1857 / 81 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ia E E E N L N n y r

415,131,006

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die Präsidentschaft Buchanan's und die Ernennungen des Generals d und des Flibustiers Slidell (aus Louisiana) zu den höchsten Verwaltungsstellen der Vereinigten Staaten herbeisühren könnten, noch ist man durch den Abbruch der diplomatischen Beziehungen meikden Spanien und Mexico in Unruhe verseßt, Ju lehterer Be- iehung- meint man sogar, daß der spanische Geschäftsträger seine Abreise niht so sehr zu beeilen nöthig gehabt hätte, indem er wissen durfte, daß Präsident Commonfort weder die Matt noch die Mittel besißt, um dem General Alvarez Sthranken zu seyen, und daß die beklagenswerthen Excesse, welche unter den Augen des lehteren stattgefunden haben, si von den auf mexikanishem Boden herkömmlihen Grausamkeiten wenig unterscheiden. Nicht die Politik ist es überhaupt, was heute die Cubaner beschäftigt; Handel, Eisenbahnen, Banken, gewerbliche und Kreditvereine nehmen das Juteresse sowohl als den Kapital- besiß der Junsel auss{ließend in Anspruch, Auf diesen günstigen Umschwung der Stimmung Cuba's soll die Haltung des Gouver- neurs Concha und dessen Sinn für die Belebung der materiellen Kräfte wesentli eingewirkt haben. Der Erfolg tritt zu Tage, Der Werth der Landesprodukte hebt sh sihtlich. Nur allein die Zucker- Ausfuhr in den beiden leßten Jahren hat 15 bis 20 Millio- den Pesos (21 bis 28 Millionen Thaler) mehr eingetragen, als in den früheren Jahren. Der Zudckersyrup, früher kaum beachtet, ist jept ein_gutbezahlter Artikel. Branntwein und Tabak sind um das Doppelte im Preise gestiegen, so daß der Werth der Ausfuhr durhshnittlich in außerordentlihen Progressionen uma, Die Kapitalien mehren sihz die Lage der tiefvershuldeten Grund- Eigenthümer bessert sh. Es fehlt jedoch den Fabriken insbesondere eine ausreihende Zahl von Arbeitskräften. Die Gründung einer großen Zahl von Kreditvereinen, Folge des wachsenden Kapital- reihthums, hat dem Wucher gesteuert und zur Reduzirung des Zinsfußes beigetragen. Der Diskonto beträgt in Habana heute 42, ja selbs 4 Prozent, d. h. 2 Prozent weniger als in London, Paris und Madrid. Auch die Eisenbahn - Unternehmungen haben von dieser Lage der Dinge profitirt: die Gesellschaften beeilen sich, be- gonnene Bauten zu vollenden und neue in Angriff zu nehmen. Die „Vazeta de Habana“’ vom 9, Februar d. L veröffentlichte eine vergleichende Uebersicht der Einnahmen der vergangenen drei Jahre, Man ersah aus derselben , daß die Einnahmen des Verwal1ungs- zahres 1856 im Ganzen 14,889,113 Pesos betragen, 1,441,530 P. (2 Millionen Thaler) mehr als im Jahre 1855 und 2,029,240 P. (3 Millionen Thaler) mehr als im Jahre 1854. Durch eine zweck- mäßige Reform des Zolltarifs und eine bessere Beaufsichtigung der Zollsellen könnten die Staatseinnahmen aber immer noch ansehn- lih gesteigert werden.

Statistishe Mittheilungen.

Berlin, 3. April. Die allgemeine Rechnung über den Stäats- baushalt des Jahres 1854. Die Budget-Kommisfion des Abgeordneten- Hauses hat ibren Bericht über die Nechnungen des Staatshaushalts- Etats vom Jahre 1854 vorgelegt, aus welchem wir die Hauptergebnisse miitbeilen,

Die gesammten Einnabmen mit Auss{luß der Einnahmereste betras- gen 133,677,383 Riblr. 8 Sgr. 7 Pf. Die sämmtlichen Ausgaben be- laufen fich ohne Berükfichtigung der Refstausgaben auf 116,993,442 Rtblr. 25 Sgr. 4 Pf. Es bleibt mitbin ein Bestand ven 16,683,940 Riblr. 13 Sgr. 3 Pf., dessen Richtigkeit von der Ober-Necbnungskammer, wie das Folio 51 der Rebnung enthaltene Attest näber besagt, bescheinigt worden ift. Von dem Bestande gehören aber dem extraordinairen Kredit von 30 Millionen für die außerordentlichen Bedürfnisse der Militair - Verwaltung, der mit 13,950,000 Riblr. realifirt ist, 10,973,026 Rtblr. 17 Sgr. 11 Pf. an, so daß als Bestand der allgemeinen Kassen-Verwaltung nur 6,410,913 Ntblr. 25 Sgr. 4 Pf. übrig bleiben. Die Ausgabe - Reste betragen 10,312,524 Ntblr. 9 Sgr. 4 Pf., wobdon 673,752 Rthlr. aus dem extra- ordinairen Credit der Militair - Verwaltung zu berichtigen, so daß 9,638,772 Rtblr. 9 Sgr. 7 Pf. Ausgabe - Reste- dem Bestande der allgemeinen Kassen - Verwaltung zur Last fallen. Da derselbe nur 6,4410913 Riblr. 25 Sgr. 4 Pf. beträgt, so ergiebt si ein Mehrbedarf oder Defizit von 3,227,858 Rtble. 14 Sgr. 3 Pf. Wenn man nun die Einnahmen und Ausgaben des Jahres ‘1854 allein ohne Nückfiht auf den verbliebenen Bestand und die Ergeb- nisse der Nefl - Verwaltung pro 1853 und 1852 et retro betradtet, so ergiebt die Vergleihung mit dem Etat folgende Resultate. Die Einnahme beträgt nah der Nechnung pro 1854: 98,383,012 Ntblr. 26 C8 Ee) und an Reften find zur ferneren Einziebung verblieben E 2 Riblr. 10 Sgr. 4 Pf., in Summa 109.131,465 Rtbtr. 7 Sgr. m dem Etat ist die Einnahme pro 18514 veranschlagt auf 102,090,484

D T. Die rechnungsmäßige Soll-Einnabme ftellt fid biernah im Ver- gleich an m Etatsoll höher um 7,040,981 Rtblr. 7 Sgr. Die fort- anen etatsmäßigen Au gaben des Jahres 1854 betragen mit Ein- {luß der Ausgaberefte 111,070,288 Nihlr. 1 Sgr. 5 Pf., die einmaligen und außerordentlichen Ausgaben mit Ausschluß der aus dem extraordi- nairen Kredit bestrittenen Bedürfnisse der Militair - Verbältnisse be- laufen sich auf resp. 4,804,995 Nthlr. 6 Sgr. 6 Pf. und 299,421 Riblr. 18 Sgr. 6 Pf., überhaupt auf 5,104,416 Riblr. 25 Sgr., macht zusammen 116,174,704 Rtblr. 26 Sgr. 5 Pf. Darauf find jedoch die zur Schuldentilgung mit verwendeten Renten - Ablösungs - Kapitalien und Rúdckeinnahmen für den Fonds'zu den Kosten der unverzinslichen Schuld ín Es zu briagen mit 1,043,698 Ntblr. 6 Sgr. 7 Pf., verbleiben tblr. 19 Sgr. 19 Pf. Jm Staatéhaushalts-Etat war der

Bedarf (mit Ausshluß der Rückstände pro 1852 et retro) beranschlagt auf 101,410,477 Rthlr. an fortdauernden und 4,921,647 Rtblr. an ein- maligen und außerordentlichen Ausgaben, überhaupt also mit-106,332,124 Rthlr. Es find mithin mehr erforderli gewesen 8,798,882 Rtblr. 19 Sgr: 40 Pf. Die gegenüberstebenden Einnahme + Erhöhungen betragen aber, wie oben angegeben, 7,040,981 Nthlr. 7 Sgr., die Mehr - Ausgaben des nplres o Ps eiDen also die Mehr-Einnahmen um 1,757,901 Rthlr.

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abei ergaben fih folgende Mehr-Einnahmen bei folgenden Ver- waltungen. Es betrug der Ueberschuß des Reinertrages über den Anschlag 1) bei den Vomainen 267,179 Rtblr., 2) bei den Forsten 193,100 Rthlr., 3) bei der Central-Verwaltung der Domainen und Forsten 178 Nthlr., 4) bei den direkten Steuern 1,430,107 Rthlr., 5) bei den indirekten Steuern 29 602 Ntihlr., 6) beim Salzmonopol 440,327 Rthblr., 7) bei der Lotterie 34,500 Rthtr., 8) bei den Penfions-Beiträgen 587 Rthlr., 9) bei der Post-Verwaltung 220,610 Nthlr., 10) bei der Geseysammlungs-Verwaltung 1690 Nthlr, 11) bei der Zeitungs-Verwaltung 29,134 Nthlr., 12) bei der Telegraphen-

, Verwaltung 2855 Rthlr., 13) bei der Verwaltung für Berg-, Hütten-

und Salinenwesen 491,911 Nthlr., 14) bei dem Gewinn-Antheil aus der Preußischen Bank 94,468 Rthlr., 15) bei der Gesundbeitsgeschirr-Manu- fafktur 505 Rthlr., endlich 16) bei den verschiedenen Einnabmen der Handels - Verwaltung 123,012 Rthlr., in Summa 3,359,765 Rthlr. Hierzu kommen folgende Ausgabe-Ersparnisse. 1) Bei der Justiz-Ver- waltung find erspart 118,995 Rthlr., 2) beim Ministerio für landwirth- schaftliche ‘Angelegenheiten 6882 Ntblr., 3) beim Ministerio der geistlichen Angelegenheiten 5938 Nthlr., in Summa 131,815 Rthlr. Die Mehr- Reinerträge und die Ausgabe - Ersparnisse betragen mithin zusammen 3,491,580 Nthlr.

Einnahme-Ausfälle haben dagegen stattgefunden: 1) bei Kap. 3 der Einnahme aus Ablösungen der Domainen-Gefälle und aus Verkäufen bon Domainen und Forst-Grundstücken 317,444 Ntblr., 2) bei Kap. 12 Allgemeine Kassen- Verwaltung 40,691 Rtblr., 3) bei der Eisenbahn-Ver- waltung ist eine Verminderung des Ueberschusses eingetreten zum Betrage bon 306,776 Rthr.,, in Summa 664,911 Nihlr. Nach Abzug dieser Summe von den Mebr-Einnahmen und Ausgabe-Ersparnissen ermäßigen sih die Ertrag8-Erhöhungeu auf den Betrag von 2,826,669 Nthlr.

An Mehr- Ausgaben sind noch zu decken gewesen; 1) bei der öffentlihen Schuld 176,684 Rthlr., 2) für die Kammern 13,864 Nihlr, 3) beim Ministerio der auswärtizen Angelegenheiten 63,000 Nthlr., 4) beim Ministerio für Handel, Gewerbe und öffentlive Arbeiten 90,493 Rthlr., 5) beim Ministerio des Jnnern 680,153 Rtblr., 6) beim Extraordinario-des Ministerii der geistlichen Angelegenbeiten 15,600 Rthlr., 7) beim Kriegs - Minsterio 3,243,410 Rtblr., 8) für verschiedene Etats- UVeberschreitungen nah Abzug der bei einzelnen Verwaltungen eingetre» tenen Ersparnisse 1944 Ntblr. 9) Endlich sind an extraordinairen Be- dürfnissen für Bundeszwecke, für Herstellung der im Jahre 1854 dur Hochwasser zerstörten Oderdeiche in Schlesien und im Regierungsbezirk Frankfurt, und zum Ankauf von Privat - Ländereien behufs Herstellung des Kriegshbafens an der Jade verausgabt 299,422 Rthlr. Die Mehr- Ausgaben betragen mithin 4,584,570 Rthlr. Nach Anrechnung der vor- erwähnten Ertrags - Erhöhungen von 2,826,669 Ntblr. ergiebt fi, wie oben, daß die-etatemäßigen Mehr- Ausgaben pro 1854 die Mehr-Einnah- men um die Summe von 1,757,901 Rihlr. überstiegen haben. (Pr. C.)

Aus dem Bericht des s{wedishen Kommerz « Kollegiums über Schwedens Handel und Schifffahrt im Jahre 1855 ergiebt fich in Bezug auf den Handelsverkehr zwischen diesem Lande und Preußen, daß der Werth der Einsuhr von Preußen in Schweden sich 1855 auf 2 Mill. 218,000 Neichsthaler belief. Es tritt darin gegen die Vor- jahre eine nicht unbedeutende Steigerung zu Tage, indem die Einfuhr 1852 nur 1 Mill. 067,000 Rtblr. berechnet wurde, 1853 gar auf 475,000 Ntblr. fiel und 1854 nur 1 Mill, 165,000 Nthlr. werth war. Die neuere Stei- gerung ist bauptsächlich einer bedeutenden Mehr - Einfuhr von Wolle, Zink und Oel zuzuschreiben. Auf 50 s{hwedishen Schiffen wurden im Zahre 1855 für einen Werth von 1 Mill. 659,000 Rihlr. aus Preußen importirt, auf 5 norwegischen Schiffen für 30,000 Nthlr., auf 29 preußischen für 469,000 Rtblr., auf 1 bannoverschen, 3 holländischen und 2 englischen für 60,000 Rthir. Ausgeführt. wurde aus Shweden nach preußischen Häfen im Zahre 1855 für 4 Mill. 682,000 Rthlr., während der Wertb dieses Exportes fih im Zahre 1853 auf 1 Mill. 777,000 Nthlr. und 1854 auf 2 Mil. 630,000 Nthlr. belief. Davon brachten 446 s{chwedische Schiffe Waaren zum Werth von 3 Mill. 204,000 Rthlr, 5 norwegische für 173,000 Rthir., 99 preußiscbe für 703,000 Rtblr., 1 finnisches, 1 rus- sishes, 18 dänische, 1 bamburgisches, 1 bremer, 1 hannoversches, 5 bollän- dische, 1 englisches und 1 nordamerikanisches, zusammen für 194,000 Nthlr. Was die Handelsgegenstände selbst betrifft, so wurde aus preußischen Häfen an Wolle importirt: 88,340 Pfd. im Jabre 1851; 44,508: Pfd. im Jahre 1852; 49,440 Pfd. im Jahre 1853; 67,899 Pfd. im Jahre 1854 und 113,217 Pfd. im Jahre 1855. Die Einfuhr an

Zint belief sich 1851 auf 83,971 Pfd., 1852 auf 92,910 Pfd., 1853 auf

13,000 Pfd., 1854 auf 11t,451 Pfd. und 1855 auf 266,497 Pfd. An. Weizen wurden eingeführt 19,413 Tonnen 1851; 2033 Tonnen 1852; 997 Tonnen 1853; 600 Tonnen 1854 und nur 2 Tonnen 1855. Die Bauholz - Einfubr umfaßte 6657 Stück im- Jahre 1851; 13,5921 Stück im Jahre 1852; 9932 Stück im Jahre 1853; 3838 Stück im J..1854 und 21,072 Etück tim Jahre 1855. An Brettern und Planken gingen ein 6178 Stück im Jahre 1851, 16,559 Stück im Jabre 1852, 8042 Stück im Jahre 1853, 5008 Stück im Jahre 1854, 18,457 Stück im J. 1855. Der Oel - Jmport belief sich_ 1851 auf 59,163 Pfd., 1852 auf 7096 Pfd., 1853 auf 145,923 Pfd. , 1854 auf 175,152 Pfd und 1855 auf 1 Mill. 201,168 Pfd. Ausgefübrt nach preußishen Häfen wurden im Jahre 1855 an Stangeneisen 22,198 Schiffspfund, an Eisenplatten 77 Schiffs- pfund ; an Pflugeisen 50 Schiffépfund, an Nägeln 77 Sciffspfund, an Eisenschrot 564 Schiffspfund, an Garkupfer 3490 Scbiffspfund, an Theer 2774 Tonnen, an Alaun 6546 Licépfund, an Pech 5798 Liespfund, an

Stahl 80 Schiffspfund. N Beilage

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T 81.

Beilage zum Königlich Preußischen Staats -Anzeiger. Sonnabend, den 4. April 1857.

E E C T AAART E

Nach einer Notiz über den Handelsverkehr Moskau's wurden im verflossenen Jahre 1856 über das dortige Zollamt im Ganzen eingeführt für 1,398,107 Rubel Waaren, darunter 3740 Pud Kaffee, 12,974 Pud Baumòl, 1577 Pud Rum, Arac und Branntwein, 1909

laschen Liqueure, 199,003 Flaschen Champagner, 43,029 Pud franzò- Che Weine, 21,542 Pud spanishe Weine, 1724 Pud portugiesische Weine, 392 Pud Rheinweine, 3287 Pud Bier, 13,210 Flaschen Porter, 1240 Pud Käse, 5874 Pud Tabak in Blättern, 33 Pud Tabak geschnit- ten, 346 Pud Cigarren, 46,288 Pud rohe Baumwolle, 41 Pud Garn, 67 Pud türkisch rothe desgl. , 1475 Pud Jndigo, 986 Pud ‘Cochenille, 220 Pud Krapp, 450 Pud Metall-Oxyde, 6157 Pud Farbholz-Extrakte, 16,663 Pud Wolle, 1428 Pud Baumwollenzeuge, 24 Pud Battift, 222 Pud Leinwand, 22 Pud Tischtücher und Servietten, 678 Pud Stahl- waaren, 2359 Stück Taschenuhren , goldene, 3952 desgl. filberne, 1380 Pud Seidenzeuge, 136 Pud halbseidene Zeuge, 38 Pud Tuche, 5 Pud Flanell, 11 Pud Teppiche, 35 Pud Kammgarn-Fabrikate, 42 Pud Jltis- und Bärenfelle, 658 Pud Schuppenfelle, 246 Pud Fuchsfelle, 320 Pud Drogueriewaaren, für 19,999 Rubel fremde Goldmünzen, 123,400 Rubel fremde Silbermünzen. Die Ausfuhr durch dasselbe Zollamt belief fich im Ganzen auf 157,114 Nubel, darunter namentlich 5402 Nubel in frem- den Münzen, für 55,438 Rubel Pelzwerk, für 20,700 Rubel Edelsteine, für 18,500 Rubel ete Perlen, für 38,898 Nubel Goldwaaren, für 5917 Rubel Silbertwvaaren. (Pr. C)

Einer Mittheilung über die Finanzlage des Staates New - Vork entnimmt die „Pr. C.“ folgende Angaben über den Er- trag der vom. Grundbesiß und vom beweglichen Eigenthum in diesem Einzelstaat der nordamerikanischen Union zur Erhebung kommenden Ab- gaben. Abgeschäßt für die Besteuerung war im cflofintn Jahre 1856 der Grundbefiß mit 1,112,433,136 Dollars, das bewegliche Eigenthum mit 316,596,930 Dollars, zusammen 1,430,334,666 Dollars. Der Be- trag der 1 pro Mille Taxe war demgemäß 1,430,334 Dollars. Der Betrag der Grafschaft-Taxe war 9,428,835 Dollars, der der Stadt-Taxe 1,884,009 Dollars. Die Total - Besteuerung betrug atso 12,743,179 Dollars. An dem vorstehenden Gesammtwerth des Eigenthums partizi- pirte die Stadt und Landschaft New - Vork mit 511,740,491 Dollars (gegen 244,952,004 Dollars pro 1846) an den davon erhobenen Abga- ben mit 7,075,425 Dollars (gegen 2,520,146 Dellars pro 1846.)

Nah einer zuverläsfigen Meldung aus Buenos-Ayres hat die dortige Negierung unterm 10. Januar d. J. cin Dekret erlassen, welches dem Durchfuhrhandel die erxfreulichsten Erleichterungen ge- währt, Juhaltlich desselben können Waaren in Buenos-Ayres ein ganzes Jahr - hindurch deponirt ‘und hernach aus dem Entrepot ohne irgendwelche Abgabe entnommen werden , außer in dem Falle, wo die Entnahme zum Behufe des inländischen Konsums ftattfindet. (Pr. C)

Einen Beitrag zur Beurtheilung des zur Zeit bestehenden Stromverkehrs auf dem La Plata - Gebiet liefert die folgende Angabe des Argentinischen Zollamts zu Santa Fé, welche wir einer aus Buenos Ayres uns zugegangenen Mittheilung entnehmen. Danach waren im Jahre 1855 bon Santa aus den Rio Salado und Paraná hinab nach Buenos Ayres 604 Fahrzeuge gegangen, zum großen Theil mit Ausfuhr-Produkten der gleichnamigen Provinz Santa beladen, unter denen namentlich 68,638 Scheffel Kohlen, 10,060 Stück Häute, 4587 Dußend Otterfelle, 1400 Fanegas Mais, 13,674 Stúck Balken u. st w. zu erwähnen find, Dagegen waren in Santa von Buenos Ayrcs angekommen: 130 beladene Fahrzeuge, drei Dampfboote mit Auswanderern (Schweizern und Franzosen), 1 Dampfschiff mit einer Erforschungs-Expedition, 1 Kriegédampfer von 350 Tonnen und 11 Fuß Tiefgang, ein Dampfer mit Waaren und Passagieren. Ein interessantes Phänomen bildete das Verschwinden einer Sandbank vor der Mündung des Riacho de Santa in Folge eines außergewöhnlih bohen Wasser- standes im Rio Salado und dem See bon Guadalupe; die Bank wurde so vollständig weggeräumt , daß, wo früher nur 4 bis 5 Fuß Tiefe bei niedrigem Wasserstande waren, jezt 25 bis 3 Faden Tiefe vorhanden

find. (Pr. C.)

Landwirthschaft.

Aus Hinterpommern , 31. März, Die Wintersaaten haben im Winter weder durch Regen noch durch Schnee gelitten, und haben cin schr gutes Aussehen. Auch die Oelpflanze berechtigt zu guten Hoffnungen. Durch warme Regengüsse ist die Wintersaat neuerdings gekräftigt worden und in Gärten, Wiesen und Feldern zeigt sih bereits die treibende Kraft des Frühlings. Die Bestellung der Felder für die Sommersaat ift auf manchen Gütern großentheils beendigt. (Osts. Ztg.)

Gewerve- und Handels-Nachrichten.

Jn dem Handelsverkehr von Leith in Schotiland bildet Getreide den Hauptartifel der Jmportation. Die vorwiegenden Bezugs- quellen dafür sind Preußen, Dänemark, Holflein, Mecklenburg und Ruß- land. Aus den ersteren vier Ländern war die Einfuhr während des Frühjahrs und Sommers von 1856 in Folge der Fehlernte des Vor- jahrs nicht sehr bedeutend. Rußland *onnte überhaupt nur wenig im- portiren, da der Friedensabschluß zu spät erfolgte, um aus dem Jnnern des Neichs die Vorräthe noch rechtzeitig zur Verschiffung zu bringen. Demgemäß behaupteten fih die Preise auch im Sommer auf ihrer während des Kriegs eingenommenen Höhe. Erst die günstigen Ernteberichte hom Kon-

tinent brachten allmälig eine Ermäßigung, die si gegen Dezember für Weizen auf 20 S. pro Quarter oder 30 Nthlr. O egel belief und bei den andern Getreidearten im gleichen Verhältniß eintrat. Nach Einbrin- gung dèr Ernte nahm der Jmport einen sehr lebhaften Aufshwung. Jm Ganzen wurden 1856 in Leith eingeführt: 279,023 Quarter Weizen, 15,878 Q. Roggen, 142,803 Q. Gerste, 9178 Q. Hafer, 13,931 Q. Boh- nen, 12,815 Q. Erbsen, 2949 Q. Widcken. Von diesem Quantum kam aus Stettin: 36,437 Q. Weizen, 30,663 Q. Gerste, 8424 Q. Roggen, 648 Q. Erbsen; aus Wolgast: 17,156 Q. Weizen, 845 Q. Gerste; aus Königsberg: 12,161 Q. Weizen, 688 Q. Gerste, 779 Q. Erbsen, 1114 Q. Bohnen; aus Danzig: 3977 Q. Weizen, 613 Q. Gerste, 29 Q. Erbsen; aus Stralsund: 2847 Q. Weizen, 1320 Q. Gerste; aus Greifswald 1070 Q. Weizen, 1750 Q. Gerste; aus Memel: 869 Q. Weizen ; aus Pillau: oTT Q. Weizen, 927 Q. Erbsen, 263 Q. Gerste. Das Herbstgeschäft zeichnete sich besonders durch sehr umfangreiche Ankäufe von Gerste auf Lieferung pro Frühjahr aus, die namentli in Preußen und Dänemark gemacht wurden und für den Bedarf der großen Brauereien und Destillationen bestimmt waren. Die bereits erfolgten Ankäufe sind noch nicht ausreichend , so daß die Preise si) wohl auf ihrer Höhe von 38 S. pro Quarter halten werden. Das Holzgeschäft zeigte auch im leßs- ten Jahre wenig Lebhaftigkeit, da die Bau - Ünternehmungen durch den hohen Oiskontojay nicht wenig beeinträchtigt wurden. Die hohen Preise und Frachten von Ostseeholz veranlaßten die Holzhändler mit Vorficht zu verfahren. Viele Ladungen Bretter aus Norwegen von untergeordneter Qualität drückten die Preise dieses Artikels sehr herunter. Die Einfuhr von amerifanishem Holz erlangte bei ziemlich hohen Preisen nicht die frühere Aus- dehnung. Was den Export betrifft, so ist außer Eisen und Kohlen durch die in Frankreich erfolgte Herabseßung der Spirituszôlle nunmehr auch Wiskh ein wichtiger Ausfuhrartikel von Leith geworden. Exportirt wurde 1856 an Eisen: 28,110 Tons Roheisen und 1521 Tons Stangeneisen gegen resp. 29,139 und 1967 Tons im Jahre 1855. Der Heringsfang lieferte im leßten Jahr nur ein sehr trauriges Nesultat. An der ganzen schottischen Küste wird der Ausfall gegen das Vorjahr auf mindestens 150,000 Ton- nen veranschlagt. Leith, welches 1855 29,950 Tonnen Heringe bvecsandte, konnte 1856 deren nur 13,250 verschiffen. Bei dem Mangel an Waare erreichten denn auch die Preise eine selten gekannte Höhe. Sie stiegen von 75 auf 105 Rihlr. Jn den Hafen von Leith liefen 1856 überhaupt 805 fremde Schiffe von 83,340 Tonnengehalt ein, gegen 893 bon 92,010 Tonnen im Vorjahr. Darunter befanden sih 55 preußische, 35 mecklen- burgische, 59 hannoversche, 2 oldenburger, 16 hanseatishe, 53 holländi- sche, 5 russische, 4 franzöfische, 2 amerikanische, 452 dänische, 11 s{we- dische, 111 norwegische. Mit Einschluß der Küstenfahrer belief si die Gesammtsumme der 1856 in Leith angekommenen und ausgegangenen Schiffe auf 5004 von zusammen 399,295 Tonnengehalt, gegen 4753 bon 367,944 Tonnen im Vorjahre.

Aus New-York geht der „Pr. C.“ ein Bericht über die Ver- hältnisse der Ocean-Steam-Navigation-Company zu, welehe die für den Handel des nördlichen Deutschlands mit den Vereinigten Staaten so wichtige direkte Dampfschifffahrts - Verbindung zwishen Bremen und New - York unterhält. Der Betrieb des Jahres 1856 hat einen Rein- gewinn von 116,502 Dollars gebracht, wovon 59,920 O. zu zwei halb- jährigen Dividenden , jede zu 5 pCt., verwendet, und der Rest mit 96,982 D. zum Reserve - Fonds geshlagen wird. Die Erneuerung des Kontraktes zwischen der Nordamerikanischen Regierung und der Gesell- schaft ist bekanntlih von dem Kongreß abgelehnt worden, welcher für diesen Zweck jede Geldbewilligung verweigerte. Jndeß find manche RNechtébverständige der Ansicht, daß der General- Poftmeister fich für be- fugt halten dürfe, die Kontrakte aus eigener Machtvollklommenheit zu verlängern. Man if daher sehr gespannt auf den Beschluß, welchen der General - Postmeister der neuen Präfidial - Regierung in dieser Ange-

‘legenheit fassen wird.

Die Dampfschifffahrt zwischen den Vereinigten Staa- ten bon Nordamerika und den europäischen Häfen war im Jahre 1856 eine sehr lebhafte. Sie steigerte sih theils durch die Eröffnung neuer Linien, theils durch die Vermehrung der in Fahrt geseßten Schiffe. Die zwischen Liverpool und Philadelphia fahrenden Schrauben- dampfer begannen ihre Reisen im Frühjahr und seßten dieselben bis in den Dezember- regelmäßig fort. Die schnellste Fahrt auf dieser Linie wurde 1n 11 Tagen. und 21 Stunden zurückgelegt. Auf jedem Scbiffe betrug die Durschnittszahl der Passagiere 300. Zwischen Liverpool und Et. John resp. Halifax und Portland wurde im vorigen Jabr eine Schissfahrtsverbindung durch Schraubendampfer ins Leben ge- rufen, deren erstes Fahrzeug am 18. September in Portland eintraf. Die Dampfer ilden Liverpool und Quebec machten regelmäßig ihre Fahrten. Eine französishe Linie zwischen Havre, Martinique und New - Orleans wurde erst gegen Ende des Jahres cin- gerichtet, Von den Dampfern der Cunard-Havre-Linie wurden während des größten Theils des Jahres die Reisen regelmäßig gemacht. Die bei» den Dampfer der hamburger Paketschifffahrts-Compagnie „Borussia“ und „Harmonia“ legten ihre Fahrteu in verhältnißmäßig kürzerer Zeit zurück, als die aller übrigen Linien. Das Ergebniß dieses ersten Versuchs wird als ein günstiges und ermuthigendes geschildert. Dagegen baben die Dampfer „Belgique“ und „Consiitution“ der antwerpener Linie bis jept den Erwartungen nicht entsprochen. Die französisch - amerikanische Com- pagnie begann ihre Fahrten zwischen Havre und New - Vork im Apxil. Obwohl dieselbe im vorigen Jahre keine guten Geschäfte machte, [o wird fie doch auch in diesem Jahre ihre Schiffe regelmäßig abgeben lassen.

(Pr. C.)