beantrage ih, nunmehr die Frage und bitte, meine Wortmeldung
daß erst die General- und dann der Antrag
persönlich verlegt hat, behandelt hat, jeßt bei diesem Titel zu erörtern, dafür entgegenzunehmen.
Vizepräsident Dr. Por\ch s{lägt vor, debatte geführt wird, dann die Hochshulfrage Arendt beraten werden.
Damit ist das Haus einverstandeñ.
Abg. Dr. Dittrich (Zentr.) ist bei der im Hause herrschenden großen Erregung und Unruhe nur wenig verständlich. Er reklamiert den Schug der konfessionellen Minderheit von der Regierung und bespricht unter diesem Gesichtspunkte die Handhabung der Kirchen- politik. Die ordentlichen Seelsorgekräfte reiten für die katholische
Kirche niht mehr aus; die Regierung aber trage diesen tatsählichen | berat il ab Verhältnissen nit genug Rechnung, In manchen katholischen | Das ist e n Cingriff in die Vereinsfreiheit. Die Eltern Gebieten, so im Biskum Ermland, hätten zur Befriedigung | haben ein Ret darauf, ¿u erfahren, was in den Schulen passiert. der Seelsorge Nachbargeistlihe in einem Maße herangezogen | Gibt es überhaupt {taatsgefährliche Lehrer? Ich meine,
werden müssen, das für sie eine ungemeine Ueberlastung bedeutete. Trotzdem lasse man keine Ordensniederlafsung zu. Die Besorgnisse der evangelishen Kreise und der evangelishen Geistlichkeit in Dit- preußen vor der Störung des konfessionellen Friedens dur die Wiederzulassung der Orden seien ganz unbegründet; nie habe der Bischof Thiel in Frauenburg ein Wort des Unfriedens gegen die evangelishe Bevölkerung des übrigen Ostpreußens gesprochen. Der Kultusminister habe der Diözese auh nicht eine einzige Niederlassung bewilligt. Nochmals müsse er dem Minister das dringende Bedürfnis der fatholishen Ermländer cindringlih vor die Augen führen.
Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Studt:
Meine Herren! Bei Gelegenheit der ersten Etatsberatung hat der Abg. Herold bereits Veranlassung genommen, sein Bedauern dar- über auszusprechen, daß die Königliche Staatsregierung dem Antrage Frizen-Heereman, der im Fahre 1901 gesteut worden ist und demnächst vom Abgeordnetenhause mit großer Majorität angenommen wurde, nit Folge gegeben habe. Dieser Antrag ging darauf hinaus, daß die einshränkenden geseßlichen Bestimmungen, welcher der Ausbreitung der caritativen Orden der katholishen Kirche Hindernisse bereiten, bes seitigt werden möchten.
Meine Herren, ih hatte in der Sitzung vom 9. März 1903 die Ghre, diesem hohen Hause die Gründe eingehend darzulegen, weshalb die Königliche Staatsregierung nit in der Lage war, diesem Antrage | weitere Folge zu geben. Und, meine Herren, diese Gründe noch maßgebend. Ich habe namens zu erklären, daß sie auch jeßt diesem entschieden Bedenken tragen müsse.
Meine Herren, die kirdenpolitishe Geseßgebung, wie sie mit den Novellen aus den Jahren 1886 und 1887 ihren Abschluß gefunden
sind jeßt |
Antrage weitere Folge zu geben
hat, bildet die Grundlage für die Abgrenzung der firh- | worten?* Deshalb ist die Verfügung vollständig berechtigt und be- lihen und s\taatlihen Interessen und Befugnisse; sie bildet | gründet. Wer Auskunft über Schulverbältnisse haben will, mag si eine Abarenzung, die einen modus vivendi ermögliht hat, bei [ an die Unterriht8erwaltüng wenden, Diese hat niht Bedenken ge-
grenzung, 1 j tragen, Auskunft über das chulwesen zu geben, sie ist auch in Zus-
dessen praktischer Handhabung die katholische Kirhe in ihren be- | rechtigten Interessen, nah Ueberzeugung regierung, nit benateiligt ist. Es ist richtig, meine das Abgeordnetenhaus diefen Antrag seinerzeit mit einer erheblichen | Mehrheit angenommen hat, aber, meine Herren, unter Voraus» | setßzungen, die die Königliche Staatsregierung doh genötigt haben j würden, nun ihrerseits wieder geseßzlih einshränkende Bestimmungen
einzuführen. Es ift einmal die Zustimmung der Mehrheit dieses | boben Hauses an die Vorauéseßzung geknüpft worden, kaß das ge- ; mis@t-sprachige Gebiet ausgenommen werde, eine Voraussetzung, die fich ohne diskretionäre Vollmacht der Königlihen Staatêregierung gar | nicht erfüllen läßt; denn man fann ein derartiges Gebiet nit ein für allemal geseßlich festlegen. Die zweite Voraussezung war die, | daß in den in Betracht fommenden Fällen der Genehmigung von ders |
Herren, daß ;
artigen Ordensniederlassungen der konfessionelle Friede nicht gestört |
werden dürfe. | Meine Herren, eine folche Bestimmung läßt sich auch geseßlih
nicht festlegen. Es ist ebenso notwendig, auch in dieser Beziehung diskretionäre Vollmachten den beteiligten Staatsbebörden vorzubebalten, | und deswegen erklärt es ih au, weshalb die Königliche Staats- ; regierung auf den Antrag nicht eingehen konnte, umsomehr, als, wie | ih wiederholt betonen will, der modus vivendì. der erzielt worden ist, und die tatsächlihe Handhabung der der Königlichen Staats- | regierung zustehenden geseßlihen Befugnisse einen Zustand geschaffen | baben, bei dem, wie ih überzeugt bin, die fatholishe Kir(e nicht zu kurz kommt. j Meine Herren, die Zahl der Ordensniederlassungen hat ih in- | zwischen noch ganz erheblich vermehrt, und wenn jeßt die Gesamtzahl | der Ordensniederlassungen im ganzen preußishen Staate 1974 und | ferner die Zabl der Ordensmitglieder rund 27 000 beträgt, so ist | damit, glaube ih, ein Zustand erreicht, mit dem man auf katholischer Seite wohl zufrieden sein kann. Die beteiligten Minister \ind nah | wie vor genötigt, die Bedürfnisfrage eingehend zu prüfen, und haben in | zahlreihen Fällen, wie ih glaube, den berechtigten Wünschen, die von | fatholisherSeite geltend gemacht werden, auch Rechnung getragen, sodaß ein friedliher Zustand \sich im Laufe der Zeit entwickelt hat, an dem zu rütteln die Königliche Staatsregierung nicht gewillt ist. Sie hat da- her entscheidende Bedenken, den Rechtszustand zu ändern. j Fh bitte im übrigen den Herrn Präsidenten, meinem Herrn Kommissar das Wort zu erteilen, um bezüglih des Falles Heiligen- linde, den der Herr Abg. Dittrich vorhin erwähnt hat, die nötigen
Erklärungen zu geben. |
Ministerialdirektor v on Chappuis legt die Gründe dar, wes- |
halb die Regterung in einem von dem Abg. Dr. Dittrich erwähnten Falle die Anstellung eines Hilfsgeistlichen niht genehmigen konnte. Was die Genehmigung von Ordenöniederlassungen betreffe, so müsse au beachtet werden, daß in Ostpreußen sih darüber der evangelischen Be- völkerung eine große Aufregung bemächtigen würde. Die Regierung babe si auch aus diesem Grunde genötigt gesehen, den bezüglichen Antrag der Diôözefanleitung abzulehnen.
Abg. Ernst (fr. Vgg.) kommt auf den Lehrermangel zurüd, der noch immer in bedauerlihem Maße vorhanden sei und dem mit der Gründung von Seminaren allein nicht abgeholfen sei. Erfreulich sei, daß mit der befseren Fürsorge für die Mädchenschulen wenigstens ein Anfang gemacht sei. Das Sghulunterhaltungsgeseß komme leider erst im Spätherbst an das Haus; der Text aber solle bereits fertiggestellt sein. Wenn die legtere Nachricht richtig sei, und wenn es ih bestätige, daß es si dabei vor allem um die Festlegung der kor fessionellen Verhältnisse der Volks\{hule handle, so könne wohl festgestellt werden, daß das Geseg nicht dem Antrage von Zedliß seinen Ursprung verdanke, sondern das es im Kultusministerium entstanden
gs unserer akademishen Jugend
verboten worden, (dem Redner) Auskunft Was haben wir denn verbr Aerger, wollten feststellen, : Minderheiten niht \{chlechter sei als die der Mehrheiten. Die Magistrate kunft gegeben.
darauf eingehen.
teilung verboten worden, z. i Wenn die Vereine nicht mehr über Verbesserungen im Schulwesen
Wir können stolz auf die Arbeit unserer Volks\chulen sein; die Volksschullehrer haben in s{werer Zeit treu
waltet. trauen? An der Spitze des preußischen Landeslehrervereins stehen
erfahrene und tüchtige Männer. In Vertrauen der Vorgeseßten zu den auf dem Unterrichtsgebiet.
mundungen vorgekommen. i nur entwidckeln, wenn ihr die nöôtige Freiheit gelassen wird.
muß auch über {leppenden 1 Der Vorstand des preußischen Landeslehrervereins hat vor zwei
Jahren an den Minister eine Petition besoldung8gesezes gerichtet, Antwort darauf erhalten.
petitionen haben; ist petitioniert, als wenn jeder einzelne Lehrer es tun muß?
gabe ist von der Neg zurückgekommen mit
ob die Petenten auf der Lehrer auf dem Lande hat 220 Schüler und 50 Unterrichts\stunden in
der Woche, dazu hat er noch die flichtung, | ; ) Dorf den katholischen Religionsunterriht für die fatholishe Minder-
beit Schluß meine i, sonderen Unterrichtsminister bekommen.
Sulvorständen und Schulbehörden untersagt ift, die Anfragen ¡ privater Seite zu beantworten, den 80er Jahren.
der Königlichen Staatsregierung | g über statistishe Verhältnisse belästigt werden, und zwar über
über die meistens der Minister {hon Gewöbhnlich verläuft dann die die Regierung reibt : dann die Regierung
kunft bereit, alles zu beantworten.
der Königlichen Staats- | Lehrern und einem Teil ) | Resultaten und gibt falsche Bilder,
Vorstand ist über die Erklärungen, ! vollständig informiert.
: zeit den
* Deutschen bekommen hätten, als
! den Geistlihen in ehemals polnischen Landesteilen
| abgeitellt werden, müssen wir alle Fahre wieder damit kommen.
! baben und
erfreulih. Durch eine ist den Lehrern und Sculvorständen den freisinnigen Abgg. Broemel und Ernst iber Schulangelegenheiten zu erteilen. ohen? Ich verstehe allerdings den a
wenn Mißstände in den Schulen aufgedeckt werden. Wir daß die unterrihtlihe Versorgung der konfessionellen
egierungsverfügung
haben uns auf unsere Anfrage bereitwilligst Aus- d Bei der Beratung des Schulgeseßes werde ih näher
Auch den Lehrern und Lehrervereinen ist jede Mit- B. durch die Regierung in Magdeburg.
eigentlih ihren Zweck nicht erreicht.
ihres Amtes ge- Nerdient also der preußische Lehrerstand ein solhes Miß-
keinem anderen Ressort ist das
Es sind etne ganze Menge von Bevor- Die Schule kann \sih gesund und ie
Geschäftsgang bei den Bebörden klagen.
E Revision des Lehrer- bat aber bis heute noch feine Die Regierung will keine Massen- wenn der Lehrerverein Die Ein- der Anfrage, Ein
es aber nicht viel einfacher,
eitergabe an den Minister bestehen. Verpflichtung, in einem benachbarten
Dieser Fall steht nit vereinzelt da. Zum daß es absolut notwendig ist, daß wir einen be-
Daß den Lehrern, von ist nicht neu, sondern besteht hon“ seit Diese Verfügung hat ihren guten Grund. Sie lauben gar nicht, wie die Lehrer und Schulvorstände mit Den inge,
hier im Hause gesprochen hat. Sache so, daß der Schulvorstand an „Dürfen wir die Frage beantworten?“ und an den Minister schreibt: „Dürfen wir ant-
zu erteilen.
Ministerialdirektor D. Schwarbkopff:
Aber Anfragen bei den einzelnen nit gut, man bekommt nur von und dies führt zu unrichtigen die naher durch die amtliche Statistik nicht bestätigt werden. Die Verfügun entspricht aber einer althergebrahten Uebung. Was die Klage betrifft, daß dem Lehrer- verein kein Bescheid zuaekommen ist, so find die Fragen in Fluß. Der die hier im Hause gegeben sind,
Schulvorständen sind der Lehrer Antworten,
Or. von Fazdzewski (Pole) ist der Meinung, daß die feiner- Polen dur die preußische Regierung gegebenen Versprechen bezüglih der Reste ihrer früheren nationalen Selbständigkeit nicht gehalten worden seien, und bezeichnet Herrn von Zedlitz, der fürzlich fo
energisch betont habe, daß die Polen ihre Kultur erst durch die ulturunterdrücker, ta ja die Polen
Kultur besessen hätten, und bringt an der Hand
ltusministers Beschwerden darüber vor, daß die Freiheit der
Religionsübung oft erschwert werde. Sclbst der Errichtung von Kleinkinderbewahranstalten würden in Posen die größten Schwierig- keiten in den Weg geleat; so sollten nur deutsche Lebrer und Lehrerinnen
zugelassen werden. Wenn unsere Beschwerden, {ließt der Redner, na: er
Minister wird hoffentlich endlich zur Einsicht kommen, daß es mit unserem Sgulsvstem so nicht weiter gcht. Wenn man die polnische Muttersprache zuläßt, fann die polnische Bevölkerung auh Zutrauen zur Regierung der deutshen Sprache größere Liebe entgegenbringen.
Nücfwärts, rückwärts, Herr Minister!
Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Studt:
Die Mahnung: Rückwärts, Don Rodrigo! kann ih zu meinem lebhaften Bedauern {hon deswegen nit befolgen, weil dem hohen Hause wiederholt, namentlih aus dem Munde des Herrn Minister- vräsidenten, die Notwendigkeit vor Augen geführt worden ist, in unserer allgemeinen Polenpolitik fowohl wie namentlich auch in der Swulpolitik eine Aenderung nit eintreten zu lassen. Wir befinden uns in dieser Beziehung in einer Zwangslage, die niht unsere Schuld ist, sondern durch die nationalvolnishe Agitation hervorgerufen ist (Abg. von Czarlinsfi: Aha!), die gar keinen Zweifel darüber läßt, wobin die Wege gehen. Leider ift auch durch die Ausführungen des Herrn Vorredners in dieser Beziehung, glaube ih, nihts gebessert worden; denn die Ausführungen — bei aller Ruhe, mit der sie, wie ih gern anerkenne, hier vorgetragen sind — gehen doch wieder darauf hinaus, die Regierung, die Unterrichtsverwaltung in tunlihst weitem Umfange ins Unrecht zu verseßen. Meine Herren, Sie werden zugeben, es werden hier niht etwa in dem Instanzenwege erledigte Entschließungen des Kultusministers zum Gegenstande von Beschwerden und Auseinander- sezungen gemacht, sondern vereinzelte Fälle, die noh garnicht mal zur Kog- nition des Ministers gekommen sind; fie werden generalisiert, es wird ein allgemeiner Vorwurf gegen die beteiligten Beamten, die Lehrer er- hoben, und damit ist wieder das ganze Material fertig, um die gereizte Stimmung im Osten aufrecht zu erhalten.
Meine Herren, ih muß mich gegen ein derartiges Syslem au heute wieder verwahren und namentlich dem Herrn Abg. von Jadzewski entgegenhalten, daß, wenn hier wieder allgemeine Erlasse, die angeblih der Unterrihtsminister an die nageordneten Behörden gerichtet baben sollte, mir zum Vorwurf gemacht werden, er doh die Güte haben möchte, sih zunächst darüber zu vergewifsern, allgemeinen Erlasse von hier aus ergangen sind. Ich bestreite das zu-
Abg.
früher au eine eigene mehrerer Erlasse des Ku
in den von den Geistlichen Ebensowenig if an die Lehrer Beichtunterricht der Geistlichen zu kontrollieren. trag ist von der Zentralinstanz nit ergangen,
sei und das Zentrum dabei Ge urtébilfe geleistet habe. Der Wahl- \pruch „Preußen in Deutschland voran“ treffe auf das E leider nit zu. In der allgemeinen Schulpolitik der legten Jahre trete eine Erscheinung stark in den Vordergrund, die kirhlihe Be- der Gemeinden, der Universitäten, Schulen und Lehrer.
vormundung 1 20) l Daß die Hobschulen die akademische Freiheit mit solcher Energie und solchem Erfolge verteidigt haben, ist erfreulih. In unserer materiell gerihteten Zeit ist diese ideale Be-
Tatsache!) worden, daß sie bei der Bemefsung
die nachgeordneten
tunlihstem Umfange zu berücksichtigen.
gemeinen Vorschriften, gelten, unentgeltlich soweit erteilt, dabei beteiligt ist;
nein. | es den Kirchenbehörden unbenommen, Mir sind die betreffenden Einzelbestimmungen im Augenblick nicht
genau gegenwärtig, aber ih glaube, zu irren.
gleihfalls berührt hat, beklagt niemand so sehr wie ih, weil täglih unter dem meiner Ansicht nach ganz unverdienten Vorwurf
zu leiden habe.
ob in der Tat solche
nächst in bezug auf den angeblichen Eingriff der Verwaltungsbehörden zu erteilenden Kommunionunterricht. ein allgemeiner Auftrag ergangen, den Ein derartiger Auf- ih muß das mit
aller Entschiedenheit bestreiten. (Abg. Dr. von Jadzewski: Ist aber
Es ‘ift der Unterrichtsverwaltung ferner der Vorwurf gemacht des Raumbedürfnisses bei Bauten
genügend berüdsihtige. Meine
Behörden darauf hingewiesen haben, bei Vor- bereitung der Bauprojekte au die Wünsche der Kirhenbehörden in
Wenn in dem einen oder dem ndern Falle eine derartige Berücksichtigung niht erfolgt ist, so ist
es Sache der Kirchenbehörden, auf dem Insianzenwege eine Remedur
herbeizuführen. Abgeordneten — ich bin nah wie vor gern bereit, in eine Prüfung
Sollte das nit geschehen sein, so bitte ih den Herrn
er einzelnen Fälle einzutreten —, mir doch derartige Fälle namhaft
zu machen.
Was die Kirchenaitteste betrifft, so verden dieselben nah all- die, glaube ih, für die ganze Monarcie als das öffentlihe Interesse
soweit es sich um Privatinteressen handelt, bleibt ihrerseits Gebühren zu erheben.
mih in dieser Annahme nicht
Was die Zusammenseßung des Schulvorstandes anlangt, so hat
Untergebenen so notwendig wie | der Herr Abgeordnete auf eine Verfügung der Regierung zu Posen exemplifiziert, die mir aber, wie ich meine,
(Widerspruch bei ih den Herrn Abgeordneten auch hier nur wiederum bitten, bei der
zuständigen Instanz entsprehende Anträge zu stellen.
im Augenblick auch nit zur Hand ist, die durchaus dem bestehenden Rechte entspricht.
den Polen.) — Wenn dies nicht der Fall ist, kann
Meine Herren, den Lehrermangel, den der Herr Abgeordnete ih Uebrigens hat der Herr Abgeordnete selbst daß die gegenwärtige Unterrichtsverwaltung daran nicht {huld ist; zu seiner Beseitigung geschieht in der Tat alles, was möglich ist. Dieses Ziel ist aber nit ledigli auf dem Wege einer besseren Besoldung zu erreichen, — ein Thema, das ja wahrscheinlich noch an anderer Stelle ausgiebig erörtert werden wird. Wenn gerade in der Provinz Posen ein derartiger Lehrermangel besteht, fo sind übrigens zum Teil die Einwirkungen der national- polnischen Agitation daran \{uld. (Widerspruch bei den Polen.) Ihre Landsleute werden mit s\trikten Worten davor gewarnt, über- haupt in den preußischen Schuldienfst einzutreten. Meine Herren, wenn man diesen Beruf derart verhaßt macht (Zuruf bei den Polen: Ist {on verhaßt!), dann ift es kein Wunder, wenn weite Volkskreise fich niht dazu entschließen, ihre Töchter und Söhne in den Vorbereitungs- dienst zum Lehrerberuf zu geben.
Im übrigen habe ih, ganz abgesehen von vereinzelten Aus- nabmen, wirklich meine Befriedigung darüber auszusprehen, daß die Lehrer polnischer Abkunft den ihnen erteilten Weisungen loyal In denjenigen Fällen,
anerkannt ,
nahkommen. (Lachen bei den Polen.) wo es geschieht, stehen aber die hrer wieder vor der namenlosen Schwierigkeit, daß ihnen tägli die allergrößten
Hindernisse bereitet werden in der angemessenen Erteilung namentli
des deutschen Sprachunterrichts. Der Lehrer, der sich in dieser Beziehung
seiner Aufgabe gewissenhaft widmet, wird von polnischer Seite an-
gefeindet als Germanisator, als ein Verräter, als ein Mensch, der seine
nationalen Pflichten als Pole in unverantwortlihe Weise vernahläfsigt.
Bei einer derartigen Agitation darf man sich in der Tat nicht wundern,
wenn in der Provinz Posen nun allmählih ein Lehrermangel entsteht,
den zu beseitigen übrigens die Unterrichtsverwaltung mit Erfolg bestrebt
ist. Ih behalte mir vor, die Zahlen seinerzeit den Herren noch be-
sonders vor Augen zu führen.
Der Herr Abgeordnete ist dann morso solito auf das Züchtigungs- recht der Lehrer zurückgekommen und hat allgemeine Vorwürfe gegen diese erhoben. Konkrete Fälle find von ihm nit zur Sprache gebracht worden, sondern der Herr Abgeordnete hat ih wiederum, was ih wirkli bedauere, lediglih auf Zeitungsnachrichten berufen. In welcher Weise aber diese Zeitung8nachrihten zustande kommen, namentlich in ten polnishen Blättern, ist doch nur zu bekannt.
Ih kann den Ausführungen des Herrn Abgeordneten folgende Tat- sahen entgegenhalten. Von den sämtlihen Volksshullehrpersonen, welcke in Posen, Westpreußen und im Regierungsbezirk Oppeln angestellt waren, 14 326 evangelischen und fkatholishen Volks\{hullehrern und Lehrerinnen, sind wegen Ueberschreitung des Züchtigungsrehts disziplinarisch mit Dienstentlassung bestraft oder infolge gerichtlicher Bestrafung entlassen worden in den leßten 5 Jahren 2 (hört, hört! rechts und bei den Nationalliberalen), sage und schreibe: zwei, einer im Jahre 1901 in der Provinz Posen, einer im Jahre 1904 in West- preußen. Bestraft wurden überhaupt gerihtlich und disziplinarish wegen Ueberschreitung des Züchtigungsrechts in den lezten 5 Jahren: 1900 9, 1901 8, 1902 8, 1903 7 und im Jahre 1904 7 Lehr- personen von 14 326. (Hört, hört! rechts und bei den National- liberalen.) Ich frage Sie, wie ist da der Vorwurf des Herrn Abge- ordneten begründet? Nach meiner Ansicht ist er aus der Luft gegriffen. (Sehr richtig! rechts und bei den Nationalliberalen.)
Nun komme ih auf das allgemeine Gebiet, welches der Herr Abgeordnete vorher gestreift hat, nämlih auf die sogenannte Kultur- frage. Ich glaube, in dieser Beziehung hätte der Herr Abgeordnete besser getan, das Thema nicht allzu ausgiebig zu behandeln. Er hat mit der ihm eigenen Klugheit und Gewandtheit bei der Darlegung der polnishen Geschichte eine Grenze gezogen, hat die Vorgeschichte niht berüdcksihtigt, in der zweifellos die polnische Nation von großer Friedenéliebe niht beseelt gewesen ist. Ich brauhe bloß daran zu erinnern, daß das gewaltige Kolonisations- werk der Deutschen Ordensritter in Osft- und Westpreußen stetig von den Polen durch zahllose Ueberfälle gestört_ worden ist, und wenn trogdem die Lösung dieser großen Kulturaufgabe unter namenlosen Shwierigkeiten den Deutschen Ordensrittern gelungen ist, so ist das ihrer Tapferkeit, ihrem vorzüglichen Organisationstalent und der Entschlossenheit, mit der sie ih ihrer Aufgabe gewidmet haben, zu- zuschreiben. (Sehr richtig! rechts und bei den Nationalliberalen.) Nachher, als die jezige Provinz Westpreußen, also das westliche Gebiet des von dem Deutschen Ritterorden kolonisierten Landes, ia folge des Thorner Friedens in die Hände der Polen gelangte, haben diese Landesteile unter der Kulturarbeit der Polen wirkli nicht auf- blühen können. (Abg. Dr. von Fazdzewski: Aber sie waren zu“ frieden!) Es ist im Gegenteil geshichtlich ganz einwandfrei fox- statiert, daß fruhtbare Gegenden, die eine hohe Kultur aufwiesen, später geradezu in eine Wüste verwandelt wurden. (Abg. Dr- von JIazdzewski: Durch Kriege, durch die Schweden!) —
die Wünsche der Kirhenbehörden nicht Herren, das ist insoweit unrichtig, als
gerade die allgemeinen Grlafs
e (S@hluß in der Zweiten Beilage.)
M 46.
Zweite Beilage
Berlin, Mittwoch, den 22. Februar
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger
1905.
(Schluß aus der Ersten Beilage.) Unter der polnischen Herrschaft !
Landesteilen haben nachholen müssen.
Kolonisator Friedrich der Große persönli gemaht hat — an die Stelle der ehemaligen geradezu bewundernswerten Kultur, die der Deutsche Orden geschaffen hatte, eine Wüstenei sowohl in bezug auf E E Gade aa wie in bezug auf die allgemeinen Kultur- erhâltnisse eingetreten. (Abg. von Czarliútki: i
E n Czarliáêfi: Lesen Sie dagegen
Der Herr Abg. Dr. von Jazdzewski beruft sich dabei i Ansicht nah vergeblich, auf die Höhere A die ‘angebli das polnische Volk in diesen Gegenden ketätigt hat. Ja, meine Herren, wenn es noch weiter darauf ankommt, diese Kultur zu kennzeihnen, “ fo bitte ih doch folgendes erwähnen zu dürfen. Die nationalpolnishe Presse ih identifiziere damit nit den Herrn Abgeordneten oder die polnische Fraktion — ist tägli be- müht, unseren Kulturzustand in der unglaublihsten Weise herabzu- seten und den Kulturzustand auf polnischer Seite als einen weit übers segenen und von ciner viel cdleren Anschauung beseelten hinzustellen. Ja, meine Herren, mit welhen Mitteln wird tabei gearbeitet? Jh habe das hier {hon wiederholt erklärt: mit den Mitteln der Geschichts- fälshung und Verleumdung (sehr rihtig! rechts), und ih frage Sie: ift es ein Zeichen der überlegenen Kultur, wenn man \ih derartiger Mittel bedient? Diese Frage wird der Herr Abgeordnete mir wahr-
e doch nichi in dem von ihm vertretenen Sinne beantworten n.
i Der Herr Abgeordnete ist dann zurückgekommen auf die Ver- {prehungen, die angebli den Polen aentct worden sind, S Besiergreifungspatent von 1815 ist, wie ih das hier wiederholt zu betonen die Ehre hatte, ausdrücklih als der Wille des Landesherrn Hingestellt: „es ist Mein fester Wille, daß das Vergangene einer völligen Vergessenheit übergeben werde.“ (Widerspru bei den Polen.) — Ja, ih glaube mich in dieser Hinsicht nicht zu irren. — Nun meine Herren, was hierunter zu verstehen, ist Saße der Intere pretation. Der Herr Abgeordnete nimmt für si in Anspruch, daß mit diefen Worten ledigli die jüngsten Ereignisse, die der Okkupation vorangegangen waren, gemeint seien, während erstens nach der gram- matikalischen Auslegung und zweitens auß nach dem geschiGtliden Verlaufe dieser Besißergreifung es ganz zweifellos ist, daß damit überhaupt alles der Vergessenheit übergeben werden sollte was an die ehemalige Selbständigkeit des Polenreiches noch erinnern: kónite. Ja meine Herren, wäre das nit der Fall, dann bedurste es einer det artigen Mahnung — die zweifellos in diesen Worten?! liegt — nicht um das polnische Volk daran zu erinnern, daß es \ich nun fortan als dem preußischen Staate zugehörig, und zwar für. ewige Zeiten zu- gehörig, fühlen sollte. (Abg. Dr. von Jazdzewski: Selbstverständlich !) Meine Herren, diese Verhältnisse sind zu einer Zeit, wo der Herr Abgeordnete, wie ih glaube, hon Mitglied dieses hohen Hauses war, im Jahre 1876, als es sich um das Sprachengesez handelte hier ausführlich zur Erörterung gekommen, und es ift damals bon seiten derjenigen, welche die Argumente der Herren Abgeordneten dés polnischen Fraftion bekämpften, mit Ret hervorgehoben worden, daß alle die Ausführungen, die zu Gunsten der Sonderwünsche der Polen geltend gemacht wurden, zu Staub zermalmt wären dur das eigne politische Verhalten der Polen während der verschiedenen Episoden der Kämpfe im 19. Jahrhundert.
E, Der Herr Abgeordnete hat sih dann auf das Proklam Vberpräsidenten von Horn berufen. Ja, meine E dies A eia erlassen unter dem frishen Eindrucke der Gestaltung des Norddeutschen Bundes und war dazu bestimmt, eine gewisse Beruhigung in der Bes völkerung eintreten zu lassen. Wie hat aber die Bevölkerung das ge- lohnt durch ihre Haltung gegenüber diesen wohlwollenden Aeußerungen ? Ich brauhe nur an das Jahr 1870 zu erinnern. Da sind in der unberhohlensten Weise die Wünsche der Polen nah Wiederaufrichtung Z polnischen Reiches in der Vorausseßung, daß Deuts{land in dem E gegen Frankrei eine Niederlage erleiden würde, zum Aus- ps gebraht worden. — Der Herr Abgeordnete \chüttelt mit dem opse; ih kann aber meinerseits — ich war damals Landrat in der Provinz Pofen — aus eigener Erfahrung erklären, daß die Stimmung in der Bevölkerung vielfah eine geradezu fieberhafte war, daß jeder
nur auf den Moment der Erlösung wartete
U , Hört, E Widerspruch bei den Polen) — Bitte, 4 ist atfählih so! Es ist rihtig, daß allerdings, als wir
A unerwarteten Siege ras auf einander errungen hatten, die E S in eine große Niedergeshlagenheit \sich umwandelte. Wie Q e sich aber diese Stimmung sogar in den innerhalb der Sn Grenzpfähle erscheinenden Zeitungen geltend? Feder die der preußishen Waffen wurde — ipsissimis verbis einzelner
t — als Stoß in das Herz der polnishen Bevölkerung be- Ren et, also von preußishen Untertanen, allerdings polnischer Ab- ibe N als Stoß in das Herz der polnisGen Bevölkerung be- a i y Ich frage, ob es gegenüber solchen Vorgängen noch mögli A e wohlwollenden Absichten aufrecht zu erhalten, mit denen der alige Oberpräsident von Horn ins Amt getreten war? Jst
] Wollen Sie ferner hö i eine wesentlihe Kulturaufgabe, nämlich der O A Seit der polnischen Herrschaft unter der allergrößten Vernachläfsigung zu leiden hatte, fo gestatten Sie mir, einiges anzuführen. Nach den Angaben des polnischen Professors Czwalina in der SFrift „Von den Squlen des ehemaligen Polens“, 1837, befanden \sich im Jahre 1814 nur 164 Dorfshulen in der Provinz Posen wirklih in Tätigkeit, 242 bedurften der Herstellung von Grund auf, 418 wurden bis zum Zahre 1837 ganz neu geschaffen. Dagegen waren ein Menscsenalter später, im Jahre 1845, dank der preußishen Regierung bereits 1000 Ele- mentarlehrer tätig. Sie sehen, wie viel wir in den ehemals polnischen Was speziell Wesi
betrifft, so war dort dur die Herrschaft ter Pola in n — das geht namentlich aus den Beobachtungen hervor, die der große
Königliche
Hand gegeben, daß die Politik, die Praxis der Unterrichts
Sprache auffris&en müssen.
4 N wiederholt auf Grund eigener Revisionen von Schulen be- L # önnen, wie der Lehrer, vor die Aufgabe gestellt, den Kindern
olnisch und Deutsch beizubringen, natürlih erst das Polnische be- 0 und daß die Stunden im deutschen Unterricht nur ausreichen us En Kindern eine ganz mechanische, oberflächlihe Kenntnis déx Sprache beizubringen. Daß dieser Zustand auf die Dauer nicht auf- reckcht erhalten werden konnte, ift ganz klar; das ist eine Leistung, die wenn ih mi eines etwas gewöhnlihen Ausdrucks bedienen bat nicht Fisch nicht Vogel ist. Entweder wir bringen die deutsche Sptathe zu der ihr gebührenden Geltung, oder wir geben den Versuch überhaupt auf, und damit würden wir das staatlihe Interesse \chädigen. ‘ L Der Herr Abgeordnete ist nun wieder zurückgekommen auf die allgemeine Polenpolitik und hat darauf hingewiesen, daß, wenn die Polen mit größerem Wohlwollen behandelt werden würden, sie au dementsprechend erfenntlih sein würden. Meine Herren, wié liegt die Sathe da, wo die Polen vollständig Herr unter sich sind, beinahe die- jenige Freiheit genießen, welhe die nationalpolnishe Agitation an- strebt? Wie liegen denn die Dinge in Galizien? Dort sind die Polen Herren im eigenen Hause, und troßdem haben sie noch im vorigen Jahre auf den verschiedenen Kongressen die Wiedererrihtung eines selbständigen Polenreiches so unverhüllt als ihr Ziel hingestellt daß über ihr Programm absolut kein Zweifel bestehen kann. ;
Meine Herren, wo bleibt endli die polnishe Kul ü
den Borgüngen, die hier hon wiederholt E ibe E sind? Jch brauche bloß an die Todesdrohung zu erinnern, an die Parole: Smieré Niemcom! „Tod den Deutschen!“ ; die in Form einer Fahne ein polnischer Edelmann über bem Dache seines Schlosses hat anbringen lassen. Dem gegenüber muß es geradezu fomisch berühren, wenn einer von den Abgeordneten der polnischen Fraktion hier als die Parole der deutshen Politik „Tod den Polen !“ hingestellt hat. Sie werden auf deutscher Seite nie eine derartige Noheit der Gefühlsäußerung hören, wie sie von national- polnisder Seite uns täglih vor Augen tritt. (Sehr richtig! rets.)
Meine Herren, wollen Sie not - ein hübs ild \ F y , l {hes Kulturbild sehen, so lassen Sie mich hier aus ciner Zeitung vom 18. lrt R einen kleinen Vorgang vorführen. Es handelte sich um die Einkäufe F L S R Die Polen werfen uns bekanntli vor, daß wir ie poln i i N N E Gewerbetreibenden boykottieren. Das Umgekehrte aber Wir erinnern — sagt die betreffende in Gnesen erscheinende Zeitung — unsere Damen an die Pflicht, namentlih in der gegenwärtigen Zeit e unsrigen zu kaufen. Weil wir jedoch erfahren, daß unsere Aufforderungen wenig helfen, so bitten wir unsere geehrten Leser E as Gesamtheit am Herzen liegt, uns die Namen aller derjenigen Personen mitzuteilen, die i inkä s V Een ihre Weihnachtseinkäufe T Fremden sind natürli die Deutshen — esorgen. Mit Nücksicht darauf, daß es sich um eine so wichti : ' 3 ie so wit R N wir, uns nur fsolhe Tatsaen E N f wir jeder Zeit beweisen können. Wir werden eine Li e Seen unserer Feinde aufstellen S Ga (hört! hört! rets), die f a Festtagen zu veröffentlichen zu gedenken. — zu ten Festtagen, meine Herren, zu dem i ! (hört! hört! rets). Weihnachtsfeste! — Es ist wohl mögli, daß dieses Verfahren m ) gat, anch einem o genehm sein wird, und deshalb machen wir vornweg Maat U O wir keinerlei Rücksichten üben werden. un kommt der Schluß, der mit der polni i e polnischen Galanterie stark Wir haben diese Notiz mit der Erinneru i : t ng an die Lo : As O Seinen“ unter der Adresse der Damen D eil gerade sie i i ü ) E e sie in dieser Hinsicht am meisten sündigen — Also Meine Herren, das ist ein polnises Kulturbi i nit vorenthalten wollte. A Ich {ließe mit der Bitte, daß, wenn d , / / y er Herr Abgeordnete fernerhin Beschwerden gegen dic Unterrichtsverwaltung vorzubringen hat, er die Güte haben möchte, sih dana zu erkundigen, ob in der Tat allgemeine : Erlasse der Unterrihtsverwaltung ergangen sind welhe ihm zu diesen Beshwerden Veranlassung geben. Das ist in den vorhin erwähnten Fällen niht geshehen. Jn dem einen Falle hat der Herr Abgeordnete sih sogar in einer Weise geirrt, die einer gewissen Komik nicht entbehrt. Er hat mir empfohlen: ich möchte doch eine
£ ferner etwa seit dieser Zeit ein Vorgang eingetreten, der die
A auf dem Gebiete der Erteilung des Sprachunterrihts gar A is sein kann als die jegt befolgte. Er hat selbst gesagt, beute S gewisse Fertigkeit erreiht werde in der Beherrshung der 2 E prade seitens der polnischen Schulkinder, ginge doch in G M ; E Zeit wieder alles verloren, was den Kindern beigebracht R M Das ist in gewissem Sinne leider rihtig, aber nur N E E fit E nationalpolnische Agitation gewte]en find, ihrerse alles zu tun, um die deu E 1s t rasch vergessen zu mahen. (Zuruf bei den N 2 ( nahme maen nur die, die bei Deutschen in Dienst treten der während ihrer Militärzeit wieder ihre Kenntnisse in der deutschen
Diese außerordentlihe SŸhwterigkeit der Arbeit soll e
do nicht abhalten, die deutshe Sprache zu der E 0 E Staates gebührenden Geltung in der Schule zu bringen. as kann jedoch nur erreiht werden, wenn man die Squle ein- sprachig gestaltet. Jch kann aus eigener Erfahrung sprechen, und
Staatsregier ô i ; politik zu ändern L s — s ihre Schul- | von sehr humanen Anschauungen und Grundsätzen ausginge, und hat der Herr Abgeordnete in seinen Sühlufansführa Ï g L der Herr Abgeordnete diese Verfügung votlos, lus d mir eine ganze M : uésuhrungen | heraus, daß diese Verfügung der von ihm v : B enge von Beweisgründen dafür in die | kritisierte preußise A E OBtalfr U eamte ad e T . (Hört!
- | hôrt! rechts; Beifall rechts.)
Abg. Kopsch (fr. Volksp.): Jh b ; r, p.): etrahte es als ei - E Pete, E A e Generaldebatte des E e Du e 04 Su aum einnimmt, wohingegen früher ttätsklagefñ“ des leid \ P aube R mpart gt eider verstorbenen l S ! gannen, die sich in den verschied wie Zwillingsbrüder glichen. Der Ton darin is e N 1D 8 wie M Ee E s n darin ist milder geworden, a E 08 A des Zentrums von der 1 ; önnen. Im allcemeinen {6 man oft klagen, daß bei uns viel i s 1 E As 1 / h zu viel Geseze gema irden ; a E Ünterribiminiferium tif da: Stillstand eingetreten und dafü n e n O ou i L afür eine Fülle von Verfü ergangen ift. Das liegt daran, daß dies i e i j ses Ministeri h e De folie fe B M m E e Gie I E E, ee iztnalabteilung ift von konservativer : 0E ri worden; die Schaffung ei es pn erriläminilieriums ist eine alte a Sat e U d rana M is en Erfüllung wird. Preußen hat 40 Millionen n c A Au v aa t “She, jährliÞ fommen 80 000 as Al orderungen M ule den veränderten Verhältnissen Bib und Ga quemen, und diese wichtige Aufgabe der i i g der Ingend eines große V f ein besonderes Ministerium. Andere Staat M Gee el | ; Staaten haben das lä : Frankrei, England, Nordamerika A für ei Si E See Vat Ie Ke, E u für einen preußischen Kultus- E R L N e r als 24 Stunden. Ohne die Verbin- U j „mit d t würden wir für die Volks längst die fachmännische Aufs C O l l h fsiht im Hauptamt erlangt E A sind Anträge für den möglichft alvidéi Sia s oth S pattungêgelees gestellt worden. Nun ist durch den Ct, e Ea Moser Raa in Verbindung gebraht babék unserer Berlin nalität der Volksschule. Die Tatsachen L unse: g reht gegeben, daß dadurch eine Ver- aren ger erabcietung des, Shulanierhaltungbgesc es ed Zed! at oft {hon richtig be- die Sri t A legigen debrerbefoldungsgesetes an fis ar S E H S verursaht hat. Im Etat Kin (C E e ür ejeitigung der Härten der Lehrer- Ic i e geseßt, aber was will diese S i 4090 Lehrern im Osten bedeuten? Es gibt j g May die Lebrer r N Ae aut ; gi t ja noch ein anderes Mittel, i L zuhalten, als das der Aufb der Besoldung, und das ist billi ‘9 O C dadur ilufrisd iger. tan hat die Freizügigkeit der | gemacht, daß man einzel i verbot, die Lehrergehälter “auf befs G A Ai falis Der Nedner verliest weiter ei é B G L aa E Men S e T i a Dreaung, des Landrats des Kreises erhöhung nit genehmigte Dadurch E a e C TS die Gemeinden, die weniger Mitt elle Deriaiae dex Won e iden, weniger zahlen. Nicht alle Part wünschen diese Aufbesserung der Lehrergehälter : d E U in den Kommissionsverhandlungen wiede e u E O l ( tage, wo man die N gierung aufforderte, die Freizügigkeit ee tel ffen, S 16 Dise 'rebbeft os er Lehrer zu beschränken. Dife in Sateceie dee Spule ; i ie Lehrer möglichst lange in einem ; lten werden, aber d i oren Idealismus muß ace Regieru R L prechen. Der Lehrer muß auch a W ib mie Ri T SL hoffe, daß alle Versuche, die Frei Ra iaTit, ber Sebr zu CEEURE , , ¡ügigkeit der Lehrer zu b Ï von der Unterrihtsverwaltun j ebener N nt g mit Entschiedenheit abzewie werden. Freilich find Anzeihen vorhand G di Fc {hon beschränkt wird. Ein Lehre Aus Foblèn Tónnte Cb LE [on de! . Ein Lehrer aus Koblenz konnte ni S E A gnng in Di A nas Rit ver Freie erhalten onnte. Die Wirkung der : gigkeit würde sein, daß der Leh noch erheblich ver]{limmert würde. G: e n E R ) ) ver]@limm de. erade tin Po s A Se pOgUGe E besser D nterricht. - Die Ueberschreitung des Züchti rechts hat wesentlich ibren Grund darin, daß ein Lehr ie e a e sentlich if rund darin, daß ein Lehrer v Do zu unterrihten hat. Der Lehrermangel ist nit nur G R osen, sondern auch in anderen Landesteilen, z. B. in Sthlesien vorhanden. In Deutsch-Lifsa sind 6 Lehrer für 711 Kinder. Ih er- tunen das Wort, das in Ostpreußen aus sebr bobem Munde fiel : ; 0 Kinder in einer Klasse sind eine Menschenguälerei.“ Die Zahl p Präparanden hat fih 1903 allerdings auf 16 000 vermehrt; aber s O an, wieviel zu den Seminaren übergeben und nabber Le rer werden. Troy der 21 Lehrerseminare hat ih die Zahl der eminaristen nur um 253 vermehrt. Der einzige Weg, den Lbrer- aue zu beseitigen, ist eine andere Regelung der Besoldung und die 2E esserung der ganzen Stellung des Lehrers. Fn Berlin haben m ola „ein Seminar, deshalb müssen die Seminaristen vielfach er O gehen. Wie weit ist denn die Vorlage zur Regelung ulpfliht gediehen? Es bestehen hier unhaltbare Zu-
stände. Bei der Vielgestaltigkeit der Besti Î
d ] r estimmun; i Ee ganz verschiedene Urteile. In O Weobinz Stlawie Holstein haben Eltern ihre Kinder, die das 14. Lebensjahr
erreicht hatten, aus der Schule genommen; {ie 1 i Len, aus unen ; vurden b A E L A gerte Ne ein Gesel Leit biete : r € hafen er Minister sagte i rigen Dies A S s Vorhanden, aber die Parteien im bause i n arüber geeinigt. Der Minister sollt nur das Eefetz einbringen, wir wollen d sehe ie wi Be ständigen. Mit dem Erlaß über die N LFYEe Me [Ute Uno DEBs ändigen. L 1 Ferienzcit hat der Ministe Q E des Hauses befolgt, und es aud cine mbglidfte s egung aller Ferien in den verschiedenen Schulen angeregt. Ich e m d daß im Dause ein Antrag wegen der Ferienordnung gestellt A ist. Aber der Grlaß des Ministers sheint niht überall aus- E zu werden; es lommen Klagen darüber aus den Bezirken beit E en können die Bedürfnisse am j / ndrat. ünscentwert wäre es, wen Vater D auch die Semester anders abgrenzen würbe, Das veränderlihe Osfterfest wirkt immer störend. Eine Aenderung würde aus [Que aiGen und aus wirts{chaftlihen Gründen empfehlenswert se t as Sommersemester ist immer kürzer als das Wintersemester ; n Dag Jahre hat das Sommersemester 13 Wochen, das Winter- ee 6 Wochen. Ih habe noch einige Fragen zu stellen. Jn Be der Zeit muß ein Landrat die Eingabe eines Lehrers weitergeben ? 4 ine Lehrer hatte eine Eingabe im November vorigen Jahres an den E eingereiht; darauf bekam er in diesem Februar die Antwort u ne Eingabe in den nächsten Tagen der Regierung vorgelegt werden würde. Nach der Dienstordnung sollen die Dinge „ohne Zeitverlust" weitergegeben werden. Den Namen des Lndrats will ih niht vyerschweigen, er heißt Graf von Spee. Der Regierungs- präsident in Erfurt erließ eine Verfügung gegen das Werfen von Steinen auf Eisenbahnzüge. Mit Recht. Aber der Landrat von a der sih {hon dur sein Vorgehen gegen freisinntge Kandidaten ei den Wahlen bekañnt gemacht hat, hat eine weitere Verfügung erlassen, worin es heißt: „Für die erzieherishen Erfolge ist es ein wenig erfreuliher Beweis, wenn Kinder mit Steinen werfen.“ Es
ist doch nit richtig, dafür sofort die Schule verantwortlih zu machen.
Verfügung der Königlichen Regierung zu Posen beherzigen, welche
Die Presse hat die Sache besprochen, und der Landrat hat sie verklagt.