1857 / 135 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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darüber Gewißheit zu verschaffen, ob die Landbriefträger die ihnen vorges{hriebenen Gänge persönlich und pünktlih ausführen, ob sie die unmittelbare Abgabe der Bestellungsgegenßände nach Maßgabe ihrer Justruction zu bewirken gewissenhaft bemüht sind und ob die zu Landbriefträgern angenommenen Personen sich nüchtern, wahsam und pflihtgetreu im Dienste beweisen. Junsbesondere werden daher au die Post-Anstalten, welche in der Regel bei Vergebung der Landbriefträger-Stellen die nächsten Vorschläge an die Königlichen Ober-Post-Directionen abzugeben haben, bei Erwägung dieser Vor- {läge mit Unpartheilihkeit und Sorgfalt zu versahren und dabei lediglich die möglichs vollständige Sicherstellung eines pünktlichen Betriebes als maßgebendes und leitendes Ziel zu betrachten haben,

Vielen Korrespondenten auf dem Lande, welche bisher die sür sie eingegangenen Postsendungen und Zeitungen von der Post ab- holen lassen, ist es noch nicht des Näheren bekannt, welche großen Vortheile die Zusendung der Gegenstände durch den Landbriefträger gewährt, und auf welhe Erleichterungen die Königlichen Ober- Post-Directionen durch die an die Stelle des gewöhnlichen Landbrief- bestellgeldes tretenden niedrigeren Pauschal-Vergütungen einzugehen ermächtigt sind, so wie, auf welche mäßigen Säße die Gebühr sür die Abtragung der Zeitungen, der Geseß-Sammlung, der Amtsblättee u, st. w. festgestellt ist. Den Post-Anstalten wird es nicht an geeig- neter Gelegenheit fehlen, die hierbei in Betracht kommenden Ver- hältnisse im Laufe des gewöhnlichen Geschäftsverkehrs zur näheren Kenntniß; des Publikums zu bringen und namentlich die Aufmerk- samkeit desselben darauf zu lenken, eine wie viel größere Sicherheit z. B. die Bestellung der Formulare zu Geldscheinen, der Pafket- Adressen, der rekommandirten Briefe u, st. w. durch den Landbrief- träger im Vergleih mit der Abforderung solher Gegenstände von der Post darbietet, Je regelmäßiger die Landbriefträger wegen der Bestellungsgegenstände auf den einzelnen Gütern, Dör= fern u. #. w. ih einzufinden haben, desto siherer und wiederkeh- render bietet sih auch die Gelegenheit dar, sie zur Absendung von Briefen durch deren Mitgabe an die Post - Anstalt von Seiten der Korrespondenten zu benußen, Bei der Behandlung von Anträgen der Korrespondenten, sich künftig die Briefe, Geld-

scheine, Paket - Adressen u, st. w, durch den Landbriesträger gegen | den TDortigen Docks unverzüglich ans Werk gehen, um sie zur Auf-

eine an die Postkasse zu zahlende Pauschal-Vergütung zutragen oder

sich die Zeitungen, Geseßz-Sammlung, Amtsblätter u. |. w, gegen | die dafür festgeseßte Gebühr zusenden zu lassen, haben die Post- | ( | Personen besucht, der größten Zahl von Besuchern, die sih bis da=-

Anstalten in umsichtiger, den Geschäftsgang erleichternder Weise zu verfahren.

In diesem Sinne wolle eine jede Post-Anstalt es sich angelegen sein lassen, ihrerseits zur weiteren Befestigung und Ausbildung, so wie zu einer entsprechenden, fortschreitenden Verwerthung des Instituts der Landbriefträger-Anstalten reht wirksam beizutragen,

Berlin, den 8, Juni 1857.

General-Post-Amt.

Stettin. Der Geheime Kabinets - Rath Jllaire von Potsdam nach Marienbad.

Verlin, 10, Juni. Seine Majestät der König haben Aller-

von Ganéêauge, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Groß- berzogs von Sachsen-Weimar Königliche Hoheit ihm verliehenen

Commandeur-Kreuzes' erster Klasse des Haus-Ordens vom weißen“ Falken; so wie dem Sekonde-Lieutenant a. D. und Zahlmeister |

Sen ck beim Sten Kürassier-Regiment, zur Anlegung des ihm ver- liehenen Ritter-Kreuzes zweiter Klasse dieses Ordens zu ertheilen.

Nichtamtliches.

Stettkn den 9ten d. 6 Uhr Abends mit 146 Passagieren eingetrof-

fen, unter denen sich{ Se. Hoheit der Pri L 2 G Ï Ÿ )rtn3 i befindet. Hoheit der Prinz Peter von Oldenburg

Adalbert is beute gegen Abend hier eingetroffen, um von hier

aus eine Besichtigung des Jaëmunder Boddens vorzunehmen. betrug, In Betreff des E - Almosenierats wird : hre | der Staatsrath in Kurzem die nöthigen Vorarbeiten beginnen. zessin von Preußen traf gestern Abend 7 Uhr mit dem | / i / i

(Ofts. Ztg.) : Dortmund, 9. Juni, Jhre Königliche Hoheit die Prin-

Schnellzuge von Köln bier ein und \ette Se die Reise nach Münster fort. (Westf, Ztn9 furzem Aufenthalte

Vaden. Karlsruhe, 8. Juni. Heute Na@(mittag 3 Uhr traf Jhre Majestät die verwittwete Kaiserin von Rußland mit Gefolge auf der Reise von Baden nach Wildbad hier ein. Jhre Königl, Hoheit die verwittwete Großherzogin Sophie, so wie Jhre Großherzoglichen Hoheiten die Prinzessinnen Marie und Cäcilie,

Höchstwelche von Baden zurückkehrten, begleiteten Jhre Majestät

hierher. Auf dem Bahnhof feierlich empfangen, seßte Jhre Majestät die Kaiserin die Reise über Bruchsal und Mühlacker nach Wild-

bad fort.

Heute früh ist der Geheimerath Nebenius nah kurzer Krankheit aus diesem Leben geschieden, mit ihm einer jener Män- ner, deren Namen unauflöslih mit der Geschichte des Landes ver- bunden sind, und zwar im Segen und ihnen zum Ruhme. (Karlsr, Z.)

Hesfterreich. Triest, 7, Juni. Heute ist der Graf von Syralus mittelst Lloyddampfer über Ancona hier angelangt, und wird Nachmittags die Reise nach Wien fortseßen. Zugleich sind Graf Montemolin und Dom Sebastian mit Jhren Gemahlinnen angekommen, um einige Zeit hier zu verweilen.

Großbritannien und Frland., London, 8, Juni, Jn ihrem Tagesberichte über die Vorgänge in Heer und Flotte meldet heute die Times: „Die Königin hat vor Kurzem dem 23sten Regiment (den Königlichen Füsilieren von Wales) eine s{chöne Kaschmirziege aus der Heerde im großen Park von Windsor ge- s{henkt. Das Thier ward am vorigen Mittwoch unter der Obhut des Tambour-Majors Knight und eines Tambours von demselben Regimente ins Hauptquartier zu Portsmouth gebracht. Es is} dies das fünfte derartige Geschenk, welches dieses Regiment als Zeichen besonderer Königlicher Huld von Jhrer Majestät erhalten hat. Die vier früher geschenkten Ziegen sind sämmtlich gestorben. Eine derselben, ein sehr gelehriges Thier, welches darauf abgerichtet war, vor dem Regimente herzumarschiren, starb auf der Rückreise aus der Krim,“

Die amerikanis{che Fregatte oder, wie sle jeßt in den hiesigen Zeitungen genannt wird, Korvette „Niagara“/ traf am Sonnabend Morgens von der Themse aus in Spithead ein, und man wird in

nahme des Telegraphen-Kabeltaues in Stand zu seßen. Die Ausstellung zu Manchester ward am Freitag von 11,52

hin an einem Tage eingefunden hatte. Da die öffentlichen Einkünfte Englands im vorigen Jahre statt

| der veranschlagten 71,885,000 Pfd, in Wirklichkeit 72,334,000 Pfd. | betragen haben, die Ausgaben aber, berechnet auf 78,000,000 Pfd., "nur 76,988,000 Pfd, erfordert haben, mithin der Staatsschaßtz 449,000 Pfd, mehr eingenommen, 1,412,000 Pfd. weniger aus=

gegeben hat, so hat dec Schaßkanzler Sir C. Lewis einen Ueber=-

| schuß von 1,861,000 Pfd., der ihn in den Stand seßt, ohne einen Kredit zu fordern, die Ablösung für den Sundzoll mit 1,125,206 _ Abgereist: Se. Excellenz der General - Lieutenant und Jn- S a R O P R UARN specteur der 1sten Artillerie-Jnspection, von Puttkammer, nah | daß die an Dänemark für den Sundzoll zu zahlende Ablösungs-

In ihrem City-Artikel {reibt die „Times“: „Der Umstand,

Summe von 1,125,000 Pfd. in den nächsten 3—4 Monaten in

Specie oder in einem Aequivalent abgesandt werden soll, wird ein | neues Element der Störung auf dem Geldmarkte bilden. Bis zu welchem Grad und guf wie lange dies der Fall- sein wird, hängt | etnermaßen davon ab, welhen Gebrauch die dänische Regierung von S : r "dem Gelde machen wird. Wenn sie es rasch zu verausgaben ge= gnädigst geruht: Dem Kommandanten von Köln, General-Major | N 9 g

fehrenz vielleicht aber hat die dänische Regierung die Absicht, es

denkt, so wird es bald auf den gewöhnlichen Handelswegen zurück-

permanent zu deponiren,“

Aus Malta meldet der Telegraph vom 3, Juni: Die Flotte von Lord Edmund Lyons is heute Morgen unter seinen Befehlen nach Tunis, Cagliari, Spezzia, Toulon und die spanishen Häfen

unter Segel gegangen.

Frankreich. Paris, 8. Juni, Der „Moniteur“ bringt

| das Geses, wodurch dem Finanz-Minister für die Rehnungassahre

1856 und 1857 231,888 Fr. 88 Cent, außerordentlihe Credîte zur

" Zahlung der dem Marschall Pelissier, Herzog von Malako Preußen. Berlin, 10. Juni, Das Post -= Damyfschiff L EE e ega if, „„Wladimir“, qus Kronstadt am 6óten d. Mts. abgegangen, is in

bewilligten Dotation eröffnet werden. Sodann veröffentlicht das amtliche Blatt den Jahres-Bericht des Ausschusses für die Dotation der Armee. Diese Zulage-Vergünstigung, welche je nach den Dienst-

" jahren A und hauptsächlich darauf berechnet is, tüchtige Sol= e - i | daten und Unterc ffiziere bei der Armee zu erhalten, hat im Jahre Stralsund, 8, Juni. Se. Königliche Hoheit der Prinz | (

1855 bewirkt, daß die Zahl der wieder angeworbenen Leute 24,277 Mann darunter 10,756 Unteroffiziere und 2900 Corporale —, von denen 15,789 Capitulationen auf sieben Jahre lauten,

An diese Angelegenheit reiht sich als Ergänzung die. Umgestaltung des Kapitels von St. Denis, über die der Staatsrath gegenwärtig bereits Berathungen pflegt, Dieses Kapitel soll dem Bereiche des

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Erzbischofs von Paris entzogen werden und in Zukunft nur noch vom Groß-Almosenier abhangen. Der dem Staatsrathe vorge- legte Gesehentwurf über die Errichtung des unterseeischen Mittel- meer-Telegraphen läßt Herrn Brett zwar noch die Konzession, doch nur unter der Bedingung, daß er bis zum 1, August 1857 zwei Taue für die Regierung und eines für den Privatdienst gelegt und bis zum 1, August 1858 sein ganzes Unternehmen zu Stande ge- bracht habe. Der Kaiser hat Marschall Randon wegen der glücklichen Erfolge des Feldzuges nah Kabylien Glü wünsehen

lassen. : y 9, Juni. Der Senat hat das von der Legislativen ange-

nommene Bankprojekt genehmigt.

Italien. Die Zweite Piemontesishe Kammer hat in ihrer Siyung vom 3ten d. M. das Passivbudget des Ministeriums der óffentlihen Bauten genehmigt und auch noch mehrere Gesehz- entwürfe, betreffend die Führung einiger Eisenbahnen und Tele=

raphenlinien, votirt.

| "Türkei, Alexandrien, 2. Juni. Der Plan, eine Shlepp- hifffahrt auf den Kanälen des Nils einzurichten , ist aufgegeben worden.

Rußland und Polen. Sk. Petersburg, 3. Juni, Von den 87 bei Sebastopol versenkten Schissen sind bereits 16 herausgeholt, 5 davon in Nikolajeff hergestellt und bereits in Dienst- thätigkeit (,„Chersones“', „Donau“, „Reni“, „Pont“ und „Labha‘‘). Die bisher herausgeholten Schisse haben russische Ingenieure und See-Offiziere ans Tageslicht gefördert. Die Regierung hat indeß mit einer amerifanischen Gesellschaft Kontrakte zur “Hervorholung der übrigen von Mentschikoff verseuften Schiffe abgeschlossen, Vie Arbeiten dieser Gesellschaft sollen später beginnen, Unter den Maßregeln, welche im Interesse des Heerwesens von der Regierung getroffen sind, ist die Aufhebung des Verbots erwähnenswerth, die qus dem See-Artilleriedienst ausgetretenen Offiziere im Landheere wieder anzustellen. Ueberhaupt wird mit großem Eifer, abgesehen von den Modificationen der einzelnen Heerestheile, an der innern Umgestaltung und Reform des Militair-Ressorts gearbeitet. Nicht nur die Kriegs\chulen, vom Kadetteu-Corps bis zu den Akademieen, sind einer durchgreifenden Umgestaltung unterworfen, sondern auch das ganze System von seiner Grundhasis an hat wesentlihe Aenderungen erfahren. Die Abschaffung der Kan= tonisten und der Soldatenkinder - Institute, die Aufhebung der fkolonisirten Grenadier - Reserven und der damit verbundenen Acferbau - Soldaten, welche jene zu ernähren hatten, in den Gou- vernements Mohilew, Witepsk und Nowgorod, sind Vorläufer weiterer in Aussicht stehender Reformen, die dem Kriegsrathe vor- liegen. Eine erhebliche Verminderung des Heeres is indeß nicht eingetreten, wohl aber eine Reduction des Kriegs - Effektivbestandes durch Beurlaubung von Reserven, Entlassung der Milizen, Kran- fen, Krüppel u, st. w. Kein einziges Regiment ist aufgelöst, im Gegentheil sind am Kaukasus drei Reiterci- und zwei Infanterie- Regimenter gebildet und die Scharsschüßen als neue Formation hinzugekommen. (H, B. H.)

Amerika. New-York, 27, Mai. Die Nachricht von der Hinrichtung des Obersten Crabbe und der unter seinem Befehle stehenden Freibeuter bestätigt sich. Eine neue Bershwörung zur Revolutionisirung der Republik Mexico ist entdeckt worden, Es war dabei auf Ermordung des Präsidenten und guf einen Angrisf auf die Hauptstadt abgesehen.

Asien. Dem „Pays“ wird von der persischen Grenze, 5, Mai, berichtet, daß an diesem Tage Fezlali Khan, Kommandant

der Armee von Farsistan, Schiras, wo sein Hauptquartier war, |

verlassen habe, um nach Tcheran zurüdzugehen, Die persische Armee wird die Provinz räumen und in Folge des Friedens bedeu- tend reduzirt werden. á ; :

Dem pariser Korrespondenten des „Nord“/ liegen Briefe aus China vor, die bis zum 8. April gehen, Ansangs April waren die französishen und amerikanischen, ho wie ein großer Theil der englischen Kriegs\chise bei Macao konzentrirt, Da Admiral Sey- mour bereits über eine stattlihe Anzahl von Schiffen versügen konnte, so hatte er einen Theil derselben an verschiedenen Punkten der Küste vertheilt und auch_ im Canton-Flusse einige Kriegsschiffe

Stellung nehmen lassen, So auf alle Fälle gesaßt, erwartete

Seymour mit dcm französischen Admiral Guerin die Ankunft weiterer Verstärkungen. Daß vor Mitte des Sommers kein

großer Handstreich ausgeführt werden würde, galt in Macao | für beschlossene Sache; denn obwohl es an Streitkräften. zur Ergreifung der Offensive nicht fehlte, so sollte doch erst die |

abgewartet |

| Kassenscheine 1054, Cöln-Mindener Eisenbahn-AÀA ctien

werden, Da Lord Elgin und Baron Gros an Bord von M. A A zeugen befördert werden, die ihrer ungewöhnlichen Schnelligkeit | VVilbelms-Nerdbatn 991. wegen berühmt sind, so werden sie aller Wahrscheinlichkeit nah mit oder kurz vor den Verstärkungen eintreffen, die meistens aus Schiffen |

von geringem Tonnengehalte bestehen und genöthigt sind, unter= |

Ankunft der außerordentlihen Bevollmächtigten

wegs oft anzulegen, Die französishe Regierung hat die Absendung

Rede vorläufig wieder aufgeschoben, da der Transport während

von Landungstruppen es war bekanntlich von 1000 Mann die 695. 1854er Loose 105.

| Oecterreichische Bank - Anihele 1144.

der heißen Jahreszeit viele Opfer an Menschenleben fürchten ließe und es si, wie gesagt, in diesem Sommer nur erst um das Vor- spiel zu dem gro en Kriegs - Drama handelt z indeß werden auhch bei diesem {hon mindestens 40 Kriegsschiffe, darunter etwa 10 ersten Ranges mitwirken.

Berichte aus Birma bringen die Nachricht, daß am 11. April fast die ganze Stadt Rangun abgebrannt ist, Das Feuer brach in einem Opium-Laden oder einer Spielbude aus und hatte nah Verlauf von 10 Minuten einen solchen Umfang gewonnen , daß man es nicht zu bemeistern vermochte. Als die am Flusse liegende eine Hälste der Stadt niedergebrannt war, {lug der Wind um und verbreitete die Flammen über die andere Hälfte, Mit großer Mühe wurden die Magazine der Militair - Intendantur gerettet. Große Massen von Vorräthen aller Art, welche für die Consumtion während der Dauer des Monsuns aufgespeichert waren, sind zer- stört worden,

Im Verlage der Königlichen Geheimen Ober - Hofbuchdrudckerei (N. Deer) sind im besonderen Abdruck wieder mehrere Gesehe erschienen, welche nach erfolgter Zustimmung des “Landtags die Allerhôchfte Sanction erhalten haben. Es sind dies folgende Akte: Das Geseg über das Münz» wesen vom 4, Mai 1857, nebft dem Münzbvertrag vom 24, Januar 1857; das Gese über das Münzgewicht bom 18. Mai 1857, und das Geseh, betreffend die Ergänzung und Abänderung des Ablösungsgeseßes vom 2. März 1850 bezüglich der Ablösung der den geiftlihen und Schul-Jn- stituten, so wie den frommen und milden Stiftungen u. s, wo. zustehenden Neallasten, welchem das erwähnte Geseh, betreffend die Ablösung der Neallasten vom 2, März 1850, vorangedruckt ift.

Statistische Mittheilungen,

Veber den Zustand der Sparkassen der Probinz Posen am Ende des Tahres 1856 entnehmen wir aus amtlichen Berichten fol- gende Mittheilungen: Am Schlusse des Jahres 1855 war ein Bestand bon 350,392 Nthlr. 1 Sgr. 8 Pf. vorhanden. Während des ZJab,res 1856 sind hinzugekommen: a) durch neue Einlagen 144,273 Rthlr. 22 Sgr. 11 Pf.; b) durch Zuschreibung von Zinsen 9124 Nthlr. 24 Sgr. 3 Pf. Jm Jahre 1856 betrugen die Ausgaben der Sparkassen für zurückge- nommene Einlagen 149,730 Nthle. 21 Sgr. 11 Pf., und es verblieb am Schlusse desselben Jahres ein Einlagebestand von 354,059 Rthblr. 26 Sar. 11 Pf. Ein Separat - Fonds ist nicht vorhanden; dagegen betrug dec Bestand des Neservefonds 35,938 Rihlr. 10 Sgr. 1 Pf. Die Zahl der im Umlauf befindlichen Sparkassen -Quittungsbücher betrug a) bis zur Einlage von 20 Rthlr. = 2769; b) von 20 Nthlr. bis 50 Nthlr. = 1578; c) von 50 Nthlr. bis 100 Nthlr. = 995; d) von 100 Rthlr. bis 200 Rthlr. = 473; e) über 200 Nthlr. = 261; in Summa 6076 und außerdem bei der im Jahre 1856 erst neu errichteten Sparkasse Meseriß 75 Stück Sparkassenbücher. Nach den Negierungs - Bezirken vertbeilt, befinden sih im Negierungs8-Bezirk Posen 9 Sparkassen und zwar in Posen, Lissa, Ostrowo, Pleschen, Schwerin, Fraustadt, Krotoschin, Un- ruhstadt und Meseriß, leßtere erst im Jahre 1856 eröffnet; im Regie- rungs-Bezirk Bromberg nur 1, nämlich in Bromberg selbft. (Pr. C.)

Mailand, 5. Juni. Die Berichte über den Stand der heurigen Seidenzucht find noch nicht ershöpfend. Gewiß ist nur, daß die Pro- binzen Mantua, Brescia und Cremona gelitten haben, daß in den Pro- bdinzen Mailand und Pavia die gehegten Besorgnisse übertrieben waren, Friaul, Venedig und Tirol Gutes berheißen, und die Herzogthümer, der Kirchenstaat und Toscana ebenfalls günstige Ergebnisse erwarten lassen. Jn Piemont sind die Aussichten nur theilweise günstig; Frankrei dürfte, wie man glaubt, ein Viertel seiner gewöhnlichen Ausbeute erzielen.

Leipzig, 9. Juni. Leipzig - Dresdener 293 G. Löbanu- Zittauer Litt. A. 9587 G.; do. Litt. B. —. Magdeburg- Leip- ziger I. Em. 2614 Br.; do. H. Em. 242 Br. Berlin-Anhaliische —.

Berlin - Stettiner Cöln - Mindener —. Thüringische 1255 Br. Friedr. - VVith. Nordbahn —. Altona-Kicler —. Anhalt - Dessauer Landesbank - Actien Litt. A. u. B. 120 Br.; do. Litt. C. 118 Br. Braunschweigische Bank-Actien 122 Br. VVeimarische Bank-Actien 1124 Br. Oesterreichische S5proz. Meta!liques 815 Br. 1854er Loose —. 4854er National-Anleih- 825 G. Preusstsche Prämien-Anleihe —.

damraanrera, 9. Juni, Nacantags 2 Uhr 49 NMiaacen. Schwaches Geschäst,

Stieglitz de 1855 98%. 2proz. Sp»nuter 357. tproz Spanier 23% National-Anleihe 81%. óproz. Bussen 1025 G Mexikaner 113. Dis- conto S5 pCt, :

Getreidemarkt: Weizen loco let te höchste Preise zu bedingen, ab auswärts unverändert. Roggen loco fest, ab auswärts letzte Preise ab Danzig 123 Pfd. medio Juli 78 bez. Oel 32—315, pro Herbst 30% Kassee günstige Stimmung, Umsatz 15,000 Sack, darunter 10,000 Laguira zu höheren Preisen, wovon schwimmend 8000 a 65 bis 73 pro Ptd

Francs a. Fi, 9, Juni, Nachm. 2 Uhr 21 Mz uten. Leb- hasftes Geschäft in Foads

Schluss - Gourse: Neuez:te preussìsche Anleibe 119 Preussische Friedrick- Lndwigshaten-Bexbach 1535. Franktun- Hanau —. Berliner Wechsel 105%. Hamburger Wechsel 887. Loas- doner Wechsel 1484 Br. Pariser Wechsel 934, Amsterdamer Wech- sel —. Wiener Wechsel 1135. Frankfurter Bank - Anthele —. 3proz. Spanier 37%. d4proz. Spanier 295 Kurbess. Loose 405. Badische Loose 514. Sproz. Metalliques 78Ï #4;proz. Metalliques Desterreichisches National - Anlehen OUÏ