1857 / 89 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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| i a) Geburtsname der Mutter des Knaben und Datum der Verheirathung. -

Y . N I e e

Kreises.

c. An-| Söhne. zahl der - Kinder: | Töchter.

im Militairdienst (Angabe der Charge).

im Civildienst (Würde) und anderen Lebensverhältnissen. - -

bereits im Kadettenkorps erzogen. An- E des gezahlten Erziehungs-Bei- trags.

gegenwärtig noch im Kadettenkorps. Anstalt. Erziehungs6-Beitrag.

bereits zur Aufnahme notirt.

Mit welchem Alter und in welche Anstalt - die Aufnahme | gewünscht wird.

den ten 18

b) Wohnort der Eltern oder des Vormundes ¿Ss C2

des angemeldeten Knaben nebst Angabe -

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Weitere Familienverhältnisse.

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Unterschrift des Vaters oder des Vormundes.

Anlaqge C.

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Wisenschaftliche Anforderungen für die Aufnahme in das ae nach Altersstufen der Expektanten.

I. Für 11jährige Knaben: A ERE Jm Deutschen: Fertigkeit im Lesen und orthographisch ziemlich richs tiges Schreiben, Schriftlihes Wiedergeben einer kleinen Erzählung, die bei der mündlichen Prüfung als Leseprobe benußt wird. Im Lateinischen: Keuntniß der regelmäßigen Deklinationen der Sub- stantiba und der Adjektiva, so wie der Konjugation des Verbi esse. Jm Rechnen: Die Spezies mit ganzen unbenannten und benannten Zahlen (keine Definitionen); die Reduktionen der gebräuchlichsten Eintheilung des Geldes; der Gewichte 2c.

Außerdem: 11. Für 12jährige Knaben: das Pensum von Sexta der Anlage D. 111. Für 13jährige Knaben: das Pensum von Sexta und Quinta der Anlage D. ¿ IV. Für 14jährige Knaben: das Pensum von Sexta, Quinta und Quarta der Anlage D. V. Für 15jährige Knaben: das Pensum von Sexta, Quinta, Quarta und Tertia der Anlage D.

Anlage D.

——— T

Lehrplan des Königlichen Kadetten-Korps.

I. Uebersicht der Vertheilung der Klassen in den verschie- denen Kadetten- Häusern.

1) Jn den Anstalten zu Culm, Potsdam, Wahlstatt und Bensberg lie- gen die Lehrklassen Sexta, Quinta, Quarta und Tertia, welche den Klassen Quinta, Quarta und Tertia eines Gymnasiums entsprechen, mit dem Unterschiede, daß die griehische Sprache nicht gelehrt wird.

2) Das Kadettenhaus in Berlin umfaßt die, der Unter- und Ober- Sekunda eines Gymnasiums entsprechenden Klassen Sekunda und Prima, und die Klasse Selekta, in welcher derx militair-wissenschaftliche Unterricht ertheilt wird, neben der Fortführung. des rein wissenschaft- lichen Unterrichts, wie dies unter dem Abschnitt „Selekta“ näher be- zeichnet ist. _ Eintheilung der Lehrobjekte für die verschiedenen

Lehrklassen. A. Seyxta.

. Religion. Biblische Geschichte bis Salomo: 1. Hauptstück mit Luthers Erklärung; 11, Hauptstück ohne dieselbe. Namen und Aufeinander- ge der Bücher des Alten und Neuen Testaments. Sprüche und

ieder, NB. Der Neligionsunteriht für die nicht protestantischen Ka- __ „detten wird durch Geistliche ihrer Konfesfion ertheilt. Latein. Grammatisches Pensum: Deklinationen und Genusregeln, Pronomina, Steigerung der Adjektiva, Zahlwörter, Präpositionen und regelmäßige Verba. Memorirübungen. Vokabellernen. Ueber- seßen und leichte Exerzitia.

, Deutsch. Lese- und Sprehübungen; Erzählungen mündlih und |

schriftlih nahbilden. Orthographische Uebungen.

. Granzösish. Festhalten des etwa von Hause Mitgebrachten. Uebung des Gedächtnisses; Erlernen von Vokabeln, kleinen Gedichten und Dialogen. Begründung einer guten Aussprache und der Ortho-

graphie. 7 . Praktishes Rechnen. Die vier Spezies mit gebrocenen Zahlen ; |

j Zeitrehnung ; Uebung im Kopfrechnen.

, O Gei den zu Karl dem Großen. Aus er vaterländischen Geschichte die Könige und di wärtiger Glieder des Königlichen Hauses. e Mgen Bg

. Geographie. Die Grundbegriffe der Erd-- und Himmelskunde. gestüßt auf Anschauung und ausgehend von der Heimathsfkunde.

. Naturkunde. Die organische Natur, von unmittelbaxer Anschauung |

-

- ausgehend, in faßliher und anregender Darstellung, ohne Durch- führung eines Systems und ohne Fremdwörter. :

9, Freies Handzeichnen. Anfangsgründe in Blei zur Uebung von Aug

: und Hand. Gebrauch von Messer, Bleistift und Lineal.

10, Schreiben. Nach der Vorschrift. é B. Quinta.

1. Religion. Biblische Geschichte bon Salomo bis Christus. -Il. und Ul. Hauptstück mit Luthers Erklärung. Kiréhenjahr und Fest- zeiten. Sprüche und Lieder.

2. Latein. Grammatisches Pensum: Verba deponentia, anomala, de- fectiva und impersonalia, adverbia und conjunctiones. Die An- fänge der Syntax, soweit das Uebungsbuch dazu Gelegenheit giebt. Memorirübungen.

3. Deutsch. Lesen und Erklären hon -Gedichten und prosaischen Muster- stüden. Uebungen im mündlichen und schriftlichen Ausdruck. Des klamiren. Orthographische und grammatische Uebungen.

Französisch. Einübung der Aussprache und der Formenlehre, münd=- _ lich und s{riftlich. Memorirübungen und Lernen von Vokabeln.

. Prafktishes Rehnrzn. Wiederholung; Dezimalbrüche; Regel-de-tri; Kopfrechnen.

. Geschichte. Biographische Bilder von Karl dem Großen bis Frie- drich Wilhelm [11]. Uebersicht der vaterländischen Geschichte. Ent- werfen von Tabellen.

. Geographie. Preußen und Deutschland, besonders physikalish; außer dem' die allgemeine peltktishe Eintheilung von beiden. :

. Naturkunde. Nepetition und Erweiterung des Pensums von Sexta. Die anorganische Natur in derselben Weise behandelt, wie die or- ganishe Natur in Sexta.

. Zeichnen. Anfänge des Baumschlags in Blei und Tusche, in ver- schiedenen Größen. Gebrauch von Feder, Tusche und Zirkel.

, Schreiben. Nach der Vorschrift.

L E C. Quarta.

. Neligion- Biblische Geschichte des Neuen Testaments bis zur Pas- sionszeit. Repetition der 3 Hauptstücke und der Geschichte des Alten Testaments. Sprüche und Lieder. :

. Latein, Einübung der Formenlehre, conjugatio periphrastica. Syn- tay der Kasus, Accusativus cum Infinitivo, Ablativus absolutus. Memorirübungen. Praktische Anleitung zum. Ueberseßen aus dem Deutschen ins Lateinische. Cornelius Nepos.

, Deutsch. Erklärung von Musterstücken, besonders erzählenden, in Poesie und Prosa. Aufsäße. Deklamiren.

. Französish. Erweiterung der Formenlehre. Exercitia, Sprech- und Memorirübungen.

. Mathematik. Geometrie, von den Elementen bis zum Pythagoras.

Rechnen; Zinsrehnung und einfache Gesellschaftsrechnung.

, Geschichte. Alte und mitilere Geschichte bis 1268. Ethnographisch, mehr in Gruppen als in gleihmäßiger Breite.

Vaterländische Geschichte von 1134 bis 1571.

. Geographie. Außerdeutshes Europa; wie in Quinta Deutschland behandelt,

. Planzeichnen. Maaßstäbe, Signaturen in shwarz, Lehmannsche Skala, Lineal, Dreieck, Neißfeder, Transporteur.

. Freies Handzeichnen. Baumschlag.

. Schreiben. Nach der Vorschrift.

D. Tertia. :

. Religion. Die Leidensgeschichte Jesu und die Apostelgeschichte.

IV, und V. Hauptstück. Perikopen. Sprüche und Lieder. Für die älteren Zöglinge bereits Konfirmanden-Unterricht.

. Latein. Wiederholung und Beendigung der Syntax der Kasus. Syn- tax der Tempora. Caesar de bello Gallico. Exercitia und Ex- temporalia.

3, Deutsch. Aufsäße. Uebungen im freien mündlichen-Ausdruck. Dis- positionsübungen. NRelationen über Gelesenes.

. Französish. Befestigung der Formenlehre; Hauptregeln der Syutax ; Exercitia. Sprech- und Memorirübungen.

. Mathematik. Algebra, bis inkl. der Lehre von den Proportionen (Hallerstein); zusammengeseßte Gesellschaftsrechnung. Geometrie. Linien und Winkel im Kreise; Theilung der Peripherie und Kone struktion regulärer Figuren.

. Geschichte. Von 1268 bis zur neuesten Zeit; ethnographisch.

Vaterländische Geschichte von 1571 ab,

. Geographie. Die außereuropäischen Erdtheile.

. Naturkunde. Allgemeine Uebersicht der Naturwissenschaften.

. Planzeichnen. Signaturen in schwärz und bunten Farben. Schrift ; Maaßstäbe ; Skalen nah Lehmann und Müffling. Gebrauch von Pinsel und Farben.

._ Freies Handzeichnen. Baumpartien. Vergrößerung und Verkleine- rung. Schattirung in Blei und mit der Feder.

, Schreiben. Nur die Ungeübten.

E. Secunda.

. Religion. Konfirmanden-Unterricht.

S bereits Eingesegneten: Bibelkenntniß und Kirchenge- schichte.

2, Latein. Erweiterter syntaktisher Kursus in Exerzitien und Extem- poralien. Curtius. Cicero’s Neden. Ovids Metamorphosen. „Deutsch. Das Wichtigste über die Dichtungsarten. Lektüre von Mu- sterstücken Dispofitionsübungen. Aufsäße. Synonyma. Defini-

tionen. NRelationen. i

. Französisch. Syntax. Exercitia. Phraseologie. Sprechübungen.

, Mathematik. Geometrie: von der Aehnlichkeit der Figuren bis inkl der Kreisberehnung.

Algebra: von den Wurzeln bis inkl. der quadratischen Glei- chungen.

. Geschichte. Das Alterthum und das Mittelalter bis zum Juter-

regnum,

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. Geographie. Europa mit besonderer Berücksichligung des außer- deutschen Theils. :

, Naturkunde. Mechanik. i :

. Planzeichnen. Thecectisdée Unterricht nach dem Leidfaden von Plehwe. Maaßstäbe, Skalen, Signaturen und Schrift. Zeichnen einfacher Bergpartien unter Hinzunahme einzelner Terrain-Gegenstände.

. Freies Handzeichnen. Freiwillig.

. Schreiben. Nur für die E ata

. Prima. |

. Religion. Bibelkenntniß. Reformationsgeschihte. Augsburger Kon- fession. Repetition des Früheren. E ,

. Latein. Exercitia und Extemporalia. Livius. Obvid. :

Deutsch. Literaturgeschichte. Erklärung dramatischer Stüde. Logische

: Ucbungen im Disponiren. Tae iet ODefinitionen. Relationen.

. Vorträge nah Dispositionen. : E Franzdsis. Exercitia und Extemporalia. Grammatische Repetition. Kleine Aufsäße und Sprehübungen. /, j Mathematik, Progrefsionen und Logarithmen; ihre Anwendung. * Anwendung der Algebra auf Geometrie. Trigonometrie. Anfänge Stereometrie. |

; Geschichte, Das Mittelalter vom Junterregnum ab und die neue Zeit. Vaterländische Geschichte. Üniversal-historischer Ueberblick.

. Geographie. Matbematische und rein physikalishe Geographie. Wie- derholung und Erweiterung der früheren Pensa, mit besonderer Berüeksihtigung des preußischen Staats.

Naturkunde. Wärme. Elektrizität. Magnetismus. Schall und Licht. | 4 Plan teihe Abschluß der Theorie des Planzeichnens. Grundzüge des Aufnehmens. Entwerfen ‘einzelner Bergpartien. Lehre von der Zusammenseßung des Terrains und seiner Gestaltung. Kopi-

ren hon Plänen. Die Geübteren Modellzeichnen.

.- Freies Handzeichnen. S

. Selekta. . Militair - Wissenschaften. A a) Waffenlehre. Artillerie. b) Fortifikation. c) Kleiner Krieg. Elementar-Takiik. d) Militair-Literatur. e) Militair-Briefsthl. C) Praktische Uebungen. 2, Planzeichnen und Aufnehmen. : Theoretischer Unterricht. | Wiederholung des ganzen Pensums, na dem Leitfaden von Plehwez; Entwerfen eines Planes mit Erläuterungen aus der Terrainlehre. i Praktische Uebungen. iz Zeichnen eines Planes nach Vorlegeblättern; Lösung von Aufga- den aus allen Theilen der Theorie. Entwerfen von Bergpartien, nah gegebenen Profilen und einer Grundebene. Aufnehmen und Kroquiren. - j 3. Deutsch, Lesen und Erklären hon einigen Meisterwerken der deut- schen Literatur, und daran geknüpfte Einführung in die ästhe- tischen Grundbegriffe. Repetition und Erweiterung der Logik. . Englisch. Grammatikalischer Unterricht mit s{riftlihen Uebungen. Lektüre. : N . Latein. Ausgewählte Stücke aus Tacitus, Plinii epp. und aus Ho- raz. Von Zeit zu Zeit ein Buch des Caesar kursorish, nachdem es privatim gelesen ist. E e / 6 Franzöfish. Französische E Aufsäße. Vorträge, oder: j 5. Mathematik. Stereometrie. Sphärische Trigonometrie. Einleitung in di ifferenzialrechnung. * / | e E lis der Chemie und praktische Analyse.

6. Chemie. Die Hauptlehren au i E “Angekómmenz Se. Excellenz der Großherzoglich medcklen- burg-\chwerinshe Staats-Minister, Graf von Bülow, von Arens- hagen. Éa eian iti

Abgereist: Der Fürst von Pleß, nah Fürstenstein. Berlin, 15. April. Seine Majestät der König haben Aller- gnädigst geruht: Dem ordentlichen Professor an der Universität zu Berlin, Geheimen Regierungsrath Dr. Boedck h, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Großherzogs von Baden Königliche Hoheit ihm verliehenen Commandeur = Kreuzes zweiter Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen zu ertheilen,

Sichtamtliicpes.

Preußen. Charlottenburg, 15. April, Se, Majestät der König empfingen gestern Vormittag verschiedene Vorträge und fuhren um 1 Uhr nah Berlin, um der Einweihungsfeter Des Dom-Kandidaten-Stifts beizuwohnen, worauf Allerhöchstdieselben nach Charlottenburg zum Diner zurückkehrten, Nach demselben arbeiteten Se. Majestät der König noch mit dem Minister= Präsidenten und dem Geheimen Ober-Baurath Stüler, j

Breslau, 14. April, Se, Königliche Hoheit der Prinz Friedrih Wilhelm von Preußen is mit dem Schnellzuge der Niederschlesisch - Märkischen Eisenbahn heute Morgen, von Berlin kommend, hier wieder eingetroffen. (Br, Bl.) : Ó

Baiern, München, 12, April, Nach Briefen aus Neapel

ist Se. Majestät der König Ludwig am 3, April daselbst ange- kommen. Se, Majestät begab sich am 4ten nah Caserta, um dem König von Neapel und der Königlichen Familie seinen Besuch abzu- statten. Der Reichsrath von Maurer, der Referent dées Geseh- gebungsausshusses der Kammer der Reichsräthe, hat das Referat über den allgemeinen Theil des Entwurfes eines Strafgeseßhß-= buches vollendet. Dasselbe ist bereits an die Mitglieder des Aus- {usses vertheilt worden. (N. M. Z,)

Großbritannien und Jrland, London, 13, April. Die Zahl der Mitglieder des vorigen Hauses der Gemeinen, welche sih entweder nicht wieder um einen Plaß im Parlamente be- worben haben , oder bei dem Versuche, wiedergewählt zu werden, durchgefallen sind, beläuft sich auf 175. Der „Times“ zufolge be- finden sih unter diesen „verlorenen Sternen“ neun Anhänger der Manchester - Schule, zwölf Peeliten, drei Abgeordnete, welche der unabhängigen irischen Opposition angehören , einundneunzig Kon- servative und sechzig Liberale.

Von den- bis jeyt bekannten einundneunzig irischen Wahlen sind der „Times“ zufolge 48 zu-Gunsten der liberalen und 43 z Gunsten der konservativen Partei ausgefallen. :

Die Herzogin von Kent stattete vorgestern der Gräfin von Neuilly einen Besuch ab und empfing am selben Tage einen Besuch des Herzogs von Cambridge, so wie des Herzogs und der Herzogin von Nemours,

Die Transport - Segelschiffe „Mooresfort‘““ und „Neleus“, welche 4 Compagnieen Artillerie nach China bringen sollen, liegen gegenwärtig vor dem Arsenal zu Woolwich und seven sih in Be- reitschaft, um morgen abzusegeln. L

414, April, Nachmittags 3 Uhr. Die Königin is so eben von einer Prinzessin glücklich entbunden, =-

Frankreich. Paris, 12, April. Die Vorbereitungen zum Empfange der russishen Gäste dauern fort. Der Direktor der faiserlihen Gießerei von Jndre hat die amtliche Anzeige erhalten, daß der Großfürst auch dieses Etablissement besuchen werde. Die neapolitanische Frage ist durch die dem Cavaliere Pianelli zu=- geschriebene Mission nicht voran gerücktz dieser Diplomat soll sogar nicht in Paris eingetroffen sein, obgleih mehrere Blätter seine An=- kunft geméldet haben.

414, April, Der heutige „Moniteur“ enthält eine Kor- respondenz aus St, Petersburg, welcher zufolge die Behufs der Regulirung der asiatish - türtishen Grenze ernannten Kommissare ihre Arbeiten im Mai beginnen werden.

Italien. Aus Marseille, 413, Apr!l, wird telegraphirt: „Laut Nachrichten aus Jtalien sind in Bologna und Viterbo Unruhen aus Anlaß der Steuern ausgebrochen. Es wurden sofort energishe Befehle zur Unterdrückung der Excesse ertheilt und die Ruhe ward ras wieder hergestellt,“ ;

Túrkei. Aus Marseille, 13. April, wirb telegraphirt: „Es sind hier Nachrichten aus Konstantinopel vom 6, d. M. ein=- gelaufen, 130 Polen hatten sich nah Thessalien eingeschi}t, wo sle jich als Ansiedler auf den Domainen niederlassen wollten, die Reschid Pascha in jener Provinz besißt, Es is eine See - Polizei zur Ueberwachung der Seeräuber im Bosporus errichtet worden, ““

Die Nachrichten aus den Donaufürstenthümern werden vom „Journal de Constantinople““ als ernst bezeichnet. Die verschiedenen Klubs in Bukarest haben sich zu einem einzigen vereinigt, Ein jedes Klubmitglied führt bei sich eine Karte mit der Ueberschrift : „Autonomie, constitutionelle Regierung, Union‘, und darunter die Worte: „Fremder Fürst, Zurückberufung der Ausgewanderten,

Aus Alexandria, 4, April, wird die daselbst erfolgte An-= funft des Vicekönigs gemeldet, Unter den neuen Reformen ver= vient die Ernennung eines Generalrathes für das Eisenbahnwesen erwähnt zu werden z derselbe besteht aus drei Aegyptern und drei Europäern.

Nufßland uud Poien. St. Petersburg, 7. April, Die Regierung is angewiesen worden , die Abtheilung der Komp- tabilität im Departement der Appanagen „- nah dem vom Kaiser bestätigten Ergänzungsetat, zu erweitern. Am Dniepr ist die Errichtung einer Holzhandelsrhede bewilligt; ferner hat die Regie- rung die Einfuhr von Branniwein aus- den großrussischen und den Ostsceprovinzen in das Gouvernement Witepsk gestattet. Veo hufs Vereinsahung der Correspondenz im Kriegs - Ministerium ist verfügt, daß junge Leute, rie sich- dem Kriegsdienst widmen wollen, ohne Schul-Atteste beibringen zu können, nah überstandener Prü- fung vor den Divisions - Commandeuren zum Dienste _zugelassen werden dürfen. Es wird dadurch die oft sehr weitläufige Corre= spondenz mit den obersten Kriegsbehörden beseitigt, Indeß gilt das nur für die Liniez für Garde, Artillerie und Ingenieure bleiben vie früheren Vorschriften in Kraft. (H. B. H.)

Amerika. New - Yo rk, 1. April. Dem Vernehmen nah hat Lord Napier mit der Regierung der Vereinigten Staaten I sprehungen über die chinesische Frage gehabt, zu dem De eine Tripel - Allianz zwishen England, Frankreih und Amerita

zum Schuße der Interessen dieser Länder und zur An | des Handels und der Civilisation in jenen Gegenden anzu R