1857 / 243 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

berg im angegebenen Jahre 69, Gumbinnen 38, Danzig 39, Marien- werder 52, Posen 65, Bromberg 33, Potsdam mit Berlin 128, Frank- furt 87, Stettin 54, Cöslin 28, Stralsund 22, Breslau 88, Oppeln 53, iegniß 57, Magdeburg 69, Merseburg 83, Erfurt 37, Münster 56, Min- den: 56, Arnsberg 77, Cöln 59, Düsseldorf 122, Coblenz 58, Trier 41 und der Bezirk Aachen 46, die o enzoTernen Lande endli hatten 9. Apotheken. Das Verhältniß der vorhandenen Apotheken. zur Ein- wohnerzahl stellte fich in den hohenzollernschen Landen durchschnittlich am günstigsten, indem dort nur 7024 Menschen auf 1 Apotheke kamen; der Regierungsbezirk Oppeln hatte dagegen das ungün fes ste Ver- hältniß, da in diesem erst auf 18,964 Einwohner eine Apotheke gerech- net werden konnte. Den Bec L des ganzen Staates, nach welchem 11,156: Menschen auf eine Apotheke kommen, überstiegen u der angegebes nén Zeit 11 Regierungsbezirke, in welhen noch mehr Menschen auf eine Apotheke kamen, nämlich die i e Stettin (mit 11,706: Menschen auf 1 Apotheke), Trier (mit 12,194), Marienwerder (mit 12,561), Königsberg mit 12,935), Breslau (mit 13,780), Posen (mit 13,837), Bromberg (mit 4,518), Liegniß (mit 16,369), Gumbinnen (mit 16,797), Cöslin (mit 17,166) und Oppeln (mit 18,940) Einwohnern auf 1 Apotheke, wogegen in 15 Bezirken fich das Verhältniß günstiger stellte, als in dem Durch- \chnitt des ganzen Staates, nämlih in den hohenzollernshen Landen 7024), im Regierungsbezirk: Münster (7553), Arnsberg (8177), Minden 8185), Düsseldorf (8191), Cöln (8718), Koblenz (8645), Stralsund ( 942), Merseburg (9313), Erfurt (9353), Aachen (9432), Potsdam (10,211), Frankfurt (10,384), Magdeburg (10,400) und im Regierungsbezirk Danzig (10,927) Einwohner auf 1 Apotheke.

Dem Raume nach hatte der außerordentlich stark bevölkerte Regie- rungs-Vezirk Düsseldorf die meisten, der schr dünn bevölkerte Regierungs- Vezirk Côslin die Wte R GNE in dem’ ersteren kam auf 0,81 Q. M., in leßterem aber erst auf 9,23 Q. M. Eine Apotheke. Günstiger als in dem Dur(schnitt des ganzen Staats, in welhem 3,35 Q. M. auf Eine Apotheke kamen, stellte fi das Verhältniß in 14 Bezirken, nämli in den Bezirken Düsseldorf (0,81), Cöln (1,23), Aachen (1,64), Minden (4,53), Erfurt (1,67), Arnsberg G8D) Coblenz (1,89), Merseburg (2,27), Hohen- ollern 21) Münster (2,36), Breslau (2,82), Potsdam (2,99), Magde-

urg (3,05) und Trier 3,20 Q. M. auf 1 Apotheke), ungünstiger Vagegan in 12 Regierungs - Bezirken, nämlich in den Bezirken Stralsund (3,60), Danzig (3,90), Frantfurt (4,04), Liegniß (4,40), Oppeln 4,59), Stettin (4,68), Posen (4,94), Königsberg (5,91), Marienwerder (6,14), Bromberg Q E (7,86) und im Bezirk Cöslin (9,23 Q. M. auf Eine

othefe). “rad

Y e meisten Apotheken befanden fich in den Städten; von den 1523 Apotheken, die der Staat im Jahre. 1855 zählte, waren 1228 oder 80,63 pCt. ‘in Städten, 295 oder 19,37 pCt. auf dem Lande. Es finden fich, mit Aus\{hluß der Regierungsbezirke Posen und Bromberg, in allen Be-

zirken Land - Apotheken in größerer oder geringerer Zahl, „Je Raben, as

hervortie . m bel Mi des dlatten Landes ‘durfte jedoch die wün- M E Zahl solher Etablissements heute noch immer nicht vor- anden sein.

Von den 10 größten Städten der Monarchie hatte in eben. diesem

ahre die Stadt Berlin 39, Breslau 14, Cöln mit Deug 18, Königs-

‘berg i. Pr. 11, Magdeburg mit Vorstädten 7, Danzig 12, Aachen 8, '

Stettin d, Posen 7T und Potsdam 5 Apotheken , so daß in Berlin auf 10,939, in Breslau auf 8667, in Cöln auf 5861, in Königsberg au -7068, in Magdeburg auf 10,221, in Danzig auf 5265, in Aachen au 6687, in Stettin auf 10,012, in Posen auf 5847 und in Potsdam au 6412 Einwohner Eine Apotheke kam. Berlin hat im Vergleich zur Bevölkerung somit die geringste, Danzig die größte Zahl von Apotheken.

(Pr. C.)

Bei der Provinzial-Städte-Feuer-Societät der Pro- vinz Sachsen, welche in ihrer Jahresübersiht das erste und zweite Semester grlondert hâlt, betrug im ersten Semester des Societäts]ahres 1856 die Gesammt - Versicherungssumme der Gebäude 60,686,190 Thlr., wovon 7,221,735 Thlr. auf die erste Klasse, 43,807,720 Thlr. auf die zweite Klasse und: 9,656,735 Thlr. auf die dritte Klasse kamen; im zwei- ten Semester auf 61,718,900 Thlr., wovon 7,482,520 Thlr. auf die erste " Klasse, 44,508,945 Thlr. auf die zweite Klasse und 9,727,435 Thlr. auf

die dritte Klasse kamen. Für Gn hatte diese Societät zu zah- len: im ersten Semester 30,007 Thlr. 6 Sgr., wovon 1639 Thlr. 9 Sgr. 11-Pf. -auf die Gebäude der ersten Klasse kamen, 22,608 Thlr. 20 Sgr. 1 Pf. auf die der zweiten und 5759. Thlr. 6 Sgr. auf die der dritten; im zweiten Semester 40,563 Thlr. 14 Sgr. 6 Pf., wovon 12,334 Thlr. 29 Sgr. 7 Pf. auf die Gebäude der ersten Klasse kamen, 16,515 Thlr. 3 Pf. auf die -der_ zweiten und 11,713 Thlr. 18 Sgr. 8 Pf. auf die der dritten Klasse. Die Verwaltungs- und andern Nebenkosten be- trugen im ersten Semester 3167 Thlr. 25 Sgr. 1 Pf. und im zweiten Semestér 3683 Thlr. 12 Sgr. 3 Pf., die Gesammt - Ausgaben demnach 77,421 Thlr. 27 Sgr. 10 Pf. Durch ausge]Yriébene Beiträge wurde im Jahre 1856 die Summe von 85,146 Thlr. 2

im ersten Semester 33,714 Thlr. 16 Sgr. 6 Pf. und im zweiten Semester 91,432 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf., und zwar wurden im exsten Semester für 100 Thlr. der Verficherung von Gebäuden ‘1 Sgr. 8 f Beitrag aus- gel rieben, \o daß in der ersten Klasse aufkamen 4012 Thlr. Ÿ Sgr. 5 Pf., in der zweiten .24,337 -Thlr. 18 Sgr. 8 .Pf., in der dritten 9364 Thlr. 25 Sgr. 7 Pf. Jm zweiten Semester wurden für 100 Thlr. der Verficherung von Gebäuden 2- Sgr. 6 Pf. Beitrag ausgeschrieben , so daß in der ersten Klasse 6235 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf., in der zweiten 36,990 Thlr. 22 Sgr. 2 Pf. ünd in der dritten Klasse 8206 Thlr, 4 Sgr. 1 Pf.. aufkamen. (Pr. C. |

Aus der amtlichen Ueberficht über die Verwaltun s-Resultate der Magdeburgschen Land-Feuer-Sozietät für das Sozietáts - Jaber

1988

Von den 26 Bezirken des Staates hatte der Re ierungs Legi? Königs-

Sgr. aufgebracht, davon -

1856 theilen wir Folgendes mit. Die Verficherungssumme der Gebäude betrug in der ersten Klasse- 10,684,000 Thlr. , in der zweiten Klasse 34,831,350 Me und in der dritten Klasse 16,325,300 Thlr., zusammen 61,840,650 Thlr. ; die reduzirte Summe, nach welcher die Beiträge zu leiften find , betrug jedoch in der ersten Klasse nur ck = 4,273,600 Thir, in der zweiten Klasse % = 20,898,810 Thlr. und in der dritten K asse * = 13,060,240 Thlr., zusammen 38,232,650 Thlr. Für Brandschäden hatte diese Sozietät zu zahlen: in der ersten Klasse 5574 ‘Thlr. 1 Sgr. 10 Pf. , in der zweiten Klasse 74,443 Thlr. 1 Pf., in der dritten Klasse 229,426 Thlr. 6 Sgr. 7 Pf., zusammen 309,443 Thlr. 8 Sgr. 6 Pf. Die zu den Brandschäden gehörigen Nebenkosten, als Sprißzenprämien , Diäten , Reisekosten und Taxationskosten u: \. w., betrugen 49415 Thlr. 18 Sgr. und die Verwaltungs- und sonstigen Nebenkosten incl. der Bonifikationen und Prämien, auch Abschäßungskosten Behufs der Aufnahme u. f. w., 21,956 Thlr. 26 Sar. 9 Pf. (einschließ- lih des an das Fürstenthum Erfurt zurückgezahlten Bestand-Antheils mit 3363 Thlr. 27 Sgr. 10 Pf.), \so daß die Gesammt-Ausgabe 336,345 Thlr, 23 Sgr. 3 Pf. betrug. Die Beiträge von 100 Thlr. der reduzirten Bei- tros anne stellte sich auf 21 Sgr. 8 Pf. und betrugen die ausgeschrie- benen Beiträge von 100 Thlrn. der wirklichen Verficherungssumme in erster Klasse 8 Sgr. 8 Pf. , in zweiter Klasse 13 Sgr. und in dritter Klasse 17 Sar 4 Pf., so daß in erster Klasse 30,864 Tb

in zweiter Klasse 150,935 Thlr. 25 Sgr. 6 Pf. und in dritter Klasse 94,323 Thlr. 28 Sgr. 8 Pf. auffamen. Die Beiträge sind dur zwei halbjährliche Ausschreiben erhoben. Die Höhe der Beiträge ist dur 129 verschiedene Brandschäden entstanden, worunter der Brand zu Schleiz am 2. August 1856 allein eine Sollausgabe von circa 196,000

Thlx. veranlaßt hat, zu deren Deckung ein Betrag von 15 Sgr. 5 -Pf.

erforderlich gewesen ist. (Pr. C.)

Jn dem faaerunggbezrte Oppeln find in der Zeit vom 1. August 1856 bis ultimo Juli d. J. 2765 entgeltlihe und 404 unentgeltliche, zu- sammen 3169 Jagd \ch eine ausgefertigt worden.

_ Der Oesterreishiche Kaiserstaat hatte nah amtlihen Ab- gaben im Jahre 1854 N 128 Fabriken, welhe Rüb enzucker erzeugten. Von diesen Fabriken gehörten 2 dem Kronlande Oesterreich unter der Ens, 1 Oesterreih ob der Ens, 57 Böhmen, 34 Mähren, 5 Schlefien , 3 Galizien, 23 Ungarn, 2 Kroatien und 1 dem Kronland Siebenbürgen an. Jn den Fabriken von Oesterreich unter der Ens wur- den 333,800 Centner, in Oesterreich ob der Ens 16,000 Ctr., in Böhmen 2,471,800 Ctr., in Mähren 2,365,100 Ctr., in Schlesien 469,700 Etr., in Galizien 488,300 Ctr., in Ungarn 1,062,900 Ctr., in Kroatien 44,600 Ctr., und in Siebenbürgen 10,000 Ctr., im ganzen Staate endlich 7,262,800 Ctr. Rüben verarbeitet. Die bedeutendste Thätigkeit entwickeln die Fabriken - zu Tlumacz in Galizien und zu Szt. Miklós in Ungarn; in O s. S e Si i Mt ia A An birse eeihten ich E T J u Selo n aren z r. ie zu Martinik in Mähren (243,700 Ctr.), die zu Ober - Suchau in Sclefien (214,300 Cir.), ‘die zu Raiß in Mähren (173,000 Ctr.), die zu Abtsdorf in Oesterreich u. d. E. (168,200 Ctr.), die zu Eichhorn in Mähren (166,300 Ctr.) und die zu Dürnkrut in Oesterreich u. d. E. (165,600 Ctr.).

Nach den Berechnungen der Herren de Lavergne und Moreau de Jsonnès vermindern fich die La Len gen in Frankreich in- folgender Weise. Jhre Anzahl belief sich im Jahre 1850 auf 297,900, im J. 1851 auf 286,884, im J. 1852 auf 281,460, im J. 1853 auf 280,609, im J. 1851 auf 270,906, im J. 1855 auf 212,773, Legoyt hatte angenommen, daß die Anzahl der jährlich geschlossenen Ehen nur sehr schwache und weit kleinere Schwankungen zeige, als die Zahl der Gestorbenen. Von den 280,609 Heirathen des Jahres 1853 kam 1 auf 122 Städter und 1 auf 134 Landbéwohner., Jm Seine-Departement kam 1 auf 96, in ganz Frankreih 1 auf 129 Personen , so daß von je 64 Co eine heirathete. Man s{äßte in jenem Jahre die bestehenden

hen überhaupt auf 7,015,525 und die durchschnittliche Dauer einer Ehe

7

auf 25 Jahre.

__— Der Werth des Jmmobiliar-Besißes in Frankreich ist in den Jahren von 1821 bis 1851 von 39,514 Millionen Fr. auf 83,741 Millionen gestiegen. Die genannten Werthzahlen beruhen zwar nicht auf einer durhaus gleichmäßigen Berechnung , da bei der Kapita- Binsful des Reinertrags je nah den Zeitverhältnissen -ein verschiedener Due zu Grunde gelegt worden ift. Fm Jahre 1821 wurde nah dem

uße von 4 yCt. , im Jahre 1851 nach einem etwas geringeren Fuße fapitalisirt. Wenn 1851 aber auch der Kvpitalisirungsfuß von 1821 bei- behalten würde, so betrüge der Unterschied doch immer wenigstens 50 pCt. Der Reinertrag selbst betrug im Jahre 1821 circa 1,580,397,000 Mil- lionen Fr., im Jahre 1851 aber 2,643,366,000, das ist eine Vermehrung von 67 Prozent. Dieser Zuwachs in dem Bodenwerthe und in dem Bodenertrage wird ganz befonders dem kleinen Boden - Eigenthume zuge- schrieben, da sih dasselbe verdreifaht und vervierfacht habe, während das große nur um die Hälfte gewachsen sei. Uebrigens is die Zahl der Par- Ee keine steigende. Zwar belief fie sih im Jahre 1821 auf 126 Mil- ionen und im Jahre 1851 auf 127 Millionen, aber Mende fich unter der ersteren Zahl 102,981,000 Parzellen ohne Gebäude befanden, umfaßte die leßtere nur 100,477,000 solcher Parzellen. (Pr. C.) uck

_ucTr, Gert dor Aeg der transatlantishen Dampfschifffahrt haben die Zeitungen über eine Reihe von See-Katastrophen zu berichten gehabt, unter denen 11 der hervorragendsten allein die Flagge der Ver- einigten Staaten betrafen. Es find nach und nach verloren gegangen: „President“ (vers{chwunden), Werth 370,000 Dollar, die „Columbia“ ( er- onen sämmtlich gerettet), erth 300,000 Dollar, der „Humboldt“ (Per- e Jenetet), 000 Dollar, die „City of Glasgow“ (verschwunden). 200,000 Dollar, die „City of Philadelphia“ (Personen gerettet), Be

ollar,

Dollar, der „San Francisco“ (einige Personen gerettet), 300,

lr. 26 Sgr. 8 Pf.

1989

der „Arctic“ (einige Personen gerettet), 700,000 Dollar, der „Pacific“ (verschwunden) 700,000 Dollar , der „Tempest“ ern 300, Dollar, endlih der „Central-Amerika“ (einige Personen gerettet), 140,000 Dollar, zusammen Werth der Schiffe 4,450,000 Dollar. Der Werth der Ladungen mag ebensoviel betragen haben. Der Werth des „Central- Amerika“ allein an “Schiff und Ladung, einschließlich des in den Hän- den der Passagiere E E Goldes, kann auf 2% Millionen veran-

\chlagt werden. (Pr.

Landwirthschaft.

[Die diesjährige Ernte in Europa.] Jn einer Reihe von Berichten, theils aus dem Julande, theils aus dem Auslande, haben wir, schreibt die „Pr. C.“, speciellere Notizen über die diesjährigen Ernte- ausfihten und Ernte-Ergebnisse in den verschiedensten Theilen Europa's gegeben. Wir find dadurch in den Stand ge ebt, jeßt einen allgemeinen Ueberblick über die Ernte in Europa zu liefern, wie sie sich nah den bisherigen Ergebnissen herausstellt. Zunächst erinnern wir an den all- gemeinen Charakter der Witterung , die sih durch vorherrschende Wärme und Trockenheit auszeichnete. Die Folge davon war, daß man anfangs an vielen Orten der Ernte mit großer Besorgniß entgegensah; dennoch ist dieselbe selbft in den von der Dürre am shwersten heimgesuchten Gegenden wenigstens in den wichtigsten Fruchtarten eine mehr oder minder befriedigende gewesen, und es hat sfich aufs Neue E s stellt, daß trockene Wärme den Früchten weniger schadet, als kalte Nässe. Die Dürre hat indessen nicht alle. Gegendén in gleichem Maße getroffen. Die gebirgigen südlichen Landstriche von der Schweiz bis zu den Donau- fürstenthümern erfreuten sih sogar eines hae en Regens. Auch ein Theil von Schweden , Preußen und Nord-Rußland wurde von Regen be- günstigt , ganz besonders aber England. Ueber Frankreich , Portugal, Spanien, Süd-Jtalien und Griechenland liegen in dieser Hinficht noch keine ausreichenden Berichte vor. Die Wintersaaten, Weizen, Roggen, Winter- gerste, Rapps und Rübsen, deren Entwickelung in das minder trockene Früh- jahr fällt, haben von der Dürre weniger zu leiden gehabt, als die Sommer- kruchte, von denen nur die Gerste nirgends mißrathen ist, während Hafer, Klee und Gras in manchen Gegenden sehr gelitten, Erbsen, Wicken und Bohnen aber einen überaus kärglichen Ertrag geliefert haben. Den Kohl- gewächsen ist die anhaltende Trockenheit an vielen Orten ebenfalls fehr nachtheilig geworden. Dagegen geben Obst, Wein und Kartoffeln fast überall an Qualität und Quantität eine außerordentliche Ernte. Was die Ernte-Ergebnisse in Preußen insbesondere betrifft, so liefern die Haupt- Getreidefrüuchte, Weizen und Noggen, erheblich mehr als gute Mittelernte, während Gerste und Hafer kaum über den Ertrag einer halben Ernte hin- ausgehen. Im Rundgetreide (Erbsen, Bohnen , Wien ) “und in den Futterkräutern ist- niht einmal die Hälfte eines Mittel - Er- trages erreiht, und Kartoffeln kommen nahe an eine_ volle Ernte. Von dem übrigen Europa soll das östliche an Sibirien grenzende Rußland und das Gebiet der Wolga eine s{lechte Ernte haben, während aus seinen Ostseeprovinzen die Nachrichten günstiger lauten. Jn Esthland is die Ernte im Roggen, der Hauptfrucht dieser Provinzen, zwar nicht befriedigend gerathen, aber weiter südlich in den Hinterländern ist sie besser ausgefallen und wenigstens eine Mittelernte. Esthland hatte über- haupt von der diesjährigen Witterung am meisten zu leiden; do bewähr- ten sfih au hier die Kartoffeln als lohnende -Frucht. Zm Königreich Polen und im inneren Rußland soll die Ernte im Sommergetreide die im Wintergetreide übertreffen; aus Süd-Rußland lauten die Nachrichten günstig. Schweden hat fich in den nördlicheren Provinzen etner besseren Ernte zu erfreuen als in den südlichen, Sie wird im ganzen als eine mittlere bezeihnet. Die Kartoffel-Ernte fällt auch in ganz Schweden sehr günstig aus, die Heu-Ernte dagegen ist nur gering beson- ders in den südlichen Provinzen, bei. Malmö und in Goth and. Jn Dänemark, Holstein, im ndrdlichen Deutschland, in den Niederlanden und in Belgien war das Wetter den Winterfrüchten sehr günstig, besonders

eriethen Rapps und Wintergerste , meist auch Weizen, weniger Roggen. ie Sommerfrüchte sind mehr oder weniger mißrathen; Gerste giebt hier und da eine Mittelernte, Hafer , Erbsen , Bohnen und alle Futter- kräuter bleiben weit darunter; nur Kartoffeln befriedigen fast durch- gängig, und zwar in Qualität wie in Quantität. Lein, der be-

sonders in Hannover gebaut wird, ist dort eben so wenig gerathen '

als in den russischen Östseeprovinzen. Jn Belgien und in den Nieder- landen haben die Saite richt FoV deliiten , wie in den Neben- ländern; dafür ist aber daselbst die Rappsernte weniger gut, in Brabant sogar nur gering. Jn England und Schottland war die Wärme bei dem feuchten Seeklima dieser änder der Vegetation sehr günstig. Der Ernteausfall für die meisten Früchte darf daher als befriedigend angenom- men werden. Süd - Europa hatte häufige Regen und erfreut sih deshalb fast in allen Früchten einer reihlichen Ernte; nur in einigen Gegenden Ungarns soll die Hafer- und Heu - Ernte mißrathen fen, Besonders reiche Erträge soll die Ernte in den Donaufürstenthümern "geliefert haben.

m Ganzen dürfte jedes Land, wenigstens in Bezug auf die- nothwendig- ten Früchte, mit dem Ertrage derselben seinen Bedarf decken können. Die- jenigen Länder, welche einen Ueberfluß an Körnern gewonnen haben, wer- den ihn als Ersay für den Futtermangel verwenden müssen , so daß ein besonders bedeutender Verkehr im Getreidehandel, so weit er Welthandel ist, nicht zu erwarten steht.

Leipz 13. Oktober. Leipzig-Dresdener Br. Löbau- Zit- tauer Lit. S Br.; do. Lit. DS Magdeb erf ziger I. od sion- 270 G.; do. I. Emiss. 2463 Br. Berlin - Ankal Ï —. Berlin- Stettiner —. Cöln - Mindener —. Thüringische 123! Br. Friedrich- Wilhelms- Nordbabn —. Altona-Kieler —. Anhalt-Deäsauer Landes- bank-Actien Litt. A. u. B. 113 Br.; do. Litt. C. 111 Br. Braunschw. Bank-Actien 1157 Br. Weimarische Bank-Actien 105 Br. Oesterreichische 9proz. Metalliques —. {1854er Leose —. 1854er National-Anleibe —. Preussische Prämien-Anleihe —. :

Hamburg, 13. Oktober, Nachmittags 2 Ubr 45 Minuten. Anfangs sehr flau bei bedeutenden Umsätzen viel niedriger verkayft, schliesst fester. L

„Stieglitz de 1855 97. 3proz. Spanier 35 Br. 1proz. Spanier 231. e G. Sproz. Russen —. Mexikaner —. Disconto

rief.

London lang 13 Mk. Sh. not., 13 Mk. 2 Sh. bez. kurz 13 Mk. 37 Sh. not., 13 Mk. 4% Sh. bez.

London Amsterdam 36, 25.

Wien 803.

Getreidemarkt sehr flau und stille. Oel unverändert und stille_ Kaffee sehr stille,

Frankfart a. M., 13. Oktober, Nachmittags 2 Uhr 36 Minut. Auswärtige Börsennachrichten und Finanzmassregeln wirkten sehr nach- theilig auf Fonds und Actien im Allgemeinen.

chluss - Course: Neueste preussische Anleihe 110. Preussische Kassenscheine 1043. Cöln- Mindener Eisenbahn-Actien —. Friedrich- Wilhelms - Nordbahn —. Ludwigshafen - Bexbach 1423. Frankfurt- Hanau —. Berliner Wechsel 104% Br. Hamburger Wechsel 875. Londoner Wechsel 1164. Pariser Wechsel 92%. Amsterdamer Wechsel —. Wiener Wechsel 1113. Frankfurter Bank-Antheile —. 3proz. Spanier 355. {proz. Spanier 245. Kurhessische Loose 397. Badische Loose 493. Sproz. Metalliques 75. á4{}proz. Metalliques 69. 1854er Loese 987. Oesterreichisches National - Anlehen T47. Oester- reichische Bank- Antheile 1062.

Paris, 13. Oktober,- Nachmittags 3 Uhr. (Wolffs Tel. Bur.) An der Börse wurde versichert, dass die Bank von London am Don- nerstag die weitere Disconto - Erhöhung beschliessen werde. Consols von Mittags 12 Uhr waren 87% gemeldet. Die Hn begann zu 66, 65, fiel auf 66, 55, hob sich, als Consols von Mittags 1 Uhr % pCt. höher Gre! eingetroffen waren, auf 66, 95, sank später in Folge mehr-

facher Verkäuf f 66. 65 und iemlich tt ny Notiz. D ‘Schluss-Course : EoL. Reate 06, 10. Liproz, Rente 90, 75. 3proz.

Spanier 373. 1proz. Spanier —. e 895.

London, 13. Oktober. (Wolfs Tel. Bur.) Die »Times« hält in ihrer heutigen Morgen-Ausgabe eine nochmalige sofortige Erhöhung des Disconto für möglich, da gerüchtweise Geld-Exporte nach Amerika vorbereitet werden; sie glaubt aber, dass diese Krise rasch verlaufen werde. i H E

NMittags. Consols eröffneten zu 875 und hoben sich auf 87%- Die Haltung war matt und das Geschäft gering, weil man eine weitere Erhöhung des Bank - Disconto auf 8 pCt. stündlich erwartet. Aus Glasgow wurde das Fallissement eines grösseren und vier kleinerer

Häus er en,

Silberanlei

achmittags 3 Uhr. Consols 87%. 1proz. Spanier 294. Mexi- kaner 419. Sardinier 894. Sproz. Russen 107. 4{proz. Russen 9675. Hamburg 3 Monat 13 Mk. 10 Sh. Wien 10 F1. 38 Kr.

Liverpeol, 13. Oktober, Mittags 12 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Baumwolle: 2000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unverändert. Von Australien sind 70,000 Unzen Gold angekommen.

Wien, 13. Oktober, Mittags 12 Ubr 45 Min. (Wolffs Tel. Bur.)

h drückte Börse. i f " Slber-Anleihe 93. 5proz. Metalliques 793. 44proz. Metalliques 69%. Bankactien 956. Bank-Interims-Scheine —. Nordbahn 165. ter Loose 1064. National-Anlehen 80%. London 10, 114. Hamburg T1(5-

Paris 122. Gold 73. Silber 5%.

_— Nachmittags 2 Uhr. Beim Sehluss der Börse wurden National-

¡ i macht. Starker Geldmangel, s0 wie Anleibe zu 802, Loose zu 106 gemac E ler amoteR

die von ausserhalb eingetroffenen Course nl Amsterdam , 13. Oktober, Nachmittags 4 Uhr.

Ó i vielen Verkäufen lebhafter Umsatz Li Sehluss L Cos: proz. österreich. National-Anleihe T1%. SPTOZ.

i j L. 25 tallig. 3627. Ï Lit. B. 812. 5proz. Metalliques 694. 25proz. Metalliq. 364 T, Giuiee 24 i; Ds. Spanier 347. Proz. Russen Stieglitz as (- 5proz. Russen Stieglitz de 1855 97:4. Mexikaner 174. Lon r echsel kurz 11, 724. Hamburger Wechsel, kurz 35%. MHolländische:

Integrale 61.

(Wolffs

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