1884 / 155 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 04 Jul 1884 18:00:01 GMT) scan diff

wegen nickt angebotener Sicherheit niht ohne Weiteres ab- weisen, sondern es muß eine Entscheidung treffen, in welcher die Anordnung des Arrestes oder der einstweiligen Verfügung von der Leistung der zu bestimmenden Sicherheit abhängig ge- macht wird.

Der General-Fnspecteur des Militär-Erziehungs- und Bildung8wesens, General der Jnfanterie von Strubberg hat eine Dienstreise nah dem Rhein angetreten.

Der Direktor im Reihs-Justizamt, Hanauer, hat eine Urlaubsreise nah Tyrol angetreten.

Das „Marine-Ver.-Bl.“ veröffentliht folgende NaŸ- rihten über Schiffsbewegungen (das Datum vor dem Orte bedeutet Ankunft daselbst, nah dem Orte Abgang von dort). S. M. Knbt. „Albatroß“ 29./3. Valparaiso 13./4. 24./6. Sidney. (Prtstation: Sidney [Australien].) S. M. Knbt. „Cyclop“ 11/6. Wilhelmshaven 17./6. (Posfistation: Wilhelmshaven.) S. M. Knbi. „Drache“ 2./5. Christiansand 12./5.— 27./5, Arendal 29./5 —30.,/5 Christiansand9./6. 14./6. Wilhelmshaven 27./6. (Poststation: Bremerhaven.) S. M. S. „Elisabeth“ 7./6. St. Vincent [Cap Verds] 11./6. (Post- station : Kapstadt.) S. M. S. „Freya“ 12./5. Norfolk. 20./5. 24./5. Hampton-roads 28./5. 1./6. Hampton-roads. Lette Nachricht von dort 11./6. (Poststation : Halifax [Neu-Schottland].) S. M. S. „Hansa“ Kiel 28./6. 29./6. Zoppot. (Poststation: Zoppot.) S. M. Knbt. „Hyäne“ 1./4, Sidney 2./5. nah Apia. (Poststation: Sidney [Australien].) S. M. Knbt. „Öltis“ 20./4. Hongkong 21./4. nach den Paracels-JFnseln behufs Vornahme von Vermessungen 5./5. Hongkong 14./5. S nah Shanghai. (Posistation : Hongkong.) S. M. S. „Leipzig“ 15./4. Singapore 1./6. (Posistation : St. Vincent [Cap Verds].) S. M. Av. „Loreley“ 10./4. Konstantinopel. Letzte Nach- rit von dort 23./6. (Posistation : Konstantinopel.) S. M. S. „Marie“ 29/4. Fquique 5./5. 6./5. Arica 8./5, 13./5, Pisco 17./5. 19./5. Callao. Letzte Nachricht von dort 21./5, (Poststation: Panama.) S. M. Knbt. „Moewe“ 9./6, t. Vincent (Cap Verds) 11./6. (Poststation: Madeira.) S.

¿, Knbt. „Nautilus“ 10./4. Canton 11./5. 11./5, Hong- kong 16./5. (Poststation: Hongkong.) S. M. S. „Niobe“ 11./6., Swinemünde 16./6, 19./6. Zoppot. (Poststation : bis 8./7. Zoppot, vom 9./7. bis 18./7. Arendal [Norwegen].) S. M. Panzerknbt, „Natter“ Wilhelmshaven 19./6. 22./6. Kiel. Fn den Verband der Torpedoboots: Division übergetreten, (Poststation: Zoppot.) S. M. S. „Nymphe“ 4./6. Arendal 9./6, 12./6. Helsingör 16./6. 24 /6. Zoppot. (Poststation: bis 7./7. Zoppot, vom 8./7. ab Kiel.) S. M. S. „Prinz Adalbert“ 25./4. Singapore 1./5. 9./5. Hongkong 15./5. nah Nagasaki. (Poststation: Honkong. S. M.S. „Rover“/ Kiel19./6. (Poststation : bis 6./7. Zoppot, vom 7./7. bis 20./7. Saßnitz, Jnsel Rügen.) S. M. S. „Sophie“ 22./5. Neustadt in Holstein 19./6. 20./6, Saßnigz 21.6. 23./6. Zoppot. (Poststation: bis 8./7. Zoppot, vom 9./7.*bis 13./7. Memel, vom 14./7. bis 23./7, Swinemünde.) S. M. S, „Stosh“ 12,/4, Shanghai. Lette Nacriht von dort 16./5. (Poststation: Hongkong.) S. M. S. „Undine“ Kiel 19./6. 22./6. Zoppot. (Poststation: bis 6./7. Zoppot, vom 7./7, bis 20./7. Swinemünde.) S. M. Knbt. „Wolf“ 9./6. Singapore 12./6. (Poststation: Kapstadt.) Uebungs- geshwader 13./6. Neufahrwaßsser. (Poststation: Zoppot.) Panzerkanonenbootsdivision 13./6. Swinemünde 19./6. 21./6. Colbergermünde 23./6. 23./6. Stolpmünde 24./6. 25./6. Memel 25./6. 25./6. Pillau 26./6. (Poststation : Zoppot.) Torpedobootsdivision 13./6. Kiel 16./6., 18./6. Neufahrwasser. (Posistation: bis 7./7. Zoppot, vom 8,/7. bis 14./7. Swinemünde, vom 15./7. ab Kiel.)

Wiesbaden, 4, Juli. (W. T. B.) Jhre Majestäten der König und die Königin von Dänemark sind heute nach S@&loß Philippsruhe zum Besuch Jhrer König- lichen Hoheit der Landgräfin von Hessen abgereist. Von dort werden Dieselben sich morgen nah Gmunden begeben. hre Majestäten der König und die Königin von GriaGenland beabsichtigen noch einige Zeit hier zu bleiten.

Sachsen. Dresden, 3, Juli, (Dr. J.) Die ver- wittwete Herzogin von Genua is, von Turin kommend, beute früh hier eingetroffen und hat sih in das Hoflager nah Pillnit begeben.

Meckelenburg : Schwerin. SchGWerin, 3. Juli (Medckl. Anz.) Die Residenzstadt rüstet sih bereits, den Straßen, durch welhe die Großherzoglihen Herr- schaften am Montag ihren festlihen Einzug vom Bahn- hof nah dem Schloß nehmen werden, ein festlihes Aussehen zu geben. Auf dem Markt und auf dem Louisenplay an der Wilhelmstraße ist der Anfang mit dem Aufbau der Ehren- pforten gemacht, und viele Hände sind beschäftigt, aus dem Zannengrün, welhes in den Straßen vertheilt ist, t ags und Kränze zum Schmuck der Häuser anzu- ertigen.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 3. Juli. Die „Wiener Zeitung“ veröffentliht eine Verordnung der Ministerien des Innern, des Handels und der Finanzen, vom 1. Juli d. J., betreffend das Verbot der Ein- und DurtGfuhr von Hadern, altem Tauwerke, für den Handel bestimmten alten Kleidern, gebrauhter Leibwäsche und gebrauchten Bett- zeuges aus Frankreich, Algier und Tunis,

Agram, 2. Juli. (Wien. Ztg.) Jm Landtage wurden heute nah Erledigung des Budgets die Gesezentwürfe über die Aufhebung der verschärften Vorschriften betreffs der \chweren Kerkerstrafe im Grenzgebiet sowie über die Ein- führung der bedingten Beurlaubung von Sträflingen im Grenzgebiet in Berathung gezogen. Der Sektionschef Klein überreihte einen Geseßentwurf über die Suspendirung der Gesetze, betreffend die Unabsetbarkeit der Richter und Staats- anwälte auf fünf Jahre.

Niederlande. Haag, 3. Zuli. (W. T. B) Die Zweite Kammer genehmigte heute mit 62 gegen 3 Stimmen den Gesehentwurf, betreffend die Aufnahme einer Anleihe von 60 Millionen.

Großbritannien und Jrland. London, 2. Juli. (Allg. Corr.) Der neuernannte russische Botschafter am Hofe von St. James, von Staal, überreihte der Königin in Windsor gestern jein Beglaubigungsschreiben.

Das in der gestrigen Sizung des Oberhauses von Earl Cairns angemeldete Amendement zur zweiten Lesung des ZNAMIFE[NEMEWA ll bat das Schicksal der Vorlage

esiegelt.

Die konservativen Pairs versammelten sih gestern Nalmittag in dem Palais Lord Salisbury’s, um die Lage zu besprehen und si über ihre dem Tadelsantrag und der Wahlreformvorlage gegenüber einzunehmende Haltung zu einigen. Lord Salisbury hielt unter großem Beifall eine lange Rede, in welcher er die Folgen \tilderte, die für das Land entstehen würden, wenn die Erweiterun des Stimmrechts niht von einer Neueintheilung der Wahl- kreise begleitet sei. Es wurde beshlossen, daß die ganze Partei Lord Carnarvon, falls er bei seinem Tadelsantrage beharren sollte, was nit geschah, unterstüßen solle. Bezüg- lih der Wahlreformvorlage überließ man die Entscheidung den Führern. :

Die „Times“ gibt den Tory-Pairs zu bedenken, welche nachtheiligen Folgen ihre Opposition gegen die Wah[- reform sür das Oberhaus haben dürfte. „Sollten sie bei ihrer Opposition beharren“, shreibt das Cityblatt, „so werden sie siherlich in einer akuten Form Fragen anregen, welche die besten Freunde des Oberhauses zu vermeiden wün- schen, Die Maschinerie der Agitation ist bereits in Bewegung. Ein Appell an das Land im Januar würde nicht allein über die Frage der Reform des Hauses der Gemeinen, sondern auch über die der Reform einer Zweiten Kammer stattfinden, welche dem Hause der Gemeinen das Ret sih zu reformiren verwehrt. Die s{ließliche Nieder- lage der Pairs ist ebenso sicher, wie ihre Macht, jeßt einen unfruchtbaren Sieg zu erlangen, und das Reinergebniß ihres beabsihtigten Vorgehens kann nur das sein, ihre eigene Stellung zu s{hwähen und die vor drei Wochen von Lord Rosebery akademish diskutirte Revision ihrer Zusammenseßung innerhalb des Gebiets der politishen Politik zu bringen.“

Lord Spencer is gestern von Dublin in London an- gekommen.

3. Juli, Abends. (W. T. B.) Jn der heutigen Unterhaussizung kündigte der Präfident des Handels- Ministeriums, Chamberlain, an, daß er die Kauffahrtei- bill zurückziehen werde. Der Kanzler der Schaßkamn:er, Childers, theilte mit: die finanziellen Experten der Konferenz seien eifrig mit der Prüfung der finanziellen Vorschläge beschäftigt. Die nächste Sißung der Konferenz würde erst stattfinden, wenn diese Arbeit der Experten Fort- scritte gemacht habe.

4. Juli, Vormittags. (W. T. B.) Die Mitglieder der Konferenz treten voraussi@ilih am nähsten Montag zu einer Sizung zusammen, Zu dieser Sißzung wird der sranzösishe Botschafter Waddington hier zurückerwartet, welccher nah Paris berufen worden ist, um sih über die An- sichten des französishen Kabinets hinsihtlich der Re- duktion der Zinsen der egyptishen Schuld zu in- formiren.

Frankreih. Paris, 2. Juli. Jn Marseille sind von Vontag Abend bis Diensiag Abend zwei Cholera- Todesfälle vorgekommen. Fn Toulon sind in den leßten 24 Stunden neun Personen an der Cholera gestorben. Die Epidemie nimmt ab. Jn den umliegenden Dörfern sind einige der Geflüchteten gestorben.

Paris, 2. Juli. (Köln. Ztg.) Der Kriegs-Minister erklärte heute vor dem Au Lchuß der Deputirtenkammer über die Rekrutirungsv-orlage, daß er die Absicht habe nach zwei Jahren Dienstzeit cine Anzahl von Leuten zu ent- lassen, welche derjenigen glei sei, die den Bestand überschreite, für welhen die Kammern den Unterhalt bewilligt haben. Das Verfahren des Generals besteht darin, nah zweijähriger Dienstzeit eine Ziehung zu veranstalten und diejenigen nach Hause zu senden, welche die höhste Nummer erhielten. Auf diese Weise hofft er, daß der dreijährige allgemeine Dienst keine neuen Geldopfer erheische.

3, Juli. (W. T. B.) Wie die „Agence Havas“ meldet, legte in dem heute Morgen abgehaltenen Minister- rath der Conseils-Präsident Ferry den Ministern die aus China eingegangenen Depeschen vor. Nach den- selben spriht sich der Tsungli-Yamen (das Auswärtige Amt) über das Auftreten der regulären Truppen bei Langson nicht mißbilligend aus, sondern erklärt vielmehr, daß auf seinen Befehl die chinesishe Armee Langson im Besiy behalten habe. Der Tsungli- Yamen behauptet, entgegen den Bestimmungen des Art. 2 des Vertrages von Tientsin, welcher die sofortige Zurückziehung der chinesishen Garnisonen festseßt, daß die Räumung der Grenzplägße von der definitiven Unterzeihnung des Vertrages und der Regelung der Grenzen abhängig sei, Endlich weigert der Tsungli:Yamen sich, die zwischen Li-Hung-Chang und Fournier getroffenen Vereinbarungen, nach welchen die Räumung von Langson, Chatke, Caobang und Laokai innerhalb der Zeit vom 6. bis 26. Zuni statt- finden soll, anzuerkennen. Der Gesandte Patenotre hat Befehl erhalten, sih sofort nach Peking zu begeben.

Die Deputirtenkammer seßte die Berathung der Vor- lage, betreffend die Revision der Verfassung, fort. Rivet brachte ein Amendement ein, nach welchem das Recht, die Kammern aufzulösen, in der Verfassung unterdrückt werden sollte. Der Conseils:Präsident Ferry sprach gegen dies Amendement und wies auf die Nothwendigkeit hin, im Fall eines Konflikts zwischen den beiden Kammern, oder wenn es sich um eine wichtige politishe oder wirthscastliche Frage handele, an das Urtheil des Landes zu appelliren. Das Amendement wurde auch mit 281 gegen 206 Stimmen abge- lehnt und der ganze Revisionsentwurf schließlich mit 414 gegen 113 Stimmen angenommen.

_Wie verschiedene Abendblätter welden, ist hier eine Person an der Cholera nostras erfranft, befindet sich in- dessen bereits auf dem Wege der Genesung. Dr. Hayem soll konstatirt haben, daß der vorliegende Fall nur ein milder gewesen sei, wie solche alljährlih während der heißen Jahres- zeit in Paris vorkämen.

4. Zuli, (W. T. B.) Der Geheime Regierungs:Rath Prof. Dr. Koch ist gestern Abend, nachdem er sich zuvor durch er gedene Besprechungen informirt hatte, nah Toulon ab- gereist.

Toulon, 3. Juli, (W. T. B.) Seit gestern Abend 7 Uhr bis heute Vormittag 10 Uhr \ind hier 3 Personen an der Cholera gestorben.

3. Juli, Abends. (W. T. B.) Seit heute früh 8 Uhr bis Abends um 7 Uhr \ind hier 5 Personen an der Cholera gestorben.

Marseille, 3. Juli, Mittags. (W. T. B.) Seit us früh sind hier 2 Todesfälle an der Cholera vorge-

omnien,.

Von heute Mittag

83. Juli, Abends. (W. T. B. 9 olera ToeT vorge-

bis Abends 8 Uhr is hier kein C fommen. :

4. Juli, Vormittags. (W. T. B.) Auch während der vergangenen Nacht ist hier kein Cholera-Todesfall vor- gekommen.

Italien. Rom, 3. Zuli. (W. T. B.) Der Senat ift auf den 5. d. M. einberufen worden. Der „Moniteur de Rome“ erklärt den von dem „Fanfulla“ verbreiteten Natrichten gegenüber, daß der Gesundheitszustand des Papstes ein vortreffliher sei. Das Gerücht von dem Vorkommen eines Cholerafalles in Livorno bestätigt sih nicht.

Süd - Amerika. Argentinien. Buenos Ayres, 28. Juni. (A. C.) Das jüngst im Umlauf gewesene Gerücht, daß eine Ausgabe von Papiergeld mit einem Zwangs- course bevorstehe, ist dementirt worden. Das Land wird als in gedeihliher und gesunder Finanzlage befindlih be- zeihnet. Die Einwanderung hält in großem Maßstabe an. Auf der transandinischen Eisenbahn is ein Zug bis Junin abgelassen worden.

Afrika. Egypten. Kairo, 1. Juli. (Allg. Corr.) Dem Reutershen Bureau wird gemeldet: Nubar Pascha sprah heute im Laufe einer Jnterview die Ansicht aus, daß eine Steuerreduktion von 400000 Pfd. Sterl. ganz unzureihend sein würde, um den Erfordernissen der Lage gerecht zu werden. Die Fellahs würden nach wie vor unter den Händen der Wucherer bleiben. Er glaubt darum, daß binnen Jahresfrist eine neue Revision der britischen Finanzpläne werde nothwendig werden. Dem Bericht des europäischen Schaßamts der öffentlihen Schuld gemäß, sind für die Unifizirte Shuld 865000 Pfd. Sterl. und für die Privilegirte Shuld 130 000 Pfd. Sterl. disponibel.

2. Juli. (A. C.) Einem nationalen egyptishen Four- nal zufolge er:ählen einige aus dem Sudan soeben ange- kommene glaubwürdige Personen, daß si unter den Truppen des Mahdi eine große Anzahl Türken, étlihe Europäer und viele frühere Parteigänger Arabis befänden. Der Mahdi habe einen Konstantinopeler Renegatcn, Namens Daonitchou, zum Schaßmeister seines Heeres ernannt.

Zwischen der egyptishen Regierung und dem en g- lishen Auswärtigen Amte is bezüglih der Polizei- Organisation ein Schristwechsel im Gange. Die egyptischen Minister erklären, daß sie nicht verantwortlich sein könnten für die Ordnung unter dem gegenwärtigen System, wonach die englishen Polizeibeamten, obwohl sie theoretish den Lokalgouverneuren unterstellt sind, über deren Köpfe hinweg ihre Berihle direkt nach Kairo senden. Sie sagen, daß diefes System den Fanatismus nähre, da die Eingeborenen glaubten, die englishe Regierung strebe nah der gänzlihen Erseßung der Gouverneure dur englische Beamte, wodurch sie in den vollßändigen Besiß des Landes gelangen würden. Die Ernennung zwei englischer Generalinspeftoren der Reformen an Stelle Clifford Lloyds wird hier lebhaft bekämpft.

Salah Agha, welder Sennaar tapfer vertheidigt batte, hat si, wie es heißt, dem Mahdi angeshlossen und sei ein äußerst fanatisher Führer geworden.

Der in Assuan weilende Spezialkorrespondent der „Daily News“ pflog am 1. d. eine Unterredung mit dem Major Kitschener über die Möglichkeit eines Einfalles des Mahdi in Egypten. Der Major sagte danach u. A.: „Die Bewegung des Mahdis ist fanatish religiós und fur{htbarer und besser organisirt, als die Behörden wähnen. Eine Jnva- sion Egyptens nach dem Ramadan ist fast siher. Der Emir Abdallah Waddakair marschirt mit dem Gros der Streitkräfte von Berber auf Dongola. Nach der Einnahme von Dongola werden die Rebellen wahrscheinlich dur die östlihe Wüste vordringen und Egypten angreifen. Die Haltung der Bischarin- Araber ist eine zweifelhafte.“

3 U W. S. B) Die Nawriht dex Daily News“ aus Assuan von der Einnahme von Debbah durch die Aufständischen und dem dort angerihteten Gemegzel wird offiziell für unbegründet erklärt.

Zeitungsstimmen.

Wie die „Norddeutshe Allgemeine Zeitung“ mittheilt, hat das Direktorium des landwirthschaftlihen Kreis- vereins im sächsishen Erzgebirge im Auftrage von 199 land- wirthshaftlihen Vereinen an den Reichskan:ler folgende Adresse gerichtet :

„Ew. Durcblaucht baben in der Reicbétagssitzung vom 10. Mai d. I. mit Recht betont, daß die Lardwirthschaft da3 oberste und Hauptgewerbe des Landes, des Reichs sei und es iït dieser Aus- sprud Ew. Durchlaucht für die Landwirthe der deutscken Gaue, die unter dem gemeinsamen Druck mehrerer ungünstigen Ernten und ausländischer Konkurrenz seufzen, ermuthigend und Hoffnu-g erregend.

Ew. Dur@laucbt, wobl vertraut mit dem, was im Reiche vor- geht, und genau bekannt mit dem, was diesem und seinen Bewobrnern frommt, baben zu wiederholten Malen auf die Nothwendigkeit, der vaterländischen Landwirthschaft den erforderlichen Scbußz zu gewähren, hingewiesen. Dank diesem Eintreten Euerer Durblaubt wurde durch Reicbsge’eß vom 15. Juli 1879 cin Einfuhrzoll auf die bervor- ragendsten Erzeugnisse des Landbaues eingeführt.

Es hat diese Maßnahme keineswegs den Erwartungen der deutschen Landwirthe Rebnung zu tragen vermocht. Es ift vielmehr \{blimmer bestellt mit ihr, als vorher gewesen, es ist die Zufuhr aus- [ländisher Adererzeugnisse gestiegen und deren Einfluß auf den heimishen Markt, auf die Getreidepreise ein hödft schädigender ge» worden, der în feinen Folgen sib um so mehr unheilvoller erwies, E E Ernten die vaterlär.dishe Produktion niederdrücen mußten.

Die deutsche Landwirthsc%aft leidet nit nur unter niedrigen, mit den Produktionskosten aud niht annähernd in Einklang t ehenden Getreidepreisen, fie füblt den auf ihr lastenden Nothstand au in- sofern, als ihr äußerst wenig Gelegenheit gegeben ist zum Verkauf ihrer Erzeugnisse zu diesem niedrigen. Preise.

Es dürfte daber wohl nicht verfrüht sein, wenn si die deutsche Landwirtbschaft Ew. Durclaucht mit der Bitte nahet, eine Revision des Zolltarifs vom Jahre 1879 dahin anbahnen zu wollen, daß die Einfuhr ausländiscber landwirtbschaftliher Erzcugnisse überhaupt mit einem terart bemessenen Einfuhrzoll belegt werde, daß dadur der Betrieb der Landwirthschaft im Deutschen Reiche vor gänzlihem Verfall bewahrt werde.

_ Die 199 Vereine des landwirthschaftliben Kreisvereins im säb- fischen Erzaebirge beauftragten demgemäß das ebrfur{btsvoll unter- zeichnete Direktorium, vertrauungêvoll an Ew. Durchlaucht die ge- horsamste Vitte zu ricten:

Ew. Dur@laucwt wollen Hocbdero Einfluß dabin geltend maden, daß eine Revision des Zolltarifs vom 15. Juli 1879 dergestalt ein- trete, daz die Einfuhrzölle auf landwirth\chaftlihe Erzeugnisse des

Auslandcs eine nothwendige Erhöhung erfahren.

In der Hoffnung, Ew. Durclaucht werden diese unsere ehr- erbietigfte Bitte wohlwollend in Erwägung ziehen, verbarren wir Ew. Dur@&laucbt geborsamstes Direktorium des landwirthschaftlichen Kreisvereins im säâbsisden Erzgebirge.

Chemnis, den 20. Juni 1884.

(Folgen die Unterfhriften.)“

Wie dem „Hannoverschen Courier“ aus Lüne- burg mitgetheilt wird, hat der dortige Handelsverein am 25. v. M. folgende Refolution einstimmig angenommen:

„Der Handelsverein zu Lüneburg hat die Vorlage des Geseßz- ertwurfs, betreffend die Verwendung von Geldmitteln aus Reichs- fonds zur Einribtung und Unterhal2ung von Postdampfsciff#-Ver- bindungen mit überseeischen Ländern, mit lebhafter Sympathie be- grüßt. Durdrungen von der Ucberzeuauna, daß der bestehende deutsde Dampferverkehr mit Osftafien und Australien nit genügend ift, um mit den von anderen Nationen unterhaltenen Dampferlinien fonkurriren zu können; daß ferner die Beziehungen Deuiscblands zu diesen Überfeeisdben Ländern, der Export und Import, dur die in dem Entwurfe beantragte finanzielle Unterstüßung der fraglichen Postdampferlinien cinen wesentlichen Aufschwung nehmen und dadur der deutsbe Handel und die deutsche Industrie eine nabbaltige För- derung erfahren werden; daß aub gegenüber ciner Vorlage von \o großer nationaler Bedeutung alle Parteifragen verstummen müssen; \vribt der Handelsverein die zuversibtlihe Erwartung aus, daß ein hoher Reicbêtag si für die Annahme des Entwurfs erklären wird.“

Der „Karlsruher Zeitung“ wird aus Mannheim geschrieben: i s :

In der leßten Situng der Handeltkammer war eine Kommission von 9 Mitgliedern gewählt worden, roelhe die Frage zu prüfen hatte, b und welhe Schritte in Bezug auf den Reichs-Gesetentwurf be- treffend Postdampfersubvention, Seitens der Kammer ges{ehen follen. In Folge dessen ward in der beutigen Plenarversammlunga eine Tusfübrlid motivirte Denkschrift vorgeleat, welde dem Fürsten Reickékanz;ler unterbreitet werden soll. Diese Denkschrift fand um so leidter den Beifall der Versammlung, nabdem in den allerjüngsten Tagen von einer so kompetenten Persönlichkeit, wie se der scit 1878 im Amte befindlibe französisbe Posten-Minifster Cocbery ist, auf Grund rider und langjähriger Erfakrungen, der weittragende nationalwirths{aftliké Nuten in einem offiziellen Berichte in so unzweifelbafter Weise dargethan it. Von dieser Denk- {chrift soll Abschrift an den deutshen Reichstag gelangen. desgleiben an sämmtliche deutsche Handelékammern, an leßtere zur gentigten Kenntnißnahme und eventuellen Unterstüßung. Va heute Mor:ag Abend die zweite Situng der BudgetkommisKon stattfindet und an derselben, Zeitungênachribten zufolge, Fürst Bismark Theil nebmen wird, so hatte das Plerum der Kammer ferner beilofsen, sowobl an Fürst Biêmarck, wie an die Budcetkommission des Reichétags von ihrem Votum telegraphisch Nacbricbt zu geben. Von einer gemeinsamen Denkschrift tes badischen Handelstages in dieser Angelegenkbeit mußte unter der momentanen wangêlage abgesehen werder, da ja inhaltlib öfentlicer Blätter noch im Laufe dieser Woce die zweite sung der Frage im Plenum des Netbêtags in Ausficht gestellt ist. Man mußte si daber darauf beschränken, den übrigen Mitgliedern des badischen Handeléetages die Eingabe zu übcrschicken. S

Der Denkschrift entnehmen wir folgende Stelle :

Wir ftönnen dem Verireter der fraglihen Gesenesvorlage im deutsden Reicsta2e, Herrn Staatssekretäc Dr, Stephan, nur zu- stimmen, wenn er sagt: „Das deutsce Volk empfindet, daß sowohl diz Art als der Grad der Betbeiligurg an dem Welthandel nit unseren bercchtigten Interessen entsprebe, nit dem Ansehen, der Stellung, die die deutshe Nation na ibrer W'edervereiniguna sich in der ganzen Welt erworben hat. Die Nation hat die Kraft ge- wonnen, die Pflege ihrer Wohlfahrt in die eigenen Hände zu nebmen; das ist der wesentlihste Zweck der Vorlage.

Universitäts-Profefsor Leris in Freiburg gehört bekanntlid zu jeren deutschen Velkswirtben, von denen auf dem Gebiete der inter- nationalen Handelspflege ein ebenso gründlihes, wie unbefanagenes Urtheil erwartet werden darf; wir erinnern nur an sein flassiscbes Werk über Geschichte und Wesen der französisben Ausfubryrämten. Son vor mebreren Jahren bat derselte in Schönbergs Handbuch der politishen Oekonomie, Bd. T, pag. 1120, in eirgehender Weise die Frage der Nothwendigkeit und Erspricßlibkeit von Postdamvfer- subrentionen geprüft und das Vorhandensein zum Theil wichtiger ökono- misber Bedenken keineëwegs von der Hand gewiesen. Aber aub er vermcchte sich der Würdigung dcr nationalen Seite ter Sacbe nit zu entziehen. „Nur wenn“ sch{reibt er „der Stzat über das engere Gebiet des gegenwärtigen Wirthschaftslebers binautgebende nationalpolitisbe Ziele jensei1s des Ozeans verfolgt, maz er auch die Herstellung eigener Trankportverbindungen mit übersceisben Punkten zur Erreictung seiner Zwecke selbst mit Opfern unterstützen, z. B, wenn er eine dauernde Verbindung zwischen diesen und dem Mutter- lande befördern will,“

_ Wie derselben Zeitun g aus Freiburg gemeldet wird, ilt von dem Reichékanzler Fürsten von Bismarck auf die an denselben bezüglich der Dampfersubventions-Vorlage gerichtete Zustimmungsadre}se folgende Antwort ergangen :

__ »Berlin, 29 Juni 1884, Die Zuschrift vom 24. d. M. ift mir ein erfreulicher Beweis für die Anerkennung, welde die Bestrebungen der verbündeten Regierungen zur Förderung unserer überseeiscen Verbindungen bei dem Freiburger Handeltstar de finden. Die That- 1a e, daß aus aflen Theilen des Reiches zahlrei&e Kundgeburgen gleiden Inhalts mir zuzeken, bestärkt mib in der Hoffnung, daß un)ere Anträge auf Unterstüßung der Sciffahrt die Zustimmung des künftigen Reichstages finden werden. Die Zwischenzeit wird zur Begutacbrung derselben durch den Staatsrath benußt werden.

von Bis8marck.*

Die „Thüringische Correspondenz“ shreibt:

Die varlamentariscen Verhandlungen über die Damvfervorlage und die übersceishe Politik des Reis werden aub in den thüringi- \den Staaten mit großer Aufmerksamkeit verfolgt: Man bringt diesen Fragen durchaus nit eine «ScÜtenfeststimmung“, nach dem geflügelten Wort des Hrn. Abg. Bamberger entgegen, fon- dern die ernste Theilnahme, die hervorgeht aus der vollen Erkennt- xIB, daß der thüringisden Industrie, die so viclfa§ für den Ervort arbeitet, jede folwe Erleichterung des Verkchrs mit dem überseeischen Auslande bôdtst willkommen ist.

Aus dem Sonneberger Wahlkreis {reibt man der „Dorf-Ztg.“ : „Unsere Industrie wird den Schaden vom Verhalten unseres Reich2- tagéabgeordneten und seiner Parteigenossen haben.“

q, Amtsblatt des Reib8-Postamts. Nr, 31. Inbalt: Fetsligungen: vom 21. Juni 1884, Tabalsendungen na Italien. Vom 21. Juni 1884, Erstattung des Werths der Freimarken auf unzureichend frankirten Briefen aus Süd-Afrika. Vom 24. Juni Cuba röffnung der Eisenbahnstreke Rosenberg (Oberschl.) Armee-Verordnungs-Blatt. Nr. 12. Inkalt: Uniform der Landwehr-Bezirks-Kommandos und der Landwekr-Jnfanterie-Offi- ¡tere des XV. Armee-Corps. Sanitättberiht über die Deutschen Heere im Kriege gegen Frankrei 1870/71, Normpreise für Brot und Fourage und VergütungE8preis für den aus preußiscen Maga- zinen an Kadetten-Anstalten verabreiten Roggen pro 11. Semester A Cisenbahnbeförderung von Militärpersonen und Militär- granbporten mit Eil- und S6nell- 2c. Zügen. Etrtraordinäre Derpflegungs-Zusbüsse pro 3. Quartal 188L.

. Marineverordnunz8blatt. Nr. 14. Inhalt: L [a8pfliht der Löhnungëemp*änger. Verpflezungtzus&uß. Be- 'ôrderung Von Truppen (Marinetheilen) und Armcebedürfnissen auf unge npahaen (c. Personalveränderungen. Bera(hrichti- Hil d

Deutsches Handels-Arbiv. Juni- Heft. Inbalt : Erster Theil. Gesetzgebung und Statistik. Erlaß des Königlich preußischen Ministers für Handel und Gewerbe, betrefffend das „Deutjf&e Handeils-Arwiv“. Gesetzgebung. Deutsches Reich: Gefeß zur Ausführung der internationalen Konrention vom 6. Mai 1882, betreffend die polizeilide Regelung der Fischerei in der Nordsee außer- halb der Küstenaewäfser. Geseg, betreffend die Prisengeritsbarfeit. Gefeß, betrefend.die Anfertigung und Verzollung von Zündbsölzern. Beschluß, betreffend die Denaturirung von Branntwein zur Anilin- farbenfabrifation. Bestimmungen über die Anerkennung der in österreibisd-ungarisden Siffépapieren enthaltenen Vermesungs- angaben in deutschen Häfen. Die Befreiung der Blumenzwiebeln von den besbränk:nden Bestimmungen der Reblaus fkonvention betref- fend. Peru: Zolltarif vom 15. Dezember 1883. Italien: und Großbritannien: Ausdebnung des Handelsvertraces zwischen beiden Ländern vom 15. Juni 1883 auf versciedene britisbe Besitungen. Italien: Entnahme von Proben zur Analxsirung {werer Oele. Neglement für die Besteuerung der Fabrikation von Zucker. Großbritannien : Hafenabgakter in Colombo. Zolltarif für British- Guiana. Venezuela: Einfubr von Dynamit und Ervlosionkstofen. Rußland: Zollbebandlung verschiedener Artikel. Portugal : Mittheilung über die in Aussidt stehende Herabsetzung des Eingangs- zolls auf Sprit. Mittheilung über die in Avésicht stetende Herab- leburg der portugiesisben Salzsteuer und Aufhebung des Ausfuhr- zolls auf geprägtes Gold und Silber. Tunis: Einfubr von Fe auéländisber Fabrikation mit tunesisher Fabrifmarke. Sweden und Norwegen : Tarife der Hafen- und S&leusengelder in Stock- bolm. Spanien: Zollbezaudlung von Msbeln, welche mit seidenen oder balbseidenen Geweben überzcgen sind. Verzollung von Guan nab dem Bruttogewiht. Abfertiaungsbefuganife des Zollamts zu Soller (Valearen). Zollbehantlung von Karton, welter für die Aufnahme von Knöpfen, Posamenten 2c. bergeritet ist. Däne- mark und Spanien: Mittheilung über den AbsHluß cines Hardels- und Scbiffahrtêvertrages zwischen beiden Ländern. Schwe?z : Tarifentsceidungen des Sbweizerisben Zolldevartements in den Mo- naten März urd April d. J. Schweiz und Salvador : Freundichafts-, Niederla\sungs- und Handelsvertrag zwisten der Sbweiz und der Revublif Salvador. Rumänien: Gesetz, betreferd die Eintraaung der Han- deléfirmen. Gefe, betreffend den ambulanten Handel und die Kommissionâre. Frankreich: Besteuerung des zur Ausfubr bestimm- ten Zuckers. Abgabenfreier Bezug von Salz für industrielle Zwee. Vorftriften der französishen Generalzolldirektion, betreFend diz zeitw-ise Zulaffung von Bxumwollengarn zur Fabrikation ron Mußelin und von Geweben aus Seide und Baumwolle. Zollbebandlung von zweirädrigen Karren aus Metall zum Transport von Koaxfks und Erzen. Niederlande: Geseg vom 26. April 1884, enthaltend Véestimmungen über den Tranêport, die Ein-, Aus- und Durchfuhr, den Verkauf und die Aufbewahrung von Pulver und anderen leiht entzündliwen oder erplodirenden Stoffen. Gcfet, betreffend die Gewährung von Entschädigungen für Fahrzeuge, welbe so eingeridtet werden müssen, daß se unter der festen Brüe bei Baanbock hindurbfabren können. Gesetz, betreffend rähere Be- stimmungen über die Zuckeraccise. Meriko: Erbebung einer Stempelsteuer von gewissen Waaren. Literatur: Borchardt, O,, Die geltenden Handelsgeseße des Ecdballs, Il. Band. Zweiter Theil. Beridbte über das Inland. Berichte über das Ausland. I. Oftafien. Tientsin: Konsulatsbericht über den Scifahrtäverkehr im Jabre 1833. Shanghai : Konsulatëberibt über den Verkehr deutsder Stiffe im Jahre 1883, Peking: Der russi-chinesische Landhandel über Kiahta während des Jahres 1882. III. West- asien. Haifa: Konsulatsteribt für 1883. V. Südcurova. Kala- mata: Kensulatébericht für 1883, Tarragona: Korsulatsberibt für 1883, VI. Westeurova, Dünkirben: Konsulatsberit für 1883. Cardiff: Konsfulatsberiht für 1883. Bradford: Konsu- laiétberiht für 18°3, Dundee: Konsulatsberi{t für 1883. New- vort (Montmoutbshire): Konsulatsberit für 1883. Mantester : Kon- sulatsbericht über die Baumwollenindustrie während des ersten Quars- tals 1884, Middlesbrough: Konsulat3beribt über die Lage der Stahl- und Eisenindustrie während des ersten Quartals 1884, Petcrhead: Konsulatsberidt für 1883. Southampton: Konfsulzts- beridt über den Verkehr deutsber Schiffe und ten SbifFs- und Mascbirenbau im Jahr 1883. Leith: Swiffsverkebr im Jahre 1883, Großtritannien: Wiederaufnahme der Rübenzuckerfahri- kation in England. Jersey: Verkehr mit Deutschland. VII. Nordeurova. Stcckbolm: Arlage einer Eisenbahn von Lulcä zur Dfotenbubt, behufs Ers&ließung der reichaltigen Erzlager im nördlidben Schweden. X11]. Australien und Polynesien. Mel- bourne: Konsulatsberiht über den Verkehr deutscher SÞbife im Iahre 1883.

Central-Blatt der Abgaben-Gesezgebung und Ver- waltung in den Königlich preußishenStaaten. Nr. 13. Inhalt: Anzeige der in der Gesez-Sammlurg und im Reibs8Ge!etzs blaite ershienenen Geseße und Verordnungen. I. Allzgemcine Ver- waltung8gegenftände: Ausführung des §. 98 des Deutsben Gerithts- kostengesezes. Fälligkeit der gerictlihen Gebühren und Auslagen der Berufungsinftanz. 111. Indirekte Steuern: Zollfreibeit frisch eingehender f. g. Lebesäpfel. Bekanntmachung, betreffend die Ein- fuhr von Pflanzen und fonsltizen Gegenstände des Gartenbaues. Verfahren bei der Umfüllung von Flüssigkeiten auf Niederlagen. Kontrole der Erhebung und Verwaltung ter Zölle und der Braus- steuer in den Hobenzollernsben Landen. Uebergangszabgaben und Auéfuhrvergütungea für Bier und Malz in Bavern. Werthbeträge der zur Entrichtung der statistiswen Gebühr dienenden Stemvelmarken. VI. Persfonalnathri(ten.

Statiftische Nachrichten.

Das soeben ausgegebene Maiheft der Monatshefte zur Statistik des Deutshen Reichs enthält außer den regel- mäßigen, für den betreffenden Monat geltenden Uebersibten über Waarenverkehr, Großbandelspreise und Auswanderung now folgende Arbeiten: 1) Waarenverkehr des deutschen Zollgebiets mit dem Auslande für das Jahr 1883 nach dem Werthe, definitive Hauptergebnifse. 2) Die Anmusterungen von Voll- matrosen und unbefahrenen Schbiff8jungen bei der deutschen Handelsmarine im Jahre 1883; 3) Nachweisung des Verbrauchs von gestempelten Wewselblankets und Wecbselstemvpelmarken fowie der Einnahme an Wewbselstempelsteuer im Deutschen Reich während des Etatsjahres 1883/84, 4) Die Eisenbahn- und Be- völferungé-Statiftik der deutscen Städte für die Periode 1867 tis 1880.

Na Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Stande8ämtern in der Wode vom 22. Juni bis inkl, 28. Juni cr. zur Anmeldung gekommen: 196 EbesWließungen, 849 Lebendgeborene, 35 Todtgeborenz, 643 Sterbefälle. j

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der Studirenden an den landwirtbscwaftlicen Akademien während des Sommer-Semesters 1884. Studi- | Neu rende einge- Bezeichnung der Akademien. aus tretene früheren Stu- Semestern dirende

Hosvi- zusam- tanten men.

Landwirtbhscbaftlidbe Hocbschule i S 41 45 119 *) Landwirthschaftlibe Akademie zu

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zusammen 90 S7 3: 210

*) Außerdem nebmen an den Vorlesungen bezw. vrafktishen Uebun- gen an der landwirthschaftliden Hobschule Theil: 175 Studirende

der Universität, 2 Studirende der Bergakademie, 4 Studirende der Technisben Hobsbule und 28 Studirende der Thierarzneisule, zusammen 209 Studirende. Von den obigen 219 Studirenden sind: aus der Provinz Ostpreußen Westpreußen Brandenburg Pommern Voses . Stlesien . Sachsen R Scchbleëwig-Holstlein Hannover j Weftfalen Heffen-Naffau Rheinland _ i a L : __ E d Studirende aus den ubrigen deutschen Staaten . 1 zusammen aus Deutschland. —_—…_ 19 S E E, H ä zusammen wie obn... 310 Studirende. Der „Berggeift“ {reibt über die Auffubr deutsber Koblen Rußland, daf dieselbe fic unter dem Eindruke der mit dem 3. Juli 1882 erfolgten Verdopvelung des dortigen Koblenzolles 3(5 274 t im Jahre 1881 auf 30498 t im Vorjabre gesunken sib jedo im Jahre 1883 wieder auf 405571 t geboben hat. wlessde Berg- und Hüttenwesen im Fahre 1883 erfudr gegen 1882 eine Steigerung des Abs2tes um 100587 t und Diese Steigerung betrifft inde5 in der Sortimente (Ga#- und Flammenkoblen), niht liefern agegen eine erbebliHe Zurückdrängung der ma- geren obersblesishen Koblen r - polnishen Markt nibt zu verkennen. E j ni bung des russischen Koblenzolles von 10 auf 15 „# per Ctr. wird diz gänzlihe Aus- sblicßung diescr Sortiments vom ruskshen Markt zur Folge baben. Die vermehrte Koblenproduktion hat jedob zumeist ibren Weg ins

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terie, jondern aub in den bisher v Provinzen dur die Verdrängurg dcs Holzes, Torfes u. #, w. im Oau®brand, wie dur eine gesteigerte industrielle Thätigkeit, besonders „den Zuerfabriken, unsere Steinkohle in erhöhtem Maße konsu- irt worden ist. Zu ein:r endgültigen Festsetzung aber in den deutschen tenorten der Ostsee und in Berlin, oder was gleichbedeutend ist, zu ner Verdrängung der englisben Koble aus diesen Gebieten find für derslesien bei feiner Abgelegenbeit von den Centren der Monartbie Allem billige Tarife dringende Notbwendigkeit. Ist do in 5e der Hcrabsezung der Fradtsäte nab der vreußishen Ostbahn, „nab den bisker vôllig von englisder Koble beherrsbten Häfen anzig und Köntgêberg nebst ihrem weiteren Hinterlande der Trans8- rt oberschl¿sisber Kohle von ungefähr 360000 t im Jahre 1882 auf ungefähr 440 090 t in 1883 gewabsen. Aehnli®bes gilt von Stettin und Berlin. Obgleib für beide Orte die Tarife wesentli ungünstiger gestaltet sind, als für Danzig, so bat dod die Gesammt- zufubr an obers&lesisher Koble nab criterem Plaz2 Kb v in 1882 auf 90765 t in 1883, also um 20% gebober selben Zeitrauw ift die englisde Koble von 33909 t S0 also um 69/9 gestiegen. # derlin ift das Verbältniß das gende: Im Jahre 1383 verblicbe elbst an obers&%lesis{er Stein kohle 709 603 t gegen 69 an englisder Koble 91 966 t resp. 89414 t. London, 1. Iuli. (A. C.) Nack „Bureau Berilas [ind # O S Dampfer (12 britische, keine deut]we) und 85 Segelschiffe (38 cnglisce, 2 déeutibe, 2 öfter- reibiscbe, 8 norwegisce u. î. w.) als verloren gemeldet worden. Außerdem wurden 15 Segelsbife vermißt, die vermutblid aub

= untergegangen sind.

Kunft, Wissenschaft und Literatur.

Soeben ershien: „Annuaire diplomatigue et consulairedes Etats des Deux Mondes 1884, Troisième Année, Supplément à l’Almanach de Gotha“ (Preis 3), Die Redaktion des Gothaischen Hofkalenders bat {on ‘cit längeren Jahren das Bedürfniß gefühlt, ihrer Publikation eine Ergänzung zu geber, welche die diplomatisde und korsularishe Welt betreffe. Die Aus- dehnung, wele infolg r allgemetnen Entwickelung des Welt- verkehrs die internationalen staatlicen Verbindungen ge- wonnen baben, wie es wünswenswerth, eine übersihtlihe Darstellung des gefammt:n diplomatisben und Konsular-Corvs zu besiten, ? ffalender selbs strebte eine solche untversale l Seit Jahren ftbrabte

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er innerhalb der den einzelnen Staaten gewidmete: Artikel eire Liste des diplomatishen Corps und der Konsuln, welche in diesen Staaten residiren. Aber einerseits waren diee Listen nit vollständig, sondern wurden wegen Raummangels auf die wittiasten Angaben beschränkt ; anderseits waren sie in dem aanzen Bute vertbeilt und boten kein übersihtlibes Ganzes, dieser Lage entihloß fc die Redaktion, 1882 cin eignes kleines L zu dem oben erwähnten Zwecke zusammenzustellen und dasselbe als

in franzôsisher Spracbe herauszugeben.

fand, crmutbiate sie, diefen „Acnuaire diplomatique et consulaire“ auch 1883 wieder ersi assen, und gegenwärtig liegt defsen 3. Iabrgang vor. Er enthält vollständige Liste des ganzen diplomatisten Corps sämmtliher Siaaten. Diese Lille Ut derarng (rode Dat i alrbabetisher Reihen- folge das diplomatische Corps eines jeden Staates für Kd stebt. Es wird jedem Diplomaten, Beamten, Redakteur und Zeitungeêleser dur diese Liste möglih gemabt, nicht nur einen Ueber- blick über tie dipiomatiscben Beziehungen eines jeden Staates zu ge- winnen, fondern auch Stellung und Amtssiy eines jeden Mitgliedes êes diplomatisben Corps {nell aufzufinden. Auterdem enthält das Bucb éire vollständige Liste sämmtliber Gencralkonsuln, Konsuln, Vizekonfuln 2c. in allen Ländern der Erde mit Angabe ihres Wohn- sißes. So ist das Bu nit allein für die Beamten felbst, sondern au für Jedermann, der Handels- oder sonstige Beziehungen zum Auslande bat, von Nutzen. Die Jahrgänge 1882 und 1883 ent- bielten farbige Darstellungen der Flaggen aller Länder; der Jabrgang 1884 bringt das Portrait des Lord Lvons, britischen Bot- ichafters in Paris.

„Das Allgemeine Deutsche Handel3gesetbu ch mit Kommentar“, herauêgegeben von H. Matckower, Rethttanwalt und Notar (Berlin und Leipzig, J. Guttentag D. Colin) liegt in 9., vermehrter und verbesserter Auflage vor. Der Werth dieses Werks ist seit seinem Ersceinen so allgemein acwürdigt worden, daß eine weitere Empfehlung überflüssig ist. Das Material dieser jüngsten Auflage ist dur die neuesten Entscheidungea des bö&sten Gericht8- bofs ergänzt, au ift dem zeitigen Uebergangsstadium in dem geriht- lien Verfahren dadur Rechnung getragen worden, daß die bis zum 1. Oftober 1879 und die von da ab gültigen Vorsbriften neben einander gegeben find. Daß der Absc{nitt über die Aktiengesellschaft vorausfictlih binnen Kurzem dur cin neues Gefes wesentlich alterirt werden wird, thut dem Werthe des Werks keinen Abbrub, da das von dem Verfasser gesammelte Material aub bei dem neuen Gesetz noch wird beachtet werden müssen. E

Aub das in demselben Verlage ersbienene Lehrbub „Das deutsbe Handelsrecht* vom Profeffor Dr. Carl Gareis hat in einer neuen (2.) Auflage eine Bereicherung seines Iahalts durch die neueste Gesetzgebung und Judikatur erfahren. _Gareis giebt, wie bemerkt, feinen Kommentar, sondern ein kurzgef2ßtes System des ge- sammten Handels-, Wetbsel- und Seerechts, in welbem zweckEmäßiger Weise auc der Bankverkehr (Check, Clearing u. \. w. mit besonderer Berücksichtigung der Reichsbank) eingebend erörtert ift. In dieser Erweiterung bietet das Bub den Recbts- und Handelsbeflissenen eine

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