1905 / 70 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 22 Mar 1905 18:00:01 GMT) scan diff

5) Jaeshke, Hermann, in Züllihauer Unterwein- berge, Kreis Züllichau-Schwiebus, B ; 6) Seemann, Julius, in Perleberg, Koloniestraße, 7) Gröning, Johann, in Spandau, Falkenhagener traße 10, E : i i L E Beyer, August, in Drewiß, Kreis Jerichow [, 9) Förster, Albert, in Lettin, Saalkreis, Ee 10) Krajewski, Anton, in Chwalkowo, Kreis Schrimm, 11) Trojanowski, Lorenz Wawrzyn, in Dobrzyza, Kreis Krotoschin, : E 12) e A Heinrich, in Breslau, Hirschstraße 50, 13) Backauf, August, in Polsniz, Kreis Waldenburg, 14) Ostermann, Jgnaß, in Hummersen, Fürstentum Lippe-Detmold, | i Ï 2 N 15) Buttermann, Wilhelm, in Essen, Steeler auffee 113, / E : a 16) Kohr, Johann, in Bettingen, Kreis Saarlouis, 17) Müller, Kaspar, in Deuß, Nassaustraße 16, 18) Ehlers, Hinrich, in Dellstedt, Kreis Norderdith-

Ea A ders IL., Friedri, in Röbel (Melenburg-

erin i A N T eas Johann, in Leeste, Kreis Syke,

21) Jörn, Friedrich, in Hildesheim, Goschenstraße 46, 22) Wand, Berthold, in Gotha, Dorotheenstraße 55a, 23) Schülke, Sylvester, in Riesewanz, Kreis Schlochau, 24) Zuchowski, Peter, in Nikolaiken, Kreis Stuhm,

25) Möller, Georg, in Hanau a. M., Marktstraye 1. Die Militärpensionskafe hier ist angewiesen, die Aus-

zahlung* der gedachten Geldgeschenke, dem Wunsche des Suifters zua pu zum 22. März d. J. dem Geburts- tage Seiner Majestät des Hochseligen Kaisers und Königs Wilhelm des Großen gegen bescheinigte

ittung zu bewirken. h E Benacritizung der Empfänger über diese Ve- willigung hat auf Grund dieser Bekanntmachung durch die betreffenden Bezirkskommandos zu erfolgen.

Berlin, den 4. März 19058. Kriegsministerium, Versorgungs- und Justizdepartement. von Vallet des Barres.

Wohltätigkeit

Aus den für 1904 fälligen Zinsen einer von dem König- lichen Hoflieferanten, Kommissionsrat Hoff zu Berlin ge- gründeten Stiftung sind die nachstehend genannten 16 Kriegsinvaliden mit Geldgeschenken von je 15 F bedacht

rden: i : l A 1) Derwatis, Mathias, in Antbudupönen, Kreis

Pillkallen, E D 2) Post, Johann, in Freudenhoh, Kreis Gumbinnen, 3) Heiden, Johann, in Fuhlendorf, Kreis Franzbura, 4) Villain, Vhilipp, in Alt:-Grimnig, Kreis Anger- münde, E Í i 5) Steinhöfel, Heinrih, in Schöneberg b. Berlin, amberger Straße 5, : : ; L 6) Priegnik, Wilhelm, in Wepriß, Kreis Lands- berg a. W., L A g 7) Bläsing, Karl, in Ali-Gurkowschbruch, Kreis Friede- Vena D t ads Karl, in Züllihau, Kreis Züllichau- Schwiebus, h F i Ÿ 9) Heinrih, Ferdinand, in Jänickendorf, Kreis üterbog-Luckenwalde, i Í Î 10) Franke, August, in Grohwiß, Kreis Freystadt N.-Schl., - A i | 11) Jazgar, Franz, in Obornik, H 12) Neugebauer, Fakob, in Raschowa, Kreis Kosel, 13) Schrage, Berthold, in Salzuflen, Fürstentum Lippe, S ; : ry Schalkamp, Theodor, in Freckenhorst, Kreis Warendorf, i es 15) Schulz, Johann, in Goßkau, Kreis Schlochau, 16) Grunwald, Johann, in Dirshau, Schönecker- Straße 27 II. Ñ R S j Die Militärpensionskafse hier ist angewiesen, die Aus-

ahlung der g-dahten Geldgeschenke, dem Wunsche es Stifters gemäß, zum 22. März d. J. dem Ge-

burtstage Seiner Majestät des Hochseligen Kaisers und Königs Wilhelm des Großen gegen bescheinigte Quittung zu bewirken. : s

Die Benachrichtigung der Empfänger über die stattgehabte

Bewilligung hat auf Grund der gegenwärtigen Bekanntmachung |

durch die betreffenden Bezirkskommandos zu erfolgen. Berlin, den 4. März 1905. _ Kriegsministerium, Versorgungs- und Zustizdepartement. von Vallet des Barres.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 7 der Geseß sammlung enthält uner S Nr. 10 582 die Verfügung des Justizministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Teil der Bezirke der Amtsgerichte Diez, Sankt Goarshausen, Hadamar, Herborn, Selters, Wallmerod und Weilburg, vom 17. März 1905. Berlin W., den 22. März 1905. Königliches Geseßsammlungsami. Schwarß.

e

Nichtamtliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 22. März.

Seine Majestät der Kaiser und König haben Sich

heute vormittag von hier nah Bremen begeben.

ezu 62 Jahren der Minister des Jnnern, Staatsminister Freiherr von Hammersiein-Loxten sanft entschlafen. Pflichttreu in inem ganzen, an Arbeit un L l al e is in ie lezten Tage seine besten Kräfte dem Dienste des Vaterlandes gewidmet, getragen von dem Ver- trauen seines Kaiserlihen und Königlihen Herrn, von der Wertschäßung seiner Amtsgenossen und der auf- richtigen en sciner Untergebenen. Geboren am 27. April 1843 zu Lün ( v rf 1864 in den hannoverschen, 1866 in den preußischen Staatsdienst und wurde inf Jahre 1869 als A der Ne- gierung in Koblenz überwiesen. Seine lang1jä in den Reichslanden begann er 1871 als Kreisdirektor in Colmar; 1878 wurde er zum Kreis- und Polizei- direktor in Mülhausen, 1883 zum Bezirkspräsidenten für Lothringen in Meh ernannt. Unter mancherlei Schwierigkeiten betätigte er in der dem Reiche wiedergewonnenen Westmark seine hervorragenden Fähigkeiten als Verwaltungsbeamter ; ziel- bewußt und wohlwollend zuglei, mit richtigem Bli für die Bedürfnisse der Bevölkerung hat er sih dur verständnisvolles Eingehen auf ihre Empfindungen und Wünsche bleibende Verdienste um die Entwickelung der Reichslande als deutscher Lande er- worben. Von diesem warmherzigen Jnteresse für seinen da- maligen Verwaltungsbezirk legen auch feine geschichtlichen Studien in den “Jah h Geschihie und Altertumskunde' beredtes Zeugnis ab. Als dann Freiherrn von Hammers]teins Zirken den Blick Seiner Majestät des Kaisers und Königs auf ihn lenkte und sich ihm am 6. Mai 1901 mit der Uebernahme des preußishen Ministeriums des Jnnern ein neues und weiteres Feld der Tätigkeit ershloß, zeichneten auch hier un- gewöhnliche Ardeitskraft, warmes Empfinden, klarer Blick und feste Entschlossenheit seine Wirksamkcit im besonderen Maße aus. Aus der erfolgreichen Leitung seines Ressorts, aus der Bearbeitung wichtiger Entwürfe und Neformen hat der Tod den treuen Dicner seines Königs abberufen, den hohgeshäßten Mitarbeiter im Königlichen Staatsministerium, den stets wohlwollenden und gerechten Chef der inneren Verwaltung Preußens. Das An- denken an den verewigten Staatsminister Freiher:n.von Hammer- flein wird unvergessen bleiben.

Geheimen Hofbaurats Genzmer ausgeführte Umbau des Königlichen Schauspielhauses gedauert. Es war in erster Linie in Nüfsicht auf die Feuersicherheit des Hauses geboten, die Gelegenheit aber +F;rde zugleich dazu benußt, den bisher etwas dürftig ausgestätteten Räumen ein festlicheres Gewand zu verleihen. Den früheren Mißständen bezüglich der Sicher- heit der Besucher und der im Hause beschäftigten Künstler und des Personals ist in weitgehender Weise durch Vergrößerung der Garderobenräume und durh Umbau des Treppenhauses abgeholfen, das nunmehr für jeden Rang gesonderte und zwar zugleih bequeme und elegante Aufgänge erhalten hat. Die eigentlichen Jnnenräume haben zunächst dadur einc Um- wandlung erfahren, daß der im Verhältnis zu seiner Größe öberhohe- Büjtenßaal «der Vorraum zu dem unverändert ge- bliebéènen Schinf*khen “weißett Konzertsaal der Höhe nach durscnitten - wutde- So bietet der untere Raum einen in seiner Höhe mit dem Flähhengehalt harmonierenden gefälligen WVorsalon, während der oben gewonnene Raum zu Gemächern ausgenußt werden konnte, die eine bisher fehlende Verbindung zwischen der großen Hof- loge und der dem Hof vorbehaltenen linken Proszeniumsloge bilden. Dem in den Zuschauerraum Eintretenden bietet sich ein überrashendes Bild: das bisher nicht nur dürftige, sondern troy des das Auge blendenden großen Kron- leuhters düjtere Theater is in einen feilih heiteren Raum verwandelt, der, frei von jeder Unruhe und Ueberladung in den Formen und von jeder Aufdringlichkeit in den Farben, einen überaus anheimelnden und anmutigen Anblick gewährt. AU-s iñt in disfretem Ton: Weiß, Elfen- bein, Maitgold und Resedagrün, bis in die Einzelheiten streng im Stil Ludwigs des Sechzehnten gehalten. Diese

Die vereinigten Ausschüsse des Bundesrats für Handel |

und Verkehr “E für Jujtizwesen hielten heute eine Sigung. | Hofgesellshaft mit ihren Damen Ten den er

| und seine Logen füllend. Jm Parkett fanden r Künstler, Gelehrte, Offiziere und Vertreter der Presse

t î j j 1 i

Brüstungen bogenförmige getreten sind, und daß die oberen Logen als elliptishe Nischen erscheinen. Die Decke steigt in der Mitte zu einem stumpfen Kegel leicht hinan, dessen Wölbung

Am Nachmittage des 20. März ist_ im Alter von na

d Erfolgen reichen Leben, hat er

eburg, trat Freiherr von Hammerstein

rige Tätigkeit

rbüchern der Gesellschaft für Lothringische

Die Neueröffnung des Königlichen Schauspielhauses. Ueber ein Jahr hat der unter der Oberleitung des

Stilisierung brachte es mit sih, daß an Stelle der geraden

klein fkassettiert ist und dessen Decke ein von Koberstein aus- geführtes Kreisgenäide hmüdckt, den Orest darstellend, den seine Schwester erlö1t, während die Erinnyen von dannen fliehen. Diese Anordnung der Dee ermöglichte es, ohne Kronleuczter auszukommen; strahlend und do nit blendend flutet das Licht aus Leuchtkörpern, die, selbst dem Auge unsichtbar, untcr der bronzenen Umrahmung des Deckenkegels angebracht sind. Den

zarten Tönen des Raumes fein angepaßt ist dessen übriger, auéshließlih plastisher Shmuck von Dito Lessing: Die matt- getönten Flachreliefs an der ung Les ersten Ranges, die ichtungen darstellen, und

die elliptishen Medaillons mit Bildnissen großer Dichter, die die Brüstung des zweiten Ranges z'eren. Das südliche roszenium trägt die Votivtafel, die an die Erbauung des Dn unter Friedrich Wilhelm II…I. erinnert, und ein Flach- reliefbildnis dieses Königs, während unter dem Flachbogen über der Bühne, gleichfalls in Form des Flachreliefs, der Triumph- C I Ariadne dargestellt ist. Diesem

| Gesamtcharafter des Theatcrraums durchaus angemessen, zeigt der Vorhang keine bildliche, farbige Darstellung, sondern besteht aus einer in breitem Faltenwurf niederwallenden Seidengardine in mattem Altgold. Jn der Einteilung der Siße sie sind bequem u:d mit mattgrünem Sammet gepolstert ist wenig geändert. Nur die lezten Reihen des Parketts sind, wie das schon im alten Hause ursprünglih der Fall gewesen war, in Parkettlogen verwandelt. Jm Übrigen hat das Theater im Interesse der Bequemlichkeit etwa 100 Sigze eingebüßt, indem von den besseren Pläßen gegen 200 in Fortfall gekommen sind,

Szenen aus berühmten dramatischen

zug des Dionysos und

während der driite Itang um 100 vermehrt wurde.

Auf Allerhöchsten Befehl wurden diese umgestalteten vor- nehm-heiteren Räume gestern mit einem Théâtre paré eingeweiht, das cine würdige Feier der Wiedereröffnung bildete. Eine erlcsene Gesellschaft A das Theater. Neben dem

tinister und Staatssekretäre, die

Generalität und ein Teil der Diplomatie sowie E der ten Rang

ih Parlamentarier,

Reichskanzler waren die

ein, während im zweiten Rang die nicht beschäftigten Mit- glieder des dea i und andere Geladene Play nahmen.

Kurz nah 8 Uhr erschienen die Kaiserlihen Majestäten, Seiné SAserlidhe und Königliche Hoheit der Kronprinz und die Prinzessin Viktoria Luise nebjt Gefolge in der großen Hofloge, und die Ae begann mit einem vom Hofopernchor und der Berliner Liedertafel vorgetragenen „Salve“, das Pro- fessor Schlar nah einer Komposition C. Maria von Webers bearbeitet, und dem der Generalintendant von Hülsen folgende Verse zu Grunde gelegt hatte:

eil’ge Kunst, in deine Hallen as terial, milie fullin

a3 vergan , mu j: Welkes Laub im Sturm der Zeit.

Von des alten Tempels Schwelle Grüßt dein Reich in neuer Pracht, Neu an alter Opferstelle Sei die hbeil’ge Glut entfacht! Huld'gend {@wören wir aufs neue Dir, du Hehre, ew’ge Treue. i

Dann hob sich der D und die Festvorstellung, zu der Kleists „Prinz von Homburg“ gewählt war, begann. Die künstlerishe Darbietung entsprah durhaus s festlihen Anlaß, sowohl was die schauspielerischen Leistungen als was die neue szenishe Ausstattung und die Regie anlangt. Unter den Darstellern zeichneten st{ch besonders Herr Kraußneck als Kurfürst Friedri Wilhelm und Herr Staegemann als Prinz von Homburg aus. Der Umstand, daß manches etwas gedämpft klang, ist wohl darauf zurückzuführen, daß sich die Künstler, nachdem sie jo lange Zeit in den in jeder Beziehung unzureichenden Räumen am Koönigsplaß gespielt haben, sich jeßt wieder von neuem an die größeren Verhältnisse des Schauspielhauses gewöhnen müssen. Die szenishe Ausstattung war prächtig, stimmungsvoll und künstlerish abgetöont 1m Land- schaftlihen wie im Architektonischen und in der Jnnendekoration. Jede Verwandlung bot ein abgeschlossenes Bild von über- raschender Schönheit: am wirkungsvollsten war wohl die Leichenfeier Frobens ausgestattet. Den Schluß der Feier bildete abermaliger Gesang und ein Bühnenbild, das, eine Apotheose, den Großen Kurfürsten zu Pferde zeigte und um ihn, wie in den Wolken \{chwebend, die Gestalten anderer großer Herrscher aus dem Hohenzollernhause.

Bremen.

Auf der neuen Werft der Aktiengesellshaft „Weser“ in gus I lief gestern nachmittag, wie „W. T. B.“ berichtet, der für die Kaiserlihe Marine neu erbaute kleine Kreuzer „N in Gegenwart von Vertretern des Reich8marineamts, der Bremer Behörden und zahlreicher geladenen Gäste vom Stapel. Die Taufrede hielt im Auftrage Seiner Majestät des Kaisers der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Justizrat Dr. Tröndlin. Der Redner hob hervor, wie Seine Majestät der Kaiser unablässig bemüht sei, dafür zu sorgen, daß Deutschland auch als Scemacht unter den Nationen den Plaß einnehme, auf den es Anspruch habe; unvergängliher Ruhm und Dank ge-* bühre dafür dem Herrscher, der dem Deutschen Reiche den Frieden verbürge, indem Er es rüste. Sließlich taufte der Redner den Kreuzer auf den Namen „Leipzig“ und {loß scine Rede mit einem Hoh auf Seine Majestät den Kaiser.

i Oesterreich-Ungarn.

n der gestrigen Sitzung des österreihischen Abgeordneten- hause T wie L T B.“ berich:et, der Leiter des Justiz- ministeriums Dr. Klein in E einer Anfrage, die Vor- arbeiten für ein neues Strafgescy seien beinahe zu Ende geführt, und es werde ch in nit zu ferner Zeit ermöglichen lassen, den Entwurf eines neuen Strafgesezes dem Keich3rat vorzulegen. - Bei der fortgeseßten Beratung des Antrag8Derschatta unterzog der Abg. T schau (partci- los) die G:klärungen des Ministerpräsidenten, betreffend das Verhältnis zu Ungarn, einer absprehenden Kritik und trat für den Antrag Derschatta ein. Der Abg. Abrahamowitsch (Pole) erklärte, er sei gegen alles, was eine weitere Gntfremdung und T:übung tes Verkältnifses der beiden Neichehäiften mit sich bringen fönne. Solange die Abmachungen vcm Jahre 1903 von den beider- seitigen Regierungen niht zurückgezogen seien, seien fie als die einzig richtige Grundlage der Verhandlungen zwischen beiden Reichshälften zu bet:ahten. An eine wirishafilih- E: von Ungarn könne er niht glauben. Der Redner beantragte s{ließlid die Verweisung des Antrags Derschatta an den AuLgleichsauss{huß. Nach weiterer unerheblicher Debatte wurde der Antrag Abrahamowits{ abgelehnt und der Antrag Derschatta mit überwiegender Mehrheit angenommen. j

Das leitende Komitee der ungarischen ver- einigten Opposition hielt gestern nahmittag in Budapest eine Sißung ab, in der der Präsident Kossuth von dem Ergebnis der Audienz des Grafen Andrassy bei dem Kaiser Mitteilung machte. Graf Andrassy nahm an der Sigzung nicht teil. Die Mitglieder des Komitees erörterte lebhaft die politishe Lage und nahmen die Mitteilung des Präsidenten zur Kenntnis. Ein definitiver Beschluß soll in der heutigen Plenarsizung der vereinigten Opposition gefaßt werden. Das Journal „Mager Orszaz“ kommentiert das Ergebnis der

Sizung dahin, daß nunmehr die Möglichkeit einer Kabineitsbildung auf Grundlage des Programms der koalierten Opposition ausgeschlossen sei. Die dem Grafen Andrassy von dem Kaiser erteilte Mission habe nur darin be- standen, der vereinigten Cos mitzuteilen, daß die Krone auf ihrem früheren Standpunkt unverändert verharre. Das Blatt faßt die Erklärungen der Mitglieder in der heutigen Sißung dahin zusammen, daß die Majorität in der Opposition verharre und die Solidarität weiterhin aufrecht- erhalten bleibe.

Großbritannien und JFrlaud.

Im Oberhause stellte gestern, wie „W. T B." meldet, Lord Spencer eine Anfrage, betreffend die neuen Aenderungen in der Marinepolitik, und bat um weitere Aufklärungen. Lord Goschen re(htfertigte das Anwachsen der Marineau8gaben während der leyten 15 Jahre durch die Veränderungen, die în ver ganzen Welt während dieser Periode eingetreten seien, wies dann auf die Schwierigkeiten hin, die sich mit Neutralen erheben könnten, und führte aus: Es sei nicht nur nötig gewesen in Erwägung zu ziehen, daß mon mit Mächten in Konflikt eraten fönne, sondern es sei auch notwendig esen, Mittel zu Ea um die Würde und eine genügende aht gegenüber den Neutralen aufrechtzuhalten. Er halte es nihi für s{ädlid, folche ohn zu erörtern. Graf Bülow sei neulih sehr aufcihtig in seinen Bemerkungen, die er über die europäische Politik gemacht habe, (ties. Der Erste Lord der Admiralität Earl of Selborne er-

lärte, der englishe Flottenbauplan sei mit voller Kenntnis des Pro- gramms der anderen Mächte aufgestellt worden. Wenn auch Ge-

daj ein Krieg ausbrechen könne, wenn, wie es nah dem neuen Plan vorgeiehen fei, das Kreuzergeschwader von den Linienschiffen getrennt werde, glaube er, E niht plößlich an einem Tage ein Krieg aus- brechen werde, wenn

Beziebungen zu allen Mächten die freundicaftlihsten seien. Die Beratung wurde hierauf ges{lossen.

machte der, Minister des Aeußern Delcassé Mitteilung von einem Berichte des französishen Gesandten in Tanger vom 11. d. M., in dem es, dem „W. T. B.“ zufolge, heißt, daß die dem Sultan. bezüglih der Vorschläge und Ratschläge Frankreihs gegebenen Aufklärungen einen günstigen Eindruck gemaht und allen Gerüchten die Spitße abgebrochen hätten, die darauf hinzielten, die Absichten S rankecichs und den Charakter seines Vorgehens zu entstellen.

Stellen der Unterfekretäre der Schönen Künste und der Finanzen. D-r Ministerpräsident Rouvier rechtfertigt- die Ersetzung des Dircftors der Schönen Künste durch einen einfahen Beamten. Der Untersekretär der Finanzen sei unentbeßrlich. Die Kredite wurden mit 245 gegen 22 Stimmen angenommeu.

Geseßentwurfs, betreffend Trennun Der Deputierte T (Nationalist) Lerllideie einen Antraa, rah a vor Ls fl S L

efragt werden solle. er Nedner suchte nachzuweten, da die Mehrbeit dec Wäbler gegen die Trennung du U eat die Annahme der Vorlage werde im Lande eine Erregung hervorrufen, die mit Gewalt werde unterdrückt werden müssen. Er {loß seine Rede mit der Behauptung, daß das Land bald cin anderes Konkordat verlangen werde. Der L erichterstatter Brian d erklärte, daß die Umstände die Trennung unvermeidlich ge- mat hätten. Weder die N: publik noch der Päpstliche Stuhl könnten bon ibren Forderun en abstehen; die Urfachen des Streites seien nicht zu beseitigen. Die Republik babe \sich während 35 Jahre mit detn Konkordat ledigli um den Preis demütigender Zugeständnisse ab- finden können. Der Papst ebensogut wie die Republik wollten sh von den lästigen Verpflitungen befreien. Der Papst werde glauben, daß die Kammer Furt babe, wenn man den Antrag Ferry annehme. Der Kultusminister Bienvenu Martin eläcte, für den Geseßentwurf der Trennung die volle Verantwort- lidfeit It übernebinen, er bitte die Kammer, die ihm zukommende Dra twortlihkeit niht auf sich zu nehmen. Der Minister bekämpfte den Antrag &erry, der fodann mit 343 geaea 40 Stimmen verworfen wurde. Ver Deputierte Abbé Gayraud S entwidelte einen anderen Antrag, der auf eine gütliBe Löfung des Konkordats und Dur{h- führung der Trennung b

Kirche zur Festseßung ihrer Cristenzbedingung in bder bürgerlihen ß:fellshaft für notwendig, die vorgeshlaaene Trennung für die Atholifen aber für unannehmbar. Die Untectrückung des Kultus- tudgets sci in Wahrheit ein Diebstahl; das Gericht werde die futbolifken wingen können, \ich dem Fesez zu unterwerfen, aber die fotholifen würden es niemals als folches betrahten. Gayraud ver- gte fchließlih die Ueberweifung feines Antrages an eine Kommission ; Antrag wurde wit 386 gegen 162 Stimmen verworfen und die

s,

vial'stischen Deputierten Mirman zur Verteilurg gelangt, nah dem i1 Unteroffizieren und Soldaten der Linie, Reserve und Landwehr, ènen während der Ausübun, ihres Dienstes ein Unfall ¡ustoße, vom

De 0 bezw. ihren Hinterbliebenen eine Penfion zugewendet Mrden oll.

‘(0ogador folgendes, von Zenargui, dem Gefährten Se- înzacs, unterzeihnete Telegramm:

it von Djellol, durch Verrat ia einen Hinterhalt, wurde ent-

rüdbte im Umlauf seten, so gebe es doch keine fihere Nachricht hin- sichtlich eines neuen Flottenbauplans bei irgend einer fremden Macht. Das Anwachsen der Ausgaben Englands für die Flotte sei veranlaßt durch den Wandel, der sich im Marinewesen der Welt vollzogen habe. Eine gewaltige Flotte ei auf der westlihen Halbkugel entstanden. Deuticbland und Amerika hätten Flotten von gleiher Stärke und Leistungsfähigkeit gebaut, Die Zwei-Mächte-Norm bestehe ni&t darin, die Sicherheit zu cha2ffen, daß England irgend- welden zwei Mächten glei sei, sondern darin, die möglichst sidere Ausficht zu gewähren, daß England im Kampf mit irgend- welchen zwei Mächten Sieger bleibe. Der gegerwärtige Lnge Flot'envlan gebe nit mehr als diese Sicherheit, soweit eine solche sh berednen lasse. Die Zwei-Mächte-Norm tale sih niht auf die Kreuzer anwenden. Lord Selborne hob die Wichtigkeit der Kreuzer hervor und verteidigte die Verteilung der Kreuzec nah dem neuen Plan. Die Drei-Mächte. Norm habe er nie befürwortet, weil er nit glavbz, daß die britishen Finanzen dies würden aushalten können. Es sei für Gngland ebenso notwendig, finanzielle Sicherheit und Stabilität zu haben als eine leistungefähige Marine. Ec sci nicht der Meinung, daß England zu viel ges{üßte Kreuzer hab-. Bezüglich der von Lord Spencer auügesprochenen Befürchtungen,

eine politishe Streitfrage vorhanden sei und die

Frankreich. Jn dem gestern im Elysée abgehaltenen Ministerrat

Der Senat beriet gestern die Kredite für die Schaffung der

Die Deputiertenkammer begann gestern die Beratung des von Staat und Kirghe.

eratung des Geseges die öffentliche Meinung

inausgeht. Ec halte die Mitwirkunz der

gung darauf geschlossen. In der Deputiertenkammer ift gestern ein Antrag des

taate auf Grund des Arbeiterunfallgesetzes eine entspreherde Ent- Das marokkanishe Komitee erhielt gestern aus

Vie Karawane Segonzac fiel bei Jlirtagmout, im Ge-

Nnet und durch den Scheik Mohammed Ben Tahia vom anme Sertana mißhandelt. Der Scheik entfübrte Segonzac. p anzöfische Gesandte in Fez ist von dem Vorfall benachrichtigt i: Eine Depesche der Agence Havas aus Tanger vom rigen Tage bestätigt diese Nachriht mit dem Hinzufügen, 3 Segonzac leiht verwundet sei; der Scheif wolle ? gegen ein Lösegeld freigeben.

: Nuß:land. Die Ernennung des Generals Kuropatkin. zum Kom-

indeur der ersten mandshurishen Armee ist, wie t ,W. T. B.“ mitgeteilt wird, amtlih bekannt gemacht

lden

Li

Das Semstwo des Moskauer Gouvernements be- 8, dem Minister des Jnnern durch eine besondere tation folgendes Gesuch zu unterbreiten:

‘nt. Nah Meinung des

4 Vertreter wählen, die si in St. Petereburg versammeln und Lputierten in die obige Konferenz wählen sollten. Alle Vor-

lle; vier Soldaten, zwei Schußleute und ein \darm wurden \chwer verlegt. Ein Gendarm und

n anliegenden Häusern wurden die Fenstersheiben zer-

n abend unbekannte Personen auf den Polizcioffizier

weiter aus; h besizer keine

Charakter an, ruhig und hört do gemacht werden, auf.

ohne Not militärische Hilf kamen, se ten den Aus ezirken von-Grobin und

Bei 17 Besizern verhinderten die Aus Arbeiter, zu arbeiten.

Gouverneur ist gleichfa

in und wieder nimmt sie da, wo die Guts- ugeständnisse machen,

rt, wo auch nur teilwei

angezündet worden sizung der Prinzess Menge von 3C0 Bauern wachen bewaffneten Wi von fünf Aufwieglern umringt und die Freigab verweigert worden sei,

die Wachen zu feuern.

eröffnet und mehrere P- Nacht sei im Dorfe, Didinigka dabei seien mehrere Bauern ver

Schweiz. g einer Einladung des Bundesrats 1 Jtalien mit, er werde an der Feier

implontunnels teilnehmen. elle-Brig

habe die Menge die Polizeibeamten | einkommen mit Großbritanni veröffentliht wona e der Verhafteten verlangt. Als diese | Japan und Bri tif N dies: arr nr

Menge angeschickt, a imen ift \ofo; rerseits das In der

habe sih die Diese hâtten nun i rsonen verwundet.

auf | begünstigung genießen. Das Abkommen ist sofort in Kra? E getreten. ITO] lben Jn Benderabbas am Persischen Golf ist, dem W T N

i j - 0 | olf ist, dem ,W. T. B“ a die Kanzlei angezündet und | zufolge, ein russishes Konsulat errihtet worden aftet worden. ) i

In Beantwortun teilte der König vo1 zur Eröffnung des S wird die Strecke Zs\ Empfang stattfindet. bis Brig. Die Festli tragen. Jn Lausan öffentlihe Festlichkeiten st

Der Nationalrat Handelsv

befal C g l l efahren, wo ein offizieller | Neihstaas und des s Mao tan Rana Der König M abe nicht wetter ais chstags aujes der Abgeordneten vefinden keit wird einen rein offiziellen Charakter und Mailand finden voraus sihtlich

at hat mit 103 gegen 6 Stimmen den ertrag mit Deutschland genehmigt.

Der „Kölnischen Zeitung“ vom gestrigen Tage berichtet,

zohnbe Botschafter Constans habe gleich na aus Paris seine Forderungen we Bahn Damaskus—Mesrib, wegen

Hama— Aleppo nahdrücklicer Gleichzeitig für Frankreich

wird aus Konstantinopel selbst, der fran- ah seiner Ankunft en Entschädigung für die er Erbauung der Bahn Ordnung der NKaifrage ErNeUert. : der Geschüßbestellung obgleich ein Kaiserlihes Jrade

es verlaute da

und wegen

einen Teil

stellen. Alle Forderungen seien von Conftans bares Ganze bezeihnet und im Falle damit gedroht worden, daß die Notierung an der für alle Zeit werde ent altung des französis Sonnabend

ns als ein untrenn- | ihrer Nichtannahme die Ottomanbank geshlofsen und Pariser Börse den türkishen Werten zogen werden. Jnfolge dieser drohenden hen Botschafters seien die Minister am und Sonntag zu etner Beratung zusammen-

Die Pforte erklärt, wie das Wiener Bureau“ meldet, das Gerücht, daß Sana, Wilajets Jemen, worden sei, für unbegründet. Der Wali von Mona Komitatschis Kastoria niedergebrannt hätten, des Ortes Ts\cherebtsche einer bulgarischen Bande unter Dimk weil er niht zum Exarchat übertret Saloniki Pepole im Bezirk Tik wes getötct worden sei.

De. rUsstsMWe F wie das „Reutersche Bureau“ bai nah Port Said abgega

Numänien. _ Der Senat hat gestern, Handelsvertrag mit der treffend die Verlängerun übereinkommens mit Bulgarie

Dänemark. Das Folkething nahm, dem „W. T. zweiter Beratung mit 56 gegen 46 Stimm treffend die Einführung der Körperst thing beshlofsenen Fassung an. entwurfs ist damit gesichert.

„Delegr.-Korresp.- die Hauptstadt des genommen

ß bulgarische

von den Aufständischen

tir meldet, da Tscherbovo ferner daß der Geistliche Verwandten o getötet worden sei,

daß der Ortsvorsteher von ch von bulgarishen Komitatschis

schiffe sind,

meldet, gestern von der Suda-

lotte und die Transport

Schweiz und den Gesezentwurf, be- provisorischen n auf ein Jahr, angenommen.

B.*° zufolge, gestern in n den Gesetzentwurf, be- rafe, in der vom Lands- Das Zustandekommen des Ge:sey-

Amerika. Ein in New York eingegangenes Telegrammaus Carácas dem „W. T. B.“ zufolge, daß der Note an die Negierung worin er eine Antwort ver-

über Willemstad meldet, amerifanishe Gesandte von Venezuela gerichtet habe, lange, ob Venezuela damit einverstanden sei, die schwebenden Fragen einem Schiedsgericht

B owen eine

unterbreiten, - Ablehnung die nötigen Schritte Der Geschäftsträger davon in Kenntnis ge- g Zwangsmaßregeln ergreifen werde lih fei, die Freilassung dur{zuseßen, halten würden. Bureau“, wofern nicht aufgäben , notwendig

Vereinigten Staaten sih vorbehielten, zu tun, um sich Recht zu verschaffen.

der Niederlande habe Venezuela jeßt, daß seine Negierun angesichts der Tatsache, niederländischen seit sieben Monaten un Washington

daß es unmö

geseßlih gefangen ge „Neutersche amtlihen Kreisen, Ansprüche unumgänglich

glaube man,

t osfauer Semstwo sollten alle | tififation eines Uebereinkommens bezügli q, nementssemstwos und Stadträte von Städten mit über Dbliaatiónen verbindern dur A ® Einwohnern je zwei Vertreter und die kleineren Städte je je 1 f

Aus „Darh Reskript vom 3. d. M. ist eine besondere Konferenz unter | Man ip des Ministers des Jnnecn eingeseßt worden zur Beratung der Vereinigten # don „Zuziehung gewählter Volksvertreter zur Vorberatung von | bald Pentwürfen. Die AMammezlegung der Konferenz ist jedo niht | Die

der auswärtigen ch das die Hälfte der Hafen- nahme der von La Guayra und glischen und deutshen Jnhabern von Anordnung würde die Befrie- prüche unmögli en sei erforderli

[leinnahmen, uerto Cabello, den en Falles „sollten bald erfolgen unter Berücksichtigung weitgehendster dien O inrerianliBei Ans en i C Y „n Warschau warfen gestern abend unbekannte Jn- n andere Hälfte der Einnahm ‘en in der Wolskastraße eine Bombe gegen eine Pa- | der Regierung in Venezuela.

mit Ausnah

machen, denn zur Erhaltung

Der General Linewitsch melde

llbeamter, die zufällig vorbeikamen, erlitten Quetschungen. rihtet wird, unter dem 2 es Ie DONE N: Ser A Des

ch Norden fort; heute

0. d. M.: , \ 1 L Die Heere setzten gestern ihren Nück

mert. Die Täter entkamen. Jn Lodz schossen vor- | habe ih e Sra einen Rubeln baroiligt. Petersburger Telegraphen-Agentur“ mel g vom heutigen Tage um 11 Uhr 15

Die „St.

qu ; : S now, der dur drei Kugeln {wer verwundet wurde. Gunschulin Minuten:

ie i Jein |chwer t t Güter Do O der landwirtschaftlihen Bevölkerung

Aus Tokio vom gestrigen Tage meldet das „Neutersche

G liaft A gewalttätigen | Bureau“ : aügemeinen verläuft die Bewegung aber Die ersten Gefangenen von Mukd d hier einge! »i veise Zugeständnisse Regierung hat 40 Dampfer E Ma ven S Posen Me Von den Gutsbesißern wird vielfa | portdampfecn bei der Fortshaffuag der Gefangenen und Verwundeten | verlangt. M Mr, die von Libau | bebilflih sein sollen. tand der Arbeiter und Bauern L y asenpot ins Werk des Kampfes bei Mukden bis zur Beendigung der Schlacht ( tändigen die anderen Truppen sind dorthin abgegangen; der falls in das Ausstandsgebiet abgereist. „Kawkas“ berichtet, daß in der Nacht zum 18. on Scharopan auf 5 Gütern die

an {äßt die japanishen Verluste bei Mukden auf 50000 Mann und die der Russen von Beginn

bei 0d NUGEIRis der Gefangenen auf 1750.0 Maun, em „Standard“ wird aus Tokio vom 21. d. M qae- meldet: m Zl D: De ge- Mit der Besezung von Kayuan wird voraussitli& die N i voraussichtlich die Ver- folgung der Russen dur die Japaner abgeshlofen sein, Die setteren

ebäude | sind seit Anfang März 100 Mei rüdt. Die russis&e

¿In der Nacht zum 19. habe auf der Be- | befindet si seit der Einnahme von Mute ér Lussiche Armee in Murat im Bezirk Zugdid eine | unsicheren Lage, da die reihen chinesisGen Verproviantierun2: den Polizeikommissaren und den Polizei- | die ihr früher fo gute Dienste leisteten, ibr jest verlosen sind derstand geleistet. Nach der Festnahme S

in einer quellen,

Die japanische Regierung hat am 16. d. M. ein Ueber

W

Meist

_—_ W

Reds

Parlamentarische Nachrichren. Die Schlußberichte über die gestrigen Sitzungen des

sih in der Ersten und weiten Beilage.

In der heutigen (170.) Sigzung des Reichstags, welher der Kriegsminister, Generalleutnant von Einem genannt von Rothmaler beiwohnte, wurde die zweite Be- ratung des Reichshaushaltsetats für 1905 im Etat für die Verwaltung des Reichsheeres fortgeseßt, und zwar bei dem ersten Titel der ordentlihen Ausgaben: „Gehalt des Kriegsminijters 36 000 4“, mit der dazu gestellten Nes olu- tion Erzberger, betreffend eine Ergänzung der Nath- weisung Uber die Eraebnisse des Heere8eraänzuna2geschäfts durh eine Angabe darüber, ob die Ausgehobenen eine 2wei- oder dreijährige Dienstzeit zu leisten haben. :

. Abg. Kaempf (fr. Volksp.): Die Frage der Einkäufe von Arwmee- bedürfnissen durh die Proviantämter ist in den lezten Jahrzehnten hier wiederbolt erörtert worden. Es ist Klage darüber erboben worden

daß die Kaufleute vor den Produzenten durch die Aemter bevorzugt worden feien. Gegenüber dem heftigen Andrängen der Klage führer hat A ja die Armeeverwaltung bemüht, eine obijektive Stellung ein- zunehmen. Es werden aber auch seit einer Reibe von Jahren Stimmen laut, daß niht eine ungere{tfertigte Bevorzugung der Kaufleute sondern im Gegenteil der Produzenten stattfindet. Die Jahresberidite der Händlervereine, die Berichte der Handelskammern, die Verhand- lungen des Deutschen Hantelstages lauten in diesem Sinne. Au die Armeeverwaltung muß den Grundsay beobachten, daß die Bedürfniffe da zu entnehmen sind, wo sie am besten und billigiten gedeckt twerden können. Die Händler haben einen Anspruch darauf, daß sie niht zurück- gelegt werden hinter den Produzenten; es dürfen nit einem Stande Erleichterungen gewährt, dem anderen versagt werden. Nun ift in dem Neglement, betreffend den Abschluß der Ankaufëg- {äfte u. a.

die Vorschrift, daß jedes Angebot vor dem Abs{luß des Gescäfts auf seine Preis8würdigkeit geprüft werden muß, nur in dem Abschnitt über die Geschäftsabs{lüsse mit Händkern, nit in dem für die Produzenten vorgesehen. Auch das Aufsuchen von Best-llungen soll ben Produzenten, nicht aber den Händlern gestattet fein. Aehnliche Differenzierungen sind in der Prooiantamtéordnung noch mehr ent- halten. Den Produzenten foll jedes zulässige Entgegenkommen ge-

zeigt, ihre s{chleunige Abfertigung usw. ermögliht werden. Sole Kulanz \{eint nur den Produzenten ¡ugebilligt zu werden, denn in

den Bestimmurgen für die Händler fehlt déese Bestimmung. Ein

unzweideutiger Beweis der Bevorzugung der Produzenten legt auch

in der Vorschrift, daß dem Produzenten als besondere Erlei®terung

gewährt werden darf die teilweise Hergabe von Säten, das

Verlesen von Hülsenfrücßten dur Proviantamtzarbeiter, ferner u. a.

au die Vermittelung der Anfubr bis zum Magazin. Alle diese Er-

leihterungen sind nicht für die Händler getroffen. Angesihts dieses

Tatbestandes ist es niht zu verwundern, wenn die Händler si über die Ungleichheit der Behandlung beshweren. Das Proviant. amt Weißenfels maht durch Anzeige „den Herren Landwirte-n bekannt, daß es Noggen zu guten Preisen kaufe. Die Prei'e sollen niht „gut“, sondern sie follen der Marktlage angemessen sein: die Offerte hätte sich niht nur an „die Herren Landwirte*,

A.

fondern auch an „die Herren Kaufleute“ rihten müssen. Wenn ferner das Proviantamt die Ware am Wohnort des Verkäufer oder an der nächsten Bahnstation abnimmt, \o befindet si dieser Verkäufer in erbeblihem Vorsprung vor jedem anderen Verkäufer. Es kann dann auch die Ware von der Station auf Kosten des Proviantamts verse: det werden, das beißt zum Militärtarif, der 20 bis 309/96 billiger ift als der, den der Privatmann zu bezahlen hat. Den Händlern hat man diese Erleichterung rundweg abgeshlagen. Als eine Handelskammer beim Ministerium Beschwerde erboben hatte, ist geantwortet worden, eine grundsäßlihe Ausschließung des Handels finde nit statt. Diese Ant- wort ist weder ershöpfend, noh an ih gerechtfertizt. Der Fürst von Bismark sagte einmal, etwas grund\säglich akfzeptieren, heiße es tat- sählih ablehnen. G

(Schluß des Blattes.)

E Das_ Haus der Abgeordneten nahm in der heutigen (167.) Sigung, welcher der Finanzminister Freiherr von Rheinbaben beiwohnte, den Entwurf einer Wegeordnung für die Provinz Westpreußen in dritter Lesung ohne Debatte an, erklärte den Be- riht über die Ausführung von Eisenbahnver- staatlihungsgesegzen ohne Erörterung durch Kenntnis- nahme für erledigt und stimmte in cinmaliger Beratung dem vom Herrenhause in abgeänderter Fassung zurückgelangten Geseßentwurf, betreffend Maßnahmen zur Negelung der Hohwasser-, Deich- und Vorflutverhältnisse an der oberen und mittleren Oder, ohne Debatte in der ihm vom Herrenhause gegebenen Fassung zu.

Der den nächsten Gegenstand der Tagesordnung bildende Antrag der Abgg. Dr. Arendt (fr. kons.) und Genossen,

betreffend die Veranstaltung einer Schiller-Gedächtn is? feier in allen öffentlihen Schulen Preußens, wird

ohne Debatte in der von der Unterrichtskommission beschlossenen

Fassung angenommen: :

„Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen, sich bereit zu

erklären, die Kosten der nah dem Ermessen der Schulbebörden aus

Anlaß des hundertsten Jahrestages des Todes Friedri Scillers

zu veranstaltenden ®edächtnisfeiern in den öffentlißen Schulen des

Staates, soweit dazu die vorhandenen Mittel niht ausreichen, der

Königlichen Staatsregierung zur Verfügung zu stellen.“

Der Antrag der Abgg. Dr. Arendt und Genossen, be-

treffend eine anderweite Fassung des 29 der Ge-

\häftsordnung des Hauscs (aweckdienlidere geschäftliche

In der Nacht war es auf der ganzen Front

i G h orpat breitet sich, wie „W. T. B.“ erfährt, | noch nit von den Japanern besegt. A REIU an M

Behandlung der Petitionen), wird nah dem Antrag der Geschäftsordnungsfkommission abgelehnt.

j a K

Ls

E

Se 4 DRE Be

t ti E E

T M nE A HiE