause A. O. Fähndrich u. Comp. gestattet, solchen Com- mittenten, welche in einer größeren Entfernung als vier Meilen im Umkreise bon den ge- nannten Orten wohnen, und sih der Vers mittelung desselben zur Verschiffung und Bes zahlung der hiesigen Produkte bedienen, für die Bemühungen und etwaigen Auslagen eine Spe- ditions - Provifion von 1 Thlx. bis höchstens 1 Thlr. 10 Sgr. für die Kahnsladung zu bes rechnen.

Wir bringen dieses Uebereinkommen hiermit

zur öffentlichen Kenntniß, und fordern alle Die-

jenigen, welche Kalksteine oder gebrannten Kalk von hier entnehmen wollen, wenn sie nicht ‘vor- zieben, dieserhalb direft mit uns in Verbindung zu treten, und die entaommenen Produkte uns mittelbar zur Königlichen Kasse zu bezahlen, auf, sih an das Handlungshaus A. O. Fähn- drich u. Comp, in Berlin mündlich oder in portofreien Briefen zu wenden.

Wir machen unsere Abnehmer ausdrüälih darauf aufmerksam, daß wir selbst mit der An- nahme von Schiffern und mit der Befrachtung von Schiffsgefäßen uns nicht befassen, daß außer mit demn gedachten Haudlungshause wir mit Niemandem in einem ähnlichen Bertragsver- hältniß stehen, und daß die von dem leßteren auégest:llien Frachtbriese stets mit einem von uns abgegebenen Attest über die von den Schiffern geladenen Klafter oder Tonnenzahl verschen werden.

Nüdersdorf, den 3. März 1857.

Königlich Preußisches Bergamt.

[616] Offene Lehrerstelle,

An der hiesigen höheren Bürgerschule is eine mit 350 Thlr. jährlichem Gehalte dotirte Lehrer- stelle für den Unterricht in der Geschichte, der lateinischen, und wo möglih auch in den neue- ren Sprachen, erledigt. Kandidaten des höheren Schulamts, welche um diese Stelle si bewerben wollen, werden ersucht, ihre Atteste uns baldigst einzureichen.

Halberstadt, den 19. März 1857.

Der Magistrat. j von Blünken. Anderten, Schulze,