1857 / 88 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Die nicht immatriculationsfähigen, angehenden sowohl als älteren Studirenden ‘der Pharmacie -und Zahnheilkunde bei hiesiger Königlither Universität, werden aufgrfordert, noch vor Anfang des bevorstehenden Sommer -Semesters, um wegen Beginnen oder Fortsepung ‘ihres Studiums die nöthige Anweisung zu empfangen, unter Beibringung der über ihre Schulkenntnisse -und resp. Be- suh_ der Vorlesungen sprechenden Zeugnisse bei Unterzeichnetem E Nr. 10) Mittags von 12 bis 1 Uhr, sich zu melden. i

Berlin, den 9. April 1857.

Der Direktor des” pharmaceutishen Studiums bei hiesiger Königlicher Universität. : Mitscherli c.

Tages-Ordnung.

Zweiundzwanzigste Sipzung des Herrenhauses am Donnerstag, den 16. April, Mittags 1 Uhr.

1) Vierter Bericht der Petitions-Kommission.

2) Zweite Abstimmung über den Gesebentwurf , betreffend die Abänderung des Artikels 76 der Verfassungs-Urkunde vom 31, Januar 1850, |

46ste Sißung des Hauses der Abgeordneten am Donnerstag, den16. April, Vormittags 11 Uhr.

1) Berathung der Petition des Oekonomen Zörner zur Grille bei Minden-- wegen Beschränkungen seines im Rayon - Bezirk der Festung belegenen Grundvbesißes.

2) Bericht - der vereinigten Kommissionen für Handel und Ge=

werbe und für Finanzen und Zölle über die zwischen der Königlich Preußishen und der Kaiserlih Russishen Re- gierung resp. der Regierung des Königreichs Polen abge=- \{lossenen Staatsverträge, betreffend den Anschluß der pro- jektirten Eisenbahn von Königsberg zur Kaiserlich Russischen Grenze an die St. Petersburg - Warschauer Eisenbahn und die Herstellung einer Eisenbahn von Bromberg nach Warschau. j Bericht der für Berathung des Antrages des Abgeordneten Ma betreffend Preßangelegenheiten , erwählten Kom- mission. Bericht der Kommission für das Justizwesen über den Antrag des Abgeordneten -von Rosenberg - Lipinsky und Ge= nossen wegen Einführung der körperlihen Züchtigung als gerichtliches Strafmittel und mehrere denselben Gegenstand betreffende Petitionen. (

5) Bericht der vereinigten Kommissionen für das Justiz- und

Gemeindewesen über die Petition Journal 11, Nr, 143.

Abgereist: Se. Excellenz der Generäl-Lieutenant und Com-=- mandeur der 6ten Division, General - Adjutant Sr. Majestät des Königs, von Willisen, nach Brandenburg.

Der General - Major | und Kommandant von Berlin , von Schlichting, nach Hannover.

Der General - Major und. Jnspecteur der 2ten Artillerie -In- spection, E ncke, nach Erfurt. a Z

_ Berlin , 14._ April. Seine Majestät der König haben Aller- gnädigst geruht: Dem-*Maler, Professor C. Sidi , zur Zeit in Stockholm , ‘die Erlaubniß zur Anlegung der von des Königs von Schweden und Norwégen Majestät ihm verliehenen goldenen _ VerdiensléMevaille füv Kunst und Wissenschaft z so: wie vem Barbier- “Gehülfen Carl-Georg Wilhelm-Zimmermann zu Berlin

zur Anlegung der von der Royal Humane Society zu London ihm verliehenen Rettungs-Medaille zu ertheilen, -

. der portofreien

Die des Sculamts - Kandidaten Dr. Friedxich Dahleke zum Kollegen am Gymnasium zu Shweiduiß ist genehmigt worden.

Statistishe Nachrichten

über den preußishen Post- und Telegrgphen-Betrieb | im Jahre 1856.

Es find befördert worden: Briefpost-Gegenstände: i portofreie : 22,776,832 Stüd, portopflichtige 1) im Inländer toeberr . 60,324,667 ,„ 9) vom Auslande 11,468,639 , 3) nah dem Auslande 10,433,319 4) im Transit dur Preußen 5,481,814 Summa 110,485,271 Stüd, 98,210,281

dâgegen im Jahre 1859 s 12,274,990 Stüd.

mithin im Jahre 1856 mehr außerdem wurden im Jahre 1856 an Zeitun gs -, _Gesegsammlungs- und Amtsblatt-Exem-e plaren befördert... ttrrtnbn 50,660,988 Pakete ohne deklarirten Werth: portofreie portopflichtige 1) im Julande 2) vom Auslande 3) nah dem Auslande... -- 4) im Transit durch Preußen 78,520 Summa 10,804,495 dagegen im Jahre 1859 10,152,974 mithin im Jahre 1856 mehr 651,521 Briefe und Pakete mit deklarirtem Werthe: (Geld- und Werth-Sendungen) portofreie 692,107 portopflichtige 1) im Jnlande 2) vom Auslande 3) nah dem Auslande 4) im Transit durch Preußen Summa dagegen im Jahre 1859. «....--------- 6,595,511 mithin im Jahre 1856 weniger 23,129 Buief- und Paket-Sendungen mit Postvor\chuß: 1) im Julande 764,218 2) vom Auslande …......- «e 49,686 3) nah dem Auslande... 58,942

Summa 872,846 dagegen im Jahre 1855 830,453 mithin im Jahre 1856 mehr ......... 42,393 Briefe mit baaren Einzahlungen: gebührenfreie : 42.364 gebührenpflichtige : 1) im Jnlande 690,209 2) vom Auslande 101047, 3) nach dem Auslande... ----- 10 4) im Transit durch Preußen (05 a, Summa 759,821 Stüd, U

dagegen im Jahre 1855 mithin im Jahre 1856 mehr Das Gewicht der Pakete ohne deklarirten Werth hat

betragen: 6,937,271 Pfund, B » DAUS L 2% 5,606,839 y 598,897 E. L 89,996,465 Pfund, dagegen im Jahre 1855 82,484,636 ,y _ mithin im Jahre 1856 mehr .…....... 7,911,829 Pfund. Das Gewicht der Geld- und Werth-Sendungen 4 :

betragen:

3,285,659 Pfund, 3118;190 1,096,485 y 18000 y 538,146 “y

: 10,598,095 Pfund, dagegen im Jahre 1855 Mo,

mithin im Jahre 1856 weniger 1,105,975 Pfund.

Der deklarirte Werth der Geld- und S A G en

hat betragen: 279,185,296 Thaler, 589,006,444 y 99,511,841

der portofreien der portopflichtigen 1) im Julande 2) vom Auslande 3) nach dem Auslande 4) im Transit durch Preußen. Summäà

der portopflihtigen 1) im Julande

2) vom Auslande .

3) nach- dem Auslande

4) im Transit durch Preußen.

Summa

der portofreien

der portopflichtigen 1) im Julande 2) vom Auslande 3) nah dem Auslande... 118,151,293

4) im Transit durch Preußen _24,367,031 Summa......1,110,221,905 Thaler, dagegen im Jahre 1859 ....--...-- . 41,019,532,904 mithin im Jahre 1856 Mor v: Die Summe der geleisteten Postvorschüsse

hat betragen: 1,246,349 Thaler,

"”

"

1) im inländischen, Postverkehr 2) im Verkehr vom Auslande .-…... -145,340 , 3) im Verkehr nah dem Auslande. 189,27

; 1,580,906 Thaler. 1,558,908 Thaler.

21,998 Thaler.

dagegen im Jahre 1855 mithin im Jahre 1856 mehr ..........

289,286 Stüd,

90,689,001 Thaler.

691

Der summarische Betrag der geleisteten Baarzahlungen

10 hat betragén: Üi Thal ] búbrenfreien.…....------- aaa erter deren 24, aler, de Ctr 3,395: 886 f

bührenpflihtigen : 1) im nlande E e 2) (n D aslanbe 48,230 ¿

3) nah dem Auslande. 70;239=2 - p 4) im Transit durch Preußen 3,809 Summa 4,042,606 Thaler. dagegen im Jahre 1859 2,335,339 - 4 mithin im Jahre 1856 mehr 1,707,273 Thaler. An Gebühren für die geleisteten Baarzahlungen sind zur Preußischen Postka se geflossen: a) für die im Inlande beförderten gebühren- o pflichtigen Sendungen : 28,587 Thaler. b) für die vom Auslande eingegangenèn Sen- dungen .....----‘- e A T a Uo rade E 382 Thaler. überhaupt ‘28,969 Thaler. An Freimarken und Frei-Couverts sind verbraucht: im Jahre 1856 8,745,638 Stü 4,342,523 Stüd, ; e 4800 6,300,613 | 3,738,459 j,

mithin pro 1856 m ehr 2,445,025 Stüd 604,064 Stüd.

Die Einnahme dafür betrug: 5 é im Jahre 1856 372,951 Thlr. 7 Sgr. 8 Pf. 238,116 Thlr. 7 Sgr. Í L 18955 298/6971 Ae E N 206,417: 28 y

mithin þro | 1856 mehr 79,253 Thlr. 25 Sgr. 8 Pf. 31,698 Thlr. 9 Sgr. Mit den Posten sind abgereist: im Jahre 1856 3,252,987 Personen, y ¿000 3,084,887 i mithin im Jahre 1856 me hr. 168,100 Personen. Der Umfang der Retourbrief-Sendungen betrug: a) der an die Netourbrief-Oeffnungs- b) der von den Netourbrief-Oeffnungs- Kommissionen eingesandten : Kommissionen vernichteten : im Jahre 1896....- 216,695 Stüd 4 1800 : 199 008 ; L 45,010 mithin pro 1856 me 17.401 Stü. apa orer ente 2,281 Stü. Das Personal der Post-Verwaltung bestand zu Ende des Jahres 1856 aus überhaupt 5470 Beamten.

,

Das der Telegraphen-Verwaltung aus 131 Beamten. 308 Unterbeamten. s 90 Probisten. Die Gesammtzahl der Postanstalten betrug Ende 1856 1,89 Telegraphenstationen j, Königl. Postgebäude j, Posthaltereien Z Posthalter », Postillone L Postpferde j Königl. Postwagen 2 / Posthaltereiwagen ; L Mit den gewöhnlichen Posten, deren Gesammtzahl . 2,789

betrug, sind im Laufe des Jahres überhaupt 4,323,844 Meilen |

zurückgelegt worden. Eisenbahnzüge mit regelmäßiger Postbeförderung bestanden .… 264 babvon wurden von Eisenbahn-Post-Büreau's begleitet Die Zahl der von den Eisenbahnzügen mit regelmäßiger Postbeförderung im Jahre 1856 zurückgelegten Meilen belief sich auf Davon legten die b Züge zurüd ... i : Die Zahl der im Betriebe befindlichen Telegraphenlinien T L I E L E E G D. Die Länge derselben ; 711,59 Meilen. Telegraphische Depeschen wurden im Jahre 1856 befördert 221,411 Die gesammte Porto - Einnahme betrug: i im Zahre 1856... - 6,934,640 Thlr. 2 Sgr. 1 Pf. 18002. 2: 6352/8600, 20“, ;

1,337,070 1,052,816

1 1

inithin im Jahre 1856 mehr

Depeschen betrug: im Jahre 1856... 1" O DD

mithin im Jahre 1856 mehr

1408/828915 „8

Um 6 Uhr begaben Sich Allerhöchstdieselben mit Jhrer Majestät der Königin zu der im Dom- zu Berlin statthabenden litur= HINen Ana Gestern und vorgestern wohnten Ihre Königlichen

ajestäten dem Gottesdienste in der Schloßkapelle hierselbst bei. Vorgestern fand bei Allerhöchstdenenselben Diner en famille und géstern eine größere Soirée statt, bei welcher durch den Domchor vershiedene Gesangs-Vorträge ausgeführt wurden,

47,291 Stü, |

S 2/9 Zhir. 11 Sgr. | Pl-| Die Einnabme an Gebühren für die Beförderung telegraphischer | 1: 566421 Thkr. 13 S0x. 9 Pl | / 5 dwanzig sind, welche dem Palmerstonschen Programm liberalen und

S0 Ih S Sgr. 9 Pf. ch1 “und Handelsfreiheit nach Außen nicht ganz entschieden zustimmen.

Schon die große Anzahl von 174 ganz neuen Mitgliedern des Haases ist für dergleichen bestimmte Behauptungen und Versicherun=

- Hannover, 12. April. Gestern ist das Geseg, betreffend dié Aufhebung - des Gesehes vom 16, April 1848 über die Ver- psd uns zum Ersaÿ des bei Aufläufen verursachten Schadens an öffentlichem oder Privateigenthum durch die Gemeinden publizirt, zuglei die Bekanntmachung vom 16, April 1848, die Errichtung von Bürgerwehren (Schupwachen) in den Gemeinden betreffend, aufgehoben und die Auflösung der noh bestehenden, auf Grund des Geseges und der Bekanntmahung vom _ 16. April 1848 er- a g oder organisirten Bürgerwehren. (Schußwachen) verfügt Hessen. Kassel, 12. April, Dem Vernehmen nach find die Mitglieder der Ersten Kammer des kurhessischen Landtags auf den 19ten d. M. einberufen, und werden die regelmäßigen Sißun- gen dieser Kammer am 20sten d. M. wieder beginnen,

Württemberg. Stuttgart, 10, April. Der „Staats- Anzeiger“ schreibt; Nach eingetroffenen telegraphischen Nachrichten aus Rom ist daselbst die Uebereinkunft mit der römischen Kurie, die Regelung der katholisch -kirchlichen Angelegenheit betreffend, vorgestern Abend um 11 Uhr von den beiderseitigen Bevollmächtigten unterzeihnet worden.

Großbritannien und Jrland. London, 11, April. Den „Times“ sind heute von den vorzunehmenden 654 Wahlen (4 Wahlen fallen aus, weil den betreffenden Wahlorten wegen vorgefallener Bestechung das Wahlrecht entzogen ist) 630 bekannt. Die noch fehlenden 24 Vertreter sind von 12 irischen Grafschaften zu wählen,- Die englishen und walliser Boroughs , einfchließlich der Universitäten, haben 330 Mitglieder zu wählen, unter diesen ist die Wahl nah Angabe der „Times“ auf 223 Liberale und 112 Konservative gefallen, Die englishen und walliser Grafschaften haben 66 Liberale und 103 Konservative gewählt (wobei eine Doppel- wahl in Huntingdonshire mitzählt), während Schottland zu dem neuen Hause der Genieinen 39 Liberale und 14 Konservative gestellt hat, In Jrland sind die Wahlen ebenmäßiger ausgefallen, es wUr- den nämlich 39 Liberale und 42 Konservative gewählt. Der relative

Gewinn und Verlust beider Parteien stellt sich nach der Schäbung

| | der „Times“ folgendermaßen heraus: Gewinn der liberalen Partei 7571 Unterbeamten. | jn ven englisen und walliser boroughs 37, in den englischen und

walliser Grafschaften 23, in Schottland 5, in Jrland bis jept 4,

| also zusammen 69 Stimmenz Gewinn der konservativen Partei in

den engli\hen und walliser boroughs 49, in den englischen und wailiser Grafschaften 1, in Schottland keine, in Irland bis jeßt

| 7, also zusammen 27 Stimmen, Danach hätte also die liberale | Partei einen Netto - Gewinn von 42 Unterhaussißen , was bei den | Botirungen einem Gewinn von 84 Stimmen gleichkommt, gemacht.

Das neue Unterhaus wird 171 Mitglieder zählen, welche bisher niht im Hause saßen. Von den bei den Wahlen vurchgefallenen

Mitgliedern haben 405 an der Abstimmung über die Cobdenshe

Motion wegen der chinesischen Frage theilgenommen und von diesen 62 in der Majorität, 43 für w ÎralorUn gestimmt.

Der „Globe“, der die Wahlen in Irland als son beendigt aunimmt und von denselben 53 der liberalen, 52 der fonservativen Partei zulegt, vertheilt die 655 Wahlen (eine Stimme wegen der Doppelwahl in Huntingdonshire mehr gerechnet) folgenderweise:

Liberale in England und Wales 288, in Schottland 39, in Jrland 53, also zusammen 380z Konservative in England und Wales

209, in Schottland 14, in Irland 52, also zusammen 275, Nach dem „Olobe‘“ würde daher die liberale Partei im neuen Unter- hause eine Mehrheit von 105 Stimmen habenz er gesteht indeß selbst die Schwierigkeiten ein, welhe ihm die Classification in Liberale und Konservative gemacht hat und man kann daher den Werth seiner Berechnung auf sich beruhen lassen, wenngleih er behauptet, den Konservativen nicht nur alle Tories, sondern

auch diejenigen beigezählt zu haben, wele der liberaleren Nüan-

zirung dieser Partei angehören und mitunter auch Liberal-Konser- vative genannt werden, wogegen seiner Versicherung nach unter den von ihm als liberal klassifizirten Mitgliedern des neuen Hauses keine

praktischen Fortschrittes im Innern und Aufrechthaltung der Ehre

gen ein bedeutender Stein des Anstoßes. : An mehreren Stellen Irlands, z. B. in der Queens County

i | und zu Sligo, ist es bei Gelegenheit der Wahlen zu blutigen

Preußen. Charlottenburg, 14, April, Se, Majestät der König empfingen am Sonnabend mehrere militairische Mel- | dungen und nahmen demnächst die gewöhnlichen Vorträge entgegen. |

Schlägereien gekommen. Das Militair mußte aufgeboten werden, um die Ruhe wieder herzustellen. 7

Ein Brief aus Malta vom 3, April meldet, daß an diesem Tage die Fregatten „Diamond‘‘, „Dauntleß“/ und „Magicienne““, die Korvetten „Miranda“, „Ariel“ und „Desperate“, so wie vier Kanonenboote im dortigen Hafen vor Anker gegangen waren. Dieselben kamen aus Konstantinopel. Admiral Lyons wurde mit dem übrigen Theile seiner Flotte vóm 10. bis 15. in Malta er- wartet. Die in Folge der neapolitanishen Angelegenheiten for- mirte und. aus“ 25 Fahrzeugen . bestehende Flotte, - die den Titel