1905 / 55 p. 13 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 04 Mar 1905 18:00:01 GMT) scan diff

1900 wird unier Aufhebung der unter dem 27. Dezember 1904 er- laffenen Quarantäneverordnung die nachfolgende

Quarantäneverordnung zur Verhütung der Ein- \chleppung der Pest von Singapore, Hongkong und den

äfen Chinas für die der Gerichtsbarkeit des Kaiserlichen eneralfonsulats unterworfenen Personen hiermit in Kraft geseht:

1) Auf der Insel Koh Phra befindet sich die Quarantäne- und Aufsihtsstation zur Durhführung dieser Verordnung.

2) Jedes Schiff, welches von Singapore, Hongkong oder von einem Hafen in China kommend am Tage des Erlasses oder nach dem Tage dieser Verordnung in den siamesishen Gewässern eintrifft, soll bei der genannten Station halten und dort, bevor die Erlaubnis zum freien Verkehr gegeben wird, bis zum Ablauf von 9 Tagen seit dem Verlassen des Abfahrtshafens oder bis der Gesundheitsoffizier es frei- gibt, verweilen.

_3) Jedes Schiff, welches von Singapore, Hongkong oder einem Hafen Chinas kommt, soll beim Eintreffen in den siamesishen Ge- wäfsern von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang die gebräuchlihe Quarantäne- oder gelbe Flagge am Vormast und von Sonnen- untergang bis Sonnenaufgang eine rote Laterne führen und soll fort- fahren, diese Signale zu zeigen, bis die Erlaubnis zum freien Verkehr erteilt worden ist. Aehnliche Signale werden, so lange diese Ver- ordnung in Kraft ist, auf der Quarantänestation gezeigt werden.

4) Bis die Erlaubnis zum freien Verkehr gegeben worden ist, darf, mit Ausnahme des Gesundheitsbeamten oder seines Assistenten, keiner von irgend einem Schiffe aus, welches von Singapore, Hongkong oder cinem Hafen Chinas kommt, mit dem Lande oder vom Lande aus mit einem solhen Schiffe, oder von solhem Schiffe aus mit einem Luder Schiffe, oder von andern Schiffen aus mit solchem Schiffe verkehren.

5) Der Kapitän oder derjenige, welher die Aufsicht über ein in Quarantäne liegendes Schiff führt, soll dem Gesundheitsbeamten alle diejenigen Mitteilungen über das Schiff, die Neise, den Gesundheits- zustand der Mannschaft und der C und fonstige Mitteilungen, wel(e der Gesundheitsbeamte in seiner amtlihen Eigen\chaft einfordert, maden. Er soll olle Fragen vollständig und der Wahrheit

emäß beantworten, welche ihm von diesen Beamten vorgelegt werden.

r foll ferner, falls dies von dem Gesundheitsbeamten gewünscht wird, die nötigen Boote und Hilfsmittel zur Verfügung stellen, um die Passagiere und Mannschaft an der Quarantänestation zu landen. Er joll ließlich dem Gesundheitsbeamten jeden notwendigen Beistand leisten, um es diesem zu ermöglichen, dem Schiffe die Erlaubnis zum freien Verkehr zu geben.

6) Der Gesundheitsbeamte darf an Bord eines jeden in den siamesishen Gewässern ankommenden Siffes gehen und jede Perfon auf demselben untersuhen. Er darf, wenn er es nôtig hält, zum Zwecke der Untersuchung die Vorzeigung von Gesundheitspäfsen, Aus- wanderungs8sheinen oder anderer Urkunden, deren Vorlegung er für erforderlich hält, anordnen, damit er auf Grund dieser Ur- funden in den Stand geseßt wird, die Weiterfahrt des Schiffes zu gestatten. Er darf jedes geseßlihe Mittel anwenden, welches ihm dienlih erscheint, um ih über den gesundheitlichen Zustand des Schiffes und der darauf befindlichen Personen zu ver- gewissern. f

7) Kein Zollbeamter, welher in Kosichang, Anghin oder Paknam Dienst tut, soll einem der von Singapore, Hongkong oder einem Hafen Chinas kommenden Schiffe gestatten, in Kosichang oder Anghin zu entladen oder na Bangkok weiter zu fahren, wenn nicht ein in Koh Phra ausgehäntigtes Gesundbeitsattest vorgezeigt wird; dagegen sollen alle Stïffe, welche ein solches Attest vorzeigen, volle Freiheit haben, in Kosihhang oder Anghin zu entladen oder nach Bangkok oder sonst- wohin weiterzufahren, ohne daß eine weitere Untersuchung stattfindet.

8) Dec Gesundheitsbeamte ist ermächtigt, mit allen infizierten Stifffen und Personen so zu verfahren, wie er es für geeignet bält, um der Ausbreitung der Krankheit vorzubeugen.

9) Alle Personen, welhe diese Verordnung übertreten oder zu einer Begehung der Uebertretung behilflich find, sowie der Führer des Schiffes oder derjenige, welcher die Aufsicht an Bord eines Schiffes führt, auf dem eine solche Uebertretung begangen wird, oder derjenige, welcher bei der Begehung der Uebertretung beteiligt ist, werden mit Ctr See bis zu 1000 G oder mit Haft bis zu 6 Wochen

estraft.

10) Die Kosten, welche der g N diy Regierung für den Unter- halt einer zum Schiffe gehörigen Person auf der Quarantänestation entstehen, haben die Agenten des betreffenden Schiffes zu erstatten. (Vergl. „R.-Anz.* vom 1. v. M,, Nr. 28.)

Niederländish- Indien.

Nach einer im Javashen Courant vom 27. Januar d. I. ver- öfentlihten Verordnung des Generalgouverneurs von Niederländis- Indien vom 25. desselben Monats ist gegen Hongkong wegen Husbruh der Pest Quarantäne verhängt worden.

Handel und Gewerbe.

Zwangsversteigerungen.

Beim Ron iarimes Amtsgericht 1 Berlin stand das Grund- stück Dolziger Straße, dem Maurermeister P. Bothe gebörig, zur Versteigerung. 7,16 a. Mit dem Gebot von 53 340 M bar blieb Rentier Hugo Cohn, Königgräter Straße 81, Meistbietender. Aufgehoben wurde das Verfahren, betreffend die Zwangê- versteigerung des Grundstücks Weinstraße 25, dem Tischlermeister Jul. König gehörig. / :

Heim Köntaglihen Amtsgeriht Il Berlin. Teilungs- halber stand das Grundstück Fischer- und Neue Prinz Albert-Straße in Borhagen-Rummelsburg, den Krauseshen Erben ge- hôtig, zur Versteigerung. 9,2976 ha. Nuzungswert 4354 # Mit dem Gebot von 169500 #4 bar und 214 000 M Hypotheken blieb Frau Anna Ritterhausfen in Charlottenburg, Bismarckstrafße 21, u. v. A., Meistbietende. Aufgehoben wurde das Verfahren, betreffend die Zwangsversteigerung der nachbezeihneten Grundstücke : Sn Borhagen-Rimmelsburg, dem Rentier H. Kanis in Steglitz gehörig. Elisabetbstraße 7 in Groß-Lichterfelde, dem Carl Koellner gehörig. E

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 3. d. M. gestellt 19 061, niht reht- zeitig gestellt keine Wagen. :

Fn Oberschlesien sind am 2, d. M. gestellt 6566, nit recht- zeitig gestellt keine Wagen.

In der gestrigen Sißung des Verwaltungsrats der Preußi- \c{en Zentral-Bodenkredit-Aktiengefellschaf\t ist, laut Meldung des „W. T. B“, beschlossen worden, der Generalversjamm- lung vorzus{lagen, die Dividende für 1904 auf 99/6 festzuseßen und das Grundfapital um 3 600000 F zu erböhen. Die Generalver- sammlung wird auf den 10. April einberufen werden und vom 94. März d. F. ab der Jahresberiht zur Verteilung gelangen.

Bom obers{lesischen Eisenmarkt berichtet die „Schle- sis? Zeitung" : Der lebhaftere Geschäftsgang in Walzeisen hat sich auch in der verflossenen Woche geltend gemaht. Der Beschäftigungs- stand der Walzwerke ist besser geworden; man ist im Durchschnitt auf drei bis vier Wochen mit Aufträgen verschen und hofft, daß die Arbeitsverbältnifse sich auch weiterhin günstig gestalten werden, um- somehr als auch die ausländische Kundschaft mit größeren Bestellungen hervortritt. Mit welch erhöhten Tnsprlchen der Inlandsverbrauch heraus- fommt, ist daraus ersichtlich, daß die westlichen Bandeisenwalzwerke ihre Preiéforderungen in leßter Zeit erhöht haben ‘und überhaupt etwas zurückhaltender im Angebot find. Die Preise des ober- \(lesishen Stahlverbandes bewegen si in durchaus fester Richtung : selbst in den Wettbewerbsgebieten sind Vergütungen auf

¿ dauernd gut.

die Grundpreis- und Ueberpreis\kala nicht eingeräumt worden wie in den früheren Schlüssen. Im Schienengeschäft hat die günstige Lage angehalten, der Preis wird sowohl für Vollbahnschienen, wie für Feldbahnschienen vom Verbande vorgeschrieben und glatt er- zielt, da au die westlichen Schienenwerke ihre Erzeugnisse dur® den Stahlverband abseßen Die Ausfuhraufträge waren ziemli reichlich. Auf dem Trägermarkte hat sich die Verkehrsbelebung weiter ausgedehnt, sowohl die Eingänge von Bestellungen wie die AbsHlußtätigkeit nehmen an Umfang zu und die Besetzung bedingt bereits die Forderung von vierwöchigen Lieferfristen. Der Ümsaß in Röhren bebt si, namentli in Gasröhren für das Inland; auch in Siederöhren ist der Auftrags- eingang lebhafter geworden, woran das Ausland in nennenéwertem Umfange beteiligt ist. Auch auf dem Grobblehmarkte mehren fh die Anzeichen besseren Bedarfs; wenn bis gegen Ende meist nur der vorliegende Bedarf gekauft wurde, fo geht man jetzt {on mehr auf Sichtkäufe über, zumal die Haltung der Werke in bezug auf die Preisftellung fehr fest isi. Schiffs- blehe, Waggon- und Konstruktionsbleche stehen in flottcrem Abruf, selbst Kesselblehe wérden wieder in größeren Posten verlangt. Auf dem Feinblechmarkte machte sich die per BtliSere Stimmung dur umfang- reichere Abshlußtätigung bemerkbar. Die erke sind mit Aufträgen Si lich versorgt, insbesondere die auf Fabrikations- und Qualitätsdruckbleche eingerichteten Feinblechwalzwerke. Auf dem Drahtmarkt hat die Belebung durhweg angehalten. Die Drahtverfeinerungsdbetriebe find auf fünf bis fechs Wochen beseßt. Der Roßeisenmarkf weist cinen stetig auf- strebenden Gesäftsverkebr auf bei si festigenden Preisen. In höheren Qualitäten von Roheisen wird bereits über Knappheit ge- flagt; dasselbe Verhältnis zeigt fi in Halbfabrikasb Die Nachfrage aus Mitteldeutschland nach Gießereiroheifen nimmt merklich zu. Unter der Firma Schwarzblechvereinigung, G. m. b. H.,, wurde laut Meldung des .W. T. B.“ aus Cöln eine: Gesellshast m. b. H. in das Handelsregister zu Cöln ein- etragen. Der Gegenstand des Unternehmens ist die Wahrung der nteressen der Gesellschafter auf dem Gebiete der Feinbleherzeugung, die Herstellung, der An- und Verkauf yon Blecherzeugnissen der Werke der Gesellschafter, der Abs{luß von Verträgen aller Art, die diesen ea dienlich sind, und Beteiligung bei ähnlichen Unternehmungen. as Stammkapital beträgt 41 400 4 Vom rheinisch- westfälischen Eisenmarkt berichtet die „Rheinish-Westfälishe Ztg.“ : Die Marktlage zeigt eine bes merkenswerte Belebung, die besonders in den® eigentlichen Handels artifeln, wie Stabeisen, Blechen usw. zu Tage tritt. Und zwar scheint die gesteigerte Kauflust niht allein auf den Ausfall zurück- zuführen zu sein, der durch den Bergarbeiteraus\stand entstanden ist, sondern in der Hauptsache einem vermehrten natürlichen Bedarf zu entspringen. Das geht auch aus den erhöhten Preisen hervor, die bereits bei den meisten Walzfabrikaten wie Stabeisen, Blehen, Drabt, Bandeisen usw. sih eingestellt haben. Auf dem Siegerländer Eisensteinmarkt hat die Besserung weitere Fortschritle gemaht. Troß der dur den Kohlenarbeiterstreik bei den meisten Hütten notwendig gewordenen Einschränkung haben sich die Vorräte auf den Gruben noch vermindert. Für das zweite Vierteljahr wurden die Abschlüsse in diesen Tagen zu den bisherigen Preisen getätigt, und zwar überstiegen die von den Hütten angeforderten Feen diejenigen des ersten Viertel- jahres. In nassauischem 9 oteisenstein is während der leßten Wochen eine kleine Abshwächung bemerkbar gewesen. Dadurch, daß verschiedene Hochöfen besonders im Siegerlande außer Feuer standen, mußte die Zufuhr an Erzen eine Einschränkung er- fahren, und es haben sich auf den Gruben einige Vorräte an- gesammelt. Das Angebot in Erzen it zur Zeit lebhaft, die Preise haben sich auf der vorjährigen Me ehalten. Auf dem Roheisen- markt haben Verbraucher ihren Bat für zweites Vierteljahr zu den bisherigen Preisen deen fönnen. Darüber hinaus wurde seither von dem Syndikat kein Material abgegeben. Da man in Verbraucher- freisen aber im zweiten Semester mit einer Preiserhöhung glaubte rechnen zu müssen, so ist vielfach über den Bedarf hinaus gekauft worden. Die Erzeugung der reinen Hochöfen findet vorläufig noch keinen vollen Absatz, vielmehr können nur ungefähr sech3 bis sieben Zehntel davon versandt werden. Gießereicisen und Stahleisen werden tethart begehrt, während Puddeleisen im Absatz beschränkt bleibt. Zur gei läßt die Ausfuhr in Roheisen noch recht zu wünschen übrig. Der Schrottmarkt weist große Fesligkeit auf. Man fordert und zahlt beute für gewöhnlihe ODrehbspäne 46—48 Æ, Bohrspäne 53 bis 54 M, gewöhrlihen Blecsrott 44—46 M, _Martinkernschrott 55—56 M, Werkstättenschrott und Oberbauabgänge 58—60 M, Brandguß (Poterîie und Nostsiäbe) 45—46 ä, weren Guß- bruch 58—59 #Æ, Grob- und Feinblechabfälle 58—60 M, eiserne Schienen 74—75 #4 die Tonne frei Berbrauchs\telle. Das Geschäft in Halbzeug bat sich gut entwidckelt. Auf dem Auslandsmarkt ift das Geschäft zur Zeit ruhig und neue Aufträge gehen wenig ein. In den An ist keine Aenderung eingetreten. Auf dem Walzeisenmarkte eht man mit mehr Vertrauen in die Zukunft. Der Inlandsbedarf hat ih wesentli% gehoben und der Mehrbedarf scheint nit allein als Folge des Ausfalles während des Bergarbeiterausstandes aufzufassen zu sein. In Flußfiabeisen find die großen Stahlwerke auf Monate hinaus siark beseßt. Was neu an den Markt kommt, fließt mehr den reinen Werken zu. Man zahlt jeßt 110—112 M; auch den reinen Walzwerken geht etwas mehr Arbeit zu. In S@weißstabeisen tritt etwas mehr Nachfrage hervor. In Erwartung einer etwaigen Preissteigerung suchen die Berbraucher ibren Bedarf einzukaufen. Die Sätze sind bis egt unverändert. Die Lage des Bandeisenmarktes ist im allgemeinen befriedigend und die Ausfuhr ziemlich flark. Die Werke sind durck&weg gut mit Arbeit besetzt. Der böhere Preis kommt allerdings einstweilen noch nicht zur Geltung. Nöhrenstreifen werden jeßt stärker verlangt; die Preise sind zwar noch unverändert, werden aber zweifellos bald eine Erhöhung erfahren. Heute stehen auch NRöhrenstreifen aus Shzweiß isen auf 125 4, solche aus Flußeisen auf 117 , Grund- preise, frei im engen Bezirk. In Trägern haken infolge der Lager- vergütung von 4 #, welcke den Händlern von den Werken für die Wintermonate zugestanden wurde, jene größere Posten auf Lager ge- nommen, und die Werke haben es erreicht, daß fie während der sonst stillen Zeit ausreitende Arbeit haben. Dadurch erklärt sich auch der ausnahmsweise gegen fonst große Trägerversand im Januar. Das Geschäft beginnt {sich_ nun wieder zu heben. Vorläufig besteht der alte Saß. Nach Erledigung der Staatsbahnaufträge läßt das Geschäft in Eisenbahnoberbaumaterial etwas na, ¡eigt dagegen in Straßenbahn- und Grubenschienen infolge der linden Witterung etwas größere Lebhaftigkeit. Speziell in Grubenschienen gehen die Spezifikationen besser ein, sodaß die zu höheren Preisen ab- geschlossenen Norverband8geschäfte allmählih zur Erledigung kommen. Auf dem Blechinarkt ist man durch die Kohlennot leichter über den Zusammenbruch der Verbände hinweggekommen, als man erwartet hatte. Eine Preisschleuderei wurde dadur cins- gedämmt. In Grobblechen wie Feinblechen sind die meisten Werke für die nächsten Monate mit Arbeit versorgt, einige sogar stark beseßt. Die Werke halten dur&weg mit weitcren Verkäufen vorsichtig zurück, zumal zu billigeren Preisen. Ein Markipreis besteht daher eigentlich nicht, man nimmt z. 3. etwa 117 bis 120 Æ für Grobblehe, 120 bis 122,50 Æ für Feinblehe an. Der Markt in Gas- und Siede- röhren bat fih nah der Sicherung des Gas. ohrsyndikates belebt. Der Abruf ist befriedigend, und die Werke sind ausreichend beschäftigt. In den Preisen is keine Aenderung eingetreten. In Gußröhren ist die Lage gegen die Vormonate unverändert. Der Absaÿ ist anhaltend zufriedenstellend, und in der Preiéstelung legt sich das Syndikat weiter eine gewisse Mäßigung auf. Der Drahtmarkt it fehr fest. In Walzdraht werden den Werken vom Verbande genügende Aufträge zugewiesen, sodaß für 3 bis 4 Monate Arbeit vorliegt. und die Kundschaft oft um Lieferung drängen muß. Am 21. Februar lagen 60 000 t an Aufträgen, gegen 65 000 t am ang des Monats. Der Inlands- preis wurde inzwishen vom Verbande von, 120 auf 125 A erhöht. In Drahtstisten hat der Auftragebesiand in der lezten Zeit zu- genommen. - Bei den Stahblformgießereien ist die Beschäftigung an- Der Auftragsbestand hat sich weiter erhöht, und in

Verbindung damit haben sih_ auch die Preise etwas bessern können Handelsgußwaren liegen, der Jahreszeit entsprechend, zur Zeit eiwas till. Die Waggonfabriken haben für die Staatsbahnen und Klein, bahnen bis zum Ende des Sommers reihlich Arbeit. Auch geben ihnen manche Aufträge für industrielle Betriebe zu, die neuer Waggons bedürfen. Bei den Maschinenfabriken ist die Lage je nach Art ibrer Erzeugnisse verschieden. Der Arkeitsstand hat si im allgemeinen gebessert, und es gibt wohl heute kaum Fabriken, die in Verlegenheit um Beschäftigung sind. Doch hört man als allgemeine Klage, daß die Preise sich nicht beb§n und lohnend gestalten wollen.

Der Aufsi(htsrat von Hoffmanns Stärkefabrik hat, laut Meldung des „W. T. B.* aus Bremen, in seiner gestrigen Sißung beschlofsen, der Generalversammlung für das Geschäftsjahr 1904 eine Dividende von 12 9/9 vorzuslagen.

In der gestrigen Aufsichtsratsfißung der Tecklenborg- Aktiengesellschaft wurde, laut Meldung des „W. T. B,* aus Bremen beschlossen, eine Dividende von 10 9/6 in Vorschlag zu bringen,

Sn der vorgestrigen Aussichtsratssißuná der HOFIARG Zementfabrik Hemmor wurde, laut Meldung des „W. T. B“, beschlofsen, aus dem vorjährigen Gewinn reihliche Abschreibungen in ungefähr gleicher Höhe wie im Jahre 1903 vorzunehmen und in der demnäcst stattfindenden Generalversammlung die Verteilung einer Dividende nicht in Vorschlag zu bringen, sondern den verbleibenden Sens zu besonderen Abschreibungen bezw. zu Reservestellungen zu verwenden. j

Laut Meldung des „W. T. B.* betrugen die Einnahmen der Canadishen Pacificbahn in der vergangenen Woche 829 000 Dollars (38-000 Dollars mehr als i. V.).

Wien, 3. März. (W. T. B.) Die Dividende der Länder: bank ist mit 24 Kronen gegen 20 im Vorjahre festgeseßt.

_ London, 3. März. (W. T. B.) Die seit mehreren Tagen hier-beratende Konferenz der englischen und kontinentalen nordatlantischen O e D der au die Cunardlinie beitrat, führte, wie verlautet, zu einer Ver- ständigung über die Erhöhung der Kajütentarife und zur Einführung gleihmäßiger Bestimmungen für alle inien. Die Beratungen werden

noch fortgeseßt. Z

Johannesburg, 2. März. (W. T. B.) Der Geschäftsbericht der „General Mining and Finance Corporation“ für das mit dem 31. Dezember abschließende Geschäftsjahr weist nach Abzug sämtlicher Betriebsunkosten und Abschreibungen einen Reingewinn von 352 784 Pfd. Sterl. auf. Mit dem vom vorhergegangenen ahre übers nommenen Gewinnvortrag von 196 871 Pfd. Sterl. ergibt sich somit als Bilanz;summe auf dem Gewinn- und Verlustkonto der Betrag von 549655 Pfd. Sterl. Der Verwaltungsrat bef loß die Verteilung einer Dividende von 20 9/ auf nicht bevorrehtigte Aktien, wozu eins{ließlich der Dividende für die Gründeraktien und der Provisionen 308 189 Pfd. Sterl. er- forderlich sind, sodaß ein Gewinnüber chuß von 241 466 Pfd. Sterl. verbleibt, der für das laufende Jahr vorgetragen wird. Im weiteren teilt der Verwaltungsrat mit, daß der E eftenbestand der Gesellschaft eine weitere beträhtlihe bu&mäßige Wertsteigerung aufweise. Z.

il LEU A R E L I I IF G G A L Ca C I r A A T E E E m “45% Wien, 3. März. (W. T. B.) Ausweis der Dester- reihisch-Ungarishen Bank vom 28. ebruar M Kronen). Ab- und Zunabme gegen den Stand vom 23. Februar : otenumlauf 1578 905000 (Zun. 50 517 000), Silberkurant 308 023 000 (Zun, 156 000), Goldbarren 1 153 247 000 (Abn. 4 855 000), in Gold zahlb. Wechsel 60 000 000 (unverändert), Portefeuille 315 988 000 (Zun. 48 909 000), Lombard 45 213 000 (Zun. 1529 e Hypotheken- darlehne 286 130 000 (Abn. 1 795 000), fandbriefe im Umlauf 279 427 000 (Zun. 571 000), fteuerfreie Notenreserve 339 665 000 (Zun. 55 214 000). f

m _ roduktenmarkt fowie olizeipräfidium ermittelten Marktpreise in

die vom Königlichen n der Börsenbeilage.

Berlin befinden \fich

Die ‘Kéniglighen Po! vom Berliner

Amtlicher Marktbericht vom Magerviehbhof in Prie drieee. Ninder- und Schafmarkt am Freitag, den

März 1905. Auftrieb: 994. Ueberstand : Mil{kühe . 622 Stüd Stück Zugohsen . . - O 2 Bullen, Jungvieh . On 5 L r L R G Verlauf des Marktes: Langsames Geschäft mit gedrückten Preisen. Gute Milchkühe sehr gesucht und über Notiz bezahlt. Vorausf\ihtlih Ueberstand. Es wurden gezablt für: A. Milchkühe und Éabténgeube Kühe: - a. 4—6 Jahre alt: 1. Qualität, gute schwere . . . . « 400—450 Æ IT. Qualität, gute mittelschwere . . . 300—380 ,„ TIL. Qualität, leite Durchschnittsware . 210—280 , b. ältere Kühe: I. Qualität, gute {were . 250—310 M T1. Qualität, mittelshwere . . 200—240 , c. bohtragende Färsen . s . 280—320 , B. Zugodhsen : I. Qualität ILI. Qualität 111. Qualität über 12 Ztr. 10—12 Ztr. 9—10 Zir.

{wer schwer {wer a. Norddeutshes Vieh (Oft- u. Westpreußen, Pommern, D E e b. Süddeutshes Vieh: a. Gelbes Frankenvich, Scheinfelder . . 495—575 „, 405—465 , b. Pinzgauer . . . . « 0905—580 , 399—485 , c. SüddeutshesScheckvieh, Simmenthaler, Bay- reuther . e. 000—565 » C. Jungyieh : Niederungsviech dhenvieh : zur Zucht zur Mast zur Zucht zur Mast a. F—14 Jahre alt: T.Qualität A4 145—200 / M 225 240 A T:-Dualiit . 100—140 , ; é

b. 13—24 Jahre alt: a. Bullen und Stiere:

I. Qualität 440—630 970—320 M 475—550 M 270 325 II. Qualität 270—300 , 450—480 „, 240-270 , b. Färsen:

I. Qualiit M. “A M h II. Qualität 270-3209 é —-- ü —- 5 D. Schafe:

M.

E E t t o e a a S

Amtlicher Bericht vom Pferdemarkt auf dem Mage! viehbof in Friedrihsfelde am Donnerstag, den 2. März 1909.

Aufgetrieben waren 250 Pferde.

Der Auftrieb bestand in der Hauptsache aus guten Arbeitspferde« und zwar vorherrshend dänischer Rasse. Es wurde ziemlich flott 0 handelt; die zahlreich vertretenen 4—6 jährige Dänen zogen viel: Kauflustige an. ;

Volljährige Arbeitspferde brachten 600—900 #6 Aeltere Arbeitspferde . . 300—600 ,„ Droschkenpferde . . .. 200—400 ,

i

395 —455 „, 369—39 y

Kursberihte von den auswärtigen Fondsmärkten.

amburg, 3. März. (W. T._ B.) (S{hluß.) Gold in : s das Kilogramm 2790 Br., 2784 Gd., Silber in Barren: “4 Kilogramm 81,50 Br., 81,00 Gd. Wien, 4. März, Vorm. 10 Uhr 50 Min. (W. T. B.) Sinb. 4 9%%o Rente M. - N. p. Arr. 100,30, Oesterr. 4 %/o Rente ,W. per ult. 100,20, Ungar. 49/6 Goldrente 118,80 Ungar. t L, Rente in Kr.-W. 98,10, Türkisch? Lose per M. d. M. 139,75, Huschtierader Eisenb.-Aktien Lit. B 1082, Nordwefstbahnaktien Lit. B e Mb e Oesterr. Staatsbahn per ult. 65625, Sübbahn- M efelschaft 92,90, Wiener Bankverein 568,00, Kreditanstalt, Oesterr. ver ult. 676,90, Kreditbank, Ung. allg. 789,00, Länderbank 468,00, rürer Kohlenbergwerk —,—, Montangesellshaft, Oesterr. Alp. 517,50, Deutsche Reichsbanknoten per ult. 117,27. London, 3 März, (W. T. B.) (ScWhluß.) 22 % Eg. e gnf. 901/16, Platdiskont 23/3, Silber 27/16. Bankeingang 93 000

i) d, Sterl. Paris, 3. März (W. T. B.) (Sluß.) 3 °/ Franz. Rente Goldagio 8.

100,27, Suezkanalaktien 4515. (W. T. B.) Die Tendenz

Lissabon, 3. März. (W. T. B.) New Vork, 3. März. (Schluß)

Börse war bei Eröffnung \chwächer, da Verkaufsordres für Rechnung Londons in Höhe von 70 000 Aktien der Plaßhspekulation Anlaß zu Realisierungen gaben. Es hatte den Anschein, als ob die großen Gruppen die Reaktion begünstigten. Im allgemeinen beobachtete die Berufs\pekulation im Hinblick auf eine möglicherweise radikal [autende Botschaft des Präsidenten größere Zurüthaltung. Ziemlich starke Rückgänge wiesen die Aktien der Tennessee-Coal and Iron Company auf infolge der Meldung, daß die Verschmelzung der süd- lien Eisen- und Stahlgesellshaften vershoben worden sei... Bei swerfälligem Verkehr {loß die Börse in gedrückter Haltung. Aktien- umsaß 1 060 000 Stück. Geld auf 24 Stunden Durchschnittszins- rate 24, do. Zinsrate für leßtes Darlehn des Tages 2, Wechsel auf London (60 Tage) 4,84,60. Cable Transfers 4,87,10, Silber Commercial Bars 594. Tendenz für Geld : Leicht.

Rio de Janeiro, 3. März. (W. T. B.) Wechsel auf London 132/22

Kursberichte von den auswärtigen Warenmärkten.

Magdeburg, 4. März. (W. T. B) Zuckerbericht. gornzucker 88 Grad o. S. 14,90—15,15. Nachprodukte 75 Grad o. S. 1210—12,45. Stimmung : Ruhig. Preise unregelmäßig. Brotraffinade I 0. F —— Kristallzucker 1 mit Sack —,—. Gem. affinade m. S. ——. Gemahlene Melis m. S. ——. Stimmung: Geschäftslos. Robzucker 1. Produkt Transito f. a. B. Hamburg März 30,75 Gd., 31,00 Br., —,— bez, April 30,80 Gd., 31,00 Br., —,— bez., Mai 2100 Gd, 31,10 Br., —,— bez, August 31,00 Gd, 31,05 Br., —— bez, Oktober-Dezember 23,20 Gd., 23,30 Br., —,— bez.

Still. (W. T. B.) Rüböl loko 51,00, Mai 50,50.

Côln, 3. März.

Bremen, 3. März. (W. T. B.) (Börsenschlußbericht.) seivalr aer Schmalz. Ruhig. Loko, Tubs und Firkins 36, opyeleimer 363. Speck. Stetig. Kaffee. Ruhig. Offizielle

Notierung der Baumwollbörse. Baumwolle. Shwäther. Upland middl.

lofo 39 S. März. (W. T. B) Petroleum. Fest.

Hamburg, 3. Standard white loko 5,80.

Hamburg, 4. März. (W. T. B.) Kaffee (Vormittags- heriht.) Good average Santos März 35 Gd., Mai 35} Gd., Sep- tember 363 Gd.,, Dezember 363 Gd. Stetig. Zuckermarkt. (Anfangsbericht.) Rübenrohzucker I. Produkt Basis 88 9/9 Rende- nent neue Usance frei an Bord Hamburg März 30,95, April 31,00, Mai 31,15, August 31,00, Oktoker 23,55, Dezember 23,05, rge _

udapest, 3. März. (W.,T. B.) Raps August 23,40 Gd., 23,60 Br.

London, 3. März. (W. T. B.) 96% Javazucker lofo rubig, 16 #h. d. Verkäufer. Rübenrohzucker loko matt. 1d sh. 34 d. Wert.

London, 3. März. (W. T. B.) (Schluß) Chile- Kuvfer 68, für 3 Monate 683/z. Matt.

Liverpool, 3. März. (W. T. B.) Baumwolle. Umsaß: 10000 B., davon für Spekulation und Export 1000 B. Tendenz: Killig. Amerikanishe good ordinary Lieferungen : Stetig. März 197, März - April 3,97, April - Mai 4,00, Mai - Juni 4,01, Junt - Juli 4,03, Juli - August 4,03, August - September 4,04, September - Oktober 4,05, ftober - November 4,05, November- Dezember 4,05 d. Offizielle Notierungen. (Die Ziffern in Klammern beziehen ch auf die Notierungen vom 24. v. M.) American good ordin. 3,84 (3,91), do. Tow middling 3,98 (4,05), do. middling 4,10 (4,17), do. good middl. 4,22 (4,29), do. fully good middl. 4,32 (4,39), do. middl. fair 4,54 (4,61), Pernam fair 4,52 (4,59), do. good fair 4,78 (4,85), Ceara fair 146 (4,53), do. good fair 4,68 (4,75), Egyptian brown fair 5/16 (5/16), do. brown fully good fair 7 (7), do brown good 7/s (7?/s) Peru cough good fair 9,95 (10,05), do. rough good 10,20 (10,30) do. rough fine 10,55 (10,65). do. moder. rough fair 7,70 (7,80), do. moder. good fair 8,55 (8,65), do. moder. good 9,70 (9,80), do. smooth fair 4,29 (436), do. smootb good fair 4,57 (4,64), M. G. Broach good 3/16 (37/,), do. fine 44 (43/16), Bhownuggar good 37/5 (313/15), do. fully goor 4 (31/16), do. fine 4!/s (31/16), Domra Nr. 1 good 3?/s (313/16), do, fully good 4 (3/16), do. fine 41/5 (41/16), Scinde fully good 3°/32 (30/,,), do. fine 3} (3!!/16), Bengal fully good 31/234 (317/32), do. fine 32 (311/16), Madras Tinnevelly good 44 (43).

Manchester, 3. März. (W. T. B.) (Die Ziffern in Klammern beziehen sich auf die Notierungen vom 28. v. M.) Yr Water courante Qualität 7 (7), 30r Water courante Qualität 751, (75's), 30r Water bessere Qualität 84 (84), 32r Mot courante Qualität 72 (7), 40r Mule gewöhnliche Qualität 8# (87), {r Medio Wilkinson 9 (9), 32r Warpcops Lees Tg (T7/s), 36r Warpcops Rowland 84 (84), 36r Warpcops Wellington 85/s (85/5), 40r Double courante Qualität 91/4 (91/5), 60r Double courante Qualität 125/s (125/s), 32r 116 yards aus 32r/46rx 218 (218).

Tendenz: Fest.

Glasgow, 3. März (W. T. B.) (S#luß.) Noketsen Träge. Scots warrants unnotiert. Mipckle8borougb warrants 59 sh. 4 d. Die Vorrâte von Noheisen in den Stores belaufen sh auf 14 445 Tons gegen 86953 Tons im vorigen Jahre.

Die Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen beträgt 86 gegen 84

im vorigen Jahre.

Paris, 3. März (W. T. B.) (S&luß.) Rohzucker ruhig. 88 9/9 neue Kondition 374 —374, Weißer Zuker rubig Nr. 3 für 100 kg März 4l*/s, Mat- August 425/s, JIuli-August 42"/s, Oktober-Januar 343. 7

Amfsierdam, 3. März (W. T. B.) Java - Kaffee good orbtnary 324. Banfkazinn 794.

Apotwerpen, 3. März. (W. T. B.) Petroleum. Raffiniertes Type weis loko 184 bez. Br, do. März 185 Br., do. April 18} Br., do, September 194 Br. Ruhig. Schmalz.

März 86,00.

New York, 3. März. (W. T. n (S(luß.) Baumwolle- preis in New York 7,75, do. für Lieferung Mai 7,38, do. für Keferung Juli 7,33, Baumwollepreis in New Orleans 7/16, Vetrol-um Standard white in New York 7,25, do. do. in Philadelphia 720, do. Refined (in Cases) 9,95, do. Credit Balances at Oil City 1,39, Schmalz Western steam 7,20, do. Rohe u. Brothers 7,25, Ge- treidefcaht nach Liverpool 1, Kaffee fair Rio Nr. 7 7}, do. Rio Nr. 7 April 6,15, do. do. Juni 6,35, Zucker 4/s, Zinn 28,25 bis 28,75, Kupfer 15,50. Baumwollen - Wochenbericht.

, waltungsergebnisse der Brandenburgischen

Delannien 19 anen tonen 153 000 Ballen, eva s wud Groß Vorrat 665 000 Ballen. , fuhr nah dem Konkinen allen,

Nr. 3 und 4 (37. Jahrgang) der „Mitteilungen für die öffentlihen Feuerversiherungsanstalten“ haben u. a. folgenden Inhalt. Nr. 3: Zur Psychologie des Brandstifters (Schluß). Bericht über die Geshäftsergebnisse und die Lage der Unter-

stützungsfasse der vereinigten landschaftlihen Brandkasse zu Hannover.

für beim Feuerwehrdienste verunglückte Feuernehrmänner für das Jahr 1903. NaŸtrag zu den Verwaltungserzebnissen der Magde- burgischen Landfeuerfozietät zu Altenhausen für 1903. Ver-

e Feuerwehrurdallkasse in Berlin für das Jahr 1903. Brände und Feuerwehr in London 1903. Nachruf. Nr. 4: Ritterschaftlihe Brandversicherungs- Gesellshaft in den Großherzogtümern Medcklenburg-S{hwerin und Mecklenburg-Streliß zu Rostock: Neue Satzungen vom 9/12. Januar 1903. Selbstentzündung und Explosion8gefahr. Verwaltungs- ergebnisse: der Brandversicherungkanstalt des Kantons Züricd in Zürich für 1903; der Gebäudebrandversicherun sanstalt des Kantons Solo- thurn in Solothurn für 1903; der Brandversiherungéanstalt des Se Glarus für Gebäude bezw. Mobiliar im Jahre 1903. iteratur.

Theater und Musik.

Konzerte.

Die Altistin Frieda Millies Rickertsen, die fich am Montag im Saal Bechstein hören ließ, entfaltete im Gesang ein \chônes, dunkles Organ, dem aber andere Vorzüge kaum zur Seite standen. ‘Die Stimme gab sich überaus \{wer, und denselben Eindruck der Schwere hinterließ der Vortrag, da dem Organ nur eine geringe Anpassungsfähigkeit eigen war. Am besten gelangen unter solchen Verhältnissen die ge- tragenen Lieder, in denen der Ton langsam auéstrômen konnte. Die Klaviervorträge von Ludomira von Dubiska konnten kaum fünstlerishen Anforderungen genügen, da sih Technik und musikalisches Verständnis noh in gleicher Weise unfertig zeigten. Im „Rö- mischen Hof* erzielte, gleihfalls am Montag, Henny Arlo mit ihren Gefsangsvorträgen einen kräftigen Erfolg. Der Klang ihrer frishen Stimme deckte \sich angenehm mit einer frohen, natürlichen Art zu singen. Das .Organ besitzt aber nicht nur Wohllaut, sondern auch eine fräftige Fülle und eine Meodulationsfähigkeit, die den wechselnden Empfindungen zu entsprehendem Ausdru zu ver- helfen wußte. Einzelne Shwächen, die dem Vortrage noch anhaften, fönnen s er bei weiterem ernsten Streben ausgeschieden werden. In den Leistungen der mitwirkenden Pianistin Edith von Kalben trat zwar eine behende Technik zutage, sonst aber hinterließ das Spiel bei der Dürftigkeit des Ausdrucks kaum irgend welche Wirkungen.

Der Pianist Fródéric Lamond gab am Dienstag im Beethoven-Saal ein Konzert, das dem Genius dieses Naumes gewidmet war. Er spielte 33 Variationen nach einem Walzer von Diabelli, die Sonaten in Fis-Dur und Cis-Moll (sogenannte Mond- \heinsonate) und die große Sonate in F-Moll (Appassionata). Es war wieder ein eigenartig hoher Genuß, die großen Werke in der fongenialen Auffassung eines Lamond zu hôren. Besonders fesselte die fraftvolle und geistsprühende Art, mit der er die Appassionata er- faßte. Unter allen großen Pianisten, die es sich übrigens diesen Winter zur besonderen Aufgabe gemaht zu haben scheinen, gerade dieser Sonate ihre Aufmerksamkeit zu widmen (Rosenthal, d’Albert, Godowsfy, Risler, Ansorge u. a.) behauptet die Lamondshe Auffassung und Wiedergabe cinen hervorragenden Play. Das Publikum dankte denn auch für diesen Genuß dur rauschenden, anhaltenden Beifall. Wera Schapira zeigte sh an demselben Abend im Saal Be- stein als eine vielversprehende junge Pianistin. Daß sie Stilgefühl und eine treffliche formale Bildung besitzt, bewies sie in Bachs Arie mit Variationen, die mit unermüdlicher Kraft und großer Ausdrucks- fähigkeit vorgetragen wurde. Au in der folagendea Fis - Moll- Phantasie von Mendelssohn bewährte sie ihre Vorzüge. Weniger gelang es ihr noch vorläufig, eine tiefe, innige Empfindung auszu- drücken; ihr Spiel fährt noch wie ein junger Frühlings|turm über die Tasten, der marche zarte Blüte knit. Aber die un- mittelbare Frishe und Natürlichkeit der musifalishen Auf- fassung versöhnte mit den kleineren Mängeln. Im Oberlicht- saal der Philharmonie spielte gleichzeitig Thekla Scholl Klavier; die junge Dame bot tüchtige und verständige Leistungen, die immerhin musikalishes Verständnis verrieten. Daran gebrach es aber den Gesangsvorträgen von Sophie Nik off in bedenklihem Maße. Das an sich wohlklingende Organ zeigte eine so mangelhafte Bildung, daß jede, auch nur einigermaßen ansprechende Wirkung dadurch un- möglih gemaht werden. In der Singakademie fand, gleih- falls am Dienstag, das dritte Abonnementskonzert der Herren Pian Zajic und Heinrih Grünfeld statt. Die Konzert- geber hatten diesmal, entgegen ihrer Gewohnheit, auf alle Solo- vorträge verzihtet und dem Tenoristea Herrn Paul Neimers einen breiten Raum im Programm angewiesen, einem Sänger, der mit angenehmen und verständig angewandten Mitteln Interesse für seine Liedervorträge zu ‘erwecken wußte. Den Abend eröffnete ein zum ersten Male gespieltes Klav!erquartett von Novácek, zu dessen Ausführung fich die Herren Ferruccio Busoni (Klaviec) und Hans Hasse (Bratsche) mit den Konzertgebern vers cinten. Es ist nicht eben ein tiefes Wers, aber es ist der Augenblicks- wirkung sicher, wenn es so glänzend vorge wird, wie das hier

eshah. Dén Beschluß machte Mozarts Klavierquartett, ebenfalls in feinster Ausführung. Oas Publikum liez es an Beifall nicht fehlen.

Am Mittwoch gab der bekannte Pianist Anton Foerster den ersten seiner beiden angekündigten Klavierabende in der Sing- akademie. Die guten Seiten feines Könnens, seine bedeutende Technik und seine klare Gedankengliederung, traten glänzend in der Wiedergabe von Liszts H-Moll-Sonate hervor. Anterseits wurde eine etwas lehr- hafte Färbung des Ausdrucks noch nit garz vermieden, und sie trat noch stärker in der F-Moll-Sonate von Brahms hervor. Daz Bestreben nach seelisher Vertiefung des Ausdrucks, das unleugbar vorhanden war, konnte zwar hon manche Erfolge verzeichnen; aber cs muß noch weiter ausgebaut werden, wenn es zur Vollendung führen foll Im Saal Bec stein veranstaltete gleichzeitig Al fred RNeisenauer seinen zweiten Klavierabend vor recht zablreiher Zuhörershaft und eröffnete ihn mit vier Präludien und Fugen aus Bas Wohl- temperiertem Klavier, denen er die große Phantasie in C-Dur von Haydn, die Phantasie in C-Moll von Mozart und Beethovens 15 Variationen mit Fuge in Es-Dur (Op. 35) folgen licß. Er be- währte hieria aufs neue seinen Ruf als einer der feinsinnigsten Pianisten, der es ebenso versteht, das Klavier aufs lieblichste fingen zu lassen als auch den Vortrag dynamisch richtig atzusattieren. Nicht minder gut spielte er darauf die „Kreiéleriana“ von Schumann. Allenthalben zeugte der Vortrag von Wärme und Ursprünglichkeit, ja von ureigener Persönlichkeit. Alles, was er gab, war flar und gesund, von“ vornehmer Chrlichkeit und von wohltuender Natür- lihkeit und Schlichtheit. Der [eßte Teil des Fame brachte aus{{ließlich Stüte von Chopin. In der feinen Ausführung, die sie hier erfuhren, bereiteten au sie ungetrühte Freude. Einen wahrhaft begeisterten Beifall erweckte der glänzende Vortrag der Mazurka in D-Dur (Op. 33 11) fowie des Boléro. in A-Moll (Op. 15). Konrad Ansforge gad an demselben Tage im Beethoven-Saal einen dritten Klavierabend und spielte Beethoven und Liszt. Neues if über sein Spiel nit zu sagen. Die Appassio- nata ist eine seiner besten Leistungen, und auch die leidenschaftlih be- wegte D-Moll-Sonate liegt seiner starken Persönlichkeit sehr gut. Daß die Lisztshen Kompositionen mit virtuoser Meisterschaft und lebhaftem Ausdruck vorgetragen wurden, bedarf nicht ez der Be- stätigung. Stürmischer Beifall lohnte dem Künstler. F

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Wetterbericht vom 4. März 1905, 8 Uhr BormittagsB.

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Bitterung8- verlauf der leizten

Wind- richtung, Wind- stärke

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Name der Beobachtungs- station

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arometerstand auf 0°Meeresniveau und S(hwerein45° Breite ‘Temperatur in elfius Miederschïag in E: V Eta

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5[NO 1 bedeckt ,8 [Windst. |[bedeckt NNO 1bedeckt

3 |NO 3 /bedeckt NRügeiwalder- münde . . ONO

i 2 Neufahrwafser| 767,6 |D 2 Memel OND 1 Aachen . 2 |\NND 2 Hannover . . 2 [N 2|bededckt Berin . 5 \NO 4sbedeckt Chemniy . . NNO 3\Nebel 2 3 4 4 3 2

Borkum Keitum Hamburg . . Swinemünde

0 | meist bewsölkt ‘borwiegend heiter

2|bedeckt bededt Dunst Nebel

meist bewöllt meist bewölft Regenschauer _Regenschauer | meist bewölkt | meist bewölkt _meist bewölkt meist beroölft Vorm. Niedersch[. Norm. Nieders{[. meist bewöllft Jtachts Niederschl.

(Wilhelmshay.} taeist belt (Kiel) meist beroditt (Wustrow i. M) meist bervöltt (Königsbg., Per.) _ meist bewölkt

| |olo|-|elololeaN eee

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Breslau NO 2 Nebel Bromberg NO bedeckt Meg . _… | 766,0 \NNO 4\bedeckt Frankfurt, M. N bedeckt Karlsruhe, B. 3|bedeckt München . . | 7 2|Schnee

3 NW NO

Stornoway . W 3\bedeckt Malin Head

2\bedeckt st. ¡Nebel bedeckt 2/halb bed.

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Holyhead . Isle d'Aix St. Mathieu

762,9 teneist bewöltt

LeDuree meist bewölkt (GrünbergSechL) meist bewöltt (Mülhaus., Els Nachts Nieders (Friedrichshbat ) Nachts Nieder\chl. (Bamberg) meist bewSTt

764,5 3\wolkig

bedeckt

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Grisnez 769,5 [NNO 3\wolkig Paris . ._… | 768,4 N 3\bedeckt Vlissingen . | 769,9 \/NO _ 2\bedeckt Helder . . . | 769,7 /NO _1\wolkig Bodoe . . - | 752,6 |S 4'bedeckt Christiansund | 762,3 |WSW 4 bedeckt Skudesnes 766,4 |[SW 4\bedeckt Skagen 768,3 [WSW 3 bedeckt Bestervig . . | 769,2 |[SSW 2 heiter Kopenhagen . | 770,2 |NO 1wolkig Karlstad . . | 766,5 |SW 2bedeckt Stotholm . | 767,4 |SW 2halbbed. Wisby . . . | 769,0 [NW 2|wolkig Hernösand | 762,4 |Windst. |hedeckt Haparanda | 759,7 |S 2'bedeckt

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Riga 769,3 Windst. |bedeckt 9 768,6 (S Pinsk . 7685 SO Uhbedeckt Petersburg . 1\bedeckt

7€0,8 |NNO Prag 764,5 ¡N 1/bedeckt Rom N _U1bedeckt

[751,5 |SW 2lbedeckt |

Cagliari . . | 755,2 [NW A4halbbed.| Cherbourg

766,1 NW 4 bedeckt Biarrip _| 771,6 |Windst. |bedeckt Nizza / a Krakau 765,1 |ONO 2 bedeckt |__ Lemberg . . | 765,3 |[SO 3sbedeckt _| —( Hermanstadt | 761,1 SSO 4 wolkenl. Brindisi ._. | 752,8 |SSW 2 bedeckt Belgrad . . | 757,0 |SO b\wolkig__ Helsingfor3 . | 768,6 |SW Kuopio . | 767,8 [Windit. [Nebel Zürih ._._| 762,2 |WNW 2Schnee | 0,3 Lugano . . . | 752,4 \N 2'bededckt 9,0 Säântis . 554,9 [NNO 8 Schnee |—11,5 Warshau . . | 766,3 |DNO 1|bedeckt | 0,4 Portland Bill | 770,8 W wolkig 3,7 anderes von über 771 mm über Nordwe|tfrankrei(, ein Minimum von unter 751 mm liegt jenseits der Alpen. Jn Deutschland ift das ziemlich mild; stellenweise ist etwas Niederschlag gefallen. Nuhiges, stellenweise heiteres, ctwas kälteres Wetter Wabeieintih.

Wilna . . . | 768, 1\bedeckt 769,7 |SW 11! Wien 1\bedeckt 751,6 N Florenz 7712S 1|bededckt Clermont Nizi 751,9 O0 dlheiter Saau O9 Triest "751,2 |[ONO 7\Regen | S L 1 bedeckt Genf 761,0 (NNO 2|bedeckt | 2,3 Wid 751,6 S 2bededckt 5,0 Ein Maximum von über 774 mm liegt über Fnnerrußiland, ein Wetter, bei chwachen nördlichen und nordöstlihen Winden, trübe und Deutsche Seewarte.