1905 / 54 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 03 Mar 1905 18:00:01 GMT) scan diff

Kupfersti&- und Radierklafse: Profeffor Hans Meyer.

Gewandstudien und Uebungea in figürlichen Kompositionen : in den Abteilungen für figürliches Zeichnen, Malen und Modellieren.

Il. Unterricht in den Hilfswissenschhaften.

Vorträge über a. Kunstgeschichte, Þ. Literaturgeshichte: Dr. Sw ubring, c. Kostümkunde: Maler G. Guthknecht.

Unterricht und praftishe Uebungen in den verschiedenen Tecniken der Malerei, Zubereitung der Farben, Malmittel und Malgründe : Maler Alb. Wirth.

C. Atelierunterricht.

Atelier für Landschaftsmalerei: die Professoren Kallmorgen, P. Vorgang. O

Atelier für Marinemalerei: Profeffor Salßymann.

Atelier für Kupferstechen und Nadieren : Professor Hans Meyer. Let Schülerateliers für Maler und Bildhauer: sämtliche ordentlichen

ebrer. Der Unterricht beginnt am Montag, den 1. Mai 1305. Neu Eintretende haben fich am Sonnabend, den 29. April 1905, zwischen 1 und 3 Ubr,

im Sekretariat, Charlottenburg, Hardenbergstraße 33, zu melden und einen selbitgeshriebenen Lebenslauf, ein polizeilihes Führung2atteft, die nötigen Schulzeugnisse sowie eventuell die schriftliche Erlaubnis des Vaters, oder Vormunds zum Besuche der Hochschule gleichzeitig ebendaselbst einzureiten. _

Prospekte sind beim Anstaltsfekretariat erbältlih.

Berlin, den 23. Februar 1909. .

Der Senat, Sektion für die bildenden Künste. Johannes Oten.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung.

Die Zinsscheine Reihe TIT Nr. 1 bis 20 zu den Schuld-

verschreibungen der preuß ischen konsolidierten 31/9pr 0-

entigen Staatsanleihe von 1885 und die Zinsscheine Heihe N Ne. 1 bis 20 zu den Schuldverschreibungen der preußishen konsolidierten 3prozentigen Staats- anleihe von 1895, 1896, 1898 über die Zinsen für die Zeit vom 1. April 1905 bis 31. März 1915 nebst den Er- neuerungs\{einen für die folgende Neihe werden vom 6. März 1905 ab von der Kontrolle der Staatspapiere in Berlin SW. 68, Oranienstraße 92/94, werktäglih von 9 Uhr Vor- mittags bis 1 Uhr Nachmittags, mit Nusnahme der drei lezten Geschäftstage jedes Monais, ausgereicht werden.

Die Zinsscheine sind entweder bei der Kontrolle der Staats- papiere am Schalter in Empfang zu nehmen oder durch die Regierungshauptkassen sowie in Frankfurt a. M. durch die Kreiskasse zu beziehen. Wer die Zinsscheine bei der Kontrolle der Staatspapiere zu empfangen wünscht, hat persönlich oder durh einen Beauftragten die zur Abhebung der neuen Reihe berehtigenden Erneuerungssceine (Zinsscheinanweisungen) der genannten Kontrolle mit einem Verzeichnis zu übergeben, zu welchem Formulare ebenda und in Hamburg bei dem Kaijer- lihen Postamt Nr. 1 unertgeltlich zu haben sind. Für jede Anleihe is ein besonderes Verzeichnis aufzustellen. Genügt dem Einreicher eine numeriecte Parke als Empfangsbeschei- nigung, so ist das Verzeichnis einfah, wünscht er eine aus- drüdcklihe Bescheinigung, so ist es doppelt vorzulegen. Die Marke oder Empfangsbescheinigung ist bei der Ausreichung der neuen Zinsscheine zurückzugeben.

Durch die Post sind die Ecneuerungsscheine an die Kon- trolle der Staatspapiere nicht einzusenden.

Mer die Zinsscheine durch eme der obengenannten Pro- vinzialkassen beziehen will, hat dieser Kasse die Erneucrungs- scheine für jede Anleihe mit einem doppelten Verzeichnis eîin- zureihen. Das eine Verzeichnis wird, mit einer Empfangs- bes&zinigung versehen, sogleich zurügegeben und ist bei Aus- händigung der Zinsscheine wieder abzuliefern. Formulare zu diesem Verzeichnis sind bei den Provinzialkassen und den von den Königlichen Regierungen in den Amtsblättern zu be-

__ zeihnenden sonstigen Kassen unentgeltlich zu haben.

Der Einreichung der Schuldverschreibungen bedarf es zur Erlangung der neuen Zinsscheine nur dann, wen die Er- neucrunas\cheine abhanden gekommen sind; in diesem Falle sind die Schuldverschreibungen an die Kontrolle der Staats- papiere oder an eine der genannten Provinzialkassen mittels besonderer Eingabe einzureichen.

Berlin, den 1. März 1905.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoffmann.

Nichtamlliches.

Deutsches Reich. Preußen Berlin, 3. März. Jn der am 2. März unter dem Vorsiy des Staats dowsky - Wehner abgehaltenen Plenarsiÿung des

Bundesrats wurde von der Mitteilung über Veränderungen hinsichtlich der Bevollmächtigten zum Bundesrat und von dem

in Varis am 18. Mai 1904 unterzeichneten Abkommen über |

Verwaltungsmaßregeln zur Gewährung wirksamen Schußes acaen den Mädchenhandel Kenntnis genommen. Den zuständigen Ausschüssen wurden überwiesen der Antrag Waldes, be- treffend die Verleihung dcr Mündelsicherheit an die Schuldver- schreibungen des Fürstlih Waldeckischen Domaniums über die 31/. prozentige Anleihe von 1905 im Gesamtbetrage von 1 200 000 s, ferner die auf der Jnternationalen Sanitäts- fonferenz zu Paris am 3. Dezember 1903 unterzeichnete Uebereinkunft und der Entwurf eines Gejeßes uver die Nusaabe von Reichsba1.knoten zu 50 und 20 # Die Ge- nehmigung fanden Anträge wegen der Wahl von Mitgliedern der Reichsshuldenkommission und wegen Ueberweisung eines Arbeiteplaßzes bi der zoologischen Station in Ro- vigno. Die Zustimmung wurde erteilt den Ausshußanträgen, betreffend den Entwurf von Ausführungsgrundsäßen zu den S8 1 bis 3 des Reblausgeseßes und die Vorlage wegen Er- gänzung der Nermativbestimmungen für die Hafenregulative. Ebenso fanden nah den Anträgen der Aus)]hü}se Annahme der Geseßentwurf, b.-treffend Synodalordnung für die re}for- mierte Kirche in Elsaß-Lothringen; und die Vorlage wegen Erhöhung des Grundfapitals und A-nderung des Statuts der Landwirt'chaftlichen Kreditbank in Frankfurt a. M. Außerdem wurde eine Reihe von Eingaben durch Beschlußfassung erledigt.

Ld

n der Woche vom 6. bis 11. März findet nach 48 der R Se e! die Zurücklieferung O lber aus der biesi en Königlichen Bibliothek entliehenen Bücher statt. Alle, welche solche Ee in Händen haben, werden hiermit aufgefordert sie in den Geschäftsstunden (9 bis 3 Uhr) zurückzuliefern. Die Zurücknahme der Bücher erfolgt nah alphabetisher Ordnung der Namen der Entleiher: von A—H am Montag und Dienstag, von T—R am Mitt- s und Donnerstag, von S—Z am Freitag und Sonn- abend.

Der Königliche Gesandte in Hamburg von Tschirschk y und Bögendorff hat einen ihm Allerhöchst bewilligten furzen Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit werden die Geschäfte der Königlichen Gesandtschaft von dem Legations-

sekretär, Legationsrat Prinzen von S chönburg-Walden- burg geführt.

Der Königlich italienishe Botschafter Graf Lanza ist nah Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Thetis“ am 27. Februar in Nimrodsund eingetroffen und geht heute von dort nah Schanghai in See.

S. M. S. „Seeadler“ ist am 1. März in Soerabaya auf Java angekommen und geht am 12. d. M. von dort nah

Makassar auf Celebes in See.

Deutsche Kolonien.

Ein Telegramm aus Windhuk in Deutsh-Südwest- afrika meldet, wie „W. T. B berichtet, folgende weitere Verluste: :

Fm Gefeht bei Gochas am 7. Januar ist noch der Reiter Karl Schrottke, geboren am 11. November 1883 zu Niedermaleau, früber im Dragonerregiment Nr. 16 gefallen (Schuß in den Kopf); leicht ver - wundet wurden: Reiter August Seywald, geborenam 7. September 1881 zu Döttingen, früher im Feldartillerieregiment Nr. 66 (Schuß in den rechten Arm), und Reiter Johann Gorcny, geboren am 11. Mai 1881 zu Labischin, früher im Feldartillezieregiment Nr. 2 (Schuß in den linken Unterschenkel). An Typhus ind gestorben: Unteroffizier Ara Seiler, geboren am 12. Februar 1875 zu Dorfen, zulegt in der

ontrolle tes Königl:ch bayeriszen Bezirkskommandos in Regensburg, am 27. Februar im Lazarett zu Win dhuk, und Reiter Ernst Kube, geboren am 18. September 1879 zu Mesche, früher im Infanterie- regiment Nr. 154, am 24. Februar im Lazarett zu Lüderiß bucht.

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser hat, wie „W. V. aus Budapest erfährt, eine Reihe von ungarishen politischen Persönlichkeiten zu Audienzen berufen, um sie über ihre Meinung hinsichtli der Entwirrung der Lage zu be- fragen. Zu den +«aizez Deren te am Sonnabend stattfinden wird, sud / en von der liberalen Partei Hodossy, Ludwig Lang, Graf Robert Zselensky, Baron Ernt Daniel, Graf Albin Gaky, Dr. Max Falk, Nikolaus Toma- sics, von der vereinigten Opposition Graf Albert Apponyi, Baron Desider Banffy, der Präsident des Abgeordneten- hauses Julius Justh, dessen Vizepräsident Stefan Rakovszky, Koloman Thaly, Graf Ferdinand Zichy, Jgnay Darany1, ferner der feiner Partei angehörige Abgeordnete Graf Jo- hann Zichy.

Der Preßaus8\chuß des österreihischen Abgeordneten- bauses nabm einen Antrag des Abg. Grabmayr an, nach dem Neichsrats- oder Landtag8abgeordnete während der Dauer der Session von der verantwortlichen Leitung periodisher Druekschriften ausgeschlofsen fein sollen.

Großbritannien und Jrland.

Im Unterhause erwiderte gestern, wie „W. T. B.* berichtet, in Beantwortung einer Anfrage, betreffend neue Geshüge für die Artillerie, der Staatésekretär des Kriegtamts Arnold Forster, es seien 194 neue Dreizehnpfünder und 878 neue Achtzehnpfünder bestelit worden. Bei, der Beiprechung der Nachtragsforderung von 550 000 Pfd. Sterl. für die Armee erklärte der Finanz- sekretär des Krieg8amts Bromley Davenport, man habe bezügli der Armee jede nur erdenklihe Sparsamkeit otwalten lassen, es sei aber dem Kriegsamt unmögli gewe!en, die Garnison in Südafrika, wo die Kosten für die Unterhaltung der Truvpen be- deutend größer seien als in England, in dem Maße zu verringern, wie man es erwartet habe. Die Lage in Ostasien fei eine solche ge-

| wesen, daß es nad) dem Ermessen dex militärischen Sachverständigen

äußerst unklug würde gewesen sein, sch der Pferde und der anderen Transporttiere, die in Südafrika als Reserven unter- balten würden, zu entäußern. Im weiteren Verlaufe der Beratung erklärte der Staatssekretär des Kriegsamts Arnold-

y = of S A c E 1 op: Infolo 4 .t : ; Q ministers, Staatssekretärs des Innern Dr. Grafen vonPosa- | Forster: infolge der Unsicherbeit der internationalen Lage

zu Anfang vorigen Jahres sei es nôtig gewesen, eine große ‘Neserve von Pferden urd Transporttieren in Südafrika zu unterha{ten, von wo jolde nach Indien oder anderen Bestimmungz2orten verschifft werden fönnten, da aber diese Beunrußigung glücklicerweise vorüber- gegangen sei, habe das Kriegsamt seine ursprüngliche Absicht auszeführt und in dem Posten für Tranéportkosten und Unters baltung von Pferden in Südafrika eine erhebliche Verringerung vorgenommen. Das Haus lehnte sodann * einen Antrag auf eine Verringerung des Nachtragdetats für - das Heer mit 221 gegen 190 Stimmen ab. Die Orvositionellen gaben ihrer Befriedigung über das Stimmenverbältnis durch eine Beifallskundgebung Ausdruck. In der Abendsigung wurdêe dcr Nachtragsetat für das Heer weiterberaten. Die Liberalen waren in großer Zahl an- wesend, die Ministeriellen aber niht zablreich erschienen; infolge- dessen führten niebrezre Mitglieder der Regierungspartei dié Debatte unter dem spöttishen Beifall der Opposition fort, um ihren Paiteigenossen Zeit zu afen, vor der Abstimmung im Hause zu erscheinen. Das Haus nahm \{ließlich die Abstimmung vor und lebnte einen weiteren Antrag auf einen Abstrich vom Nachtragsetat mit 179 gegen 153 Stimmen ab. Die Verkündigung des Ergebnisses wurde von der Orvosition mit lautem Beifall aufgenommen. Lloyd-George (liberal) verlangte bierauf die Vertagung der Be- ratuns und echob gegen das Verbalten der Ministeriellen Einspruch. Der Premierminister Balfour bckämpfte den Antrag; er erklärte, die Liberalen beabsichtigten, der Regierung durch Uekterrumpelung bei

der Abstimmung eine Niederlage beizubringen, und es sei das gute ;

Recht der Regicrung, ihr möglichstes zu tun, um dies zu verhindsxn. Nach einer sebr erregten Debatte verwarf das Haus den Antrag Lloyd- George?s mit 191 gegen !67 Stimmen. Die geringe Mehrheit, die die Regierung er:aag, ricf abermals langanhaltende Beifallsäußerungen der Ovvosition und Nufe „Zurücktreten !* bervor. Es folgten weitere Abstimmungen, in decen die Regierung Mebrheiten von 26 bezw. 28

Stimmen erzielte. Die weitere Beratung des Nachtrag®etats wurde

hierauf vertagt.

Volke Frieden, ben zur Befestigung d hl meiner teuren Untertianen!

Ein Kaiserlicher Erlaß befiehlt en Untertanen möglih - werden, Ministerrat auch von Privatpersonen und Jn narhen gerichteten Meinungs tlih der Vervollkommnung die sich auf die Hebung en, Übertragen werden.

Der General Stössel hatte, sdet wird, gestern nahmittag in dem Kaiser. Ministerkomitee beriet a die zur Abschaffung ember vorigen ekenntnt

den Gesetzen Kraft und dem rap und

daß, damit es allen vom Kaiser unmittelbar des Kaisers

Wahrheit, dem

§ gangene Marinebudget sicht Gedeihen ‘ge

Das dem Parlament gestern zuge für 1905/06 cine Aufwendung von 33 terl. im laufenden Jahre der Hauptfache

die für Neubauten und

der Ankauf Personal der 9100 erfahren, die, wie die turen, auf die Aus\scheidun wert zurückzuführen ist. Arten von Torpedobootszer keit auf hoher See, die andere Dementsprehend wurde beschlossen, „Hochseetorpedobootszerstôrer“ y und der Fähigkeit, die h ist teuer im Bau, die Za gering fein. schaffen werden,

ein Sthlachts{chif, ein Hechseetorpe

389 000 Pfd. Sterl. vor gegen- Die Verminderung

auf die Beträge zurück- eparaturen gefordert werden, dea Aufwendungen des l

Berininderung um für Revara-

über 36 889 000 Pfd. des Budgets ist

nter dem Vorsitz des die Durchsicht und die Be itutionen an die Pers äußerungen

Marine hat eine Abnahme der Erfordernisse von Fahrzeugen von geringem

und Wünsche der Staatsverwaltung und des Volkswohlstandes be-

wie dem „W. T. B.“ ge- Zarskoje Sselo eine Audienz

m 28. Februar über die der in dem Kaiserlichen Jahres erwähnten Be- sse zu ergreifen isters des Jnnern Durnowo Bericht und erklärte, es sei die Durchsicht aller die Glaubens- ehmen; am besten ausch und Bogen abzuschaffen, ls unentbehrli war der Ansicht, daß diese leßteren iben könnten, wenn fie schem Wege ihre Be- Bestätigung nicht, ihrer Abschaffung. Abschaffung deten Maßnahmen daß der Minister des Jnnern Monaten die Ab- ch die das religiöse Bekenn mit Ausnahme der von

rmittelung des NReichs- halten müßten. beauftragen, künftig giösen Fragen nicht mehr die ber die Sicherung der Staats- Ueberwachung zu gestatten und Maßnahmen sofort außer Kraft die Chefs der Ministerien Synod zu beauftragen, denen die Begnadigung bannten oder gefangen geseßten eine gerichtliche Aburteilung zu erfolgen

eine für die Tätig- begrenzten Gewässern. in einem besonderen Tyy, genannt e Gigenshaften - der Schnelligkeit 2 zu halten, zu vereinigen. Dieser Typ her verhältniemäßig rpedobootszerstöôrer“ er zahlreicher sein sollen. sjahre begonnen werden: fünf Hotseetorpedojäger, uchsweise auszuführendem neuen Unterseebote.

Million Pfd. g auf ihren Plan,

stôrern gefordert , für die in

hl folher ne Me Ia cin neuer Typ „Küstento die billig und dah aßnahmen, im neuen Rechnung

vier Panzerkreuier, hränkung

_ Der Gehilfe des Min attete Über den Gegenstand Zeit, die notwendige

(heit beshränkenden Bestimmu es, diese Bestimmungen in B :+ Ausnahme derjenigen, 1s Ministerkomitee

stimmungen nur dann bestehen ble rch den Reichsrat auf geseßgeberi

dojäâger von ver Küstentorpedojäger Schiffsbauten e ‘Summe beträgt etwas über 17 ineverwaltung sett große Hoffnun

eine Politik einzuleiten, n2ch Bau sein würden, hingegen die Z 3, die bibher durshnittlich 30 b Im laufenden schiedenen Klassen mit

1905/c6 angeseyt ngen vorzun bezüglih der Schiffsneubauten weniger Swhiffe gleichzeitig im stellung eines Schiffe 36 Monate dauerte, wes ahre sind über 100 Kriegsfahrzeuge der ver Erfolg in Dienst gestellt worden.

Frankreich.

Die Deputiertenkammer seßt „W. T. B.* meldet, ‘die Beratu Devutierte Breton (Sozialist) v 28 Tagen und die Der Kriegsminister Gelegenheit der zweijährige Dienstzeit es

und fügte binzu, ten der Jahresklafse nit bei Gelegenbeit der Bu Der Deputierte Guyot - Dessaigne, Heere8angelegenbheiten, erklärte, Ginführung der zweijäh wolle die Kommission der Uebungen Soz.) beantragte, nur die 13 tägigen Kriegsminister Berteaux erwiderte, Territorialarmee fonstatierte, daß Deutschland eine andwehrtruppen an der Grenze auff der Berichterstatter der Heeretkommi gévorschläge und verlangte deren Z Dieser Antrag wurde mit 352 In der NaŸmittagésizung seßte Der FKrieg3minister Berteau x sagte lle aufs neue Versuche mit der -Ein- den militärishen Betrieben machen. in der Kammer eine Vor- t wird, während der Oiter- sbehörden Gutachten über e und Staat einzuholen. S betreffend die Trennung mission hat ihre Arbeiten Einwendungen des Ministers Bienvenu

die man a

entli abgekürzt werden folle.

‘dies g!eihbedeutend mit : as Ministerkomitee, bisher gegen Einzelpersonen enibehrlih sei, und {lug vor, nnen einer Frist von höchst afffung aller Maßnahmen,

e gestern vormittag, Militäretats fort. Nbkürzung der Uebungs- Aufhebung der 13 tägigen Uebungs- erteaurx erinnerte daran, daß der Beratung des Gesetzes über die die Uebung? pcricden das neue Gefeß auf 1905 anwenden wolle, dgetberatung antasten dürfe. der Vorsitende der Koms- wenn der Gesetzentwurf, rigen Dienstzeit, an- einen besonderen Geseßz- einbringen.

erlangte die

perioden von ens drei

notœendig erkannten, die durch Ve die Kaiserlihe Genehmigung er omitee beschloß ferner, den ¿i der Behandlung der reli awendung der Vorschriften ü dnung und die polizeiliche lle diese bisher getroffenen segen. Ferner wurde beschlossen, 1d den Generalprokurator des Heiligen em Kaiser Berichte zu unterbr er wegen religiöser ’ersonen, ohne daß hâtte, beantragt werde. Wählerversammlu des russishen Arbei ofen, den bereits an den Forderungen noh diejenige hin Ünverlegzlichkeit aller Arbeiter hres Hausreh!s gesichert sein sollten. ossen, bis heute mittag auf 2 dieje nicht befriedigend ausfallen f u proklamieren. yborger Stad ind am 1. d. M. 10000 Ar den Ausstand getreten. Vertreter der Moskau

eine Ergebenheit hänglihkeit an das Kaiser antwortete dar diesem Jahre der schweren Stand den alten Grundlagen treu bleibe.

E daß, wenn man die Solda L, - dieses Gese Minister zu mission für betreffend die

entwurf über Devutierte Coll iard (radif. Uebungen abzuschaffen. Festungen zu Jrrung ver oße Menge von eputierte Klotz, kämpfte die beiden Abänderun weisung an die Heereskommi'sion. gegen 187 Stimmen angenommen. das Haus dis Beratung fort. auf eine Anfrage zu, er wo führung des Achtstundenta Der Deputierte Ber lage ein, dur die die ferien von den kommunalen und Trennung von Kir » Die mit der Beratun von Kirche und Staat, gestern beendet und troy der Martin einige Abänderungen vorgeno Die Schied3gerichtsgruppe d

luß an, in dem di nen anläßlich de

neun Ab- terverbandes wurde Senator Schidlowsfki zuzufügen, daß die die Wahrung

Es wurde ferner be- zu warten und, falls ollte, morgen den ‘allgemeinen

cilungen

thoulat brate Regierung aufgeforder Verwaltung die Frage der f E tteile von -St. Petersburg

betraute Kom beiter aus großen Fabriken in er Börse haben an den Kaiser Ausdruck der An- chafi gerichtet. Der es erfreue ihn in s, daß dieser Staatslebens

es Parlaments nahm ein- e erste Anwendung der inter- ernsten Zwischenfalls bei Hull Dre auf gütlichem Wege Dienste dzn Regiecungen 8 des Haager Abkommens er-

gadresse mit dem Prinzip der Selbstherr| auf am 1. März, Prüfungen besonder des russischen

Moskau—Nifshni- ezirk Orechowo-Sujewo Arbeiter der Fabriken v sstand getreten.

Streitigkeiten geführt, bei denen Militär ist in den Bezirk

stimmig einen Bef nationalen Kommissio als ein wirklicher Fortschritt bezzihnet wird. e Wsung der Frage beweise, w ölfern infolge des Inkrafttreten wiesen werden könnten.

Eisenbahn

Nußland. gelegenen Fabrikb

4 yeröffentliht eine Kundg wie dem „W. T. B.“ berichtet

Nowgorod sind gegen 60 000 Bogorodsfi u. a. in den Au hat unter den Arbeitern zu mehrere Arbeiter erschlagen wurden. abgegangen.

Jn Reval haben die briken heute neuerdings die

Am 1. d. M. sind in Bielost of liher Fabriken, Werk ganzen nahezu 10 000, in den

Die Beunruhigung der B

Der „Regierungsbote des Kaisers, in der es,

forshlihen Vorsehung hat durch schwere Prüfungen heimzu! Osten um die Ehre Rußland Stillen Ozeans, {o dringend deibens nicht nur* unsere Jahrhunderte Ansxannung der stehende teure Opfer ge lands mit aufopfernder Glauktea, ibren Kaiser und ihr Vaterland selbst Wirren aus, Von Hcechmut pverblendet, hrerishen Bewegung free die durch die Gesetze ndem sie meinen, wenn siz

Morosow,

wird, heißt: Der Ausstand

es gefallen, das Vaterland Der blutige Krieg im fernen s und die Herrschaft in den Ger äjfern des Sicherung des friedlihzn Ge- anderer cristliher Völker au? sih2n Volke eine bedeutente viel2 unserem Herzen nahe- die ruhmvollen Söhne Nuß- br Leben für ibren brachen in unserem zur Freude, uns zu tiefem ¡achen üktelgesinnte Führer Anschläge gegen die heilige gefestigten Grundpfeiler den natürlichen Zu- ßen, würden fe die be- eue Landeêvertwal- die aber tatsählih unserem Vater-

meisten Werkstätten und Fa- Arbeit eingestellt.

die Arbeiter \ämt- d Druckereien, im

8, foavern auÿ bat von dem ru! Kräfte verlanat und fordert. Während Tapferkeit kämpfen und i Vaterland einfeßen, den Feinden

stätten un Ausstand evölferung in N ostow nimmt gen Zusammen}tößen Personen verwundet wurden.

Apothekergehilfen n nur drei die Forderungen

patrouillen, bei denen cinige Jn Kiew hält der an. Von 22 Apotheken bewilligte der Ausständigen. Jnfolge des A us | bauwerk|tätten in N Schwarzen Meer-Flotte, Admiralität unterstellten in der er sie ermahnte, sie darauf hinwies, daß die unter der tors Shidlowsky stehende Kommission ssierenden Fragen regeln werde. daß der Ausstand in den staat-

Zollgebäude

einer ausru Ausstand der orthodoxe Kirche und i des russishen Staats, î sammenhang m 1 stehende Staatsordnung zerstóren und tung auf neuer Grundlage erriten, lande nit angemessen fein würde,

Anschlag auf den Groß! mitten der heiligen Denkmäler des Kremls tief das Nationalgefühl eines jeden Namens und der Ruhm der Heimat die herniederge*andten dem festen Vertrauen Volk bewiesen l unseres treuen Volkes für den Thron. rechtgläubigen Kirche, Kaiserlihen Gewalt hat überstanden, Nôten und Schwierigkeiten ber im Innern herrschende Unordnung Aufruhr und Unruhen geriteten die RegierungSinstitutio und ihren Diensteid zu erinnern der Ordnung und der Sich festen Bewußtsein ihrer morali| Thron und Vaterland.

fien Vertrauen, daß

it der Vergangenheit zerrei

‘tatt dieser eine n tandes in den staatlichen Schiffs-

ikolajew hat der Kommandant der Admiral Tschuknin an die der Arbeiter in Ssebastopol eine An-

ürsten Sergius, der vorzeitig in- i i ) die Arbeit nicht

ums Leben kam, beleidigt die Ekre des russischen teuer sind. Demütig tragen wir {öfen Kraft und Trost aus sters dem russischen uralten Ergebenheit Mit ten Gebeten der heiligen 4 selbstherrlih?n häufig große Kriege und raft -aus den Doch tie in legter Zeit und das Umsichgreifen der aus fen mat es uns zur Pflicht, Behörden an ihre Dienttpflicht und fz aufzufordern zur Wahrung rbeit, thre Aufmerkiam-

niederzulegen, Leitung des Sena bald alle die Arbeiter intere Er bat sie, niht zu vergessen, lichen Werkstätten den Japanern zugute fo Batum wurden am 1. d. M. im die mit dem Abladen der Güter be}

Prüfunges und auf die Gnade, die Gott und aus der bekannten

Rußland \choa

stets mit neuer,

von den Arbeitern,

unbeugsamer sind, die Arbeiten eingestellt.

Ftalien.

De Dampfer des Norddeutschen Lloyd Friedrih“ mit_ dem Prinzen Friedri ch

Preußen an Bord ist gestern vormittag i in Neapel eingetroffen. an Bord des Dampfers Rekowski und hervorragenden Mitgliedern arinefommandanten, Admiral nandeur, General Tarditi nd unternahm

Prinz Eitel- Leopold von D O Prinz Friedri

nen und alle

des Gesetzes, feit zu vershärfen im lien Verantwortung gegen das Vo!kzwohl bedacht, im Geduld geprüft, werde, rufen wir die gutgesinnter in seinem Beruf und wirkung uns mit W Werke der Ueberwindung des ufrubrs im Lande und zum be ren. Wir erinnern dabei daran, daß es völkerung mögli ift, Volkes, auf dic Vervollkommnung der Staatë- Mögen alle russiscen cetreu Rufßlands mmung mik Gott môz? Gerechtigkeit

[hen und dienst- Unausgeseßt auf

Sieg schenken allec Stände auf, Playe, sich in einmütiger Mit- ort und Tat anzuschließen zu dem heiligen hactnädigen äußzren Feindes, sonnenen Entzegen-

Leopold, Generalkonsul von der deutschen Kolonie, sowie dem M Gualterio und dem Divisionskom1 begrüßt wurde, ging beim Arsenal an Land U später einen Ausflug nah Pompeji. Der Senat nahm gestern die Beratu betreffend die Obstruktion des Eisen b auf und genehmigte nah Erklärungen Tittoni fast einstimmig eine von Cavasola cingebrahte Tagesordnung, ßt es: das Haus ntervention der Mittel finden

ng der Interpellationen ahnpersonals, wieder Minister Tedeéëco und den Senatoren Casana und der die Regierung zugestimmt vertraue, daß die MNegierung gegenwärtigen mißlihen Lage um die Wiederbolung fentliten Betriebe zu verhindern.

zur Ausrottung des A wirken g?zgen die inneren Wir | nur bei ruhiger Stimmunz d:r gelamten B usse'e auf Grneuerung des cines Wohistandes und die chteten Absichten zu verroirklihen. Untertanen fich feit um den Vergangenheit, die ehrlih und ge uns um die Angelegenheiten des der Geistlichkeit wahre Frömmig?eit, den

ee ; geisitg-zn Lbens des AOUON | Sn diefer hei ordnung gerì - tert 9 L durh eils voictsaine L ein Ende ma@en und ähnlicher Vorfälle in irgend einem ô Die Sitzung wurde hierauf ges{lössen.

Thron s\charen, wissenhaft in Uebereinsti Staates beforgt sind! Regierenden

S

Amerika.

Jm Repräsentantenhause wurde gestern, wie „W. T. B.“ aus Washington erfährt, eine Resolution eingebracht, die sih für die Einverleibung der Republik Panama ausspricht und den Präsidenten auffordert, dem Kongreß mit- zuteilen, unter welchen Bedingungen dieses Gebiet anneftiert werden könne.

Asieu.

Der General Mischtschenko, der bisher die abgeteilte Transbaikalkosakenbrigade kommandierte, ist, wie dem „W. T; B.“ gemeldet wird, zum Kommandeur der kombi- nierten Ural- und Transbaikalkosakendivision er- nannt worden.

“Ein Telegramm des Generals Kuropatkin ‘an den Kaiser vom 28. v. M. meldet, dem „W. T. B.“ zufolge:

Nach beute eingegangenen Berichten griff der Feind die Vorhut unserer Truppenabteilung bei dem Dorfe Ubenapusfa an; alle Vor- stôöße wurden zurückgeslagen. Eine andere Abteilung hatte cinen erbitterten Kampf mit dem Feinde, der die Front und die linke Flanke bei dem Dorfe Kudiasa angriff. Das Ergebnis des Kampfes ist noch nicht bekannt. Unsere gegen tas Dorf Tomaguchan entsandten Truppen vzrtrieben den Feind aus Deile, drei Werft südwestlich von Tomaguchan. Unsere Stellungen zwishen Sachepu, Kautuling und dem Putilow- hügel werden sehr starf besessen. Unsere Verluste sind, obglei das Schießen noch nit aufgehört hat, nit sebr sck{wer. Die Teile unserer Vorhut, die gestern die Anlagen am reten Ufer des Scaho vor der Brücke besegten, haben sich auch heute gegen cinen nâctlichen Angriff der Japaner gehalten. Eine andere Abteilung dieser Truppen hatte gestern naht dreimal ein Gehölz am rebten Ufer des Schaho gegenüber Lamatun beseßt, mußte fich aber gegen Morgen infolge der großen Verluste durch das feindlihe Mitrailleufenfeuer bis auf ihre befestigien Stellungen zurüdziehen. Nah Berichten, die in der f) eingingen, griff der Feind unvermuteter Weise die Vorhut unserer Abteilung in der Nähe des Dorfes Ubenapusa um 11 und 12 Uhr des Nachts und um 3 Uhr Morcçeens an. Die beiden ersten Angriffe wurden abgeschlagen, der zweite mit dem Bajonett, und ebenso der dritte. Dem Feinde gelang es, sich auf der Höhe im Zentrum festzusezen, izfolgedefsen mußten unsere Leute sh bis zum Wall des benachbarten Werks zurückziehen. Nach einer gestern abend 9 Ubr hier eingegangenen Meldung hielt die Abteilung beim Dorf Kudiaza sh noch in ihrer Stellung. Gegen den- Kautulingpaß gingen dic Japaner um 3 Ubr beute morgen zum Angriff vor; nachdem der Angriff mehrere Male zurückgeschlagen war, mußten wir zwei befestigte Stellungen, die durch das feindlihe Feuer zu sehr gelitten hatten, räumen. Um 6 Uhr beute früh machten die Japaner-mebrere Angriffe gegen das Dorf Nanchinpu am Scaho, wurden aber zurückgeworfen. Die Beschießung der Berge Putilow und Nowgorod und unserer Stellungen bei Sandepu mit Belagerung8- und Feldgeshüßen wird fortgesetzt; unsere Verluste sind unbedeutend.

Aus Sachetun vom heutigen Vage meldet die „St. Petersburger Telegr.-Agentur“:

Hartnäckige Kämpfe dauerten den ganzen Tag an, auf dem äußersten linken Flügel griffen die Japaner an zwei Stellen unfere Abteilungen an und außerdem bei dem Gutulingpaß. wo eine von unserer Vorhut verlassene Befestigung beute morgen wieder in unsere Hände überging. Die Fapyaner seßten das Bombardement auf unsere beiten Flanken und das Zentrum fort. Im Rayon des Putilowhügels wurden wir heute mit mindestens 2500 Geschossen aus Belagerungs- und Feldgeshüßen übershütiet. Die Bomben der 12-zölligen Mörser waren an ibrer enormen Explosionsfraft und den massiven Splittern erfennbar Gegen Abend gingen die Japaner zum Vormarsch gegen den rechten Flügel über, wo sich ein heftiger Kampf entwi&elte, der noch fortdauert.

Aus Tokio vom gestrigen Tage meldet das „Reutersche Bureau“:

Die Japaner entfalten fortge®eßt auf der äußersten Rechten etne rege Tätigkeit. Ihr _rechter Flügel dränct vorwärts und vertreibt die Russen aus ihren Stellungen. Nahrihten aus dem Hauptguartier des Marschalls Oyama melden, daß die in der Geçcend von Schingtshing tâätige japanishe Truppenmacht, nachdem fie Tsinghenchen eingenommen habe, nunmehr den Feind nordwärts ver- folge. In Tsinghenchen find, wie weiter g2meldet wird, den JFapanern aroße Mengen von Proviant in die Hände gefallen. Eine japanifce Trovpenmacht, die vom Pens u aus tâtig ist, vertreibt den Feind all- mäblich aus einer Stellung, die sh 13 Meilen nordöstlich vom Perschu befindet, aus einer weiteren, die 7 Meilen nordwestlib von dieser liegt, und aus einer dritten, die von der zweiten in westlicher Richtung 4 Meilen entfernt ift Nachdem der Feind nordwärts ge- drängt war, nahmen die am Schaho stehenden japanis{hen Truppen Sunmupaoßzu, drei Meilen nördli von Woitaoschan, und ebenso Tiaoschienhutun ein. Die Russen verfügen auf beiden Seiten der Eisenbahn über viel: Feldgeshüßze und shwere Geshütße, die biéher nicht angewendet warden, nun aber die japanischen Stellungen beschießen.

_DEL „Daily Telegraph“ berihtet aus Tokio vom gestrigen Tage:

Nom Schaho eingelaufene Berichte bestätigen, daß au der linke japanishe Flügel vorgerückt ist und die russische Stellung ein- genommen hat; der rechte japanische Flügel ift bis zu einem Punkt 92 Meilen füdlich Bujik vorgerückt, wobei dem Feinde ein Berlust von 309 Mann zugefügt wurde.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Schlußberichte über die gestrigen Sigungen des Rei chs- tags und des Hauses der Abgeordneten befinden si in der Dritten und Vierten Beilage.

In der heutigen (154.) Sißung des Reichstags, welcher der Staatssekretär des Junern, Staatsminister Dr. Graf von Posadowsky-Wehner beiwohnte, wurde die zweite Beratung des Neichshaushaltsetats für 1905 im Etat des Reichsamts des Jnnern, und zwar bei dem Titel:

„Gehalt des Staatssekretärs", m den zu diesem Titel ein- gebrachten Resolutionen fortgeseßt.

Abg. Dr. Spabn (Zentr.): Der Staatssekretär hat si gestern über die Notwendigkeit ausgesprochen, die drei Versicherungszweige in ein engeres Verhälinis zu einander zu bringen. Er meinte, Hoffnung darauf, ein folhes Gesey zustande zu bringen, sei nur dann vorhanden, wenn der Reichétag nur die Grundzüge erörterte und auf das (in- gehen auf Einzelheiten verzictete. Das wäre allerdings cin Vorgehen eigener Art, und es scheint uns bedenklich, diesen Vorschlag anzu- nebmen. Ih möchte dem Staatssekretär den Mut nicht rauben, auch ohne Aut sicht auf diese Form der Erledigung ans Werk zu gehen. Ueber die Frage der Zasammenlegung. ist son zu einer Zeit, als der alte Occhelhäuser noch unter uns weilte, verhandelt worden. Der Staatssekretär sollte nicht so ängsilih sein; der Reichstag wird allen Ernst aufbieten, die Angelegenheit zu einem gedeibliwen Ende zu führen. Die Frage der Erweiterung der Befugnisse der Ver- waltungébebörden gegenüber den Krankenkaffen is dur den Leivziger Aerztestreik akut geworden. _Die bestehende Befugnis der Behörde ist tatsählich möglichst rüdsichtsvoll gehandhabt worden. Der Staatssckretär war mit dem sächsischen Vertreter der Meinung, das säâchsishe Ministerium habe durczaus korrekt gehandelt. Mir scheint

do, daß di: sähsishen Behörden etwas zu weit gegangzn sind. Die Verwaltungsbebörde hatte tatsählich vor dem Ausbruch des Streiks eine gewisse Anzabl von Aerzten als genügend bezeichnet und darauf bingewirkt, daß niht mehr angestellt würden, nah dem Auëbruch des Streiks genügte ihr plöglih diefe Z1bl nicht, und fle stellte das Ver- langen. eine erbeblich grôßere Zabl anzustellen, ein Verlangen das bei der furzen Frist, die nur gewährt wurde, nit zu erfüllen war. Hier ist also die nôtige Rüksicht der Kasse gegenüber nit ewabrt worden, um so weniger, als ja son vorber die Familien- handlung bätte aufgehoben werden müfsen, eine Rücksicht bierauf also niht mebr in Frage kam. Allerdings ist auf einen inzwischen eingetretenen Wechsel in der Person des Kreishauptmanns hinge- wiesen worden. Was die Kartelifrage betrifft, so brauen wir vor allem eine zuverlässige Statistik, wir brauchen von sämilichen Kar- tellen und Syndikaten die Statuten und alles fonstige Material, um über ibren Umfang und ihre Bedeutung ein sicheres Urteil zu gewinnen. Dem Abg. Gotbein ist zuzugeben, daß die Vertrustung, namentli am Rhein, ganz außerordentliche Fortschritte gemaht hat und nahgerade anfängt, bedroblich zu werden. Wir können alfo nur dringend wünshzn, daß uns eine entsprehende Denkschrift tunlichft bald vorgelegt wird. Besonders müsfen wir darüber unterrichtet sein, in welcher Weise die Syndikate den Boykott gegen Außenstehende ausüben. y Abg. Dr. Mugdan (fr. Volksp.): Von der Güte unserer Ge- werbeinivektion bänat es ab, ob die Arbeitershußgesepgebung nur auf dem Papier steht oder wirkli durhgeführt wifd: Daf die Lasten der Arbeitgeber dur die Schußvorscbrifien nur ganz gering seien, fann ih nit zugeben; die von Herrn Fräßdorf aufgestellte Be- rechnung stimmt niht. Wir sind mit der Gewerbeinspektion au nit ganz zufrieden, aber doch zufried?:ner als Herr Wurm. Wir fordern Vermehrung der Gewerbeinsvektionsbeamten, namentlich Ber- mehrung der weiblichen Stellen; dern es ist nur billig, wenn gefordert wird, daß mindestens einmal im Jahre jete Bäerei, Konditorzi usw. revidiert wird. Eine Prüfungsordnung für Gewerbeinspektoren besitt ja eigentlich nur Preußen, und da wird anscheinend zu viel theoretisches Wissen verlangt und weniger Wert auf die praftischen Erfahrungen gelegt, auf die es doch sehr ankommt, und die in Württemberg und Baden in zutreffender Weise den Anforderungen an die Qualität der Herren zu Grunde gelegt sind. In Deutschland steben die SewerksHaften, abweichend von dem engliihen Verbältni, im Gegensaß zu den anderen Klassen der Gesellshaft; au tie „freien“ Gewerkschaften sind nur Affira der Sozialdemokratie; daher fommt es, daß ter Zusammenhang und der Veikehr ¡wishen Arbeitern und Gewerbeinspektoren erschwert wird. Die leßteren werden durch die sozialdemokratishe Gesinnung der Gewerkschaften gehindert, in näberen Verkebr mit den Arbeitern zu treten; die Soiztaldemoftratie ist das Haupthinderniß dieser Annäherung. (Lachen kei den Soz) Sie (zu den Soz.) bilden fich außerordentlich viel ein auf Ihre materielle Ge‘hitsauffassung; da können auch Ibre Heroen nicht allein außerordentlich Neues geaen baben! Die Sozialdemoëcatie ist in gewissem Sinne auch ein Produït der wirtschaftlihen Ver- bältnifie des vorigen Jahrhunderts. Bei Schluß des Blattes spricht der Redner weiter.

In der heutigen (153.) Sißung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister der geistlihen, Unter- rihts- und Medizinalange!egenheiten Dr. Studt beiwohnte, wurden zunächst diejenigen Mitglieder des Hauses, die den verfassungsmäßigen Eid noh nicht geleistet hatten, nämlich die Abgg. Bartels (nl.}, Brust (Zentr.), Dr. Faßbender (Zentr.), Posseldi (fr. Vag.) und Schmidt- Halle (fr. Volksp.) in der üblichen feierlihen Weise vereidigt.

Alsdann setzte das Haus die zweite Beratung des Staats- haushaltsetats für das Rechnungsjahr 1905 im Etat des Ministeriums der geistlichen, Unterrihts- und Medizinalangelegenheite! und zwar in dem Kapitel „Kunst und Wissenschaft“ fort.

Bei den Ausgaben für die Akademie in Posen spricht

Abg. Kindler- Posen (fr. Volksp.) seine Freude darüber aué, daß ein Neubau der Akademi? geplant sei; die bisherigen Miets8- räume seien vollständig ungenügend. Dankenswert sei au, daß mit dem Neubau ein Saalbau verbunden werde, der für Konzerte und Vecsammlungen nußgbar gemacht werden könne. Es sei nôtig, den Bauplat, der ja auH weiteren Ausbauten genügen werde, in dieser vorhandenen Grsße zu erhalten und nicht- dem Naiffeisen-Kassenverein eia Stück tavon abzutreten Sollte ein Stück berausgescnitien werden, so wäre es desser für den Neubau des Hygienischen Instituts zu verwenden.

Zu den Ausgaben für das Museum in Cassel bemerkt

Abg. von Pappenheim (fonf.): Die Zastände im Museum in

Caffel sind derartig, daß sie dringend der Verbesserung bedürfen. Die Aufstellung der Kunstshäte ist durhaus ungeeignet, und die Mittel für die Unterhaltung stehen durchaus nicht im Verhältnis zu dem Wckrt ter SHäßze. Der zur Unterhaltung vervflihtete vreußische Staat muß anerkennen, daß ein nobile officium beltteht, die Sammlungen auf der Höbe der Zeit zu balten. Wenn auch keine Konkurrenz mit den großen Staatsfammlungen in Berlin möglich ist, so muß do auch den Sammlungen in Cassel die nôtige Sorafalt zjugewendet werden, namentlich müssen die hessischen Altertümer in die Samm- lungen eingerciht werden. Das ist bis jet niht mögli gewefen. Neuerdings mußte ein für Hessen sehr interessantes Bild und eine Münzsammlurg für das Museum mit privaten Mitteln angekauft werden, weil die Staatsmittel nicht ausreichen. Au lokale Schwierig- keiten baben eine bessere Aufstellung der Schätze verhindert. Ih bitte die Regierung, mit der Kommunalverwaltung von Caffel und der Previnziaiverwaltung für Abhilfe zu forgen.

Geßeimer Oberregierungsrat Dr. Schmidt gibt eine entgegen- fommende Erklärung ab, bezeihnet aber die finarizielle Frage als s{wieriz, weil. der Grundfaß bejtebe, daf Provinzialsammlungen den Provinzen zur Last fallen.

Aba. Dr. SHröder- Cassel (nl.) hält es für wünschen8wert, daf: Cassel ein Provinzialmuseum erbalte. Stadt und Kreis wären bereit, einen namhaften Zuschuß zu leisten, wenn au der Staat sich beteilige.

Abg. von Pappenheim dankt der Nezierung für ihre entgegen- kommende Erflärung und \priht die Hoffnung aus, daß alle Fragen zur Zufriedenheit gelöst werden.

Unter den Ausgaben befindet sib auch ein Dispositions- fonds zu Beihilfen und Unterstüßungen für Kunst- und wissenschaftlihe Zwecke sowie für Künstler, Gelehrte und Literaten in Höhe von 400 085 M, 123085 A. mchr als im Vorjahre.

Abg. Dr. Berndt (nl.) empfi?bhlt die alie evangelis%He Kirche in Herringen bei Hamm i. W. der Fürsorg? der Regierung. Die Kirche sei cin Juwel mittelalterlider Baukunst. Die Gemeinde babe bereits 33030 M für die Restaurierung verwende. Die Kirche stamme aus dem Jahre 1032 und weise kostbare Schätze auf, unter der Tüache seien alte Wandgemälde entdeckt worden.

Negierungskommifsar, Regierungsassessor Dr. Lezius sagt erneute Prüfung diefer Angelegenheit zu.

Abz. Dr. Hauptmann (Zentr) weist auf die Gefahr hin, daß alte, wertvolle bittourishe Kunstdenkmäler in den kleinen Gemeinden immer mehr vershwinden, weil diese Gemeinden zu bedürftig feien, als daß diese Denkmäler konfervieren könnten. Der Staat müsse helfend eintreten. Nun sei ja der Dispositions- fonds um 123 000 „G erhöht worden. Dies reihe aber nicht aus. Eine höhere Dotierung dieses Fonds sei um so notwendiger, als zur Nermebrung der Kunstsammlungen für den Ankauf ausländischer Werke weit höhere Summen in den Etat. eingestellt worden seien.