1905 / 35 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 09 Feb 1905 18:00:01 GMT) scan diff

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e Außerdem wurden Qualität Dur@ß\ nitts- Tin harigen am M E t Verkaufte pr (Spalte 1909 gering iz a Menge Lt für Durch ci N beit » 2 Schätzun au Marktort Gezahlter Prets für 1 Doppelzentner wert 1 A initts- | hem L ele ainer E t böchfter | niedrigster | höchster | niedrigster | höchster Doppelzentner 2 (Preis unbekannt) er 1 E E 7 Â M M. M. t M v Noth: Gerste. 14,41 1422 | 4.2. : A 1420 | 1420 st 1440 | 14,60 7 108 13,10 13,00 | 12. 10 8. Stargard i. Pomm. , 13,00 13,00 13,20 13,20 T7 5.00 35 514 14,67 14,80 . 2 ° ; Lauenburg i. Pomm. ) 14/00 14,00 14,50 14,60 E 12 ¿ : ; . . E 1300 | 1340 | 1350 | 1390 | 1400 | 1440 : : ; : e E e 12 00 12,20 12,40 28 14,80 14,80 ; . i » P Ris f. SQL, « + 14,00 | 1400| 4 1 1600 : - ; j : Dilitsh O O 13,30 13,80 14,30 I 17/30 17,30 ; 5 - - | Breolau «2 1600 | 160 1 T Tee | 1830 i j 5 ben i Schl i R E 1460 | 1480 15,00 15,20 . i j E Ü en L D 0M P 14,00 14 30 g ' y 0 4 . 7 | Swhônau a. K. 1670 | 17,30 | L S 1 U 18 i : ° 1330 | 12 Halberstadt . 15,50 15,50 16,00 16,00 ' A 100 1240 12,40 ; 7 Eilenburg 12.30 12,30 12,40 12 40 He R : : - ; Sus s 7 Marne . ‘00 14,50 14,50 16,00 16, t 12 191 15,89 15; / 2 Goar 13, A E 15,69 16,00 100 1 300 13,00 14,80 4. 4 196 G P E E L E O 20 4E i e a i N ostock S as f j ; l E G Waren . . 16,25 16,25 —— :00 17,50 17,90 6 93 15,50 14,50 | 31.1 ; Altenburg «5 1500 | 15,00 16,00 16, | | Mülhausen i. E. . Hafer. 109 13,60 | 13,60.| 4,2. i L A am 13,60 13,60 : 40 13/20 13,60 4.2. 8. A «a +0 F s 13,20 13,20 Au n E ; : a a : E T el Bl O O8 : N Uen alde. « « è E ani 15, : : : . . : » 4 Doldtam. aro 14,80 | 1480 | 1500 | 1500 | 1520 | 1520 67 945 14,10 | 1430| 4.2, « | rankfurt a. O. A 13,80 13,80 j 14,00 Cy 14.00 14,20 ° 54 13,60 18607 | 49 Ct e E Ss E / / 4 / A S " | Greifenhagen L A A e R O 68 918 13,50 13,39 | 4.2. 5 D , - u 13,40. 13,40 13,50 3/00 12 145 12,60 12,40 4. 2. s | Stargard i. Pomm. ] l 9% 220 [1060 O N S ; : 13,29 1850| «2 E L 08 s E 1E 28 499 13,29 C E : E S T R 13-00 13.40 13,40 13,60 O D 397 12,79 1272 f «8 180 ä Stolp i. Pomm. . Eo 12,60 12.80 12,80 1410 14,20 ; s E : | Lauenburg i Pomm. | O 1380 | 13,90 14,00 1400 14,00 j i i É Ostrowo l, P. Maa N i 8 13,00 13,00 E 14.40 1470 15,00 Z S J Be t / 1340 | 13,90 | 14,00 14,80 | 14,80 : / | Trebniy i. Schl. . : T O 14,00 14,40 14,40 1120 14.80 ' : L e E p O E I P j : 9 Lea» «eo l E ! " j 4,80 . ; . E Frankenstein i. Schl. ‘S 13,55 13,80 14,05 480 044 15 : f i 7 S6! | L j C 1515 1515 | 15:30 15,30 15,50 . ° ] A . nau a. q E S : ' 5 SETE f : Ä . E N | g ¿ i Bt: R B R R R wf me | aw wo il enba E Ç 13, (00 | : : 4 B j E O | 1600 | 1600|. O | 1580 15,80 E 355 13,65 13,60 | 4.2 G : j 3: 13,33 13,67 13,67 1 344 14,93 14, . 2. e D ft ; 13,00 13,33 (98 4 i 14,80 15,20 N 117 1458 14,60 12 ù U « . S ies ——- E 1 U E C E s imburg a. L. . : As B cE j 14,40 | 14,84 1.2. i y e * 14,10 14,20 14,30 ' 790 14,91 ' 12 too | 1450 | 1491 | 1491 R BS 165 2256 T LT 200 L Ueberlingen Le E 13,40 13,40 e 14.50 340 4 855 14,2 O : s O od das e C E G : 4,65 . ; : B 8ST "E A 1425 | 142% S Aiaoo i E 11 170 15,45 15,56 | 3 4 Z Matern L A 15,00 15,00 E H ecteilt. Der Durchschnittspreis wird aus den r ain 99 Zahlen berehne

Bemerkungen. Die verkaufte Menge wi

Ein liegender Strich (—) in d

Deutscher Reichstag. 136. Sißung vom 8. Februar 1905, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

Auf der Tagesordnung steht

f tr.) des von den Abgg. Graf von Hompesch (Zen R Vrossen eingebrachten M US, betreffend i ihei celigi ung. e L A A ourbe in der gejtrigen

Ueber den Anfang Nummer d. Bl. ibt ag A : offmann- Berlin (Soz ja N Lag Greibesiden Standpunkt. Privatsache ift,

Een zu dem Christen, Juden und Heiden

ubventioniert werden. Die Religion

Massen, ja zur Ermordung der Massen mißbraucht,

Petersburg geschen haben. Die

s Symbol des Christentums gepfiffen, das mo Mara bige Die Religion wurde : n Reicensperger forderte im preußischen r Volksschule als pädagogischer Sen stand nur bingestellt werden solle gründlicher Galerie in der Religion, Lesen, Schreiben und Rechnen, multum, non mu ta.

eschicte usro. könnten die Kinder nichts anang. N Ey dees Standpunkt desMinifters L B Sauen aS vie nau) es ie Kinder immer noch zu viel. Dur Sprüche und Kirchen eu

s e E THE vor denn wo diese Dinge im Kopfe stecken, da geht nichts. cs met Im Stuttgarter Gemeinderat wurde

vorausgetragen wurde. des Jahrhunderts ausgebeutet. Abgeordnetenhause, daß in de

nichts anderes mehr hinein. n E neulih festgestellt,

ten Lismarck nicht usw. D 1, Stunden in der Geshichte und

5 en in der Religion gegenüberstehen. L : find Sli mit Religion “durchseßt, nur in der Lenne es an es nit erreiht, weil man den Kindern doch nit gut bet-

bringen fonnte 3 X 1 = 1 und 3

i ive, i trags. Wo

ü die Motive, für den ersten Teil des, An L Stuart der Minderheit ist, na, da geht es niht Ie O die Trauben hoch sind, da muß man auf der anderen Seite Se Leiter ansezen. Der Abg. Sattler brauht vor den Jesuiten nich

SLEE d Angst zu haten, die Einbringung un p daß wir keine Jesuiten brauchen. Jahrhundert überhaupt noch verlangt Gewissensfreibeit gegeben werden.

Friedrih der Große genannt. obwohl fe doc neuerdings häufiger

änden im Kreise gedreht.

denten wahren. 1 Gottesglauben. Wenn aber einer Fann, denn das ift niht jedermanns

und dagegen, daß aus dem allgemeinen Staats-

daß die Fenn anse im s S e n als unzulänglih erwiesen. tihen Sprache si als unzulängl n. Sd

duO wußten den Namen des Königs von S, f E

ganze Anzahl fannte den Erdteil nit, in dem sie leben,

i i NVolk gewünscht. Er wurde L E E Lies ie noch mehr Große

gehabt, aber so großartig im Geiste habe ih noh keinen reden bôren,

Dente MEE dl aue uer e P Meilanlee brauchte ja neulich

i ; j inis flettern.

¿N Bligableiters, an dem die Minister empor ( Vielleicht fönnte man T ite 1 A criier s Diffi- ÿ , ei , so 2 man 1 j 3 y L é o

Glaubens- und Senf nfernen E sie bâtten feine Religion, keinen

die Fortseßung der ersten

Ih stehe da

V d: e fortfahren daß Neligion

Ich bin dafür,

steuern, die Kirchen wird ja zur Unterdrückung der wie wir es in des Zaren haben den Massen bier zur Shmach

Kugeln

Mit Natur- Und nah dem

Nechnen und in der Drei Schüler ever Fine

gegen wurde festgestellt, daß Á “Etuide in der Naturkunde Alle Lehrstunden

x 1= 3. Wir slimmen, un-

Begründung des Antrags hat ge- Es ift b:-\{ämend, daß in diesem werden muß, daß Glaubens- und Schon vor 200 Jahren hat .ein

reden. Das war vor 200 Jahren. Minister werden unter Um-

zu Gottvertrauen nicht kommen

s i à : äre do ein oll man ihn gewähren laffen; das wäre 1 Saat ten E bas, enten is du gr P ‘Hier diele A bie G ichte der Freireligiösen Gemeinde in in, Pelet Le Es i tiächlih ist ein weiter Weg von Berlin sei eine Leidensgeshihte; la bis ur Ausräucherung aus der dem Giordano Bruno-Scheiterhaufen @ r T er Loe Lietieimeiie Berliner Schulaula. Der preußishe Kultusmi R A H dnetenhause ausdrücklih bezeugt, Hs L Ltecweis Lai der Freireligiösen Gemeinde ein daß die religiösen Unterweisungen n E N mar Vilbel L wesentlihes Stück der Religionsüdung | FLdibediel ar eingeben. eben zur Regierung gelangt; B Sp s le aud Vorhes (bee Thronfolger müssen ja immer libera E e Son als Peinia Liberalizmus durch Kartätshen beglaubigt haben. C E J i Staatsministerium die bekann Vegent haite En uud Srtbob: ie verurteilte. (Redner ver- Ansprache gehalten, welche die Orthodor E n i i 8 {on anders, Herr liest die Anspra@e ) 1865 Vang e d Verfassung ganz anders aus; an die Reivs gEommen LEELE s [östes Dis idententum nicht der wollte ein von dem Gottesglauben losge Disfiventen- l i damals auch um ganz fromme Dissidente: gelten. lassen, Ge auvete fannt“ waren. Die Gewissensfreiheit ist gemeinden, die aver ne Dunk id zeschränkt (Unruhe.) Ja, Sie heute now, iu jeux vieen Ba Ta lben etwas zu böôren, aber das Volk baben vielleiht kein Bedürfnis, darüber etn 1 heren, a E as ürfnis, die Frage erörtert zu sehen. Welche Be Q, (g oe Seaifitataana A bei der Eideëablegung, statt! Man E gezwungen, einen Meineid zu leisten. Als ich ‘den on ee! aue merksam machte, antwortete er mir: „Das ist ganz egal, OS ns glauben ; wenn Sie fals s{chwören, Een Tit T But and Im preußis{hen Allgemeinen Landr ; U fia S ; S iff Begenstand von Zwangsgeseßen sein daß diese Begriffe kein Gegens R ca Did Adi fönnen; bei der Cidesleistung Uegl ein C S d S a8 Oberhaupt des Staats is ir e O ein Give e Liivctes Erst vor kurzem hat man eine sebr ante Nähterin, die der dissidentischen Córistengemeinde, A rets und unter Berufung auf Matth. 5, 33 ff. die U wg berwelgerts ins Gefängnis gesteckt. Ginge es nah der E O müßten Sie ja alle den Eid, wie ihn heute das Gese fordert, ver igern. Es kommt ja nun freilich wohl auf die Auélegung an welbs man dem Allgemeinen Landreht mg Der P T Be Mt slegung; naher kam man dahin, daf gab eine liberale Auslegung; nahe! Dito venbala mise: A unter allen Umständen um irgend ERE S ( 1 „Dl i tellei C gen Zurückhaltung meiner Halle wurde ih vielleicht 20 m E C E Kinder vem Religionsunterriht vor Ger os P E L | dgeriht, und dieses verurteilte mi, weil | ¿ Minister Sale G6 fu r aO e e E: ä ten meine Kin 2 ; Hilte 00 Ed, Dans gray ion haben, weil fie sonst vielleicht habe ih feins, so müssen fie Religion n, Erben bes ä kommen kförnen, fi auf Erden dai später auf den Gedanken hätten t Le Us A fork i ind u sollen. Das Kammerger frei Rieber hatie i abe mein Domizil pee La Ra iee ein Strafmandat. Ih legte mein Kammerg M D walt beantragte die Freisprehung, a 4 e le inte Berufung d Nun kam ih vors Landger G 2a mußte ih gewahr werden, daß das G-seß, wie das russische pr wort sagt, eine Deichsel ist, die man drehen kann, ee E e Meinen Sohn zwang man inzwischen in der Gemein ‘oe “müsse Religionsunterrilt. Der Rektor erklärte mir, mein räete dag alles lernen, was vorgeschrieben sei; und das Gericht Lie O Kammergerichtsurteil könne mih nit entlasten, wenn

i i t aufs iht. Mein Anwalt sagte mir, vertrauen Sie nich Tun es weht ein S ge r i; La ae E oke i ihe: gekommen. n der Ankla : Staatsanwalt shaftèrat, V Lf e E D L S L ice gewesen, fich darum zu be O, P A Taine Gas Freispruh vom 6. Februar 1889 nich Ee b e E der Herr wobl sagen würde, wenn er us s Er Pre os käme und ih ihn fragte: „Verzeihen Sie, haben E Das Urteil war gefällt und klipp und klar gesagt, Eee i längst verlassen set. a punkt des Kammergerichts von diesem E D Vie ihn 1893 verlassen. 1891 war Herr von Zedliß E i t es dann noch recht treffen Reihe gekommen. Im Urteil se bst heiß g On O: der Angeklagte hätte sich in einem Rechtsirrtu Gg it i Ö iht i terriht \chickte, und es könne seine Söhne nicht in den Religionsunt E s N e aa de, nicht {üßen, daß er vom Naumerger:@ R es Ed nicht stärkt worden sei. Was andere Gerichte um L wußten, sollte ich wissen. Die neuen ae E, ? E E anders aus, die gehörten auch auf die Anklage a A d eieet näbsten Ministerwehsel abwarten und dann anieuge Sn L gee haben. Graf von Posadowsky sprach si genen t L oikter zu 6 daß man es wage, die Unparteilichkei ? j gegen us op mar vorgetragenen Gedichte frage ih dies: „ie soll man da noh an die nparteilihke E E Ren M kann doch wohl nicht heute für {warz erklären, tan geLera { i ä t, wenn man die Geseße wie Kautschuk z 1E a A g n Abgeordnetenhaus der R E geaen E Gewissen&zwang im Neligionsunterri g P E u punkt der Liberalen. Wir werden dén amps bi Herr Stoeer den Kindern unsere Ansichten beibringen. Se L eE eil hat ih seinerzeit gegen den Gewissenszwang im e ä be d Jerausgeber der „Christlihhen E i ea B der Dissientenkinder zur Tele N is unterrit sei eine \{chmer¡;lihe Konsequenz d: j S if i ft sogar sitilih verwerfl | Zwang ist vom christliGen Standpun i ersfreiheit ie S ng der Glaubens- und Gewisjen y As a lie În Dambers werden L beta verg A g . B. eine „Jugendweihe“ nicht geduldet. W e A bung bér Kindererziehung angedroht, wenn Ra 0 dem O R a p g ere Peel! rganisationen, u i s 1 O un a Sasee die R uen D icaoiliezts Lr De zen e sie n in den A E das S R gen E E t en Eee ege ôtigung und Erpressung kla ( L ert Vigibse f PAE En l ries S E uo Vater zwangsweise eintreiben wollen. N Mat ntfirten burg rach Küstrin zog, sollte sein O n Hn E I avs \chicken. Er sagte, wenn ih das einma ; g L Hen Neiiaionb- die Wabl haben und meinen Sohn in A Een ieg seines unterriht s{hicken können. Es wurde ihm m fr flimen Ua enb Sohnes gedroht, wenn er diefen nicht an dem k par ait ‘e a t unterricht teilnchmen lasse. Gegenüber diesen un n n icht Glaubens- und Gewissensfreiheit_ Res a S geprügelt, weil sie die Reliontlpröcge Be Man zwingt die Eltern, gegen die Lehrer Ste

lernen wollten. ift hoh i i wiespalt zwischen Schule und Haus E Le Sattler hat seine S chmiuttt nah dem

Kulturkampf in höch\t origineller Form zum Ausdruck gebracht,

nicht des Kulturkampfes wegen, sondern Ihrer

Prüfung \tihhalte. Mit der Kammergerihtsentsheidung in der Tasche,

Sache, kann aber das Liebe und

also’ besser dran wie der Müller von Sanëfouci, kam ich wieder ans

aae Ege,

A6, wie sind Sie seit dem Kulturkampf zusammenge m

Durh solche Reden legte man dem entrumsturm einen eisernen Reifen um! Bentrum einen großen Gefallen. aftionselemente können Sie (zu den Nationalliberalen) fich noch auf

Damit tun

kann die Religion nicht leben.

Religion kann ohne den staatlihen Zwang nicht leben. Auch Herr | volks\{ule schreiben: . Stocecker gab zu, zar seine Kirche nit bestehen kann (a die freie | Grund.“ So urteilen diese Kirche, wenn sie den Vater oder die Mutter Staat nicht binter sih habe. | {ule. Wie ma

habe gar nichts dagegen, daß unseren Kindern Religionégeschicte Bruders Auge seh

gelehrt wird, aber niht der Glaube. Kulturgeschichte in diesem Sinne.

man niht. Von S

„Die Räuber“, vom Tell hört man höchstens zu Hause, Man entfernt | Die H ein Sciller-Denkmal, um ein Kaiserdenkmal an feine Stelle zu esen,

Vielleiht wird man näthstens ein Preisausschreiben mahen mit großer Emphase von dem evangelischen

ab und

dete Basen, sondern für das gesamte Volk.

g. Dr. Müller- Meiningen (fr. Volksp.): Die Behandlung der Dissidenten ist nach meiner Auffaffung eine Blamage für unser Von diesem Standpunkt allein würde

ganzes deutsches Kulturleben. ih unter allen Umständen für den ersten Teil des Antrags eintreten. Die ganze Rede des Abg. Hoffmann war vor allem in ihrem leßten Teil eine Kulturkampfrede, und zwar auch eine sehr kräftige Kultur- kampfrede gegen das Zentrum, aber in Bismarckshem Sinne. Jch habe den Kulturkampf vollkommen preisgegeben, ih habe ohne weiteres zugegeben, wir wollen gegen den Klerikalismus keine Staatshilfe ben, wir wollen aber auch nicht auf der anderen Seite, daß man ihm durch die Geseßgebung eine direkte Unterstüßung angedeihen läßt. Wir haben allen Anlaß, vor allem demjenigen, was das Häßlichste in diesem Kampf ist, der Verquickung von Religion und Politik, mit allen Kräften entgegenzutreten. Ich spreche besonders von meinem süddeutshen Standpunkt aus und muß zunächst einigen Bemerkungen des Kollegen Bachem nähertreten. Ich verzichte darauf, auf eine Polemik einzugehen gegen das, was Dr. Bachem âber den § 166 gesagt Ge mit dem er wieder angefangen hat, und der ihm sehr in die Krone gefahren zu fein s{eint. Gr hat ledigli wiederholt, was der Abg. Spahn zweimal bier vorgetragen hat, und worauf ih meinerseits erwidert habe, gerade mit den Erfahrungen, die wir mit dem berühmten Tolstoi- und „Simplicissimus“.Prozeß gemacht haben, nah welhem das Reichs- geriht und die anderen Gerichte, die sih damit beschäftigt haben, volllommen neue Begriffe der Beschimpfung aufgestellt haben. Die tiefe Beunruhigung, die unzweifelhaft, wie auch der Abg. Dr. Bachem bemerkte, über diesen klerikalen Vorstoß vorhanden ist, hat neben einer Reihe von NRegierungsakten, die ich nicht näher darlegen will, auh einen inneren Grund. Fn der „Kreuzzeitung" ist behauptet worden, daß nah dem Ausspruh des Dr. Bachem das Zentrum in religiös-dogmatishen Dingen intolerant ist. Sie (zum Zentrum) können darin gar nicht anders sein, aber bei diefer Intoleranz bleibt es leider nicht. Der Begriff der Sittenlehre ist von der Kirche fo weit ausgedehnt worden, daß rein weltliche und politishe Dinge, wie Ehe und Schule, in den Bann dieser Intoleranz gekommen find. Und diese gefährlihe Verquickung der rein weltlihen und religiösen Dinge ist ret eigentlich der Grund für die tiefgehende Beunruhigung. Sie sind in ein Hohngelächter ausgebrochen, als der Abg. Sthrader erklärte, daß Ihre Politik auf eine Ver- drängung des evangelishen Glaubens hinausginge. Man kann Ihnen aber aus Tatsachen sehr leiht nahweisen, daß Ihnen mit dieser Bemerkung niht unreht gesehen ist. Ich habe hier ein niedlihes Büchlein von 528 Seiten, das alfo seinen Preis von 1,70 A wert ist. Ich stehe niht an, hier ofen für diefes Büchlein Reklame zu machen. Es ist ein Gebetbuch für die tatholishe Männerwelt, vom Pfarrer Anton Keller, das eine sehr große Verbreitung hat. Darin finden sih auh folgende s{öne Kapitel: „Der Liberalismus ist unserFeind.* „Welche Zeitung liesest Du „Wie wählest Du ?* Unter dem Deckmantel eines Gebets- und Erbauungsbuch8s werden bier Religion und Politik verquickt in einer Weise, die nicht übertroffen werden kann. So findet sich in dem Absatz: „Bist Du entschieden katholisch?* folgender Passus: „Sehr gefährliß für ein warmes katholisdes Glaubensleben in der Familie if auch der gewohnheitsmäßige, allzu vertrauliche Umgang mit Anders- gläubigen. Meidet sie!“ Was hier in Moll ausgedrückt ift, wird in einer Neibe anderer Stellen in Dur ausgesprochen. In dem Absaß: „Der Liberalismus ist unser Feind.“ heißt es (zu den Sozialdemokraten): Glauben Sie niht, daß Sie, weil Sie in Bayern ein liebevolles Techtelmehtel mit dem Zentrum haben, daß Sie nicht unter den Liberalismus zu rechnen seien. Auch die Herren rechts fallen darunter. Also es ist dort gesagt : „Der Liberalismus ift eine Lebensauffassung, die der katholischen Lebensauffassung durchaus feindlih gegenübersteht. Am zerstörendsten wirkt er im Bereiche der Religion und der Politik.“ Also der Kampf geht auch gegen alle niht klerifalen Parteien. Es wird weiter gesagt, daß die erste Quelle des Liberalismus die „sogenannte Reformation des 16. Jahrhunderts“ ist. Anstatt der Religion gebe der Liberalismus dem Menschen die Humanität, das heißt die Menschenreckte, die reiheit, zu denken, zu glauben, zu tun, was er für richtig bält. 58 wird auch auf das wirtshaftliGße Gebiet übergegangen. Es ist ein vollständiges Flugblatt gegen alle nihtklerikalen Parteien (Zuruf aus dem Zentrum: Ist es approbiert ?) Jawohl, es steht auf dem Titelblatt: „Mit Genehmigung der hohen katholishen Geist- lihfeit*. Das Büchlein ist erschienen bei einem „Verleger des heiligen apostolishen Stuhles“, welchen Titel ihm der Papst verliehen hat, zugleich mit dem Nechte, das päpstlihe Wappen für seinen Verlag führen zu dürfen. Es wird auch in einer sehr lehrreihen Weise gegen den liberalen Katholiziémus polemisiert in einem Gebet- und Erbauungsbuch! Am Shluß des Kapitels: „Welche Zeitung liesest Du?" ist gesagt: „Gehe ¡um Pfarrer und sage ihm, er möge für etlide arme fatholise Leute cin fatholisches Blatt bestellen, wer weiß, wieviel Segen Ou mit diesem Gelde ftiftest.* Weiter heißt es: „Selbstverständlih gehört der katkolishe Wann der Zentrumépartei ax.” (8 wird dann darauf eingegangen, daß _ unter allen Umständen qut gewähst wird“, sei es beiGemeinde oder Staat. „Wähle nie und nimmer L L Menschen; wer keinen Glauben hat, wer Gott nicht fürhtet und seine \trafende Vand, wer seine Sonntagspflicht uicht erfüllt, nur liberale Zeitungen liest, der wird ein Verräter sein.“ In der früheren Auflage stand hier hinter Verräter noch „ein Wakel- mann". Jch glaube, der Verfasser ist von einigen vorsichtigen Herren unterrihtet worden, daß, was das „Wackeln“ anlangt, es hei den Herren hier auch nicht ganz gut bestellt ist. Derartige Dinge, wie diese Auszüge, sind but die ganze süddeutshe Presse gegangen, und glauben Sie, wenn in einer folen geradezu blasphemishen Weise Wakblfachen mit dem Allerheiligsten ver nüpft werden, daß damit eine Veredelung des Volkes, eine sittliche Hebung erreicht wird? Auch der Wakersche Kanzelerlaß an die Pfarrkinder über den großen Wert der Tlerifalen Presse stellt sih als eine roße Unvorsichtigkeit dar. Wohin eine solhe Agitation auch gegenüber Staatseinri&tungen führt, hat son Herr David am Sonnabend nachgewiesen. Es gibt kaum eine taatseinrihtung, die von der flerifalen Presse so beshimpft wird, wie die Staatss ule, niht etwa nur die Simultanschule, sondern auch die konfefsionelle Schule. Herr Hoffmann ist ein großer Optimist, wenn er glaubt, es lasse sich ins Rechnen nicht auch der Kon- fessionalismus hineintragen. In dem ‘katholischen Buche wird auf die herrlihe Rede des Weihbischofs Dr. Smit auf dem Katholiken-

tage in Koblenz Bezug genommen, der tatsählich au beim Rechen-

ins Wanken gekommenen

Sie dem Nur mit der Unterstüßung der Re-

Es fehlt in der Schule eine Nicht wirkliße Geschichte haben wir in der Schule, fondern Genealogie der Herrshenden, Kenntnis der Schlachten, der gewonnenen natürli, von den verlorenen redet chiller kennt man kaum mehr als „Die Glocke* und

Broschüre „Der Zerst

ebenfalls {on Mend freigesproche

einen so eminent

daß er in eine Kommi

é en, | den zweiten Teil, die Ha wo noch ein freier Plaß zu finden ist. Herr Stoeckter spra einst Bewußtsein, das die Welt

erobern werde; nun, die Eroberung hat {ih auf die eines Herrn be- ränkt: Still auf gerettetem Boot treibt Sreund Stoecker als Greis. | auß den Wir stimmen für den ersten Teil des Antrags, den zweiten lehnen wir verlangen ein Reichsgeseß zum Schuß der Gewissensfreiheit.

Das würde die beste Feter des 100. Geburtstages Sillers sein. Wir verlangen Glaubens- und Gewissensfreiheit nicht für einzelne Religions-

¿weiten Antrag kann man d verweisen, es muß

ersparen. daß viele nit ahnen, überhaupt unter

das Geseg selbst eine Dunkeln tappen sollen.

Klöster zu bemerken.

Ih sprehe dabei Novizen. Außerhalb

gregationen bedeutet.

der Syllabus usw. beige zu Necht (Zuruf im Jedenfalls muß über a

endlih die Schule von

Geldbeutel des Staats, Kampf gerechter und

nach dem Trennung von Kirche

ligion gehöre ich keiner würde sih im Grabe u

zulehnen.

hauptet in und aukßerb die Hilfe in dicsem Sinne mehr Irrtum, dessen Begründung g

zu einer solGßen Be wurden 1902/3 mit gr

liberalen Partei, wie burger Post“, die

einzelnen Staaten wie einheit widerstritten.

Freistatt", in dem dieser zu bringen, daß man fei

Er führte sogar die Non

zur Sprache bringen u unseres Antrages, nicht

empfehlen.

beimlich im Prediger einer diescr

beigetrieben worden; ma sie versteigert. Das sind

Schroffheit wiederkehrt.

Herr Satiler hat den Antrag als einen K

kirhenhoheit bezeichnet; fondern gegen dasjenige

unterriht das religiöse Moment betont. In der {hon zitierten

für eins erflärt und dem

erwähnte

olke; ih sage das nicht von meinem onde punkte aus. So leiht hat es sich noch nie cine Partei gemacht, um

s{chwierigen Geseßentwurf zustande ¿u bringen. erren Tönnen es

auch \ympathisiere, ein Ein

Teils vor dem Volke ein Ret, so etwas dar

er „anerfannten Religionêgemein do selbst fein Reichskirhenhoheitsrecht aufrihten.

handen, es kommt auf 290 Einwoh

S 14 die vollständige Auslieferung der

zweite Teil auch an

müßten wir Klarheit ichafffen über das Kirchenhoheitsre{t. Wir müssen mit dem Zentrum ein Frage- und Antwortspiel über die Vorauss\eßzungen dieses Antrags anstellen. |

Dingen überlegen, dann machen Sie uns das § uellenmaterial zugängig. Dem Kommissionsbericht müßten die betreffenden päpstlihen Bu en,

entrum), Herr von Hertling bestreitet das.

Punkt, wie es mit Ihrer staatsbürgerlihen Toleranz und dogma- tishen Intoleranz steht. Jst J Gedanke gekommen, daß Sie mit diesem zweiten Teile Jhres Antrags den Grund legen zu dem gro Zukunftskulturkampf? Geben Sie

ch der zukünftige Kulturkampf abspielen. freiheit und Freiheit der Wissenshaft und Lehre. natürlih nah dem Syllabus nicht.

mit diesem Antrage belgishe Zustände herbeiführen. Sie wollen Worte Cavours die freie Kirhe im unfreien Staate. Sie wollen alle Vorteile haben des Koordinationsprinzips und der

seinen bekannten Aus\pruch über die Religion tun würde:

triebenen Konfessionalismus sähe und die Reden dec Kultusexzellenzen bei seiner Jubelfeier hörte. Toleranzantrages, als gegen die wahre Toleranz gerihtet, mögli ras vershwinden zu lassen, iha ohne jede Kommissionsberaturg ab-

Abg. Gröber (Zentr.): Der Vorredner noh keine Partei hätte es sich mit dem Antrag o leit gemacht wie wir. Dieser Vorwurf ist nit am Plaß. Ih habe ihin übrigens im Namen meiner bayerisGen Freunde für seine Rede zu danken. Sie wird gute Dienste tun im Wablkampf. Herr Müller-Meiningen hat nur für seine Person gesprochen, ec wird also nit verlangen, daß wir seiner Rede eine befondere Bedeutung beilegen.

Protestantismus gerichtet fei.

ihrer . Staatsregierungen in tiesem Sinne angerufen. Die \ächsis{e Landessynode und die preußishe Generalsynode haben

und namentlih das Staatshoheitsrecht betont. Die Meinung, daß unfer Antrag gegen den Protestantismus gerihtet sci, der weder dunch den Inbalt des

Auch die Presse anderer Parteien hatte diesem Teil des Antrages seine Anerkennung nit versagt,

«Augsburger Abendzeitung“. Die Zeitung" wandte sich namentli gegen die Ausnahmebestimmung in

Fortschritt zu bezeichnen. Wo das Landesrecht versage, müsse das Neichsreht nahhelfen. Redner zitiert auch die übrigen nationalliberalen Blätter und einen Artikel des Abg. von Gerlach in der „Münchener

fort: Herr Müller-Meiningen nimmt einen anderen Standpunkt ein.

Er glaubt gewiß großen Effekt damit zu machen. Schade, daß er ih nit in diejer Pose photographieren ließ, mit dem Gebetbuch in der Hand; ih möchte ihm dafür noch mehrere zur Verfügung stellen. Aus protestantischen Kreisen sind onen l Reichstag eingelaufen, welche Mißstände, wie Freiheit der Neligionsübung auf protestantishen Gebieten besteben,

Anzahl von Bestimmungen des Eine dieser Schriften behandelt die Frage : in Sachsen Religionsfreiheit 2“ , Glaubensnôte der nicht anerkannten chrifilihen Religionsgemeinschaften auf der Höhe angelangt sind. hätten sich 1896 und 1897 genötigt Walde, geen von der emeinschaften, dem Mae der Broschüre, jeien wiederholt Geldstrafen von 100—200 4 bon Gottesdiensten und Abendmahlsfeiern auferlegt und exekutivis

daß diese Praxis, die jeßt nit so scharf gehandhabt wird, in ganzer

wir mit unserem Antrage nicht allein katholische Interessen verfolgen. n Kampf gegen die Staats- unser Antrag richtet sich aber nicht dagegen, Staatskirhentum, das Staat und Kirche Slaate die Entscheidung auch in religiösen

imultanscbule bergezogen. Die staatlich

. . Haß gegen Gott

Gottfried Schwarz ist n worden. Der Kampfgedanke

sih ja leisten; sie dürfen darauf renen

sion verwiesén und dort verbessert wird. Ueber : uptsache des Entwurfs, hat Herr Bachem in seiner zweistündigen Rede kaum ein Wort gesproßen. Ih fürchte daß wir mit der Zustimmung zu dem ersten Teil, mit dem ih ja fallstor schaffen für weiteren Ansturm, um

örungsgeist der staatlißen Schule“ wird in bös- artigster Weise über die S Zwangsvolks\{hule wird der moderne Moloch

| - | des Volkes führen müsse. Mu ret erhalten. Ohne ftaatliße Bevormundung, meinte Herr Henning, | in den weitesten Kreisen über fol

Das ift richtig, diese Sorte von

) genannt, der zum Ruin niht die tiefste Beunruhigung | Der e Meinungsäußerungen eintreten ? „So möchten wir über das Portal jeder solchen staatlichen Zwangs war meines Daseins ]

fatholischen Bücher über die Staats- | Staat, wo mehrere Konfessionsgemeinshaften nebeneinander bestehen, da Herr Bachem nur den Splitter in seines en und nicht den Balken in seinem eigenen? Der in Mannheim liegt im sondern von Ihrem Stand-

Fragen überläßt.

Das unterschreiben wir niemals! e | diese authentische

[ Interpretation in der K Neichstags gegeben, „und sie ist dem Protokoll einverleibt worden. Antrag überläßt es jedem Bundeëstaat, die Stellung der Neligionsgemeinschaften, abgesehen von der Freiheit der Neligions- - | übung, auch fernerhin selbständig zu ordnen; von der Beseitigung der

staatlichen Kirhenhoheit ist also gar nit die Rede. In einem

Wir haben ommission des vorigen

darf der konfessionelle Friede niht gestört werden. Was wir er- reihen wollen, ist nur, daß die Bevormundung der Religions- auéübung durch die staatliche Bureaukratie aufhört; gegen den Bureaukratismus, nicht gegen die Staatshoheit, richtet sich unser Antrag. Bei der Frage über die Nechtsfähigkeit der Religionsgemein- schaften scheidet er völlig aus. Jede Neligionsgemeinschaft kann beute hon rechtsfähig roerden, sie braucht nur von den reihchsrechtlihen , | Formen Gebrau zu machen; sie brauht nur eine Aktiengesellschaft

zu werden. Gewiß hat sie das Net dazu und kann dur keine Be- hörde daran gehindert werden; paßt ihr die Form nicht, so kann sie , | avch die Form der Gesellschaft mit beschtänkter Haftung wählen oder

irgend welche andere, worüber wir uns in der Kommission \{on einigen würden.

Der, Begriff der „anerkannten“ Neligton8gemein-

Teil durhzubringen. Einen \o wichtigen schaften muß allerdings über jeden” Zweifel klargestellt werden. och nicht ohne weiteres an die Kommission Namentlih heute, wo wir den Wunsch haben, daß au der zweite doch zunächst die Tragweite des ¡weiten | Teil gründlich durhberaten wird, ift eine solche sachlihe Erörterung

klargestellt werden ;

was darin fteckt.

natürlich auc von des Saales besteht die Meinung, Sqhule an die Kon- Wir müssen damit rechnen ,

eine Kommissi

on verwiesen wird. Dort

Sind Sie (zum Zentrum) uns in diesen

fügt werden. Der Syllabus besteht ja noch beute

[le diese Punkte aufgeklärt werden, auch der

hnen nit

hon selbst der

der Kirche frei! Auf diesem Gebiete wird

Geben Sie Gewissens- Das können Sie Verzihten Sie endli auf den auf den Kultusetat. Dann können wir den

edler mit einander ausfehten. Sie wollen

und Staat. Wenn jeßt Schiller käme und „aus Re- Religion an“, er fiele unter den S 166. Er mdrehen, wenn er diesen auf die Spitze ge-

Ih bitte Sie, den zweiten Teil des

hat uns vorgeworfen,

: l Man hat be- alb des Hauses, daß unser Antrag gegen den Verschiedene Landessynoden haben

oder weniger weitgehende Beschlüsse gefaßt

ist ein Antrages, noch durch estüßt wird. Es fehlt jeder Schatten fürdtung, Die ersten acht Paragraphen oßer Mehrheit angenommen vom Neistag.

sogar Organe der

i national- die „Kölnishe Zeitung®, die

„Straß «Kölnische

Sachsen und Mecklenburg, die der Neichs- Infofern sei dec Zentrumsantrag als ein

empfehle, das Zentrum dadur zur Auflösung ne berehtigten Forderungen erfülle, und fährt

nen unter der Zahl der Ordensgeistlichen auf.

etitionen und Broschüren an den vorigen sie in bezug auf die

nd eine große Anzabl der unaen nur den erften Teil, sondern auch eine zweiten Teils zur Annahme eGibt es und weist nah, wie in Salhsen die Cinige dieser esehen, olizei,

Gemeinschaften ihre Gotteédienste abzuhalten. Dem ür die Abhaltun

n habe ihm seine Möbel abgepfändet und die Zustände in Sachsen ; niemand ist sicher,

Das Beispiel beweist zur Genüge, daß

darauf hat das Volk „He f niht in der Kommission begraben werden. Wir müssen doch Ihre Motive kennen, Herr Badem! doch endlich bezüglich des zweiten Teils Sie den zweiten Teil zurück, so könnten

Kommen Sie mit der Sprache heraus! Zögen wir uns manche Ausführungen Der zweite Teil ist von fo eminenter kultureller Bedeutung, Was verstehen die Herren inshaften“? Sie wollen Sie müssen in Definition hineinbringen, wenn wir nicht im ( Sollen die Geistlichen, die der Papst anstellt, auch alle weltlive Rechte haben ? Der §12 ift als Kommando zur wildesten

roselytenmacerei bezeihnet worden.

i Wie verhält er sid zum Zivil- tandsgeseß? Soll unter

§ 14 auch die pädagogische Tätigkeit der Kongregationen fallen? Fn Bayern ist ein riesiges Anwachsen der 1904 waren 1173 Ordensniederlassungen vor- ner {on _ein Ordensgeistlicher. Ordensshwestern mit daß der

daß der

nôtig. In Deutschland kreuzen sich bekanntlih zwei Systeme: das eine kennt cine besondere Anerkennung von Staats wegen nicht, \o Preußen, Württemberg, Baden, Hessen, Oldenburg, Gotha und Waldeck. Das andere System in Bayern, Sachsen, Braunschweig, Bremen usw. macht ein besonderes Anerkennungs8gesez von Staats wegen zur Vorbedingung. Wir wollen die freiesten Vorausfeßzungen zugelassen wissen, wir wollen nicht, daß der Staat in religiösen E Untersuhungen anstellt, weil wir ibn niht für berufen und fähig dazu halten. Er hat nur dahin zu wachen, daß die Religions- gemeinshaften den bürgerlihen und staatsbürgerliden Pflichten keinen Abbruch tun ; das muß geprüft werden können, und das zu prüfen, ist Pflicht des Staats. Geht es niht damit, so suchen wir eine andere Formulierung ; das ist für uns nur eine Fassungsfrage. Aus diesem Grunde „wünschen wir Kommissionsberatung. Bei dem Gesetze über die Verhinderung der unbefugten Ausübung von Kirchen- ämtern hat der Bundesrat uns selbst einen Weg gezeigt, indem er sagte: Was in einem Staate von diesem Gesetze betroffen ist, hat von selbst seine bezüglichen Nechte auch in allen anderen Bundesstaaten verloren. Dank, Bundesrat, daß Du uns den Say gelchrt! Wir würden hier davon nur eine Nugzanwendung machen. (Zuruf des Abg. Hoffmann- Berlin.) Darauf sage ih nur: Spiegelberg, ih kenne Dich! Herr Stockmann hat die VBerfafsungsfrage aufgeworfen. Wo war er denn, als es sich um die Beseitigung des verfassungswidrig er- lafsenen Jesuitengesetßes handelte ? In der „Braunschweigisen Landes- zeitung" hat ein überzeugter Protestant es als des Protestantismus unwürdig bezeichnet, den Katholizismus mit polizeilichen Waffen zu bekämpfen. Das „Braunschweiger Sonntagsblatt* dagegen stellte ih auf den Standpunkt, daß die konfessionellen Minderheiten nit als leihberechtigt anzuerkennen find. In Mecklenburg hat das Landtags- omitee darüber zu entscheiden, ob ein religióses Bedürfnis für die Abhaltung eines Gottesdienstes an einem Orte vorhanden ist. Das ist doch wirklih stark. Es handelt {ih dabei um arme Schnitter und Arbeiter, und es wäre nit mehr als anständig, wenn man diese. Leute niht bloß bezahlte, sondern ihnen auh die Wohltat einer religiösen Erbauung gewährte. Dem gewöhnlichen Scnitter ist es doch zu teuer, die weite Eisenbahnfahrt nah S{hwerin zu machen. Die Schnitter sollten wenigstens einmal im Monat einen Gottesdienst an ihrem Ort haben. Die Staatsbehörde hat das ab- gelehnt. Natürlich, die Bureaukratie hat an Stelle eines offenen Herzens nur noch ein Tintenfaß. Solchem Unfug muß endli ge- steuert werden. Der sächsische Kultusminister hat die Toleranz in Sa(hsen mit Emphase herausgestrißhen. Das konnte er nur in einem Landtage \sprehen, wo ihm niemand widerspriht. Tatsächlih gehört Sachsen in diefer Beziehung zu den rüständigsten deutshen Bundes- staaten. Wir werden nit eher ruhen, bis auf diesem Gebiet Wandel geschafft ist. Redner bespricht nunmehr unter großer Unruhe und unter wiederholten Zurufen den Wechselburger Fall. (Lebhafte Zurufe im Zentrum: Pfui! Präsident Graf von Ballestrem: Pfui, das ominôse Wort!) Das sei sächsishe Freiheit! Tatsächlih übe es das Reservatrecht der religiösen Mißhandlung. Das Prinzip der religiösen Toleranz sei zuerst in Nordamerika aufgestellt worden. Im Zeitalter der Kolonialpolitik, der Weltpolitik, der Congokonferenz sollten doch folhe Engherzigkeiten aufhören und auf dem Boden des gemeinsamen Nechts jedem die freie Neligionsübung zustehen. Sollte etwa nur am Congo Neligionsfreihcit bestehen und in Deutschland nicht ?

Abg. Dr. Sattler (nl) beantragt hierauf Vertagung, da die eben beendete Rede bei ihrer Wi&tigkeit ncch mehrere Erwiderungen nolwendig mache, aber jeßt bereits 6 Uhr vorüber sei.

Gegen die Stimmen des Zentrums und der Polen wird

der Vertagungsantrag angenommen.

__ Schluß 61, Uhr. Nächste Sißung Donnerstag 1 Uhr

(Erste Lesung der Handelsverträge.)

Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 136. Sißung vom 8. Februar 1905, Mittags 12 Uhr. (Beriht von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

Auf der Tagesordnung steht die dritte Beratung des Geseßzentwurfs, betreffend die Herstellung und den Ausbau von Wasserstraßen.

Es findet zunächst wieder eine Besprehung des Geseßz- entwurfs im allgemeinen statt, über deren ersten Teil bereits in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet worden ist.

Abg. Dr. Glattfelter (Zentr.) spricht die Hoffnung aus, Wf ent- sprehend der in zweiter Lesung angenommenen Resolution die D osel-, Saar- und Lahn-Kanalisierung so zeitig fertiggestellt werde, daß diese Wasserstraße zugleih mit dem Rhein-Hannover-Kanal in Betrieb ge- nommen werden könne. :

Abg. Dr. Dahlem (Zertr.) {ließt sih diesen Ausführungen an. Hoffentlich werde das Eis, das in dieser Beziehung noch im Ministerium vorhanden sei, gebrohen werden können. Am Rhein herrsche die Be- fürhtung, daß, wenn Schiffahrt?abgaben auf dem Nhein erhoben würden, der Fluß so vertieft werden würde, daß immer große Schiffe den Transport übernehmen könnten zum Schaden der kleinen Schiffer. Hoffentlich träfen diese Befürchtungen nicht zu. Wäre cs aber doch der Fal, so würde die Regierung den beftigiten Widerstand gegen die Schiffahrtsabgaben auch im Neichstag finden. i :

Abg. von Kardorff (freikons.): Jch will nur dem Abg. Dr. Hahn antworten. Niemand ist mehr durchdrungen von dem großen Verdienst des Bundes der Landwirte um die deutshe Landwirtschaft als ih. In dem Fürsten Bismark hatten wir einen Staatsmann als Leiter der Staatsgeshäfte, der als ersten, vornehmsten Grundsaß für jeden Staatêmann die Erhaltung der BVlüte der Landwirtschaft auf- gestellt hatte. In der Zeit des Fürsten Bismarck hatte die Land- wirtschaft mit dem vollen Vertrauen auf die Negierung zu sehen gelernt, die alles aufs beste machen werde. Da kam wie ein Keulenshlag die Caprivische Politik. Nun ist es ein großes Ver- dienst des Bundes der Landwirte, dur die kräftige Agitation die Landwirtschaft aus ihrer n aufgeweckt, gesammelt „und eine Organisation geschaffen zu haben, die sich in vielen Fällen ganz vorzüglih Bewährt hat. Aber nun kommt das Aber. Jch babe das Gefühl, daß die verehrten Herren vom Vorstande des Bundes mögen sie es nicht übelnehmen einigermaßen an Selbstübershäßung

leiden. Einer der Vorsteher des Bundes hat wiederholt erklärt, alle Parteien, wie die Deutsche Reichspartei, die nationalliberale Partei,