1905 / 58 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 08 Mar 1905 18:00:01 GMT) scan diff

die Invalidität halte ich nach wie yor für notwendig; auch Herr Gamp, der sih neulih dagegen wandte, hat früher ganz anders ge- sprohen. Es muß möglich gemacht werden, die Alter8grenze herabzuseßen und auch die Mittel dafür aufzubringen. Gegenüber Herrn - Potthoff halte auch ich wie mein Freund Werner auf- ret, daß die Freisinnigen jedenfalls die dem deuts - nationalen Handlungsgehilfenverband angehörigen Angestellten entlassen, weil dieser Verband im Verdaht dcs Antisemitismus steht. Da stimmen Theorie und Praxis niht überein. Die Krankenkassen sind vielfah nicht im stande, die Lajten der freien Arztwabl zu tragen. Die Berliner Aerzte laufen für die freie Aritwahl noch ganz be- sonders Sturm aus befonderen Gründen. Die Söhne der jüdischen Kommerzienräte, die auf den Banken usw. keine Unterkunft gefunden haben, stürzen sich alle auf den Arzt- und Rehtsanwaltsberuf und drängen alle in diese Kassen hinein, dafür sind Beweise in Hülle und Fülle vorhanden; niht allein auf diesem Gebiete, sondern au auf dem Gebiete deg Konzessionierung8wesens lassen si Beispiele aus Berlin und von anderswo massenhaft anführen. Zum Befähigungs- nachweis hat Graf von Posadowsky eine gänzlih ablehnende Erklärung abgegeben. Tritt vielleiht das Zentrum auch hier den Rückzug an? Fast scheint es so, obwohl doch noch Herr Euler auf dem Hand- werkertage zur Erkämpfung des allgemeinen Befähigungsnachweises aufgefordert hat. Der bayerishe Verkehrsminister von Frauendorfer hat in einem Erlaß vor der Beteiligung an den Konsumbvereinen ge- warnt, die dem gewerblichen Mittelstande haden. Solche Kund- gebungen sind sehr erfreulih; die Reichsregierung sollte sih die gleichen ns{chauungen aneignen. Der Mittelstand muß erhalten werden. Wenn die verbündeten Regierungen eine verständige Sozialpolitik treiben wollen, müffen sie Mittelitandspolitik treiben; denn der Mittelstand ist der einzige zuverlässige Träger des nationalen Gedankens. ;

Abg. Paul i - Potsdam (d. kons.): Für den Befähigungsnahweis für das ganze Handwerk im allgemeinen ist der Bundesrat nah den Er- klärungen des Grafen von Posadowsky nicht zu haben, wobl aber für den Befähigungsnachweis für das Baugewerbe. Das Handwerk wird nicht fo tôricht fein, der Taube auf dem Dache nabzujagen und den Sper- ling in der Hand zu verlieren. Es ist ja noch nit aller Tage Abend und die Meinungen ändern \sich mit den kommenden und gebenden Männern. In allen Handwerkerversammlungen, wo ih hinkomme, ist immer am Befähigungsnachweis als alter Forderung des Handwerks fest- gehalten worden. Die Ausführungen des Abg. Zubeil waren mir gegenüber viel solider, als es sonst seine Gewohnheit ist. Er wird bei mir Entgegen- kommen finden. Jh bin der liebenswürdigste Mens, wenn man mich liebenswürdig behandelt. Die Arbeiter üben vielfa Terrorismus gegen die Arbeitgeber: sie stellen ganz nach Belieben Forderungen und beginnen den Streik, wenn diese niht erfüllt werden. Man müßte es den Arbeitgebern geradezu verarg-n, wenn sie nicht einmal gegen diesen Terrorismus zusammenstehen. Die Arbeitgebervereine sind nicht gegründet worden, um berehtigte Forde- rungen der Arbeiter abzuweisen, sondern um diese zu“ prüfen und zu fehen, was zu genehmigen und was niht zu genehmigen sei. Der Arbeitgeber ist heute nicht mehr imstande, berehtigte Forde- rungen abzuweisen. Ungerechtfertigte Uer en werden natürli abgelehnt. Die Sozialdemokraten wollen durch ihren Antrag ver- bindern, daß sich die Arbeitgeber zusammenschließen können. Die Forderungen der Arbeiter \ind oft nicht solhe, die sih auf den Lohn beziehen, sondern eine Machtfrage darstellen. Aber auch diese Fragen werden von den Arbeitgebern geprüft, meistens sind sie aller- dings fo, daß sie abgewiesen werden müssen. Lehrlingszüchterei kommt allerdings in Ausnahmefällen vor, aber so vereinzelte Fälle darf man niht verallgemeinern. Wenn es in Zossen einen Betrieb mit 26 Ge- sellen und 56 Lehrlingen gibt, so Dat ih {hon früher darauf hingewiesen, daß es allerdings Betriebe gibt, die naturgemäß viel mehr Lebrlinge gebrauchen als Gesellen. Große Betriebe z. B. in den Militärwerkstätten müfsen darauf sehen, daß bei den Shlossern reihliher Ersaß ausgebildet wird. Das ist keine Lehrlingszühterei. Der Fortbildungsunterriht der Lehrlinge, das kann ih zugeben, muß nicht am Abend stattfinden, wo die Schüler niht mehr die nötige Aufmerksamkeit haben können. Wir drängen auh in meiner Heimat- stadt Potsdam mehr und mehr darauf, daß der Unterricht auf die Tagesstunden verlegt wird. Bezüglih der Submissionen hat mir Herr Zubeil einige Unfreundlichkeiten gesagt; er hat behauptet, daß ein Tischlermeister Pauli in Potsdam als der billigste andere unter- boten habe. Was würde er sagen, wenn ich von einem Gastwirt Zubeil in Berlin \präche, in dessen Lokal es sehr \{chmutig zuging, und die Arbeiter aus \{chmutigen Gläsern trinken mußten ? Dem Tischlermeister Pauli kann kein Vorwurf gemacht werden, da er an der Hand der Erfahrungen dieselben Bedingungen aufstellte wie in Frankfurt. Die Ausführungen des Abg. Dr. Mugdan über die Krankenkassen waren vollkommen zutreffend. Diese Kaxssen üben einen Terrorismus aus, mißliebigen Aerzten wird gekündigt, und mißliebige Beamte werden durch washechte Genossen ersegt, und zwar zum Teil dur ganz unfähige Leute, um sie in gute und ertragreihe Stellen zu bringen. Jch erinnere an Erfahrungen in Charlottenburg und in FfiGam, wo ein sozialdemokratisher Kafsenbote mit 500 A nah

merika turhbrannte. Solche Fälle sind bei sozialdemokratischen Konsumbvereinen oder Krankenkassen gar nicht selten. Man liest fol? Dinge ‘von Zeit zu Zeit in den Zeitungen. Es wird \{ließlich dahin kommen, daß die Krankenkassen niht durch Geseß geregelt werden, sondern dur die Sozialdemokraten allein. Diesem Bestreben muß dur ein Ses ein Riegel vorgeshoben werden. Darum dürfen die Anträge der Sozialdemokraten in dieser Richtung niht angenommen werden.

_Staatssekretär des Jnnern, Staatsminister Dr. Graf von Posadowsky- Wehner:

Meine Herren! Der Herr Abg. Pauli spriht wieder vom allgemeinen Befähigungênahweis. Ih möchte ihm meine Erfahrungen mitteilen, die ich unlängst bei Gelegenheit der Vorbereitung der Aus- stellung in St. Louis gemaht habe. Die amerikanishen Trade- Unions, also die amerikfanischen Arbeiterverbände, haben den Befähigungsnahweis auf das allershärfste durhgeführt. Der bekannte amerifanishe Industrielle Mr. Carnegie hat vor kurzem auf dem Feste einer humanitären Gesellschaft, die sich die Aufgabe der Versöhnung zwishen Arbeitnehmern und Arbeitgebern gestellt hat, erzählt, daß, um in New York ein Haus zu bauen, der Baumeister mit 28 verschiedenen Trade-Unions, mit 28 ver- schiedenen Arbeitergesellshaften verhandeln müsse, die streng den Befähigungsnachweis in Form des alten Zunftzwanges durchgeführt haben. Ich kann dem Herrn Abg. Pauli aber versichern, daß seine deutschen Kollegen, die in St. Louis zu tun hatten, ih über diese Durchführung des Befähigungênachweises auf das allerbitterste beklagten und auf das shwerste darunter gelitten baben. Jh möchte also den-.Herrn Abg. Pauli bitten, in dieser Beziehung seine Auffassung vielleicht noch einmal einer Nachprüfung zu unterziehen.

Abg. Dr. Dahlem (Zentr.) : Der Abg. Bruhn hat behauptet, die Sojialpolitik des Zentrums stehe nur auf dem Papier. Wenn jemand so etwas außerhalb des Hauses behauptete, so würde man auf mildernte Umstände plädieren und annehmen, daß entweder sein Urteil durch feinerlei Detailkenntnis getrübt sei, oder daß er eshlafen habe. Hat denn der Abg. Bruhn die Tätigkeit des

entrums während der [egten beiden Jahrzehnte nicht verfclgt ? Weiß: er nicht, daß gerade dessen Bemühungen die sozial- volitishen Errungenshaften während dieser Zeit zu verdanken find? Kennt er niht die Tätigkeit der Abgg. Hiße und Trim- born? Was den allgemeinen B-fähigungsnachweis anbetrifft, fo ist ja nah den E-flärungen des Staatssckretärs einstweilen an dess-n Einführung n‘cht zu denken. Jh halte es mit dem Abg. Pauli, daß ich den Sperling in der Hand der Taube auf dem Dache vor- ziebe. * Haben wir einmal den Svperlirg in der Hand, so wird sich spâter das weitere vcn selbst ergeben. Bei den bisherigen Er-

örterungen über die Sonntagsruhße „hat man an das Binnen- lMferiewerne überhaupt noch nicht gèdaht. Die Presse, wie die „Kölnische Volkszeitung“, hat die Notwendigkeit eines Schutzes der Binnenschiffer, namentlich auf dem Rhein, betont, und die Schiffer selbst haben die Einführung der Sonntagsruhe gefordert. Es ist nicht nur eine Einschränkung der Arbeitszeit, sondern auch die Sonntagsrube notwendig, denn die Schiffer arbeiten Tag und Nacht, sogar an den höchsten Feiertagen wird die Arbeit nicht unterbrochen. Selbst die Hafenverwaltung ‘in Ruhrort läßt ununterbrochen arbeiten, und nur neuerdings ist es et besser geworden. In Holland hat am Sonntag von Mitternacht bis Mitternacht jede Arbeit auf den Schiffen zu ruhen. Eine Reihe größzrer Schiffs- flenlGalten wartet nur auf das geseßlihe Einschreiten und die geseß- iche Einführung der Sonntagsruhe. Die Natur des Schiffsbetriebes stellt sih dieser Negelung k-ineêwegs so entgegen, daß die Schwierig- keiten unüberwindliß wären; eventuell fann mit Ausnahme- bestimmungen operiert werden. Für den Personenverkehr liegt die Frage niht so akut, da si dieser auf einige Sommermonate be- shränkt; aber der Frahht- und Lastverkehr bedarf dringend alsbaldiger Regelung. Später wird auch eine Verkürzung der Arbeitszeit in Er- wägung zu ziehen scin. Wir vertrauen, daß die Reichsregierung end- lih aus ibrer Referve heraustreten wird.

Darauf wird die Beratung vertagt.

Es folgen persönliche Bemerkungen der Abgg. Bruhn, Dr. Mugdan und Dr. Dahlem.

Der Präsident s{lägt für morgen die Fortsetzung der Etats- beratung vor, Abg. Dr. Müller - Sagan (fr. Volksp.) dagegen die Abhaltung eines „Schwerinêtages“.

Präsident: Jch werde das Haus darüber abstimmen lassen, denn ih kann mit meinen Pflichten den Vorshlag nicht vereinbaren, weitere „Sckwerinstage* abzuhalten, die die Erledigung des Etats nur noch mehr verzögern würden.

Das Haus entscheidet mit großer Mehrheit gegen die Rechte für einen „Schwerinstag“. : B

Schluß gegen 6 Uhr. Nächste Sißung: Mittwoch 1 Uhr. (Jnitiativanträge Ablaß und Chrzanowski, betreffend die Ein- teilung der Wahlkreise.)

Parlamentarische Nachrichten.

Ueber die Ausführung des Gejeßes vom 2%. April

1886, betreffend die Beförderung deutsher An-

siedlungen in den Provinzen estpreußen und Posen, im Jahre 1904

ist dem Hause der Abgeordneten eine 381 Seiten um-

fofente Denkschrift zur Kenntnisnahme zugegangen, der wir

ie folgenden Mitteilungen entnehmen.

Die Landwirtschaft der Ansiedlungsprovinzen batte sich im Berichtsjahre eines günstigen Winters und eines nicht ungünstigen Frübjahrs zu erfreuen. Den ganzen Sommer hindurch herrschte jedoch eine ganz außergewöhnlihe Trockenheit, von der besonders die ron Posen betroffen war; Westpreußen hatte wenigstens mehrfach Strichregen zu verzeichnen, die in Posen auch fast gänzlih fehlten. Das Gedeiben der Winterung, die sh im Frühjahr kräftig entwickelt hatte, ift durch die Dürre niht mehr beeinträchtigt worden. Das Wintergetreide hat vielmehr meist einen guten, stellenweise sogar recht guten Ertrag geliefert. Dahingegen hat die Sommerung in der Provinz Posen fast dur@weg geringe Erträge ergeben; in West- preußen. ist auch die Sommergetreideernte im allgemeinen besser, in manchen Gegenden sogar gut ausgefallen. Am meisten haben durch die Dürre die Hakfrüchte gelitten; Rüben und Kartoffeln diese besonders in der Provinz Posen haben Erträge geliefert, die selbst hinter einer“ Mittelernte weit zurückbleiben. Ebenso war die Futter- ernte in der Provioz Posen nur mittelmäßig, in Westpreußen dagegen vielfa besser. Dort ist auhch ter junge Klee meist gut aufgelaufen, sodaß für nächstes Jahr von den Kleefeldern wieder ein Ertrag zu erwarten steht, während in den meisten Gegenden von Posen die junge Kleesat vertrocknet ist. Jm ganzen betrachtet, kann das Ernte- ergebnis von Westpreußen als voll befriedigend und vielfach sogar als vorzügli, das der Provinz Posen als mittelmäßig und nur in einzelnen Landstrichezn als befriedigend bezeichnet werden. Die Getreidepreise haben ih in mittlerer Höhe gehalten. Sehr hoh waren die Kartoffelpreise, sowoh! der gèringen Ernte wegen als auch ganz besonders wegen der hohen Spirituspreise, die für die Brennertien troy der hohen Preise des NRohmaterials eine gewinnbringende Tätigkeit ermöglihen und die Entwicklurg der Genossenschaftsbrennereien günstig beeinflussen. Die Zucker- fabriken waren in dieser Kampagne zwar nicht voll bes{äftigt, haben dafür aber bei den guten Zuckerpreisen mit Nutzen arbeiten und bessere Preise für die Rüben zahlen können als in der Kampagne 1903/1904. Leider \ind die Ansiedlungsprovinzen im Jahre 1904 wieder stark von Viehkrankheiten heimgesucht worden. Maul- und Klauenseuche if besonders in der Provinz Posen heftig aufgetreten und hat troß der \trengsten Absperrung8maßregeln eine weite Verbreitung gefunden. In Westpreußen ift in R GE ebenen Großbetrieben Roßkrankheit unter den Pferden und Milzbrand unter dem Nindvieh vorgekommen. Die Verluste durch Rotlauf bei den Schweinen werden durch regelmäßiae Impfung in mäßigen Grenzen gehalten; gegen Schweineseule und Schweinepeit hat sich die Impfung noch nit als sicher erwiesen. Die Molkereigenossenschaften ge- dethen weiter gut. Die Verwertung der Molkereierzeugnifse ist an- gemessen. Die genossenshaftlihen Betriebe, E Brennereien und Molkereien, die in größeren Ansiedlungsbezirken eingerihtet sind, dienen wesentlih zur Förderung der Ansiedlungen und bestärken die Ansiedler immer mehr in dem Gefühl der Zusamwengehörigkeit. Die Entwicklung der Ansiedlungen kann hiernah im ganzen günstig genannt werden. : E :

Das Ansfiedlungsgeschäft hat sich auf der Höhe des Vor- jahres erhalten.

Ankaufsgeschäft.

Das Landangebot im Berichtsjahre steht hinter dem im Vorjahre um ein Geringes zurück, und zwar ist es das Angebot von Gütern, das ziffernmäßig von 509 im Jahre 1903 auf 447 im Jahre 1904 zurückgegangen ift. Um so lebhafter war dagegen das Angebot bäuer- liher Grundstücke; es sind nämlih im Jahre 1904 der Ansiedelungs- kommission im ganzen 505 Bauernwirtshaften gegen 380 im Vorjahre, mithin 125 Geundstücke = 33 v. H. mehr zum Kauf angeboten worden. Mit der Zahl der angebotenen Güter ist naturgemäß auch die angebotene Gesamtflähe hinter der vorjährigen zurückgeblieben. Das Gesamtangebot an Gütern und Grundstücken umfaßte nämlich 216 675 ha, das find rund 38 Quadratmeilen gegen 245 813 ha = rund 44 Quadratmeilen im Vorjahre. Neben diesem Angebot unterlag der geshäftlihen Bearbeitung noh eine große Anzahl im Vorjahre unerledigt gebliebener Angebote. Ein niht unerbeblicher Teil der der Ansiedelungskommi}fion gemadten Kaufanträge ging nit unmittelbar, vom Besitzer, sendern von Vermittlern aus, deren Vollmacht richt immer zweifelefrei war. Das gilt namentli ven den Angeboten von Gütern und Grundstücken aus polnischer Hand. Angekauft sind im Berichtsjahre 36 Rittergüter darunter einzelne mit zugeshricbenen, von den Vorbesizern zugekauften Bauerngrund- stückden —, 28 größere, zumeist selbstäntige Gutsbezirke bildende Güter und 75 Bauernwirtschaften, und zwar mit Ausnahme eines Ritterguts in Westpreußen, das in der Zwangsversteigerung erstanden worden ift, sämtli f:eibändig.

Von den erworbexen Besißungen entfallen:

- A. auf den Regierungsbezirk Danzig: das Gut Neu- Golmkau im Kreise Berent, die Mittergüter Gr.-Malsau und Gr.- Turse im Kreise Dirshau und die Ritterzütcer Summin und Lippi im Kreise Pr.-Stargard, zusammen mit einem Flächzninbalt von

rund-2336 ha (= 7 v. H. des Gesamtankaufs) zum Preise von rund 1982 000 M; 4

B. auf den Regierungébezirk Marienwerder: die Gützr Lindhof, Neuhof, - SBo) Bata und Rittergut Nosenthal im Kreis, Briesen, die Rittergüter Oborry, Radmannsdorf, Nobakowo im Kreise Kulm, das Kruggrundstück Waldau im Kreise Flatow, das Rittergu; Adl. Neuvorwerk, die Güter Lippowiß, Gr.-Schönbrück Nr. 1 und daz Rittergut Powiatek und die Grundstücke Fürstenau Nr. 7, Gr, Partenshin Nr. 10, Gr.-Schönbrück Nr. 16 im Kreise Graudenz, diz Rittergüter Sternau und Jacubowo im Kreise Bib das Nittergut Wulka im Kreise Löbau, die Nittergüter Biehowko, Simkay Wilhelmshof und das Amtsvorwerk Neuenburg im Kreise S{hwez ‘das Gut Pofrzydowo im Kreise Strasburg, das Grundstü Kortt Nr. 3/4 im Kreise Thorn, das Rittergut Gr.-Klonia und das Gut Neutuchel im Kreise Tuchel, mit einem Flächeninhalt von zusammen rund 10 443 ha (= 82 v. H. des Gesamtanfkaufs) zum Ankauféêpreiss von 9 179 350 M; i

C. auf den Regierungsbezirk Pos en : das Landgut Katslin und die Grundstücke Bielko 21/Vittorowo Nr. 2 im Kreise Birnbaum, die Königlihe Domäne Altkloster im Kreise Bomst, das Rittergut Hinzendorf und das 'Freischoltiseigut Neugabe-Buchwald im Kreise

Nat, das Stadtgrundstückx Buk Nr. 326 im Kreise Gräß, die f

Rittergüter Pomiany und Strenze mit dem Landgut Strenze im Kreise Kempen, das Rittergut Lipowiec, die Stadtgrundstücke Koshmin Nr. 671/1153 und das Grundstück Ladenberg Nr. 12 im Kreise Koschmin, das Rittergut Lubin und das Grundstück Neuhof Nr. 66 im Kreise Kosten das Grundstück Deutsch-Koshmin-Hauland Nr. 101, das Grundstück Stryzewo Nr. 1 und das Stadtgrundstück Krotoschin Nr. 1709 im Kreise Krotoschin, das Landgut Tarnau Nr. 2 und das Grundstück Polajewo Nr. 351 im Kreise Obornik, die Grundstü Lewiß Nr. 43 (Teile der Grundstücke Nr. 1 und 21), Nr. 36 und Lewiß-Hauland Nr. 66 im Kreise Meseriß, das Rittergut Chartows, das Stadtgut Pudewiß, die Grundstücke Suchylas Nr. 1/13, "?/2, und Wenglewo Nr. 12 im Kreise Posen-Oft, das Rittergut Chyby und die Rentengüter Krzyzownik Nr. 89, 105, 106, 107, 108, 109, 110, 111, 112, 113, 117, 118 und 119 im Kreise Posen-West, das Nitter- gut Szczepankowo im Kreise Samter, das Grundstück Gowarzewso Nr. 1 im Kreise Schroda, die Herrschaft Czeszewo, das Rittergut

ydowo, die Grundstücke Kaczanowo Nr. 8, Sedziwojewo Nr. 21 und

fotnifi Nr. 15 im Kreise Wreschen, das Stadtvorwerk Tomaschew im Kreise Pleschen, zusammen mit einem Flächeninhalt von rund 9312 ha (= 28 v. H. des Gesamtankaufs) zum Ankaufspreise von 10631519 A;

D. auf den Regierungsbezirk Bromberg: das Rittergut Hobenfelde, die Güter Vorwerk Borowno und Vorwerk Wluki sowie die Grundstücke Buschkowo Nr. 89, 90 und 92 (Donnermühle), Schanzendorf Nr. 1 und Wluki Nr. 35 im Kreise Bromberg-Land, die Rittergüter Charbowo, Modliszewo, Ramsau, Witakowice, die Güter Gulshewo, Lagiewnik, Skiereszewo, Widau und die Grunde stüde Se « Sas Florentinowo Nr. 1, Johannesruhß Nr. 5/Schönbränn Nr. 2/Dzialyn Nr. 3, Iohannesruh Nr. 1, Klebko Nr. 1, Morgenau Nr. 6, Schusterfelde und Welnica Nr. 12 im Kreise Gnesen, die Stadtgrundstücke Hohensalza Nr. 415b/716/1051 im Kreise Hobensalza, die Grundstücke Jankendorf Nr. 22 und 72 im Kreise Kolmar, die Rittergüter Dzierzonzno, Slaboshewo und die Grundstücke Königëtreu Nr. 42/44, Kozlowo Nr. 9, Strelce Nr. 19/Kunowo Nr. 5, Wiederau Nr. 3/12, Wulka orhowska Nr. 3 und 4 im Kreise Mogilno, das Rittergut Cienskowo im Kreise Schubin, die Rittergüter Kobelnica und Witowice sowie ein Teil der Königliden Domäne Waldau (Mühlgrund) im Kreise Strelno, das Rittergut Seehof und das Grundstück Schönrode Nr. 6 im Kreise Wirsiß, das Rittergut Lopienno, die Güter Aldea Nr. 1, Friedrihs- hof, Noëcinno im Kreise Wongrowiß, das Grundstück Witkowo-Dorf Nr. 45 Kreis Witkowo, das Gut Marienfeld und die Grundstüte Brudzyn Nr. 5 und Gontsch Nr. 7 im Kreise Znin mit einem Flähen- inhalt von zufammen rund 11018 ha (= 33 v. H. des Gesamt- ankaufs) zum Ankaufspreise von 12 150 589 #.

Im Jahre 1904 sind also angekauft

im Regierungsbezirk Danzig 2336 ha für 1982 000 Æ, Marienwerder . . 10443 , , 9179350 ¡ Posen 99 » «10831519: Bxomberg 11018... 12100089.

insgesamt . . . 33109 ha tür 33 943 458

Von den angekauften Ses unge befanden \sich in polnischer Hani

6 Güter und 21 Grundstücke mit einer Gesamtflähe von 3477 ha

Ca 10,5 v. H. des Gesamtgrunderwerbs im Jahre 1904); davon ent-

allen auf die Regierungsbezirke :

Marienwerder

edin romberg

Unter Pigure@unng der Erwerbungen aus den Vorjahren um- faßt der runderwerb der Ansiedlungskommission am

Schlusse des Jahres 1904 a. án Gutsbefiß . 250481 ha zum Kaufpreise von 197 265 082 4,

b. „, bäuerlihem E L ë 12 032 006 ,

Besiß . / oder rund 46 Daa- 261 662 ha 7 dratmeilen zum | Kaufpreise von . 209 297 088 4

Davon stammen aus deutscher Hand: 244 selbständige Gutsbezirke (davon 156 Rittergüter), 59 Landgüter ohne kommunale Selbständig- keit, 157 Dames e teen, mit einer Flähe von 162 472 ha = 62 v. H. des Gejamterwerbes zum Gesamtfkaufpreise von 135 351 533 Æ; aus polnischer Hand: 146 selbständige Guts- bezirke (einschl. von 113 Rittergütern), 20 Landgüter ohne kommunale Selbständigkeit, 144 Bauernwirtshaften, mit einer QlaGe von 99 190 ha = 38 v. H. des Gesamterwerbes zu einem Gesamtkauf- preise von 73 945 555 M j

Der Durchschnittspreis für die im Jahre 1904 gemahten Erwerbungen stellt sih bei den Gütern auf 1010 Æ für das Hektar, bei den Grundstücken auf 1205 Æ für das Hektar und bi dem ge- famten Ankauf auf rund 1025 #4 für das Hektar, gegen 1007 4 im Vorjahre. Die im Berichtéjahre angelegten Preise ergeben im Durd- schnitt den 112,5 fahen Betrag des Grundsteuerreinertrags. Es ift also ein weiteres Steigen der Grundstücktpreise im Jahre 1904 selbst gegenüber denen des Vorjahres zu verzeihnen. Der Gesamtdurh- [hnittspreis für sämtliche bisher von der Ansiedelungskommission er- worbenen Liegenschaften beträgt 800 Æ für das Hektar und 85,4 für 1 A Grundsteuerreinertrag.

Ansiedlungs8geschäft.

Die Entwicklung des Besiedlungsgeshäfts hat sich im großen und ganzen in den Grenzen des Vorjahres gehalten. Zu beobachten ist eine gesteigerte Nachfrage von Bewerbern mit kleinem Vermögen. Während auf der einen Seite die Preise für den Grund und Boden und die Baumaterialien in die Höhe gehen und infolgedessen tie Not- wendigk-it vorläge, die Anforderungen an die Kapitalkraft der An- siedler zu erhöhen, ist die Ansiedlungskommission in die Lage verseßt, thre Vergebungsbedingungen den geringeren Vermögen anzupassen. Auf dem Wege der Verkleinerung des Stellenausmaßes bei der Ver- gebung zu Eigentum und der vermehrten Begebung von Pachtstellen sowie dur ausgiebigere Gewährung staatliher Ergänzunasdarlehen zu billigen Zins- und Tilgungsbedingungen wird der zur Sicherung der Lebensfähigkeit der angeseßten Ansiedler erforderlihe Ausgleich gesucht. Die verbältnismäßig guten Ernten während der letzten Jahre haben das Forikommen der nah diesen Grundsäßen im Berichiéjahre und auch \chon vordem angeseßten Ansiedler begünstigt. Aber bei der geringen Ertragssicherheit der leiten Böden in den Ansiedlungs- provinzen is nur für die Stellen mit gutem Boden mit einiger Be- stimmtheit zu erwarten, daß si fapitalschwache Pächter im Laufe der Jahre zu leistungsfähigen Rentenansiedlern auswacsen können. Die Erfahrung, daß das Vorwärtékommen der alten Ansiedler den Zuzug aus dem engeren Heimatsfreise befördert, hat \sich weiter bestätigt.

zusammen

Zablenmäßig bietet der Verlauf des Besiedlung8geschäfts fol- endes Bild: Anfragen Ansiedlungslustiger gingen bei ber Anficblungs: L inmission unmittelbar 6210 ein (264 oder 4 v. H. weniger als im Vorjahre). Davon entfallen auf die Ansiedlungéprovinzen über 25 v. O., auf das übrige Preußen etwa 45 v. H, auf das außer- preußishe Reichëgebiet 7—8 v. H. und der Nest mit 22—23 v. D; auf das Ausland. Die bei den Gutsverwaltungen eingegangenen An- fragen find hierbei nit berücksihtigt. Jn den Vorjahren bezifferten ih demgegenüber die Anfragen: 1900 auf 3423, 1991 auf 3120, 1902 auf 5496, 1903 auf 6474. Fragebogen über ihre persöalichzn Ver- hältnisse sandten auf Aufforderung 2612 Bewerber ein, das sind 739 weniger als im Vorjahre. Dieser Rückgang erklärt sih daraus, daß Bewerber, die ven vornherein ungeeignet erschienen, in größerer Zahl als früher ohne weitere Rükfrage abshlägig beshieden worden sind. Zum Vertragsshlusse gelangten die Verhandlungen in 2023 Fällen (gegen 2001 im Vorjahre). Es wurden abgeslossen 1416 Renten- gutsverträge und 607 Patverträge. Von diefen sind dur Zuschlags- besheid genehmigt worden: 1480, und zwar 965 Rentenguts- verträge und 515 Pachtverträge (gegen 1476 im Vorjahre). Die übrigen Verträge, soweit sie niht durch Rücktrittserklärungen erledigt 0, wurden als s{mebend in das Iahr 1905 übernommen. Der ergleih des Besiedlungsergebnisses mit dem der Vorjahre ergiebt

olgendes Bild: folg Verträge:

1886/87... 165 1900 1 «6 E 166 R a e LOO 191 O & a A0 173 I s e TOD 193 1B w% e —208 270 E ZOD 241 I e E 222 O e 00 186 O O 191 S e M00 367 O e O 605 1899 . . ¿"906 669 I. 909 661 14 S 418 1902 1 803 1211 (darunter 301 = 25. v. H. Patht- verträge) 1476 (darunter 431 = 29 v. H. Pacht- verträge) 1480 (darunter 515 = 35 v H. Palt- verträge). Von den 1480 angeseßten Bewerbern stammen aus Westpreußen 40, aus Posen 141, aus Ostpreußen 4, aus Brandenburg 109, aus Pommern 97, aus aus Hes 59, aus Sachsen 82, aus Hannover 110,

Genehmigungen : 142

1903 2 001

1901 2 023

aus Westfalen 85, aus Hessen-Nassau 7, aus der Rheinprovinz 11, aus dem übrigen Deutschland 363, aus außerdeutschen Staaten 372. Hierzu kommen noch 102 Arbeiter- und Handwerkerfamilien, die in neu errihteten staatlichen Arbeiterwohnungen als Mieter Aufnahme gefunden haben, so daß der gesamte Zuwachs an Ansiedlern während des Berichtsjahres 1582 Familien mit etwa 9000 Köpfen beträgt. Die Durchschnittsgröße der im Berichtsjahre vergebenen Stellen beträgt, wie im Vorjahre, 13,3 ha gegen 15,3 ha im Durschnitt 1886/1904. Der Anteil der einzelnen E aies an der bisherigen Stellenbegebung und die allmählihen ershiebungen werden in Hundertteilen durch nachstehende Tabelle veranschaulicht :

Es sind begeben [0—5/5—10/10—15|15—20 20—25|25—50 über 50 Stellen von ha | ba | ha | ha ha | ha ha

im Durchschnitt der | | | Jahre 1886/1902 113 | 17,6 | 23,4 | 21,7 / 11,5 | 106

im Durchschnitt | | 1880/1900. .112,3| 18,3 | 25 O 119 1 9G | 12 | 22,0 | 29,5 | 25/5 6 4 5:4

im Jahre 1904. . 12,2 19 |26 |222 |105 | 8,6 |

im Durchschnitt 1886/1904 . ..

Unter den Bewerbern, die Fragebogen über ihre perfönlichen Verbältnifse einsandten, befanden sich 202 Katholiken (gegen 488 im Vorjahre), d. \. 8 v. H. der Gesamtzahl. Die Zahl der mit fatholishen Bewerbern geschlossenen Verträge beläuft sich auf 110 = 54 v. H. der Bewerbungen und 6 v. H. der überhaupt ab- geschlossenen Verträge, die Zahl der genebmigten Verträge auf 85 = 6 v. L der überhaupt erteilten Zuschläge (gegen 12 Verträge im Vorjahre); 17 Verträge sind durch Nüctritt erledigt.

Der Anteil der Einheimischen an der M tTtleiina des Berichtsjahres ist von 12,5 v. H. im Jahre 1903 auf 12,2 v. H. gesunken. Insgesamt befinden si gegenwärtig 2320 Stellen = 26,2 v. O. im Besiße von Einheimischen, gegen 29 v. H. im Jahre 1903. Troßdem nämli die Pans Provinzangehöriger tunlich| ein- geshränkt wird, so ist es doch nicht zu verhindern, daß durh die

erfäufe an die zweite Hand, die zumeist durch Einheimische dar- gestellt wird, ihre Zahl in den Ansiedlungen sih vermehrt, was insofern als wenig erwünsht bezeihnet werden muß, als auf diese Weise die Vermehrung des deutschen Elements dur die Ansiedlungs- tâätigkeit nicht in dem vom germanisatorishen Standpunkte aus

f

} erstrebenswerten Maß? erreiht wird und dem Privatgrundstücksmarkte

Käufer entgehen. Aber auch bei einer planmäßigen Einschränkung der Stellenvergebung an Einheimische bleibt die Zahl der Stellen, auf denen \sich ihre Anseßung aus vielfachen Gründen empfiehlt, fo groß, daß, wie vorstehend nachgewiesen, keine andere Provinz des Staates fo viel ler gestellt hat wie die Provinz Posen.

Im Berichtsjahre sind im ganzen begeben worden 19736 ha oder rund 34 Quadratmeilen (gegen 19503 ha im Jahre 1903). Rechnet man auf ein Ansiedlungtdorf 30 Familien und etwa 1600 Morgen Stellenland, so bedeutet das Besiedlungsergebnis des Jahres 1904 rund 50 neue Dörfer. Liz parzellenweise Begebung eines folhen Areals, der Aufbau der Wirtschaftsgehöfte und öffent- lihen Gebäude, die wirtschaftliche Einsiedlung der einzelnen, individuell zu behandelnden Ansiedler, die Ordnung ter Gemeinde-, Kirchen- und Schulverbältnisse, die Erweckung eines genofsenshaftlihen und sozialen Lebens innerhalb der aus den verschiedensten Gegenden zusammen ge- kommenen Gemeindeglieder, die Fürsorge für diz kulturelle Weiter- bildung der Ansiedler, kurz die Schaffung von Gemeinwesen auf grünem Rasen {ließt neben der auf den Ankauf, die Bewirtschaftung und die Vermessung des unvzrgebenen Areals gerihteten Tätigkeit und neben der Beaufsichtigung der an Zahl von Jahr zu Jahr zu- nehmenden fertigen Ansiedlungen eine folhe Summe von Arbeit in si, daß eine Steigerung des jährlichen Besiedlung®ergebnisses mit den vorhandenen Kräften kaum wird geleistet werden können. Die seit Bestehen der Ansiedlungskommission zu Ansiedlerrecht vergebene Stellenflähe umfaßt 135818 ha oder nahezu 24 Quadratmeilen. Dazu kommen noch die für die öffentlichen Zwecke usw. auêëgeworfenen Flächen mit etwa 42 900 ha, sodaß von dem rund 261 662 ha umfassenden Gesamterwerbe etwa 178 700 ha glei 68,3 v. H vergeben sind. Die Gefamtzabl der angeseßten Ansiedler beträgt 8862, wozu noch 259 Mieter in fiskalischen Arbeitermietswohnungen kommen, fodaß bisher im ganzen 9121 Familien mt rund 60 090 Köpfen angeseßt sind.

Die Ansiedlungskommission ist seit Jahren bestrebt, die Zahl ter

WdeutsHen Arbeiterfamilien auf den im Großbetriebe befindliben

Gütern durch Heranziehung auêwärtiger Familien zu vermehren. Zur

eit werden 706 solcher Familien und 151 ledige Arbeiter in einer |

Besamts beschäftigt. Es ist Sutearbeitern, soweit fie 4nfledlerstellen gelangen , Provinzen gewonnen werden.

eelenzabl von 3700 in Betrieben der Ansicdlungskommission st anzunehmen, daß aus diesen deutschen niht zum Erwerbe selbständiger Arbeitskräfte für die Ansiedlungs-

Eben diesem Zwecke dient auch !

die Einrichtung der Arbeitermiet8wohnungen. __ Hervorzuheben ist, daß auch die Ansiedler felbst bemüht sind, deutshe Arbeiter nah- zuziehen. Nach den angestellten Erhebungen, die siŸ auf 225 An- siedlungen erstreckt habzn, werden zur Zeit 311 deutsche Arbeiter- familien und 1144 deutshe Knechte und Mägde, im ganzen 2590 Seelen, neben 686 polnischen Familien und 1026 bolni\hen Knehten und Mägden mit 4262 Seelen von den Ansiedlern gehalten; außerdem wohnen 231 Handwerkerfamilien und 40 ledige Handwerker deutscher Nationalität mit rund 1027 Seelen neben 49 polnishen Handwerker- familien und 7 ledigen Handwerkern mit 232 Köpfen in der, An- siedlungen. s :

Die gesamte deutsche Bevölkerung in den An- siedlungen besteht sonah aus rund 10370 Familien und 1335 ledigen Personen und kann wohl auf rund 68000 Seelen angesprochen werden.

Verwaltung der erworbenen Güter bis zum Abschlusse des Besiedlungggeschäfts.

Infolge endgültigen Abs{lusses des Besitdlungêgeschäfts sind bis“ her 113 Güter und Bauernwirtschafien mit 42 383 ha aus der Ver waltung ausgeschieden. Während des Wirishaftsjahres 1. Juli 1903/1904 standen in der Verwaltung 296 Güter mit einem Flächen- inhalt von 185 435 ha, darunter 66 Güter mit einem Flächeninhalt von 41 181 ha, deren großwirtshaftliGer Betrieb aufge!öst ist. Im Vorjahre waren es 228 Güter mit 149 408 ha, worunter si 53 auf- gelöste Gutsbetriebe mit 34 873 ha Flächeninhalt befanden. Für die Güter mit aufgelöstem wirtshaftlihen Betriebe handelt es sich im wesentlihen nur noch um die Weiterführung einer Kafsenverwaltung. In der oben angegebenen Flähe jener Güter, die sich noch in ge- regelter A befinden, sind die niht unbedeutenden Landflächen mitenthalten, die bereits von Ansiedlern genußt werden. Aus - der Zahl der Güter, für die Rechnung zu legen war, sind im bezeichneten Wirtschaftsjahre 9 Güter ausgeschieden, während 80 Güter mit Rechnungslegung neu hinzugetreten sind. Drei Verwaltungen sind mit anderen vereinigt worden.

Die verwalteten 296 Güter haben im Wirtschaftsjahre 1903/04 einen Zuschuß von 634 867 Æ erfordert. Die niht ungünstige Ecnte des Jahres 1903 hat wesentlih mit dazu beigetragen, daß der Zusay im Verhältnis niedriger als im Vorjahre ausgefallen ist, wo er fi bei 228 Gütern auf 719 559 Æ belief. An neu zugezogene Ansiedler sind Erntebestände des Jahres 1903 im Werte von rund 2 798 000 M4 überlassen und Baufuhren im Werte von rund 480 000 A geleistet, was ein Mehr von rund 500 000 Æ gegen das Vorjahr bedeutet. Da die Ansiedler auf jene Leistungen einen vertraglihen Anspruch baben, kommen entsprehende Werte an die Gutsfkasfen nit zur Er- stattung. Bei Anrechnung dieser Beträge wücde sh der Zuschuß in einen Üeberschuß von weit über 24 Millionen Mark verwandeln. Die Gutéverwaltungen haben für die hauptsächlichsten landwirtschaftlichen Erzeugnisse: Getreide und Kartoffeln sowie Zuckerrüben, während des Wirtschaftsjahres rund 3 740 000 # gelöst. 42 Brennereibetriebe brachten bei einer Verrehnung3menge von rund 2 973 000 1 reinem Alkohol einschließlich der Kontingentmenge von rund 2224000 1 an Spirituserlôs rund 1769 000 A Der Zentner Kartoffeln wurde mit 1,83 Æ, gegen 1,26 A und 0,81 M in den beiden Vorjahren ver- wertet. Für Futtermittel wurden rund 2 300 000 Æ, für fünstlie Düngemittel 1359 000 (4 und für rund 700 000 Zentner Steinkohlen aus den Königlihen Gruben rund 624 000 Æ verausgabt; die Auf- wendungen an Gehältern und Löhnen jeder Art betrugen rund 4 120 000 #4. Durch die Inventuren wurden am 30. Juni 1904 rund 7 952 000 Æ in Werten ermittelt, gegen 6 137 000 4 bei der vorjährigen Inventur. : i;

Die Betriebs(Rechnungs)ergebnisse der einzelnen Verwaltungen nah den Jahresrechnungen des landwirtshaftlihen Geschäftsjahres werden im folgenden veranschaulit :

Güter, die neu erworben sind oder niht länger als 2 Jahre im großwirtschaftlihen Betrieb stehen. Es sind in der Denkschrift 111 Verwaltungen mit einer landwirt\chaftlih ge- nußzten Fläche von 51 259 ha verzeihnet. Die vorjährige pet wies bei 76 Gütern eine Flähe von 32418 ha E Die Zuschüsse für die 111 Verwaltungen betrugen im landwirtshaftlihen Geshäfts- jahre vom 1. Juli 1903 bis 30. Juni 1904: 868531 #4 gegen 1046 708 Æ im Vorjahre. Der Zuschuß besteht zum Teil aus Auf- wendungen für Düngemittel, Sämereien, für Reparaturbauten und Inventarvermehrungen. Solche Zurichtungéaufwendungen sind in den Wertschäßungen der Güter gewöhnlih vorausgesehen und haben bei der Bemessung des Ankaufspreises entsprechende Berücksichtigung ge- funden. Sie werden dur die Teilungspläne zur Erstattung kommen.

Bedingt betriebsfähige, d. h. länger als 2 Jahre im großwirtshaftlihen Betriebe befindlihe Güter. Die Denkschrift weist 9 Güter mit einer landwirtschaftlih genußten Fläche bon 4333 ha gegen 15 Güter mit 10262 ha im Vorjahre auf. Die Zahl der Güter dieser Kategorie dürfte sih in den künftigen Jahren kaum merklich erhöhen, weil die Ansiedlungskommission viele Güter bald nach der Uebernahme in die staatlihe Verwaltung zur Besied- lung auélegt, um eine ausreihende Stellenauswahl für die Ansiedler- kundschaft zu beschafffen. Die Güter warfen einen Uebershuß von 43 880 Æ ab, was, neben der nicht ungünstigen Ernte des Jahres 1903, besonders auf die {on längere Bewirtschaftung der Güter durch den Staat zurückzuführen is. Die 15 Güter des Vorjahres erforderten einen Zuschuß von 168 M. .

In der Besiedlung befindlihe Güter. Die Zahl der im Wirtschaftsjahre 1903/04 in der Besiedlung begriffen gewesenen Güter betrug 110 gegen 84 im Vorjahre, somit 26 mehr. Die Güter brachten cinen Uecbershuß von 150 151 Æ, während die 84 Güter des Vorjahres einen \olhen von 318 260 Æ ergaben. Der Ertrag der Güter dieser Uebersiht wird ganz bedeutend durch die in der Ein- leitung zu diesem Abschnitt erwähnten unentgeltlichen Leistungen an die Ansiedler beeinflußt. : H : N

Aufgelöste Güter. Die Denkschrift weist 66 besiedelte Güter gegen 53 im Vorjahre nach. Die Steigerung ist eine Folge des stärkeren Verkaufs von Ansiedlerstellen in den leßen Jahren. Diese Verwaltungen haben im Wirtschaftsjahre 1903/04 einen Uebers{huß von 39633 M gebraht, obgleih auch bei diesen Gütern Kosten, be- stehend in öffentlihen Abgaben und Aufwendungen für Ortsarme aus der Zeit des ata wicidatiliben Betriebes, sowie für Aufsichtsübung zu bestreiten waren. 5

Gesamtübersicht. Es betrugen seit 1886/87 bis Ende Juni 1904 die Zuschüsse 19 037 300 X, die Uebershüsse 6 789 691 , die baren Aufwendungen fomit 12 247 606 4 Von diesem Betrage war bis zum Vo abre eine Summe von rund 10 830 000 M dur Aufschläge zu dem Ankaufépreise der Güter in den Teilungsplänen zur Deckung

elangt. Die im Jahre 1904 genehmigten Teilungépläne weisen einen Aufschlag von rund 2118 000 Æ auf. Bei Zurehnung dieses Be- trages zu den erwähnten 10830 000 M, ergibt sich die Summe von 12 948 000 Æ, sodaß nicht nur die staatlihen Aufwendungen zur Zeit gedeckt sind, sondern sogar noch ein Uebershuß von rund 7000009 zu Gunsten der Staatskasse erzielt ist. Die gesamte vertraglihe Ab- abe von Erntevorräten und die Fubrenleistungen dec Ansiedlungsgüter für die Ansiedler find auf rund 14 300 000 Æ zu \{chäßen.

Vorbereitungen für das Besiedlungsgeschäft.

Nach ter Denkschrift sind im Jahre 1904 66 Besiedlungévläne zur Genehmigung vorgelegt worden. Sie umfassen cine Fläßhe von 29 466 ha, während die im Vorjabre zur Besiedlung ausgelegte Fläcze 23 979 ha und der bisherige Jahretdurchs{nitt rund 10 436 ha betrug. Der planmäßigen Auslegung sind bisher unterworfen worden : a. bis zum Ausgang des Jahres 1903 = 160 181 ha, þ. im Jahre 1904 29 466 ha, c. die Bauernwirtichaften mit rund 2999 ha, hierzu treten d.“die in der Bearbeitung begriffenen Besiedlungspläne für 41 Güter und Grundstücke, die im Frübjabr 1905 zur Auslegung fommen, mit 19031 ha, e. an benahvarte B:sißer, Behörden, den Forst fiëkus usw. vor Aufstellung des Teilungsplanes verkaufte Flächen 5896 ha, im ganzen 217 573 ha. Es verbleiben daher im Rest bisher niht in Bearbeitung genommene oder nit zur Vergebung ver- fügbare Liegenschaften in 95 Begüterungen mit 44509 ha, Die

Gesamtsumme (217 573 + 44 500 =) 262 073 ha übersteigt die in der Nachweisung der angekauften Güter berechnete Fläche von 261 662 ha um 411 ha, d. i. 0,16 v. H. Die Abweichung erklärt fih dadur, daß die unter a—d aufzeführten Flächen zum Teil die Ergebnisse der Neumessung berüdcksihtigen und stets die zugehörigen, in den Ankaufsflähen aber vielfah nit enthaltenen Wege- und Grabenparzellen enthalten. j

_Für die fpätere Aufteilung verbleiben demna die obigen 44500 ha gegenüber 39259 ha im Vorjahre und 27 739 ha bezw. 24180 ha in den Jahren 1902 bezw. 1901. In dem Vorrat von 44 500 ha sind aber, abgesehen von einigen nit besiedlungéreifen Gütern, noch 7 auf fürzere oder längere Zeit verpachtete Grundstücke, ferner einige größere Wald- und Oedländereien, die dem Forstfiskus in nächster Zeit übereignet werden sollen, mit zusammen etwa 9180 ha enthalten, sodaß für die Aufteilung höchstens 35 320 ha zur Ver- fügung fstehen, das sind 13,49 v. H. der Gesamterwerbungen der Ansiedlungsfommission. Für die künftige Vergebung treten hierzu noch die oben unter d aufgeführten 19 031 ha, sodaß in8gesamt ein Landvorrat von 35 320 ha + 19031 ha = 54 351 ha verfügbar

bleibt. Renten- und Pachtfeststellung,

Seit Beginn ihrer Tätigkeit bis Ende 1904 sind von der An- siedlungskommission aufgestellt wörden: a. für Posen 255 Teilungs- pläne über zusammen 133 340 ha, b. für Westpreußen 91 Teilungsplâne über zusammen 56318 ha, im ganzen 34s Teilungspläne über zu- fammen 189 648 ha Flächeninhalt. Die Feststellung der fiskalischen Scadlosbaltung ift in diesen Teilungsplänen derart erfolgt, daß; von T Mellen Anrehnungswerten an Rente oder PaŸt entrichtet werden :

3 v. H. in 239 Fällen mit 132 677 ha = 69,97 v. H. der Gesamtfläche, E O 10662 2 À 7 O Aa L 2E De “G0, 15,80 z

L E 4247 2,25 2 5 ¿L i E O 690 ,

Summe 346 Güter mit 189 648 ha.

Von den im Jahre 1904 ausgelegten Gütern sind

47 Güter zu 3 v. H. mit 22409 ha d. \. 76,05 v. H. G E D, 9606 e 6 «H: L w E _ L e O 1 2 u L " wi 2,38 E

(Summe 66 Güter . . mit 29 466 ha)

Rente oder Pachtschilling von den Anrechnungswerten des Grund und

Bodens belastet.

ILOIO E a ,36

a(pv]J «Wv 120

Meliorationen.

Der Stand der von der Ansiedlungskommission eingeleiteten Drainageausführungen ist folgender: a. auszeführt sind mit Ein- {luß der endgültigen Verteilung der Kosten auf 171 Gütern mit einer Gefamtfläche von rund 108 904 ha Drainagen im Umfange von rund 35 328 ha, d. i. rund 32,4 v. H. der beteiligten Fläche, mit einem Kostenaufwande von rund 5 950 122 4, mithin kostet 1 ha Drainage durhschnittlich rund 168 4; b. ausgeführt, aber noch nicht endgültig abgerehnet sind auf 31 Gütern mit einer Gesamtflähe von rund 20 956 ha Drainagen im Umfange von rund 5639 ha, d. i. rund 26,9 v. H. der beteiligten Fläche, mit einem Kostenaufwande vor rnnd 916 700 c; c. in der Ausführung begriffen sind auf 15 Gütern mit einer Gesamt- flähe von rund 8 079 ha ODrainagen im Umfange von rund 3603 ha, d. i. rund 446 v. H. der beteiligten Fläche, mit einem Kostenaufwande von rund 642 000 Æ; d. eingeleitet sind Drainagearbeiten auf 10 Gütern mit einer Gesamtflähe von rund 5992 ha; es werden voraussihtlih rund 1851 ha, d. i. rund 30,9 v. H. der beteiligten Fläche, zu drainieren sein mit einem Kostenaufwande von rund 290 400 M

Bis zum Silusse des Berihtsjahres sind ferner insgesamt rund 3334 ha Moorkulturen und 160 ha sonstige Wiesen- meliorationen ausgeführt worden. Die Kosten hierfür betragen einshließlich der Rodungs- und Planierungsarbeiten sowie der Düngung und Einsfaat rund 1917000 A Die Kosten für 1 ha Moorkulturen \{chwanken je nah der Schwierigkeit der Entwässerung, Einebnung und Uebersandung zwischen 100 und 800 4, die der f :ivow Wiesen- meliorationen zwishe«x 100 und 250 (4 Eingeleitet und teilweise auch \chon in der Ausführung begriffen sind Meliorationen auf etwa 35 ha. :

Im Berichtsjahre sind weiter auf 19 Gütern Wege in einer Länge von rund 21023 m durch Pflasterung und Chaussierung befestigt worden. Die Leistungen der Güter hierfür, die in der Werbung und Anfuhr des meist auf den Gütern vorhandenen Wege- baumaterials bestehen, können im Durchschnitt etwa 8 # für das laufende Meter veranshlagt werden.

Materialbeschaffung für die Ansiedler.

Im Laufe des Jahres 1904 sind auf 67 Ansiedlungsgütern für staatlihe Nechnung Ziegeleien betrieben und auf diesen gefertigt worden : 44 500 000 Stück Mauersteine, 510009 Stück Dachsteine, 1 284 000 Stück Drainröhren. Außerdem sind auf 3 Ansiedlungsgütern von Ziegeleipähtern für eigene Rehnung Ziegelsteine hergestellt worden.

Hochbauten.

Die Hochbautätigkeit hat im Jahre 1904 eine weitere Steigerung gegenüber dem Vorjahre erfahren. Insbesondere sind die in fis- kfalisher Regie ausgeführten Ansicdlerpahßtbauten etwa um das Dreifache vermehrt worden, nahtem si diese Art des Pachtgehöft- aufbaues als zweckmäßiger herausgestellt hatte. ‘Für öffentliche Zwecke sind im Berichtsjahre erbaut: 2 Kirchen, 1 Bethaus, 5 Pfarr- gehöfte, 28 Shulen, 15 Gemeindehäuser. Die Baukosten betragen 911850 4 Die Gesamtzahl folher Bauten. stellt sh jeßt auf 27 Kirchen, 18 Bethäuser, 29 Pfarrgehöfte, 205 Schulen, 206 Ge- meindehäuser. Hierfür find im ganzen 6 194 800 A aufgewendet.

An Pachtbauten sind im Berichtsjahre, größtenteils in fiskalisher Regie unter Aufsicht örtlich bestellter Bauführer, hergestellt: 32 Krug- gehöfte, 483 Bauerngehöfte, 27 Handwerkergehöfte, 40 Arbeiter- mietshäuser mit zusammen 83 Wohnungen, 8 einzelne Wohnhäuser, 29 einzelne Ställe und Scheunen. Dié Zahl der Gebäude beträgt 1 292 und die Baukosten tellen sich auf 4519 000 #4. Der Pacht - eigenaufbau ist nur noch vereinzelt angewandt worden, wo es im Interesse der gleichartigen Behandlung einundderselben Ansiedlung geboten erschien. Es ub 70 Bauerngehöfte mit 144 Gebäuden im Kostenbetrage von 362100 Æ zur Ausführung gekommen. i

Die Gesamtaufwendung für Hochbauten im Jahre 1904 beträgt 5 792 950 M.

Beaufsichtigung der Ansiedler und Genossenschaften.

In der Erwägung, daß das wirtschaftlihe Fortkommen der An- fiedler erst dann verbürgt wird, wenn ihnen, insbesondere dem jungen Nachwuchse, Gelegenheit gegeben wird, sich weiter zu bilden und mit den hauptsächlihften Fortschritten im landwirtschaftlihen Betriebe belannt zu machen, hat sid die Ansiedlungékommission in den letzten Jahren angelegen fein lz\sen, auf die Ausgestaltung des landwirt- aftlichen Schulwoesens hinzuwirken. Den äußeren Anlaß hierzu hat die zunehmende Zahl von Nückwanderern gegeben, deren landwirt- schaftlibe Bildung vieifah hinter der der westdeutshen Ansiedler zurücksteht. In Verfolg dieser Bestrebungen ist neben den älteren landwirtschaftlichen Wintershulen in Neuzedliß und Janowitz eine dritte landwirtschaftliche Wintershule in Tomken gegründet und eine größere Zahl von ländlihen Fortbildungss{ulen ins Leben gerufen - worden. Der hauswirtshaftlitzen Ausbildung der Ansiedlertöchter dienen die im Jahre 1902 gegründete Haushaltungsshule in Janowitz und die neu eingerihteten Landpflegestationen in Pogrzybow und Kl.-Summe. L j :

Um ein Bild davon zu erhalten, wie sih der Vieh stand infolge der Umwandlung von Großgrundbesig in Kleinbetriebe vermehrt, ist im Anschluß an die am 1. Dezember 1904 vorgenommene allgemeine Viehzählung der Viehbestand einzelner Ansiedlungen festgestellt worden. In Betracht gezogen find 18 ältere Ansiedlergemeinden, die im Durch-