1884 / 178 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 31 Jul 1884 18:00:01 GMT) scan diff

(Fr. Corr.) Heute Vormittag fand die gestern an: gekündigte Versammlung der Union démocratique und der Union républicaine statt, zu der sih etwa 180 Abgeordnete eingefunden hatten. Als Vorsißender wurde Sadi-Carnot, Vize-Präsident der Kammer, gewählt. Der Dep. Antonin Proust, Prôsident der Union républicaine, erwähnte in wenigen Worten die verschiedenen Vhasen, welche die Revisions- frage nah einander durhgemat, und erörterte die zwischen den Parteivorständen und dem Minister-Präsidenten abgehaltenen Konferenzen. Ein Einvernehmen mit dem Leßteren wäre zu bewerkstelligen, wenn man beshlö}se, den Art. 8 nicht zu dis- kutiren. Der Senat habe sihch dem Votum der Kammer nur bezüglih der Art. 1—7 über die Organisirung des Senats angeschlossen. Die Versammlung möge nurmehr E. Der Conseile:Präsident Jules Ferry erklärte: er habe die Versamm- lung einberufen laßen, weil er zwischen den beiden Häusern des Parlaments unterbandeln wollte. Durch dieses Vorgehen wolle er das Amenbemeut Beclet vor einer Niederlage bewahren, welche die Verwerfung der Revision ganz und gar zur Folge gehabt hätte. Er habe keine Lösung vorzuschlagen, sondern möchte nur seine Verhaltungslinie genauer bestimmt wissen. Bei der sih hierauf entspinnenden Diskussion erwähnte Andrieuxr, daß einc Revision ohne den Art. 8 einfach lächerlih wäre. Einigen anderen Deputirten erschien die vom Senat votirte Revision vollkommen ausreichend. Proust erklärte, daß der Art. 8 doch nicht revidirt werden könne, falls der Senat dies ablehnt. Herr Jules Ferry antwortete, daß der Senat schon Konzessionen gemackt habe: vorerst habe er gar nichts von einer Revision wissen wollen und heute erlaukte er shon, daß man seine Wahlbasis ändere. Die Regierung verpflichte si, sofort nach der Streichung der Art. 1—7 durch den Kongreß ein neues Wahlgeseß für den Senat im Oberhause selbst einzubringen. Das Gesetz stüße sich auf nahstehende Jntentionen der Regierung : Der Senat bliebe auch fortan in zwei Kategorien von Mit- gliedern eingetheilt, von denen die eine durch die Departe- ments und die andere durch ein aus Kammer und Senat zusammengeseßtes Wahlkollegium ernannt würden. Die Zahl der Senatorenwähler in den Departements soll verdoppelt werden. Aus genauen Zählungen soll sich ergeben, daß diese Vermehrung der Senatorenwähler genügen würde, um den Sieg der republikanishen Kandidaten in den Departements, die im nächsten Januar ihre Vertreter für das Oberhaus zu ernennen haben, sicherzustellen. Hr. Nouvier möchte, daß die Kammer nicht eher ihren Beschluß ändere, als bis der Senat definitiv seine Absichten geäußert. Nicht die Kammer, sondern der Senat sei dafür verantwortlich zu machen, falls der Art. 8 niht revidirt werden sollte. Die Versammlung theilte all- gemein diese Ansicht, und damit endete die Sißzung. Dem- gemäß erklärte Hr. Ferry in der heutigen Senatssizung, daß die Regierung die Revision des Art, 8 aufreht erhalte. Nach kurzem Meinungsaustaush zwischen dem Minister-Prä- sidenten und dem Senator Buffet lehnte jedoch der Senat die Nevision dieses Artikels ab.

(Köln. Ztg.) Die Abtheilungen der Kammer wählten heute den Aus\chuß für die Listenwahl. Alle neun Mitglieder desselben sind der Vorlage günstig.

Jn Marseille sind am 29. Juli 26 Personen an

der Cholera gestorben. O Me Präsident Ferry wird in der Deputirtenkammer heute den Geseßentwurf über die Revision der Verfassung in der gestern von dem Senat beshlos- senen Fassung vorlegen. Jn parlamentarischen Kreisen nimmt man an, daß der Entwurf in der Deputirtenkammer heute oder worgen zur Annahme gelangen und der Kongreß am Viontag zusammentreten werde. Die Bureaux würden dann am Montag eine Kommission wählen.

_Der Minister-Präsident empfing heute den hinesischen Gesandten Li-Fong-Vao. Wie die „Agence Havas“ glaubt, hätte Li-Fong-Pao eine weitere Frist zur Beantwortung der französishen Note verlangt. Die Bewilligung derselben fei aber abgelehnt worden. Die gegen- wärtige Frist läuft am 1. August ab. Die Unter- handlungen in Shanghai zwischen de: französischen Gesandten Patenotre und dem Vize-König von KRanking dauern noch fort.

__— 830. Juli, Nachmittags. (W. T. B.) Jn der Depu-

tirtenkammer legte der Minister-Präsident Ferry heute den Revisionsentwurf vor und beantragte für die Berathung die Dringlichkeit. Der Bonapartist Jo libois sowie Locroy, von der äußersten Linken, machten geltend: die Kammer sei n:cht der Ort, um über den Entwurf zu berathen, weil die Kammer und der Senat erklärt hätten, daß die Verfassungs- revision vor den Kongreß gehöre; der Kongreß habe also au allein über die Punkte zu bestimmen, welhe einer Revision unterzogen werden sollten. Ein in diesem Sinne von Lockroy gestellter Antrag wurde indeß mit 273 gegen 224 Stimmen abgelehnt und hierauf nit 314 gegen 48 Stimmen die Dring- lihkeit beschlossen.

830, Jul, Abends. (W. T. B.) Die Deputirten- kammer hat die Verfassungsrevisions-Vorlage an eine Kommission verwiesen, Die leßtere hat die Vorlage nach Maßgabe der Beschlüsse des Senats mit 15 gegen 4 Stimmen genehmigt und wird morgen ihren Bericht vorlegen. al a der Kammer wird fih unmittelbar daran an-

ließen.

Von gestern Abend bis heute Vormittag 10 Uhr starben in Marseille 13, in Toulon 10 Personen an der Cholera, Von heute Vormittag bis Abends erlagen ihr in Toulon 3, in Marseille 8 Personen.

Dänemark. Kopenbagen, 31. Juli, (W. T. B.) Die Königin ist mit den griechischen Majestäten heute hier eingetroffen.

Afrika. Egypten. Assuan, 28. Juli. (Allg. Corr.) Die Einwohner von Dongola haben dem in Asuan be- fehligenden General durch den Vakhil des Mudirs auf telegraphishem Wege ihre Treue versihern lassen. Sie sagen, daß sie gottlos gewesen, jezt aber durch die Festigkcit des Mudirs v:ranlaßt würden, ihren Jrrthum einzusehen. Der Umstand, daß ein in diesem Tone abgefaßtcs Telegranim aus Dongola kommt, wird als ein weiterer Beweis dafür be- trachtet, daß der Einfluß des Mahdi im Abnehmen is. Ein arabischer Kaufmann, der Amarar am 20. Juli verließ, ist hier angekommen und meldet, daß Osman Digma da- selbst am 18. Juli von einem Genossen des Bischarinstammes,

dessen Neffen er erstochen, weil er sih geweigert, \ih seiner

Streitmacht anzuschließen, getödtet worden jei. Suakim, 28. Juli. (A. C.) Die befreundeten Stämme, welche das. Festland unweit Agig bewohnen, sind

Kriegêvorräthe die nöthigen Tranéportmittel zu erbalten,

' steckt hier der Krämergeist, wo die Anschauung,

von den Rebellen angegriffen und niedergemegtelt worden. Die Rebellen sind in einer Stärke von 17 000 Mann um Suakim herum konzentrirt und greifen die Besaßung des Platzes fas in jeder Nacht an. Heute Abend wird ein Massenangriff erwartet, infolge dessen von allen englischen A Seesoldaten und Matrosen gelandet wurden.

Wady Halfa, 25. Juli. (A. C.) Ein Bote isst aus Dongola mit einem Briefe, datirt vom 15. Zuli, hier ein- getroffen, welher den von dem Mudir gemeldeten Sieg von Debbah bestätigt. Der Brief erwähnt von einer ge- U Bekehrung der Christen zum Muhamedanismus n19Mts.

Alexandrien, 30. Juli. (W. T. B.) Ein Telegramm des Mudirs von Dongola meldet: es gehe das Gerücht, daß General Gordon der Stadt Berber sich wieder be- mächtigt habe; er habe, um die Begründetheit des Gerüchts zu ermitteln, einen seiner Beamten nah Debbah geschickt.

Zeitungsfstimmen.

Jn den „Berliner politischen

: Nachrichten“ lesen wir:

Wenn man sich ter engherzigen und kleinlihen Einwände erin- nert, mittelst deren die Posttampfer-Subventionsvorlage im Reichs- tage zu Falle gebracht wurde, so wird may mit Interesse davon Notiz nebmen, wie ein fahmännishes englisdes Blatt den britischen General-Postmcister Fawcett kritisirt, weil er der Privatdampf\cifff- fahrtégesellschaft Bell die Vergütung entzogen bat, welche ihr bisher Seitens der Postverwaltung für die Beförderung der Brief- und Paetpostsendungen von Port Said na den syriscen Hâfen gezahlt wurde, fo daß die Post jet nur auf gelegentliche Beförderung na jenen Bestimmungs8orten angewiesen is. Gegen diese Entziehung ciner bis dahin gewährten Subvention wendet si nun das Fachblatt „The Mercantile Shipping Register and Commercial Review“, in- dem es ausführt, daß der Staat ein Interesse ersten Ranges an der Erhaltung und Pflege ciner imposanten Handeléflotte habe. Das genannte Blatt verlangt für den englishen Postdienst eine solche Verwaltung, daß die große englische Handelsmarine zur fortschreiten- den Entwickelung und Vervollkommnung ermuthigt werde, nicht aber, daß man trate, jeden Postdampferkontrakt zu einer Quelle des Ruins für den Swiffseigner zu machen. Also Subvention im weitesten Sinne des Wortes.

„In jeder Weise heißt es weiter -— haben diese großen Postdampfer uns in den Stand gefeßt, für unsere Truppen und und wenn das (Post-) Departement nur mit dem gewöhnlisten staatsmännischen Verständniß für die Interessen des Gemeinwohls geleitet würde, ftatt nach Grundsäßen, wie sie wohl für cinen Höker!aden passen mögen, dann würden wir, dank seiner pflegenden Fürsorge, eine solche Handels-Dampferflotte geshaffen und erhalten sehen, daß wir alle Na- tionen der Welt herausfordern und denjenigen Resprekt vor der bri- tishen Flagge erzwingen fönnten, der allein unserm Handel Gewähr und Sicberheit zu bieten vermag, indeß das Zusammenscweißen aller Theile dieses ungeheuren Reicbes, die genauere wecbselseitige Kenntniß aller Einzelglieder des großen politishen Organismus und das aus woblfeilen, schnellen postalisden Verbindungen erwabsende Einheits- bewußtsein dem Reiche ein Maß von Einheit und Stärke verleihen würde, das den Namen des Staatsmannes ewig denkwürdig machte, n es gelänge, den kleinlihen Krämergeist der Postvecwaltung zu estegen“.

Nun, und wie sieht es in dieser Beziehung bei uns aus? Wy die für den Inhaber eines Hökerladens, nicht aber für cinen, sein Vaterland liebenden und die vaterländischen Interessen pflegenden Politiker paßt? Etwa auf Seiten der Staatsleitung? Als die Vertreter der Reichsre„ierung s. Z mit beredten Worten an dcn Patriotismus und in dem Sinn des Reichstages für die wichtigsten Interessen des vaterländischen Han- dels appellirten, da waren cs die Herren Richter, Bamberger und Ge- nossen, welcbe sich mit beiden Händen die Ohren zuhieiten, welce nicht begreifen wollten, wozu das Spazierenfahren der deutschen Flagge in fernen Ozeanen nützen solle, und, theils aus Pfennig- fuchserei, theils aus Angst vor Nasenstübern über die Dampfersub- ventionsvorlage den Stab brachen.

Unfer Reichstag hat mancherlei gut zu macen, wenn er Tes) nidt dem begründeten Verdacht aussetzen“ will, im Gegensatz zu fremden Volksvertretungen ein Hemmschuh, statt ein Förderer, der nationalen Bestrebungen zu sein.

__— Die „Leipziger Zeitung“ theilt unter der De- vise „Erfreuliche Zahlen“ folgende Correspondenz aus dem (sächsischen) Erzgebirge mit :

Das Intere\santeste und Wissenêwertheste, was die Jahresberichte unserer Handels- und Gewerbekammern enthalten, verbirgt ich oft in dem dürren Zahlenwerk der ihnen beigefügten Tabellen. Aus ihnen läßt si, wenn man ihnen einiges Studium widmet, oft mehr für eine sihere Beurtteilung der jeweiligen Lage unseres Grwerbslebens gewinnen, als aus den von den Vertretern der einzelnen Industriezweige und hervorragenden Etablissements erlangten Mittheilungen, in welchen aus Rücksit für die Publizität der Han- delskammerberihte Manches ungesagt bleibt, was zur rehten Kennts- niß der thatsählihen Verhältrisse von Werth wäre, und mancer Farbenton mehr hervor- oder mehr zurütritt, als es für cine die Sacblage voll widerspiegelnde Darstellung wünschenswerth wäre.

Die in einem der sächsischen Handelskammerberichte, aus welchem die „Leipziger Zeitung“ jüngst Mittheilungen gegeben hat, enthaltene und cin Gesammturtheil über die gegenwärtige wirthschaftliche Lage einschließende Bemerkung, daß der „Volkswohlstand nicht abgenom- men habe“, wie der dem des Vorjahres gleichgebliebene Bedarf im Inlande und die Lage des Immobilienmarktes erkennen lasse, regt uns an, einen vergleihenden Blick auf die Tabellen zu werfen, in welchen die Ergebnisse der Einschäßung zur Einkommen- steuer in demjenigen industriereiben Landestheile si zusammen- gestellt finden, dessen Gesammtbevölkerunqa von allen Schwankungen des Erwerbes durch Handel und Industrie am näbsten und empfind- lichsten berührt wird, weil dort das Einkommen aus Grundbesitz und namentli aus Renten verbältnißmäßig am meisten zurücktritt hinter dem Einkommen aus Handel und Gewerbe, sowie aus Gehalten und Löhnen: es sind die Tabellen über die Einkommenseinschätzung, welce die Handels- urd Gewerbekammer Plauen, deren Bezirk das ganze westliche Erzgebirze mit dem Zwickauer Kohlenbecken und das gewerb- fleißige Vogtland umfaßt, ihren Jahresberihten von jeher beizu- geben pflegt.

__ Es sind erfreulide Zahlen, denen wir dort begegnen. Wir geben ste der besseren Uebersicht wegen in möglich wenigen avgerundeten Ziffern wieder.

Das nach den zulässigen Abzügen der Sculdzinsen 2c. als steuer- pflichtig verbleibende Einkommen betrug im Bezirke der Handels- und Gewerbekammer Plauen in den Jahren

1877; 138 Millionen Mark, 1878: 133 v

1879: 139

1880: 140

1881: 145

1882: 151

1883; 160

1884: 167

Es zeigen diese Zahlen, daß der Volkswohlstand in dem vor- wiegend a!f die Industrie angewiesenen Theile des Landes mit einer Bevölkerung von mehr als ciner halben Million Seelen nicht nur nicht abgenommen hat, sondern daß wir uns in stetigem Vorwärts-

{reiten befinden, und daß wir Sabfen allen Grund babey A wünschen, daß die Bahnen, welce die deutsche Wirth 'chaftspolitif „, gesclagen hat, noch weiterhin festgehalten werden. Wir halten die Zablen Denen entgegen, welce als Gegner unserer Wirth\chaftspo[;; nur unheilvolle Wirkungen derselben prophezeien wollten und die ms heute, wo es so augenfällig vorwärts geht, den Gang der wirthshgs liben Bewegung rückwärts dirigiren möcbten im Namen eines ay, geblihen Fortschritts! Möglich, daß die Agitatoren dieser Ritun: gewissen in den Seebandelspläten vertretenen und stark sich rührende: Interessentengruppen damit einen Dienst leisten : unserem \ädsiss G Volke leisten sie ihn sier nit; das lehren die obigen Zablen dey, lib genug. Möge man kei den Wahlen sie si vergegenwärtiney

Manche Wünsche freilich bleiben noch zu erfüllen, mange red, lie Arbeit findet noch nit den ausreicenden Lohn, auf den î, wohl Ansprud maten dürfte, aber die Hoffnung auf Besser, wäcst rasch, wenn wir in der Ri&tung, wie sie jene Zahlen h deuten, uns weiter bewegen; sie würde vers&winden, wenn wir der von einer gewissen Agitation uns empfohlenen Rückweg antretes wollten. d

Eine sehr bemerkenswerthe Erscheinung is cs übrigens der stetig fortsbreitenden Mehrung des Gesammteinkommens in:

Bezirke der Handelskammer Plauen das Einkommen gus Grund, # stücken und dem Betrieb der Laudwirthschaft in den Landgemeinden f

keinen Antheil gehabt hat. Dieses Einkommen hat sich nämli sj dem Jahre 1877 fortdauernd auf der Höhe von ca. 19 Millioner

sogar eine Verminderung um ca. 300090 M gezeigt.

Hingegen hat das Einfommen aus Löhnen und Gehalten in

Bezirke vom Jahre 1877 bis zum Jahre 1884 cine Erhöhung vor 46 Millionen auf 73 Millionen Mark erfahren, und zwar weisen di einzelnen Jahre folgende Zahlen auf: E

1877: 46 Millionen Ma: ?,

1878: 48 ÿ

1879: 55

1880: 55

1881: 60

1882: 63

1883: 69

j 1884: 73 j Das Einkommen aus Handel und Gewerbe, welches im Jahr:

1878 bis auf 54 Millionen Mark hberunier war, bat 1884 im Be zirke Plauen wieder die Höhe von 61 Millionen Mark erreit, Da: Cinkommen aus Renten stieg in derselben Zeit von 12 quf 1; Millionen.

Eine Vergleichung der hier gegebenen Zahlen läßt erkennen, dai die fortdauernd zunehmende Besserung der wirthschaftlichen Lage vor: wiegend den breiten Sichten der auf Löhne und Gehalte angewiesenen Bevölkerung zu Gute gekommen ift.

Archiv für Post und Telegraphie. Nt. 13. Jnhalt: Aktenstücke und Aufsätze: Das Postkurswesen. Verbe ferungen i der Einrichtung der Diensträume der Verkehrsanstalten, Das bel, gische Post- und Telegraphenwesen im Jahre 1882. Eine eigen thümlihe Schädigung des Isolationézustandes oberirdischer Tele

graphenleitungen. Einricbtung einer Personenpost vor 200 Jahren, F

Kleine Mittheilungen: Die elektris%e Eisenbahn zwischen Frank: furt (Main) und Offenba (Main). Die Londoner Highgate Hill Kabelbahn. Papyrus Erzherzog Rainer. | trisbe Ausftellung in Philadelphia. Nachruf. U-berschau. Cisenbahn-Verordnungs-Blatt. Nr. 19. Inhalt Allerhöchste Konzession3urkunde, betr. den Bau und Betrieh eina Eisenbahn von Heckholzhausen nach Dehrn dur die Kerkerbachbahn Aktiengesellschaft. Vom 9. April 1884, Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: Vom 8. Zuli 1884, betr Untersagung des Hinauë- werfens von Gegenständen aus Eisenbahnzügen. Vom 11. Juli 1884, betr. Kürzung der Wittwen- und Waisengeldbeiträge an dem Gehalt fuspendirter und beurlaubter Beamten. Vom 17. Zuli 1884, betr. Stempel zu Kauf-, Lieferungs- und Werkverdingungs- Verträgen zwisben Staatsbchörden und Gewerbtreibenden. Nachrichten.

Statistische Nachrichten.

Das Kaiserliche Statistisbe Amt hat cine sehr ausführlide Bearbeitung der Ergebnisse der Viehzählung vom 10. Janur 1883 (Berlin, Puttkammer und Mühlbrecht) veröffentlidt, in weler das Material nach Staaten und größeren Verwaltungébezirken geordnet ist, Neben den Nachweisen, welche si{ch auf Stand und Bewegung der Stückzahl der verscbiedenen Viehgattungen beziehen, sind für dieses Mal av die Werthe dargestellt, welche sih au? den von den landwirthscaftlihen Vereinen gemachten Angaben über den Verkaufswerth eines Stückes mittlerer Qualität der verschiedenen Viehgattungen und Altersklafsen berech:en ließen, und es hat si als Gesammtwerth des Viehkapitals im Deutschen Rei der Betrag on fünf und einer halben Milliarde Mark ergeben, wobei da? jedenfalls auch cinen beträchtlihen Werth repräsentirende Geflügtl außer Ansatz geblieben ift.

Kunft, Wissenschaft und Literatur.

Wie die Hahnsche Bubhandlung in Hannover mittheilt, sind bei ihr von der wohlfeilen Handaus8gabe- der interessontesten und wictigsten §criptores Rerum Germanicarum aus det „Monumenta Germaniae Historica“ bis jest 34 Bände zum Gesammtpreise von 55 4 10 4 erschienen. Diese außerordent lid wohlfeilen Ausgaben, auf welche wir hiermit aufmerksam madet, sind zum Scbulgebraub uud für solhe Geschicht#freunde bestimmt, denen das Hauptwerk, die „Monumenta“, nit zugänglich _oder zu kostspiclig ist. Aus dem Verzeichniß derselben \cien die nachstehenden Werke herausgegriffen: Adami gesta Hammaburg. eccl, ponti!. Editio altera (3 A6), Annales Hildesheimenses (75 4), Annales Poloniae (1,20 A), Arnoldi chronica Slavoram (1,80 A), Brunouls de bello Saxonico liber, Ed. altera (1,50 M), Cnutonis regis gesta sive encomium Emmae reginae (60 S). Einbardi annales (1,15 t), Einuardi vita Karoli Magni, Ed. quarta (90 4), Gotifredi Viter biensis gesta Friderici I. et Heinrici VI. imperat. (45 5), Lan berti Hersfeldensis annales, Ed. altera (3 M), Lindprandi, episc. cremonensìis, cpera, Ed. altera (2.70 A), Monumenta Welforul antiqua (45 S), Nithardi hbistoriarum libri IV, Ed. altera (7 ck). Panli bistotia Langobardorum (3 M), Richeri historiarum libr! IV, Ed. altera (2,70 6), Vitae Anskarii et Rimberti (1.50 M) Vita Heinrici IV. iwperatoris, Ed. altera (50 4), Widukindi rern gestarum Saxonicarum libri III, E1. tertia (1,35 F) und Wipouis gesta Cuonradi II. ceteraque quae supersunt opera, Ed. altera (90 S), womit die Reihe aber noch lange nit erschöpft E

Im 3. Heft des 12. Jahrgangs der von der Historische Gesellsbaft in Berlin herausgegebenen und in ihrem Auftrage von Prof. Dr, Ferdinand Hirs in Berlin redigirten „Mittbe“ lungen aus der historischen Litteratur“ (Berlin 200) R. Gârtners Verlag, Herm. Heyfelder), deren Aufgabe bekanntli n mehr dur referirende als fritisbe Besprechungen über den na der neuesten historishen Werke zu orientiren, werden folgende Srisle mehr oder weniger auétführlich ibrem Inhalte na vorgeführt un warafterisirt: F. Nöthe, de pugna Marathenia quaestiones. Fokke, Rettungen des Alkibiades. Bahrfeld, Geschichte des ältere römischen Münzwesens bis ca. 200 v. Chr. Soltau, Ueber La Ursprung von Census und Censur in Rom. Epbemeris „epigrd” phica 1V, 1 Mommsen, die Konskriptionsordaung der römi Kaiserzeit. Monumenta Germaniae historica. Herb Gesbihte der Byzantiner und des Osmanischen Keie bis gegen Ende des 16. Jahrhunderts. CGantier, RénoY tion de l'histoire des Francs, Arnold, Deutsche Geschichte.

' daß qr s

Mark mit geringen Schwankungen gehalten und im Jahre 19884 F

Internationale el! F Zeitschriften

Fränkishe Zeit 2. Wait, Deutshe Verfafsungsgescbite. III. 2. Aufl. Scriptores rerum germanicarum in usum scholarum ex Monumentis Germaniae historicis recusi, Vita Anscarii auctore Rimberto ed. Waitz. Köstler, Die Ungarns{blabt auf dem Lecb- felde am 10, August 955. Ricter, die Chroniken Bertholds und Bernoldê. Wolfram, Friedrich I. und das Wormser Konkordat. Die Gescbichtsscreiber der deutsben Vorzeit in deutscher Bearbeitung 24 und 69. Nißsch, Geschichte des deutschen Volkes bis zum Augs- burger Religionsfrieden. Smidt, Urkundenbuhß des Bisthums Halberstadt und seiner Bischöfe I. Ehrenberg, der deutsche Reichs- tag in den Jahren 1273—1378. von Bor, Die gesetlicen Eigen- aften eines deuts-rômischen Königs und seiner Wähler bis zur goldenen Bulle. Hansferezesse von 1431—1476. 1Y. Zimmermann, Die kfir%liden Verfafsungékäwpfe im 15. Jahrhundert. Körner, Tezel, der A blaßprediger. Janssen, An mcine Kritiker. Köstlin, Luther und Janssen. Janssen, Ein zweites Wort an meine Kritiker. Köstlin, Luther und Janssen. 3. Aufl. Lenz, Janssens Geschichte des deutschen Volks. Bernays, Scicksale des Groß- herzogthums Frankfurt und seiner Truppen. Clinton, From Crécye te Assye. Derselbe, The war in the peninsula cadà Wellingtons compaigns in France and Belgium. 3 ed. Däântliter, Ge- schihte der Schweiz. Heinemann, Aus der Vergangenheit des welfishen Hauses. Sneider, Naturwissenschastlibe Beiträge zur Geographie und Kulturgeschichte. Hahn, Das Heer und das Vaterland. s

Die in Leipzig und Berlin den 2. August erscheinende Nr. 2144 der „Illustrirten Zeitung“ (Leipziger Schütenfest-Nummer) enthält folgende Abbildurgen: Vom 8. Deutschen Bundes\chicßen zu Leipzig. 5 Abbildungen: 1) Die Uebergabe der Bundesfahne am 20, Juli. Originalzeihnung von E. Limmer. 2) Das Fischerstehen am 21. Juli. Originalzeihnung von E. Limmer. 3) und 4) Skizzen vom Festyplaß und aus der Swießhalle. Von E. Limmer. 5) Das Banket in der Festhalle am 20. Juli. Originalzeihnurg von F. Waibler, (Zweiseitig.) Denis Diderot. Leopold Scbefer. (Zu feinem 100jährigen Geburtêtage.) Die Revue der Swüler-Ba- taillone vor dem Hotel de Ville in Paris am 14. Juli. Original- zeihnung von P. Kauffmann, Ferdinand von Hocstetter, 7 am 18. Juli. Karl Richard Lepsius, f am 10. Juli. Belgische Kirme®spiele: Das Bugsprietspiel in Brüssel. Nach einer Zeichnung von L, von Elliot. Ein Blatt aus dem na{bgelassenen Kant-Ma- nuskript. Facsimile na einer photographischen Aufnahme. Po- [lytehnisbe Mittheilungen : Desinfektionssaal im Lyoner Bahnhof zu

Yaris, 9 Gewerbe und Handel.

Von der seiner Zeit an dieser Stelle ausführlid be- sprochenen pracbtvollen, eicbenholzgeshnitten Decke des Bankettsaales im Großherzogliwen Schlosse zu Jever tin Oldenburg giebt die erste Tafel des Julihefts der „Gewerbehalle* (Organ für den Fort- ritt in allen Zweigen der Kunstinduftrie, unter Mitwirkung be- währter Fahmänner redigirt von Ludwig Eisenlobe und Karl W:igle, Architekten in Stuttgart; Verlag von I. Engelhorn daselbst; 22. Jahrgang) cine Vorstellung. Auf dem Blatt sind als Proben zwei von den Cassetten und zwei bandartige Füllungen aus dieser reizenden pbhantasievollen Arbeit wiedergegeben, welche als eine der föstlicbsten Schöpfungen der deutschen Früh-Renaissance zu betraten ist. Das deutsche Kunstgewerbe ist Sr. Königliwen Hoheit dem Groß- herzog für die Bereitwilligkeit, mit der die Abformung der Decke gestattet wurde, zu vielem Dank verpflihtet. Das Berliner Kunstgewerbemuseum hat die Abgüsse derselben bereits erworben, und andere Institute ähnliher Art und Kunstgewerb- treibende werden ebenfalls nicht zögern, sib in den Besitz dieser einzigartigen Musterstücke zu seßen. Freilich bleibt uns bemitleidens- werthen Epigonen kaum eine andere Wahl, als sie zu kopiren, denn zu übertreffen sind fie nun einmal nicht. Und dabei kennt man nicht einmal den Meister, der si bescheidentlich mit dem Monogramm E. S. gekennzeinet hat, und von dem man nur weiß, daß er in der ersten Hälfte des 16, Jahrhunderts gelebt haben muß. Er hat sich offenbar unter italienishem Einfluß gebildet und verfügt über cine so r.ihquellende \chöpferishe Phantasie, daß er aub nicht eine der im Ganzen 28 quadratischcn Cassetten wiederholt, sondern immer neue, lebendig modellirte Formen, immer wechselnde reizvolle Zeichnungen findet: eine Bornehmheit der künstlerisben Gesinnung, die mit der bequemen, fabrikmäßigen, tausendfältigen Copirarbeit unserer Zeit 1chrof Tontrastirt. Und wenn man endlich bedenkt, daß jedes Stück dieser mühevollen Schnigarbeit dirckt durch Menschenkand und ohne die \o verfeinerten ma- \chinellen Vorrichtungen der Neuzeit hergestellt worden ist, dann muß man auch über das Gescbick der ausführenden Arbeiter im höcbsten Grade erstaunt sein. Den mitgetheilten Details liegt übrigens die Lichtdruck-Publikation der Decke (25 Tafeln mit Text von Fried- ri von Alten; Leipzig, Verlag von A. Seemann) zu Grunde, welche der Bildhauer Bosen in Oldenburg besorgt hat, von dem auch die Abgüsse zu beziehen sind. Auf einer andern Tafel des Hefts sehen wir den einfa, aber wirksam erdabten Vorbau zu einem Erkersitz, für den freili® in unseren Miethskasernen kaum Verwendung jein dürfte; mehr {on in Süddeutschland und der Schweiz, wo man dergleichen behagliche und traulice Räume von Alters ber gern hat. Der im Renaissance-Styl gehaltene Entwurf ist von dem Architekten E. Faller in St. Gallen erfunden. Ein drittes Blatt zeigt einen reich ges s{bnitzten Tisch nebst Polfterstuhl (Renaissance-Stil), entworfen und ausgeführt von F. Wirths Söhne, Hofebenisten in Stuttgart; ein viertes: zierlide Cflâtelaines (Gürtelfetten mit Niecbfläschcen) von F. Debut und L, Coulon in Paris. An älteren schönen Arbeiten finden wir: für Schlosser ein Blatt mit künstlerisch geformten Thürbändern und Riegeln aus Limburg a. d. L. und einer phantastishen geschmiedeten Thürverzierung aus der chemaligen von Graimbergshen Sammlung auf Schloß Heidelberg; dann für Bucbbinder ein Blatt mit in Leder gepreßten Oinamenten von Ein- bänden in der Stadtbibliothek zu Breélau, im Germanishen Museum und im Bayerischen Gewerbemuseum zu Nürnberg (aufgenommen von dem Architekten Dörr in Karlsruhe, bezw. von dem Regierungs- Baumeister O, Pötsch in Berlin). Die letzte Tafel endlich reproduzirt in vielfarbigem Druck ein prätiges Teppichmuster aus ter Zeit von 1540—1640, welche8 von Anton Lehmann im Nationalmuseum in München aufgenommen worden ist. :

Dem Jahresbericht des Verwaltungsraths der Ostpr eußisben landwirthschaftlichenDarlehnskasse zuKönigsbergi.Pr. Uber das Geschäftsjahr 1883/84 entnehmen wir Folgendes: Die Dar- lehnsfkasse, wie überhaupt das Bankgeschäft, hat in dem abgelaufenen Geschäftsjahre mit mehrfachen, nicht günstigen Zeitverhältnissen zu rebnen gehabt. Zu der im Allgemeinen herrsbenden Geschäftsstille trat für die Darlehnskasse als erschbwerendes Moment hinzu, daß in diesem Jahre die landschaftlihe Beleihung gegen die fünf vorher- gegangenen Jahre nit unerhcbliÞ zurückblieb; auch wirkten die bohen Course der 4%/igen Ostpreußischen Pfandbriefe, wie aller den- lelben gleihwerthiger Papiere erster Sicherheit, welche den größten Theil des Jahres hindurch den Pariwerth um 1 bis 29% über- \hritten, auf die Umsätze niht förderlich. Der nie- drigste Cours der 4prozentigen Pfandbriefe betrug im Laufe diescs Jahres 100,75, der höcbste 101,80. Diese Verbältnisse wurden begleitet von einem bedeutenden Zuflusse baaren Geldes zur Kasse und von das ganze Jahr anhaltenden gleibmäßig geringen oinsfäten, Daß solhe Schwierigkeiten auf das Ergebniß des Ge- [Dâfts nicht in bedeutenderem Maafße, als gesehen, haben einwirken können, sondern das Geschâäftsresultat immerhin nocÞ als cin günftiges bezeichnet werden kann, ist dem Wachsthum einzelner Geschäftszweige zuzuschreiben, welhe gegen das Vorjahr zum Theil erbeblibe Zu- nahmen zeigen, So war das Komm. ssioatgescäft in Effekten be- deutender als im Vorjahre, der Conto-Correntvcrkehr nahm stärkere Mittel in Anspruch, das Hypothekenvermittelungs-Gescbäft placicte nit unbedeutende Kapitalien und inébesondere wuchs das Deposital- geschäft in außerordentli schneller Art. An hervorragenderen einzelnen Geschäften sind in diesem Fahre die Konver- tirungen der Scbuldverschreibungen der Kreise Heilsberg, Heiligenbeil uvd Goldap aus 43%%6ige in 49%oige Papiere) ausgeführt wordenz der

Ertrag der Goldaper Konvertirung wird jedo erst dem jeßt laufen- den Geschäftsjahre zu Gute kommen. Der Einnahme-Ucbersbuß be- trug 150 312 Æ, d. i. über 10% des Grundfapitals von 1 509 009 Æ, und nach Abzug der daraus erfolgten Ueberweisungen verbleibt ein Reingewinn von 128 606 Æ, d. i. 8/5 9% des Grundkapitals. Hier- von wäcst die Hälfte mit 64303 Æ dem Reservefonds der Dar- lehnsfasse zu, welcher dadurch eine Höbe von 427 796 M erreit, während die anderc Häifte mit gleifalls 64303 Æ als Eigenthum dem Fonds der Ostpreußishen Landschaft zu- fließt. Die Gesammtumsätze des Jahres betrugen je in Credit und Debit 126 065 894 (, also im Ganzen 252 131 788 Æ (im Vorjabr 255 561 640 M). Der Gesammtumfaß in eigenen Effekten betrug 49 562 816 Æ (im Vorjahr 52 266 319 F). Von diesem Umsate erfolgten nom. 38652290 Æ in 4°%igen und 1146900 4 in 3#/ctgen Ostpreußisben Pfandbriefen. Neben diesen Umsäßen in Pfandbriefen sind noc bemerkenswerth die Umsätze in 4-, 43- und S°/aigen Kreitobligationen mit zusammen nom. 2467325 M, und in 4%igen Reatenbricfen mit nom. 2151 125 A Aus den ein- zelnen Geschäftsabtbeilungen ist folgendes Gewinnergebniß erwasen : a. Gewinn an Effekten 120120 Æ, b. Provisionen: 1) aus Vorscbußfachen 21 351 4, 2) aus Depotitalsachen 19 133 4, 3) aus Kontokorrentsachen 2272 4, 4) aus Hypotheken - Vermittelungen 1934 Æ, 5) aus dem Verkehr mit Kreisen 1039 4, 6) aus Inkasso- gescbäften 37 e, zusammen 45 766 M, c. an Zinsen Zinsenkonto 45 844 M, d. an Diskonto Diskontokonto 20194 M, e. aus Konfortialgescbäften 2038 4, f. an Gewinnantheilen ausge- schiedener Tilgungskassen-Interessenten 2319 , g. an eingegangenen, in früheren Jahren abgescbriebenen Forderungen 1462 4, h. an rück- ständigen Zinsen in Vorschußsachen 9146 Æ, i. an rückständigen Zinsen in Lombardsachen 6688 4, so daß die Summe der Einnahmen 203 578 A. beträgt. Den Ausgaben sind an Verwaltungsunkosten er- wasen 79 922 4, die Abschreibungen betragen 2695 Æ, die Tan- tièmen des Vorstandes und die Remunerationen der Beamten 19 745 M

In der heutigen Sitzung des Aufsidbtsraths der National- bank für Deutschland legte die Direktion den Semestral- abs{luß vor. Derselbe ergiebt einen Bruttogewinn von rund 1116000 Æ, glei 11/6 pro rata temporis, und na Abzug aller Unkosten und Spesen ein Netto-Erträgniß von rund 882 000

Amsterdam, 31. Juli. (W. T. B) Bei der heute von der niederländischen Handel8gesellschaft abgehaltenen Zinn- aufktion über 22233 Blôcke Bancazinn wu1den 504 à 512, durch- schnittlich 51% bezahlt.

Antwerpen, -30. Juli. (W. T. B) Wollauktion. An- geboten 2274 Ballen Laplata-Wollen, davon verkauft 366 Ballen. Unbelebt, Preise unverändert.

Konstantinopel, 30. Juli. (W. T. B.) Die Einnahmen der türkischen Taback-Regie-Gesellschaft in der Zeit vom 16, bis 29, Juli belaufen sich auf 3 135 090 Piaster.

Submissionen im Auslande.

I. Niederlande.

1) 4. August 1884, Nachmittags 3 Uhr. Wasserbauverwaltung

zu Borgercompagnie und Tripécompagnie. Lieferung von 13 Laufdrehbrücken mit eisernem oder hölzernem Oberbau und einer hölzernen Treppenbrücke mit dazu gehörigen Materialien.

Bedingungen liegen zur Einsicht im Berlaats huize zu Borger- compagnie aus und sind fäuflih für 1,50 Fl, beim Buchhändler E. I. Bakker zu Veendam (Provinz Groningen),

2) Vis zum 5. August 1884, Deichbauverwaltung von Rijnland zu Leiden. Lieferung von

1750 t Rubrkoblen für Dampfwassermascinen, Bedingungen auf Franko-Anfrage in der Scfkretarie zu erhalten.

3) 6. August 1884, Nacbmittags -2 Uhr. Direktion der refor-

mirten Kinderbewahrarstalt zu Dordrecht. Lieferung von 400 hl Ruhrkohlen. Auskunft an Ort und Stelle.

4) 13. August, Mittags. Haag. Lieferung von Scwienen. Voranschlag: 45 200 Fl.

5) 13, August, Mittags. Dieselbe Behörde. Eichenholz. Voranschlag: 8325 Fl.

II, Spanien.

1) 18. August. Madrid. General-Direktion für Post und Tele- graphen. Lieferung von 200 t verzinktem Eisentraht: 150 t von 4 mm, 50 t von 5 wm Durchmesser. Voranschlag pro Tonne: für erstere 650, für lettere 600 Pesetas.

2) 20. August, 2 Uhr. General-Direktion für Post und Tele- graphen. Madrid. Lieferung von 60 000 porzellanenen Isolatoren (Voranschlag pro Stück: 1,20 Pes.) und 10090 kleinen Trägern aus verzinktem Eisen (Voranschlag 1,20 Pes. pro Träger). Kaution 5 9/9 des Werths.

3) 22 August, 2 Uhr. Dieselbe Behörde. Lieferung einer größeren Zahl von Telegraphenapparaten. Kaution 5 2/9 des Werths. Nähere Bedingungen und Modelle bei der genannten Dircktion. (Madrid, Rue de San Riocardo Nr. 3.)

Verkehrs-Anstalten.

Frankfurt a. M,, 30. Juli. (W. T. B) Die General- versammlung des Vereins deutscher Eisenbahnverwal- tungen beschäftigte sich heute nur mit interaen Vereinsangelegen- heiten und wählte \ch{ließlich Pest als Ort für die nächste General- versammlung.

Bremen, 31. Juli. (W. T. B) Der Dampfer des Norddeutschen. Lloyd „Oder* ist gestern Avend 7 Uhr in New-York und der Dampfer dersclben Gesell|chaft „Hohenstaufen“ gestern in Baltimore cingetroffen.

Sanitäts8wesen und Ouarantänewesen.

Die norwegische Regierung hat mittels Reskripts _vom 29. Juli 1884 die deutschen Nordseehäfen für mit Cholera verseucht erklärt.

Lieferung von

Berlin, 31. Juli 1884.

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 4, Klasse 170. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen: Gewinn von 300 000 ( auf Nr. 78 183.

Gewinn von 150 000 A auf Nr. 16 577.

Gewinn von 120 000 ( auf Nr. 4476.

Gewinne von 30 000 ( auf Nr. 22 879, 52 666. Gewinn von 15 000 (6 auf Nr. 36 701.

Gewinne von 6000 # auf Nr. 9377. 12 545. 56 057,

1 Gewinne von 3000 auf Nr. 2483. 5446. 5971.

I O L L Lo A 23 570. 23828, 25694. 26 245. 27 864. 30827. 42 954. 43829. 43918. 44378. 47349, 49488. 56 370. 58777. 62721. 62938. 64546. 67 959.

68 223, 71550. 72380. 75495. 77080. 79927. 81956,

84 580. 87 933. 89 488.

54 Gewinne von 1500 auf Nr. 2717. 4057. 4552. 4845. 5614. 6735. 8279. 9845, 11603, 16628. 21 833, 20 e0, R119, 28/04. 30222. JOURSO, 31188- S410. 37 404, 37608, 38412, 39102. 41603. 41741. 42951. 43 334. 45117. 46303. 52925. 54051. 55478, 56 402, 57 744. 58 997, 59 598. 61314. 63214. 66315. 68684. 69 600. 69 617. 71 027. 73534. 76975. 77106. 81988. 82 027, 83806. 84 269, 84517. 85665, 90354. 90 765. 93 065.

H Rd R R

6342. 19 868. 31 011. 51 547.

Ministerium für Waterstraat.

3499. 3831. 16 959 26 302, 39 410. 50 689, 57 157. 64 776. 69 415, 79 887. 92 492.

705. 16 445. 25 610. 37 732. 50 335. 56 996. 64 309, 68 919. 78 160. 91 017,

70 Gewinne von 550 #4 auf Nr. 4932. 5659. 6177. 6761. 12441. 12483. 19 167. 20 530. 22302. 24288. 24 364. 26 513. 31804. 33193. 35934. 36 909. 43 251. 43615. 43869. 45392. 48564. 51 265. 52492, 53873. 55 290. 56 428. 57 698. 59169. 61498, 63016. 63 093, 65 091. 65523. 66374. 68050. 68444. 70065. 73357. 76731. 77073. 77 229. 80 973. 82216. 82828. 84361. 88479, 92913. 93138. 94618.

Im Kunstgewerbe-Museum finden zur Zeit in der Möbel- Abtheilung erheblihe Umstellungen statt. Der bintere große Saal mit den Möbeln d:-8 XVII.—XVI11I. Jahrhunderts wird völlig geräumt, um Plaz zu schaffen füc eine schr erfreulicbe Erwerbung, welbe das Museum der Friedrih-Wilhelm-Stiftung der Stadt Berlin verdankt. Aus den Mitteln derselben sind zwei ver- täfelte Zimmer erworben, beide aus der besten Zeit deutscber Renaissance, um 1549, welche nun ganz vollständig mit Decken, Thü- ren, Fenstern u. \. w. neben einander in diesen Saal eingebaut werden, so ha hier zum erslen Mal in Berlin cin vollkommen treues Bild dieser Art altdeutscher Zimmer gescbaffen wird. Das cine derselben ffmmt aus dem Sclofse Höllricb in Franken, das andere aus Stloß Halden- sstt ein bei Chur. Das leytere, mit Intarsien und Scbnitereien rei ausgestattet, ist seit Jahren als cine Perle \{weizeris{her Holzarbeit bekannt und daher der Erwerb * desselben für unsere Sammlungen besonders erfreulich. “Der Einbau der Zimmcr wird viele Wochen in Anspruch nehmen. Bis der Saal, welchen jeßt die Schliemann- Sammlung einnimmt, durch Ueberführung derselben in das neuent- stehende Museum für Völkerkunde frei wird, müssen die großen Möbel in den Galerien untergebracbt werden.

Im Neuen Friedrich-Wilhelmstädtishen Theater wird am Sonnabend und Sonntag der „Lustige Krieg“ von Johann Strauß gegeben. Für die zahlreiben Verehrer diesec reizenden Operette dürfte die Beseßung der Hauptpartien besonders inter- essant sein. Für Berlin neu in ihren Rollen sind d: e Damen v. Cfepcsanyi und Collin als Violetta und Else, Hr. Weidmann als Umberto Spinocla. Die übrigen Partien, Artemisia: Frl. Elise Schmidt, Marcbese: Hr. Swoboda, Baltbasar: Hr. Binder, erfreuen si längst der Anerkennung des hiesigen Publikums.

Literarische Neuigkeiten und periodishe Schriften.

Deutsches Adelsblatt. Wocenschrift für die Interessen des deutschen Adels beider Konfessionen. Nr. 30. Inhalt: Oeffent- lie Vitte 2c. Ein volkêwirthschaftlibes Symptom. Der deutsche Offizier. Zur Geschihte des deutschen Adels im vorigen Jahr- bundert. Genealogische und historisbe Notizen 2c. Von der Familie und den Vorfahren tes „alten Zieten“. Hermann Friedrich Freiherr von Brandenstein f 20, Februar 1884. Aus dem Kunst- leben. Familiennacbrihten. -- Briefkasten. Inserate.

Preußisbes Verwaltungs-Blatt. Nr. 43. Inhalt: Novelle zur Maß- und Gewichtéordnung. Feingehalt der Gold- und Silberwaaren. Die in Anlagen, welche zur Anfertigung von Zündhölzern unter Verwendung von weißem Phosphor dienen, zu treffenden Einrichtungen. Genehmigungspflichtige gewerbliche An- lagen. Unterbringung verwah:loster Kinder. Befugnisse der Strombauverwaltung gegenüber den Uferbesizern an öffentlichen Flüssen. Hufbeschlaggewerbebetric Wohnsitz im Sinne der Rheini- jen Gemeindeverfassungsgesetze. Tufbebung bauvolizeilicber Bestim- mungen in Frankfurt a. M. Freiwillige Feuerwehren als Schutzwehren im Sinne des N, Str. G. B. Maßnahmen gegen die Verbreitung der Cholera, nebst Instruktion für Vornahme der Desinfektion. Heranziehung der Staatsdiener, insonderheit der Militärinvaliden, mit ihren Pensionen zu den Gemeir.deabgaben, Mündliche Rekla- mation und mündlicber Bescbeid bei Gemeindeabgaben, Patent vom 9. September 1814 und Geseß vom 31, März 1833, Wieder- herstellung dec landrechbtliwen Verfassung der Landgemeinden und damit auch der Gutsherrschaften als solche, somit Schulunterhaltungs- Beitragsfreiheit des Gutsherrn des Schulorts, in den altpreuß , der westf. Zwischbenregierung unterworfen gewesenen Landestheilen, so in der Provinz Sachsen. Bezeichnung der Religion im Standes- register.

Deutsches Wochenblatt für Gesundheitspflege und Nettung8wesen. Nr. 14. Inhalt: Ueber die Kostreform der Vegetarier von Prof. Dr. Marx Gruber in Graz. Die Cholera. Ueber Feuerbestattung von Dr. Ph. Herzberg in Berlin (Schluß). Tageêpresse und Gejundheitspflege von Dr. M. Bresgen in Frank- furt a. M. Die Form der Schuhe. Die Wasserversorgung von Paris. Aus dem Gutachten der Königlich preußischen wissenschaft- lien Deputation für das Medizinalwesen (Fortsczung). Pfuscherei, Geheimmittel und Achnliches. Verfälschung von Nahrungs- und Genußmitteln. Statistik.

Deutsche Landwirthschaftlihe Presse. Nr. 61. Jn- halt : Mastergebnisse bei englischen Rindviehrassen verschiedener Alters8- klassen. Feuilleton: Ueber das Leben im Meer und seine Beziehungen zum F.stland. Von C. Graf v. Wartensleben in Rheinsberg. (Fort- seßung.) Correspondenzen, Aus der Mark. Aus der Prignit. Dreéden. Miëécellen. Rundschau. Patentliste. Sprech- faal. Handel und Verkehr.

Blätter für höheres Schulwesen. Nr. 8. Inhalt: Leonhard (Bochum). Unsere Prüfungsordnung. (Schluß folgt.) Dr. Knape (Ratibor). Die Stellung der Lehrer an unvollständigen höheren Lehranstalten. (Scbluß.) Dr. Jung (Meseritz). Dispu- table Gedanken über den höheren Lehrstand. (Fortsetzung folgt.) Koblrausch (Magdeburg). Lücken im Turnunterribt der höheren Lehranstalten. (Scbluß.) 10. Generalversammlung des Provinzial- vereins Hessen-Nassau und Waldeck 12. Generalversammlung des Provinzialvereins Brandenburg. Kleine Mittheilungen. Bücer- schau. Personalia (vom 14. Juni bis 12, Juli). Vafkanzenliste.

Sie Berltner Wowen[rif! „Der B, Verlag von Gebrüder Paetel in Berlin W., redigirt von Emil Dominik. Nr. 44. 10. Jahrgang Inhalt: Joachim II. und seine Zeit, historishe Erzählung von Carl Görlitz. (For!seßung.) Der grüne Hut“ des Berliner S{losses, von Ferdinand ever. (Scbluß.) -—— Königsberg in der Neumark, von Oskar Shwebel. Berlin im Jahre 1884. Dr. Carl Richard Lepsius (mit Portrait). Hans Rudolf von Bischoféêwerder (mit Portrait). N-:ue Pferdebahnen. Inserate. E 5

“Die gefiederte Welt. Zeitschrift für Vogelliebhaber, Züchter und- «Händler. Nr. 31, Inhalt: Spiegelpfauen. Die Eingewöhrung gefangener einheimisher Vögel (Fortseßung). Ornithologiswe Mittheilungen aus Hanau und Umgegend. Der Uhu (Fortsetzung anstait Scluß). Zum Bersandt der Kanarien in Pappkästen als zweckmäßigite Verpackung, Neue und seltene Erscheinungen des Vogelmarkts. Briefliche Mittheilungen. An- fragen und Auskunft. Die nächste internationale ornithologisbe Ausstellung in Wien; Ausstellun e :

Is is. Zeitschrift für alle naturwissenschafstlichen Liebhabereien. Nr. 31. Inhalt: Zoologie: Das neue Affenhaus des Zoologischen Gartens von Berlin, Fanggeräthe. Botanik: Die Fuchsie (mit Abbildungen). Berichte aus dem Botanischen Garten in Berlin, III. Die Versammlung zu Gunsten der „zoologiswen Station“ in Neapel (Sluß). Kleinere Mittheilungen. Nacbrichten aus den Naturanstalten: Hamburg; Paris, ereine Uno Ausstellun- gen: Wien; Hamburg; Braunschweig (Fortsetzung). Manherlei. Thiermarkt.

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