abshläglih beschieden worden seien, obwohl die Bedingung der Zablung der vollen Pension erfüllt gewesen sei.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Staats - Minister Bronsart von Schellendorff erwiderte, daß die für die Auf- nahme von Zöglingen in das Kadettencorps geltenden Vor- schriften auch im Etatsjahre 1882/83 strifte befolgt wor- den seien,
Der Bundeskommissar Wirklite Geheime Kriegsrath Gadow seßte auseinander, daß die Militärverwaltung in Folge des Manquements in den Stellen der Vollpensionäre die Zahl der Pensionärstellen à 300 A um 100 zu vermehren im Interesse des Officiercorps genöthigt gewesen sei. _
Der Abg. Richter (Hagen) fand dur diefe Angaben feine Ausführungen bestätigt. Die Vermehrung der Pensfions- stellen à 300-# durch die Militärverwaltung sei willkürlih und unzulässig, Die Zahl der Kadeiten in jeder Pensisns- klasse stehe geieblich fest, und jede Abweichung davon jet eine Verlezurg der Etatsrehte des Hauses. Das Haus könne demnach in diesem Falle die nachträgliche Genehmigung nicht ohne Weiteres aussprechen. : S
Der Abg. Frhr. von Minnigerode betonte, daß die Ver- waltung im Interesse der Erhaltung und Förderung eines tüchtigen Offiziercorps für die Armee bei der Aufnahme ter Kadetten stets gewisse Rücksichten walten lasen müße; übrigens sei ja die Ueberschreitung als eine anormale au von der Verwaltung anerkannt und deshalb die Geneh- migung nachgesuht worden. -
Der Staate-Minister Bronsart von Schellendorff nahm bierauf Gelegenheit, seine Verwaltung gegen den etwaigen Vorwurf zu verwahren, als ob sie irgendwie tendenziós bei der Aufnahme von Zöglingen in das Kadettencorps ver- fahre. Er empfehle den mit ihren Gesuchen abgewie)enen Eltern, do erst den Jnstanzenzug bis zur Spigze der Militär- verwaltung zu verfolgen, ehe sie sich an den Abg. Richter wendeten. Daß niht Jeder aufgenommen werde, daß hier gewisse Grenzen aufre{cht erhalten würden, müfse er für eine Nothwendigkeit im Jnteresse der Fortexistenz des Offizier- corps der Armee erklären. :
Der Abg. Richter (Hagen) bemängelte, daß der Kriegs8- Minister die Zahl der Abgewiesenen nicht angegeben habe. Sehr bedenklich seien die von dem Abg. Frhrn. von Minnigerote vorgetragenen Anschauungen. Es sei ja [eider bekannt, daß die Söhne hochahtbarer Familien nicht aufgenommen wor- den seien, nur weil die Väter dem Stande der Kausf- leute oder der Gewerbetreibenden angehörten. Sei die Zahl der vollen Pensioneëstelen zu hoch, so müsse dem Hause behufs Herabseßung derselben eine Vorlage gemacht werden. Jeder Kadett koste dem Lande etwa 1500 A jähr- li; eine eigenmächtige Herabseßung der Pension von 780 auf 300 # und noch dazu bei ciner 10 beträchtlichen Anzahl von Stellen sei demnach doppelt ungerech#ertigt.
Der Abg. Frhr. von Minnigerode ergänzte seine vorher gemachten Ausführungen dahin, daß auch er hoffe, daß in Zukunft die Sache eine definitive Regelung erfahre.
Der Abg. Rich'er (Hagen) bemerkte, da die Militärver- waltung selbst gar nicht anerkenne, daß sie hier einen fal\chen Weg betreten habe, so sei der Reichstag nit in der Lage, über die Angelegenheit für diesmal hinwegzusehen. Uebrigens seien im Ressort der Postverwaltung Etats überschreitungen ganz ähnlihen Charakters vorgekommen. :
Der Bundeskommissar, Direktor im Reichs-Postamt Dr, Fier bezog fih in leßterer Beziehung auf seine in der
ommission gemachten Ausführungen, dur welche die be- treffenden Ueberschreitungen ihre Erklärung gefunden hätten.
Auf Antrag des Abg, Dr. Windthorst wurde \chlieflih na längener Debatte der Punkt Ia der Kommisfionsanträge zur nohmaligen Prüfung an die Kommission zurückverwiesen.
Bei Schluß des Blattes trat das Haus in die Fortsezung der zweiten Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Unfallversiherung der Arbeiter, ein.
— Durch Allerhöchste Ordre vom 27. v. M. ist bestimmt worden, daß die Stabshoboi sten, Stabstrompeter, Stabs- hornisten zu den Feldwebeln (Wachtmeistern) einschließli der Feldwebel (Wachtmeister) derjenigen Compagnie 2c., welcher die Regiments- bezw. bei den selbständigen Bataillonen die Bataillonsmusik zugetheilt ist, in einem koordinirten Verhält: niß stehen.
— Ueber die Aufbewahrung der Akten, welche Strafsachen betreffen, hat der Justiz-Minister, unter Ab- änderung der allgemeinen Verfügung vom 22. September 1879, unterm 10. d. M. die nachstehenden Bestimmungen ge: troffen: 1) Akten in Privatklagesahen und Akten, welche Uebertretungen oder Zuwiderhanblungen gegen das Forst- diebstahls-Gesey betreffen, sind nach fünf Jahren zu vernihten. 2) Akten, welhe Verbrehen oder andere als die unter Nr. 1 genannten Vergehen betreffen, sind nah zehn Jahren zu vernichten. 3) Js auf Strafe erkannt, so beginnt die Frist mit dem Tage der vollendeten Strafvoll- streckung; €s ind aber die Urtheile — nicht die Straf- befehle — und die Verhandlungen über die Vollstreckung der Strafe noch zwanzig Jahre nah Ablauf der Frist aufzube- wahren. Jst nicht auf Strafe erkannt, so beginnt die Frist mit dem Tage der Weglegung der Aften; doch find Akten, aus denen \ih ergiebt, daß der objektive Thatbestand eines Verbrehens vorliegt, der Thäter aber nicht er- mittelt ist, so lange aufzubewahren, als nicht die Strafverfolgung durch Verjährung ausges{losen ist, 4) Die Aktenregister über Strafsachen sind nah Vernichtung der darin verzeihneten Akten noch zehn Jahre aufzubewahren. 5) Die Richter und Staatsanwälte haben in allen Fällen zu prüfen, ob etwa besondere Gründe eine längere Aufbewahrung der Akten oder einzelner Theile derselben angemessen erscheinen lassen, und geeignetenfalls bei Weglegung der Akten einen entsprehend späteren Zeitpunkt der Vernichtung zu béstimmen.
— Obwohl die Einziehung der nach dem Reichsstempel- geseß vom 1. Juli 1881 zu erhebenden Stempelabgabe geseß- lih den Steuerbehörden der einzelnen Bundesstaaten über- tragen ist, so sind trogdem diese Landesbehörden nah einem Urtheil des Reichsgerichts, IV, Civilsenats, vom 1. Mai d. J., nicht tefugt zur Vertretung des Reiches in Prozessen wegen der Reichs stempelabgabe gegen- über Dritten. Klagen gegen den Reichssiskus wegen unreht- mäßig erhobener Reichsstempelabgabe Find demna nicht gegen den die Abgabe einziehenden Provinzial-Steuerdirektor, fon- dern gegen die zuständige Reihs:Centralbehörde zu erheben.
— An Zöllen und gemeinshaftlihen Ver- brauchssteuern sowie anderen Einnahmen sind im Reich für die Zeit vom 1. April 1883 bis zum Schlusse des
Monats März 1884 einschließlich der kreditirten Einnahmen |! (und verglihen mit der Einnahme in denselben Zeitraum des Vorjahres) zur Anschreibung gelangt: Zölle 208 257 691 M L 957 841 M), Tabadsteuer 7 788 059 MÆ (— 757 065 M), Rüberzuckersteuer 50 679 855 # (—29 600 941 M), Salz- steuer 38675 058 MÆ (+ 228317 M), Branntweiniteuer 46 692 808 M (+ 2824 272 MÆ), Uebergangsabgaben von Branntwein 117037 #Æ (— 4924 M), Brausteuer 18 690 679 Æ (+ 1 001 753 S), Uebergangsabgaben von Bier 1 592713 M (+ 164876 M), Summe 372 493 900 M (—27 101 553 A). — Spielfartenstempel 1059 6724 (+2777), Wechselstempelsteuer 6 796 226 M (+ 109 247 A), Stempel- abgabe für Werthpapiere, Schlußnoten, Rehnungen und Lotterieloose 13 252 004 Æ (+ 1912712 M), Post- und Telegraph:n-Verwaltung 158 190 404 f (+ 6 736 549 M), Reiche-Eisenbahn-Verwaltung 45 899 512 f (+ 1 239 092 M).
Die zur Reichskasse gelangte Jst - Einnahme, ab- züglih der Bonifikationen und Verwaltungskosten, beträgt bei den natbenannten Einnahmen für das Etatsjahr 1883/84: Zölle 190 805 302 M (+ 3 527 944 f), Tabad- steuer 7 620 360 # (— 3638 782 F), Rübenzuckersteuer 37 774 456 M. (— 8 369 687 A), Salzsteuer 37 933 853 M. (— 151 562 M), Branntweinsteuer und Uebergangsabgabe von Branntwein 35 510 972 H (— 2 007 448 M), Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 17168413 (-+ 975 683 1); Summe 326 813 356 f (— 9 360 728 M), Spielkartenstempel 1011751 Æ (+ 23748 M).
— An Zöllen und gemeinshaftlihen Ver- brauchssteuern sowie anderen Einnahmen sind im Rei für die Zeit vom 1. April 1884 bis zum Schlusse des Mo- nats Mai 1884 einschließlich der kreditirten Einnahmen (und verglichen mit der Einnahme in demselben Zeitraum des Vorjahres) zur Anschreibung gelangt : Zölle 31 404 591 (+ 441 346 M), Tabackfteuer 485 191 (— 364 218 46), Rübenzuckersteuer — 29 307 884 M (— 3130198 M), Salz- steuer 5136492 M (479618 M), Branntweinsteuer 5716 385 M (4+ 505299 M), Uebergangsabgaben von Branntwein 19782 e (— 3886 Ff), Brausteuer 3464619 M (+ 111529 MÆ), Uebergangsabgaben von Bier 266 907 M (+ 26 170 #4); Summe 17186 083 (—1598 132 M6). — Spielfartenstempel 133 314 Mé (+20 72446), Wechsel stempelsteuer 1 115 405 s (— 10409 M), Stempel: abgabe für Werthpapiere, Sclußnoten, Rehnungen und Lotterieloose 2 291684 M (+ 184040 M).
Die zur Reichskasse gelangte Fs - Einnahme, ab- züglih der Bonifikationen und Verwaltungskosten, be- trägt bei den nachbezeihneten Einnahmen bis Ende Mai 1884: Zôlle 27072317 M (— 855750 A), Tabadck- steuer 341632 M (— 289442 M), Rübenzuckersteuer 928 890 229 M (— 6 567 037 M), Salzsteuer 6 154 017 M (— 190 291 M), Branntweinsteuer und Uebergangsavgabe von Branntwein 7 265755 M (—+— 407 403 M), Brausteuer und Uebergangsabgabe von Bier 8 171 818 M (+ 117 082 4); Sumnre 72 895 768 M (4+ 6 715 505 M). Spielkartenstempel 182 099 MÆ (— 7307 M).
— Die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Herzoglich sahsen-meiningisher Staats-Minist:r Freiherr von Giseke und Fürstlich lippisher Geheimer Regierungs-Rath Spring sind von hier wieder abgereist.
1 — Der General-Lieutenant Wiebe, Inspecteur der 1. Fuß-Artillerie-Jrspektion, hat einen einmonatlichen Urlaub nah Tyrol, der Schweiz und Süddeutschland angetreten ; desgleichen der General-Licutenant von Winterfeld, Com- mandeur der Garde-Kavallerie-Division, einen mehrwöchigen Urlauv nah Harzburg.
Baden. Karlsruhe, 19. Juni. Die „Karlsr. Ztg.“ meldet: Die Nachrichten über das Befinden ihrer Königlichen Hoheit der Kronprinzessin von Shweden und No r- wegen sind Gott sei Dank fortwährend sehr befriedigend. Auch der neugeborene Prinz befindet sich wohl. — Das heute Vormittag 10 Uhr veröffentlihte Bulletin lautet: „Jhre Kö- nigliche Hoheit die Kronprinzessin hat in der Naht ruhigen und erquickdenden S(laf gehabt, Temperatur und Puls sind normal, der Zustand ist gut, der kleine Prinz ist wohl. (gez.) Leibarzt Dr. Werner.“ — Se. Königliche Hoheit der Kronprinz traf gestern Abend nah 5 Uhr in Tullgarn ein, und die Gemüths- bewegung des Wiedersehens blieb schadlos für die Hohe Wöchnerin. Die so unerwartet frühere und doch nicht ver- frühte Niederkunft der Kronprinzessin Victoria verändert natürli die Pläne Jhrer Königlihen Hoheiten des Groß- herzogs und der Großherzogin bezüglich einer Reise nah Schweden. Auf Wunsch der Kronprinzlichen Herrschaften werden JZhre Königlichen Hoheiten erst nah dem auf S(loß Mainau zu Anfang Juli bevorstehenden Besuch Sr. Ma- jestät des Deutschen Kaisers und Königs von E ußen Sih nach Tullgarn zu Höchstderen Tochter be- geben.
Heidelberg, 20. Juni. (W. T. B.) Prinz Albert Victor, Sohn des Prinzen von Wales, ist heute zu mehrmonatlihem Aufenthalt hierselbst eingetroffen.
Sachsen - Weimar - Eisena. Weimar, 20. Juni. (Th. Corr.) Der Großherzog begiebt sih in den nächsten Tagen nah S@&loß Dornburg, um dort am 24. Juni seinen Geburtstag in engem Familienkreise zu feiern.
Der Landtag wird, soweit bis jegt Bestimmungen ge- troffen sind, zu Anfang Oktober wieder zusammentreten.
Der Chef des Staatsbauwesens, Ober - Baudirektor Streichhan, is gestern nah kurzer Krankheit gestorben. Derselbe war ein Schüler Schinkels und Stülers in Berlin und hat sein Amt seit 1848 innegehabt. Zu den größeren Baumwerken, die unter seiner Leitung entstanden sind, gehören namentlih die griehishe Grabkapelle für die Großfürstin Maria Paulowna auf dem hiesigen Friedhofe, die Kaserne, die Bank, das neue Archiv in Weimar, die Bioliotbhek, die unlängst eingeweihten zoologishen und physikalis@en Jnstitute in Jena u. f. w.
Schaumburg: Lippe. Bückeburg, 16. Juni. (H2nn. C.) Das Befinden des erkrankten Fürsten Adolf Georg hat sich in den lezten Tagen erfreulich gebessert.
Lippe. Detmold, 19, Juni. (Hann, C.) Ueber das Befinden des Prinzen Hermann liegt heut2 folgendes Bulletin aus: „Die Schlafmittel haben in der leßten Naht feine Wirkung gehabt; dadurch sind Se. Durchlaucht der Prinz Hermann hzute schwächer und angegriffener, als gestern.
Elsaß-Lothringen. Straßburg, 15€. wee (Els.-Lothr. Ztg.). Der VBezirks-Präsident hat dur Verfügung vom 17. d. Mts. die #. Z. von ihm auf Gcund der besteheuden Vereinsgeseßgebung dem hiesigen Arbeiter-For t bildungs- verein und dessen Unterstüßungskasse sowie dem Handwerkerbildungsverein „Bermania“ und der Rranfken-Unterstüßungsfasse „Germania“, sämmt: li zu Straßburg, ertheilte Genehmigung zurückgezogen. Der durch Eriaß des Statthalters vom 16. Juni aus den Reichslanden ausgewiesene Trödler Dietrich Shmiz aus (Rummeln, Regierungsbezirk Düsseldorf) war erster Vorsißender des Arbeiter - Fortbildungs- vereins und der ebenfalls ausgewiesene Malergehülfe August Karl Dieber (aus West-Rhauderfehn, Kreis Leer, Provinz Han- nover) war erßer Vorsizender der beiden Vereine „Germania“. Der Mitgliederbestand des „Arbeiter-Fortbildungsvereins“ betrug am 15. April d. J.: 383, der des Handwerker-Bildungs- vereins „Germania“ am 1. Juni d. J. : 62. Mit der Fest- stelung der Vermögensverhältnisse der Vereine und der Ligqui- dation der Kassen ist der Polizeiinspektor Zin\h beauftragt.
Oefterreich- Ungarn. Wien, 21. Juni. (W. T. B.) Das „Fremdenblatt“ erfährt aus Marinekréeisen, daß die Vermehrung der Kriegsfahrzeuge auf der Donau zu einer kleinen Donauflottille, wie fie andere Staaten auf ihren Hauptströmen besißen, in Erwägung gezogen werde.
Agram, 19. Juni. (Wien. Ztg.) Der Landtag wählt2 den Ausshuß zur Vorberathung des Gesetzes über die Hauékommunionen. Kikotinovic beantragte die Wahl eines Ausschufses zur Förderung der landwirth: schaftlihen Interessen: er wünschte, der Ausschuß sclle aus einundzwanzig Mitgliedern bestehen, die allen Parteien zu entnehmen wären. Nach kurzer Debätte wurde dieser Antrag zum Beschluß erhoben. — Einige Abgeordnete der Starcevic- Partei griffen die Landesregierung an, weil sie zur Beschickung der Budapester Landezausstellung Anstalten traf.
Großbritannien und Jrlaud. London, 19, Juni, (Allg. Corr.) Zur egyptishen Frage schreibt die „Pall Mall Gazette“: „Der Text des Abkommens zwischen England und Frankreich wurde gestern (17. Juni) an sämmtliche Auswärtige Aemter Europas gesandt. Es lohnt si der Mühe, den Jnhalt desselben zu rekapituliren. Das Abkommen trifft Fürsorge für eine Beschränkung der enalishen Offupation, die am 1. Januar 1888 aufÿzören soll, sowie für die Herstellung einer internationalen vielfahen Kontrole, die unter dem Vor- sig eines Engländers die permanente fontrolirende Finanz- behörde in Egypten werden soll. Alle egyptishen Budgets sollen ihr zur Begutachtung unterbreitet werden und über alle in dem Budget nicht vorgesehenen Ausgaben ihr die Aus- übung eines absoluten Vetos zustehen. Nachdem die anderen Mächte ihr Urtheil abgegeben baben, wird das Parlament über das Abkommen richten.
Wie die „Morning-Post“ erfährt, wird, falls die am Montag erwartete ministerielle Erklärung im Wesent- licen mit vem übereinstimmt, was bis jeßt durch die Zeitun- gen über das english-sranzösishe Abkommen in Bezug auf Egypten bekannt is, von Seiten der Opposition sofort die Einbringung eines Tadelsantrages gegen die Regierung an- gemeldet werden. Sehr abfällig über das Abkommen hat sich Lord Randolph Churchill, der Führer der sogenannten „vierten Partei“, gestern in einer bei einer konservativen Kundgebung in Aylesbury gehaltenen Rede geäußert.
Die „Pall-Mall-Gazette“ dementirt die Meldung, daß als Ergebniß der Unterhandlungen des Admirals Hewett mit dem König Johann von Abessinien eine 30 000 Mann ¡starke abessinishe Streitmacht im Begriffe stehe, in denS udan einzurücken. Weder in dem Vertrage jelbit, noch in dem Protokoll der Unterhandlungen, die dem Abschluß desf- selben vorausgingen, sei der Entsendung einer abessinishen Armee na dem Sudan Erwähnung gethan. Der König habe nur einge- willigt, den Rückzug der Garnifonen von Kassala und Kalabat dur sein Land zu erleihtern. Von irgend welchen Operationen j:nseits der abessinishen Grenze sei keine Rede gewesen. Der Vertrag, den Admiral Hewett geschlofen, fagt die „Pall Mall Gazette“, stellt die Beziehungen zwischen Aressinien und England auf einen freundschastlihen Fuß und \&lihtet alte Grenzstreitigkeiten; aber es war niemals in Aussiht genommen, eine Horde Abessinier mit dem Entsaß der Garnisonen im Sudan zu betrauen, — Das erwähnte Blatt will auG wissen, daß die Zeitungsmeldungen über den projektirten Bau einer Eisenbahn von Suakim nach Berber ungenau seien. Jn Anbetracht der vor- gerückten Jahreszeit sei es als thatsählih unmöglich befunden worden, die Eisenbahn rechtzeitig herzustellen, um diefelbe für eine nach Khartum zu entsendende Expedition dien stbar zu machen.
Der Präsident der Transvaal-Republik, Hr. Krüger, tritt mit General Smit und dem Unterrichts- Minister du Toit heute die Rückfahrt nach Südafrika an. Ueber den Empfang in Deutschland sprach sich Hr. Krüger mit großer Befriedigung aus, — Jm Volks- rath zu Pretoria, wo der Vertrag mit Enaland demnächst zur Verhandlung kommt, dürfte die Frage der wäh: rend der Annexionszeit erwachsenden Schuld zu Erörterungen führen, indem diz Bürger der Südafrikanischen Republik mit der bloßen Ermäßigung dieser Shuld kaum zufrieden ein, viermehr eine vollkommene Befreiung von derselben bean- spruchen werden.
— 2%. Zuni, (W. T. B.) Das Unterhaus nahm heute in dritter Lesung oyne Avstimmung die Bill, betreffend die Konvertirung der Staatsschuld, an.
Den „Daily News“ zufolge soll die Vorlegung der zwischen dem Staatssekretär des Auswärtigen Earl Gran ville und dem französishen Botschafter Waddington gewecselten Depeschen im Parlament am Montag erfolgen.
Frankreich. Paris, 19. Juni, (Fr. Corr.) Eine Depesche aus Saigon, von gestern Abend, meldet in nah- stehender Fassung die thatsächlihe Annexion des König- reis Cambodja an Cochinchina: „Der Gouverneur von Cochinchina hat die Abtretung der Verwaltung des König- reihs Cambodja an Frankreih durchgesezt. Von nun ab werden die ZöUe, die Finanzen, die Justiz, diz öffentlichen Ar- beiten durch französishe Beamte geleitet werden. Die Sklavere? ist abgeschafft. Eine provisorische Civilliste von 300 000 Piastern wurde zu Gunsten des Königs Norodom geschaffen. Der König- lihen Familie werden Dotationen zugesichert. Die Konvention
Geheimer Hofrath Dr. Eschenburg.“
wird der Ratificirung des Präsidenten der Republik unterbreitet
werden.“ Das Königreih Cambodja siand seit 1863 unter dem französischen Protektorat. Damals be-ilte sich der König Norodom, um den Bedrängnissen Siams zu entgehen, an welches er zwei s{öne Provinzen, Angkor und Battambang, {on zu Beginn des Jahrhunderts verloren, Frankreich, das \ich soeben in Cochinchina festgeseßt, um dessen Protektorat anzu- rufen. Ein französisher Resident, der unter den Befehlen des Gouverneurs von Cocinchina stand, wurde in Pnum-Penh eingesett. Seit einem Jahre etwa sah man in Saigon eine für die Beziehungen der beiden Lärder vortheilhafte Aende- rung voraus. Jn der That befiimmte eine unter dem 18. September v. J. zwischen dem König Norodom und dem Bevollmächtigten des Gouverneurs Thomson von Cochinchina Klobukowskfi, abgeschlossenen Konvention, daß der König von Cambodja si verpflichtete : 1) der Verwaltung von Cochin- ina die Einbebung der Zölle auf Opium und Alkohol gegen eine Summe von 175 000 Piastern zu übergeben; 2) monatlich für die Kosten des Protektorats die in frühere: Verträgen bestimmte Summe von 5500 Piastern zu zahlen. Der König verpflichtete sih des Weiteren, die Sklaverei abzuschaffen und in der politischen und finanzielen Verwaltung Aenderungen vorzunehmen. Ein gemis@ter Gerichtzhof wurde in Vnum- Penh zur Schlichtung allfälliger Streitfälle zwishen den Eingeborenen und den franzosishen Beamten eingeseßt. Der Besuch des Gouverneurz2 von Coctinbina ¿u Beginn des laufenden Jahres stimmte König Norodom, der freiwillig seine Zuneigung für Frankreicz zeigte, nunmehr endgültig um, Die Bevölkerung von Cambodja, das einen Flächenraum von twa 100 000 gkm besißt, betrug nah der offizielen Zählung im Jahre 1874 995 954 Menschen, dar- unter 106 761 Chinesen, 26 000 Cham und Malais, 4451 alia und 4628 wilde Bewohner des Laos von Cam- odja.
In Folge von Mittheilungen, die zwischen dem Marin e- Minister und dem General Millot ausgetausht wurden, ist beschlossen worden, daß der leßtere erst nach Einschiffung der Landtruppen, die h?imbefördert werden sollen, nah Frank- reih zurückfehr:-n wird. Diese Einschiffung wird zwischen dem 5. und 25. Juli stattfinden. Erst um jene Zeit wird General Millot mit dem General Négrier Haiphong verlassen und das Ober-Kommando der Truppen in Tongkting dem General Brière de l’Jsle übergeben, der dem Vernchmen nah dem- nächst zum Divisions:-:General befördert wercken soll.
_— 20. Juni. (W. X. B.) Der Minister für Lands wirthschaft wird in der nähsten Zeit dem Ministerrath einen Geseßentwurf wegen Erhöhung des Einfuhrzolls für Rindvieh unterbreiten. Von einer Erhöhung des Mchlzolls hat die Regierung Abstand genommen. E __ Wie verlautet, wird die Regierung die englisch- französishe Verständigung bezüglich Egyptens am Montag zur Kenntniß des Senats und der Kammer bringen, — Der ehemalige Botschafter in London, Tissot, ist shwer erkrankt. |
Rumänien. Bukarest, 20. Juni. (W. T. B.) Die Session des Parlaments ist heute von dem König mit einer Thronrede geschlossen worden. Jn letzterer heißt es: Die Revision der Verfassung und das neue Wahlgesetz bilden große Fortschritte für das Land, indem die Unabhängig- keit der Wähler und die Moralität der Abstimmung nunmehr mit mächtigen Garantien umgeben sind. Jn Bezug auf die Herstellung der Krondomäne sagt die Thronrede: Siz bethätigten von Neuem, daß die erbliche konstitutionelle Monarchie der Eckstein unseres nationalen Gebäudes ist, und Sie haben mir einen neuen Beweis Jhrer Liebe und Jhres Vertrauens geben wollen. J empfange dankbar diefen Beweis Fhrer Ergeben- heit. Seiten Sie versichert, daß in meinem Palast, welcher der Palast der rumänischen Nation ift, alle Jdeen, „Besühle und Bedürfnisse des Landes immer ein mäctiges Echo und unter allen Verhältnissen warme Unterstützung finden werden. In der Thronrede wird säließlich betont, daß die feste und verständige Haltung Rumäniens und seine allmähliwe fried- lihe Entwickelung überall Vertrauen einflößen. Rumänien nehme heute in Europa eine Stellung ein, die es mit Freude erfüllen könne.
Serbien. Nis, 19. Juni. (Wien. Ztg.) Die Spezialberathung des Steuergeseßentwurfs schreitet rasch fort. Bisher erledigte die Skupschtina im Sinne der Regierungsvorlage die Grund-, Gebäude- und Kapital- steuer. Jn zwei Tagen dürfte das ganze Projeft erledigt sein. Die Regierung unterbreitete heute das Budget für 1883 und 1884.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 21. Juni. (W., T. B,) Der König und die Königin von Griechenland und der Großherzog von Hessen nebst Familie verlassen heute St. Petersburg.
(Allg.
Amerika. New-York, 18, Juni. ( Corr.) General But ler hat seine dur die nationale Greenback- Konvention erfolgte Aufstellung zum Kandidaten für die Präsidentenwürde angenommen. — Der Meéthodisten- Bischof Dr. Simpson ift gestorben. — Im Central-Park zu New-York wurde heute eine Reiterstatue Simon
Bolivars enthüllt. S
— 19. Juni. (Allg. Corr.) Die demokrati}che Staatskonvention trat gestern zusammen und wählte Delegirte für die in Chicago demnächst zusamnientretende nationale Konvention, deren Majorität für die Nominirung Mr. Clevelands zum Präsidenten ist. Bei der gestrigen Versammlung wurde jedo der Name des Kandidaten für die
NKomination in Chicago nit genannt.
Afrika. Egypten. Kairo, 19. Juni. (Allg. Corr.) Man sagt, daß der Gouverneur von Berber zur Zeit der Einnahme der Stadt 80 000 Pfd. Sterl. RNegierungëgelder in seinem Besitz hatte. Gerüchtweise verlautet, daß er. weder verwundet noch Gefangener ist. — Die Stadt Ghia an der abysfinishen Grenze ist mit 6 Kanonen, 300 Mann und 700 Kameelen in die Hände der Rebellen gefallen. — Lord Granville verlangt die Anstellung von zwéi englishen General- inspektoren, einen in Ober-Egypten, den «anderen in Unter-Egypten, besoldet von Egypten, aber im Uebrigen von der englischen Regierung abhängia, der sie direkt Berichte zu erstatten haben würden. Dieses Verlangen verursacht viel Unzufriedenheit und Entrüstung unter allen Klassen der Ein- geborenen, die auf die im Parlament von dem Minister wiederholt abgegebenen Erklärungen hinweisen, daß die innere Verwaltung auss{ließlich in den Händen eing borener n:oha-
Zeitungsftimmen.
Berliner Konfektions-Branche : j 4 Wiederum sind es amerikanische Einkäufer, die große Beftelurg-n matter, immer mebr zieht Berlin als Centralpunkt für die Kon-
heit benußen, au träge zu eribeilen. Firma zum Einkauf anwesend, giesisden Kolonien außer Konfektion, a Teppicke, Kurzwaaren 2c. beorderte; ein Pariser arößere Ordre auf leicte Sommerkonfektion in
na a!
anderen Berliner Induftrie;weizen Aus Liffabon war der Vertreter
Auf- r einer welde für die Portu-
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placirie eine Erport nab Südamerika bestimmt, dafselbe Haus trâcbtlive Einkäufe kfonfektionirte Ju tion; ein Canada-Haus bestellte ebenfalls
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billige Qualitäten ®
wt ;z um das reë nöthige Rohmaterial zu besbaffen. . — Der „Rheinish- Westfälischen Zeitung“ wird aus Bremen geschrieben : __ Unsere Freihändler wissen sib mit den sind, troß ihrer Prinzipienstreng 1striellen Unterncbmunger g im Zollinlande, von dem Dividenden au die Aki ist ihnen begreifliherweise Männer des reinen wirtbschaftlibde Maßnakbmen mit einer gewissen Geringîbätung in die er das befannte non olet bewährt f rmel. Es kann deshalb auc 1 und mit ihr die Blâtter niede en leßten Tagen den Prospekt z z erribtenden Baumwoll fpinnereîi
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Publikum zu warnen, sib an den beimisden Markt bere{ne ch d?
E die Idee der Erwerbung von Kolonteen l urid die Subventionirung transoceanischer begegnen durchaus nicht mehr der Anfeindung, di
ahren noch bei Gelegenheit der letten Reichstagëwah nserer Mancestermänner erfabren haben; im Geazrtbeil Î jett, daß in allen diesen Dingen do ein ganz gesunde n steckt, den man unbegreifliherweise nur früber nit geseh Freilid stellen sch die Herren zunä noch ein wenig {v und glauben, ohne Ziererei ibhrcrseits
Den Freimuth besitt nun einmal ein WManc
seinen Irribum eîinzugestehen, und dem Gegner Ret (
Deshalb erleben wir es au, daß z. B. die „Weser-Zeitung
Grund einer äußerst spitfiadigen Beweisführung die Subventioni-
rung von Dampferlinien, da es si dabei um Leistung und Gegen-
leistung bandle, ibres Namens und Char entkle:den suct, nur um das leßte Wort zu haben; nn der Sache ift sie einverstanden, Auch daß das gegeaüber den Erwerbungen der Bremischen Firma Lüderit : f nit auf den manesterliden Standpunk | sel
Bavrer ¿zum Scutze darübe
gewiß im Stillen zur großen |
gemessen findet, sib bei dem Fürsten Viemarck
Indeß begnügen wir uns vorläug mit Ti
Gis des Vorurtheils auch bei uns zu breben be;
viellei&t kald, zumal wenn erst der Zollar
haben wird, rech weiter erkennkare Fortscritte in dieser
zu verzeichnen baben werden. Zweifellos steckt in unseren
leuten cin gutes Tkeil Unterrehmung®geist und Thatkraft.
weisen die Verbindungen bicfiger Firmen mit überseeiscen
und Handelepläßen, tie Niederlassung Bremischer Kaufleute in Oït-
indien, Südamerika und anderwärts, ihre Unterstüßung industrieller
Unternehmungen aller Art, das beweist die Lebhaftigkeit unseres
Nhedereige[chäfts, und das beweist — last not least — das frische
Wagniß des Bremer Handlungshauses F. A. C. Lüd-riß
mit der Erwerbung von Angra Pequenna. Namentlich das
ee l V deo Ge n Tamen erer ten Hansestadt im In- und Auslande wieder in Schwung zu bringen, wir haben alle Ursacbe, tol; darauf zu sein, daß gerade voa Bre- aus diz Kolonifationégedanken unseres großen MNeicbskanzlers zuerst
- Verwirklichung entgegengeführt werden, wie wir andererseits ibm bar dase jen Mien, Voß e der ungen de mischen siedelung ohne Wanken und Zögern den mätbtigen Schutz res Reiches zugewendet hat. Je mehr wir uns dazu auf- \chwingen, die Fesseln abzusbütteln, mit denen uns eine kleine theocetisirende Partet bier so lange zu binden vermochte, um so nâßter werden wir dem Ziele kommen, Bremen als nationalen Sechandel®- plaß si entwideln zu seßen, zum eigenen Vortheil Bremens scwohl, wie zu dem des Reiches. Möge uns, wenn man den guten Willen erkennt, dabei au die Unterftüßung des letzteren nicht feblen !
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Gentralblatt für das Deutsche Neih. Nt. 25. — In halt: Konsalatwesen: Exequaturertheilung. — Zoll- und Steuerwesen : Befugnisse von Steuerstellen, — Finanzwesen: Nacbweisunc der Einnakmen des Rei&s im Etatéjahr 1883/84; — deégl. vom 1. April bis Ende Mai 1884. — Polizeiwesen: Aus weisung von Ausländern aus dem ReicEgebiete,
Kunft, Wissenschaft und Literatur.
Die Laokoongruppe und der Gigantenfries Pergamenischen Altars. Ein Vortrag von Adolf Tren
burg. Mit zwei Licbtdrucktafeln. Berlin, 1884. R. G Verlagêbucbbantdlung, Hermann Heyfelder. — Scbon seit längerer Zeit ist in der Rotunde des bicsigen Alten Museums neben der jeßt in ibrer einstigen Pracht so ziemli wiederbergestellten Atbenagzruvve aus dem großen A des Pergameniscen Altars cin Abguß des Laokoon zu sehen, bei dessen Vergleibung mit dem von der kriegerischen Göttin bet den Locken erfaßten Giganten, der, von einer Sw&lange umwundcn, unter ihrem tödtlidben Biß eben brebenden Blicks zusammenzusinken scheint, die Aehnlichkeit des Priesters des Poscidon mit jenem, in Haltung und Geberde, auf den ersten flüchtigen Blick allerdings frappirt. Alexander Conze und Adrien Wagnon sprachen fi denn auch bercits früber für eine Verwandtschaft beider Werke aus, aber ers Reinhold Kekulé ging in seiner Swrift „Zur Deutung und Zeitbestimmung des Laokoon“ so weit, aus dieser Nebnlickkeit auch weitere Scblüsse in Bezug auf die noch immer strittige Entstebungszeit des berühmten Werkes zu ziehen, tber wel&e die Ansichten dermaßen rerscbiedenarlig lauten, daß man einestheils die Gruppe bis in das 3. Jahrhundert v. Chr. zurück- tatirte, wäkrend man anderentheils sie für eine Schöpfung der römi- iten Kaiserzeit bielt und, auf cine Stelle des Plinius fußend, ihren Ursprung unter die Regierung déé Titus verlegte. Kekulé hält die Figur des Laofoon geradezu für eine Entlehrung aus dem Pergame- nischen Friese, und zwar eben na jener (Bigantengestalt. Diese An- nahme ju&t Trendelenburg zunäcst mit forgfältinger Beweisführung zu cntfräften, Er mat darauf aufmerksam, daß Laokoon nit, wie der Giaant, fniet, sondern ißt; daß sein links Bein nit gestreckt, sondern im Knie gebogen ist; die Sblange sch weder um feinen linfen Arm ringeli, nod die Scenkel des reten Beines aneinauder- \{nürt, no ihn in die re&te Brust, sondern in die linke Hüfte, beißt, und daß endlih au sein bärtiger Kopf — der des Giganten ist jugendli% unbärtig — nit noch der der Wunde entgegznge]eßten,
medanisher Administratoren gelassen werden olle.
Die „Berliner Börsenzeitung“ Lerihtet über die |
feftion ncue ausländische Käufer herbei, die gleiczeitig die Gelegcn- ‘
Weißwaarer, |
¡ man bierzu noch die stärkere Drehung des Thorar, welcher beim | Laokoon für den vor der Mitte der Gruppe Stehenden den linken i Serratus in voller Entfaltung bervortreten läßt, während der Gigant ganz en face dargestellt ist, so werde man Kefulé's Argument, daß die Haltuna des Laokoon von dem Relief entlehnt sei, nibt für zutreffend er- abten. Uebrigens zeigen au andere Kunstwerke, welche Trend führt, cine ähnlibe Haltung. Gegen die Lebauptun die langgestreckte Bewegung des Körpers und ? y { Kopfes beim Laokoon unnatürlid sei, hat fi jett als Bros&üre veröffentibten Vortrags kei einem Medizin aebolt und fagt, auf dessen Gutadbten fußcnd: | Laokoons linke Seite trifft, so ift zur! ! rab links ganz naturgemäß. Nit i über, an der Kekulé fo besonderen 2 fürliden Musfelfontraftion n Folae eincs starfen S {merzes eintritt, wirken die einzelne uéfeln im Verb ft ; die fstärker:n rufen stärkere Bewe ; Nun find aber die Nakerm1 1 Muskelparticn sebr viel also müfsen auch ihre W interessant urd von feinem âstbetis&en G die Einwendungen, die der Verfasser gegen di Kopf des Giganten für den des Laokoon zu Hauvtkriterium gegen Kekulé der Plaftik bleibende ung der Laofkfoongruppe gegenübe Das \tließlide Result gigkeit des Laoko
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e Wirtung, es e Laokoon-Gruprve nücbtern, in Rückgang von der dort erreichten \{hwerli ten Rubm eines opus 0om- e et statuariae artis praeferendum gei ie Entstehung der Gruppe in eine frübere : n der Wakrbet nten, welche beide arger bemesse. — ind Bemerkungen, weile ne wenig bekannte Inkcorr
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linken Hard genau anatom wie weit die antiken Künf pon mus entfernt waren, tem ihr so \flavish jeden idealcn AufsÞwung opfern. - ist außer der Laokoongr auc die ütb Frieses in Licbtdrucken beigegeben, welbe Jedem Vergleichung dur eigenen Augenschein ermöglichen. Land- und Forstwirthschaft. Mainz, 17. Juni. (Köln. Ztg.) Die Witterung der leßten Woche war dem Verlauf der auéstehenden Traubenblüthe rur theilweise günstig, so daß dieselbe immer nocb nicht allgemein ein- getreten ist. Nur wenn die näcbste Z-it beständig gutes und warmes Wetter bringt, kann dieser bobwidtize Faftor, die Ecnte, nob im Laufe des Monats einigermaßen Die Weinberge selbst Éâ meist voll von sehr voll und saftig. Di ithezeit tritt jet früh ein; vielmehr 1 großen und igen die Trauben um diese Zeit meist verblüb werden darf. Geschäftlid it es sehr {till uni Abfchlüse auf dem Lande vor.
Sewerbe und Handel. “Petersburg 21 u (ŒW E D er mat die am 18. d. M. stattgefunden Millionen Rubel temporäâr emittirtcr
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30 Junt, 11 Ube K K priv, Lmbere-Cs Eiserbabn:-Gesellshaft (Centralleitung) Wien T, E 210 Metercentner Rübbrennöl und 570 Metercentner Kaution: 59/9 des Lieferungäwerthes. Die nähercn And bei der Materialverwaltung in Wien und Lemberg
2) Ungarn. Budapest, Direktion der Königlib Ungari- eiten und Lieferungen für den Bau der der Eisenbahn: Munkács - Tarmerth : ion 200 009 fl, Nähere Bedingungen fü: die Erpedition des „Deutshen Reichs-Anzeigers“, und Arbeiten iu der Bau - Ab- zu Budapest, Radialstraße 87. 3) Rumänien. 25. Juli (a. S.) Abends. General-Direktion der Taback- und Salz-Regie zu Bukarest, Calea Victorix 109. Lieferung von Taback aus den Ernten 1881/32 un Cigarrenfabrifation und zwar vo 3 000 kg Taback Havana, S0 „ Cuba-Java, 6500 , , Egstneralda, 26 000 , „ Sceadleaf, 23 000 „ ._ P 2090 , „, Sumatra, 809 , eien: r o ” o e v y
E ; Submi esterreich.
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7 009 Birginia, Palmvra, Ungarn,
2 000 12 000 4030 ¿ Sk Dom. Verkehrs-Auftalten. Bremen, 20, Juni, (W. L B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Eider“ ift beute Vormittag 11 Uhr in New-York eingetroffen.
Verlin, 21. Juni 1884.
Die unter dem Allerböchsten Protektorat Sr. Ma- jestät des Kaisers stehende „Kaiser Wilhbelm-Stiftung für deutshe Invaliden“ hielt gestern, Freitag, Abend in einem Situnaszimmer des Reichstag8gebäudes die statutenmäßige Versamms lung seines Gesammtvorstandes ab. An den hierauf von dem General von Etel erstatteten Geschäftsbericht knüpfte der Genannte noch Folgendes: Die Anforderungen an die Stiftung steigern sib von Sabr zu Iahr. Naþ den von Neuem gemacbten Erfah-
sondern nah der gleichen Seite hin herübergeworfen ist. Nehme
rungen ist ein Herabzeben dieser Forderunzen noþ lanze nicht