1858 / 15 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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den. Der Minister ward gebängt. Der über den Radschah vers.

reits angebahnt war, begab fich ein Abgeordneter des Vezirs nach Trebinje, von dort nah der Suttorina und nah Castelnuovo, um den dorthin geflüchteten türkischen Bui - Beamten und sein De- tahement nah der Suttorina zurückzuführen.

Aus Cettinje wird vom 1. Januar geschrieben, daß der Fürst eine neue Kriegssteuer eingeführt habe (6 Gulden per Mann der Garde, 1 Gulden für jeden Waffenfähigen, 20 Kreuzer für jede andere Person). Diese Eontribution, welche wenigstens 150,000

[. eintragen wird, soll bis Ende Dezember griechischen Sthls ab- geführt sein.

Dánemark. Kopenhagen, 15. Januar, Die (ihrem wesentlichen Jnhalte na bereits in Nr. 13 und 14 d. Bl. mit- getheilte) Königliche Thronrede bei Eröffnung des Reichsraths lautet vollständig, wie folgt :

„Mit Freuden sehen -Wir wiederum Unsern treuen Reichsrath um Unsern Thron versammelt. Jn den zwei Jahren , die jeßt bald verflossen find, seitdem wir hier zum ersten Mal die Sißungen des Reichsraths eröffneten, ist die Entwickelung der reichen Kräste des Landes in einem glücklichen Fortschreiten begriffen gewesen, und Wir begen daher den Trost, daß der Druck, der in der leßten Zeit auch bei uns auf den Verkehrs- Ver Ins eruhbet hat, nur ein vorübergehender sein, und daß der all- gemeine Wohlstand des Landes dadurch nicht irgend einer bedenklichen Schwächung ausgeseßt sein wird.

„Mit vieler Bekfümmerniß haben Wir eschen, da in den ständischen Cm Angen Unserer He game Holstein und Lauenburg fich eine Auffassung der Verfassungs-Verhältnisse geltend gemacht hat, die nicht anders als Unruhe und Spannung hat hervorrufen können, um so mehr, als das Verhältniß dieser Herzogthümer zu dem deutshen Bunde Ver- handlungen mit der österreichishen und preußischen Regierung hervor- geen 4 die Verweisung dieser Angelegenheit an den Bundestag be- wirkt hat.

„Aus den zu diesen Verhandlungen gehörenden Aktenstücken, die Wir dem Reichsrathe werden vorlegen lasen, wird es hervorgehen, daß Wir, um eine friedliche Ausgleichung zu erreichen, Uns zu jedem Zugeständnisse bereitwillig gezeigt haben, daß mit C S Sorgfalt für das Wohl der Monarchie und namentlich für die mit so großen Anstrengungen zu Wege gebrachte Ordnung der Verfassungs - Verhältnisse derselben vereinbar war.

„Unter den Gesetzes - Vorschlägen, die Wir Euch werden vorlegen lassen, werden mehrere sein, die darauf hinausgehen, das Vertheidigungs- wesen des Landes zu ordnen und zu stärken.“

„Wir hoffen, daß der Neichsrath erkennen wird, daß bei diesen Gesch- Vorschlägen gehörige Nücksicht auf die finanziellen Kräfte des Landes ge- nommen ift; aber Wik hegen auch die vertrauensvolle Ueberzcugung, daß der Reichsrath bereit sein wird, auf die zu diesem Zweck nöthigen Aus- gaben einzugehen, in Anerkennung der unabweisbaren Pflicht, dem Lande die nôthige Stärke zu ern, um, wenn die Nothwendigkeit es erfordert, dessen Ehre und Selbstständigkeit zu schirmen.

„Jn dem Entwurfe zu einem neuen Zolltarife, der gleichfalls borge- legt werden wird, wird der Reichsrath einen Vorschlag zu behandeln baben, von dem zu erwarten ist, daß solcher einen heilbringenden Einfluß auf die Umgestaltung einer der wichtigsten Einnahmequellen des Staates ausüben Roe

„Zur Förderung sowobl dieser Angelegenheiten, wie Eurer übrigen Geschäfte gebe Gott seinen Segen. R y

„Wir erklären hiermit den Reichstag für eröffnet.“

Der König war bei seinem Eintritte in den Reichsrathssaal vom Erbprinzen Ferdinand und vom Prinzen Christian zu Däne- mark, von den Ministern und seinem ganzen Hoffstaate begleitet. Nach dem Schlusse der Thronrede brachte die Versammlung ein neunfahes Hoch auf den König aus.

Die erste Sizung des Reichsraths wurde darauf von dem vom Könige zum Präsidenten ernannten Konferenzrath Madvig eröffnet. Seit der leßten Session waren 21 Siße im Reichsrath, einige durch Todesfälle, die meisten aber durch Mandats - Nieder- legungen vakant geworden, während bis jeßt sih nur 5 Mitglieder: General-Major Lüttichau, Kaufmann Schmidt, Capitain Lehmann, Hofpächter J. Jensen und Etatsrath Springer, zum Eintritt in den Reichsrath gemeldet hatten. Die Wahlen der vier Ers-

genannten wurden hierauf sofort für gültig erklärt, die Zulassung |

des Etatsräths Springer indeß vorläufig aus einem formellen Grunde beanstandet. : i |

Asien. Jm East-Jndia-House zu London is am 415. Janu folgendes Telegramm Rate : L irre

/ „An Sir James Melville, East-Jndia House. „Die von Aufständischen bedrängte Besazung von Futtipur hat einen Theil ihrer Verschanzungen geräumt und eine andere und {ficherere Stellung eingenommen. Eine Heersäule aus Delhi unter Oberst Seaton griff zu Genigre (Geyowree?) am Flusse Neemuddhy [?] eine Jusurgenten - Schaar an und {lug dieselbe. Der Feind hatte 150 Todte “und verlor 4 Kanonen. Auf unserer Seite wurden Z Offiziere getödtet und einer verwundet. Die Heersäule des i, ie ai Whitelock war auf dem Wege nach Saugor am 14. Do zu Secunderabad angekommen. Die Znsurgenten in der Gegend von Dschubbulpur wurden am 29. November von einem Detachement des 47. einheimischen Jn- fanterie - Regiments von Madras angegriffen, ohne daß das Er- gebniß ein entscheidendes gewesen wäre. Verstärkungen rücken nach Dschubbulpur vor. Der Radshah von Amdschira und sein Ministcr find vor Gericht gestellt und zum Tode verurtheilt wor-

hängte- Spruch harrt noch der Bestätigung von Seiten der indischen Regierung. Noch andere Hinrichtungen haben stattgefunden. Jm Behn: in Sind, und Bombay is Alles ruhig. Ueber neue äubereien der Bhils wird nichts weiter berichtet, und im Allge- meinen herrs{cht Ruhe. - Bombay, 24. Dezember 1857. H. L. Anderson, Regierungs-Secretair. lta, 14. Januar 1858. (Durch den „Euxine“, 9 Uhr

„M È 10 Minuten Abends.) Von V. G. Montanaro.“

Die „Times“ hat von ihrem Korrespondenten zu Malta fol--

gendes, 14. Januar, 105 Uhr Abends, datirtes Telegramm erhalten : i „Alexandria, 11, Januar.

Der „Euxine® segelte heute Nachmittags mit der Post aus Bombay vom 24. Dezember nah Marseille ab. Der vom General Hope Grant über die flühtigen Meuterer von Gwalior zu Scheorapur, wo sie begonnen hatten, den Ganges zu überschreiten, erfochtene Sieg hat, wie gemeldet wird, die Zersprengung dieser Meutererschaar vollendet. Die Nachrichten aus Delhi reichen bis zum 8. Dezember. Eine Heersäule war mit Vorräthen nah Allyghur marschirt. Der Prozeß gegen den Nawab von Zhngurt hat be- gonnen. Die Dampf-Fregatte „Vulture“, mit ungefahr 200 Mann des 71. Hochländer-Regiments, ift gestern in Alexandria angekommen. Das Schiff „Prinzeß Royal“ mit dem Reste. des Regiments wird stündlich erwartet. Die der Gesellshaft gehörigen Dampfer „Punjab“ und „Feroze“ sind morgen in Suez fällig. Die Bestim- mung der Truppen ist noch nicht bekannt.

Frankfurt a. M, Montag, 18. Januar. (Wolff's Tel. Bur.) Die hiefigen Frankfurter Blätter bringen das offizielle Protokoll der am vergangenen Donnerstag abgehaltenen Sißung der Bundesversammlung. Jun derselben ist beschlossen worden, über. die Anträge des Ausschusses in der holstein-lauenburgischen Frage nach 4 Wochen abzustimmen. Der Gesandte Dänemarks beim Bundestage kündigte eine baldige Erklärung auf die lauenburgische Beschwerde an, verwahrte den Standpunkt seiner Regierung und sicherte unparteiische Prüfung zu.

London, Montag, 18. Januar. (Wolff's Tel. Bur.) Mit der „Persia“ find die Nachrichten aus New-Vork vom 6. d. und 1,930,750 Dollars in Contanten eingetroffen. Die Geschäfte waren daselbst animirter und Geld gefragter. Der Cours auf London 1095 bis 110. Der Dampfer „Niagara“ war aus Europa angelangt. Der Senat hat den Sunbdzoll-Traktat genehmigt. Die Nachricht, daß iu Kansas Konflikte zwishen den Parteien aus- gebrochen seien, hat sih nicht bestätigt. Walker befindet fih noch in Washington.

* Konstantinepel, 4. Januar. Wechsel - Cours: London 3 M. 155; Marseille 245 44; Triest 585. Valuten billiger. L.-St. 152% Piaster; L. Tureque 1364; Napol.d’or 1203.

* Smyrna, 8. Januar, Wechselcours: London 1192 Piaster ; Paris und Marseille 192—1914 Para ; Triest 458 Para.

Paris. 16. Januar, Nachmittags 3 Uhr. olfffl’s Tel. Bur. Die 3proz. eröffnete bei starken Ktafen zu 69, 70, s sich auf 69 a sank aber wieder, in ziemlich träger Haltung schliessend, auf Notiz. Die Liquidation der Eisenbahn - Actien ging leicht von Statten. Con- sols von Mittags 12 Uhr und von Mittags 1 Uhr waren gleichlautend

945 eingetroffen. Schuss - Course : 3proz, Rente 69, 70. 4tproz. Rente 914, 50. 3proz. Spanier 375. 1proz. Spanier —. Silkeranleihe —_—.

: Königliche Schauspiele.

__ Dienstag, 19. Januar. Jm Opernhause. (15te Vorstellung.) Die Capuleti und Montecchi. Oper in 4 Abtheilungen, aus dem Jtalienishen überseßt von J. E. Grünbaum. Musik von Bellini. Mittel-Preise. i

Jm Schauspielhause. (19te Abonnements-Vorstellung.) Zum ersten Male wiederholt: König Herodes. Kleine Preise.

Mittwo, 20. Januar. Jm Opernhause. (16ste Vors stelung): Die Stumme von Portici. Große Oper in 5 Ab- theilungen, von Scribe. Musik von Auber. Ballets vom Königl. Balletmeister P. Taglioni. Mittel - Preise.

Jm Schauspielhause. (20te Abonnements - Vorstellung ): Die Journalisten. Lustspiel in 4 Akten, von G. Freitag.

Die Einladungen- zu dex im nächsten Monat stattfindenden Gala - Oper fann ih ‘lediglich nah den über die Vertheilung der Eintvittskarten gegebenen Allerhöchsten Bestimmungen erlassen, und- find alle eingehenden Meldungen daher zwecklos.

Es diene dies als Antwort auf die eingegangenen und fort- während noch eingehenden Gesuche.

Berlin, den 14, Januar 1858.

von Hülsen, General-Jntendant der Königlichen Schauspiele.

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Oeffentlicher Anzeiger.

[158] Stedckbrief.

Ae laufenden en hat zu Driescn der angebliche Schauspicler Walter Ernst fich der Unterschlagung, des Betrugs und Diebstahls dringend verdächtig gemacht und fich heimlich entfernt.

Die Behörden ersuche ih, auf den angeblichen x. Ernst, über dessen Herkunft nichts bekannt ist, vigiliren , ihn im Betretun sfalle verhaften und mit seinen Effektên an die Königliche Kreis- gerichts-Deputation zu Driesen abliefern zu lassen. Zugleih wird Jedermann, dem der Aufenthalt des angeblichen Er n bekannt is , zur unge- säumten Anzeige bei dem Unterzeichneten , oder der nächsten Polizei- oder Gerichts-Behörde auf- gefordert. :

Friedeberg i. d. N.-M,, den 15. Januar 1858.

Königlicher Staats - Anwalt. Hauschteck. Personal-Beschreibung:

Der angebliche Schauspieler Walter Ernst ist ungefähr 2 pahr alt , fünf Fuß fünf Zoll

roß, hat lange blonde Haare, niedrige Stirn, lame Augen, etwas aufgeworfene Lippen, spizes Kinn, blasse Gesichtsfarbe, schlanke Statur, s{chwachen rafirten Bart. e t

Bekleidet ist der Verfolgte wahrscheinlih mit dunkelgrauem Palletot mit Pelzkragen , außer- dem hat er dem Vermuthen nach bei sich, einen durch Diebstahl erworbenen dunkelgrünen Ueber-

ieher; so wie einen s{chwarzen Leibrock und rap Hosen, die er unterschlagen hat.

{159] Steckbrief. /

Die bereits bestrafte Dienstmagd Caroline S ch midt aus Kummernick, welche in Schmach- wiß 2 wattirte Unterröcke gestohlen hat, von denen der eine von grünem , der andere von rosagestreiftem Zeuge, ist noch nicht ermittelt worden.

Wer über den Verbleib des gestohlenen Gutes oder dem Aufenthalt der Diebin Aus- kunft zu geben vermag, wird wiederholt aufge- fordert, unverzüglich mir oder der nächsten Ge- rihts- oder Polizei-Behörde Anzeige zu machen.

Liegniß, den 14, Et 1858.

er Königliche Staats-Anwalt.

Signalement. |

1) Früherer Áufenthalts-Ort: Groß-Tinz; 2) Geburts-Ort : Kummernick; 3) Alter: 22 bis 23 Jahr; 4) Statur: klein und unterseßt; 5) Haare: dunkelblond; 6) Gesichtsbildung: rund und voll; 7) Gesichtsfarbe: gesund; 8) gegen- ene Bekleidung: kann nicht angegeben werden.

104] Konkurs-Eröffnung. / önigl. Kreisgericht zu Potsdam. 1. Abtheilung, den 9. Januar 1858, Vormittags 9 Uhr. Ueber das Vermögen des Kaufmanns und Fa- brikanten Gustav Korn, in den Wassermühlen bei Neuendorf Nr. 29 und 30, ist der kaufmännische Konkurs eröffnet und der Tag der Fahlungd- Einstellung auf den 3. Dezember 1857 fests

geseßt worden. i Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Kaufmann Plewe bierselbst bestellt. Die Gläu- biger des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in dem auf den 19. Januar 1858, Vormittags 10 Uhr, » in unserm Gerichts-Lokale, Terminszimmer Nr. 1, auf dem Hofe links 1 Treppe hoch, vor dem Kommissar, Herrn Kreisgerichtsrath Scharnweber, anberaumtèn Termine ihre Erklärungen und Vor- \shläge über die Beibehaltung dieses Verwaiters oder die Bestellung eines anderen einstweiligen Verwalters abzugeben. ; Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen in Besiß oder Gewahrsam haben, oder welche ihm etwas verschulden, wird aufgegeben, nichts an denselben zu verabfolgen oder zu zahlen, viel- mehr von dem Besiße der Gegenstände bis zum 1, März 1858 einschließli ch dem Gericht oder dem Verwalter der Masse Anzeige zu machen und Alles mit Vorbehalt ihrer etwaigen Nechte ebendahin zur Konkurs- masse abzuliefern. i i Pfandinhaber und andere mit denselben gleich- berechtigte Gläubiger des Gemeinschuldners haben von den in ihrem Besige befindlichen Pfandstücken nur Anzeige zu machen,

Zugleich werden alle diejenigen, welche an die

Masse Ansprüche als Konkursgläubiger machen

wollen, hierdurch r get ibre Ansprüche,

dieselben mögen bereits rechtshängig sein oder

nicht, mit dem dafür verlangten Vorrechte

bis zum 15. Februar 1858 ein- chließlich

bei uns \chriftlich oder zu Protokoll anzumelden

und demnächst p Prüfung der sämmtlichen,

innerhalb der gedachten Frist angemeldeten For-

derungen, so wie nah Befinden zur Beftellung

des definitiven Verwaltungsperfonals

auf den 12. März 1858, Vormittags

9 Uhr,

in unserem Gerichts-Lokale, Terminszimmer Nr. 1,

auf dem Hofe links 1 Treppe hoch, vor dem Kom-

mifsar Herrn Kreisgerichtsrath Scharnweber zu

erscheinen.

Wer en Anmeldung \chriftlich einreicht, hat

p Abschrift derselben und ihrer Anlagen bei- ufügen. : Zeder Gläubiger, welher nicht in unseren Amtsbezirke seinen Wohnsiß hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiefigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns be- rechtigten auswärtizen Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen.

Denjenigen, welehen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechtsanwalte, Justizräthe Krüger und Fleisher und Rechtsanwalte Kelch und Trippel zu Sachwaltern vorgeschlagen. Potsdam, den 9. Januar 1858.

Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

156 Rio rvuuh der Konkursgläubiger. Jn dem Konkurse über das Gesellschafts- Vermögen der Kaufleute G. H. Nadolny und Wilhelm Makroßzki zu Tilfit, so wie über das Privatvermögen jedes Einzelnen werden alle Diejenigen, welche an die Masse Ansprüche als Konfursgläubiger machen wollen, hierdurch auf- gefordert, ihre Ansprüche, dieselben mögen be- reits rechtshängig sein oder nicht, mit dem da- für verlangten Vorrecht i / bis zum 3. Februar d. J. einschließ lich bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumelden und demnächst zur Prüfung der sämmtlichen innerhalb der gedachten Frist angemeldeten Forde- rungen, so wie nach Befinden zur Bestellung des definitiven Verwaltungs-Personals auf den 19ten desselben Monats, Vormittags 10 Uhr, in unserem Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 11, vor dem Kommissar, Herrn Kreisrichter Dippe, zu erscheinen. Nach Abhaltung dieses Termins wird geeignetenfalls mit der Verhandlung über den Afkord verfahren werden. Zugleich ist noch eine zweite Frist zur An- meldung bis zum 10. April d. J. einschließlich festgescht, und zur Prüfung aller innerhalb der- selben nach Ablauf der ersten Frist angemeldeten Forderungen Termin auf den 16bten desselben Monats, Vormittags 10 Uhr, in unserem Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 11, vor dem genannten Kommissar anberaumt. Zum Erscheinen in diesem Termine werden die Gläu- biger aufgefordert, welhe ihre Forderungen innerbalb einer der Fristen anmelden werden. Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen bei- zufügen. ; : j Jeder Gläubiger, welher nicht in unserem Amtsbezirk seinen Wohnsiy hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns be- rechtigten auswärtigen Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechts- Anwalte, Justizräthe Behr, Kaempffert , Nechts- Anwalte Oberkampff und Spiegelthal zu Sach- waltern vorgeschlagen. / , Zugleich wird bekannt gemacht, daß im Termin am 8ten d. Mts. der Kaufmann Friedr. Tarrach jun. als einst- weiliger Verwalter für alle drei Konkurse in Vorschlag gebracht und verpflichtet ist. Tilfit, den 8. Januar 1858.

[82] Saa TRE De n L eme

Königliches Kreisgericht zu

Erste E Memel, den 6. Januar 1858, Mittags 12 Uhr. Ueber das Vermögen des Kaufmanns, Kom- merzienrath John Mason zu Memel, alleinigen Inhabers der Handlung John Mason daselbst, ift der faufmännische Konkurs eröffnet und der Tag der Zahlungseinstellung auf den 31. De- zember 1857 festgeseßt worden. Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Kaufmann Wilhelm Ricbter hierselbst bestellt. Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in dem auf den 19, Januar 1858, Vormittags 11 Ubr, vor dem Kommissar Herrn Kreisrichter Rauscher im Audienz - Zimmer des unterzeihneten Kreis- gerichts anberaumten Termine ihre Erklärungen und Vorschläge über die Beibehaltung dieses Verwalters oder die Bestellung eines andern einstweiligen Verwalters abzugeben.

Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen in Besiß oder Gewahrsam haben, oder welche ihm etwas verschulden, wird aufgegeben, nichts an denselben u verabfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem

efiß der Gegenstände bis zum

22, Februar 1858 einschließlich dem- Gericht oder dem Verwalter der Masse Anzeige zu machen und Alles, mit Vorbehalt ihrer etwanigen Rechte, ebendahin zur Konkurs- masse abzuliefern. Pfandinhaber und andere mit denselben gleichberehtigte Gläubiger des Gemeinschuldners haben von den in ihren Befiß befindlichen Pfandstücken nux Anzeige zu machen.

Zugleich werden alle Diejenigen, welche an die Masse Ansprüche als Konkursgläubiger machen wollen, hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche, dieselben mögen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vorrecht bis

zum 15. Februar 1858 einschließli ch bei uns \schriftlih oder zu Protokoll anzumelden und demnächst zur Prüfung der sämmtlichen, innerhalb der gedachten Frist angemeldeten ¡For- derungen, so wie nach Befinden zur Bestellung des definitiven Verwaltungsperfonals auf den 23. Februar 1858, Vormittags

11 Ubr, bor dem Kommissar Herrn Kreisrichter Rauscher im Audienz-Zimmer zu erscheinen. E Abhal- tung dieses Termins wird geeignetenfalls mit der Verhandlung über den Afeord verfahren werden.

Kugleich i|t noch eine zweite Frist zur An- meldung bis zum

26. April 1858 einscbließlih festgeseßt, und zur Prüfung aller innerhalb derselben nah Ablauf der ersten Frist angemeldeten Forderungen Termin

auf den 11. Mai 1858, Vormittags.

11 Ubr, vor dem genannten Kommissar anberaumt; zum Erscheinen in diesem Termin werden die Gläu- biger aufgefordert, welhe ihre Forderungen innerhalb einer der Fristen anmelden werden.

Wer seine Anmeldung schriftlih einreicht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen bei- zufügen.

Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserm Amtsbezirke seinen Wohnsiß bat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berech- tigten auzwärtigen Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, melchen es bier an Bekanntschaît fehlt, werden die Nechts- anwalte Justizrath Bock, Wohlgebohren, Justiz- rath Toobe und Justizrath Holßendorff zu Sach- waltern vorgeschlagen.

Memel, den 6. Januar 1858.

Königl, Kreisgericht. Erste Abtheilung.

[153] Bekanntmachung.

Jn der Krügerschen Konkurssache wird hier- durch bekannt gemacht, daß auf den Antrag des einstweiligen Verwalters der Masse auf Grund des §. 122 alin. 3 der Konkurs - Ordnung der Tag der Zahlungs-Einstellung des Gemeinschuld- ners auf den 2, Dezember 1857 festge seßt ist.

Memel, den 11. Januar 1858.

Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

Königliches Kreisgericht, I. Abtheilung.