1858 / 3 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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4G! è r. Der “, Möniteur de l'Armee* meldet: „Die Gittäüki de Mannschaft" der Altersklasse von 1850, so wie die Ertheilung zahlreicher temporárer Abschiede hat ‘den Effektiv-Stand der Truppen, welcher möglichs auf den ref zurückgeführt ifft, bedeutend verringert. Der Kriegs - Minister hat deshalb an- geordnet, daß, bis die Rekruten von 1856 zum Dienste 4 ezogen werden können, dieser in der Weise beschränkt werden soll, daß jeder Soldat auf vier Nächte drei Nächte Ruhe haben kann, Zu diesem Behufe wurden im ganzen Reiche alle nicht absolut noth- wendigen Wachtposten und Schildwachen, die Toleranz- und, wo es nötbig, sogar die Ehrenwachen aufgehoben. So wurden zu Paris eine Anzahl solcher Posten geschlossen, andere, zur Her- ftellung einer gleihmäßigeren Vertheilung, auf die Garde über-

Spamtibit: Madrid, 31. Dezember. Ein in der „Gaceta“

veröffentlidtes Königliches Dekret ermächtigt die Regierun , die S Gubi zu erheben Os die Verpflichtungen der Staatskasse im Jahre 1858 zu erfüllen, bis die Cortes das Budget genehmigt ha- ben werden. i j i

Italien. Neapel, 29. Dezember. Die Provinzen Bari und das Principato ulteriore find von dem Erdbeben stärker mit- genommen worden, als man Anfangs geglaubt hatte. „Man \chaudert, heißt es in dem amtlichen Blatte , bei den Einzelheiten, welche uns über die Unglücksfälle zukommen, mit denen wir uns beschäftigen müssen und die alles weit übertreffen , was bis jeßt darüber veröffentliht wurde." Eine Depesche des Jntendanten von Palermo, der iy Polla war, meldet, daß die Zahl der schon heraus- gegrabenen Leichen in diesem Orte allein über zwei Tausend be- trägt und daß diese schrecklihe Arbeit noch nicht beendet war. Nach Polla haben Pertosa, Atena und Auletta am meisten ge- litten. Alle diese Orte sind gänzlih zerstört, mit Ausnahme von Auletta, welches es beinahe ist, Padula und S. Pietro kommen alsdann, und ihnen folgen Sala, Diano, Sassana, Montesalto, Arsenio und Sapri. ie Zahl der Todten in diesen leßteren Orten beläuft sich auf 2600.“ Man äßt die Zahl derer, welche durch das Erdbeben um's Leben gekommen sind, auf mehr als 30,000. Jn -Montemurro blieben nur noch einige Personen am Leben , in Tramubolla verunglückten drei Viertel der Bewohner, und in Saponara soll Niemand mit dem Leben davon gekommen sein. Jun Brienza, das ebenfalls fast ganz in Trümmern liegt, öffnete sich die Erde an mehreren Stellen. Man fand unter den Ruinen der Häuser bis jeßt über 500 Todte, Jn Euardia sind 100 Personen ershlagen und eine noch größere Anzahl verwundet worden. Jn dem Principato Citeriore hat noch Pertos sehr ge- litten. Es wurden dort über 400 Todte unter den Trümmern hervorgezogen. 40 Personen wurden noch lebend vorgefunden, Die näheren Einzelheiten, die man über diese Ereignisse von Zeit zu Zeit vernimmt, find shauderhaft. Ganze Familien gingen zu Grunde. |

Griechenland. Athen, 26, Dezember. Die Regierung hat den Kammern einen Geseßentwurf vorgelegt, welcher die Exeku- tive ermächtigt, den im Auslande lebenden, um Griechenland vers- dienten Nationalen ‘das Bürgerrecht zu verleihen, auch wenn sie ihren Aufenthalt nit in Griechenland nehmen. |

Türkei. Nach Berichten aus Konstantinopel vom 25. Dezember hatte Herr von Thouvenel am 23. Dezember dem Groß-Vezir Reschid Pascha einen Besuch abgestattet, den dieser am 25. Dezember erwiederte. :

Der Divan in der Walachei ist aufgelö}, der in der Moldau wird es in der Kürze werden. j

Naibh Emin, ein Häuptling der Tscherkessen, der in Damaskus internirt war, hat die Flucht ergriffen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 26. Dezember Der Commandeur der sibirischen Flottille in den Häfen des östlichen Oceans, Contre-Admiral Kasakewitsh, hat Bericht abgestattet über die Abreise des Grafen Putiatin auf der Dampf: Fregatte „Amerika“ nach der chcinesishen Küfte; ferner ift von Niïclaiewsk der Tender eKamtschadal" nah der Jnsel Sachalin abgegangen, um mit der Amerika“ sich nach dem Hafen Hamilton zu begeben, wo eine Kohlen - Niederlage für die rusfishen Dampfer hergerihtet werden soll. Vom Schwarzen Meere wird die Ankunft der Schrauben- Korvetten „Ris“, „Udaw“ und „Subr“ in Sebastopol gemeldet ; dieselben haben die Reise von Kronstadt glücklich zurückgelegt. Jn Nikolaiew is von Anapa der Schrauben - Schooner „Bombor“ angelangt. Der Schrauben -Schooner „Redut- Kale versieht den Dienst zwischen Nikolaiew und Gagri, wohin er Baumaterial transportirt. Der Schrauben -Schooner , Salgir ward aus- E zur Beförderung des Transports von Baumaterial von

aganrog nach Nifolaiew für die neuen am leßteren Ort im Bau begriffenen Kriegsschiffe Cesarevitsch und Sinope “. wischen Sebastopol und Nikolaiew versah der , Taman den ien, Der „Sulin begab fich von Nikolaiew nah Odessa mit Mannschaften für die Schooner „Abia“ und „Pizunda“. Außer- dem waren die Schiffe „Perun“, „Donau“ und ,„ Theodosia“ in fortwährender Dienstthätigkeit zwischen Nikolaiew und den anderen

russischen Bosen; desgleichen die Schiffe „Balaklawa“, „Kilia“, eni“, „Portizo“ und „Rymnik“. (H, B. H.)

merika. Der am 31. Dezember in Southampton ange- fommene Dampfer „La Plata“ hat Nachrichten aus Central- Amerika gebraht. General Martinez, der ge ige Präsident Nicaragua's, hatte bei der Práäfidentenwahl nur timmen gegen sich, Die National - Versammlung war am 8. November zu Ma- nagua zusammengekommen, und die Jnauguration des Präsidenten hatte am 15. November stattgefunden. Man rüstete sehr eifrig gegen Costa Rica. General Herez stand mit 700 Mann zu Rivas, und Martinez wollte mit eben so viel Mann zu ihm soßen. Die Costaricaner hatten 400 Mann gegen Walker's Freibeuter abgesandt.

Asien. Aus Kalkutta, 23. November, wird geschrieben : „Am 18. November is eine merkwürdige Ordre Sir Colin Camp- bell's erschienen, Sie bestimmt, daß die Sipahis, welche auf Ur- laub abwesend waren, zur Zeit, wo bie Regimenter, zu denen sie gehören, meuterten, wenn sie si vorschriftsmäßig gestellt und auf einer anderen Station gemeldet haben, ihren Abschied und zugleich vollen Sold bis zum Tage der Verabschiedung erhalten sollen. Die Umstände derjenigen Sipahis, die sich durch ausnahmsweise und klar. erwiesene Treue ausgezeichnet haben, sind der Regierung zur Berücksichtigung zu empfehlen. Die zu entwaffneten, aber noch dienstthuenden Regimentern gehörigen Sipahis können, bei pünkt- liher Erfüllung sonstiger Bedingungen, im Dienste bleiben. Wer jedo über seine Urlaubszeit ausgeblieben is, erhält den Abschied und verwirkt seinen Sold, er müßte denn sehr gewichtige Entschul- digungsgründe anführen können. Die Unwegsamkeit der Straßen faun nit als Entschuldigung gelten, denn dies is ein durch die Verbrechen ihrer Waffengefährten verursahtes Hinderniß, und der Sipahi muß die Folgen tragen. Die Entschädigungsfrage ist erle- digt, und zwar in manchen Punkten in sehr liberaler Weise. Die Pensionen werden vom Staate bezahlt, anstatt aus dem Fonds, und die Wittwen nicht amtliher Europäer werden ebenfalls pen- sionirt. Der höchste Sah ist 180 Pfd., mit 20 Pfd. mehr für jedes Kind. Andererseits sind die Entschädigungen für Vermögens- Verluste sehr klein. Was die Eingeborenen betrifft, so erhält jeder, der die Negierung unterstüßt hat, eine Entshädigung; wer sich passiv verhalten hat, geht leer aus und hat die Folgen seiner Apathie zu tragen.“

Aus Kalkutta, 23. November, wird der „Times“ gemel- det: Mit den Transportmitteln im Jnnern will es nicht besser werden. Es dauert einen Monat, bis man 3000 Mann von hier nah Allahabad befördert. Die 6 kleinen Dampfer, mit Lokomo- tiven statt der Maschinen, werden kaum sih selbst nah Allahabad s{hleppen, geshweige etwas ins Schlepptau nehmen. Jn Oude find Bauern und Handwerker für uns, aber die waffentragenden Klassen, die feudalen Stäude, gegen uns. Die Weiber und Kinder fingen am 21. an von Lucknow abzuziehen. Sir E. Campbell hat Befehle verlangt, Lucknow zu halten oder zu verlassen. (?) Verstärkungen thun ihm dringend Noth, und es wimmelt in der Stadt von Sepoys, die si verzweifelt schlagen. Jm Secunderbagh allein zählte man 1500 Sepoy- Leichen. 10,000 Mann kamen in den leßen Tagen in Kalkutta an, aber wir haben feinen Landtransport. Die Gwalior - Haufen bedrohten wieder Cawnpur. Unsere Truppen, 2000 Mann stark, mit 12 Kanonen, stehen auf der Straße 4 Meilen außerhalb Cawnpur's.

Paris, 4. Januar, Morgens. (Wolffs Tel. Bur.) Die Regierung hat dem Staatsrath einen Geseß-Entwurf in Bezug auf

Verhaftsbefehle vorgelegt. Der heutige „Moniteur“ meldet aus Jassy vom 2. d., daß der Divan der Moldau seine Arbeiten beendet habe, und daß

die Session am genannten Tage mit einer Dankadresse an die Großmächte geschlossen worden sei,

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 5. Januar. m Opernhause. (4te Vorste Uung.) Das Dae Dádien von Gent Großes pantomimishes Ballet in 3 Akten und 9 Vikdern. Vorher wird Fräulein Gabriele von Wendheim auf der Violine einen Saß aus dem A - moll Concert von Molique vortragen. Anfang 7 Uhr.

Jm Schauspielhause. (5te Abonnements - Vorstellung.) Die Journalisten, Lustspiel in 4 Akten, von G. Freitag.

Kleine Preise.

Mittwoch, 6. Januar. Jm Opernhause. (5te Vorstellung.) Die Jüdin. Große Oper in 5 Aufzügen, nah Scribe. Musik von Halévy, Anfang 6 Uhr. Mittel-Preise.

În Schauspielhause. (6te Abonnements-Vorstellung.) Dorf und Stadt. Schauspiel in 2 Abtheilungen und 5 Akten, mit freier Benußung der Auerbäh'’shen Erzählung: „Die Frau Pro- fefsoxin“, von Charlotte Birch-Pfeiffer. Kleine Preise.

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[38] Stedckbrief,

Die unten ae Me unverehelichte Albertine Wilhelmine Schwittau, 50 Zahr alt, am 19, Juli 1807 in Berlin geboren, evangelisch, und zuleßt Friedrichsstraße 234 hier- selbst wohnhaft, ist der Urkundenfälshung und Unterschlagung e A und hat sich von att heimlich entfernt, Ein Jeder, welcher von dem Aufenthalte der Sh wittau Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon unverzüglih der nächsten Gerichts - oder Polizei - Behörde Anzeige zu machen. SMORI werden alle Civil- und Militair - Behörden des Jn- und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf dieselbe zu vigiliren, fie im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihr sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Stadt- volgtei-Gefängniß-Expedition “abzuliefern.

s wird die ungesäumte Erstattung der da- durch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.

Berlin, den 29, Dezember 1857.

Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungs-Sachen.

Kommisfion 11, für Voruntersuchungen.

Signalement und Bekleidung der Shwittau fönnen nicht angegeben werden.

[39] Stedckbrief. |

Der unten näher bezeichnete Hausdiener Chr istfan Heinrich Meyer von hier, zu- leßt Neanderstraße Nr. 10 hierselbst wohnhaft, ist des Diebstahls resp. der Theilnahme daran verdächtig und hat fsich von hier heimlich entfernt.

Ein Jeder, welcher von dem Aufenthalte des Meyer Kenntniß hat, wird aufge« fordert, davon unverzüglich der nächsten Ge- richts- oder Polizei-Behörde Anzeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Civil- und Militair-Be- hörden des Jn- und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Be- tretungsfalle festzunehmen, und mit allen bei ihm fih vorfindenden Gegenftänden und Geldern mit- telst Transports an die hiesige Stadtvoigtei-Ge- sängniß-Expedition abzuliefern.

Es wird die nztesäumte Erstattung der da- durch entstandenen baaren Auslagen und den berehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Ia verfichert.

Berlin, den 30. Dezember 1857.

Königliches Stadtgericht,

Abtheilung für Untersuchungs - Sachen.

Kommisfion 1. für Voruntersuchungen. Signalement des Meyer.

Derselbe ist 25 Jahre alt, evangelischer Religion, am 8. September 1832 geboren, 5 Fuß 1 Zoll 4 Strich groß, hat dunkelblondes anliegendes Haar, s{chmale freie Stirn, blaue Augen , dunkelblonde Augenbrauen, ovale fagere Gefichtsbildung, gelblih blasse Gefichts- arbe, etwas lange und gestußte im oberen Dritttheile gebogene Nase, großen Mund, dunkelblonden Bart, eo einen s{chwachen Schnurrbart , hat vorn vo Ie Zähne , ist unterseßter breitschultriger Gestalt, spricht die deutshe Sprache, und hat als besonderes Kenn- zeichen: oberhalb der rechten Augenbraue eine n feine Quernarbe.

le Bekleidung kann nicht angegeben werden.

Su Bekanntmachung. ; er bon uns im öôffentlihen Anzeiger zu

l: Nr, 302 des diesjährigen „Königlichen Staats-

Anzeigers“ Seite 2458, unterm 28. November cer, hinter den Buchhalter Friedrich Zincke erlassene Steckbrief, wird hiermit aufgehoben. Schubin, den 30, Dezember 1857. Königliches Kreisgericht, I. Abtheilung.

[32] Oeffentliche Vorladung.

Auf den Antrag der Staatsanwaltschaft ist wegen Verlassens der Königlichen Lande ohne Erlaubniß, und Entziehung von der Verpflichtung zum Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres gegen folgende Personen :

1) Kürschnergesellen Max Albo aus Exin, 2) Glasersohn David Cohn aus Exin, 3) Schneider-

21 Oeffentlicher Anzeiger.

s Lewin Meyer aus Exin, 4) Schneiderge- ellen Simon Gabriel Moses aus Exin, 5)Schneider- pern Michael Moses Wiener aus Exin, 6) Tisch- ergesellen Julius Wierzbicki ausExin, 7)Schneider- sohn Baruch Auerbach aus Exin, 8) Händler- sohn Jakob Klausner aus Exin, 9) Händlersohn Abraham Lewinsohn aus Exin, 10) Händlerfohn Pincus Rosenthal aus Exin, 11) Schneider- Es Baruh Kallmann aus Rynarzewo, 2) Bürgersohn Gottlieb Müller aus Rynar- zewo, 13) Bürgersohn Eduard Krüger aus Ry- narzewo, 14) KHäuslersohn Abraham David Abraham aus Schubin, 15) Wirths\sohn Jgnayz Grocholsfi aus Grocholin, 16) Kolonistensohn Gottfried Lau aus Birkenbruch, 17) Knecht Carl Ludwig Löffler aus Groß -Slonawy die Unter- suchung eingeleitet.

Zur Verantwortung der gedachten Personen, so wie zur öffentlichen, mündlichen Verhandlung der Sache, ist ein Termin auf

den 9. März 1858, Vormittags um 9 Uhr,

im Sizungssaale unseres Geschäftshauses anbe- raumt, zu welchem die oben genannten Personen unter der Verwarnung vorgeladen werden, daß im Falle ihres Ausbleibens mit der Untersuchung und Entscheidung ‘der Sache in contumaciam verfahren werden wird.

Dieselben haben die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel über ganz bestimmt an- zuführende Thatsachen im Termin mit zur Stelle zu bringen, oder uns [ole so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß fie noch zu demselben herbeigeschafft werden können.

Schubin, den 23. Dezember 1857.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

[2662] Nothwendiger Verkauf. Königliches Kreisgericht zu Thorn, den 25, November 1857.

Das zu Thorn auf der Neustadt in der ge- rehten Straße unter der No. 96 gelegene, den Tischlermeister Wilhelm und Ludovika Steltner- shen Eheleuten gehörige Grundstück, abgeschäßt auf 6924 Thlr. 3 Sgr. 4 Pf. zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in dem III. Bureau einzusehenden Tare, soll am 8. Juni 1858, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle vor Herrn Gerichts-Assessor Lilien- hain subhastirt werden.

Alle unbekannten Realprätendenten werden aufgeboten, sih bei Vermeidung der Präklufion spätestens in diesem Termine zu melden.

Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hypo- thekenbuche nicht ersichtlichen Nealforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben ihre Ansprüche bei dem Subhastations-Gerichte anzu- melden.

[2663] Nothwendiger Verkauf beim Königl. Preuß. Kreis-Gerichte zu Halle a. d. S. 1, Abtheilung.

Das der Demoiselle Bertha Springsfeld ge- hôrige, im Hypothekenbuch von Halle, Band 9, Nr. 327 eingetragene Grundstück:

„ein in der Leipzigerstraße belegenes Haus nebst Seitengebäude und Hof“ nach der, nebst Hypotheken - Schein und Bedin- ungen, in der Registratur ( eine Treppe hoch, immer Nr. 13) einzusehenden Taxe, abge- \häßt auf 10,040 Thlr., soll am 10. Juni 1858, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle hierselbst, eine Treppe hoh, Zimmer Nr. 6, vor dem Deputirten Herrn Kreisgerihtsrath Stecher meistbietend verkauft werden.

Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hypo- thekenbuche nicht ersichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, A ihren Anspruch bei dem Subhastationsgerichte anzumelden.

[2779] Oeffentliche Aufforderung. Es ist bei uns auf Amortisation zweier an- geblich verloren gegangener Wechsel, nämlich eines von Goldstern & Witkowsky zu Warschau am 16, April 1857 auf den Herrn Mendelssohn & Co, in Berlin gezogenen, zwei Monat vom Tage der Ausstellung fällig gewesenen, an die Ordre

bon Julian Simmler gestellten und an die Ordre des Herrn C. J. Freund, Carl Weber & Co., Merfeld & Dreyer, C. W. Neumann, Prieo & Koch, so wie J. Kirchheim gerirten Prima- Wechsels über 94 Thlr. 15 Sgr. Pr. Cour. und eines von A. Müller & Sohn in Stadt JZlm am 20, März 1857 auf Herrn W. H. Neumann in Berlin gezogenen, drei Monate a dato fállig gewesenen, an die Ordre der Herren Marx & Beyer gestellten und an die Ordre des Herrn F: W,. A. Sigrist, Ziegler & Koch, so wie J. Kirchheim gerirten Prima-Wechsels über 94 Thlr. 14 Sgr. Px. Courant, angetragen worden.

Die unbekannten Jnhaber dieser Prima- Wechsel werden hierdurch aufgefordert, uns die- selben binnen drei Monaten, spätestens aber iu dem auf den 13. März 1858, Vormittags 11 Uhr, bor dem Herrn Stadtgerichts - Rath Metenthin, im Stavigerictts „Gebauls Mhensirayie No. 98, Zimmer Nr 11, angeseßten Termine vorzulegen, widrigenfalls die Wechsel für kraftlos erklärt werden werden.

Berlin, den 5. Dezember 1857.

Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Cibvil- sachen, Deputation für Kredit- 2c. und Nachlaßsachen,

[2857] Aufforderung der Konkursgläubiger.

Jn dem Konkurse über das Vermögen des Kaufmanns Eduard Weinedel zu Frankfurt a. O. werden alle diejenigen, welche an die Masse An- sprüche als Konkurs - Gläubiger machen wollen, hierdurch aufgefordert, ibre Änsprüche, dieselben mögen bereits rehtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vorrecht bis zum 26. Januar 1858 einschließli ch bei uns sriftlich oder zu Protokoll anzumelden und demnächst zur Prüfung der sämmtlichen innérhalb der gedachten Frist angemeldeten ¡FOr- derungen, so wie nah Befinden zur Bestellung des definitiven Verwaltungs-Personals auf den 19, Februar 1858, Vormittags

9 Ubr, in unserem Gerichtslokal, Junkerstraße Nr. 1, vor dem Kommissar, Gerichts - Assessor Kungze- müller, zu erscheinen. Nach Abhaltung dieses Termins wird geeignetenfalls mit der erhand= lung über den Affeord verfahren werden.

Zugleich ist noch eine zweite Frist zur An- meldung

bis zum 23, April 1858 einschließlich festgeseßt, und ou Prüfung aller innerhalb der- selben nah Ablauf der ersten Frist angemelde- ten Forderungen Termin

auf den 18. Mai 1858, Vormittags

9 Uhr, in unserem Gerichtslokal, Junkerstraße Nr. 1, vor dem genannten Kommissar anberaumt. Zum Erscheinen in diesem Termin werden die Gläu- biger aufgefordert , welhe ihre Forderungen innerhalb einer der Fristen anmelden werden.

Wer [ene Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen bei- zufügen.

Jeder Gläubiger, welcher niht in unserm Amtsbezirk seinen Wohnsiß hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung - einen am hiefigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns be- rechtigten auswärtigen Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechts- Anwalte Kofffa, Christiani, Pezenburg, Justiz- ia Keller und Vogel zu Sachwaltern vorge-

agen.

Franffurt a. O., den 23. Dezember 1857.

Königl. Kreisgeribt. Erste Abtheilung.

[2816] A Uexuna, der Konkursgläubiger. Jn dem Konkurse über das Vermögen des Kaufmanns Jsaac Primo , Jnhaber der Firma J. Primo zu Stettin, werden alle diejenigen, welche an die Masse Ansprüche als Konkurs- gläubiger machen wollen, hierdurch aufgefordert, tre L mögen bereits rechts- hängig fein oder niht, mit dem dafür verlang- ten Vorred t bis zum 12. Januar 1858 einschließli ch