1905 / 23 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 26 Jan 1905 18:00:01 GMT) scan diff

á d E A F,

Rückgang der Arbeitszeit in schweizer Fabriken. In der „Zeitschrift für \{chweizer Statistik“ bemerkt hierüber A. Weidmann in einem geschihtlichen NRüdckblicke: Einen umfassenderen Vergleich gestatten die Statistiken der Jahre 1895 und 1901. Die Neigung zum beständigen Rückgange der Arbeitszeil läßt sh hier be- sonder8 gut nahweisen. Während noh 1895 in 60,3 %/o aller Sa U 65 Stunden in der Woche gearbeitet wurde, war diese ahl 1901 bereits auf 47 °/o herabgesunken, sodaß man jeßt in mnehr als der Hälfte der Fabriken, freiwillig oder durch die Umstände gedrängt, von der Normalarbeitéswohe von 69 Stunden ab- ewihen ist, obschon sie nach dem Geseh gestattet ist. Wie für die Etablissemente ist man au für mehr als die Hälfte der Arbeiter von der Normalarbeitswoche abgegangen. t man aber beim Zehn- stundentag angelangt, so wird dann einstweilen Halt gemacht. Die Zahl der Arbeiter, die cinen kleineren als den Zehnstundentag haben, ist eine geringe ; aber auch sie zeigt eine kleine Zunahme.

Zur Arbeiterbewegung.

In einer in der Nacht von Dien®tag auf Mittwoch vorgenom- menen geheimen Abslimmung der ausständigen Arbeiter der Berliner Gelbmetallindustrie wurde, der „Voss. Ztg.“ zufolge, mit 2620 gegen 81 Stimmen beschlofsen, den Ausstand weiter zu führen. Bestimmend war dabei die Erwägung, daß bcim Wieder- eintritt in die Fabriken die Arbeiter die Verpflichtung übernehmen sollten, aus dem Metallarbeiterverband auszuscheiden.

Aus dem Ausstandégebiet im Ruhrrevier (val. a. u. „Preußen") meldet „W. T. B.*, daß die Siebenerfommilston der Bergarbeiter auf Sonnabendvormittag 10 Uhr in das Ober- bergamt zum Zwecke der Prüfung des Beschwer dematerials ges

Jaden ist. L :

Sn London tritt heute, wie „W. T. B.“ berichtet, der Exekutivaus\chuß des Bergarbeiterverbandes von Groß- britannien zusammen, um zwei deutsche Delegierte über den Ausstand in Deutschland zu hören. Die Verbantsmitglieder werden aufgefordert, feine Ueberstunden zu machen und den deuischen Arbeitern alle mögliche finanzielle Unterstüßung zuteil werden zu lassen.

: Literatur.

Berliner Architekturwelt. VII. Jahrgang. Heft 7 bis 10 und 4. Sonderkbeft. Berlin. Ernst Wasmuih. Aus dem reihen Inhalt dèr Hefte sei nur einiges hervorgehoben. Heft 7 seyt den Bericht über Berlin auf der Weltausstellung in St. Louis fort und bringt cine große Zahl von Abbildungen funstgewerblicher Gegenstände, die dort ausgestellt wurden. Heft 8 beschäftigt fh mit dem leßten Berliner MWohnhauswettbewerb. Es handelte n um die Bebauung eines großen Baublocks in Charlottenburg; etwa 30 bis 40 Wohnungen soliten in diesem großen Mietshaus untere gebracht werden. Der mit dem ersten Preis ausgezeichnete Entwurf zeigt bei äußerst einfacer Gestaltung namentli bygienishe Vorzüge; es gibt in ihm feine ganz nordwäit3 gelegenen Wohnungen, ferner find alle Wohnungen mit vorzügliher Querlüftunz versehen und die langen Korridore sind vermieden. Die formelle Behandlung des Wettbewerbs gibt dem Bericht Anlaß zu verschiedenen Ausf\eßzungen, denen nur beizustimmen ist. Das reit ausgestattete Haus des Kommerzienrats VY- Israel in der Bend'erstraße bildet das Haupt- thema des 9. Hests. Eine große Zxhl von Abbildungen erlauben Einblick in dies rei ausgestattete Haus, dem bei aller Zweck- mäßigkeit der Raumanordnung in mancher Einzelheit arößere Einfach- heit der Shmuckformen zu wünschen wäre. Das Hotel Clauß-Feist in Traben an der Mosel, erbaut nach den Plänen Bruno Möbrings, ist das interessante Beispiel eines Hotelbaues, in dem in überaus geshickter und ansprehender Weise die Formen des neuen Stils zur Anwendunz gelangten. Einem historischen Bau, dem® lange Untergang gedrohten Schlüterbau der Loge Royal York, ift der Text des 10. Hestes gewidinet, ‘das aub interessante Abbildungen aus der_ früheren Zeit dieses prächtigen Schlüterbaues Berlins bringt. Das Sonderheft bringt Werke Alfr. Grenanders, dem zwei sehr eigenartige Zimmer für die Weltausstellung in St. Louts zu danken sind. Bekannt sind seine Entwürfe für die Schalterhäuëchen und Eisenkonstruktionen der Berliner Hoch- und Untergrundbahn. Andere Interieurs, die er für Posen entworfen hat, sind beigegeben. Ein kaprizioser, aber sehr fein empfindlicher Geist zeizt sich in ihnen allen, namentli weiß er mit großem Raffinement Shmuckeinlagen aus dem verschiedensten Material zu verwenden. Hoffentlich stammt der Shmuck des Textes, namentli die Dekorierung der Seiten 4 und 5, nicht von dem geschmackvollen Zeichner. 8.-M.

Georg Hirths Formenschaß. Eine Quelie der Belchs rung und Anregung für Künstler und Gewerbetreibende wie für alle

Freunde stilvoler Schönheit aus den Werken der besten Meister alier |

Zeiten und Völker. Redaktion Dr. E. Bassermann-Jordan. 28. Jahrg. 1904 Heft 12. 1909 Heft 1. 4790 Formenschaßtafeln sind jeßt unter der obenstehenden Devise in die Welt gewaudert, und uod immer läßt der Eifer des Herausgebers und der Spürsinn, stets neues, bisher unpubliziertes aufzusuchen, nit nach. Das letzte Hest des beendeten Jahrgangs bringt neben dem ausführlichen Inhaltsverzeichnis cine ganze Anzahl bemerkenswerter Abbildungen. Der prachtvolle Knabenkopf aus der Zeit des Phidias, eines der weitvollsten Besitz- tümer der Münchener Glyptothek wird uns in zwei Aufnahmen gezeigt. Werke mittelalterliher Kunst folgen, und den Beschluß machen Er- zeugnisse des Kunstgewerbes Der neue Fahrgang wird mit dem prachtvollen Lotha1kreuz im Domschay zu Trier eröffnet. Unter den zum ersten Male veröffentlihten Werken find vor allem die Reliefs aus Sohlenhofer Stein von Loy Hering, die Szenen aus dem Herakles- mythus darstellen, ¿u erwähnen. |

Deutsches Kunstgewerbe St. Louis 1904. Ernst Wasmuth, Berlin. Dies dem Reihskommissar gewidmete und von einem von Leo Nachtlicht verfaßten Text begleitete Heft brinzt noch einmal cine Zusammenstellung der Abbildungen der Deuischen kunst- gewerblihen Abteilung in St. Louis. Als Erinnerung an dieses Ünternehmen wird es seinen Wert behalten ; der Text gibt eine kurze Uebersicht über die Gesamtheit der Arbeiten.

_— Der Städtebau. Monatsschrift. für die fünsilerishe Aus- pet ear der Städte nah ihren wirtschaftlichen, gesundheitlichen und ozialen Grundsätzen. Begründet von Theod. Görke und Camillo Sith. 1. Jahrg. Heft 12. 11. Jahrg. Heft 1. Den Beschluß des leßten Fahrgangs bildet ein überaus interessanter Artikel Heniicis über den Bebauungsplan für den südlichen Stadttcil von Flensburg. Es handelt um einen Gegenplan der im Auftrag der Besiperin des Geländes hergestellt ist, die bei Auos@rang des von der Stadt bei Stubben in Auftrag gegebenen Plans eine Schädigung ihrer Inter- essen fürchtet; es ist äußerst anziehend, auch für den aien, den Ausfüh- rungen Henricis zu folgen. Ueber alte Stadtpläne giebt Adolf Zeller einige bemerken8werte Mitteilungen. Den neuen Jahrgang eröffnet ein Aufsay des Begründers der Zeitschrift Theodor Görke über die Beziehungen der Zonenbauordnung zum Bebauungsplan, indem er die verschiedenen Meinungen hierüber zu Worte kommen läßt. Ihm folgt ein Vorschlag zur Umgestaltung des Wilhelmsplaßes in Posen von Foh. Bartschat, dem möglichste Berücksichtigung zu wünschen wäre. 3.-M.

Gesundheitswesen, Tierkraukheiten nund Absperrungs- maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 4 vom 25. Januar 1905

Pest.

Egypten. In der Zeit vom 7, bis 14. Januar wurden 9 neue Erkrankungen (und 7 Todesfälle) an der Pest gemeldet, davon 9 (4) in Bud wn (9) im Bezir T uts dex po Kaliubied.

en. Vom 25. bis 31. Dezember find an onen erkrankt und 39 gestorben. y a Wr Me A M

®

(114) in der Stadt Bombay, 46 (37) im Stadt- und Hafengebiet von Karachi.

vorgekommen.

Panama vom 13. Oktober bis 12. Dezember 3 (0); 1 Erkrankung wurde fernzr am 4. Dezember in

sind in der Kontrollstation Illowo (Neg -Bez. Königéberg) 1, in Bremen 4, in Deut\ch-Oth und in Hayingen (Bez. Loih- ringen, Kreis Diedenhofen-West) je 2 Pockenfälle zur Anzeige gelangt Der ersterwähnte Fall betraf einen russischen Rusroanterer; die in Bremen Erkrankten, von denen 1 gestorben ist, waren mit dem eng-

Oth handelte es fich um &taliener. Der für die Vorwoche in Berlin gemeldete Erkrankungsfall betraf cinen aus Nußland zugereisten Belgier, der gleichfalls inzwischen verstorben ist.

99 neue Podenfälle zur Anmeldung gelangt und 4 Personen den Pocken erlegen. Die Seuche hat \ich gebreitet.

Monate des Jahres 1904 im Bezirke Westriding (York- shire) heftig im Bezirke von } E i U N nur vereinzelte Pockenkranke befanden i noch hier und da in Hospitale-

berg 24, Budapest 23, New York 87, St. Petersburg 33, Wien 146 Erkrankungen; Flecksieber: St. Petersburg 4 Erkrankungen; Genickstarre: New Vork 18 Todesfälle ; Rotlauf: Budapest 22, Wien 53 Erkrankungen ; Influenza: Altona 4, Baimen 4, Braunschweig 3, Cöln 7, burg 2, l London 22, Moskau 11, eNew Vork 21, P

husten: Reg.-Bez. S \ ( frankungen; Lu ngenentzündung: Neg -Bez. Schleëwig 56, Nürn- berg 20 Erkrankungen ; Krebs: Ankylostomiasis: Reg. Bez. Arnsberg 29 Erkrankungen. Mehr

Britis - Ostindien. Während der leßien Dezemberwoche find in der Präsidentschaft Bombay 5113 neue Erkrankungen (und 3981 Todeéfälle) an der Pest zur Anzeige gelangt, davon 128

Straits Settlements. In Singapore find am 17. und

18. Dezember 2 neue Pestfälle beobachtet. é Fapan. In Moji waren bis zum 15. Dezember Pesifälle im Anschluß an die anfangs November dort eingeschleppten Fâlle nicht

Mauritius. Vom 4. November bis 1. Dezember wurden auf der Insel 97 neue Erkrankungen und 60 Todesfälle an der Pest fest-

gestellt. j British-Südafrika. In der Kapkolonie wurde in der

am 17. Dezember abgelaufenen Woche ein Pestfall nicht beobachtet.

In Durban sind in der Zeit vom 3. bis 17. Dezember 2 Pest- fälle festgestellt worden, davon einer mit iötlichem Verlaufe.

Brasilien. In Para ist am 19. Januar ein tödlih ver- laufener Pestfall festgestellt worden.

Cholera.

Türkei. Nah dem Ausweise Nr. 2 vom 9. Januar sind in der Stadt Wan 79 neue Erkrankungen und 46 Todeéfälle an der Cholera zur Anzeige gelangt, nah dem Ausweise Nr. 3 vom 16. SFanuar 19 Erkrankungen (und 8 Todesfälle), davon 14 (5)

in Wan. Gelbfieber.

Es gelangten zur Anzeige in Nio de Janeiro vou 7. bis 97. November 3 Erkrankungen (und 2 Todesfälle), m Bezirke Oaraca zu Tehuantepec vom 23. Oktober bis 17. Dezember 4 (1), im Bezirke Veracruz vom 4 bis 17. Dezember ebenfalls 4 (1) und in

Puna (Peru) auf dem von Panama ge- fommenen Dampfer „Umari“ festge\teUt. In Guayaquil maren vom 24. November bis 7. Dezember 3 Todesfälle gemeldet. Pocken. Deutsches Reich, Für die Woche vom 15. bis 21. Januar

lischen Dampfer „Leonis" au3 Konstantinopel zugereist. In Deutsch-

Ftalien. In Palermo sind vom 9. bis eins{chl. 13, Januar

demnah etwas weiter aus-

Großbritannien. Die Poken, welche während der letzten

waren, schienen Mitte Fanuar

aufgetreten ganz erloschen zu sein ;

Dewsbury

behandlung, u. a. in Leeds und Batley.

Verschiedene Krankheiten. Pocken: St. Petersburg 2, Konstantinopel (vom 2. bis 8. Januar) 19 und (9. bis 15. Januar) 14 Totedsfälie ; Christiania 10, Paris 21, St. Petersburg 7 Erkrankungen; Varizellen: Nürn-

Hamburg 9, Hannover 3, Lükeck 4, Magde- Potédam 4, Amsterdam 3, Budapest 9, Kopenhagen 2,

/ aris 43, St. Peters- burg 18, Prag 2 Todesfälle ; Nürnberg 1024, Hamburg 106, Kopen- hagen 699, Stcckholm 39, Wien 19 Erkrankungen; Keuch- chleswig 24, Kopenbagen 45, Wien 38 Er-

Altona 4, Berlin 39 Todesfälle;

als eia Zehntel aller Gestorbenen fiarb an Diphtherie und Krupp Ob aller etnes Berichtsorte 1886/95: 4,97 0/0): in Box- , ran

Straßburg C ungen wurden gemeldet in Berlin 41, ‘in

den Reg.-Bezirken Arnsberg 133, eldorf 136, in Hamburg 45,

_ Budapest 28, Christiania 80, Kopenhagen 20, häuser) 101, Stockholm 40, _ Wien 120; gemeldet an Düsseldorf 107, in Hamburg 21, 293, Kopenhagen

ndon (Kranken- Paris 64, Skt. Petecbourg 60, ferner wurden Etkrankungen Bzerlin 22, im Reg.-Dez- Budapest 51, Edinburg. 35, _ London (Krankenhäuser) 124, New

New Vork 302,

Scharlah in

York 206, Paris 65, St. Peteréburg 94, Stocktholm 25, Wien 48;

desgl. an Masern und

Röteln in Breslau - 72, in den Reg.-

Bezirken Aachen 238, Marienwerder 100, Stettin 214, Nürnkerg 42,

H TON 58, St. Petersburg 59,

follegiums vom 158. d. M. ist die preußi

amburg 75, Budapest 110, Kopenhagen 73, New Vork 126, Prag 68, Wien 258; desgl. an

yphus in New York 52, Paris 50, St. Petersburg 103.

Schweden.

Nach einer Bekanntmachung des SLON ge Aoamene e Provinz Posen a

frei von bôsartiger Lungenkrankheit und das Fürstentum

L

ippe als frei von Rot oder Springwurm erflärt worden.

(Vergl. „R.-Anz." vem 19. August 1903, Nr. 194.)

Haudel und Gewerbe. Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 23. Januar

1905 betrugen (+ und im NBergleich zur Vorwoche):

Aktiva: 1905 1904 1903

Metallbestand (der M M ¡ h

Kestand an Reihs-

Bestand an kurs- fähigem deutschen Gelde und an Gold in Barren oder aus- ländishen Münzen, das Kilogr. fein zu 2784 M6. berechnet) 1 080 288 000 932 104 000 919 341 000

(4 64 264 000)|(+ 47 729 000) (-+ 44 584 000)

kassensheinen . 24 764 009 24 229 900 25 288 000 (4+ 2447 000)|((4 1737 000)|(4+ 1217 000) Besiand an Noten : anderer Banken . 31 331 000 18 953 000 10 358 000 6 463 000)|(4+ 1312 000)|(— 8 170 000) Bestand an Wechseln |- 721 101 000 | 796 465 000 | 740 152 000 64 436 000)|(— 78 737 000)|(— 593 131 000) Bestand an Lombard- forderungen ; 49 512 000 54 657 000 55 317 000 (— 3 484 000) (— 15 207 000) (— 89514 000) Besiand an Effekten 138 163 000 74 421 000 148 242 000 (— 32 438 000)((— 9598 000)|‘— 19-989 000) Bestand an sonstigen Aktiven 113 256 000 98 705 000 92 866 000 (4+ 15 535 000)|(-—— 8 584 000)|{-+F 3 969 900) Passiva: das Grundkapital 180 000 000 150 000 000 150 000 000 (+ 21 000)| (unverändert) (unverändert) der Neservefonds 64 814 000 47 587 000 44 639 000 (+ 10 000)| (unverändert) (unverändert) der Betrag der um- taufenden Noten . 1 269 454 000 | 1 222 199 000 | 1197 933 000 (— 78 940 000)|(— 79 571 000)|(— 71 406 000) die sonstigen tägli fälligen Verbind- lichkeiten Ï 597 174 000 537 067 000 564 603 000 (4+ 64 343 000) (4+ 24 534 000) (+ 35 9C0 000) die sonstigen Passiva 46 973 000 42 681 000 34 389 090 (4- 2 917 000) (+ 2729 000) |(-+ 472 000)

Die Metallzunahme ist um 164 Mill. Mark stärker als im Vor-

jahr, der Metallvorrat überschreitet die Vorge Summe um

148 Mill. Mark, der Wechselbestand erscheint um 75 Mi

Mark geringer

als im Vorjahr.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten für Handel und Fndustrie“.)

Kohlenproduktion im Deutschen Reich im Fahre 1904.

Dezember Januar bis Dezember | | Briketts | Briketts Stein- | Braun- Koks und Stein- | Braun- | Koks und kohlen | kohlen | Naßpreß- fohlen | fohlen Naßpreß- | steine | | steine t | t | t t t | t 6 v Oberbergamtsbezirk Breslau . 9 660 570| 1032%1| 58 042 2564| 830595649 1083 973| 809 769| 239541 é lle a. Q. 914 9 844 973 - DOO'a08 6981| 32546 844 6 130 411 2 lausthal . 80 354| 64 057! 7135 5 504 900 471 692 151 83 527 62 208 f Dortmund . . | 5 893 96 L l 988514]. 178,302 67 469 557 10 776 629! 1890 128 t Bonn . 1 1238 132 639 343) 52 829| 164 342| 13 839 751i 6803 888| 9598 511| 1780 190 Preußen . L E R 9 873 931| 3 691 624 TOS6 520 899 "80 112808 409| Ti 126 99612 268 4136| 10 102 478 Im Vorjahre . 19258 (C08| 3579254| 1 002 067| 840 818] 108 989 879| 38 460 232/11 446 652! 9173 681 Berginspektionsbezirk München . - + + -+ 60 748 205 641 805 1915 —- 5 Bayreuth . «ch « + *+ 1328 7 963 18 240 50 403) s Zweibrücken l bTDIS | —_ 681 269 S S S Bayern . N E 119 594 STOUI 1341314 52 318 Im Vorjahre . 121 269 1571 1 360 901 16 539 7 Berginspektionsbezirk ias I und IL . 198 627 E 4 698 2007| 2400004 | 93599 17-056 Z elsniy i. E. 160 187 843 1 832 095 | 6 654 Ö Dresden s 51 432 37 191 521 1811 562 196 380 042 9 128 17 391 s LEDId «6 d o -— 141 613 —- 18 684 1 535 093 259 796 Sachsen . G as R O E 20 410246} 1/8804 5219 23 34° 17942959| 1919 13% 62727 300 897 Im Vorjahre 403 661| 170 163 5 864 20 408 4698 458| 1828 159 62 607 277 190 Hessen E —— 37 069 -— 4 552 377 201 57 673

e le O S 26 840) 33| 1341018) 271 508 Sachsen - Meiningen und Schwarzburg-

Rudolstadt . D 4 02/0 1 861 2281 18 053 34015 Sachsen-Altenburg .. 189 730 37 516 2 258 258 A 517 724 Aal «+0 —- 117 251 13 853 1 376 711 162 987 Elsaß-Lothringen . + «2° 156 240 —- -— —— 1 730 709 Boden, Mecklenburg und Reuß j. D s 2 y 1285 18 710 200

Deutsches Mei S 10 561 872| 4 320 960 1091 739| 1 005 286 120 694 098| 78 500 222/12 331 163 T1 413 467 Im Vorjahre - 9 934 102| 4 265 911 1 007 931| 947 496¡*)116 664 376|*)45 955 558 11 509 259| 10 476 170

*) Nach der amtlichen Bergwerkss\tatistik betrug die Förderung von Steinkohlen und Braunkohlen im Deutschen ‘Reich: oblen

Steinkohlen

RLogIen Braunkohlen | L Brauns t Un Sibte 1008. 116647765 46810488 | im Jahre 1900... +++ 109290237 40498019 Ö e671 «i Ee a R 473 933 43 126 281 ü 2 B 0 a S O 101 639 753 34 204 666 - ë S 1) E 108 539 444 44 479 970 M O es 0 0A E 98 309 652 31 648 898. Türkei. sind bereits eine Anzahl Häuser aus iegeln und Eisen gebaui

Einschränkung der Binnenzölle. Nach einer Mitteilung des „österreichischen Handelsmuseums“ tollen für Srftgene und Obst bei der Beförderung von einem Hafen zum andern Binnenzölle nicht mehr zur Erhebung gelangen.

AbsaggelegenheitnahdembritishenShubgebiet Uganda- _ Nach einem Bericht der NVerwaltung der britischen Kolonie Uganda ¿hat dort die Verbreitung europäischer Kulturelemente untex

der einheimischen Bevölkerung bedeutende Fortschritte gemacht.

worden und die Verwendung von 8beln und ener Bedarfs- artifeln nimmt daselbst zu. Die ärmere Bevölkerung tr gt in immer größerer Zahl statt der alten Kleidung aus Rinde Baumwollsto}!}e/ benüßzt Petroleum zur Beleuchtung ihrer Hütten, Emailgeschirre für ihre Speisen, Schuhwerk zur ußbekleidung und verwendet au

s vi billige europäische abrifate. Von Uganda (fon verbreiten

ch diese Mr x lge n die benahbarten Distrikte. (Handels- useum, Wien.

(Schluß in der Dritten Beilage.)

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußishen Siaals anzeiger.

N 23.

Dritte Beilage

Berlin, Donnerstag, den 26. Januar

1905.

I

Handel nud Gewerbe. (Schluß aus der Zweiten Beilage.)

Ein- und Ausfuhr des deutshen Zollgebiets an Stein- kohlen, Braunkoblew, Koks, B iretis ad. Torf N m

Jahre 1904. p Dezember | Dezember | Fanuar | Januar bis Dez. | bis Dez. 1904 1903 1904 1903 k t t t Steinkohlen. Einfuhr s 654 333| 513 650| 7 299 042| 6766 513

Davon aus:

E Hamburg - - 472 563 3 546 7 324 el ien E Sie 46 413 43 822| 636 967| 535 401

Gro britannien . - 532 235| 403 596| 5 808 032| 5 393 828

Niederlande. . .- . - 16 477 15 492| 201 462| 202 433

Oesterreich-Ungarn . 57 851 49 647| 633 665| 613 758

Australisber Bund . - 6 823 ——

Uebrige Länder. - - - 885 530 8 547 13 769 Ausfuhr . . * 1 1763 664| 1411 086/17 996 726/17 389 934

Davon nach:

Fre baten amburg - - 75 993 67016| 732019| 655258 reihafen BremerHhaven,

Geestemünde . ¿ 17 224 97223| 321 881| 376 163 Belgien . - - + + 985 508| 148 789| 2 647 382| 2 409 112 Dänemark . - -. . - 10 390 4 161 84 728| 113911 fran E Ea 118 868| 83689| 1156 775| 1073 043

roßbritannien . . 3 244 5 487 38 374 37 984

tate e 6875 2766| 48859 62 285

iederlande. .- + . 472 136| 394591| 5 114 626| 5 180 531 Norwegen . .- - + - 2 175 1 208 13 068 8 299 Oesterreih-Ungarn . 581 543| 520 121| 5 827 779| 5 658 974 Rumänien . - - . - 780 50 13 555 9 083 Rußland. . « + + 52 273 53 642| 604 069| 605 279

innland. - .ch - 835 526 10 606 8 616

weden - - » 3 906 3 008 32 338 30 875 d E 94 157 91 531| 1 128 637| 1 085 793

Spanien . .- + +- 11 432 2 420 55 865 27 634

Aegypten . -+ ++ 3 800 820| 63031 18 058

Algerien. - - + 875 670 12 395 670

Kiauts chou . —— _— 20 872 9 586

Uebrige Länder. 91650 - 3298| 69871 18 780

B raunkohlen. Einfuhr 705 577| 584 794| 7 669 099 7 962 123 Dayon aus:

Oesterreich-Ungarn 705 577| 584 794| 7669 062| 7 962 098

Vebrige Länder. . - - 37 25 Ausfuhr . « + - 1317 1 354 22 135 22 499

Davon nach:

Niederlande. - .+ -+ - 56 40 1147 800

Oesterreih-Ungarn . - 1261 1259) 20339/ 20724

Uebrige Länder. . - - —- 55 649 975

Koks. Einfuhr . .- . - 67 445 42 4293| 550 302| 432819 Davon aus:

Paies Hamburg -. - 9 268 7620| 67670| 74228 a B A5 168 95 903| 356 778} 264716 rankreich . - «ch .+ - 6 263 4 202 74 285 55 816 roßbritannien . - - 2275 1093 12 119 9 659 esterreih-Ungarn . 4 164 3 493 35 868 27 317

Uebrige Länder. . - - 289 112 3 582 1 083 Ausfuhr ° 995 537| 206 463| 2 716 899 2 523 351

Davon nach:

Belgien. «e «e + + 25 759 90 079| « 266 899| 237 346

Dänemark . - + 2 334 2498| 924554| 283331 rankrei - + _* 86 153 83 232| 1 106 183| 917 131 Ee S R E 3115 3 379 37 228 40 745 iederlande. - 13 280 12 902| 153 578| 181638

Norwegen .- - * * 1 365 1 831) 17 943 19 809

Oesterreil-Ungarn - - 47 639 40 1129| 569 557| 525 964

MUland o 2 16 434 16 017| 220 624| 215 621

Schweden .- - 2 641 2 813 47 748 47 226

Sädweiz. - + + 16 316 13510| 151 273| 145 883

Saa. ch §3 42 2 02€ 12 153! 14 417

Gle r ee S 229 2 328 3 189 6 858

E a 9765| 22200 48500 105419

Nereinigie Staaten von | Amerika . .+ . + - 3 200 800| 27901) 19874

Uebrige Länder -. - - 4 311 2714 29525) 22089 Preß- und Torf- |

kohlen, eueranzünder. Inf Ye » ps 10 825 7606| 125 476 84 635 Davon aus:

Belgien . « + «ch * * 6 468 4190| 82188) 45 891

Niederlande. . + . - 1585 2 030 21 631 21 303

Oesterreich-Ungarn - - 2 708 1381| 21048) 14885

Uebrige Länder. - - - 64 5 609 2 556 Ausfuhr . + + - 88 865 90284| 917526| 895 149

Davon nach:

Ertbalen Hamburg - 275 59 2 509 7 248 elg «e 0 63!7 4715 51 667 60 488 ranttei ; «4a 3778 5 819 31 299 85 494 tiederlande. . .+ - 31 108 32581! 280485) 240 926

Oesterreih-Ungarn - - 5488) 2919) 832904 29 387

Sdweiz. - +ch + 37 797 41330| 464739| 429278

Algerien. - « + - 13 385 18 935

Deutsh-Südwestafrika . 1750 400/ 11073 4011

Uebrige es le 2 352 2461| 2946| 19378

orf. s Einfuhr 579 1107 9071| 14640 Davon aus:

Niederlande . - 344 702 5252| 11272

Oesterreih-Ungarn 155 264 1 866 1 936

Uebrige Länder 80 141 1953 1432 Ausfuhr 1 539 897 14 830 16 986

Davon nah :

Niederlande . 478 201 7841 10 623

Schweiz . - - 838 472 4 668 4 146

Vebrige Länder 223 224 2321 2217.

Cinfußr von Zeugwaren nach den Vereinigten Staaten bi Amerika im Fahre 1904.

Die Einfuhr von Fabrikaten der Textilindustrie nach den Ver- einigten N von ita war im Kalenderjahre 1904 dem Wert nach um rund 7 Millionen Dollar geringer als 1903. Der Wert der Einfuhr zum Verbrauch ging von 105,1 auf 98,7 Millionen Dollar

zurück; ân diesem Rückgange waren alle Zeugwaren mit Ausnahme derjenigen aus Flachs usw. beteiligt. Die Einfuhr auf dn zeigte nur die geringe Abnahme von 24,9 auf 24,1 Millionen Dollar; wollene und baumwollene Zeuge wurden weniger, seidene und leinene mehr auf Niederlagen genommen als im Vorjahre. Die Entnahme aus Niederlagen erreichte dem Werte nah in jedem der beiden Jahre die £öhe von 23,5 Millionen Doll. ; von erheblicheren Verschiebungen is hierbei nur eine Mehrentnahme von leinenen und eine Minderentnahme von baumwollenen Waren zu erwähnen. Der Verbrauch der Zeugwaren, soweit er sih aus der Einfuhr zum Ver- brauch und der Entnahme aus Niederlagen ergibt, berehnete \sich auf 122,3 Millionen Doll. für 1904 und auf 128,7 Millionen Doll. e aue e Me fa M Millionen Doll. Im estaltete si der Verkehr mit ausländische i 1904 und 1903, wie folgt: rid at Einfuhr zum Verbrau Einfuhr auf Niederlagen 1903 1903

Fabrikate aus 1904 1904 Werte in Dollars

Wolle . . . . 9886218 11 407224 3873441 5153 945 Baumwolle * 99788 893 31894896 7943278 8950 972 Seide .. . . 34775 473 37183536 6485664 %§163 229 Flachs usw. s 15702846 15492171 3481 162 83106 791 anderen Spinn-

stoffen . . . 8566126 9088789 2327557 2553 140

Summe 98709 556 105 066 616 24 111 102 24928 TiA

i : 1904 1903 Einfuhr überhaupt ... + . - 122 820 658 129 894 693. Entnahme aus Niederlagen :

1904 1903 Wolle. .. 4 229 816 4 548 092 Baumwolle . 7 915 544 8 429 984 Seide. . 5 673 746 5 371 715 O D. 3410 852 2916 199 ndere Spinnstoffe 2 316 751 2 324 673 Summe . 23 546 709 23 590 663.

(Nah The Commercial and Financial Chronicle.)

Versand von künstlich gekühltem Käse aus Canada.

__ Aus den von der canadishen Regierung eingerichteten Kühl- räumen wurden vor einiger Zeit verschiedene Posten von künstlich En Käse an Kaufleute in Großbritannien abgesandt in der Absicht, ein Urteil zu gewinnen liber den Einfluß der Behandlung in Kühlräumen auf die Beschaffenheit, in welcher der canadische Käse den englischen Markt erreicht. Die Empfänger legten den Käse verschiedenen Kommissionen von Sachverständigen vor, deren Urteil im allgemeinen folgendermaßen lautete: „Die Behandlung in Kühl- räumen während der Sommermonate übt auf den canadischen Käse einen entschieden verbessernden Einfluß aus, sodaß der Wert dieses Käses im englischen Markt dur die künstlihe Kühlung um 2 bis 4 Schilling für den englischen Zentner (50,8 kg) gesteigert zu werden vermag. Das Ueberziehen der Käse mit Paraffin verbessert auch die Transportfähigkeit, aber nur bei forgfältig bereiteten Sorten mit dichter Masse, während es bei weichem, breiigem und sharfem Käse s{ädlich wirkt. Die künstliche Kühlung ist daher vorzuziehen.“ (Nach Daily Consular Roeports.)

Chine sische Medizinalpflanzen als Ausfuhrartikel.

V Das Kaiserliche Konfulat in Ichang hat im Anschluß an die frühere Sammlung weitere 48 Proben inesiser Medizinalpflanzen und Drogen eingereiht, deren Herkunftsort größtenteils die Provinz Szechuan ist. Die Mehrzahl der Proben bestcht aus Bruchstücken der Erzeugnisse in teren ursprüngliher Gestalt, wie sie vom Pro- duktionsplaße nah dem Markte, also intbesondere Hankau, gebracht werden ; ein Teil der Artikel hat ih dagegen nur in dem bereits für den Einzelverkauf zubereiteten, zertleinerten Zustande besdaffen lassen.

Die beste, sh durch eire Beschreibung der aufgeführten Drogen und Angabe ihrer Produktionsorte auszeichnende Zusammenstellung über diese künftig wohl auch für die Ausfuhr nah dem Auslande allmäßlih an Bedeutung gewinnenden Erzeugnisse ist die „List of ehr exported from Hankow anä the other Yangtse

Orts

Diese von dem Seezollbeamten R. Braun verfaßte Lisie, die von der chinesischen Sceezollverwaltung seinerzeit veröffentlicht worden ift, ist bei der Buchhandlung von Kelly u. Walsh in Schanghai für 0,7% Doll. käuflich. Sie ift vor elwa 15 Fahren aufgestellt worden ; es ist taber begreiflih, wenn die darin enthaltenen Wertangaben für Hankau heute nicht durchweg Geltung beanspruchen können.

Mit der Sammlung il[t eine Liste der eingereihten Proben ein- gegangen, in welcher den einzelnen Preisziffern einige neuere Angaben zu Grunde gelegt sind, die mit den von der Seezollverwaltung für die Zollberehnung jeßt maßgebenden Werthöhen der Ware überein- stimmen. Eine wirklich zuverlässige Angabe der Preise hat si {hon deshalb nicht machen laffen, weil die Preise nicht unerheblichen Schwankungen unterworfen sind. Es wird sich im allgemeinen empfehlen, den durchs{nittlihen Marktpreis für Hankau um etwas höher anzunehmen, als er in der Lifte augegeEN ist. Soweit möglich, sind, nah denselben Grundsäßen, auch Wertangaben für Chungfking, den wichtigsten Ausfuhrhafen Szechuans für diese Waren, in die Liste aufgenommen worden.

Die Kollektio n wird Interessenten zum Studium zur Versügung gestellt und kann innerhalb dex nächsten vier Wochen im Reichsamt des Innern, Berlin, Wilhel m- straße 74, Zimmer 174, besihtigt werden.

*%

Ausschreibungen.

Spanien. Die Ele fe Ens des Eisen- und Stahl- bedarfs für „1905 soll am 8. Februar 1905, Mittags, von der Dirección deSlas Minas de ÁAzogue de Alma dén vergeben werden. Anschlag: 20 282,00 Pesetas; vorläufige Kaution: 5 9/o. (Gaceta de Madrid.)

Elektrische Anlage in Portugal. Ein Projekt betreffs Uebertragung von elcktrischer Energie zu Beleuchtungs-, Zug- und Krastzwecken ist von der Companhia das Minas de Estanho Wolfram da Borralha (im concelho de Montalegre, distrito de Villa Real) der Inspecgäo Geral dos Telegraphos e Industrias Electricas vorgelegt worden, (Diario do Governo.

Straßenbahnbau in der Schweiz. Notar J. U. Leen- berger aus Bern und Zivilingenieur v. Erlach aus Spiez haben die Konzession sür eine eleftrishe Straßenbahn zwischen Merligen und Snterlafen beantragt. Der Bau einer eleftrishen Bahn von der Cisenbahnstation nach der Dampferlandungsbrücke in Spiez wird von einer dortigen Gesellschaft geplant. Nähere Auskunft dürfte die Firma Regeß und Co. in Spiez geben fönnen. (Commercial Intelligence.

Angebote auf Installation einer elektrischen Zentrale und Stromverteilungsanlage in Saventhem (Belgien) werden vom dortigen Collège des bourgmestre et échevins bis

CEEE E

zum 18. Februar 1905 entgegengenommen. Die Pläne usw. können zum Preise von 4 Fr. vom secrétariat communal bezogen werden, woselbst auch an allen Werktagen zwischen 10 und 12 Uhr Auskunft zur Sache erteilt wid. Vergebungsteriin : 21. Februar.

Der Bau der Bahnlinie Charleroi—Jumet (Belgien) soll am 22. Februar 1905, Vormittags 11 Uhr, von der Sociéts Nationale des chemins de fer vicinaux in Brüssel vergeben werten. Anschlag: 117 732 Fr., Kaution: 12 000 Fr. Frist für An- gebote: 21. Februar. (Moniteur des Intérêts Matériels.)

Bau einer Wasserleitung in Syracus. Die vorläufige

Kaution beträgt 40 000 Lire;- außerdem sind von jedem Mh o

zahlen 10 000 Lire für die mit ter" NVerdingüñg verbundenen Unkosten. (Gazzetta Ufficiale del Regno d’Italia.)

Die Konzession für eine elektrishe Straßenbahn in Rosario (in der STgen t ten Provinz Santa Fs) ist von L O Ziviliagenieur Chappell bei der Stadtverwaltung in Antrag gebracht worden. (Commercial Intelligenee )

L äglihe Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 25. d. M. estellt 4386, nicht zeitig gestellt keine Wagen. ges nicht recht-

In Oberschlesien sind am 24. d. M. tellt 8060, i zeitig geftellt keine Sagen, geste niht reckcht

Eine sehr nachahmenswerte Stiftung für Arbeitersrauen im Betrage von 10009 hat, wie die „Sozialkorrespondenz“ beridtet, der Geheime Kommerzienrat Preibisch in Reichenau bei ‘Zittau anläßlich der Vermählung seiner Tochter den in scinen Fabriken beschäftigten Frauen als Wöchnerinnenunterstüßung zuU- E Zu gleichem Zweck hat er seiner Fabrik in Dittersdorf in Böhmen 4000 Kr. zugewiesen und im übrigen allen Arbeitern und Arbeiterinnen an diesem Feste Geldgeschenke ¿eyendet; sodaß das Ver- mählungsfest der Tochter des Fabrikinhabers zugleih den Charakter einer Familienfeier für alle Beteiligten annahm.

Von den preußischen Staatsbahnen werden, wie die Berliner Handelskammer mitteilt, nachstehende Lieferungen vergeben : von der Königlichen Eisenbahndirektion Berlin die Lieferung von Segeltuch, Balgenstoff, Han fschläuchen, Leinewand usw.; von der Königlichen Eisenbahndirektion Altona die Liefe- rung von Lampenzylindern; von der Königlichen Eisenbahn- direktion Königsberg i. Pr. die Lieferung von gu eisernen Roststäben7 Leder, Glas\cheiben, Schhraubenschlüsseln,

ilz, Sandpapier, Hammerstielen, Salzsäure, Leim usw. täheres über Lieferungsbedingungen usw. ist im Verkehrsbureau der Kammer, Dorotheenstraße 7/8, zu erfahren.

Neue Zolltarife sind für die deutshen Shuß- gebiete Kamerun, Deutsh-Neu-Guinea und Togo în Kraft getreten. Ueber die Höhe der neuen Zollsäße giebt das Ver- fehrsbureau der Berliner Handelskammer , Dorotheenstraße 7/8, nähere Auskunft.

Veber zweifelhafte Firmen in London, Messina, Budapest, Konstantinopel und Bukarest sind den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin von zuverlässiger Seite Mitteilungen zugegangen, über deren Juhalt vertrauen8würdigen áInteressenten im Zentralbureau der Korporation, Neue Friedrichstraße 51, 1, an den Werktagen zwishen 9 und 3 Uhr, mündlich Auékunst gegeben wird.

i Nah dem Bericht der Handelskammer für die östliche Niederlausiß in Sorau N.-L. über das Jahr 1904 war der Wirtschaftsverlauf des Jahres 1904 als ein normaler zu bezeichnen. Die im Jahre 1903 eingetretene Gesundung erwies sich als dauernd, und wenn auh das Jahr 1904 feine glänzenden Konjunkturen aufweisen konnte, so nahm es doch im großen ganzen einen befriedigenden Verlauf, abgesehen von der Schiffahrt und denjenigen Industriewerken , die von Wasserkraft abhängig find. In der Tuchindustrie des Bezirks herrschte Anfang 1904 große Unklarheit über die Entwickelung der MWollpreise, vielfah wurden Preisstürze erwartet. Das Gegenteil trat ein : Die Wollpreise des Weltmarktes stiegen dauernd, obwohl deutshe Wollen auf dem Berliner Markt infolge UVeberangebots sehr niedrig notierten. Das Tuchgeschäft besserte sich nah einigem Schwanken von Anfang des Jahres an ersihtlih, die Abnehmer sahen wöhl ihre knappen Läger, stark geräumt und fanden si mit der Tatsache ab, taß die Preise nicht sinken würden. Wenn nun auch fcin gutes, so war doch ein normales Geschäftsjahr die Folge. Außer dem Druck, welcher dur die steigenden Wollprcise auf die Waren- preise ausgeübt wurde, find bervorstehende Konjunkturen nicht zu ver- zeichnen. Gegen Ende des Jahres flaute das Geschäft, teils infolge der milden Witterung, teils infolge der Unsicherheit auf dem Baums- wollmarkt, teils au) infolge der Wirkungen des russisch-japanischen Krieges etwas ab. In der Damenstoffbranche trat außerdem ein Um- \{chwung der Mode von den gemusterten zu den glatten Stoffen ein. In der Hutindustrie begann, nachdem schon das erste Vierteljahr einen recht matten Geschäftsgang in weichen Filzhüten gezeigt hatte, mit und nach Ostern, wohl infolge der außergewöhnlichen Witte- rung, eine vollständige Fiauheit. Erst im August seßte leb- haftere Nachfrage der Abnehmer für Herbst- und Winter-, gegen Ende des Jahres für Früßhjah1shüte ein. _In solcher Lage waren natürlich die s stark herabgedrüccki, um o mehr als die Konkurrenz eine sehr große ist. Gut dagegen war das Geschäft in steifen Hüten, welche von der Mode begünstigt werden.

Die außerordentliche Generalversammlung der Ober- chlesischen Eisenbahnbedarfs-Gesellschaft genehmigte laut \Meldung des „W. T. B.“ aus Breslau mit allen gegen 5 Stimmen den Fusionsvertrag mit den Huldschinsky schen Werken, ferner einstimmig die Erhöhung des Aktienkapitals um 20 Millionen und einige hierdurch bedingte Statutenänderungen.

Die Gründurg der Süddeutschen Diskonto-Aktien- gesellschaft hat gestern, laut Meldung des W, T m Mannheim stattgefunden. Das Aktienkapital beträgt 20 Millionen Mark; die Aktien sind von den íFnhabern der Firma Wilh. Ladenburg und Söhne in Mannheim und von der Direction der Disconto-Ge- sellshaft in Berlin übernommen worden.

Na einer dur „W. T. B.“ übermittelten Meldung der „Neuen

amburgishen Börsenhalle“ beruft die Kokerei Wilhelmsburg, Aktiengesellschaft in Hamburg eine Generalversammlung ein zur Beschlußfaffung über einen Vorschlag des Rheinisch -We st - fälischen Koblensyndikats für die Stillegung des Werks. Die Offerte des Syndikats entspriht nah dem genannten Blatt so wenig den Forderungen der Gesellschaft, daß die Ver- waltung ihre Annahme den Aktionären nicht empfehlen kann; sie beantragt daher Beschaffung neuer Mittel für eine Erweiterung der Anlagen durch Ausgabe von 600 000 # Vorzugéaktien. Wie das Blatt weiter berichtet, ist sowohl bei dieser Gesell)haft als auch .den Norddeutschen Kohlen- und Kokswerken der Geschäftsgang zur Zeit infolge des Streiks jehr lebhaft. s mache der Streik infolge der geringen Lieferfähigkeit der senwerke im iffbaugewerde

fühlbar