1857 / 126 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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geschlossen. Der Präsident zeigte zugleich an, daß die Stärke des Wachtpostens verdoppelt worden sei. Nach manchen lebhaften De- batten sollte über das erste Amendement des Herrn Tesch abgestimmt werden, und man mußte die Tribünen aufs Neue eröffnen, weil sonst die Sißung nicht als eine öffentlihe betrachtet worden wäre. Das erste Amendement über die Anzahl und die Eigenschaften der Verwalter von Wohlthätigkeitsanstalten wurde mit 60 gegen 41 Stimmen verworfen und hierauf die übrigen Amendements zurück- gezogea. Darauf wurden die beiden Hauptartikel des von der Re- gens vorgelegten Geseßentwurss 71 und 78 nah namentlichem ufrufe mit 60 gegen 41 Stimmen angenommen. (Düss. Ztg.)

Großbritannien und Jrland. London, 27. Mai. Am vorigen Sonntng, 24. Mai, vollendete die Königin Victoria ihr 38. Lebensjahr z dvch ward die düffentlihe Feier des Geburts- tages Jhrer Majestät bis auf gestern verschoben. Die meisten Re- gierungs-Büreaus und eine große Anzahl Läden in der City waren geschlossen, und beinahe auf allen hiesigen Eisenbahnen waren Ver- gnügungs-Züge nah den am meisten zu einem ländlichen Ausfluge einladenden Zwischen-Stationen eingerihtet, Um §8 Uhr Morgens ward die Königliche Flagge auf dem Tower Somerset House und auf den Königlichen Pfarrkirhen St.-Martin=-in-the-Fields, St. Mar- gareth, St. John und St. Mary Avbott's aufgehißt. Um 10 Uhr hielt der Herzog von Cambridge als Ober-Befehlshaber des Heeres im St. James-Park über die hier stehenden Garde-Regimenter eine Inspection ab. Am Abend waren die Clubs und eine Anzahl anderer Gebäude in der Gegend von Pall - Mall und Piccadilly erleuhtet. Lord Palmerston, der Erzbischof von York, der Herzog von Wellington (Ober=Stallmeister), Earl Spencer (Ober=-Ceremonien- meister), der Marquis von Breadalbane (Ober - Kämmerer), Lord Clarendon, Sir G. Grey und die übrigen Minister gaben aus An= laß des festlichen Tages offizielle Diners.

Wir haben Nachrichten aus der Capstadt vom 5. April, Jn Folge der von dem Gouverneur ergriffenen energishen Maß- regeln war das Vertrauen in den Grenzbezirken vollkommen wieder- gekehrt. Der französishe Transportdampfer „La Meurthe‘““ und das Kanonenboot „Valanche““, so wie das englische Kriegs\chiff „Actäon““ und das Kanonenboot „Dove“ waren, auf dem Wege nach China begriffen, angekommen. Das englische Transportschiff „„Simoom“‘, welches in Dublin das 83ste Regiment an Bord ge- nommen hatte, um dasselbe nah Mauritius zu bringen, war am 2. April in der Simons-Bai eingetroffen.

Die geographische Gesellschaft (Royal Geographical Society) nahm in ihrer gestrigen Jahreéversammlung die Wahl ihres Prä- sidenten für das nächste Jahr vor. Der bisherige Präsident, Sir Roderick Murchison, ward wiedergewählt.

Der dânische Schriftsteller Hans Christian Andersen wird nächstens zum Besuche in England erwartet, wo er der Gast von Charles Didckens sein wird.

Frankreich. Paris, 27. Mai. Der König von Baiern hat gestern seine Besuche in den Kunst-Sammlungen des Museums im Louvre mit den Gemälde - Galericeen und dem Museum der Souveraine begonnen. Großfürst Constantin, der am 20. Mai Bordeaux verlassen, dann Rochefort, Saint-Nazaire, das Etabklisse=- ment von Jndret und Lorient besucht hat, traf am 25, an Bord der Yacht „La Reine Hortense“ in Brest ein. Unter den Geseßz- entwürfen, die in öffentlicher Sißung des geseßgebenden Körpers gestern angenommen wurden, befindet sich der über die Verschmelzung der Eisen- bahn-Gesellschaften und der über den Staats-Zuschuß zum Baue des Boulevard von Sebastopol. Gegen lehteren erhob im Namen der Provinzen Herr Deêmolles lebhafte Beschwerde: Paris werde zu sehr begünstigt, meinte er, und die Keckheit der Gemeinde-Verwal- tungen, sich in kostspielige Unternehmungen zu stürzen, sei nicht zu loben. Es fanden diese Bemerkungen an einem pariser Deputirten, Herrn Lanquetin, ihren Gegner, und die 124 Millionen wurden bewilligt.

28. Mai. Baron Gros verließ gestern an Bord der „„Audacieuse‘’ den Hafen von Toulon, um sich nach China zu be- geben, Der geseßgebende Körper nahm gestern den Gesetzentwurf in Betreff der transatlantischen Paketbvoote an,

Spanien. Aus Madrid vom 26. Mai wird telegraphirt: „Der russishe Gesandte, Fürst Galißin, is eingetroffen und über- reichte Jhrer Majestät der Königin Isabella 11, die Jusignien des St. Katharinen- und des St, Andreas - Ordens, Die mexika- nische Frage ist noch nicht gelös.“

Nufßland und Polen. St, Petersburg, 22, Mai. Durch die Erweiterung der Befugnisse des Statthalters am Kau- fasus, derzufolge selbiger auf eigene Hand administrative Maßregeln zu treffen befugt ist, ohne vorgängig sich an den Senat und das Minister-Comité zu wenden, und die Senats-Ukfase nicht zu voll- ziehen, welche üble Folgen haben könnten, is das bisher befolgte Centralisationssystem erheblich durhlöchert. Der bezügliche Ukas

ist heute in der „Senatszeitung““ publizirt, Bisher war die Vorschußbank am Altai nur befugt, den privaten Goldsuchern Vor- shußzahlungen zur Förderung der Goldindustrie nur bis zum Auf= wande von 3,000,000 R. S. zu leisten. Jebt hat der Kaiser ge= stattet, daß dieser Betrag überschritten werden darf, ohne eine be- stimmte Summe zu normiren.

Der Kaiser hat die im Jahre 1852 dem Handel mit dem west- sihen China ertheilten Privilegien des steuerfreien Exports und Imports mit Ausnahme des Thee's bis auf Weiteres wieder ge- nehmigt, Die Kaiserliche Regierung hat die freie Benußung der Staatsforsten beschränkt und den Fabrikbesigern in Ostsibirien eine kleine Abgabe für die Benuzung derselben auferlegt, Das Ministerium der Marine soll einer durchgreifenden Reorganisation unterworfen werden, Die Departements desselben sollen in Com- toire mit einem Direktor, zwei Vice-Direktoren und sechs bis zehn Secretairen umgewaudelt werden z alle anderen Personen sollen wie Handlungscommis auf Kündigung angestellt und besoldet werden, Die Direktoren werden über die Besoldung und Anstellung der Sub- aliernen entscheiden. Wenn dieser Versuch im Marineministerium sih bewährt, soll dasselbe auch in anderen Ministerien stattfinden,

(O, De D)

Schweden und Norwegen. Stockholm, 24. Mai. „„Svenska Tidningen““ berichtet, daß die Bevollmächtigten des Reichs- \chuld-Comtoirs dem Reichstage die Annahme des Heineshen An- lehens zu widerrathen beabsichtigen.

London, Donnerstag, 28, Mai, Nachts, (Wolff's Tel. Bur.) In der heutigen Sißung des Unterhauses wurde ein Antrag Roebucck's, welcher die Einseßung eines Comités zur Untersuchung der englisch - brasilianischen Beziehungen verlangte, mit 312 gegen 17 Stimmen verworfen.

Paris, Freitag, 29, Mai, Morgens. (Wolfs Tel, Bur.) Gestern wurde die Session der Legislativen, nachdem das Bank- projekt von derselben angenommen worden war, geschlo}sen.

Der „Moniteur““ theilt mit, daß der Hof seine Residenz nach Saint Cloud verlegt habe, Ferner meldet der „Moniteur“ aus Algier vom 26. d,, daß am 24sten ein glänzendes Gefecht statt- gefunden habe und daß alle Positionen der Beni-Raten genommen worden seien.

Auf dem Boulevard wurde - gestern Abend die Z3prozentige zu 69, 125 gehandelt,

Statistische Mittheilungen,

Jm Negierungsbezirk Liegniß bestehen zur Zeit zwanzig Spars- kassen, von denen die älteste, die Hirschberger, am 1, Juli 1823, die jüngste, die in Mertschüß, Kreis Liegniß, am 25. Juli 1855 in Wirk- samkeit getreten ift. Der’ näheren Uebersicht Über die Verwaltungs: Er- gebnisse der Sparkassen im Jahre 1856 zufolge belief sich am Schluß des vorigen Jahres der Betrag der Einlage-Kapitalien auf 1 Mill. 429,108 Nthlr., und der Betrag des Neservefonds auf 82,470 Nthlr. Dazu kam ein Separatfonds von 2581 Nthlr., so daß das Vermözen sämmtlicher Sparkassen sich auf 1 Mill, 514,160 Nthlr. stellte. Von dieser Summe waren 1 Mill. 394,665 Nthlr. zinsbar angelegt, so daß ein baarer Bes stand von 119,495 Rthlr. übrig blieb. Die Gesammtzahl der ausgege- benen Sparkassenbücher belief sich auf 26,5414, von denen 11,297 auf Ve- träge bis zu 20 Rthlr. lauteten. Von 20 bis 50 Nthlr. lauteten 6615, von 50 bis 100 Nthlr. 4858, von 100 bis 200 Ntblr. 2682, von mehr als 200 Thlr. aber 1092 Bücher. (Pr. C.)

Gotha, 28. Mai. Aus dem eben unter der Presse befindlichen Nechenschaftsbericht der biesigen Lebensversicherungs-Bank für das Zahr 1856 kann vorläufig mitgetheilt werden, daß dieses Jahr wiederum sehr günstige Ergebnisse lieferte. Besonders zeichnete sih dasselbe durch einen sehr starken Zugang an neuen Versicherungen aus, welcher den- jenigen des verausgegangenen Jahres noch übertraf. Es schlossen sich der Bank nicht weniger als 1314 neue Mitglieder mit einer Versiche- rungssumme von 2,183,100 Thaler an, wodurch der Versicherungs- bestand, nah Abzug des Abgangs, bis zum Jahresschluß auf 20,098 Personen mit 32,059,400 Rthblr. stieg. Die Einnahme war um 39,572 Nthlr. größer, als im vorigen Jahre und betrug 1,468,448 Rtblr., worunter 328,749 Thlr. Zinsen von ausgeliehenen Kapitalien begriffen e Die Ausgabe für Sterbefall - Zahlungen, Dividenden 2c. be- chränkte sich auf 1,103,100 Thlr., so daß 365,348 Thlr. dem Bank- fonds zuwuhsen und diesen auf 8,527,490 Thlr. erhoben. Von diesem e werden 200,426 Thlr. durch die vorhandenen Ausgabereste und onstigen Passiva in Anspruch genommen, 6,376,089 Thlr. machen die Neserve oder den Werth aller am 31. Dezember 1856 laufenden Policen aus und 537,580 Thlr. kommen auf den Prämien-Uebertrag, d. h. auch

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die für die Zeit nah dem 31. Dezember 1856 voraus entrichteten Prä- mien und Prämientheile. Der Rest von 1,413,395 Thlr. ist reiner Vebershuß und wird in den nähsten 5 Jahren als Dividende an die Versicherten, in diesem mit 30 Prozent der im Jahre 1852 bezahlten Prämien, zurückgegeben. Der auf das Jahr 1856 allein treffende Ueberschuß beträgt 352,979 Thaler und enispricht ciner Dividende von 31,6 Prozent. Durch diese so reich- lihen Dividenden , die bei der ununterbrochen wachsenden Ausdehnung des Geschäfts keinen Nückgang, wohl aber in Folge des besseren Zins- ertrages drs Bankvermögens eine Steigerung erwarten lassen, stellen sich die Beiträge der Versicherten auf ein ungemein niedriges Maß herab. Die Schwankungen in der Höhe der Dividenden werden hauptsächlich durch die Schwankungen der Sterblichkeit bedingt, welche zwar mit der wachsenden Zahl der Versicherten auf immer engere Bahnen sih beschrän- fen, aber nie ganz ausbleiben werden. Für voriges Zahr war das Verhältniß der Sterblichkeit ein günstiges, tudem nur 692,400 Thlr. für 405 Gestorbene verausgabt zu werden brauchten, während die Wahrscheinlichkeit8rehnung cine Ausgabe bon 715,080 Thlr. für 438 Sterbefälle hatte erwarten lassen. Die Fonds der Bank werden bekanntlich fast ausschließlicz in ersten Hypotheken von größeren Landgütern angelegt. Die Verhältnisse des Kapitalmarfktes begünstigten während der leßten Zeit diese Operationen, und es gelang, die neuen Ausleihßungen im Durchschnitt zu einem Zinsfuß von reichlih 4z Pro- zent, in einzelnen Fällen zu 4% und 5 Prozent zu bewirken. Der Durch- \chnitts- Zinsfuß aller Ausleihungen berehnet sich für den Jahresschluß auf 4% Prozent.

Nach amtlichen Ausweisen betrug die britische Ausfuhr iun April 9,985,000 Pfd, oder 561,000 Pfd. mehr als im April 1856 und 1,900,000 Pfd. mehr als im April 1855. Die Ausfuhr der ersten 4 Monate repräsentirt einen Werth bon 38,813,000 Pfd. gegen 34,914,000 Pfd. in dem entsprewenden Zeitraum d. J. 1856 und gegen 26,294,000 in dem des Jahres 1859.

Nach den in Spanien bestehenden Einrichtungen müssen die zur Brief-Post aufgegebenen zu frankirenden Briefe, wenn sie nicht liegen bleiben und nach Verlauf von vier Wochen verbrannt werden sollen, mit Freimarken verseheu werden. Laut einem uns vorliegenden Bericht sind wäh- rend des Jahres 1856 aus dem Verkauf vonFreimarken 15,105,681 N. oder etwas über eine Million Tbaler gelöst worden. Es wurden nämlich verkauft 502,591 Marken zu 2 Cuart (6 Pf.), d, h. Stadtpostmarken, macht 118,256 N.; —- 30,086,808 Marken zu 4 E. (1 Sgr.) d. h. eiù- fachen Portosaßes; macht 14,158,489 N.; 312,163 Marken zu 1 N. (2 Sgr. 2 Pf.), macht 312,163 N. und 225,978 Markeu zu 2 Realen, d. h. des Portosages für refommandirte Briefe, macht 451,956 Nealen. Nechnen wir dazu 64815 R. Einnahme sür Berichtigung unausreichender Frankobeträge, so ergiebt sih die obige Summe. Für amtliche Korre- spondenzen wurden während dieses Jahres unentgeltlih verabfolgt: 1,340,101 Stück Freimarken zu Sendungen von 2 Unze, 898,304 Stü zu Sendungen von 1 Unze, 282,451 Stück zu Sendungen von 4 Unzen und 136,497 Stück zu Sendungen von cinem Pfunde. (Pr. C.)

Oer Handelsverkehr der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika mit dem Ausland zeigte in dem Geschäftsjahr 1855 bis 1856 ein Vild wachsender Lebendigkeit. Was dabei den Verkehr mit Deutschland betrifft, so wurde im direkten Handel aus Preußen ein Werth von 161,169 Doll. eingeführt und ein Werth von 79,762 Doll. nach Preußen ausgeführt. Die Einfuhr aus Hamburg hatte einen Werth von 2 Mill, 611,932 D., die Ausfuhr dorthin von Z Mill, 927,065 D. Aus Bremen wurde für 11 Mill, 846,580 D. eingeführt und für 10 Mill. 281,451 D. dorthin aus- geführt. Lübeck hatte keinen direkten Handel mit den Vereinigten Staaten, während nach andern deutshen Häfen blos für 30,855 D. ausgeführt ward. Jm indirekten Verkehr mit Nordamerika belief sich der aus- und eingeführte Waarenwerth des Zollvereins über Bremen auf 7 Mill. 250,351 OD., über Frankreih auf 4 Mill. 802,217 D., über England auf 2 Mill. 326,445 D., über Belgien auf 1 Mill, 136,451 D., über die Niederlande auf 193,422 D. und über Hamburg auf 771,140 D. Davon famen auf Preußen über Bremen 2 Mill. 406,967 D., über Frankreich 3 Mill. 234,446 D., über England 1 Mill. 551,067 D., über Belgien 670,755 D,, über die Niederlande 69,941 D. und über Hamburg 283,939 D. Auf Sachsen kamen über Bremen 3 Mill. 445,871 D., über Frank- reih 502,691 D,, über England 266,053 D., über Belgien 33,329 D.,

über die Niederlande 986 D., über Hamburg 408,215 D. Auf Baiern |

famen über Bremen 813,560 D,, über Frankreich 130,661 D., über Eng- land 45,727 D,, über Velgien 14,250 D., über die Niederlande 6174 D. und über Hamburg 50,905 D. Außerdem kam auf der Handels- route über Bremen auf Frankfurt a. M. ein Werth von 222,516 D, auf Württemberg von 73,715 D., auf Baden bon 4046 D QUE Q. von. (2,120 D. auf dié sächsischen Herzogthümer von 31,819 D., auf Hannover von 27,932 D, auf Braunschweig von 4601, auf Oldenburg von 2685, auf Nassau bon 5080 Dollars. Ueber Frankreih kamen auf Frankfurt a. M. 585,269

Dollars, auf Württemberg 88,443, auf Baden 160,800, auf Hessen 272,995, |

auf die sáächfishen Herzogthümer 237, auf Braunschweig 3695, auf Ol- denburg 110 und auf andere Staaten 2870 Dollars. Auf dem Wege über England kamen auf Frankfurt 45,312 Dollars, auf Württemberg 28,678, auf Baden 22,666, auf Hessen 29,603, auf Hannover 312, auf Braunschweig 1242, auf Oldenturg 334 und “auf andere Staa- ten 335,451 Dollars. Ueber Belgien kamen auf Frankfurt 97,074, auf Württemberg 8937, auf Baden 245,121, auf Hessen 56,568 und auf andere Staaten 10,417 Dollars. Ueber die Niederlande kamen auf Frankfurt 19,237, auf Württemberg 2917, auf Baden 58,931, auf Hessen 26,676, auf Hannover 2795 und auf andere Staaten 15,765 Doll. Ueber Hamburg kamen auf Frankfurt 14,033, auf Württemberg 1625, auf Baden 2782, auf Hessen 5033, auf die sächsischen Herzogthü- mer 1248 und auf Hannover 3358 Dollars. Jm Ganzen belief sich der

Wertb des indirekten Handels von Nordamerika auf 9 Mill. 756,880 D. über Bremen, 11 Mill. 258,333 über Frankrei, 13 Mill. 040,398 über England, 1 Mill. 218,637 D. über Belgien, 320,650 über die Nieder- lande und 1 Mill. 009,514 D. über Hamburg. Der direkte Handel hatte einen Gesammtwerth von 641 Mill. 604,856 Dollars. (Pr. C.)

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Von der im Verlage der Königlichen Geheimen Ober - Hofbuch- druckerei (N. Deer) erscheinenden Ausgabe des Entwurfs und der Mo- tive eines Handels-Geseßbuchs, welches gegenwärtig der Kommisfion von Nechts- und Sachverständigen in Nürnberg zur Berathung vorliegt, ist so eben die dritte Lieferung ausgegeben worden. Dieselbe bringt die Fortseßung der Motive in 17 Bogen und umfaßt, von dem Ab- schnitt 5 Titel IV. des zweiten Buchs (Auflösung der Actien-Gesellschaf- ten) beginnend, das ganze dritte (Von den Handelsgeschäften) und vierte Buch (Vom Sechandel). Da der Entwurf clbst bereits vollständig vor- liegt, so wird auch die nächste Lieferung nur die Fortseßung der Motive zu bringen haben.

Jm Hafen von Barcelona bestand seit längerer Zeit der Miß- brauch, daß den mit Steinkohlen dort anlangenden fremden, namentli auh preußischen Schiffs - Capitainen durch Zahlung von nicht voll- werthigem Calderilla-Papier willkürlich Abzüge an der Fracht ge- macht wurden. Um diesem Mißbrauch zu steuern, hat, wie der „Pr. C.“ gemeldet wird, der Königlich preußishe General - Konsul für Spanien Veranlassung genommen, beim General-Capitain von Catalonien über das Verfahren der betreffenden Handelshäuser Beschwerde zu führen und gleichzeitig beim Finanz-Ministerium in Madrid zu beantragen, daß von Amtswegen den catalonishen Behörden die Aufrechterhaltung der Ver- ordnung bom 6, Dezember 1852 wiederholt eingeschärft werde. Diese Ver-

| ordnung bestimmt, daß nur bei den in Catalonien selbst abges blossenen

Zahlungs-Kontrakten der Empfänger sih zur Annabme von ck der Zah- lung in Calderilla-Papier verstehen muß, daß aber alle in andern spani- hen Provinzen, so wie im Auslande abgeschlessenen Kontrakte von dieser Bedingung frei sind. Beide Schritte haben inzwischen den günstigsten Erfolg gehabt. Voin General-Capitain is den betreffenden Kaufleuten die ernstlihe Warnung ertheilt worden, nichr durch derartige ordnungs- widrige Handlungen dem Kredit des barcelonacr Handelsstandes Avbruch zu thun. Gleichzeitig ist denselben bedeutet worden, man werde fortan ihre Fübrung genau überwachen. Der Finanzminister hat dagegen die Behör- den von Catalonien allen Ernstes angewiesen, darauf zu halten, daß den preußi- schen und anderen Schiffscapitainen bei Zahlungen aus Kontrakten, die außer- halb Cataloniens abgeschlossen worden, zu ihrem Nachtheil kein Calderilla- Papier an Zahlungsstatt aufgedrungen werde, indem dieselben zu dessen Annahme geseulich nicht verpflichtet seien. Die preußischen Schiffs-Capi- taine würden gut thun, bei ihrer Ankunft in Barcelona sich mit dem diesseitigen Königlichen Konsul in Verbindung zu seßen, indem gutem Ver- nebmen nach derselbe in ihrem Juteresse angewiesen ist, ebenfalls die Schwindeleien mit dem Calderilla - Papier zu überwachen. Nicht selten ziehen es die Capitaine zu ihrem Schaden vor, sih mit Schiffsagenten zu verständigen, welche wohl selbst an den unreellen Manipulationen Theil nehmen, im besten Falle aber außer Stande sind, Schuß dagegen zu ge- währen. i

Marktpreise.

Berlin, den 28. Mai.

Zu Lande: Roggen 1 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf, auch 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 41 Bihir. 21 Sgr. 3 Pf. Waser 1 Bthlr. 6 Sgr. 3 Pf, auch 1 üthlr.

Zu V anser: Veeizen 3 Riblr. 15 Sgr, anch 2 Rk, 5 Sgr. Roggen 41 Kthtir, 28 Sgr. 9 Pf, auch 1 tichile 24 Sgr. 9 Pf. {rusese Gerate 1 Rtffhle. 23 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthle. 17 Sg. 6 Pf. üiafer i Rihir. 3 Sgr. 9 Pf., auch ch8 Sgr. 9 Pt. Erbsen 2 Rlc., auch 5 Riblr, 23 Sgr. 9 PE

Mittwoch, den 27. Mai

Das Schock Strob 7 Rihir 5 Sgr., auch 0 Rihir. Heu 1 Thlr, geringere Sorte auch 25 Sgr.

Kartotieln, der Scheftftel 20 Sgr , auch 15 Sgr., metzenweis 1 Sgr. 6 Pf, auch 1 Sgr.

Die Markt - Preise des Kartottiel-Spiritus, per L500 pro S nt n ch Tralles, frei hier ins tians peletert, waren aut biesigem Platze am

22. i 27% u. 26% Rthlr.\ 20: » i 26% u. 26% Rthir 29 N «o 207 1 20% Rel 26. » 25% Rihlr. O Ci O U QOS A

L A a ah j 28 P ia e) ¿20% u. 295 Rihir. \

Der Centner

ohne Pas

Berlin, den 28. Mai 1857.

| ; ; e Die Aeltecsten der Kaufmannschast von Berits

Leipzig, 28 Vai. Leipzig-Dresdener 289 Br., 288 G. Löbau- Zittauer Lüt, A. 60 Br., 592 G.; do. Litt. B. —, Magdeburg - Leip- ziger I. Em. 261 Br.; do. Il Em. —. Berlin - Anbalilsche —. Berlin - Stettiner —. Cöln - Mindener —. Thüringische 1282 Friedr. - VWVih, Nordbabn —. Altona-Ki ler —. Anhalt - Dessa Landesbank- Actien- Litt, A, u. B. 120 Br.; do. Lit. G. 118 I Braunschwe!gische Bank-Aclien 4123 Br. VVeumarische Bank-Actien 114 Br. Oesterreichische Sproz. Meta liques 817 Br. 1854er Loose —« 1854er National-Anlcihe 825 Br. Preussische Piämien-Anleihe