1884 / 89 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 15 Apr 1884 18:00:01 GMT) scan diff

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stark wurde, ferner in den niedrigen Preisen des Londoner Marktes. Gute Wolle indessen, in der von Fabri- kanten verlangten Qualität, wurde meist durch private Käufer für Amerika angekaust und erzielte dadur sehr gute Preise, welche Käufer für Wiederverkauf niht auslegen konnten. Von den verschiedenen Häfen Queensland wurden das «Fahr 1883 hindurch nach Großbritannien 29 220 722 Ib nah N. S. Wales und 11 566 960

Victoria zusammen 40 825 709 Ib im Vergleich zu der Total- ausfuhr des Jahres 1882 von

24 592 829

mithin 16 232 880 1b mehr ausgeführt. Frachten nah London: Dampfer "18

5/2 Grease Segel h Gras egel)chiff 5/g rease 1/, Gewaschen Assekuranz für Dampfer und Segler 27/; und 15 Proz. Rabatt. Wechselcours auf London 1/; Proz.

und 5 0% Primage.

Die neue Rennbahn, welch(e der „Verein für Hinder- nißrennen auf dem Terrain hinter Charlottenburg gegenüber von Westend, an der Chaussee nach Spandau, angelegt hat, ist am zweiten Osterfeiertage eröffnet worden. Die Rennen begannen um 3 Uhr mit:

I. Eröffnungs-Rennen. Preis 2200 A Davon 1200 M vom Verein und 1000 # von einem Mitgliede desselben. Herren- Reiten. Hürden-Rennen. Für 4jähr. und ältere Pferde. 30 ( Ein- saß. 15 M Reugeld. Distanz ca. 2500 m. Dem zweiten Pfcrde 60 9/6 der Eins. und Reug. Der Rest zwischen dem ersten und dritten Pferde getheilt. Von den 22 Pferden, welce dieses Rennen aufwies, zahlten 14 Reugeld und 8 erschienen am Pfosten. Es siegte nah einem interessanten Kampfe sicher mit einer guten Länge des Lieut. Frerichs 4 jähr. br. St. „Hera“. Um 34 Uhr folgte dem Rennen:

I. Hundertstes Rennen. EGhrenpreis gegeben von Mit- gliedern des Vereins für den siegenden Reiter und 1500 (A Hercen- Reiten. Jagd-Rennen. Für 4 jähr. und ältere Pferde. 50 4 Einf. 20 MÆ. Reug. Distanz ca. 4000 m. Dew zweiten Pferde bis 400 M aus den Einf. und Reug. nach Abzug des doppelten Einsatzes für das dritte Pferd. 11 Pferde waren in dem Rennen genannt, 5 zahlten Reugeld und 6 erschienen am Start. Mr. Moore erhielt den Ehrenpreis, Es folgte um 4 Uhr:

111. Spreewald-Hürden-Rennen. Preis 1000 4 Ver- kaufs-Rennen. Für 4jähr. und ältere Pferde. 50 4A Eins. 30 4 Reug. Distanz ca. 2500 m. Dem zweiten Pferde 409% der Eins. u. Reug. Von 17 genannten Pferden starteten 7. Es siegte sicher mit 10 Längen des Hrn. O. Bieler d. br. St. „Dorothea“ v. Marquis of Carabas a. d. Little Jane gegen Mittmstr. v. Mollards br. St. «Knight's Fee“. Die Siegerin erhielt 1390, die zweite 260 A Um 4¿ Uhr folgte:

IV. Damenpreis. Ehrenpreis für den siegenden Reiter und 1400 Æ vom Verein, wovon 1000 ( dem Sieger und 400 ( dem zweiten Pferde. Jagd-Rennen. Für 4jähr. und ältere Pferde im Besitz von aktiven Offizieren der deutsben Armee und von solchen zu reiten. 30 H. Eins, 10 K Reug. Distanz ca. 4000 m. Dem dritten Pferde 50 9/0, dem vierten 30 9/6 und dem fünften 209/65 der Eins. und Reug. Graf H. Dohna erhielt den Ehrenpreis. Den Schluß des Tages bildete um 5} Uhr:

V. Preis der Flora 1409 A Handicap-IJagd-Rennen. Für 4jähr. und ältere Pferde. 40 K Eins, 20 (G Reug. Distanz ca. 4000 m. Dem zweiten Pferde 60% der Eins. und Reug. Der Rest zwischen dem ersten und dritten getheilt. Nah \ccharfem Kampf siegte mit einer guten Kopflänge des Hrn. C. Pißschke’s br. H. Rococo v. Ostreger od. Compromise a. d. Frolic gegen Hrn. O. Vehlschläger 5s jähr. br. H. „Bell Tower“.

Am Mittwoch, den 16., Abends 8 Uhr, findet im Gesangsfaal, Georgensftr. 30/31, die Eröffnung der Frübjahrscyklen der Hums- boldt- Akademie mit einer Ansprache Seitens des Kuratoriums statt, zu welcher alle Freunde der Akademie Zutritt haben. An demselben Abend beginnen die Vortragecyklen des Lic, Dr. Fr. Kirchner über Psychologie (nicht Geschichte der Philosophie, wie irrthümlich im Programm angegeben) und des Oberlehrers Dr, H. Lange über Heizung und Beleuchtung. Am Donnerstag Abend (7—8 Uhr) begianen Prof. Thurein: Lehre von der Wärme, und Dr. von Kalckstcin: Deutsbe Kulturgeschichte im Mittelalter. Nach- träglih ist auf vielfahen Wunsch au ein naturhistorischer Cyfklus veranstaltet, welchen Dr. Robert Schneider über ausgewählte Kapitel der Botanik und Zoologie, verbunden mit Exkursionen, halten wird. Jeder erste Vortrag cines Cyklus ist für Herrea und Damen auch ohne Hörerkarte zugänglih. Alles Nähere ergeben die Programme, welche im Bureau (Centralbuchhandlung), im „,Invaliden- dank“ und in einer Reihe von Buchhandlungen gratis zu haben sind.

_(A. Woldt's Wiss. Corr.) Die Bilderschriften und Scchnite- reien der Eskimos sind in der von dem Kapt. Jacobsen aus Alaska mitgebrachten großen ethnologishen Sammlung sehr rei vertreten und geben einen Beweis des jenem Naturvolke eigenthümlichen Nach- ahmungstalents. Vor Allem is es die arktishe CThier- welt: Walfisch, Walros, Seehund, Vögel, Polarfudhs, Wolf, MNMenthier, Marder R Wele [sowo Va in Elfenbein als auch figürlih in Umrisscn charafteristi\ch dargestellt sind. Dann sind es Scenen der Jagd, des Fischfanges und des hâäuslicen Lebens, die namentlih auf den Pfeifen vnd Drill- bohrern aus Elfenbein vorgeführt werden. Besonders interessant ist es, daß fi die Nacbahmungskunsft der Eskimos auch auf ceurovâische Tauscbartikel, wie Fingerhüte, Rasirmesser, Taschenmesser, Knöpfe, Nadelbüchsen erstreckt, daß europäishe Schiffe 2c. Darstellung finden.

_ Vom 2. Ostpreußischen Grenadier-Negiment Nr. 3 ist eine Deputation, bestehend aus dem Obersten und Com- mandeur deffelben, Hakewessell, dem Hauptmann Weygand und dem Premier-Lieutenant Becker T. zur Gratulation Sr. Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Erzherzogs Albrecht von Desterreib aus Anlaß des 25 jährigen Jubiläums als Chef des Regiments Allerhöchst befohlen worden und, behufs Abstattung persön- licher Meldungen, auf der Durbreise nah Wien bier eingetroffen.

Lübe ck, 12. April. (W.T. B.) Die feierliche Beisezung der irdischen Hülle Emanuel Geibels fand heute Vormittag 9 Uhr in der Marienkirche statt. In der Witte der Kirche war der mit Blumen und Kränzen bedeckte Sarg aufgestellt und die Kirche von zahlreiwen Deputationen und Vereinen dicht gefüllt. Die Feier be- gann mit einem allgemeinen Gesange, nah welchem von dem Haupt- pastor Trummer, einem Schwager des Verstorbenen, die Trauerrede

gehalten wurde. Nab dem Gebet wurde der Sarg unter Gesang und 4

Orgelspiel von dem Kriegerverein aus der Kirche getragen. Den Zug eröffneten mehrere Vereine; dann folgte der Leichenwagen, hinter welchem die Familie des Verstorbenen und die anderen Leidtragenden, darunter Klaus Groth und andere Schriftsteller und Dichter, De- putationen des Senats und der Bürgerschaft, das Offizier-Corps, Gelehrte, gewerblihe Vereinigungen, Turn- und andere Vereine fowie zahllose Wagen folgten. Der fast cine Stunde lange Zug bewegte sich dur die mit Flaggen dekorirten Straßen unter dem Geläut aller Glocken na dem Kirchhofe, wo der Sarg durch das von den Gewerken gebildete Spalier nach der Gruft getragen und unter Trauermusik und Gesang in diese hinabgesenkt wurde. Pastor Lindenberg aus Neisse hielt die Grabrede, welher zum S@&luß das Gebet folgte. Das Kronprinzlihe Paar, die Großberzogin-Mutter Alexandrine von Mecktlenburg-Schwerin und der Reichskanzler, Fürst von Bismarck, hatten Kränze auf den Sarg niederlegen lassen.

Rom, 11. April. (Alla. Zig.) Das neapolitanische Pro- vinzialcomité für die Unterstüßung der Nothleidenden in Is8chia hat den originellen Plan gefaßt, in der kampanischen Scchwesterftadt, die vor 18 Jahrhunderten von einem ähnlichen Scick- fal wie Casamicciola betroffen wurde und jeßt zur Hälfte wieder aus dem Aschengrabe auferstanden ift, in Pompeji, mehrtägige Feste zu veranstalten, welche der Mitwelt ein möglicft getreues Bild des antiken Lebens in der alten Römerstadt geben sollen. Das zu diesem Zweke veröffentlihte Programm lautet: „Das Provinzialcomité für Unterstüßung der Beschädigten auf der Insel Jschia, welches im Ver- ein mit anderen Woßlthätern das Ergebniß der nationalen Nächstenliebe zu einem dauernden zu gestalten wünscht, hat beschlossen, verschiedene Feste in Pompeji zu veranstalten, welche die altrömischen Sitten und Gebräutde in der wiederausgegrabenen Stadt wteder aufleben lassen follen. Pompeji wurde, als das Unheil es heimgesucht hatte, auf- gegeben. Die moderne Civilisation leistet vem verzweifelten Jschia alle mögliche Hülfe und bedient sich des Eindruckes des längstvergangenen Unglückes, um das frisch geschehene zu lindern. Um den Plan in einer so geeigneten Weise auszuführen, wie es das {wierige Vor- haben verlangt, ist die Mitwirkung einer archäologiswen und künstlerisden Kommission in Anspru genommen worden. Der Unter- richts-Minister hat das edle Vorhaben mit Beifall aufgenommen, und bereits ist die Unterstüßung des General-Direktors Senators Fiorelli gesichert, welcher, immer seines Campanien eingedenk, voll Freude demselben einen Vortheil aus jenem Pompeji erwachsen sicht, welches das Hauptfeld seiner Forshungen und Studien gewesen ist. Von der Kommission, welcher volle Freiheit gelassen wurde, ist folgendes Pro- gramm aufgestelt worden: Am ersten Tage wird sich im Weicbilde Pompejis, und zwar auf dem noch nit ausgegrabenen Terrain cin Cirkus mit Bahamauer (spina), Zielsäulen (meta) und Ablaufs{hranken{carceres) erheben, in welhem ein Wagenrennen mit Bigen stattfindet. In dem Aufzuge vor den Wettspielen wird der Kaiser fiauriren, der, umgeben von seinem Gefolge von Senatoren, Rittera, Beamten und Präto- rianern, in seiner Loge Plaß nimmt. Die verschiedenen Rennclubs mit den betreffenden Farbea nehmen an den Rennen Theil, auch die Kunstreiter (desultores) werden nit fehlen. Darauf wird die Stadt besucht, wo verschiedene Kaufläden in den ursprünglichen Zustand ver- sett werden, in welhen Speisen und Getränke in antiken Gefäßen ver- abfolgt werden. Am zweiten Tage wird ein Hochzeitszug {ih vom Hause des Cornelius Rufus nah der Wohnung des Bräutigams in der Mercurstraße begeben. Später bewegt sib ein Leichenzug vom sogenannten Hause des Faun nach dem Herkulancrthore. Jn der Zwischenzeit finden Ausgrabungen an verschiedenen Punkten Pom- pejis ftatt. Der dritte Tag bringt Gladiatorenspiele im Amphi- theater in Gegenwart deszKaisers; Aufzug der Fechter in der Arena ; Kämpfe derselben in? Paaren und in Abtheilungen, wobei auch Gladiatoren zu Pferde auftreten. Abendlihe Heimkehr des Kaisers unter Fackelbeleuchtung. Bei allen Darstel- lungen werden die antiken Formen auf das Genaueste nabgeahmt werden. Die Kostüme werden jene Mannich- faltigkeit der Formen und Farben aufweisen, welche si aus den alten Schriftstellern und Denkmälern ergiebt. Der Ver- tauf von Speisen und Getränken in den wieder in den antiken Zu- stand verseßten Tabernen findet während aller drei Tage statt. Die Musikinstrumente werden gleichfalls antike Form haben und genau den meist in Pompeji selbst gefundenen nacgebildet sein. Die Musik wird speziell für diesen Zweck geschrieben werden.“

Die erste Wiederholung der „Walküre“ von Richard Wagner fand am Sonntag im Königlichen Opernhause unter eben so glüdliwen Auspicien wie die glänzende erste Aufführung an dieser Stelle statt. Acußerlich unterschied sich das Haus in keiner Beziehung von dem ersten Aufführungsabend: Dieselbe Fülle des Parquets und aller Ränge, dieselbe feierlidbe und gehobene Stimmung waltete überall, und ähnlihe Beifallsstürme und Ovationen galten den zu {öner Einheit zusammenwirkenden Künstlern auf der Bühne und dem Orchester wie dea Manen des erfiadungsreichsten Dichter-Komponisten. Die einzelnen Nollen kefanden sib mit einer Ausnahme im Besiße derselben Kräfte wie am ersten Abend. Nur den Wotan sang am Sonntag Hr. Krolop an Stelle des Hrn, Beß Man weiß, welche fröhlibde und reiche Sangesgabe diesem Künstler beschieden it und er hat redlich gear- beitet, um der großen Aufgabe, die ihm gestellt war, gerecht zu wer- den. Aber die Kraft {hien doch nicht an allen Stellen dem guten Willen zu entsprehen, und das kann nit verwundern, two ein Vergleich mit der umfassenden, jeder Anforderung gewabsenen Stimme des Hrn. Beß so nahe liegt. Jedenfalls hat die Aufführung ia ihrer Gesammtheit kaum etwas an ihrer großartigen Wirkung eingebüßt. Ganz vortrefflih bewährte sich wieder die Stimme der Fr. von Voggen- huber, die fo glodenhell, so rein, voll und kräftig lang, wie nur in den besten Tagen; überaus wirkungsvoll war au) wieder das heldenhafte A und der solchem Spiel entsprechende Heldengesang des Hrn. Niemann.

__ Der VBarrière-Gondinetshe dreiaktige Schwank „Tête de Linotte“, welchen Hr. Direktor Emil Neumann unter dem Titel » Zerftreut ins Deutsche übertragen und für die von ihm geleitete Bühne des Residenz-Theaters eingerihtet bat, hat bier bei der erstmaligenAufführung, am Sonnabend, denselben großen Heiterkeitserfolg gehabt wie in Paris, Der Vorwurf basirt freilich auf ziemlich bedenklichen Vorausseßungen, und auch der ganze Verlauf der Hand- lung deckt mancherlei Lokerheiten auf (es handelt sich nâmlich um ein Paket Liebesbriefe, welche die junge, sehr an Zerstreutheit leidende Frau Champanet von dem Sekretär ihres bejahrten Gatten erhalten und in die Hände des Letzteren ge- rathen glaubt, obglei sie ihnen selbst in ihrer Kopflosigkeit den sichersten S in ibrem Busen gegeben hat, wo sie fie erst am Schluß des chbwanks entdeckt), aber èas Ganze ist fo erheiternd, mit anderen Motiven fo geshickt und fesselnd verwickelt, daß ein unterhaltendes, wenn auch manchmal sehr stark ins Possenhafte aus- artendes Stück herauskommt. Für Prüde ist dergleichen allerdings nit bestimmt, und man darf weder dabei vergessen, wo dasselbe das Licht der Lampen erblictt hat, noch daß der Geschmack füc das feinere Konversations\ück dort ebenso bedenklich gesunken ift wie anderswo. Der Schwank wurde übrigens, von Einzelnem abgesehen, recht gut ge- geben. Der höchst originelle zweite Akt, der ih durch drei Stock- werke cines Hauses abspielt, erfordert allerdings noch einen flotteren Zug, um über manche Unwahrscbeinlichkeiten hinwegzutäuschen, in- dessen wird sich das bei den Wiederholungen, deren der Novität gewiß noch eine große Zahl beschieden sind, von selb machen. In der Rolle des Champanet führte sich als Gast Hr. Anton Anno, der zukünftige Leiter der Bühne und wohlberufene Charakter- darsteller, äußerst vortheilhaft ein und gewann si sofort die Sym- pathien des Publikums. Der joviale Hr. Pansa war als

humorvoller Lebemann Grimoine sein würdiger Paritner während Frl. Bünau die ziemlid \{wierige Titelrolle dex Zerstreuten (Céleste Champanet) nicht f}o ret überzeugend und frei genug gab. Auch Fr. Genée hat (was \ich [eider nit verhehlen läßt) mit der Wahl der Rolle der Fr. Grimoine keinen glüdliden, ihrem Naturell entsprehenden Treffer gezogen Vorzüglih gab Hr. Haack in Maske und Spiel den feurigen, vere liebten Portugiesen. Hr. Wallner (Sekretär Carpiquel), Frl. Hagen (Modistin Olympia) und Frl. Hocke (Cécile Champanet) vervoll, ständigten das trefflihe Ensemble, das wie {on gesagt, bei der vor- ausfihtlihen großen Anzahl von Wiederholungen auch ein immer flotteres werden dürfte. Das ausverkaufte Haus spendete allen Darstellern vielen Beifall und ehrte auch Hrn. Direktor Neumann am Schluß mit einem Hervorruf.

_ Das Belle-Alliance-Theater war an den beiden Ofters feiertagen s{on lange vor Beginn der Vorstellung ausverkauft. Die Herren Thomas und Philipp sowie Frl. Heßling als Darsteller der Hauptrollen der Posse „Unruhige Zeiten“ wurden mit Beifall über, \chüttet. Hr. Philipp war für den plößlich erkrankten Hrn. Blente als Wilhelm Lauschke eingetreten und zwar mit vielem Glü. Mor- gen giebt Hr. Blencke die betreffende Rolle wieder.

Im Krollschen Theater veranstaltete Fr. A malie Joachim nach längerer Pause gestern wieder ein Concert und hatte sih diesmal die Mitwirkung der Pianistin, Frl. Marie Bruno und des Violin-Virtuosen Hrn. Tivadar Nacèz gesichert. Die Concert- geberin brachte zahlreiche Lieder von Schubert, Shumann, Brahms X. mit der ihr eignen Originalität der Vortragsweise, gefühlêwarm und mit innigem Verständniß zu Gehör; außerdem sang die Künstlerin eine Arie aus Glucks „Alceste®“ ganz vortrefflich und errang mit ihren reihen und {önen Gaben allseitigen Beifall. Hr. Tivadar Nathèz, dessen ausgezeicnete Leistungen an dieser Stelle {on früher gebührend hervorgehoben wurden, fpielte cin Violin-Concert(G-mol1) vonMarBrug, welches dem Künstler Gelegenheit gab, seine volle tehnische Meister- schaft zur Geltung zu bringen, ohne daß darunter der musikalische Vortrag irgendwie zu leiden hatte; ferner hörten wir von ihm eine Glegie von H. W. Ernst und Schumanns , Abendlicd“, während die eigene kompositorishe Kraft des Künstlers in einigen rhythmis ori- ginellen Tanzweisen den Hörern vorgeführt wurde. Frl. Marte Bruno, welche eine Rhapsodie von Brahms und Variationen von Mendelssohn vortrug, erwies sich aufs Neue als eine trefflich ac\culte und durgebildete Pianistin, der es auch an Inrigkeit und Wärme des Vortrags wie an naiver Empfindung nicht fehlt.

Concerthaus. Auf dem Programm des morgigen Sympbonie- Abends steht die C-moll-Symphonie von Beethoven. Am Freitag veranstaltet Hr. Hof-Musikdirektoc Bilse den leßten Wagner-Abend, am Sonnabend den letzten Becthoven-Abend. Am 30. April findet das leßte Concert statt.

Literarische Neuigkeiten und periodische Schriften,

Von den Besonderen Abdrucken aus dem „Deutschen Reihs- und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger“: Deutsche Reichs- und Preußische Landesgesetze, 1883, sind im Verlage der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt (Berlin SW., Wil- helmstraße Nr. 32) erschienen:

Nr. 1. Geseß, betr. die Krankenversicherung der Ar- beiter, vom 15. Juni 1883. (0,30 6)

Nr. 2. Geseß, betr. die Abänderung der Gewerbeordnung, vom 1. Jult:1883, (0,20 O)

Nr. 3. Gefeße über die allgemeine Landesver waltung vom 30. Juli 1883, und die Zuständigkeit der Verwaltungs- und Verwaltungsgeritsbehörde, vom 1. August 1883. (0,80 M)

Nr. 4. Gesetze, betr. die Zwangsvollstreckung in das un- beweglihe Vermögen, vom 13. Juli 1883, und die Gerichtskosten bei Zwangsversteigerungen u. |. w. (0,70 ()

Nr. 5, Anweisung der Königlich preußischen Minister des Innern und für Handel und Gewerbe zur Ausführung des Gesetzes vom 15, Juni 1883, betr. die Krankenversicherung der Arbeiter, vom 26. November 1883, (0,30 M)

Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes. 1884, Ill. Heft. Inhalt: Abhandlungen : Sacliche Würdigung der in Deutschland ertheilten Patente. Klase 60. Regulatoren. Von Dr. R. Proell in Dresden. Berichte über die wirthschaftlihe Lage der deut)chen Industrie. Die wirthschaftliche Lage des Maschinenbaues Von E. Blum, Direktor der Berlin- Anhalt, Maschinenbau-Aktien-Gesellshaft Beriin-Moabit. Hierzu der Sißungsberibt vom 3. März 1884, Inhalt: Vereinsnach- rihten. Fortschritte auf dem Gebiete der Kraftmessung und ins- besondere des Wägens in den Vereinigten Staaten. Ueber drei tene Ornamentformen. Ueter Verwendung von Schwamm- avsauen.

__Milcch- Zeitung. Nr. 15, Inhalt: Wie foll eine zweck- mäßige landwirthschaftliche Buchhaltung beschaffen sein? Von Ed- mund Kkapper. (Fortsetzung). Erklärung. Ansteckende Haut- thierkrankheiten. Großbritannien. Auftreten von anfsteckenden Haus» thierkrankheiten bei dem na England eingeführten Vieh. Deuts- land. Entschädigung betr. Verluste infolge von Schutzimpfung von Lungenfeuhe. Allgemeine Berichte. Zum Molkereibetriebe in Schleswig-Holstein. Buttermarkt in Cork. Erfahrurgen ia der Praxis. Einmachen von Grünfutter. Kälbermast mit abgerahinter Milch. Laktina. Verschiedene Mittheilungen. Deutschland. Gesetz betr. Ausübung des Hufbeschlag-Gewerbes. Trichinosis nah Genuß von amerikanischem Schweinefleisch und Spe Verfäl- {hung von amerikanischen Molkerei-Produkten. Großbritannien. Uebertragung von Krankheiten dur Felle. Geheimmittel auf milchwirthscaftlihem Gebiete, Italien. Einfuhr von hollän- dishem Vieh nah Italien. Literatur. Die Alpenwirthschaft und ihr Betrieb. Mittheilungen des Egerländer Thierzuht-Vereins. Das Angler Vieh und die Viehzucht in Angeln. Sprechsaal. Vier Kälber. Centrifugenmilh für Kälber. Safran. Einspännige Mähmaschine. Selbsttränker. Ausbeute beim Separatoren- betriebe. Asbest-Feuerschußplatten zur Bekleidung von Milch- tran8portkannen. Unterrihtswesen. Lehrmeierei im landwirth- schaftlichen Kreisverein Dresden Heinrihsthal. Personalien.

Die gefiederte Welt. Zeitschrift für Vogelliebhaber, -Züchter und -Händler. Nr. 15. Inhalt: Éingabe der ,Schweizerischen ornithologishen Gesellsbaft“ an den internationalen Ornithologen- Kongreß (Scbluß). Eine Sc{hwanengeshihte. Der Wander- falk im Frei- und Gefangenleben. Freuden und Leiden bei der Stubenvozelzuht (Fortseßung). Briefliche Mittheilungen. An- fragen und Auskunst. Aus den Vereinen: Wien, Nizza, Leipzig. Bücher und Striftenshau. Briefwech{s\el. Anzeigen. :

Isis. Zeitschrift für alle naturwissenschaftlichen Liebhabereien. Nr. 15. Inhaît: Zoologie: Ueber das Verfahren der Auf- stellung und Behandlung von Alkoholpräparaten (Scwluß). Meine vorjährige Raupenzuht (Fortseßung). Die Zut der Gespenst- eule (Mania Maura) aus dem Ei. Botanik: Fusien im freien Lande. Anregendes und Unterhaltendes: Eine Fahrt dur den Kamp der Provinz Buenos2-Aires. Raupenkalender. Reisen und Forschungen. Nachrichten aus den Naturarstalten : Hamburg. Jagd und Fischerei. Anfragen und Auskunft. Thiermarkt. Berichtigung. Anzeigen.

Redacteur: Niedel.

Verlag der Expedition (Sch{ olz). Druck: W. Elsner. Fünf Beilagen (eins{ließlich 2 Börsen-Beilagen). (471)

Berlin:

zum Deutschen Reihs-Auz

M D,

Erste Beilage

Berlin, Dienstag, den 15. April

eiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

S884,

Inserate für den Deutschen Reihs8- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels-

register nimmt an: die Königliche Expedition | 1. Steckbriefe nnd Untersuchungs-Sachen.

des Deutschen Reihs-Anzeigers nund Königlich Preußischen Staats-Anzeigers : Berliu SW., Wilhelm-Straße Nx. 32, M

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete.

4. Verloosung, Amortisation , Zinszahlnng n s. w. von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

9. Industrielle Etablissements, Fabriken nnd Grosshandel. . Verschiedene Bekanntmachungen.

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Juvalidendauk“, Rudolf Mosse, Haasensteiu & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen - Bureaux.

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. Literarische Anzeigen. . Theater-Anzeigen. | In der Börsen- beilage.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

[17790] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Otto Fuerle, welcher flüchtig ist, ist die Untersucbungs- haft wegen wiederholten Betruges und Unter- {{lagung in den Akten U. R. I. 258. 84 verhängt.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuhungs-Gefängniß zu Alt-Moabit 11/12 abzuliefern.

Berlin, Alt-Moabit Nr. 11/12 (NW.), den 9. April

1884. Der Untersuchungsri{ter bei dem Königlichen Landgericht I. Loewe.

Beschreibung : Alter 30 Jahre, geb. 14./10. 53 zu Oderberg, Größe 1,65 m, Statur „¿drungen, Haare dunkelblond, Stirn hoch, Bart dunkelblonder kurzer Vollbart, Augenbrauen blond, Augen grau, Nase etwas dick, Mund gewöhnli, Zähne gut, Kinn rund, Gesicht rund, Gesichtsfarbe bräunlich, Sprache deuts, englisch und französis.

[17793] Stec{brief.

Gegen den unten beschriebenen Schuhmacher Her- mann Grams aus Berlinchen, welcher flüchtig ift, ist die Untersubungshaft wegen Vergehen gegen 8. 259 R. St. G. B. verhängt.

Cs wird ersuht, denselben zu verhaften und in das Gericbtsgefängniß zu Berlinchen abzuliefern.

Berlinchen, den 4. April 1884,

Königliches Amtsgericht.

Beschreibung. Alter 31 Jahre, Statur mittel, Haare blond, Bart Schnurrbart, Augen blau, Kinn rund, Gesicht hager, Gesichtsfarbe gesund, Geburts- ort Schloppe.

[17786] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Bäcker und Wirth Jakob Feister von Neuenbürg, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen eines Verbrechens des betrüglihen Bankerutts §. 209 Ziffer 1 der Konkurs-Ordnung verhängt.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amtsgerichtsgefängniß zu Tübingen abzuliefern.

Tübingen, den 9. April 1884.

Der AAR E E dem K. Landgerichte :

igel, Beschreibung: Alter 40 Jahre, Größe 1,72 m, Haare dunkelbraun, son etroas grau, Bart brauner Bollbart, Gesichtsfarbe gelblich.

[17791] Stekbrief3-Erledigung. j Der gegen den Steindrucker (Arbeiter) Paul Carl Theodor Hertler wegen wiederholten \ch{chweren Diebstahls unter dem 28. Januar 1884 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 7. April 1884. Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I. : Fatken.

[17789] Steckbriefs3 - Erledigung.

Der gegen den Maschinenarbeiter Joseph NRohr- bah wegen Urkundenfälshung unter dem 20. Februar 1884 erlassene Steckbrief ist durch dessen Ergreifung erledigt.

Berlin, den 9. April 1884.

Der Untersucbhungsrichter des Königlichen Landgerichts I. : Bailleu. [17792]

Der hinter den Maurerpolier Friedri Louis Schröter, geboren am 13, Juli 1838 zu Groß- Reutschen, unterm 15. November 1883 sub Nr. 51 996 in den Akten T. IV, B. 506/83 wegen wissentlichen Meineides erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Berlin, den 3. April 1884.

Königliche Staatsanwaltschaft I.

[17787] Stecktbriefs-Erledigung.

Der unterm 23. Oktober 1882 hinter die Näherin Marie Caroline Rohrbeck aus Teutenwinkel in Meklenburg - Schwerin erlassene Steckbrief (Stück Nr. 45 912 de 1882) ift erledigt.

Altona, den 10. April 1884.

Der Erste Staatsanwalt.

[17794]

Der gegen den Arbeitersohn Gustav Emil August Grabert wegen Diebstahls unter dem 19, März 1884 erlassene Steckbrief it erledigt.

Oranienburg, den 8. April 1884.

Königliches Amts3gericht.

[17966]

Der hinter den Kaufmann Fr. Arthur Schuabel aus Loebichau, zuleßt beim C Julius Klausmann zu Dominium Hansdorf bei Sagan, er- lassene Steckbrief vom 29. März d. F. wird hier- durch zurückgenommen.

Sagan, den 10. April 1884.

Königliches Amtsgericht.

[17788] Königl. Landgericht Ravensburg. Um Mittheilung des Aufenthalts 1) des Zimmermanns Johann Georg Göß von BVöttingen, Oberamts Münsingen, 2) des Bäkers Michael Ehrhard von Sommerach in Bayern,

« 3) des Meßgers Gustav Manchen von Herischdorf in Preußen, welche als Zeugen zu vernehmen sind, wird ersucht. Den 7. April 1884. Der Untersuchungsriter : (Unterschrift.)

[15674] : Ladung.

Der Lotteriecollecteur Joel Werber, 32 Jahre alt, zu Hamburg, dessen Aufenthalt unbekannt ift, und welchem zur Last gelegt wird am 20. November 1883 durch Zusendung einer Aufforderung zum Spielen in der Hamburger Lotterie den Verkauf von Loosen zu einer auswärtigen im preußischen Staate nicht zugelassenen Lotterie versucht zu haben, Vergehen gegen die Verordnung vom 5. Juli 1847 und §8. 43 des Strafgeseßbubs, wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst

auf den 4, Juni 1884, Vormittags 9 Uhr, vor das Königlide Schöffengeriht zu Altenkirchen zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unent- \culdigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden.

Alteukirchen, den 27. März 1884.

: Wirges, c. Gerihts\chreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[7028]

Ladung. Der Swneidergeselle Georg Friedrich Lauriuat, 23 Jahre alt, zu Leipeningken, Kreis Insterburg geboren, dessen Aufenthalt unbekannt ift, und welchem zur Last gelegt wird als Ersatreservist I, Klasse im Mai v. Is. ausgewandert zu sein, ohne von seiner bevorftehenden Auswanderung der Militär- behörde Anzeige erstattet zu haben, Uebertretung gegen S. 360 ad 3 Str.-G.-B., wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts bierselbst auf den 15. Mai 1884, Mittags 12 Uhr, vor das Königliche Scböffengericht hieselbst, Zimmer Nr. 11, zur Haupt- verhandlung geladen. Auch bei unents{huldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten werden. Justerburg, den 6. Februar 1884, (Unter- \c{rift) Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

- 39 Pf - 4 (1782) Swangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Tempelhof Band 13 Nr. 619 auf den Namen des Kaufmanns Richard Scherer ein- getragene, hierselb in der Möêckernstraße Nr. 66 belegene Grundstück

am 30. Juni 1884, Vormittags 9} Uhr, vor dem unterzeichneten Geriht an Gerichts- stelle in der Jüdenstraße Nr. 58, 1 Treppe, Saal Nr. 11, versteigert werden.

Das Grundstück ist mit 11 390 46 Nutungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbucbblatts etwaige Abschäßungen und andere das Grund- tück betreffende Nacbweisungen , sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts\{reiberei, in der Jüdenstraße Nr. 58, Zimmer Nr. 29, ein- gesehen werden.

Alle Realberechtigten werden aufgefordert , die nicht von selbst auf deu Ersteher übergehenden An- sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige- rungsvernierfs nicht hervorging, insbesondere der- artige Forderungen von Kapital, Zinfen, wieder- kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver- steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebois nicht berücksictigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksictigten Ansprüche im Range zurücktreten. l

Diejenigen, welche das Eigenthum dcs Grund- füds beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Ver- fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt.

Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 30. Juni 1884, Mittags 12 Uhx, an Gerichtsstelle, in der Jüdenstraße Nr. 58, 1 Trepve, Saal Nr. 11, verkündet werden.

Berlin, den 31. März 1884.

Königliches Amts3geriht T. Abtheilung 51.

[17825] _ Salzuflen. Dur Beschluß vom heutigen Tage ist die Zwangsvollstreckung in das dem Meßger Heinrih Krumme in Salzuflen gehörige Wohn- haus Nr. 177 daselbst nebst Düngstätte und Hof- raum verfügt.

Die öffentliche Versteigerung erfolgt beim hiesigen Amtsgerichte I. auf Zimmer Nr. 2 in dem auf

Mittwoch, den 21, Mai 1884, Vormittags 109 Uhr, E

angeseßten Subhastationstermine, in welchem zugleich Eigenthums- und s Rechte an den Immo- bilien bei Strafe des Verlustes gegenüber dem neuen Erwerber, ingrofsirte Ansprüche unter demselben Rechtsnachtheile und bei Meidung der Nichtberück- fidtlguna in dem Vertheilungsverfahren, sonstige Ansprüche auf abgesonderte Befriedigung aus dem Versteigerunaserlöfe bei Strafe des Aus\{lu}ses an- zumelden und zu begründen sind.

. Familien-Nachrichten,

Taxe und Verkaufsbedingungen, sowie Auszüge aus dem Saalbucbe, dem Hypothekenbuche, dem Brandkataster, der Gebäude- und der Grundsteuer- rolle liegen vom 15. April 1884 an auf der Ge- rits\chreiberei I. hierselbst zur Einsicht aus und können gegen die Gebühr absch{riftlich von derselben bezogen werden. L

Salzuflen, den 25. März 1884.

Fürstlihes Amtsgericht. T. gez. Bröffel. Beglaubigt: Ebert, Gerichtsschreiber.

[17829] In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung der auf den Scbuster August Plügge verlafsenen Büdnerei Nr. 75 zu Lübtheen, wird zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vornahme der Ver- theilung Termin auf den 3. Mai 1884, Vormittags 11 Uhr, angeseßt. Einsiht des Theilungsplanes und der Rechnung des Sequesters ist eine Woche vor dem Termine gestattet. Lübtheen, 7. April 1884, Großherzoalihes Amtsgericht. Beglaubigt: A. Laubinger, A.-G.-Akt.

[17828]

In dem Verfahren, betreffend die Zwangsver- steigerung des zum Nachlasse des wailand Drögeköpers Friedrih Adolph Heinrih Sahmkow hieselbst früher gehörigen, allhier an der Weißgärberstraße auf der Südseite sub Nr. 752 belegenen Wohnhauses ist zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vor- nahme der Vertheilung ein Termin auf

Montag, den 28. d. M., Morgens 11 Uhr, im Amtsgerichtsgebäude, Zimmer Nr. 7, hieselbst anberaumt, und werden die bei der Zwangsversteige- rung Betheiligten dazu mit dem Bemerken geladen, daß ver Theilungéplan zu ihrer Einsicht auf der Gerichts\chreiberei niedergelegt ist,

Rosto, den 7. April 1884. i; Großherzoglich I SEvzeinsches Amis- gericht.

?Zür Beglaubigung: E. Blanck, A.-G.-Aktuar.

[46469] Aufgebot.

2 Die Wittwe Elvira Springer, geb. Seelheim, in Buckau, und

2) der Kaufmann Carl Stange in Magdeburg, als Vormund der minorennen Geschwister Loose daselbst, i

haben das Aufgebot folgender verloren gegangener Sparkafssenbücber der hiesigen Sparkasse:

ad 1 Nr. 8704B., ausgefertigt für die Wittwe

Elvira Springer über 94 4 63 -, ad 2 Nr. 54 741 B., ausgefertigt für die minorennen Therese, Lina und Hedwig Loose über 50 4 4 S beantragt. Die Inhaber der Sparkassenbücher werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 9. Mai 1884, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Domplatz Nr. 9, Zimmer Nr. 1, anberaumten Aufgebotstermine ihre Nechte anzumelden und die Sparkassenbücher vorzu- legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben er- folgen wird. :

Magdeburg, den 12. Oktober 1883,

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 1V a. [10797] Aufgebot. :

Die Sparkasse des Schlawer Kreises hat das Aufgebot eines von dem Kaufmann Wilhelm Moll zu Schlawe auf die Wittwe Blasendorff daselbst ge- zogenen, von dieser acceptirten, an die Ordre des Seilermeisters Ludwig Lübcke daselbst gestelten und von diesem der Kreissparkasse zu Schlawe indossirten nah drei Monaten zahlbaren Wechsels über 3000 4 vom 21. November 1881, welcber seit dem 21. August 1882 verschwunden fein soll, beantragt. Der Jn- haber des Wechsels wird aufgefordert, spätestens in dem auf

den 25, September 1884, Mittags 12 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf- ebotêtermine seine Rechte anzumelden und die Ur- unde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Wechsels erfolgen wird.

Schlawe, den 26. Februar 1884.

Königliches Amtsgericht.

[54734] Aufgebot. Im Hyp.-Buche für Steinsberg Bd, Il. S. 899 ist auf Grund Kaufs vom 26. Juli 1817 unter dem Datum: 19, Oktober 1838 für den Kgl. Land- gerihts-Assessor Seyberth in Amberg auf Besitzun- gen der Gütler8eheleute Simon und Anna Riederer s, Nr. 21 in Steinsberg ein Kapital zu fünfzig ulden 50 Fl. eingetragen. Auf Antrag der genannten Besißer ergeht hiemit die Aufforderung, allenfallsige Ansprübe auf die be- zeichnete Forderung innerhalb sechs Monaten, \pä- testens am Termine vom Samstag, den 5. Juli 1884, : Vormittags 8 Uhr, hierorts anzumelden, widrigenfalls die Forderung für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht werden wird. Regenstauf, den 11. Dezember 1883. Der Kgl. Amtsrichter. gez. Hofmann. ae Beglaubigung :

Das Wohnhaus ift zu 3100 A bei der Landes- brandkafse versichert.

[5527]

Auf Antrag des Lokomotivführers Wilhelm Reichel zu Geeftendorf wird bezüglih der Sparkassenbücher der Geestemünde-Geestendorfer Sparkasse Nr. 6126 und Nr. 6664 das Aufgebot erlassen. Die Inhaber dieser Urkunden werden aufgefordert, ihre Rechte spätestens in dem auf Mittwoch, 7. Mai 1884, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termine unter Vorlegung der Urkunden anzumelden, widrigenfalls die Kraftloserklärung jener Urkunden erfolgen wird. Geestemünde, 19. Januar 1884. Königliches Amtsgericht. III. Barckhausen.

LRonE) Aufgebot.

Auf Antrag von Johann Heinrich Groß Wittwe, Johanne Margarethe Eleonore, geb. Borcherding, hierselbst, wird der unbekannte Inhaber des auf den Namen des verstorbenen Ehemannes der Antrag- stellerin ausgestellten Dokuments über die Erb- begräbnißstelle Nr. 267 auf dem Begräbnißplate außer dem Buntenthore hiermit aufgefordert, dies Dokument unter Anmeldung seiner Rechte auf dass selbe svätestens in dem hiermit auf Dienstag, den 23. September 1884, Nachmittags 4 Uhr, unten im Stadthause, Zimmer Nr. 9, anberaumten Aufgebotstermine dem Gerichte vorzulegen, widrigen- falls dasselbe für kraftlos erklärt werden wird. Vremen, den 15. Januar 1884, Das Amtsgericht.

gez. Blendermann. :

Zur Beglaubigung: Stede, Gerichts\{reiber.

[2379] Das Königliche Amtsgeriht München L., Abtheilung A. für Civilsachen, hat am 9. Januar 1884 nachstehendes Aufgebot erlassen :

Am 7. Oktober 1883 sind in Folge Einbruchs- diebstahls im Pfarrhause zu Maria Rain, K. B. A. Kempten, folgende daselbs in Verwahrung ge- wesene Werthpapiere abhanden gekommen. L. Bayerische Staats-Obligationen : Die 4°/oigen Eisenbahnanlehens-Döligationen Ser. Nr. 5970 Kat. Nr. 149241 zu 2000 (A vom 1. August 1879, Ser. Nr. 286 Kat. Nr. 28566 zu 500 A vom 1, Auguft 1879, Ser. Nr. 1988 Kat. Nr. 99357 zu 1000 M vom 1. Oktober 1876, Ser. Nr. 431 Kat. Nr. 107743 zu 200 Æ vom 1. Oktober 1876, sämmt- lich vinculirt als Eigenthum der kath. Kirchenstif- tung Maria Rain, ferner eine 4%ige Cisenbahn- anlehens-Obligation Ser. 394 Kat. Nr. 98479 zu 200 vom 1 Oftober 1876 und eine Obligation des 4°/aigen allgemeinen Anlehens vom 1. Mai 1882, Ser. Nr. 231 Kat. Nr. 57550 zu 200 K, beide vinculirt als Eigenthum der Wertachbrückstiftung Maria Rain, endlich eine 4’/cige Grundrenten-Obli- gation vom Jahre 1850 zu 1009 Fl. Nr. 17158/23406, vinculirt auf den Namen der Kultusftiftung Maria Rain; Ix. Pfandbriefe der bayr. Hypotheken- u. Wechsclbauk zu 4°/9:

Litt, Q. Ser. XI1X) Nr. 41807 zu 500 A Lätt. J. Ser. XVII. Nr. 90718 zu 100 Æ, beide vinculirt auf die Pfarrkircenstiftung Maria Rain, Litt. 6, Ser. XIX. Nr. 42541 zu 500 M, vinculirt auf die kath. Kultusftiftungen Maria Rain, Litt. G. Ser. XX. Nr. 44924 zu 500 #, vinculirt auf die Kaplanei- stiftung Maria Rain;

LEL. Pfandbriefe der süddeutshen Boden-

credit-Bank :

Ser. X. Litt. L, Nr. 112308 zu 100 M zu 439% und Ser. XXVI. Litt. K. Nr. 519710 zu 200 zu 4%, beide vinculirt auf die Kapellenstiftung Bahtel. i

Auf Antrag der kath. Kirchenverwaltung Maria Rain wird daher der Inhaber aufgefordert, \pä- testens im Aufgebotstermine

16. September 1884, Vormittags 9 Uhr, : im Geschäftszimmer Nr. 19/T. hiesigen Gerichts seine Rechte anzumelden und diese Werthspapiere vorzu- legen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird.

München, den 11. Januar 1884.

Der geschäftsl. Kgl. Gerichts\creiber : Hagenauer.

ate Aufgebot.

Der Gutsbesißer Theodor von Raabe in Gogolewo hat das Aufgebot des ihm angeblich verloren ge- gangenen, noch auf 4625 4 25 - gültigen Aus- zuges aus dem Depositen-Conto bei dem Darlehns- verein zu Mewe, Eingetragene Genossenschaft, vom 1, Januar 1881 beantragt.

Gs ergeht deshalb an den Inhaber der Urkunde die Aufforderung, spätestens in dem auf

den 8. Zuli 1884, Vormittags 11 Uhr, Zimmer Nr. 6, anstehenden Aufgebotstermine feine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Mewe, den 1. Dezember 1883.

Königliches Amtsgericht. Salomon.

öller, K. Sekret.