1857 / 252 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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_Militair-Justiz-Beamte.

Durch Verfügung des Generäl-Auditoriats. i Den 13. Oktober.

Wilzer, Garnison-Auditeur in Spandau, in gleicher Eigenschaft nah Stettin, Keller, Auditeur bei der 10." Division, als Garnison-Auditeur nah Spandau, v. Wolffers8dorff, Justizrath, Garnison-Auditeur in Graudenz, zur 10. Divifion verseßt. i

Militair-Beamte.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums.

Den 8. Oktober.

Augustin, Zahlmeister 2. Klasse vom Z. Bataillon (Angerburg) 3. Landw. Regts., zum Zahlmeister 1. Klasse bei dem 2. Bat. 3. Înf. Regts, Rahnenfuehrer, Zahlmeister-Aspirant vom 2. Bat. 3. Jnf. Regts. zum Zahlmeister 2. Klasse bei dem 1. Bat. (Justerburg) 3. Landw. Regts, Rose, Zahlmeister - Aspirant vom 1. Bat, (Osterode) 4. Landw. Regts., zum Zahlmeister 2. Klasse bei dem 3, Bat. (Angerburg) 3. Landw. Regts. ernannt. :

Nichtamtliches.

: Preußen. Der Gutsbefißer von Morawski auf Koto- , wiecko bei Ostrowo hat das Mandat als Abgeordneter für den siebenten posener Wahlbezirk niedergelegt. (Pr. ‘C.)

Sigmaringen, 22, Oktober, Gestern Abends hat, wie der „Köln. Ztg.“ telegraphisch gemeldet wird, der außerordentliche portugiesishe Abgesandte Graf Lavradio für Se. Majestät den König b Portugal feierlih um die Hand der Prinzessin Stephanie geworben. : A,

Sachsen. Weimar, 23. Oktober. Jhre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Karl von Preußen is heute zum Besuch bei Jhrex Kaiserlichen Hoheit der Frau Großherzogin-Groß- fürftin hier angekommen. (Weim. Z )

Hessen. Darmstadt, 21. Oktober. Die Zweite Kammer hat in ihrer heutigen Sihung die weitere Berathung des Ausgabe- und des- Einnahme-Budgets, sowie des Militair-Budgets für 1857 bis 1859 erledigt. Jun den meisten Fällen, in welchen noch Dif- ferenzen zwishen beiden Kammern bestanden, vereinigte sih die Zweite Kammer in ihren Beschlüssen mit dèr Ersten Kammer.

Baden. Karlsruhe, 22, Oktober. Dém Vernehmen nach werden JJ. Königliche Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin nebst dem Erbgroßherzog heute Abend, von Badenweiler zurückehrend, hier eintreffen. / (Karlsr. Z.)

Schweiz. Basel, 20. Oktober. Heute ward im Großen Rathe die Frage, ob man überhaupt auf eine Revision der Verfassung eintreten wolle, mit 73 gegen 33 Stimmen bejaht, und mit der gleihen Stimmenmehrheit ward alsdann die Revifion elbst beschlossen. Diese ist also mit der erforderlichen absoluten

ehrheit- der sämmtlichen 135 Großraths-Mitglieder zum Beschluß erhoben. Jun der Nachmittagssißung wurde dann die Frage, auf welhem Wege die Revifion stattfinden solle, berathen und der Be- {luß gefaßt, „die Revifion durch eine Großraths-Kommisfion von ih rid vorzunehmen und sogleich zu deren Wahl zu reiten. f :

“Großbritannien und Jrland. London, 22. Oktober. ‘Der Ober-Befehlshaber des Heeres, der Herzog von Cambridge, erklärte geftern zu-Sheffield öffentlib, daß- die Werbungen einen vortréfflihen Fortgang: hätten und daß er die indische Krisis als überstandén betrachte.

Der: Haupt-Jnhalt der nächsten indischen Ueberland-Po st ist auf telegraphishem Wege voraussichtlich am 28. d. M. zu er- warten. Die Nachrichten aus Kalkutta werden vermuthlih bis U ie: September und die aus Delhi bis zum 10, September

EA N 40% 1 5 7 E rankreich. Marseille, 22. Oktober. - Wir erhalten Nachrichten aus Algier vom 20. Oktober. Die dortige Handels- kammer hatte eine Deputation ernäint, welche den Kaiser’ bei seiner Ankunft in Marseille begrüßen sollte. Eine Resolution derselben “Kammer erklärt die Anlegung eines Eisenbahn-Nezes für: dringlich. - Der „Akhbar“ glaubt an die baldige Gründung eines See- Arsenals,

‘Unge

- Spanien. - Madrid, 17. Oktober. Admiral Armero soll sih geäußert haben, er werde, sobald sein Kabinet gebildet, sogleich allen spanishen Gesandten im Auslande den Befehl ertheilen, allen Spaniern auf ihr Verlangen Pässe in die Heimath zu geben. General Prim, dem Pidal die Rückehr nicht gestatten wollte, hat von Armero die Erlaubniß dazu bereits erhalten. :

__ Jtalien. Nachrichten aus Neapel vom 20. d. M. melden die daselbst erfolgte Ankunft des Prinzen von Joinville.

Modena, 20, Oktober. Wegen noch immer spärliher Wein- lesen ist den Weingartenbesißern die Grundsteuer für das Jahr 1857 nachgesehen worden: auf berebten Feldern, die auch anderen Produkten gewidmet werden, wird ein Drittel der Grundsteuer er- lassen. Die Weinverzehrungssteuer wird bis Ende des Jahres 1858 nachgelassen.

Türkei. Nachrichten aus Konstantinopel bis zum 14. Oktober zufolge hatte der Sultan bei Reschid Pascha gespeist, und diese außerordentliche Ehre hatte im Publikum zu dem Glauben An- laß gegeben, daß Reschid demnächst wieder ans Ruder gelangen werde. (S. tel. Dep.) Diram Bey war zum Geschäftsträger der Pforte beim Hofe von Brüssel ernannt worden.

Konstantinopel, 17. Oktober. Dem Vernehmen nach soll das Finanzshstem in der Türkei nah einem von dem Finanzminister mit der ottomanishen Bank ausgearbeiteten Plane ehebaldigst modifizirt werden. Omer Pascha wird in aht Tagen nah Bag- dad abgehen; der Kaiserlihe Firman wegen administrativer Refor- men in Brussa ist bereits in Wirksamkeit. Jm Rath von 40 Mit- gliedern fißen vier Armenier und ein Jsraelit; auch ein Mitglied

der griechischen Gemeinde nimmt am Großrathe Theil. Die arme- irbait Bischöfe haben berathende Stimmen in Religionsangele- genheiten.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 17, Oktober, Großfürst Michael ist am 13. d. M. von-Mosfau nach Kolomna abgereist. Der Kaiser wird hier am 26. d. M. erwartet. Der General-Gouverneur von Neurußland, Graf Strogonow, ist von Odessa hier angekommen und begiebt sich sofort wieder zurück auf seinen Posten in Begleitung eines neuen Kanzlei - Direktors, Hrn Guirs. (H. B. H.)

_ Schweden und Norwegen. Stockholm, 22. Oktober. Die Diskussion über die Reli gionsfreiheits- Frage, welche die Stände in - gemeinschaftliher Sißung am Montag begonnen haben, is bi8her äußerst lebhaft gewesen und wird voraussichtlich noch mehrere Tage dauern. Für dié Königl. Propositiòn sprachen bis jebt: Cederschiöld, Oedmann, P. R. Tersmeden und Frei- herr Cederstrôm; gegen dieselbe: General Lefrén, N. Tersmeden, Graf Sparre. und einige Priester. (H. N.)

Amerika. Der „Moniteur de la Flotte“ bringt Nachrichten aus Peru vom 15. September. Seit länger als einem Monate beschäftigt sich der National - Konvent mit dem Gesetze über die Ausstattung der Geistlichkeit. Dem Erzbischof von ‘Lima sind 10,000 Piaster angewiesen , 8000 dem Erzbischof von Arequipa; die Bischöfe erhalten 5 6000 Piaster. Die politische Lage hat sih nit verändert. General Caftilla bedroht fortwährend Arequipa; aber bis zum 6. September hatte er gegen die Stadt, in welcher Barrikaden errichtet waren, nihts unternommen.

Asien. Ein Brief aus Allahabad vom 6. September in der

Times" enthält Folgendes: „General Outram's Streitkräfte mar- schirten in zwei Heersäulen. Die erste, 683 Mann stark, ging gestern um 1 Uhr Nachmittags, die zweite, eben so stärk, den General an der Spike, gestern Abends um 10 Uhr ab. Man erwartet , daß die erstere Colonne am 10. September und die. zweite am folgenden Tage in Cawnpur eintreffen wird, und wenn dem General Havelock um jene Zeit der Fluß -Uebergang geglückt ist, so wird die ganze Streitmacht unverzüglih auf Luckñow marschiren, und der Entsaß dieses Plakes läßt sih am 15. oder 16., und wenn man einen durch den Uebergang über den Fluß verursahten Aufshub in An- [ag bringen will, am 20. erwarten. Die Flüsse sind sämmtlich euer gefallen , so z. B. der Dshumna în einer Woche um

30 Fuß. Wie wir hören, ist die Besaßung von Lucknow bis zum 10. September mit Proviant versehen. General Outram hat einige schwere Geschüße, die von Elephanten gezogen werden, mit sih ge- nommen.“ Da den beiden erwähnten Heersäulen bercits ein Detachement von 400 Mann vorausmarschirt war, so belief si die Zahl der Verstärkungen , welhe General Outram;;dem General

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Havelock zuführte, im, Ganzen auf 1763 .Mann.

Wien, Freitag, 23. Oktober, Abends. (Wolff's Tel, Bur.) Das Abendblatt. der heutigen „Wiener Zeitung“ meldet aus

Konstantinopel einen - wihlizen Ministerwechsel. Reschid

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Pascha ist zum Eroßbezier, Niza Pascha zum Kriegsminister ernannt, Ali Pascha behált sein Portefeuille. Nassif Pascha ist Commandeur der Garde geworden.

Statistishe Mittheilungen.

Die Brutto-Einnahmen des Zolkvyereins im ersten Se- mester 1857 betragen an Eingangs - Abgaben 12,629,096 Thlr. gegen 14,853,756 Thlr. im entsprehenden Zeitraume des Vorjahres , an Aus gangs-Abgaben 114,561 Thlr. gegen 114,646 Thlr. des Vorjahres , an Durchgangs-Abgaben 166,452 Thlr. gegen 169,106 Thlr. des Vorjahres. Es stellt sich mithin bei den Eingangs-Abgaben eine Mehr-Einnahme von 775,340 Thlrn., bei den Ausgangs-Abgaben eine Minder - Einnahme. von 85 Thlrn. und bei den Durchgangs-Abgaben eine Minder - Einnahme von 9654 Thlrn. heraus , im Ganzen eine Mehr - Einnahme von 772,601 Thalern, welche einer Steigerung der E E des Zollvereins von etwas über 6 Prozent gegen das erste Semester vorigen Jahres. gleichkommt. Die aus den Eingangs - Abgaben erzielte Mehr- Einnahme von ungefähr 7 Prozenten ist durch die gesteigerten Eingangs- Verzollungeu in sämmtlichen Vereinsstaaten, mit Ausnahme von Hannover, Nassau und dem Kurfürstenthum Hessen herbeigeführt worden. Jn diesen drei Vereinsstaaten hat eine Minder - Einnahme, in den beiden ersteren sogar - eine sblche stattgefunden, welche den Saß von Zehn vom Hundert des vorjährigen Betrages übersteigt. Dagegen hat bei dem Großherzog- thum Hessen die Mehr-Einnahme sich fast um die Hälfte des vorjährigen Betrages gesteigert, und auch bei Sachsen, Württemberg, Baden, Olden- burg und Frankfurt a. M. geht das Mehr zum Theil über zehn Prozente des Vorjahres erheblich hinaus, während in Preußen, Baiern, Thüringen und Braunschweig jener Prozentsaß der Mehr - Einnahme nicht erreicht worden is, Mehrverzollung is hauptsächlichß bei rohem Kaffee, Noheisen, geshmiedetem Eisen aller Art, groben Guß- und groben aus geschmicdetem Eisen gefertigten Waaren , ungebleichtem ein- und zweidrähtigem baumwollenen Garn, baumwollenen Stuhlwaaren und Wein, endlich bei Getreide und Hülsenfrüchten und bei Vieh, besonders Schweinen, eingetreten. Bei den leßtgenannten Artikeln ist jedoch nicht zu übersehen, daß die für Getreide u. st. w. zeitweilig gewährte Zoll- freiheit mit dem Jahre 1856 ihre Endschaft erreiht und daß nach Auf- hôren der zur Abwehr der Viehseuche angeordneten Grenzsperre gegen Polen der Eingang von Schwarzbieh, namentlich von mageren Schweinen erheblich zugenommen hat, Minderverzollungen machten sich namentlich bei Nohzucker für vereinsländische Siedereien und bei unbearbeiteten Tabaks- blättern und Stengeln, demnächst auch, aber in weniger hohem Grade, bei geshältem Neis, Talg, Oel in Fässern, Thee und Rauchtabak in Rollen 2., bemerklich. Dieselben finden im Allgemeinen theils in der verspäteten Schiff- fahrt, theils in der ungünstigen Lage des Geldmarktes ihre Erklärung. Die Minderbverzollung von Rohzucker insbesondere rührt jedoch zum Theil auch von dem verminderten oder auch ganz cingestellten Betriebe mehrerer großen Fabriken, die Minderverzollung von unbearbeiteten Tabaksblättern endlih auch wohl davon her, daß im vorigen Jahre, in Folge des Gerüchtes einer Tariferhöhung, von diesem Artikel weit über den wirklichen Bedarf bezogen worden war. Was die einzelnen Provinzen Preußens anlangt, so hat die Mehreinnahme in éiner (Posen) den vorjährigen Betrag mehr als verdoppelt, in Westpreußen, Pommern und Schlefien denselben um mehr als 10 pCt. überstiegen, während in Brandenburg, Sachsen und am Rhein die Mehreinnahmen "unter diesem Prozentsaß geblieben find. Jn Ost- preußen und Westphalen haben sich dagegen Mindereinnahmen herausgestellt ; die Differenz erreicht indeß bei beiden nicht den s von -10 Prozenten des vorjährigen Einnahmebetrages. Zu der namhaften Steigerung der Einnahmen in der Provinz Posen hat die Mehrverzollung von Gee treide und Vieh wesentlich mitgewirkt. Auf die verminderte Einnahme in Ostpreußen haben dagegen besonders Minderverzollungen von Thee, Pott- asche, Flachs, Wein und geschältem Neis, in Westphalen Minderverzollun- gen von geshmiedetem Eisen aller Art, geschältem Reis und unbearbeiteten Tabaksblättern eingewirkt, Die Mindereinnahme aus der Ausgangs- abgabe ist durch einen Einnahmeausfall in den Staaten des westlichen Verbandes im Betrag von 3425 Thlrn. entstanden, der dur das Mehr der Einnahmen in den Staaten des östlichen Verbandes im Betrage von 3340 Thlrn, niht ausgeglichen werden kann. Die Mehreinnahme an Ausgangszöllen im östlichen Verbande ist vorzugsweise durch verstärkte Ausfuhr von roher Baumwolle im Königreih Sachsen herbeigeführt worden , indem der erhöhte Bedarf der schr s{wunghaft betriebenen Spinnereien in Böhmen einen vermebrten Bezug dieses Ar- tifels veranlaßte; die Verminderung der Einnahme in den Staaten des westlichen Verbandes dagegen wurde namentlich durch ein Weniger bei grankfurt a, M. bewirkt, das von verminderter Ausfuhr roher Felle und roher Schaafwolle herrührt. Die Minder - Einnahmen bei den Durchgangs - Abgaben fallen dem östlichen Verband zur Last, indem bei diesem im Ganzen fich eine Minder-Einnahme von 7400 Thlrn. beraus- stellte, während im westlichen Verbande fi ein Mehr von 4746 Thlrn. Duresgangse ia Lin sih wesentlich durch die Verminderung ves

goberlehrs, welcher nach der Wiederkehr des Friedens in der Provinz Preußen stattgefunden 4 (Pr. C.) h s

Nah einer amtlichen Zusammenstellung über die Verbesserung h Einkommens der Eig ber die L im Regie- 745 Et rfe Frankfurt a. O, befanden si daselbst im Jahre 1805 20 bis 40 + bon welchen 165 ein Einkommen bis zu 20 Thlr., 186 von Valten: A u a4 voni 40 bis 100 Thlx. und 154 über 400 Thlr,

) ellen, von welchen mit einem Ein- tommen bis zu 20 Thlr. , 202 von 20 bis 40 Thlr. , 657 von 40 bis

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100 Thlr. und 564 über 100 Thlr. ausgestattet waren: im Jahre 1835 1595 Stellen, und zwar 6 mit. einem E bis “u 2 Ehe, T EE von 20 bis 40 Thlr., 346 von 40 bis 100 Thlr. , 1216 über 100 Thlr. ; im Jahre 1848 1687 Stellen, von denen - keine ein Einkommen bon weniger als 20 Thlr., nur 2 ein Einkommen von 20 bis 40 Thlr, und 153 von 40 bis 100 Thlr. hatten, wogegen die große Mehrzahl der Stellen, 1532, mit mehr als 100 Thlr. dotirt war.

ie Bestrebungen der Regierung, das Schulwesen zu heben und die Lehr- anstalteu zu verbessern, haben schon in der Zeit vom Jahre 1805—48 zu dem erfreulichen Resultate geführt, daß die Zahl der Schulstellen über- haupt mehr als verdoppelt und die meisten niedrig dotirten Stellen mit einer Gehaltszulage bedacht wurden. Jm Jahre 1805 nahmen die Stellen bis zu 20 Thlr., \o wie die bon 20—40 Thlr. und die über 100 Thlr. Einkommen gegen den vierten Theil und die Stellen mit einem Einkommen von 40 —100 Thlr. beinahe den dritten Theil der Gesammtzahl der Stellen ein. Jm Jahre 1818 hatte fich dieses Verhältniß wesentlich geändert, indem beinahe funfzehn Sechszehntel der Stellen ein Einkommen von mehr als 100 Thlr. und nur ein Sehszehntel ein \olches von weniger als 100 Thlr. nahwiesen. Jn Folge der Verordnung vom 6. März 1852 fonnte die Verbesserung der Schullehrerstellen mit noch größerer Entschiadenheit vorgenommen werden, da dur dieselbe der Negierung das Necht zugesprochen wird, zu bestimmen, was zur Unterhaltung einer chule und ihres Lehrers erforderli ist, und die Verfügung getroffen wird, daß die Verbesserungsmittel zunächst von den Schulgemeinden dur das Schul- geld, fixirte Beiträge 2c., aber auch, so weit als nôthig, aushelfend aus dem Staatsfonds zu beschaffen seien. Auf Grund dieser Verordnung wurden bis jeßt in 34 Städten des Regierungsbezirks Frankfurt die Lehrerstellen um 6900 Thlr. verbessert, wozu aus Gemeindemitteln 6375 Thlr. und aus Staatsfonds 525 Thlr. fließen. Jm Allgemeinen läßt sich sagen, daß gegenwärtig in den Städten das Einkommen der Hülfslehrer nicht unter 150 Thlr. , das der Hauptlehrer nicht unter 200 Thlr., und bei Schulen , mit denen das Rektorat verbunden ist, auf 300 Thlr. , zum Theil auch bedeutend darüber, bis zu 500 Thlr. angenommen werden kann. Jn den 27 ánderen Städten des Regierungs-Bezirks sind die Ver- handlungen über die Verbesserung der Schulstellen noch nicht beendigt. Von den überhaupt vorhandenen 1249 Landschullehrerstellen sind 405 als verbesserungsbedürftig befunden worden. Es haben von diesen 371 bereits eine Verbesserung theils durch Zulegung von Grundstücken, theils durch Natural-Deputate, theils durch Geldzushüsse erhalten. Geldzuschüsse empfinden 258 Stellen in Höhe von 14,308 Thlrn., von welcher Summe 7802 Thlr. aus Gemeindemitteln und 6506 aus Staatsfonds hergegeben worden. Zur Ausstattung von Schulen und Lehrerstellen dur Gebäude und Land wurden aus öffentlihen Fonds 13,823 Thlr. bewilligt. (Pr. C.)

Jn dem Theile des arnsberger Regierungsbezirks, welcher -zum Bezirks des Bergamts in Siegen gehört, ist die Zahl der im 2ten Trimester e. eingelegten Muth ungen höher als im 1. Trimester c. Dies rührt hauptsächlich daher, daß in den Revieren Arnsberg, Ramsbeck, Brilon und Stadtberge bedeutend mehr geschürft worden ist. Jun den übrigen Nevieren hat sich hierin eine Abnahme oder doch nur eine ganz unbedeu- tende und nur zufällige Vermehrung gezeigt.“ Die eingelegten Muthungen beliefen sich im Ganzen im 1. Trimester auf 672, im 2. Trimester 1045, also auf ein Mehr von 426 im zweiten Trimester gegen das erste. Von diesem Mehr kommen 199 auf Brilon und Ramsbed, 166 auf Arnsberg, 79 auf Stadtberge; denn in dem ersten dieser drei Reviere stiegen die ein- gelegten Muthungen. von 126 auf 325, in dem zweiten von 190 auf 356, im dritten von 32 quf 79,

Die Bevölkerung von Canada, welche sich im Jahre 1848 auf 1,500,000 Seelen belief, wird jeßt auf 2,500,000 geschäßt, hat mithin in weniger als zehn Jahren um zwei Drittel zugenommen. Die Zunahme der Volkszahl in den Vereinigten Staaten während der mit dem Jahre 1850 abgelaufenen zehn Jahre betrug 355 pCt., die von Ober-Canada während der zehn Jahre 1841—1851 nicht weniger als 1045 pCt., und die von ganz Canada seit 1848 beläuft si auf 60—70 pCt., ist also beinahe doppelt so stark, wie die der Vereinigten Staaten. Jn dem lehten Menschenalter ist die Bevölkerung Canada's von 582,000 auf 2,500,000 gestiegen, hat sih demna mehr als vervierfacht. Nach diesem Maßstabe verdoppelt die Volkszahl Canada's sich in etwas weniger als 15 Jahren.

Gewerbe- und Handels8nachrichkten.

Der Grubenbetrieb und Debit in denjenigen Theilen des Regierungsbezirks Arnsberg, welche zum märkischen. Bergamt ge- hören, hat in den verflossenen Monaten si nicht in allen Revieren der- selben Begünstigungen erfreut. Die Steinkohlen - Fördérung derjenigen Reviere, welche hauptsächlich ‘auf Land - und Eisenbahn - Debit angewiesen find, blieb sich auch in diesen Monaten ziemlich gleich. Auf die Ruhr- Reviere dagegen wirkte der außerordentlich niedrige Wasserstand entschieden ungünstig ein; die Förderung, viel mehr aber noch der a giugen in Folge dessen beträchtlich herab, so daß nur die Hoffnung auf einen nassen Herbst die Kohlenpreise, welche im ganzen Bergamtsbezirke ohne wesentliche Aenderung geblieben sind, in der bisherigen Höhe erhielt. Die Steele- Vohwinkler Bahn vermochte auch jeßt den Transport der ihr zugedachten Mengen nicht vollständig zu bewältigen, weshalb viele Bestellungen nicht ausgeführt werden konnten. * Auf der Zehe „Am Schwaben hat man einen Fund von Wichtigkeit in feuerfestem Thone gemacht , welcher einen preiswürdigen Stoff zur Fabrikation feuerfester Steine darzubieten ber-

spricht. (Pr. C.)

isseld ird der „Pr. C.“ 18. d. Mis. _— Aus Düsseldorf wird der „Pr. C.“ unter dem 18, d. geschrieben: ‘Die Zuderräffinétiben zu Uerdingen haben in den beiden