1857 / 290 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2338 :

Kultur + Sachen ‘neuerdings in „mehrfachen Erkenntnissen ausge - sprochene Ansicht: da E

daß untex der in Artikel 4 des Geseßes vom 2. März 1850

N. 3235 augeordneten Abrechnung der eigenen Feuerungs-

Mittel der Holz Berechtigten nicht eine Abrechnung durch ein-

fache Subtraction, sondern nur eine verhältnißmäßi

nung verstanden werden könne, / ist vom hôcbsten Geridtshofe auf Grund der ‘vom Fiskus einge- legten Revision und Nichti feitsbeshtverde verworfen worden, În dem der Königlihen Regierung zur“ Kenntnißnahme in Abschrift ugefertigten Erkenntniß des Ober Tribunals vom 20. Juni 1857 in Sachen der von W.'shen Erben, als Besißèr der Rittergüter W. und D, , is vielmehr ausgeführt, daß in allen Fällen und selbst dann, wenn der Berechtigte aus den eigenen Feuerungs-Mitteln den ganzen Bedarf decken, mithin gar keine Entschädigung erhalten würde, die Abrehnung der eigenen Feuerungs-Mittel durch einfache Subtraction stattfinden müsse. Die Königliche Regierung wird daher angewiesen, von dieser Entscheidung vorkommenden Falles einen geeigneten Gebrauch zu machen und die Ablösung der Holz- Berechtigungen solcher Servitutarien, welche erhebliche eigene Forsten besißen, vorzugsweise in Angriff zu_ nehmen.

Berlin, den 5. September 1857. Finanz - Ministerium , Abtheilung für Domainen und Forsten. d von Bodelfchwing).

n

sämmtliche Königliche Regierungen, mit Ausschluß dex zu rankfurt, Cóôln, Coblenz, Aachen, Düsseldorf und Trier.

Ministerium für die laudwirthschaftlicheu Angelegenheiten.

Landes-Dekonomie-Kollegium.

Bekanntmachung vom 2. Dezember 1857 die diesjährigen Ernte-Erträge in der preußischen Monarchie betreffend.

Die diesjährigen Ernte - Ergebnisse , deren Zusammenstellung aus den uns von den landwirthschaftlichen Vereinen zugegangenen Berichten nacbstehend mitgetheilt wird , sind günstiger ausgefallen, als es die fast allgeméine Trockenheit des verflossenen Sommers glauben ließ. Die Winterfrüchte, begünstigt durch eine angemessene Frübjahrswitterung, haben fi vorzüglih in ben westlichen rovinzen ortragrri gezeigt, au geben sie im großen Darch- schnitt einige Prozente über eine ‘gute Mittelernte. Bei -den Sommerfrüchten war die Einwirkung der Witterung dagegen nach- theiliger. Sie sind dur die anhaltende Dürre in ihrer Ent-

ge Anrech-'

widelung érheblih zurückgehalten worden, allein doch nicht in d Maaße, ‘wie dies zu befürchten war. Nur der Hafer und nament lih die Schotenfrüchte haben einen sehr geringen Ertrag gegeben Derselbe Rüschlag hat auch die Futtergewächse getroffen ; sowohl Wiesenheu wie Kleeheu und selbst die Lupinen ind besonders in höher gelegenen und durch bessere Bodenbeschaffenheit weniger he- _günstigten Gegenden ungenügend geerntet worden, so daß, da auch die Sommer - Körnerfrüchte, namentlih im Stroh, zurückgeblieben sind, Futtermangel zu befürchten sein würde, wenn nicht, einerseits die überall bemerkte größere Nahrhasftigkeit des guter und andererseits eine erfreuliche Kartoffel - Ernte, Aushülfe versprächen.

Jn Betreff der Kartoffel - Ernte müssen wir ganz besonders

darauf aufmerksam machen, daß es den, Anschein hat, als habe die seit einer Reihe von Jahren dieser unentbehrlichen Frucht so ver- derblih gewesene Krautkrankheit dieselbe gänzlich verlassen. Denn nicht allein, daß es zweifelhaft ist, ob da, wo man noch Spuren der Krankheit bemerkt haben will, nicht eine Täuschung vorgelegen hat, haben die Kartoffeln auf allen etwas tief gelegenen Feldern außerordentliche Erträge gegeben. Und selbst auf der Höhe ist die Ernte nicht shleht gewesen , weil, besonders gegen den Herbst hin, ein höherer Feuchtigkeitsgrad der Atmosphäre eine Fortentwielung der Knollen möglich) gemacht hat. Aus diesen Ursachen haben wir sogar im großen Durchschnitt nahezu eine lange nicht erlebte Mittel: Ernte dieser Frucht.

Die Zuckerrüben, denen eine hervorragende Stellung unter unseren Feldfrüchten nicht mehr zu versagen is, haben sich im Ganzen zwar nicht viel über einer Dreiviertel-Ernte erhoben, dafür aber scheinen fie durch Qualität das zu erseßen, was ihnen in der Quantität abgeht.

Die Oelfrüchte sind im Ganzen gut gerathen, namentli in Pommern und Schlesien; wenn sih dieselben gleihwohl nicht bis auf eine volle Mittelernte erhoben, so sind die geringeren Erträge in den meisten Gegenden Westfalens die Ursache. Gleichwohl is + der Gesammtertrag immer ein solcher, daß auch von dieser Seite ein Beitrag zur Abwehr des Futtermangels zu erwarten ist.

Die Flachsernte ist überall dürftig ausgefallen, sie beträgt nicht viel über eine halbe Ernte, und der Totalgewinn ist noch da- durch beeinträchtigt, daß, in Folge der -im Frühjahr noch hohen Ce- treidepreise, der Flachsbau überhaupt beschränkt worden ist.

Was die Qualität der geernteten Feldfrüchte anbetrifft, so ist sie durchgängig eine vorzügliche. Die Getreidearten zeichnen si durch ein hohes Körnergewicht aus, die Kartoffeln zeigen überall einen bedeutenden Stärkegehalt, die Zucferrüben sind zuckerrei und die Futterkräuter, wie schon erwähnt, besonders nahrhaft, es ist also zu erwarten, daß da, wo die Quantität ein Defizit läßt, die gute Beschaffenhcit Ersa leisten wird,

Berlin, den 2. Dezember 1857.

Das Landes-Oekonomie-Kollegium. Jm - Auftrage: Kette,

a. Uebersicht der Ernte-Erträge in der preußischen Monarchie j im Jahre 1857. Zusammengestellt nah 242 eingegangenen Berichten.

I Prohthinz

Preußen.

Nach 54 Berithten.

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ex. l S trol.

Regierungs-Bezirke.

1)- Königsberg R 0,70 0,

Ly 2)-Gumbinnen..........-+ 0,93 4 | 0,841 Z) Marienwerder... + 0,44 | 0,55 e 05e 0,90 f 0,90 | 0,94 | 0,43 | 0,54 ;V,54 „98

4) Danzig „è¿ze.. eco } 1,04 | 0,46] 0,75

3 ,94 | 0,69 | 0,92 | 1,041 | 0,71 | 0,56 | Vs 0,97 0,97 | 1,07 | 0,82 | 0,69 de 9 /

0,50 1 0,82 | 0,83 | 0,58 | 0,64 | O51

Durchschnitt .…... {1,02 | 1,07 | ad 1. Durchschnittliches Körnergewicht - des Weizen? 92 Psd., des Voggens 87 Pfd., der Gerste 75 Pfd., des Hafers 58 Pfd., der Erbsen 89 Pfd. Heu: Vormahd 0,65, Nahmahd 0,43. Anderweitige Feldfrüchte : 0,57. N: 0,59. ollerirag: 0,99. « : Durch Krankheiten oder sonstige Unfälle litten die ge früchte nur unerheblich ; auch Zeigte fich, die: Kartoffelkrankheit kaum. Jm, war aber ile u dus 4 eilig: und Ursache des geringen Ertrages der ommers e und des Heus. ü | i Diezjun'gen Sa'atenFstehen án den meistenkOrten gut. ad 2, Durchshnittsgewiht des Weizens 91 Pfd., des Roggens £8 Pfd., der Gerste 72 Pfd., des - s 54 Pfd., der Erbsen 93 Pfd. Heu: Vormahd 0,73, Nahmahd 0,43.

63 | 0,67 1 0,62 | 0,91 |

Allgemeinen |

0,93 | 0,70 |] ‘0,90 | UV,96 | 0,64 | UV,61 | (1,56 Anderw.eitige Feldfrüchte: 0,65. Fla chs: 0,78, Wo llertra g: : 1,00. j ___- Die- Feldfrüchte litten nur iu wenigen Fällen durch Krankheiten unbedeutend, sonst wie d4 Die jungen Saaten stchen ungleich. 2d 3. - Ourchschnittsgewicht des Weizens 91 : Pfd., des Ran 87. Pfd., der; Gerste 67. fb es, Hafers 50 Pfd., der Erbsen 93 Psd. eu: arn ah 0,45, Nachmabd. 0,40. Anderwetitige Feldfrüchte: 0,48. i J L: e ollertra g: 1,00. : : Der Weizen ‘litt an wenigen Orten dur Brand; im Uebrig

wie ad 1. j Die jungen Saaten liegen überall befriedigend.

las: 0,60 Die Karte Los e Kartosseln leiden stellenweis d Die jungen Saaten stehen gut. urch Trockenfäule.

[L rovinz Posen. ah 18 A Sten

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2339 ens

ad 4. Durchschnitt8gewicht des Weizens 90 Pfb., des Nogi A Vormahd- 0,66; Nacbintd e G fo ,-der' Erbsen 93' P Sonstige Feldfrüchte: 0,70.

Regierungs-Bezirke.

“S

eizen

W

1) Posen 0,95 | 1,01 0,27 ,68 | 0,61 E ) | 0/63 | 0,38

2) Bromberg 1,o1 | 1,01 | 0,29 | 0,50 | 0,34 | 055 (0,96 | 0,21 | 09,58

(),81 0,85 | 0,409 | 0,42

Durchschnitt | 0,98 T 1,01 | 0,28 | 0 ote / , ),59 8 ; ad 1. Körnergewicht des Weizens 92 Pfd., dea emr n S der Gerste 72 Pfd., des Hafers 54 Pfd., der Erbsen 90 Pfd |

Heu : Vormahd 0,62, Nachmahd 0,53. f

Anderweitige Feldfrüchte: 0,65.

Flachs: 0,39.

Wollérträg: 1,01.

Die Erbsen litten sehr dur) Mehlthau und Dürre.

Die jungen Saaten liegen gut, allein sie sind durch Mäuse bedroht.

0,85 | 092 | 0,26 | 0s0 | der Gerste 69 Pfd., des Hafers 48 Pfd., bec Erbsen fi Heu: Vormahd 0,78; Raab (),38. E Sonstige Feldfrüchte: 0,97. | lachs: 0,25. Lollertrag: 1,00. Nur die anhaltende Dürre brachte Nattheil, Die jungen Saaten stehen gut.

Il Pommern, Nach 17 Berichten.

Körner

Regierungs-Bezirke

eizen

J S

1) Stettin 1,02 | 1,03 : 0,50 | 0,97 |

N SUO / Vi J , 1,00 5: 0,

2) Cóôslin C V CCE () 92 0,99 ( 0,60 0,84 | 0,89 O | 0) 8c 3) Stralsund 1,05 | 1,00 668 | 0,65 | 0,75 | 1,00 G a

Y

ad 2, Körnergewiht des Weizens 92 Pfd. des Nogaens #

Durchschnitt 1,00 | 1,01 | 0,19 | 0,65 | 0 »[chmtt , : 58 0,85 | 0,5 7 | 2 1 A 5 l 1, Durchschnittliches Körnerg ewicht N A 95 hes | E R 0% S e F 90 Pfd., der Gerste 69 Pfd., des Hafers 51 Pfd , der Erb- Anderweitige Feldfrüchte: 0,55 M Flachs : 0,53. E:

Heu: Vormahd 0,54; Nachmahd 0,50. Du "M Feldfrts

U Feldfrüchte: 0,53. Me inna Gaciee E O R An E

Moll éete#g: [0,08 d. Vidageió 89 VE dir Ste B T C A

Dürre und Hagel waren die Ursachen der mangelhaften ( | U: i A Nab T Lp ves DUERE Es ber Eésancrfoale Und R eiovbotitlen, ch gelhaften Entwickelung Heu: Vormabd 0,60. Nachmabd 0 ss.

Die jungen Saaten stehen sehr gut.

ad 2, Durchschnittliches Körnergewicht des Weizens 95 Pfd., des Noggens 88 Pfd., der Gerste 77 Pfd. des Hafers 51 Pfd.

Heu: Vormahd 0,61. Nahmahd 0,51.

Anderweitige Feldfrüchte: 0,59.

Flachs: 0,40.

Wollertrag: 0,952.

Krankheiten der Feldfrüchte find kaum bemerk: worden. Die-jungen Saaten stehen nur mittelmäßig.

IV. .B.ran d e n§-u-rg.

T Nach 29 Berichten. r

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Regierungs-Bezirke.

Zucken Nühen

Erbsen Gerste

Moggeu (*rhsen (Hersle

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2) PotSdan, me eeres C

i s [ 1,04 | | 1,00 ; . Körnergewi cht des Weizens 92 Pfd., des No fd. —AILZ der e 12 Pfd.,, des Hafers 51 Bib. der Erbsen 94 P 87 Pfd, der Gerste 7 M: Vormahd : 0,38, Nachmahd: 0,73. H eu: Vormabd: 0,5 lde Ce Feldfrüchte: 0,51. Anderwettize Fe! A Amberwetttge Fe! Bf 0,95. ai rten: analt tes erank eit kaum bemerkt; alle Sommerfrüchte litten durch die Krankheiten der Bs. , S worden. Die jungen Saaten stehen ziemlich gut, leiden aber dur Mäuse. Die jungen Saaten steden 2 Vi Sei en nach Z31.Berichten

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1) Bréslau : 0,93 0 ‘oooooo co) 0,93 | 0,99 | 0,42 x 9 iten «eco c oer oco ooooo) 0,93 | 0,94 | 0,49 | 0,76 | 0,73 ! O e él O04 1,03 | 0,33 | 0,76 0,59

Durchschnitt... [ 0,93 7 0,98 T 041 | 0,76 T Ves |