1857 / 207 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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und glänzenden Geist geeignet ist, seinem Vaterlande in dessen bôchstem Rathe zu dienen, wird von allen Volksklassen in England mit Befriedigung aufgenommen werden. Natürlih hat Macaulayh einen großen Theil feinèt Aufmerksamkeit auf Jndien gewandt, mit welchem Lande seine frühesten Associationen und ein Theil seines aktiven Lebens identifizirt war; und es giebt wenig Männer, die eine solche Fülle historischen Lichtes auf einige der Fragen aus- gießen könnten, welche gerade jeßt die Aufmerksamkeit des Parla- ments am dringendsten in Anspruch nehmen. Seine Aufnahme ins Oberhaus wird daher von direktem praktishen Nutzen sein.

Frankreich. Paris, 31. August, Der „Moniteur“ mel- det den Schluß der türkischen Krisis mit folgenden Worten: „Die diplomatischen Beziehungen zwischen den Vertretern von Frankreich, Nußland, Preußen und Sardinien in Konstantinopel einer- und der hohen Pforte andererseits sind am 29. August wieder aufge- nommen worden.“ Die Abreise des Prinzen Napoleon nach Savoyen, um im Namen des Kaisers den König von Sardinien zu bewillkommnen, meldet der „Moniteur“ mit dem Zusaße: „Se. Kai- serliche Hoheit wird mit dem Könige am Montag Morgen in Modane der Sprengung der ersten Mine des Tunnels, durch den die Victor- Emanuel-Bahn unter dem Mont Cenis durchgehen wird, und am Dienstag in Culoz der Grundsteinlegung zu der Brücke, auf welcher die Eisenbahn die Rhone überschreiten und die französische mit der savoyi- schen Grenze verbinden soll, beiwohnen. (Aus Turin, 30, August, wird bereits telegraphisch gemeldet, daß die Festlichkeiten am Mont Cenis in Modane üm 114 Uhr zu allgemeiner Zufriedenheit aus- gefallen sind.) Man hat von Abschaffung der arabischen Büreaux und Erseßung der Militairs durch Civilisten gesprochen. Eine ge- mischte Kommission ist in Paris allerdings ernannt, um Vorschläge zu Verbesserungen zu machen; aber es handelt sih keineswegs um Abschaffung dieses Justituts, scndern höchstens um Personal - Ver- änderungen und um Einführung einer etwas shärferen Kontrole, da die Chefs der arabishen Bureaux in Algerien bisher wirth- \chafteten, wie weiland die Marschälle der großen Armee oder, wie man sich in Frankreich ausdrückt, „da ihre Gewalt bisher zu dis- cretionair war.“

Italien. Livorno, 27. August. Se. Heiligkeit der Papst ist vorgestern, begleitet von Jhren Hoheiten dem Großherzoge und dem Erbprinzen, von Pisa hier eingetroffen und wurde von dem hier anfkernden österreichishen Geschwader mit Salven begrüßt ; nah Besichtigung des Domes und der andern Merkwürdigkeiten der Stadt, trat Se. Heiligkeit die Rückreise nah Pisa an, und beehrte auch Lucca mit seinem Besuche.

Genua, 28. August. Heute ist der Dampfer „Monzam- bano“ mit General Alfons Lamarmora .und Cavaliere Bonelli nebst andern höheren Persönlichkeiten nach Cagliari abgegangen, um bei der Legung des unterseeischen Telegraphentaues mitzuwir- ken; doch wird der vorgeschrittenen Jahreëzeit wegen der Erfolg bezweifelt.

Turin, 29, August. Der König reist morgen zur Feierlich- keit bei Durchstehung des Mont-Cenis ab; die Kosten für die Durcbohbrung werden auf 41,400,000 Lire veranschlagt.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 26. August. Eine wichtige Maßregel hat die Regierung getroffen, um die Klasse derjenigen „Scblachtsitsen“ der chemals polnischen Provinzen, deren adelige Abkunft nicht bestätigt worden ist und die versäumt baben, aus eigenem Antriebe einer früheren desfallsigen Vor- rift zu entspreben , bestimmten Volksklassen zuzuschreiben, wie z. B. den Staatsbauern, Freibauern, Städtebewohnern, mit Aus- nabme jedoch der Bürger und Einhöfler. Die Nicbhtangesiedelten erbalten Boden und Unterstüßung zur Einrichtung der Ackerwirth- schaft. Nah Verlauf von 9 Monaten werden diejenigen, welche in Folge des neuesten Erlasses sih keiner Klasse zuschreiben lassen, als Vagabonden behandelt. Die Heranziehung zu den betreffenden Abgaben soll sofort erfolgen. Die Zeitungen veröffentlichen die beiden Ceremoniell - Programme des feierlihen Einzugs der Groß- fürstin Olga Feodorowna (vormals Prinzessin Cäcilia von Baden) und deren Trauung - Feierlichkeit, welche leßtere Übermorgen nebst großer Tafel und Vall im Winterpalast stattfindet. Am 29sten if festlide Tbeater-Vorstelung, am Z30sten Gratulations-Cour bei den Neuvermäblten und Abends Rükkehr des Hofes nach Peterbof, wo am 1. September ebenfalls ein großer Ball die Feierlichkeiten beschließt. Berichte des „Morski Sbornik“ melden, daß drei Kriegéfkorvetten, für das Schr arze Meer bestimmt, fich von Kronstadt an den Ort ihrer Bestimmung begeben haben. Fm Swarzen Meere herrsbt große Bewegung von Fahrzeugen der Kaiserlichen Marine zwischen den russishen Pontus - Häfen. Die Verbindung mit den Küstenpläßen der Krim mittelst der Schiffe der rusfischen Dampfschifffahrts - Gesellschaft ist bereits hergestellt. Der Kaiser hat dem an der Vershwörung tes 14. Dezember 125 betheiligten Garbe - Capitain Puscbtschin, welcher zur Degra-

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ation verurtheilt, später aber durch Tapferkeit sich den Lieutenants- |

rang der Armee in Gefehten am Kaukasus erworben hat, den Rang eines Capitains der Garde wieder ertheilen lassen. (H. B. H.)

Dánemark. Kopenhsagen, 31, August. „Fädrelandet“ erfährt aus vollkommen zuverlässiger Quelle, daß der König durch seinen General-Adjutanten dem Kriegsminister seinen Beschluß habe mittheilen lassen, daß die ganze Mannschaft von 1856 sofort nach M beurlaubt werden und folglih keine Exerzierzeit statt- finden soll.

Asien. Die neuesten Nachrichten aus dem Lager vor Delhi welchbe man am 30. Juli bei Abgang der lehten Ueberlandpost in Bomhay via Lahore erhalten hatte, reichen, wie hon erwähnt, bis zum 14, Juli. An diesem Tage soll nah Angabe eines kurz vor Absendung der Post geschlossenen Briefes in den „Times“ aber- mals ein blutiger Kampf stattgefunden und den Meuterern einen größeren Verlust als bei irgend einer der früheren Gelegenheiten verursacht haben, Jndeß sind auh die Verluste der Eng- länder dem Anscheine nah nicht unbedeutend gewesen, da von sieben verwundeten Offizieren die Rede ist. Das 39fte bengalische Jufanterie-Regiment ist ohne Widerstand in Dehra Jsmail Chan entwaffnet worden. Der Rest der beiden meuterishen Regimen- ter von Sealkote hatte sih nah der ihnen am 12. Juli von dem Brigadier Nicholson beigebrachten Niederlage auf eine Jnsel im Flusse Navi zurückgezogen und am Ufer derselben eine Schanze aufgeworfen, welche mit einem Geschüße armirt wurde. Dort griff sie der Brigadier Nicholson am 15. Juli von Neuem an, nachdem er das 52ste Königliche Jnfanterie-Negiment durch den Fluß geführt hatte, das Geshüß wurde ohne viele Mühe genommen, eine An- zahl der Meuterer niedergemacht und die Uebrigen in den Fluß geworfen, die Wenigen, welche entkamen, fielen den auf die Hindus Úberaus erbitterten Sikhs in die Hände,

Der „Times“ wird aus Bombay, den 30. Juli, Folgendes gemeldet: Mein heutiger Brief muß wieder die Worte: „Delhi ist noch nicht gefallen“ an seiner Spiße tragen. Die Verstärkungen sind mittlerweile allerdings vor der belagerten Stadt eingetroffen, nur die eingebornen Truppen darunter sind durchaus nicht ganz verläßlih, und obwohl die Sikhs und eingebornen Punjab - Regi- menter noch treu, wie Stahl sind, und mit den Groockas und den Guiden an Tapferkeit wetteifern, enthalten andrerseits die Kavallerie- Regimenter des Punjah viele Muselmänner und Hindu hoher Kaste, während die irregulaire Kavallerie aus Bengal hauptsächlich aus solhen Elementen zusammengeseßt ist. Als Klasse sind diese Leute durchaus illoyal und bereiten durch ihre Anwesenheit nur Verlegen- heiten. Bereits mußte man 70 Hindu's aus dem 2ten Punjab- Kavallerie - Regiment entwaffnen, und drei, darunter ein höherer Offizier, auffnüpfen, Unter dem Iten irregulairen Regiment sind einige Kavalleristen desertirt und das Âte soll seinen Adjutanten ermordet haben. Troßdem ist die Belagerungs - Armee auch an Kavallerie und Artillerie noch immer ansehnlih stark, und wenn erst weitere Verstärkungen anrücken, wird die Rechnung mit den Feinden bald geschlossen sein, der im Freien doch immer den Kürzeren zog.

Am 30, v. M. kam es zu einem langen Gefechte mit unsern Vorposten auf dem rechten Flügel, und am nächsten Tage beobachtete man von den Höhen aus ein ausgedehntes feindlihes Lager am andern Ufer der Jumna, gegenüber von Delhi. Das waren die Meuterer aus Nohilkund (4 Regimenter Junfanterie, 1 Regiment Kavallerie und 1 Batterie), Die Hoffnung, sie würden den Ganges nicht überschreiten können, war nicht in Erfüllung gegangen, da die Wasserhöhe gegen Erwartung nicht gestiegen war, und zwei ganze Tage mußten unsere Truppen den langen Zug von Leuten, Kanonen, Pferden und Lastthieren aller Art (denn sie hatten gegen 50,000 Pfd. baar mitgeschleppt) über die Schiffbrücke in die Stadt ziehen sehen, ohne den Zuzug verhindern zu können. Neue Ankömmlinge das weiß man jeßt aus Erfahrung sind immer zu einem Ausfalle bereit. Unsere Truppen waren somit nicht überrascht, als der Feind in großer Zahl am Zten Nachmit- tags aus der Stadt hervorbrach und ihre rechte Flanke von rück- wärts bedrohte. Da unsere Posten jedoch auf ihrem Plaße waren, zog fih der Feind mehrere Meilen abwärts, um, wie er glaubte, ein Convoy abfangen zu können. Jn dieser Erwartung sah er sich getäuscht, und als er am folgenden Morgen (am 4.) nach der Stadt zurückkehrte, wurde unserseits der Versuch gemacht, ihm den Weg abzu- \scbneiden, aber troßdem gelang es ihm, seinen Rückzug ohne nennens- werthen Verlust zu bewerkstelligen. Am 5. verlor die englische Armee ihren 2ten Ober-Kommandanten, Sir Henry Barnard. An seiner Stelle übernahm General-Major R eed das Kommando, ein Offizier, dessen Gesundheit leidend und der wahrscheinli genöthigt sein wird, seinen Posten bald niederzulegen. Am 8ten gelang es einer Abtheilung unserer Soldaten, eine 6 Meilen von der Stadt beim Dorfe Bussy gelegene Brücke über den Kanal zu zerstören, wodurch unser Nücken gegen feindlihe Ueberfälle besser gedeckt ift. Trotzdem griff der Feind am Iten an derselben Stelle wieder an, wurde aber mit einem Verlust von beinahe 1000 Todten zurückge-

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shlagen. Durch diese Niederlage wahrscheinli eingeshüchtert, hat er von diesem Tage an bis zum 13ten E fa unsere Berichte aus dem Lager nicht keinen An riff mehr ge- wagt. Die Unsrigen sind troß der großen Hitze 2UAE und das Lager ist mit allem Nothwendigen reihlih versehen.

Während ich Obiges niederschrieb, erhielt ih nähere Berichte aus dem Lager vor Delhi. Die Affaire vom 9ten war sehr hivig gewesen. Unsere Leute begruben oder verbrannten 200 Todte des Feindes, der selbst eine Menge Leichen mit nach der Stadt genom- men hatte. Auch unser Verlust belief sih auf 1200 Todte und Verwundete. Die Belagerten bedienen ihre Kanonen gut, und fehlt es thnen auch an regelrechten Lunten, so haben sie doch Pulver in Ueberfluß, wohl an 10,000 Faß; denn das von dem wadckeren Lieutenant Willoughby in die Luft gesprengte Magazin enthielt blos Gewehrpatronen (ungefähr 2,500,000 Stück). Die Stärke der Besaßung in Delhi, aus 31 verschiedenen Regimentern zu- sammengeseßt, wird auf 10— 12,000 Mann veranschlagt.

Jn Calcutta is die Regierung nicht müßig, die Fäden der Verschwörung in ihre Hände zu bekommen. Der hohe Priester von Pornah is verhaftet worden. Jm Punjab wird die Refkru- tirung unter den Sikhs mit Eifer betrieben; dasselbe gilt von den, jeßt durch General von Cortlandt beruhigten Distrikten von Hansi und Hissir. Burmah if sicher, da keine bengalischen Truppen daselbst stehen. Die Regenzeit hat prachtvoll begonnen, und es ist im Juteresse des Landes zu wünschen, daß dies in allen seinen Theilen der Fall sei.

Un Und. WissensGaft

Als ganz verdienstlich und zeitgemäß verdient die so eben im Verlag von Dietrich Reimer herausgegebene „Karte der britischen Besißungen in Ostindien“ erwähnt zu werden. Dieselbe, nach dem 29. Blatt des Kiepertschen neuen Handatlasses entworfen, gewährt einen guten Ueberblick der von dem Aufstande ergriffenen Landestheile, welche der Schauplaß eines eben so blutigen als langwierigen Kampfes zu wer- den bestimmt scheinen. Eine Uebersicht der Zeitfolge der britischen Er- werbungen giebt ein der Hauptkarte beigefügter Karton, in welchem die nah und nach annexirten Gebiete durh bestimmte Farben markirt find, ivelche den 8 Epochen 1756—60, 1765—66, 1775—92, 1799 1805, 1819—18, 1820—38, 1840 —48, 1819—56 entsprechen. Der Preis des fauberen und handlichen Blattes ist auf 12 Sgr. geseßt.

Statistische Mittheilungen.

___— Vie Anwendung der Zellenhaft für Strafzwecke schreibt sich in Belgien vom Jahre 1835 her, mo in dem Zuchthause von Gent eine besondere Abtheilung mit 32 Zellen für die vollständig isolirte Haft eingerichtet wurde. Aehnliche Abtheilungen wurden später in den Central- Anstalten von Alost und Vilvorde angelegt, um Individuen bestimmter Gattungen von den übrigen Sträflingen abzusondern. Seit dem Jahre 1844 hat das Zellen-System auch in die Gefängnisse zweiten Ranges (sogenannte Arrest- und Sicherheits - Anstalten) Eingang gefunden, so daß im laufenden Zahre die Gesammtzahl der Zellen in Belgien auf 22713 gestiegen ist, welche fich auf 15 Anstalten vertheilt. Das umfassendste Zellengefängniß ist gegenwärtig noch in der Aus- führung begriffen, nämlich das zu Löwen, welches für die Einzelhaft von 000 Sträflingen eingerichtet wird. Auch is} schon der Plan eines neuen Zellengefängnisses für Gent entworfen, welches 400 Zellen enthalten soll. Va man zur Zeit die Durchschnittszahl der Gefangenen jeder Gattung in Belgien auf 3000 annehmen fann, so berechnet sich, daß schon jeßt etiva ein Drittheil der Gefangenhausbevölkerung Belgiens der Einzelhaft unter- ivorfen werden, kann. Jm Allgemeinen wird in Belgien der Grundsaß

geht. Doch werden manche Ausnabmen zugelassen und die Gesuche um

Einzelhaft von Seiten der Sträflinge werden immer häufi il die Gefan- | d figer, weil die Gefan- | fa Fe ; | trage von 6 pCt., betrug 40,153 Piaster (wenn man die Yerba als Staats8-

genen erkennen, daß ihnen durch dieses Shstem der Nücktritt in die bürgerliche Gesellschaft wesentlich erleichtert wird. Die Unterhaltungskosten für die Ge- fangenen der Zellenhaft sind dort nicht erbeblich größer, als die in den Gefäng- nissen für gemetn)ame Haft. Die täglichen Kosten für den Unterhalt eines Ge- fangenen stellen sich in jenen auf 95 Centimen, in diesen auf 832 Cen-

timen. Dabei ist noch zu berücksichtigen, daß die Gefangenen i Fi | len. abe zu veruähchtigen, daß die Gefangenen in der Einzel- | a Er E S A 70A Le haft bei weitem mehr Arbeitslust zeigen und dur ive eigene Thätigkeit | L0n 20 bis 25 pCt., belief sich auf 123,296 Piaster. / L: : | nabme des Staates wird auf 750,000 Piaster geschäßt, wobei jedo der

einen nicht unbeträchtlichen Theil der Unterbaltungskosten decken. Der Gesundheitszustand der in Zellenhaft Gehaltenen war im Allgemeinen sehr befriedigend. Jn sehr seltenen Fällen is während der Einzelhbaft

Geisteskrankheit entstanden. Einige Subjekte, welche mit gestörtem Geistes- vermögen in die Haft famen, baben fich sogar im Laufe der Strafzeit

gebessert, Die Zahl der Selbstmorde, gewöhnlih aus Ursachen, welche mit dem Strafshstem in gar keinem Zusammenhange steben, ist so gering, daß etwa 1 Selbstmord auf 5000 Gefangene kommt. (Pr. E)

Ca A I da CN Qn au É gp T : ] +6 j L Ver schon erwähnte Jahresbericht der Allgemeinen Landesstif- ung Nationaldank bringt außer seinen generellen Angaben auch

s « A a 1j 19 ta Cet 4ST EYY a j A ? T nähere Nachweise über die ¿5ztnanzbverbältnisse der General -Schaßfkasse wie | | Bank-Actien 121 Br. Weimarische Bank-Actien {108% G,

der Spezialstiftungen. Danach hatte die Generalkasse am Schluß des anes [854 einen Vermögensbestand von 5075 Rtblrn. Die laufenden *estimmten Beiträge nebst den Zinsen stellten fic im Jahre 1855 auf

| verführt.

| schen Fahrzeugen. | Piaster angegeben ; zum Transport dienten 8 paraguavishe und 77 ar-

| tauer Litt. A. 584 Br.; do. Litt. B. —.

475 Rthlr.; die zufälligen Einnahmen auf 501 Nthlr. : di , - r. ; -DE M

gen , Legate und Vermächtnisse auf 625 Rthlr. Zur 'Bestreitne B Verwaltungskosten wurden 3565 Rthlr. vereinnahmt; als Antheil am Kalenderdebit und. andern Drucksachen 3218 Nt lr; an dur- laufenden Einnahmen 2335 Rthlr., zusammen 15,797 Rie Einnahme. Die Gesammtausgaben betrugen 9422 Rthlr., nämlich 3359 Rthlr an M d G Rbl an durchlaufenden Ausgaben, 12 Rthlr

1 ( : r. an periodishen oder einmali - stüßungen. Jm Ganzen bestanden neben ber Ernte cie 20 O stiftungen, darunter 13 bei einzelnen Regimentern, und zwar beim Kaiser Alexander Grenadier-Regiment, beim 13., 16., 17., 19., 24., 26. und 32 Znfanterie - Regiment; dann beim 6. Kürassier - Negiment, dem 6 8. und 10. Husaren-Regiment. Die Central-Jubelstiftunc hatte einen Vermögens- bestand von 12,831 Rthlrn. Jhre Einaalmón beliefen si aus den regelmäßigen Beiträgen nebst Zinsen auf 547 Rthlr.; aus zufälligen Erträgen auf 4 Nthlr., aus Schenkungen, Legaten und Ver- mächtnissen auf 100 Rthlr., an durlaufenden Einnahmen auf 99 Nthlr zusammen 13,581 Rthlr. Die Ausgaben während des Jahres 1855 stell- ten sih auf 793 Rthlr., und zwar 429 Rihlr. für periodische -oder ein- malige Unterstüßungen, 264 Nthlr. als Beitrag zu den Central - Verwal- tungsfosten und 100 Nthlr. an durchlaufenden Ausgaben. Die berliner Spezial - Jubelstiftung hatte einen Vermögensbestand von 5782 Nthlrn. Dieselbe nahm ein: aus den laufenden bestimmten Beiträgen 248 Rthlr. aus Schenkungen, Legaten und Vermächtnissen 100 Rthlr., aus dur- laufenden Erträgen 180 Rthlr., zusammen 6311 Nthlr. Jhre Ausgaben betrugen insgesammt 507 Rthlr., nämlich 280 Nthlr. für periodische oder einmalige Unterstüßungen, 125 Nthlr. als Beitrag zu den Central - Ver- waltungsfkosten und 101 Rthlr. an durlaufenden Ausgaben.

(Preuß. Corresp.)

Gewerbe- und Handelsnachrichten.

Peber die Zustände in Paragua elangen auch jeßt no nur dürftige Nachrichten an die Oeffentlihkeit nied diefer bartese kanische ¿Freistaat aus der künstlichen Absonderung, welche der Diktator Francia dreißig Jahre hindurch aufrecht zu erhalten wußte, doch schon längst herausgetreten ist. Die spärlichen Mittheilungen, welche vorliegen, stellen indeß Land und Bevölkerung als unleugbar auf dem Wege des Fortschrit- tes begriffen dar. Bei der gänzlichen Abwesenheit innerer Unruhen ift die Volksmenge im Zunehmen. Sie belief sich nach dem leßten Census (1854) auf wenig „mehr als 600,000 Einwohner, wovon 8000 auf die Haupt- stadt Asuncion fommen. Die ehemaligen Missionen am reten Ufer des Paraguay haben eine sehr schwache Bevölkerung ; eine einigermaßen dichte findet sich nur auf einem etwa vierzig Meilen weit von der Hauptstadt aus -fih erstreckenden Landstrich, so daß das wirkli bewohnte Gebiet nur eine geringe Ausdehnung hat. Der übrige Theil des Landes ist wüst oder wird doch nur von wilden Stämmen bewohnt. Unter den Lan- desprodufkten stehen die bekannte Verba Maté (Paraguayhthee) und der Taback oben an. Bauholz wird in enormen Flößen bis Buenos - Ahres 6 Der im Lande heimische Baumwollenstrauch hat den großen Borzug bor der nordamerikanishen Stande, daß er nicht jährig wie diese ist, sondern vier bis fünf Jahre dauert. Zuckerrohr, Reis und Mais werden natürlich durchgehends im Lande fkultivirt. Die Viehzucht hat nicht die Entwickelung erlangt wie in den argentinischen Gebieten, und alle zur Ausfuhr kommenden Felle rühren nur von Thieren her, welche für den Bedarf geschlachtet sind; Gerbereien sind mehrere vorhanden, fast sämmtlich Eigenthum der Gemahlin des gegenwärtigen Präsidenten. Rum wird von guter Qualität fabrizirt. Auch die Cigarrenfabrikation hat eine gewisse Ausdehnung erlangt. Eine uns vorliegende Nummer des „Sema- nario“ giebt die Ausfuhren des Hafens Asuncion pro 1854 folgender- maßen an: Taback (103,765 Arroben) 148,171 Piaster, Melasse (29,588 r roben) 19,089 Piaster, Häute (39,964 Arroben) 155,913 Piaster, Felle, gegerbte (15,966 Arroben) 66,652 Piaster, Yerba (85,600 Arroben) 282,493 Piaster, Hölzer (76,333 laufende Varas) 49,202 Piaster, Curu- pairinde (zum Gerben) 2720 Piaster, Honig (3069 Arroben) 1281 Piast., Num (12,5934 thöônerne Ballons) 3133 P,, Stärkemehl 22,326 Arroben)

befolgt, daß die Zellenhaft nur für Angeklagte und für solche Verurtheilte 10,601 P. Pferdehaar (3208 Arroben) 9837 P., Cigarren (5,264,814 in Anwendung kommt, deren Gefängnißstrafe nicht über ein Jahr hinaus- | Stück) 12,572 P., Orangen (266,893 Almud) 11,291 P., Mais (10,032 / | Arroben) 1864 P., Porotos (3394 Arroben) 988 P., andere Gegenstände

2048 P., zusammen 777,855 Piaster. Der Ausfuhrzoll darauf, im Be- monopol und anderweitig aus Domainen herrührende Öuanta abretnet). Die Transportmittel bestanden in 37 paraguayhischen und 131 argentini- Die entsprechenden Einfuhren werden auf 595,823

gentinische Fahrzeuge. Der - Einfuhrzoll auf diese Waaren , im Betrage Die Gesammtein- Zehnten, welcher zur Besoldung der Friedensrichter und anderer Beamten dient, nit’ mit inbegriffen ift. (Pr. C)

Leipzig- Dresdener 313 G. Löhbau-Zit- Magdeburg-Leipziger I. Emis- Berlin-Anhaltische —. Berlin-

Leipzig, 1. Septemb.

sion 272 Br.; do. IL. Emiss- 245 G. Stettiner —. Cöln - Mindener —, Thüringische 12652 G. Friedrich- Wilhelms - Nordbahn —. Altona-Kieler —. Anhalt-Dessauer Landes- bank-Actien Litt. A. u. B. 1174 Br.; do. Litt. C. 115 Br. Braunschw. Desterreich. 1854er Loose —. 1854er National - Anleihe

5proz. Metalliques —. Preussische Prämien-Anleihe —.

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