1858 / 23 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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sem Augenblicke bereits wieder im Budckingham - Palace, die Tranungsgäste fabren langsam von St. James zurück, und die Menge fäugt an si zu zerstreuen. Ueber die Trauung selbst für heute nur Folgendes. achdem der Erzbishof von Canterbury eine kurze Aurede an das vor dem Altar stehende Brautpaar ge: rihtet, die Braut ihr „J will“ mit leiser und der Bräutigam sein „J will“ mit fester Stimme gesprochen hatten, trat, auf des Tzs bishofs Frage: „Wer giebt dieses Weib diesem Manne zur Ehe ?“ der Prinz - Gemahl vor und führte die Prinzeß Royal dem Erz- bischof entgegen , der dem Königlichen Bräutigam bedeutete , die rechte Hand der Prinzessin in seine rechte zu nehmen. Dem Ri- tuale gemäß sprach Prinz Friedri Wilhelm: „Jch Friedrich Wilbelm Nicolaus Karl nehme Dicb, Victoria Adelaide Marie Louisa, zu meinem angetrauten Weibe, Dich zu besißen und zu halten von diesem Tage an, in Glück und Unglück, in Reichthum und in Armuth, in Krankheit und Gesundheit, Dich zu lieben und werth zu halten, bis der Tod uns scheidet nah Gottes heiliger Fügung, und darauf verpfände ich Dir mein treues Wort.“ Die Prinzessin sprah dieselben Worte nah. Der Prinz nahm

aus den Händen seines Vaters, der ihn zum Altar geleitet hatte, |

den Trauring und steckte ihn an die linke Hand der Prinzessin mit den Worten: „Mit diesem Ning eheliche ih Dich, mit meinem Leibe bverehre ih Dich, und mit all meinen weltlihen Gütern be- gabe ich Dich, im Namen des Vaters, des Sohnes und des heili- gen Geistes, Amen.“ . Nun sprach der Erzbischof den Trauungs- egen. Der Prinz küßte seine junge Gattin, darauf die Königin und seine Mutter, und unter den Klängen von Mendelssohn's Hochzeitsmarsch verließ der Hof die Kapelle, damit das neuver- máhlte Paar und die Zeugen fich im Thronsaale ins RNegisterbuch eintragen. Der Prinz und seine Gemahlin waren die ersten, die St. Zames verließen und unter dounernden Hurrahs der im Park versammelten Menge nach Budckingham - Palaft zurückfuhren., Zhnen folgten bald darauf die Königin und die Hochzeitsgäste.

Frankreich. Paris, 25. Januar. An der Spitze seines amtlichen Theiles bringt der „Moniteur“ einen Bericht über den Empfang der außerordentlichen Gesandten von Oesterreich, Spanien, Belgien, Sachsen, Sardinien, den Niederlanden in den Tuilerien; der „Moniteur“ fügt hinzu, daß der Kaiser an demselben Tage auch Beglückwünschungs - Schreiben von der s{weizer Eidgenossen- schaft und von den Senaten der freien Städte Bremen und Ham- burg erhalten habe.

Um den vielen Gerüchten über den Komplott - Prozeß- einen Damm entgegenzuseßen , erklärt das „Droit“ jeßt, daß weder am 8. noch am 10. Februar der Prozeß vor die Asfisen der Seine Tommen werde, da in dieser Beziehung noch durchaus fein Beschluß gefaßt sei und nur so viel fi sagen lasse, daß derselbe wahr- scheinlih noch vor die Assisen, welche in der ersten Hälfte des Fe- bruar gehalten werden, gelangen werde.

Außer dem Bataillon Marine - Jnfanterie, das (wie bereits gemeldet) nah China geht und das 600 Mann ftark if, wird auc eine Arbeiter-Compagnie von 100 Mann dahin befördert werden ; dieser Seudung sollen fich dem Vernehmen na in Kurzem zwei be Great Ti mit E Se da man dem Admiral e GVenouily eine vollständige halbe Brigade Landunags! T runo will, E E E

26. Januar. Der Kaiser und die Kaiserin wohnten geftern dem Balle bei, den Lord Cowley zur Ehre der Beriahtane dee in London gab.

__ Spanien. Madrid, 21. Januar. Gestern Abends empfing die Königin die Deputation des Senates, welhe Jhrer Majestät die Botschaft der Ersten Kammer bei Gelegenheit der Geburt des Prinzen von Asturien überbrachte. Jn ihrer Erwiederung äußerte die Königin, sie werde Alles aufbieten, daß der Prinz das unver- gänglihe Andenken der Eroberungen und des Nuhmes, welches die Alphonse der Monarcie hinterlassen, in fi wieder zur An- sbauung bringe. Der Carlisten-Chef Marcelino Millan, welcher 1856 die Bewegung in Catalonien leitete, gefangen genommen und zum Tode verurtheilt, jedoch begnadigt wurde, ift in Folge der leßten Amnestie nah Calatayud zu den Seinen zurückgekehrt. Fo Catalonien find von den vier großen Eisenbahnen, an deren

ollendung eifrigst gearbeitet wird, bereits 113 Kilometres dem

ti a atis welhe im Jahre 1857 10,211,746 Realen ein-

Dánemark. Kopenhagen, 25. Januar, Jn der beuti Sizung des Reichsraths motivirte der baid Rede Ia (wie bereits erwähnt) von ihm und 5 anderen holfteinishen Mit- Len, des Reichsraths gestellten Autrag auf eine Adresse an den

ônig, in welcher ‘derselbe gebeten werden soll, die Thätigkeit des Reichsraths in seiner gegenwärtigen Sesfion auf die Berathungen Über die dringendsten Staatshaushalts- und Verwaltungsvorlagen zu beschränken, Nach Herrn Kirchhoff spra auch Herr Renck für den Antrag. (Der Anfrag wurde, einer telegraphischen Depesche

der „H. N.“ zufolge, s{hließlich zur zweiten Berathung verwiesen.)

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Dem Vernehmen nah wird der König einem vom enali Gesandten, Herrn A. Buchanan, heute ur Feld der Vermählung der Prinzeß-Royal veranstalteten großen Feste beiwohnen.

426. Jauuar. Jun der cefrigen Sißung des Neichêraths fand seitens der Regierung feine Mittheilung statt und beschränkte sih dieselbe pure auf Vertheilung der Aktenstücke. Jn der ersten Behandlung des Antrages der 6 Reichsraths-Mitglieder:

„der König möge in Berüfichkigung der in der Thronrede an- gedeuteten Verfassungsverhältnisse die Verhandlungen gegenwär- tiger Session einschränken, mit Ausnahme der Verhandlungen, welche zur Aufrechthaltung des Staatshaushalts und zur Fort- führung der laufenden Administrationssachen nothwendig seien“, erklärt die Regierung sih gegen denselben und bleibt bei ibren E für die gegenwärtige Session stehen. E E Die „Times“ hat folgende telegraphishe Depesche Triest, 23, Januar. ¿[wD Dampfer „Bombay" ist heute hier Le nah 133 stündiger ahrt von Alexandria, welchen Hafen er am 17 Ja- nuar verließ. Die indischen und chinesiscen Posten sind angelangt mit Nachrichten aus Kalkutta vom 24, Dezember, Madras, 29. De- zember, Ceylon, l, Januar und Hongkong, 16. Dezember. Das Schiff Pendschab“ hat eine Post aus Beilbity mit Nachrichten bis zum 29, Dezember gebraht. Die Rebellen von Furuckabad sind von Oberst Seaton in zwei Gefechten geshlagen worden. Jm leßteren, welches am 18. Dezember in der Nähe von Futtygdur stattfand, verlor der Feind den Rest seiner Kanonen, {1 an der Zahl, sein Lager und seine Vorräthe, und ward 7 Meilen weit ver- folgt. Unser Verlust war unbedeutend. Sir James Outram blebit mit 4000 Mann zu Ulumbagh. Sir Colin Campbell geht nach Futtyghur. Der zu Zndur angekommene NRadschah von Amdjhera it von Sir Robert Hamilton zum Tode verurtheilt worden. Mehrere andere Personen wurden hingeridtet. Die Transports schiffe «Soutbampton“, „Sedgmoor“, „Prince Albert“ und Kal- futta“ sind mit Truppen in Bombay angekommen. Jm 11. Ka- vallerie - Regimente zu Dschulpigori bra am 5. Dezember eine Meuterei aus. Die Meuterer wurden in der Nähe von Purnea Sgtrau und 11 getodtet, die übrigen entkamen. Mit dem an der ‘ränze von Bhotan verschanzten 73. meuterischen Regimente traf eine von Dschulpigori gekommene kleine Schaar Europäer zusam- men, wagte jedoch wegen der Stärke der feindlichen Pofition keinen Angriff. Die Meuterer des 34. Regimentes an der Grenze von Tipperah haben ihre Weiber ermordet und sind, dem Vernehmen

na, dem Hungertode nabe. Die Ru estôrunc S

find beinahe ganz unterdrückt, Das 17 eitideibilhe An liettade Negiment hat den Befehl erhalten, nach China abzugeden Das 4ste und 65fstte sollen, wie es heißt, folgen. Scindiah hat befohs len, daß feine Hindostaner oder Muselmänner seinem Heere ein- gereiht werden sollen. Es waren feine neuen Truppen in Kalkutta angekommen, Vas Schiff „Megära“ war vom Cap aus in Ceylon eingetroffen, das Schiff „Bahiana“ war mit dem Hauptbestandtheile des 9sten Negiments nach Kurratschi gesegelt. Wesel - Cours auf London zu Bombay 2 S. 2x D. Zu Falfutta stockte der Ex- port beinahe vollständig. Auch der JZmport - Markt war sehr flau Das OAE y Adelaide“ war mit 507 Mann in Hon fong ange- kommen. Außerdem war das Schiff „Assistance“ mit 300 Marine- Soldaten und 100 Mann des 59ften Regiments angelangt Das Swiff Princeß Royal“ mit dem Reste des nah Judien bestimm- Aen Regiments ist am 15. Januar in Alexandria ange- Einer auf dem East Jndia House zu L

E entnehmen wir O E L Ea „Dle zu Cawnpur geschlagenen Rebellen haben s i und Calpi geflüchtet; 38 Känókes find Beute Uk ‘Eine urt Capitain Woolly stehende Truppen- Abtheilung ging am 7. Dezem- ber über den Fluß Sunár und brachte den Aufständischen eine Niederlage bei. Die Truppen der Ranch von, Audepur baben fich empôrt. Unter den meuterishen Truppen Holkar's werden Hin- rihtungen vollzogen. Jm Pendschab' und in Eindh herrs{t Ruhe Der Radschah von Scholapur soll begonnen haben, die Nacbar- Distrikte zu plündern. Es haben einige kleine Gefechte mit den Bhils in Peinth stattgefunden. Es wird über eine Erhebung in Konkan, unterhalb des Phonda Ghab, berichtet, Doch liefen die Aufständishen beim Herannahen eines gus Sawunt Warry her- beigekommenen kleinen Detachements auseinander.“

Kalkutta, 24. Dezember. Die weiteren Operationen in Audh sind für jeßt versboben worden. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Sir Eolin Campbell, beabsichtigt, wie es heißt, zu- nächst nah Futtighur vorzurücken , um den dortigen Radscha und seine Anhänger zu bezwingen , die Verbindung mit den oberen Provinzen herzustellen und die Empörung in Rohilkund völlig zu unterdrücken, Es wird dadurch freie Bahn für die Opera- tionen gegen Lucknow geschafft, bei denen Dschung Bahadar an der Spiße von 10,000 Napalesen mitwirken wird. Die meute-

rischen Sipahis und die übrigen Aufständischen haben si bei

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Ludnow konzentrirt und bereiten fich zu entshlossenem Wider- flande vor, und da sie auf keine Schonung zu rechnen haben, werden sie sich wahrscheinlich bis zum Aeußerstèn wehren. Jn anberen Theilen von Audh steht “nah der Meinung derjenigen, die das Land genau kennen, kein ernstlicher Widerstand zu er- warten, aber es wird doch nöthig sein, die zahlreihen Forts der einzelnen Häuptlinge zu zerstören und eine allgemeine Entwaff- nung vorzunehmen. mm j

der Dauer der jeßigen kühlen Jahreszeit bewerkstelligt werden kann, und da es niht ausführbar sein wird, die Truppen noch einen Feldzug während der dann folgenden heißen und nassen Zeit un- ternehmen zu lassen, so wird möglicherweise bis zur vöôllic en Nie- dershlagung des Aufstandes noch ein Jahr Pngchen Was die Verbindungen zwischen Kalkutta und den westlihen Provinzen betrifft, so find dieselben noch immer so wenig regelmäßig,

britischen Gesandten notifizirte, mit dem 12. d. M. in Kraft ge- tretene Erklärung des franzósishen Admirals, daß der H Fluß von Canton von ihm in Blokadezustand verseßt worden sei, beshränkt. Die Blokade-Erklärung lautet wörtlih also :

afen und

„Schiffs - Divifion von Jndo - China, Kabinet des Admirals. Am

Bord der ¡Fregatte „Nemesis“, den 10. Dezember 1857. J, der Unter- E E Ge aa in berr Gleis der Se Or wien. L ; . des Kaisers der Franzosen in den chinefishen und oftindischen Gewässern. Es fragt sich indeß, ob dieses noch während Nach erfolgtem Einverständnise mit dem Hohen Coumisete Sr. Kaiser- lichen Majestät über die obshwebenden Differenzen zwischen der Regierung von Frankreih und der Regierung von China, nah Maßgabe der Be- schlüsse der Regierungen von Sant

lîche Action zu verfahren, behufs der ihnen gebührenden Genugthuung und kraft der mir als Ober-Befehlshaber zustehenden Gewalt, erkläre hiermit: Vom zwölften Tage des laufenden Monats an werden die Mün- dung, der Fluß und der Hafen von Canton und deren Nebengewässer in cinem Zustande effffektiver Blokade gehalten werden von Seiten der unter

reih und England durch gemeinschaft-

daß man hier die dort vorfallenden Begebenheiten nur aus einzel- | meinem Befehl gestellten Seemacht, welche mit der Seemacht Zhrer

nen Briefen und Zeitungen erfährt. i Daß es die Absicht ist, Alumbagh durh Sir James

großbritannishen Majestät in Uebereinstimmung agirt. Gegen jedes Schiff, welches die Blokade zu verlegen sucht, wird in Gemäßheit des

Outram behaupten zu lassen, geht daraus hervor, daß nach den Völkerrehts und der mit neutralen Mächten bestehenden Verträge ver- neuesten, bis zum 18. Dezember reichenden Berichten aus Cawnpur | fahren werden. Unterz. C. Rigault de Genouilly.“

ibm neuerdings bedeutende Vorräthe zugesandt worden waren. Ueber die Bewegungen des Oberbefehlshabers melden diese Be- rihte nichts, fie lassen es fohar zweifelhaft, ob er, seiner ursprüng, lichen Absicht gemäß, wirkli am 12. Dezember von Cawnpþpur nah Fusukabad aufgebrochen ift. B ;

Nach einem Berichte aus dem von Eir James Outram be- seßten Lager bei Alumbagh vom 15. Dezember sollen sich die Ne- bellen in Lucknow in drei Theile gespalten haben, die in offenem Kampfe mit einander begriffen sind. : 14ten und in der Nacht vom l15ten aus der Richtung von Lucnow lebhaftes Feuern gehört und hält um fo mehr die Nachricht von der Uneinigkeit der Rebellen für wahr, weil bis dahin von Rebellen gegen Qutram's Lager nichts unternommen worden ift.

Die aus Lunow geretteten Kranfen, Verwundeten und „zrauen befanden sih am 12. d. M. noch in Allahabad, von wo zunächst das Dampfschiff „Madras“ die mehr als 500 zählenden_ Verwun- deten und Kranken nah Kalkutta bringen und dann die Flüchtlinge |

olen foll. / A Dit Tod des Generals Havelock erfolgte nah den hier ein- gegangenen Mittheilungen nach kurzer Kranfheit, die sich zuerst in einer bald beseitigten Verstopfung kundgab, dann aber am 20, No» vember in Dysenterie überging. Am folgenden Tage fand sih der General so viel besser, daß er nah VDilhuscha gebracht werden konnte, wo die Luftveränderung vortheilhaft auf thn einzuwirken schien. Am 22sten indeß traten von Neuem bösartige Symptome der Krankheit ein, welcher der General erlag. Er starb im 63. Lebens-

jahre am 24. November Morgens bei vollem Bewußtsein.

as 74. bengalishe Jufanterie - Regiment, das zum Dienst în China bestimmt is, soll sich dazu sehr bereitwillig zeigen und. sein Beispiel den Erfolg gehabt haben, daß sich auch das 43, Regiment und der noch vorhandene Theil des 32, Regiments zu gleichem

Dienst erboten haben.

Bombay, 29. Dezember. Aus Jndur vom 22. d. M... ifi folgendes Telegramm von Eir Robert Hamilton an den Gouver- neur von Bombay, Lord Elphinstone, eingegangen: „Die Kolonne unter Oberst Seaton von Delhi ist auf Gundscheri bei Chasgun gerückt. Die Jnsurgenten kamen hervor und es entstand ein Ge- feht an den Ufern des Nihm Nuddy. Die Rebellen wurden ge- shlagen und verloren drei ihrer vier Geschüße und 150 Todte. Unser Verlust bestand aus drei getödteten und einem verwundeten Offizier. Diese Nachricht stammt von Herrn Muir unter dem Datum des 15. Dezember.“ Von dem Obersten Seaton selbst hat Sir N. Hamilton folgendes vom 17. Dezember datirtes Tele-

rainm, wie es scheint, über ein zweites Gefecht, an den Gouverneur

Lord, Elphinstone übermittelt. Dasselbe ist aus der Nachbarschaft von Futtighur abgesandt. „Jh fand den Feind in starker Stellung mit der Stadt in seinem Rücken. Er eröffnete das Feuer anfäng- lih mit zwei Geshüßen, verwendete aber deren späterhin mehrere. Jch ließ reitende Artillerie, von Kavallerie flanfirt, vorrücken. Die Jufanterie, wele nachrückte, griff mit dem Bajonnet an und nahm 11 Geschütze, das Lager und den Artillerie-Pauk, Der Feind wurde fieben Miles weit verfolgt. Sein Verlust betrug 600 Mann, tinscließlid vieler Häuptlinge. Unser Verlust war unbe- deutend, nur ein“ Offizier wurde getödtet.“

Nach Berichten, die aus Agra hier angelangt sind, ist das Kommändo in Kahnpur dem durch die Vertheidigung Lucknow's be- fannten General Jnglis übertragen und General Windham nah Sirhind geschickt worden, um das dortige Divisions-Kommando zu überuehmen. (Dadurch würde sih die in Kalkutta verbreitete Nach- rit, daß er resignirt habe, als unbegründet erweisen.)

Hongkong, 16. Dezember. Obgleich alle Vorbereitungen

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Was die Unterhandlungen betrifft, #6 erfährt man, daß Lord

Elgin und Baxon Gros ein jeder für sich dem Commissair Veh ein Ultimatum haben überreichen lassen, dessen Verwerfung den Angriff auf Canton zur Folge haben soll. Auch haben die beiden Bevollmächtigten eine Bekanntmachung in Betreff der Lage der Dinge erlassen, und unter den Anwohnern des Flusses in Umlauf gesezt, um sie zu warnen und aufzufordern,“ si in Sicherheit zu bringen ; - selbst in die Vorstädte von Canton is diese Bekannt- Man hat in Alumbagh am | machung zur Vertheilung geschickt worden. Da Veh gewiß nicht nachgiebt, so kommt die Unternehmung gegen Canton ohne

weifel in wenigen Tagen zur Ausführung. Alle Marine - Sol-

den | daten befinden sich auf dem Flusse, und ein Theil derselben sollte gestern auf der Jnsel Honan landen. (— Telegramme der Lon- doner Blätter melden bekanntlih bereits die Besitgnahme dieser Jnsel. —) Die Artillerie befindet sich am Bord der „Mooresforl“ zum Aufbruche bereit.

nebs angeblich ‘vier Compagnieen de3 59. Regiments hat Befehl, sih am Bord eines anderen Schiffes einzuschiffen. Transportschiff „Hesper“ geht mit Faschinen, Sturmleitern, Ge- s{üßen und Munition heute Morgen von hier ab. l selbst will, wie es heißt, entweder heute oder morgen auf dem zu seiner Aufnahme bereit - gemahten „Furions“ nah dem Flusse

Eine Abtheilung des Jngenieur- Corps Das Dampf- Lord Elgin

abgehen. Bei den bevorstehenden Operationen ift, wie es heißt, den Franzosen der Whampoa-Arm des Flusses angewiesen ; die Vorhut ihrer Escadre ist {on am Sten d. M. in den Fluß ein- gelaufen. Gestern sollten, wie es heißt, die kombinirten Escadres mit der Einschließung des Hafens von Canton beginnen. Jn Folge eines in Umlauf geseßten Gerüchts, daß Canton nach der Einnahme 48 Stunden geplündert werden solle, hat Admiral Seymour einen Tagesbefehl erlassen , welher jede Plünderung streng untersagt und die höchsten Strafen dafür androhet. Zum Schuße Hongkongs während der bevorstehenden Operationen bleibt eine britishe Truppen-Abtheilung von 800 bis 1000 Mann zurück.

(D.

Telegraphische Depeschen. Côln, 27. Januar. Die Rheinbrücke ist wegen Eisgang in vergangener Nacht abgefahren.

London, Dienstag, 26. Januar, Abends. ( Wolff's8 Tel. Bur.) Jhre Königliche Hoheiten der Prinz von Preußen und die Frau Prinzessin von Preußen sind heute 7 Uhr Abends nah Dover abgereist. Der Prinz Gemahl geleitete die hohen Herrschaften zum Bahnhofe. - König Leopold von Belgien hat bereits heute Mittag seine Rückreise angetreten. Das Wetter ist

prächtig.

London, Mittwoch, 27. Januar, Morgens. (Wolff's Tel. Bur.) Jhre Königliche Hoheiten der Prinz und die Prinzessin von Preußen haben gestern Abend 10 Uhr Dover verlassen. Die Prinzen Albrecht, Friedrich Karl, Albrecht Sohn und Prinz Adalbert von Preußen besuchten gestern Portsmouth und Oxford. Die Königin Victoria hat sih beute nah Windsor begeben.

Die heute ershienene „Morning-Post“ versichert, daß von Frankreich in Bezug auf die Flüchtlinge an England keine Forde- rung gestellt worden sei.

u der eration gegen Canton beendet sind, so haben ch die Feindseligkeiten doch. bis jeßt auf die am 10, d, M, dem