1905 / 11 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 13 Jan 1905 18:00:01 GMT) scan diff

telative Regenarmut der deutschen Flachküften vor. der Abhandlung wird nahgewiesen, daß die allgemein verbreitete An-

iht, wonoch die Küsten regenreicher sein sollen als

liegende

an der deutshen Küste der Fall ist, dann zeigt fi,

regenärmer sind als das dahinter liegende Binnenland. Folgente Druckwe1ke wurden überreidt :

Hoff das erste Heft einer zus2mmenfassenden

Salzblaaerungen.

die Veröffentlihungen des Königlichen Meteorologiscen

Ergebnisse der meteorolouishen Beobachturgen in Potsdam im Jahre Ergebnisse der Beobachtungen an den Berlin 1904. In der an demselben Tage unter dem Vorsig ibres Sekretars rrn Diels abgehaltenen Siktung der philosophisch-historischen

1901. Berlin 1904, und: Stationen II. und I[l. Ordnung im Jahre 1899.

Bionerland, nur für ansteigentes Celände gilt über Beotachtungen eines hinreicbend dichten Nepes verfügt, wie dies daß Flachküsten

durch Herrn van't Darstellung seiner in

den S.-B. mitgeteilten Untersuhungen zur Bildung der ozeaniichen Braunschweig 1905, und durch Herrn von Bezold

In

tas dahinter Wenn man

Instituts über

vinzen gültigen

Fahrräder, mit Auss{luß Nadfahrkarten auf Maßgabe, daß die Pflicht d bestehen bleibt, daß die ausge

Auf der Tagesordnung der gestrigen Sitzung der Stadt- terstattung des Stadiv. Reimann über

effend den E os fünf städtishen Straßen- a

verordneten stand die Berich die Vorlage, bet1 babnlinien,

Berlin, den 13.

Die Minister des Innern und der öffentlichen Arbeiten haben ih damit einverstanden erkiärt, daß die Polizeiverordnungen über öffentlichen dahin abgeändert werden,

ahrräâdern auf läßen, soweit erforderlich,

Der Ausschuß

Maunigfaltiges.

ter Motorräder, unbeschränkte Zeit erfolgen darf, mit der er Ecneuerung der Karten für den Fall stellten Karten unbrauhbar geworden find.

Fanuar 1905.

zur Zeit in den einzelnen Pro» den Verkehr mit

Straßen und daß für die Erteilung von

Wegen, zeitung“ zufolge,

München,

die Vorlage in sieben

íÎIn einer umfang- Wremja“ meldet a

meifter Ginödshofer geleitete Orchester mitwirken. Auß eine italienishe Kavelle gewonnen worden. Billette

Warenkause von Tie bei Komitees zu haben.

Cöln, 12. Januar. (W. T. B.) spendete der Lanzrat Ebbinghaus dem Land-

kreis Düsseldorf 103000 Æ für milde Stiftungen.

12. Januar. sammelte fih eine größere Zahl Arbeitsloser auf dem

[lingertorplaße an, do ] : a Menge zu zerstreuen, ebenso, als die Arbeitslosen sih später auf

anderen Plägen wieder zu

St. Petersburg,

»rdem ist auch find außer im des

den Damen des Vorstandes und

Der „Kölnishen Volks

Heute gegen Mittag Send- chußmannschaft, die

(W. T. B.) ch gelang es der S sammeln versuchten. 13. Januar. (W. T. B.) Die „Nowoje

us Täbris von gestern: Die Bodenschwan- Am 9. Januar wiederholten sie sich Morgens

lasse las Herr Dilthey über die Grundlegung der Geistes- | Sißungen einer eingebenten Beratung unterzogen. kungen dauern fort. wissenschaften. Die Grundlegung der Geisteswissenschaften | reichen, dur mehrere Sißungen sich binzießenten Generaldebatte haben | m 9 und Abends um 10 Uhr. Am 11. Januar fand ein Erdbeben bedarf wie die philosopbische Selbstbesinnung überbaupt der | Gegner und un sprecher des Baues städtischer Straßenbahnen noch einmal | #att: ein ziemlich starker Stoß kam Abends um 9, ein stärferer Ausdebhrurg auf alle Klassen von Wissen, sowohl die Wirk- | wie dies hon bei der ersten Beratung der Vorlage im Plenum der Nachts um 2 Uhr. eige ie g S sowie e elung und Fan ma s A Sl Gli N Partedunoen S eacloetung. ie Theorie dcs Wissens hat für die Grundlegung der | prazihterk. Ler uéschuß ka ießlTich die b-iden Nortlinien mi ; 5 . Januar. . T. B. Lebrer- Geisteswissensckaften zunächst zwei Fragen aufzulösen. Natur vissen- | gegen 7 Stimmen angenommen. Dre drei Südlinien fanden mit 11 erc i Donar. (S 6 VEaxy schaften und bistorishe W ssenshaften machen zwei Vorauésegungen: | gegen 3 bezw. 10 gegen 4 Stimmen Annahme. Auch ein Antrag des anstaltung ciner zahlreih besuchten Abendversammlung, in fie nehmen eine vom empiishen Einzellewußtsein unabhängige Be- Stadtverordneten Cassel, diese Südlinien bis zum Stettiner } der ¡eitaemäße Themata besprochen wurden. Als eine gewisse dingung seiner Erfahrungen an und sie seßen voraus, daß unser Bahnhof bezw. bis zum Bahnhof Friedrichstraße zu ver- | Frregung entstand, betraten Schußleute den Saal, um Denken, sofern es in den Formen und nah den Regeln fortschreitet, | längern, wurde mit 11 gegen 3 Stimmen angenommen. | die Anwesenden mit der blanken Klinge zu zerstreuen. Bei spann sih hierüber eine lebhafte | dem hierdurch herbeigeführten Gedräage kamen einige Frauen zu

an die das B. wußtsein der Evidenz geknüvft ist, zu

fübre, welchs dieses vom empirishen Subjeft Unabhänaige erkennbar Die zunächst versuchte Auflösung des zweiten Problems geht aus von der Vergleichung ter loaishen Struktur in den verschiedenen

Wertbestimmung

zu realisieren suchen. Herr W. Schulze legte eine Mitteilung über lit. kláusiíu und das

mache. welche Wi: klichkeitserkenntnis,

Zufammenhängen, Regelge bung

und Zwedsezung sowie

indogermanishe Futurum vor. Kkláusiu «ih Futurum d¿r Wurzel klev „bôren*. Aus der

fitauishen Wortes, der Flerxicn der griechischen

der zweisi' bigen Wurzel annehmen.

lichkeit in den altindischen Desiderativa und in den

wandten [itauiihen Praesentia auf stu wiederkchrt, bestätigt sich der

längst vermutete Zusammenhang der Futur- bildung.

Pars 2 (Davidis Prolegomena et Buss6e) und Vol. animalium ete.

Fol. XVHL isago, en commentarium ed. A. (Michaelis in 11. de partibus ed. M. HayducKk). Berolini boldts Gesammelte Schriften Bd. IIl. unterstüßte Werk J. Karst, Armenisches burg 1909.

In Frank furt a. M. ist, wie „W. T. B.“ meldet, gesiern im Adolf von Reinach, der insbesondere über das

Aster ron 58 Jahren der Geologe Albert ßch dur seine geologishen Forschungen, Taunusgebict, einen Namen gemacht kat, gestorben.

Dem „Staatsanzeiger für Württemberg“ bergische Kultuëministerium angeordnet, daß am Schulen eine Schiller-Feier abgehalten werde.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause von Richard Wagne18 Bühnenfestspiel

lautet: Sieamund:

fa Siene. Die Beseßung Wotan: Herr Bertram

Hunding: Herr Mödlinger ;

Frau Plaichinger; Sieglinde: Fräulein Hiedler; Frida: Frau Goetz ; Hönsch, Lietan - Globig,

Walküren: die Damen Destinn, Verzog,

Parbs, Pohl, Rothauser, Weit. (Anfang 7 Uhr.)

(Der Konzertbericht befindet ih in der Zweiten Beilage.)

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern- haus. 12. Abonnementsvorstellung. Der Ring des Nibelungen. Bühnenfestiviel von Richard Wagner. Grster Abend: Die Waltküre in 3 Akten. Anfang 7 Le,

Neues Operntheater : Geschlossen. l

Sonntag: Opernhaus. 13. Abonnementévorstellung. Der Roland vou Berlin. Oper in 4 Akten. Dichtung und Musik, unter Benußung des gleiche namigen Romans von Wilibald Alexis, von N. Leoncavallo. Deutsch von Georg Droescher. Anfang 7s Uhr.

Neues Operntheater Grillp»rze s Geburtstag

11. Abonnementsvorstellung. König Ottiokars Glück

und Ende. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Franz Grillparzer. Anfang 7# Uhr.

Deuishes Theater. Sonnabend, Abends 7x Uhr: Das Nachtmahl der Kardinäle. Die große Leidenschaft. -

Sonntag, Abends 74 Ubr: Das Nachtmahl der Kardinäle. Die große Leideuschaft.

Montag, Abends 74 Uhr: Masëskerade.

Berliner Theater. Sonnabend: Die Räuber. Anfang 74 Uhr.

Sonntag: . . ., so ich Dir! _Anfang 74 Ubr.

Neontag: Zapfenftreih. Anfang 7 Ubr.

Dienstag: Zum ersten Male: Modell.

Kessingtheater. Sonnabend: Die Frau vom Meere. Anfang Uhr.

Sonntag, Nahmittags 24 Uhr: Rosenmontag. Abends 74 Ubr: Traumulus.

Montag: Traumulus.

Schillertheater. @. (Wallnertheater.) Sonnabend, Abends 8 Ubr: Zum ersten Male: Fuhrmanu Heuschel. Schauspiel in 5 Aften von Eerhart Hauptmann. :

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Johanui®sfeuer. Abends 8 Uhr: Krieg im Frieden.

Montag, Abends 8 Uhr: Fuhrmann Henschel.

N. (Friedrih Wilhelmstädtishes Theater.) Sonnabend, Abends 8 Uhr : Heimg"funden. Weih- nactskomödie in 6 Bildern von Ludwig Anzengruber.

onntag, Nachmittags 3 Ubr: Romeo und Julia. Abends 8 Uhr: Die Stügen der

Betonung des Verba liquida und dem Braudte des Rgveda wird nahgewie*en, daß die auf Sonorlaute endigend-en Wurz-ln ursprünglih im Futurum regelmäßig die

Da die gleihe Flerionëeigentüm-

Es wurden vorgeleat: Commentaria in Aristotelem Graeca.

commentarium

1904 und Wilhelm von Hum- Berlin 1904; ferner das

Nechisbuch I.

zufolge hat das würitems-

9. Mai in sämtlichen

geht morgen als erster Abend „Der Ring des Nibelungen“ „Die Walküre® unter der Leitung des Kapellmeisters Dr. Strauß

einem Wissen

frage“ ist ein

Form

in Porpbyrii

X X11. Pars 2

Straß-

Herr Knaus; ; Brünnkhilde:

Theater des

Frauen.

Frauen.

Der Prophet.

vou Charolais.

. Schônau.

Sonntag und Herkulespillen.

Sonntag,

rektion: Kren u. mittags 4 Uhr:

Gesellschaft.

Alfr. Schönfeld.

úIn der gestrigen Versammlung ent Debatte, nah der die Abstimmung namentlich vollzogen wurde. Die Nordlinien wurden mit 102 gegen 12 Stimmen angenommen, eben- Südlinien mit 97 gegen 17 Stimmen angenommen. \{chußantrag wurde darauf in gleihfalls namentlicher Abstimmung mit, 93 gegen 19 Stimmen angenommen.

Der Verein für Kunst hatte gestern im Architektenhause einen Nießsche-Abend veranstaltet, [ vorbereitet wxr. Die Vortrag:reihe gliederte si in mehrere Teile, die manches Neue und Interessante boten. dem Dichtervbilosophen auch den Musiker famen Tondichter zur Sprace,

falls wurden die Der gesamte Aus

diese abwechselungsreihe Vortrags Die Liederkompositionen Nießsches, die alle den stammen, gerannen zwar größere Bedeutung duch ihren Urheber als tur ibre kfünstlerishe Durhatbeitung; aber im gänzen _brachten das Quartett sowohl wie die beiden Einzelgesänge in ibrer {lichten und warmfühligen Autdrucksweise hervor, als sie (von Charlotte und Hans Haase) mit lebha Die starke Anregung, die Nich Gebiete der Kunst augübte, dihtungen Arnold Mendelssobns denen fi, mit weniger Giüd freilich, warth Walden anschloß. Die stärkste Dichtuncen Nießsch-8 aus, unter denen der ¡hickte Auêwahbl getrcfffen hatte;

eine äußerst ge]chid ] „Also \prach Zarathustra* kamen

Partien aus

Ernstes und auh voll Heiterkeit und : iters Berufung* und das Tanzlied „An den

tistral“; und da der Redner mit scharfer Charafterisierung und er- greifendem Patbos zu sprehen wußte, Wirkungen erzielt.

Vortrage, wie z.

Montag, Abends 8 Uhr: Wallenfteins Lager. Die Piccolomini.

hof Zoologisder Garten.) Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Zu kleinen Preisen: 74 Ubr: Zum ersten Male:

Sonntag, NaHmittags 3 Uhr : Zu halben Preisen: Undine. Abends 74 Uhr: Die neugierigen

Montag (avßer Abonnement) :

Ein Maskenball. Dienstag (15. Vorstellung im Abonnement): Die

| neugierigeu Frauen. ) s Mittwoch: Gastspiel vonNikolaus Rothmühl.

Donnerétag (15. Vorstellung Die ueugierigen Frauen.

Nationaltheater. (Direktion: Hugo Becker. Weinberg8weg 12a—183b.) Sonnabend: Figaros

Hochzeit. i :

Sonntag, Nachmittags: Der Barbier von Sevilla. Abends: Zum ersten Male: Die Zauberglocke.

Neues Theater. Sonnabend: Der Graf

Lustspielhaus. abend, Nachmittags 3 Uhr: Das böse Priuzefechen. Abends §8 Uhr: Der Familieutag.

Residenztheater. (Direktion: RicardAlexander.) Sonnabend, Abends 8 Uhr: Herkulespillen. (Les dragées d’Hercule.) Sdwank in 3 Aften von De Bilhaud und M. Hennequin. Deutsch von

Nachmittags 3 Uhr: Nora.

Thaliatheater. (Dresdener Straße 72/73. Di-

reisen: Max und er große Steru. Gesang und Tanz

und zuleßt 1 mit ihnen ver- | Nießihe musikalisch veiwertet hatten. von diesem ebenso und der Desiderativ- | sophen ein möglichst vielseitiges

D. 20

Fn der Deutschen Kolonial findet am 16. Januar, Ab ftraße 3, ein Diékussionsaben Dr. Sghulte im Hofe referieren wird. kommen.

Zu dem Fest des Vereins zur Speisung armer Kinder und No tleidender, das, wie hon argefündigt, am Mittwoch, den 18. d. M, im Neuen Königli baben Herr und F Programms ihre

Westens. (Kantstraße 12. Bahn-

Clavigo. Abends Die neugierigen

Amelia, oder:

im Abonnement):

(Friedrichstraße 236.) Sonn-

folgende Tage, Abends 8 Uhr:

S&&önfeld.) Sonnabend, Nach- Letzte Kindervorstellung bei fleinen Moritz. ‘Abends 74 Uhr:

geisisprübenden als vielumfirittenen Philo-

reibe in vollem Umfange erreicht.

wurde durch die {hon bekannten Ton- obns und Conrad Ansorges dokumentiert,

Wirkung ging aber ratürlich von den der Vortragende, Dr.EmilGever,

ents 84 Ubr, im Kolonialheim, Schelling- d über Kamerun statt, bei dem Herr

chen Opertheater stattfindet,

rau Anny Hauser für den humoristiscen Teil des Ferner wird das vom Kapell-

titwirkung zugesagt.

Große Ausstattungsposse mit . Kren und

Falle. und der Präsident

der in jeder Hinsiczt glückl:ch So lernte man neben Emanuel vertrat, in Nieysche kennen, die Dichtungen von Der Z=eck des Abends, übergeführt,

wurde dur politische Vereine,

zu geben,

Bild

sc{ziger Jahren ent-

eine Liedkomposit'on von Her- | Hochrufe aus.

neben umfangreichen / n Lieder voll tiefen sprühender Kampfeslust zum

Bern, 12.

wurden ungewöhnlich tiefgehende | ß yreau ersucht

gesellschaft, Abteilung Berlin, russishe und

Herren sind als Gäste will-

Gouverneur über das Verhalten der Polizei beichwert. } der Stadtverordnetenversammlung ein allgemeiner Protest

und der gerihtlihe Weg betreten werden.

Palermo, 12. Januar. Grafen von Turin,

Gegenstand herzliher Kundgebungen. des Kaisers Wilbelm, sich h rief in ganz Italien ein sehr lebhaftes Gefühl von Sympathie und Dankbarkeit hervor. Kaisers ein sehr warmer

diefe zum Abschluß eines von Friedensverhandlungen zu bestimmen.

Gegen zehn Personen wurden verlegt. Das Stadthaupt

Gouvernementélandshaftsamts haben sih bein Ferner wird

überceiht

des

(W. T. B) In Anwesenheit des der Seine Majestät den König Victor des deutshen Generalfonjuls in Neapel, des Ver-

treters Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm, sowie vieler Vertreter des Parlaments, der Minifter Orlando und Majorana und der Bebörden wurde beute der Sarg mit dem Leihnam Crispis aus seiner

interimistishen Rubestätte nah dem nth wo er endgültig beigeseßt wurde.

Pantheon San Dominico Zahlreiche

Neteranen und Vertretungen vieler Städte waren dem

Zuge gefolgt, den die Menge entblöß‘en Hauptes vorüterziehen ließ. Um 1 Ubr nahmittag hielt der Senator Arcoleo im Theater Garibaldi eine Gedächtnisrede auf Crispi. Wetter auf dem prächtig geshmücckten und von einer überaus großen Menge gefüllten Plaße Franceêco

Nachmittags 34 Uhr fand bei herrlichem Crispi die Enthüllung

um fo eber einen günstigen Eindruck | des Standbildes Crispis statt. Der Feier wohnten aues Lisa Goedee, s SAE der Graf von Turin, die Miniîter Orlando und Majorana, ter E UnE ge ragen Nes dw der deutshe Generalkonsul in Neapel, viele Senatoren und che durch jeine Werke auh auf andere | Deputierte und Vertreter von Behörden und Vereinen bei.

Unter Vortrag von patriotishen Weisen dur mehrere Kapellen er-

folgte die Enthüllung. D j Der Graf von Turin war,

Das Publikum bra darauf in er thusiastishe wo er si blicken ließ Der Entschluß Seiner Maj-ftät bei den Festlihkeiten vertreten zu laffen, In Palermo wurde dem Vertreter des Deutschen Empfang duch die Behörden zuteil.

Januar. Das Internationale Friedens- die Friedensgesellschaften der verschiedenen Länder

um Unterstüßung der von der Délégation permanente des Sociétés françaises de la Paix bes{loffenen Petition,

die an die

japanifche Regierung gerichtet werden soll, um Waffen stillstandes und zur Einleitung

(Fortsezung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Erßen

und Zweiten Beilage.)

Sonntag und folgende Tage: Der grofe Stern. Sonntag, Nahmittags 34 Uhr: Charleys Taute.

Bentraltheater. Sonnabend, Nahmittags 4 Ukr: Kindervorstellung. (Halbe Preise. Jeder Erwachsene ein Kind frei.) Däumelinchen. Abends: Ma Saite Sherry. Operette: in 3 Akten von Hugo elir.

Sonntag, Nachmittags: Der Bettelstudent. Abends: Madame Sherry.

NLellegliiancetheater. (Bellealliancestraße 7/8. Direktion: Kren u. Schönfeld.) Sonnabend, Nach- mittags 34 Uhr: Abschiedsvorstellung. Zum legten Male: Frau Holle. Abends 8 Uhr: Lumpaci- vagabundus. (Schuster Knieriem: Josephine Dora.) Sonntag und folgende Tage: Lumpacivaga- bundus.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Die Jungfrau von Orleans.

Trianontheater. (Georgenstraße, zwischen Friedrih- und Unive1sitäts\iraße.) Sonnabend: Die glücflice Gilberte. (Heureuse.) Lustspiel in 3 Aften von Maurice Hennequin und Paul Bilhaud. Anfang 8 Uhr.

Sonntag und folgende Tage: Die glückliche GKilberte.

Konzerte.

Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Kouzert von Else Vetter (Gesang) und Heinz

Beyer (Violoncello). Saal Bechstein. Sonnabend, Abends 74 Uhr:

II. Klavierabend von Frédéric Lamonud.

Becthovensaal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Konzert von Arthur Hartmanu (Violine) mit dem Philharmonischeu Orchester (A. Scharrer).

Pirkus Schumann. Sonnabend, Abends präzise 7} Uhr: X11. Grande Soirée MHigh-Lifse. Galoprogramm. Neue Debuts und die beliebte jugendlide Schulreiterin Fräulein Dora Schu- mann. Mr. Joe Hodgini. Adolfo und Alberto. Mi Daiscy. Miß Emmy Stickney, Amerikas beste Parforce- und Feuecrreiterin. Original-

flaviersvielenden Hund, auf Kommando kräkbenden Hähnen 2c. Die neuesten Schul- und Freihr its- dressuren des Direktors Albert Shumaun. Ferner: Sämtliche Spezialitäten. Zum Schluß: Die große Schumannsche Ausftattungspantomime: Eine Nordlandsreise. Jum Strahl der Mitter- nachtssgnne. Komisch-pbantastishe Pantomime in 7 Aftten. Entworfen und auf das glärzendste in Szene geseßzt vom Direktor Albert Shumann. Sonntag: Zwei Vorftellungen. Nachmittags 32 Uhr (ein Kind frei): Marokko, große Aus- stattunespantomime. Abends 7+ Uhr: Eine Nord- laudsreise. In beiden Vorstellungen: Jau Cler- mont und sämtliche Spezialiiäten.

A S E E P E L E R O A R E Familiennachrihten,

Verlobt: Ludmilla Freiin von der Bor mit Hrn. Fritz Frhrn. von der Bor (Holzbaufen). Frl. Ellen Lübeck mit Hrn. Assistent Dr. med. Peter Bergell (Berlin). Frl. Gertrud Prause mit dem Kaiserl. Bankvorstand Hrn. Paul Weinert (Hirschberg i. Schl.).

Verehelicht: Hr. Rittergutébesizer und Ritt- meister a. D. Curt von Thümen mit Fil. Gertrud von Loebell (Waldrogäsen). Hr. Gerichtäassefsor Dc. Adolf Wernike mit Frl. Käthe Borchert

(Ratibor).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Pastor Dr. Otto H. Frommel (Gera). Eine Tochter: Hrn. Oberleutnant Alfred Frhrn. von Landéber (Münster i. W). Hrn. Oberlehrer Klei

(Hirschbera i. S(l.). Hrn. Leutnant Harry von Oeéfeld (Kosel, O.-S.).

Gestorben: Hr. Landesältefter Rudolph von Oheimb (Wronin). Hr Geheimer Justizrat Carl Geisler (Striegau). Oberin Fr. Ida von der Osten, geb. von Holleben (Schöneberg). Fr. Vêarie Antonie Killish von Horn, geb. Weigel (Berlin). Anna Freifr. von Bodenhaufen, geb. Freiin von Bodenhau'en a. d. H. Burgkemniy (Radis). Frl. Fanny von Helldorff (Charlottenburg).

Verantwortlicher Redakteur Dr. Tyrol in Charlottenburg.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag® Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen

in 3 Akten von Musik von Einödshofer.

clown Jau Clermout, der Urkomische, mit seinem

(einschließlich Börsen-Beilage).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich Preußishen Staatsanzeiger.

M 11.

Berlin, Freitag, den 13. Januar

1905.

Amlísiches. Deutsches Reiech. Nachweisung

der Einnahme an Wechselfiempelsteuer im Deutsch

en Reiche für die Zeit vom 1. April 1904 bis zum

Schlusse des Monats Dezember 1904.

e 1. 2. 3. 4. 5. 6. Einnahme Hierzu Einnahme Einnahme in dem- [Jm Rechnungsjahre im Monat in den usa selben Zeitraum 1904 Oberposidirektionsbezirke Dezember 1904 Vormonaten Aas des Vorjahres + mehr (Spalte 4) weniger M [H Ä «Áá A “M A I. Im Reichspostgebiet. | 1) Königsberg E 21 209 | 70 121 279 | 70 142 439 | 40 138 165 | 20 24 2 2) Gumbinnen . 7 627 | 40 60 227 | 60 67 855 | 62477 | 20 E 5577 50 3 Danzig - 14 937 | 50 114 346 | 90 129 284 | 40 117 150 | 60 | + 12133 | 80 ( M. 160285 | 50 | 1191127 | 1351412 | 501 1354199 | 70 | 2787 | 20 otsdam . 6251 | 10 £0531 | 40 56 782 | 50 57350 | 70 | 568 | 20 6 ur a. O.. 9 322 | 80 73 990 | 60 83 313 | 40 81853 | 10 | + 1460 | 30 7 Stettin 2 13 257 | 40 97 058 | 80 110 316 | 20 106 984 | 60 | + 3331 | 60 öslin . 3743 | 50 27 080 | 70 39 824 | 20 32011 | 90 | 1187 | 70 Posen L: 11 975 | 20 95418 | 50 167 393 | 70 97 717 | 40 | + 9676 | 30 10 rom g- 7167 | 30 60467 | 30 67 634 | 60 66784 | 30 | 850 | 30 11 Breslau 25 266 | 183 937 | 90 209 263 | 90 190 890 | 50 | + 18373 | 40 iegni 12 347 | 50 95 995 | 40 108 342 | £0 103 044 | 50 | + 95298 | 40 Oppeln . ; 14288 | 10 108 453 | 20 122721 | 30 118 218 | 30 | 4 4503 | 14) Magdebur s 22 463 | 70 le 154649 | 20 177 112 | 90 174175 | 40 | +4 2937 | 50 s. 11616 | 50 88 582 | 100 198 | 50° 95 403 | 60 | 4+ 4794 | 90 12 Fris s 17 003 | 70 134 052 | 40 151 056 | 10 143 822 | 80 | 4+ 7233 | 30 Ee 4 16 785 | 137 680 | 154 465 | 142658 | 10 | + 1186 | 90 18 Hannover 14 298 | 60 1241069 50 138 368 | 10 143 374 | 50 | 5006 | 40 1 ünster 6 880 | 40 59 349 | 80 66 230 | 20 60169 | 40 | 4+ 6060 | 80 0) Minden . 13 946 | 70 101 634 | 10 115 580 | 80 112581 | 10 | 4+ 28999 | 70 21) Dortmund . 30196 | 30 235 225 | 265 421 | 30 256950 | 80 | + 8470 N Ga ial e 11 563 | 20 106 381 | 10 117 944 | 30 109 609 | 80 | + 8334 | 50 23 Frankfurt a. M. 32810 | 291 357 | 20 324 167 | 20 326 462 | 10 | 2294 | 90 Cöln E 26 602 | 80 223011 | 30 251644 | 10 243 681 | 70 | + 109862 | 40 achen. 7126 | 40 67 858 | 60 74 985 | 71096 | | 4+ 83889 | 26 Koblenz 13 095 | 93 790 | 60 106 885 | 60 86 928 | 90 | + 19956 | 70 27 Düsseldorf - 79 791 | 40 660 331 | 70 740 1286 | 10 673014 | 20 | + 67111 | 90 2 Trier E. 3968 | 10 57430 | 80 41 398 | 90 37566 |10 | 4+ 83832 | 80 9) Dresden 24 355 | 60 187 967 | 10 212 322 | 70 213 624 | 80 | 1302 | 10 a0) Leid «e + - 38 905 | 40 299 661 | 60 338 567 | 35 294 | 60 | + 8272 | 40 31 Shemnis A 28 393 | 70 216 251 | 60 244 645 | 30 230 605 | 80 | —- 14039 | 50 32) Karlsruhe 31653 | 90 283 599 ! 20 315 253 | 10 288 186 | 50 | —+ 27068 | 60 33) Konstanz . L 9 390 | 60 87 495 | 20 96 885 | 80 90 768. | 50 | 4+ 6117 | 30 24 Darmstadt 90 909 | 20 158 126 | 20 179 055 | 40 164 369 | 60 | —+ 14725 | 80 35) Schwerin i. M. . Î z 3161 | 30 27 951 | 90 31113 | 20 31686 |10| 572 | 90 20). Oldenb a aw el n E 6 956 | 60 68716 | 60 75 673 | 20 69473 | 90 | 4- 6199 | 30 37 Braunsweig S A N AGEN 10 262 | 60 F 81748 | 30 92 010 | 90 86 700 | 80 | 4+ 5310 | 10 28 remen E L 29 528 | 50 213 970 | 243 498 | 50 262 935 | 20 | 19436 | 70 39 O Ee E 120 550 | 90 992988 | 201 1113559 | 10| 1042852 | 90 | + 70686 | 20 40 Straßburg E, A 27 593 | 10 181 659 | 209 252 | 10 204 017 | 30 | +— 5234 | 80 C E 7 636 | 40 39 850 | 10 47 486 | 50 37632 | 80 | + 9853 | 70 Summe I 975104 | 60 | 7640396 | 30 8615500 | 90| 8262431 | 30 | +4 353069 | 60 I. Bayern 87 497 | 721 917 | 40 809 414 | 40 788 326 | 30 | + 21088 | 10 IIL Württemberg . 27 558 | 90 218 594 | 10 246 153 | 239482 | 80 | + 6670 20 Veberhaupt 1099 160 | 50 | 8580907 | 80 9 671068 | 80 | 9290240 | 40 | +880 827 | 90

Berlin, im Januar 1905.

Hauptbuchhalterei des Reichsshaßamts. Biester.

Deutscher Reichstag. 116. Sißung vom 12. Januar 1905, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphis(cm Bureau.)

Tagesordnung: Fortseßung der zweiten Beratung des Neichshaushaltsetats für 1905 bei dem Ausgabetitel oGehalt des Staatssekretärs“.

Üeber den Anfang der Sißung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet.

Abg. Dr. Ablaß (fr. Volksp.) fortfahrend: In Aachen bat der Gerichtevo1sitende erflärt, die Institution der Shwurgerichte sei un- haltbar geworden, und es werde hoffentlih näbftens „mit tiefem Zopf Ea werden“, wie er sich wörilih auédrüdie. Auch diese Kritik ordert zu der s{ärfsten GSeaenkritik hzraus, zumal da der Votrsiyende glaubte, diese Erklärung im Namen des ganzen Juristenstandes abgeben zu müssen. Wenn er ferner meinte, sie sei ein fremdlärdisches Sewächs, jo übersieht er do, daß sie auf altgermanishe Justitutionen zurückzeht, die zurächst nah England hinüber„etragen wcrden sind. Es ist doch auch im höchsten Maße unpassend, wenn ein Gerichtevorsiz-nder die Verhandlung vor dem Schwurgeribt als ein Frage- und Antwort- spiel bezeichnet. Im Geiichtssaal soll überhaupt mögli wenig, sei es akiiv oder passiv, vom Spiele die Rede sein, denn es könnte E bvo1kommen, daß man die Erinnerung an das Pok-ripiel

öherer Gerichtebeamten hervorruft. Die Fürsprecher der erweiterten Kompetenz der Schöffengerichte sind unter den rihterlihen Beamten gerade diejenigen, welde vor der Intelligenz der Laien keine große Hochachtung haben; sie wiegen _sich offenbar in der Hoffnung, daß, wenn erst die großen Schöffengerichte bestehen, die Zahl ter Freisprüche geringer werden wird. In Cleve be- eichn:te der Voisizende ein Urtcil der Geschworenen als einen seblspru und gab dann der Hoffnung Ausdruck, daß wenigstens ür den Reft der Tazung die Ge|hworenen sib in Uebereinstimmung mit dem Gerichte befinden möchten, um das Ansehen der Schwur- Prie die auf einem absterbenden Aste säß-n, wieder zu heben. ies Bild ist auvch nicht besonders schöôn. Ein Gutes hat diefer Fall gebabt. Eine Anzahl von Geschworenen hat eine Beschwerde

an den Justizminister gerihtet, und dieser bat das Verfahren des

Landgerichterats Dr. Sarrazin mißbilligt. Besser wäre es allerdings, wenn au ohne amtliche Eingaben sofort von der Justizverwaltung gegen ein derartiges unzulässiges Verfahren der Vorsigenden ein- ge\{Gritien wäre. Verwerilih ist es, die Ecwartung aut- zusprehen, daß die Geschworenen vor ihrem Verdikt sihch ver- gewissern sollten, wie das Gericht über den Fall denkt. Das st eine Beeinflussung der Rcchtsprehung. Daß nicht alle Präsiden'en eine solde Kritik an den Sprüchen der Geshworenen üben, zeigt die

-

Ansprache des Präsidenten bei einer Sch{wurgerichtéeverhandlung in Koblenz b:i Schluß einer Schwurzeriht8periode. Besser aber wäre es, wenn Lob und Tadel, also die Kritik, überbaupt aus dem Schwur- gerihtésaale verschwände. Tie Geschworenen sind immer noch das beste und volfslün.lihste Strafsvruchgericht, das wir niht gesdädigt seben möchten. An den Geihworenengerihten wird ia der Oeffentlichkeit lange niŸt fo scharfe Kritik geübr, wie an den Sprüchen der gelehrten Gerichte, namentlich des Reichégerihts. Wenn schon an dem grünen Holz dieses Gerih:s so sca1f Kritik geübt wird, wie viel mehr an dem sehr viel düireren der Instanzengerichte. Fehlsprüche sind nicht immer diz SLuld der Geshworenen, sondern der Voi sißenden, die die Geshworenen nicht ausreidend instruieren. Die Ge)]hworenen- gerichte haben vor den Strafkammern den Vorzug, daß eine gründ- lihere Voruntersu@ung und Information der Verteidigung möglich ist. Solange die Einführung der Berufung gegen die Sp:üche der Straffammern in Strafsachen nicht erfolgt, muß man an den Ge- shworenengerihten unbedingt festhalten.

Staatssekretär des Reichsjustizamts Dr. Nieberding:

Meine Herren! Es ist eine auffallende Tatsache; daß im Laufe des leßten Jahres in einer vcrhältrismäßig großen Zahl von Fällen Vorsizende der Schwurgerihte Veranlaffung ge- nommen haben, Bemerkungen den Geshworenen und dem Gerichtshof gegenüber zu machen, die ncch dem Sinn und nach dem Wortlaut des Gescyes zu der Aufgabe des Vorsigenden niht gehören. Wenn der Herr Vorredner anzudeuten sien, daß diese Tatsaie zurückzuführen sei auf Einflüsse der- Bureaukratie, d. h. der Justizverwaltung, so muß ih diesem Argwohn entschieden entgegentreten. Die Reitéjuftizverwaltung, der preußishe Herr Justizminister und, soviel ich weiß, auch die übrigen Justiz- verwaltungen der einzelnen. Bundetstaaten stehen auf einem Stand- punkt, der mit dieser Praxis der Vorsizenten einzelner Shwur- gerihte nicht zu vereinbaren ist. (Bravo! links.) Nah meiner Auffassung ist «s nicht die Aufgabe der Vorsigenden der Schwurgerichte, wenn man das Gesey nah seinem Geist inter- pretiert, sich über den Spruch der Geshworenen im Anschluß an die Verhandlung fkritish zu äußern. Es liegt auch nicht in-der Kompetenz der Vorsigenden, sich über die Vortrefflihkeit oder über die Mängel der bestehenden Eeseßgebung auszusprehen. (Sehr richtig! links.) Ebensowenig ist es ihre Aufgabe, sh darüber zu äußern,

welche gescceberishen Vorschläge für die Zukunft etwa in Betracht

T

zu kommen haben oder nicht. (Sehr gut!) Nach meiner * Meinung werden die Vo:sißenden der Schwurgerichte dèr Sache am besten dienen und der Würde der Verhandlungen gerecht werten, wenn sie ih aller einschlagenden Bemerkungen vollständig enthalten. (Lebhafte Zustimmung auf allen Sziten.) Dahin rene ih allerdings auch diejenigen Bemerkungen, die im Grunde hinauélaufen auf in- haltlofe Schmeicheleien gegenüber den Geshworenen. (Sehr gut!) Leider kommen solhe Fälle vor. Die Eeshworenen müßten selbft derartige Worte ablehnen; denn. sie erfüllen ihre Pflicht, für die ihnen \chmeichelhafte Worte niemand zu sagen braucht, für die der Vor- sißende mit Fug und Ret dankt, sich aber auf den Dank beschränkt. Wenn der Herr Vorredner \sih über diese Erscheinung hier ausführlicher verbreitet hat, fo habe ih das Gefühl, daß das eigentlich niht rôtig gewesen wärz, nahtem er felbst Bezug genommen hat auf eine Gntisheidung des preußischen Herrn Justizministers, in welcher dieser derartige Vorgänge mißbilligt hat. Für Preußen ift damit die Sache entschieden, und ih glaube, daß auch in den übrigen deutschen Staaten ähnliche oder gleihe Auffassungen wie die des preußischen Herrn Justizministers gegebenen Falls zur Geltung kommen werden. Wenn der Herr Vorredner kei dieser Gelegenheit aber dem dauernd Ausdruck gibt, daß der preußishe Herr Justizminister seine Meinung erst aus Anlaß einer an ibn gerihteten Beschwerde kund- gegeben habe, so möchte ih den Herrn Vorredner fragen, woher er denn weiß, daß der preußische Justizminister in anderen Fällen den ge- gebenen Amtsftellen seine Bemerkungen nit gleichfalls gemacht hat. (Zuruf links.) Es ift eine alte Uebung, meine Herren, daß, wenn die obere Veiwaltungsbehörde Bemerkungen kritisWer Art gegenüber einem Beamien zu machen hat, auch gegenüber einem Richter oder einem Vorsitzenden eines Gerichtshefs, das nicht öffent- lich geshieht. Gs genügt, wenn die Justizverwalturg oem Vorsitzenden eines Gerichtsko*8 ihre Auffaffung vertraulih kund tut. Aber alle Entscheidungen solchæ Art an die Oeffertlickeit zu bringen, das ist niht die Gepflogenheit der Ver- waltung. Der Herr Vorretner hat also keine Veranlassung an- zunehmen, daß der Justizminister Preußens in anderen Fällen nit au eine Remedur habe eintreten lassen, soweit das in seiner Macht steht, nur in anderer Form. Ein Anlaß, dem Herrn Justizminister einen Vorwurf zu machen, ist dethalb nicht gegeben. (Bravo! rets.) _ Abg. Hilpert (b. k. F.) regt die Frage an, ob den Geschworenen nit Diâten zu gewähren seien. Unter der Arbeiterschaft wie unter den kleinen Lantwirtcn und Gewerbetreibenden würden sih geeignete Leute genug für die Geshworenengeridte finden, die rur deéhalb jeßt die Sade nicht auf sich nebmen könnten, weil si? längere Zeit ihrem Berufe entzogen würden. Die Geschworenengerichte seien eine volfstümlihe Institution, und das Volk werde daran festhalten. Die gestern erwähnte Konkurrenz der Gefangenenarbeit für die Handwerker sei allerdings ein s{wieriger Punkt, aber in dcr Landwirtschaft könnten die Gefangenen Verwendung finden; da maten fie keine Konkurrenz, weil in der Landwirtschaft überall Mangel an Arbeits E f [bg. Kaempf (fr. Volksp.): Seitdem der Justizrat Stranz sein vortreffliches Buch „Ein Protest gegen den Wechselprotest“ geschrieben hat, wird die Reformbedürftigkeit des Wechselprotestes bei den Ge- werbetreibenden und im Handels;iande lebbaft erörtert. Da3 jebige Verfabren ist zu kostspielig und mit zweckiofen, umständlichen For- malitâten belastet. Ein Wechselprotest darf nur aufgenommen werden von einem Notar oder cinem Geridtsbeamten. Dadurch ift das Ver- fabren kostspielig, namentlich an kleinen Orten, wo Gerichtébeamte niht vorbanden sind und der Notar weite Wege zurücklezen muß. Em Wechfelprotcst über den Wert von 145 F hat beispielsweise 22 4 Protestfoïten verursacht. Die umständlihen Formalitäten be- sieben darin, daß von jedem Wechsel mit allen Bemerkungen darauf

zwei wörtlihe Abschriften gemacht werden müssen, daß der Notar selbs in der Wohnung eines rerstortenen Bezogenen geben muß, um festzustellen, daß er den Verstorbenen nicht mebr an- getroffen hat, ferner, daß eine Anfrage auch erforderlih ist, wenn der Bezogene unbefannten Auferthalts ist. F

der Notar die Polizei befragen, cb ihr die 2

sei. Die Antwort lautet dann immer: die Polizei gib

Auskunft über Firmen, urd der Notar muß dann vz bake mich zur Polizei begeben, die Polizei gibt keine A

Firmen. Bei anderen wichtigen Borkommn'ifsen b Leben, wie bei Eheverträgen und Testamenten, darf man eir urkunde errichten. Hier ater sind die umständlihsten Formalitäten

nötig. In Deutschland find noch nicht einmal diz Proteststunden ein- héitlih geregelt, und no nit einmal ein einbeitlihes Protest?ormular ist vorhanden, während anderseits Unfklarheit bestebt, od der pro- testierende Notar oder Gerichtsbeamte beredtizt ist, die Wetselsumme in Empfang zu nehmen. Das ganze Verfahren muß vereinfacht werden, und wie man Geld durch Postauftrag einziehen kann, fo follten die omit auch als Protestbeamte fungieren fönnen. Der preußische Justizminister äußerte im vorigen Jahre Bedenken, ob der Staat die damit verbundene Verantwoitung für die Postbeamten übernehmen föôrne. Der Staat kann aber die Verantwoitang um fo leichter übernehmen, je eir facher das Verfabren ist. Wenigstens beim öInlandswcchsel müßte ein Piioatprotest zulä!sig sein.

Staatssekretär des Neichsjustizamts Dr. Nieberding:

Meine Herren! Daß in den Kreisen des Handels und Gewerbes seit einiger Zeit eine lebhafte Bewegung \ih entwidckelt bat zu Gunften einer Reform des Wechselprotestes, ist dem Reichéjustizamt nit ent- gangen, und das Reichtjuslizamt bat auch die wichtigen Intereffen, die dabei in Frage stehen, und die Gründe, die für eine sol&e Reform sprechen, in gebührende Erwägung gezogen. Wir sind bereits jeßt mit den maßgebenden Stellen, insbesondere mit der Deutschen Reik sbank und der Verwaltung der Reichépost in Verbindung getreten, um zu prüfen, welcher Weg geeignet sein würde, den Wünschen der Handels8- und gewerblichen Kreise gerecht zu werden. Daß hierbei die Frage der Einführung des Postprotestes, also des Protestes, der vermittelst der Postbeamten aufgenomm:n wird, eine besondere Rolle spielt, können Sie daraus ersehen, daß wir eben auch mit der Reichëpost- verwaltung uns in Verbindung gesezt haben. Ich kann dem Herrn Vorredner die Zusage gern geben, daß wir alles tun werden, um diese Frage in einer den Wünscen der zurächst beteiligten Kreise ent- sprechenden Weise baldigst zur Regelung zu bringen. (Bravo!)

Abg. Stadthagen (Scz.): Das Zertrum hat keine Ver- anlassung, \sidy über Mißachtung des Reichs1ags durh ten Bundesrat zu beshweren, da es Anträge von unserer Seite, denen Sie j t

zustimmen, früher abgelehnt hat. Ob Prozesse {weben oder nicht,