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ehrenhaften Weise beizulegen.“ Der VIl. Art, besagt: — „Falls einer der oben genannten Staaten irgend eine Verleßung der persischen Grenze begeht, pu die perfishe Regierung das Recht besißen, wenn ihr die gebührende Genugthuung nicht geleistet wird, militairishe Operatio- nen zur Zurückweisung und Bestrafung der Angreifenden zu unterneh- men; aber es wird deutlich verstanden und übereingekommen , daß die etwaige Militairmacht des Schah, welche zu oben bezeichnetem Zweck die ! Grenze überschritten hat, sich auf das eigene Gebiet zurückziehen soll, so- bald ihre Aufgabe er füllt ist, und daß die Ausübung des oben erwähnten Nechts nicht als Vorwand zur dauernden Beseßung oder Einverleibung einer Stadt oder eines Gebietstheiles besagter Staaten in das persische Neich gebraucht werden darf.“ Der V1, Artikel be- stimmt, daß Persien sofort alle afghanishen Kriegs - oder po- litishen Gefangenen oder Geißeln „ohne Lösegeld“ in Freiheit seße, bor- anégeseßt, daß die Afghanen in gleich unbedingter Weise jeden persischen Gefangenen freigeben, Der 1X. Art, stipulirt, „daß in Bezug auf die Anerkennung von General-Konsuln, von Konsuln, BVice-Fonsuln und Kon- sular- Agenten, so wie in Bezug auf Handels- und Verkehrsvortheile“ die Engländer in Persieu und die Perser in England auf den Fuß der „meist- begünstigten Nation“ gestellt werden, Der X. Art. betrifft die Nückehr der britischen Mission nach Teheran und verweist dieserhalb auf eine bei- geschlossene Separatnote. Laut dem X1. Art. wird die persische Regie- rung binnen 3 Monaten nah der Nückehr des englischen Ge- sandten nah LTeheran einen Kommissarius ernennen, um die Geldforderungen britisher Unterthanen oder Schußbefohlenen an die persishe Negierung im Verein mit einem britischen Bevollmächtigten zu prüfen. Der X11]. Artikel sagt — „unbeschadet der Bestimmungen im X 1. Artikel, verzichtet die britishe Negierung auf das Necht, künftig einen persishen Unterthan zu beschüßen, der nicht im wirklichen Dienst der britischen Mission, oder britischer General-Konsuln, Vice-Konsuln, Konsuln oder Konsular- Agenten steht, vorausgeseßt, daß kein solches Necht irgend einer anderen fremden Macht zugestanden wird; aber in dieser wie in jeder anderen Hinsicht verlangt die britische, und verspricht die persische Negierung, daß die Unterthanen und Diener der englischen Regierung dieselben Vorrechte und Freiheiten genießen sollen, wie die Unterthanen und Diener der meist hegünstigten fremden Negierung. Der Xl11I. Artikel erneuert den Sklavenhandels - Vertrag von 1851 und verlängert ihn bis 1872, Jm XIVY, und XV. Artikel sind nux formelle und selbstverständliche Bestimmungen enthalten.
Frankreich, Paris, 11, Juni. Als im Januar in den Protokollen der pariser Konferenz die Hauptpunkte der -türkisch- russishen Grenze in Bessarabien bezeichnet wurden, ward zugleich beschlossen, daß cine besondere Kommission die definitive Abstehung der Grenze vornehmen und diese Arbeit dann Gegenstand eines Anhangs-Vertrages zum Frieden vom 30, März 1856 werden solle. Da diese Kommission jet ihre Arbeiten vollendet hat, so sind Eiu- Iadungsschreiben an die Bevollmächtigten der betressenden Mächte ergangen, worin dieselben auf den 16, Juni zu einer Sißung be- schieden werden,
Nach dem vom „Moniteur““ veröffentlichten Gesel über Ver- längerung des Bank - Privilegiums läuft dasselbe bis 31, Dezember 1897; das Kapital der Bank wird durch 182,500 | Actien, jede zu 1000 Fr., repräsentirt z die 91,250 neu geschaffenen | Actien werden ausschließlich den Jnhabern der bereits vorhaudenen | 91,250 Actien zugetheilt; von dem Ertrage der neuen Actien werden im Laufe des Jahres 1859 zu Fristen, die zwischen dem Finanz- Minister und der Bank verabredet werden, 100 Millionen in den O NTL I der Finanzminister trägt diese Summe zu 3 pCt, ins große Buch einz; die Ausdehnung des Bank - Privilegiums | betrifft die Ausdehnung der Vorschüsse auch auf Obligationen der Gesellschaft der Boden - Kreditanstalt von Frankreih; die Bank kann unter Verhältnissen den Zinsfuß von 6 pCt. überschreiten ; ihre kleinsten Apoints sind 50 Fr.z zehn Jahre nah Erlaß des jeßigen Gesepes kann die Regierung von der Bank verlangen, daß sie in jedem Departement, in welchem noch keine Succursale besteht, eine folche errihte, Dies die Hauptpunkte des Geselzes, welches am 28, Mai îm geseßgebenden Körper und am 8. Juni im Se- | nate angenommen wurde. — Die gestrige Schlußsipbung des Se- nates bot nichts Erwähnenêwerthes mehr. — Jun der pariser Jru@thalle wurden gestern bereits ausgezeihnete Proben von Wei- zen und Roggen mit der Etiquette: „Récolte de 1857“, vorge- | geigt. Sie kamen aus Algerien und wurden allgemein als trefflich | bezeiGhnet.
— 12. Juni. Die (bereits erwähnte) Liste von neuernannten | Senatoren enthält folgende Namen: Boulay de la Meurtbe, Favre, | Pausmann, de Laroche-Lambert, Leroy de Saint-Arnault, Mallet, Mésonan, Montréal, General Niel und Pietri. — Dur ein an- deres Dekret wird Herr von Germiny zum Gouverneur der Bank von Frankrei an Stelle des Herrn von Argout ernannt, der den | Titel als Chren-Gouverneur beibehält. Ein drittes Dekret ernennt | Herrn Jacquinot zum Präfekten von Toulon.
Man versichert, daß Hausmann zum Gouverneur des „Credit foncier“’ designirt \éi, :
_In dem Monatsberiht über die Bank (\. d. gestrige Blait) | muß es heißen: der Metalvorrath hat fi um 512 Mill. vermehrt,
_SÖ&weden und Norwegen. Stockholm, 8. Juni. Die gemeinsamen Berathungen der 4 Stände des Reis über die
Eisenbahnfrage wurden auch vorgestern noch in einer Vor- und in einer e - Tung fortgeseßt und heute, nahdem sie von 9 Uhr Vormittags bis 6 Uhr Abends gedauert hatten, geschlossen. Adel und Priesterstand haben schon am heutigen Abend F Uhr ihre Berathungen über die Eisenbahnfrage in ihren-gesonderten Sißzungs- Sálen angefangen.
Dánemark. Kopenhagen, 11, Juni. „Flyveposten““ zu- folge hätte der Finanz-Minister den von einer Kommission ausge- arbeiteten Entwurf zu Modificationen im Zolltarif gebilligt. Dieser Entwurf liege jeßt dem Minister des Jnnern für die Gesammt-= Monarchie vor, Das Comité von Sachverständigen, das demnächst den Entwurf begutachten soll, wird, dem Vernehmen nach, bald zu- sammenberufen werden,
Amerika. New-York, 28, Mai. Mit dem Schiffe ,„Empire City“ ist hier die Nachricht von der am 1, Mai erfolgten Capitulation des Generals Walker eingetroffen, welcher nur noch über etwas weniger als 300 Mann zu versügen hatte und blos noch auf zwei Tage mit Proviant versehen war, Walker befindet sich als Gefangener in Panama.
Paris, Sonnabend, 13, Juni, Morgens, (Wolffs Tel, Bur.) Der heutige „Courrier“ und die „Estafette‘“ veröffentlichen eine Liste {hres Wahlcomité's mit folgenden Namen: Reynaud, Beth- mont, Cavaignac, Garnier-Pagès, Carnot, Goud- chaux, Bastide, Simon, Lasteyrie und Pelletan. Das „Journal des Débats“, welches auch diese Liste veröffentlicht, ent- hält sich jeder Reflexion über dieselbe, während das „Siècle“ da- gegen protestirt.
Gestern Abend wurde die 3proz. auf dem Boulevard zu 68, 90, österreihishe Staatseisenbahn zu 650 gehandelt,
Statistische Mittheilungen,
— Zu den bedeutendsten Sparkassen der Provinz Preußen gehöò- ren die der Städte Memel und Elbing, Ueber den Zustand derselben geben folgende aus amtlichen Berichten entnommene Mittheilungen nähe- ren Aufschluß. Die Sparkasse in der Stadt Memel wurde am 30. Zuni 1826 errichtet. Das Minimum der Einlagen beträgt 15 Sgr., das Maximum ist unbeschränkt. An Zinsen gewährt die Sparkasse den Ein- zahlern 27 pCt,, und erhält voa den ausgeliehenen Kapitalien durch- schnittlih 5 pCt, Am Schlusse des Jahres 1855 war ein Bestand von 174,325 Rtblrn. 7 Sgr. 3 Pf. vorhanden. Während des Jahres 1856 sind hinzugekommen : a) durch neae Einlagen 52,998 Nthlr, 2 Sgr. 4 Pf., þ) dur Zuschreibung von Zinsen 3594 Nthlr. 29 Sgr. 6 Pf. Jm Zahre 1856 betrugen die Audögaben der Sparkasse für zurückgenommene Einlagen 94,727 Rthlr. 8 Sgr. 6 Pf., und es verblieben am Schlusse des Jabres 1856 an Einlagen ein Bestand von 136,191 Nthlr. 7 Pf., so daß sich der Vestand gegen den Abschluß des Jahres 1855 um 38,134 Nthlr. 6 Sgr. 8 Pf. vermindert hat. Der Bestand des Separatfonds beträgt 5191 Ntblr. 3 Sgr. und der Bestand des Neservcefonds 10,000 Nthlr. Die Zahl der im Umlauf befindlichen Sparkassen-Quittungsbücher betrug: a) bis zur Einlage von 20 Rtblrn. inkl. = 418; þ) über 20 Ntblr, bis 50 Rihlr. infl. = 177; e) über 50 Rthlr. bis 100 Rthlr.
inl. = 197; d) über 100 Niblr. bis 200 Rthblr. inkl. = 182; e) | über 200 Nthlr. = 213, in Summa = 1187, — Die Sparkasse
in der Stadt Elbing wurde im Jahre 1830 errichtet. Das Mi- nimum der Einlage beträgt 10 Egr., das Maximum 50 Nthlr.
| An Zinsen gewährt die Sparkasse den Einzahlern 35 Prozent | und erbält bon den ausgeliehenen Kapitalien durchschnittlich 4% pCt. Am
Schlusse des Jahres 1855 war ein Bestand von 278,706 Nthlr. vorhan- den. Während des Jahres 1856 sind als Zuwachs hinzugekommen: a) durch neue Einlagen 110,266 Rtblr.; b) durch Zuschreibung von Zinsen
| 7983 Ntblr. Jm Jahre 1856 betrugen die Ausgaben der Sparkasse für | N R Einlagen 133,004 Rtblr., und es verblieb daher am
Schlusse des Jahres 1856 an Einlagen ein Bestand von 263,951 Rthlr., fo daß si der Bestand gegen den Abschluß des Jahres 1855 um 14,755 Nthlr. vermindert hat. Ein Separatfonds is nicht vorhanden; dagegen
| beträgt der vorhandene Reservefonds 33,463 Rtblr. Die Zahl der im | Umlaufe befindlichen Sparkassen - Quittungsbücher betrug a) bis zur Ein- | lage bon 20 Rtblr. inkl. = 727; bþ) über 20 Rtblr. bis 50 Nthlr. inkl.
= 888; c) über 50 Ntblr. bis 100 Riblr. inkl. = 1083; 4a) über 100 Ntbir. bis 200 Ntblr. inkl. = 486; e) über 200 Ntblr. = 284; in
| Summa = 3486. - (Pr. C.)
-— Einem offiziellen Ausweise zufolge, batte die Einkommensteuer in England und Schottland während des vorigen Jahres 15,261,522 Pfd. eingetragen, unbedingt die größte Summe, welche zu irgend einer Zeit in einem Staate von einer einzigen Steuer abgeworfen worden ist. Jn England und Wales trug sie 13,942,795 Pfd., in Schottland 1,318,727 Pfd., in Jrland 1,283,986 Pfd., fomit weniger als in Schottland. Daß die Angaben im Allgemeinen weit unter dem wahren Werthe
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des Einkommens gemacht worden, ist eine bekannte Sache. Wären fie gewissenhaft, dann würde ein' Lee oder e Berry 4 pon Steuer dem jeßigen Erträgniß gleichkommen, und omit 1 u
den offiziellen M Td nicht einmal eine Wahrscheinlichkeits - Be- rechnung des Landes - Einkommens zu machen. So wie diese Tabellen jeßt vorliegen, gäbe es in England und Schottland 20,916 Personen mit einem Jahreseinkommen unter 100 Pfd.; dagegen beziehen 118,793 Per- sonen jährlih zwischen 100 und 150 Pfd.; 40,390 P. zwischen 150 und 200 Pfd.; 32,511 P. zwischen 200 und 390 Pfd.; 14,948 P. zwischen 300 und 400 Pfd.; 7137 P. zwischen 400 und 500 Pfd.; 5414 P. zwi- \chen 500 und 600" Pfd.; 3061 P. zwischen 600 und 700 Pfd. ; 1703 P. zwischen 800 und 900 Pfd. ; 804 P. zwischen 900 und 1000 Pfd. ; 5271 P. zwischen 1000 und 2000 Pfd ; 1503 P. zwischen 2000 und 3000 Pfd. ; 781 P. zwischen 3000 und 4000 Pfd.; 434 P. zwischen 4000 und 5000 Pfd.; 701 P. zwischen 5000 und 10,000 Pfd. ; 415 P. zwischen 10,000 und 50,000 Pfd. und 40 Personen mit einem Jahreseinkomimnen von
über 50,000 Pfd. :
_ Ueber den Umfang und Ertrag des in den Englischen Eisen- bahnen angelegten Kapitals giebt eine Uebersicht Aufschluß, welche in einem vorige Woche in London Tavern abgehaltenen, zahlreich besuchten Meeting Englischer Actionaire entworfen worden ist, Danach beliefen sih die Gesammtverwendungen bis zum Schlusse der Jahre 1850, 1851, 1852, 1853, 1854 und 1855 bezüglih auf 240, 240, 248, 264, 2732, 286, 2972 Millionen Pfd. Sterling, aufgebracht durch Ausgabe von 1845, 1892, 200, 2085, 2155, 2224 Millionen Stamm * Actien und 995, 982, 64, 64, 702, 75 Millionen Prioritäts-Obligationen. Die Brutto-Einnah- men derselben Jahre betrugen 13,2, 14,9, 15,7, 18,0, 20,2, 21 5 Millionen, die Netto - Einnahme (d. h. nach Abzug der Zinsen für die Prioritäts- Actien und 48 pCt. Betriebskosten) 2,7, 3,7, 3,8, 9,0, 9,6, 9,2 Millionen oder 1,83, 2,44, 2,40, 3,05, 3,39, 3,12 pCt, Dividende. Die Dividende bat also bis 1854 stetig zugenommen. Die Abnahme in den leßten Zahren rührt von der Vermehrung des für Prioritäten jeder Art fälligen Zinsbetrages her, welcher 1855 sih auf 9,888.857 Pfd. Sterling belief und 1856 in Folge des gestiegenen Zinsfußes noh mehr betrug. Bei Beurtheilung des verhältnißmäßig geringen Ertrages der englischen Bah- nen im Vergleich zu den deutschen und französischen sind auch die großen Kosten in Rechnung zu bringen, welche die Verleihung der Corporations- rechte durch das Parlament den Eisenbahn-Gesellschasten aufbürdet. Diese Parlamentskosten beliefen sich bis zum Jahre 1854 auf 12,548,715 Pfd. Sterling. (Pr. C)
— Die Stadt Paris zählte im Jahre 1592 nach einigen Sta- tistifern bereits 12,000 Häuser, im Jahre 1568, nah dem Präsidenten de Thou, bereits 14,000, im Jahre 1637 nah der Schägung în Las caille’s „Déscription de Paris“ schon 20,400. Damals hatte die Mehr- zahl der Häuser noch hôlzerne, gegipste Wände, dazu ihren spigen Giebel. Auf den Giebel bildete sih der damalige Pariser Bürger nicht wenig ein ; er galt als ein Symbol bürgerlicher Gehäbigfkeit, Von Stein wurden um jene Zeit in der Regel nur Kirchen, Paläste und öffentliche Gebäude ge- baut.” Aber der Luxus im Bauwesen nahm im Laufe des 17. Jahrhunderts schon einen großen Aufshwung. Das ist die Epoche, in welcher mehrere neue Stadttheile, namentlich das Faubourg St. Germain auf dem linken Seine- ufer entstanden. Jm Anfang des folgenden Jahrhunderts wurden in den berschiedenen Stadttheilen mehr alte Häuser umgebaut, “als neue geschaffen. Jedenfalls wuchs um diese Zeit die Zahl der Häuser nicht beträchtlich, denn der Abbé Expilly zählte deren im Jahre 1766 nur 23,500, Die seit der Revolution unternommenen Verschönerungen der Stadt nahmen sogar eine Anzahl pariser Wohngelasse, namentlich die, welche die Seine - Ufer sperrten und den größten Tyeil der Brücken be- lasteten, hinweg. Dennoch war bei der Zählung des Jahres 1817 der Häuserbestand auf 26,000 mit einem Gesammtgelaß von 179,000 Wohs nungen gestiegen. Diese Näume, bon denen 96,000 über 150 ¡Franken Miethe kosteten, beherbergten {on 713,996 Menschen. Die zahlreichen Bauten und neuen S radadur rate, welhe in der Zeit bon 1822 bis 1848 unternommen worden, brachten die Zahl der Häuser auf etwas über 30,000. Seit dieser Zeit hat der Wiederaufbau der Central- hallen in einem vergrößerten Maßstabe die Niederreißung von nicht weniger als 28 kleinen, engen und finsteren Gassen , welche zusammen 249 Häusern Naum gewährt batten, erheisht. Zum Zweck der Verlän- gerung der Nivoli-Straße und der damit in Verbindung stehenden Ber- besserung der Zugänge zum Stadthause und zum Louvre wurden aber- mals 32 mit zusammen 587 Häusern beseßte Gäzchen geopfert. An diese beiden großen Bau-Unternehmungen reihte sih die Anlage des „Boulevard de Straßbourg“, des „Boulevard de Sebastopol“, des „Boulebard de l’Alma“, des „Boulevard St. Germain“ und der dahin führenden Straßen. Im Ganzen kann man annehmen , daß seit Ende des Jahres 1849 in Paris an 2500 Häuser mit Wohnraum für etwa 100,000 Menschen nieder- gerissen worden sind. Man hat allerdings gleichzeitig den Wiederaufbau mit großer Negsamkeit betrieben. Von 95 — 6000 Häusern, die seitt em im Seine - Departement gebaut worden sind, wird gut ein Viertheil auf Paris gerehnet werden dürfen. Ungeachtet dieser großen Zahl scheint jedoch dem Bedürfniß noch nicht abgeholfen. Man darf nämlich nicht vergessen , daß die Häuser des alten Paris eng waren und weniger Flächenraum einnahmen, als die heutigen. Jene Häuser wurden in ciner Zeit gebaut, wo die Stadt noch von ihren alten Wällen eingeschlossen war. Damals mußte man mit dem Naum durchweg sparsam umgehen. Die neuen Häuser haben ungleih mehr Wohnlichfeit und Facade erhal- ten; die Straßen sind breit. Um den Bedürfnissen des Luxus, des Kom- forts zu genügen, die Stadt shöner, ohne allen Zweifel aber auch ge- sunder zu machen, haben durchschnittlich drei Häuser von dem Boden der Stadt verschwinden müssen, während nur ein Haus dafür wieder erstand.
{Pr. C.)
— Nach einer am Schlusse des vorigen Jahres borgenommenen Zählung der europäischen Bevölkerung UAlgeriens hatte diese
Kolonie 167,670 europäische Bewohner, 35,792 solher Bewohner mehr als im Jahre 1852. Unter dieser Gesammtzahl waren im Jahre 1855: 8388 nicht namentlich, sondern nur summarisch aufgeführte Jnudividuen enthalten, 911 nur so gezählter Jndividuen mehr, als im Jahre 1852. Das französische Element ist unter der europäischen Bevölkerung natür- lih das ansehnlichste und das in ‘der raschesten Zunahme begriffene. Vier Jahre früher (1852) zählte man nur 69,980, im vorigen Jahre aber shon 92,738 Franzosen — beide Male die nur summarish aufgezählte europäische Bedöôlkerung, die jedoch großentheils aus Franzosen besteht, nicht mitgerechnet. Die europäische, aber nicht französishe Bevölkerung, welche im Jahre 1852: 54,421 Seelen zählte, hatte sich nach der leßten Zählung auf 66,544 gehoben. — Jn der Gesammtzahl der Europäer fanden sich bei der leßten Zählung 32,607 Ka1holifen, 1978 Protestanten und 296 Jsraeliten mehr, als vier Jahre früher. Die europäische Be- bôlferung in den Städten hatte sich von 1852 bis 1856 nur um 18,845 Seelen vermehrt, auf dem platten Lande aber war die Zahl der Euro- päer von 44,258 auf 60,254 gewachsen. Die Zahl europäischer Haus- haltungen ift von 32,826 auf 43,656 gestiegen. Jm Jahre 1852 zählte man 20,792 in Algerien geborene Kinder europäischer Eltern, im Jahre 1856 aber bereits 33,564 solcher Kinder. (Pr. C.)
Marktpreise,
Berlin, den 13. Juni.
Zu Lande VWVeizren 3 Kthlr. 15 Sgr, Boggen 2 Rthlze. 5 Sgr, auch 41 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf, Gros3se Gerste 4 Kthlr. 23 Sgr. 9 PL, auch 1 Rihlr, 20 Sgr. Hafer 1 Rthlr. 12 Sgr 6 Pf, auch 1 Rthlr, 5 Sgr. Erbsen 2 Rihlr. 6 Sgr. 3 Pf, auch 2 Rthlr. 2 Sgr, 6 Pf.
Leipzig, 12. Juni. Leipzig - Dresdener 292 Br, Löbau- Zittauer Littr. A. 60 Br, do. Littr,. B. —, Magdeburg - Leip- ziger I. Em. 2617 Br., do, I Em. 242 Br. Berlin-Anhaltische —, Berlin - Stettiner —. Cöln - Mindener —. Thüringische 125 G. Friedr, - VVilh, Nordbahn 58 G. Altona-Kiéler —. Anhalt - Dessauer Landesbank - Actien Litt. A. u. B. 120 Br.;, do. Liti. G. 1418 Br. Braunschweigische Bank-Actien 1225 Br. VVeimarische Bank-Actien 111 Br. ‘ Oesterreichische S5proz. Meta liques 815 Br. 185er Loose —, 4854er National-Anleihe 827 B. Preussische Prämien-Anleihe —,
Ziambaurs, 12. Joni, Nachmittaçs 2 Uhr 35 Mizuten. Rest, russ1sche Papiere gesragt.
Stieglitz de 1855 907. proz. Spznier 255. 1proz Spanier 24. National-Anleihe 847. Gproz. Bussen 103 G. Mexikaner 11 Br. Dis- conto O2, v pt.
London lang 13 Mk. — Sh. not. 13 Mk % Sh. Zes. Lond- n kor2 413 Dk, 37 Sh. not, 413 Mk. 4 Sh. bez. Amsierdam 36, 30. VYien 797.
Getreidemarkt: Weizen loco und auswärts fest, aber rubig. Roggen loco und auswärts gleichfalls, Oel !oco 325 — 3, pro Herbst 31%, pro Frühjahr 30%. Kaífee wenig am Markt. Zink 2000 Ctr. August-September 19, 23, 1000 Ctr. Oktober-November 19, 4
Frankfars a. M. 12. Juni, Nachmittags 2 Uhr 29 My nten. Lebhast im Allgemeinen. Spanische etwas höher, Darmstädt. Actien und Berechtigungsscheine beträchtlich gestiegen,
Schluss - Course: Dieueste prenssiscke Anteile 1185 Preussisclie Kasseuscheine 1054. Cöln-Mindener Eisenbatn-Actiea —. Friedrich- VVilhelms-Nordbaten 58%. Ludwigshaten-Bexbach #1547 Fraankiurt- Hanau -—. Berliner Wechse! 1055, Hamburger Wechsel §85. Locs- doner Wechsel 1184 Br Pariser Wechse! 937. Amiterdamer Wech- sl —, Wiener VWVechse 1135 Frankfurte- Hank - Antheile 3prozx. Spanier 375. 4proz. Spanier 254. Kurhess. Loose 405. Badische Loose 514. “proz. Sctaliiques 785 4proz. Metalliques 69. i&5Aer Loose 405% Oesverreichisches MNat:ona! - Anlelen —, Oezterreichiiche Bank - Antheile 1149.
Wenn, 12. Juni, Mittags 12 Uhr 45 Mia. (Wolfs Tei Bar) Fonds und Loose höher. Stimmung besser.
Silber-Anleihe 93. Sprosz. Metalliques 83%. #fproz. Metralliques 734. Bankactien 4C04. Bank - Interims - Scheme —. YNordbaza 196, i85de: Loose 1114. Nationai Aniehen §45. Lonrdoz 19, 12. Ham- burg 77% Paris 1215. Gold 75. Süber 55.
Amaterdau 12. Juni, Nachmittags 4 Uhr. (Wolf's Tel. Bur.) Ziemlich lebhaftes Geschäft.
Schluss- Course: Sproz. österreich. National - Anleihe 74 2proz. Metalliques Litt. B 87%. S5proz. Metailigues 765. 25pr E Meral: 395. {pras. Spanier “0/&. 3prz Spanier 38. S9proz. Bussen Stieglitz de 1855 995. Mexikaner 21. Houlländische Integrale 63g. :
Getreidemarkt: Weizen fest. Roggen test und lebhat. Baps pro Herbat 87, pro Frühj:hr §7 nominell. Rüböl pro Herbst o1