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IRürttemberg. Stuttgart, 28. Januar. Se. Majestät der Fei ist den Tia über beinahe ganz frei von Husten, die Nacht. jedo bringt noch einzelne Anfälle desselden. Uebrigens nebmen die Kräfte und die Eßlust zu und Se. Male hat seit einigen Tagen angefangen, Vormittags sich cinige Bewegung im Zimmer zu maden. (St. A. f. W.)
Großbritanuien und Jrland. London, 28. Januar. Die Königin und der Prinz Gemahl fuhren mit allen ihren Kindern (den Prinzen Alfred auêgenommen, der zur Fortsekung feiner Studien nach Portsmouth zurückgegangen war) gestern Mittag nach Windsor, wo der Prinz und die Prinzesfin Friedrich Wilhelm von Preußen ihrer am Bahnhof warteten. Nach einer herzlihen Begrüßung fuhren sie im offenen Wagen nach dem Scdlofse, in welhem heute die Belehnung des Prinzeu mit dem Hosenband - Orden und am Abend großes Bankett stattfindet. — Die zur Aufnabme der Neuvermählten bestimmte -Vacht „Victoria und Albert“, mit den Vachten „Fairy“ und „Oéborne“ sind gestern in die Themfe eingelaufen und anfern vor Gravesend, wo große Empfangs - Feierlichkeiten getroffen werden. — „Diadem“ und „Curaçao“, welche die Könmglichen Vacdten bis in die Schelde be- Bene werden , verlassen heute Spithead, um in die Themse ein- zufahren.
Lord Palmerston hat an alle der Regierung freundlich gesinn- ten Unterhaus-Mitglieder folgendes Schreiben gerichtet :
„Downing Street, 26. Januar. — Sir! Da beim Zusam- mentritt des Karlaments am 4. des nächften Monats ‘Angelegen- beiten von wichtiger Bedeutung zur Verbandlung kommen, ‘werde ih co sehr verbunden sein, wenn Sie sih bei Zeiten einfinden wollten. “
Am „Leviathan“ find jeßt alle Arbeiten eingestellt. Man brachte ihn gestern und vorgestern so weit in den Fluß, als es vermittelst der Maschinen nur eben möglich war, und am Sonntag wird, wie man berecnet hat, das Wasser so hoh im Flusse sein, um ihn flott zu mahen. Es fehlten geftern nur noch 3 Zoll zu diesem Wasserstande.
Ueber China schreibt heute die „Times“: Es sieht wahrhaftig
nit danach aus, als ob es uns an aufregenden Nachrichten aus
dem Orient fehlen solite. Die Pause in dem indishen Kampfe soll durch den ersten Akt des chinesishen Feldzuges ausgefüllt werden. Die Lage der Dinge vor Canton um Mitte Dezember scheint folgende gewesen zu sein: “Die englischen Streitkräfte waren durch Ankunft der Schiffe „Adelaide“ mit mehr als 500 und „Assistance“ mit 300 Marine-Soldaten bedeutend verstärkt worden. Man berechnete, daß, mit Ausschluß der zum Schuße Hongkongs nôtbigen Truppen, die Engländer zum Angriffe auf Canton etwa 3300 englische Land-Soldaten, Marine-Soldaten und Matrosen, so wie 2500 Eipahis aus Madras, Malayen und Chinesen zur Verfügun haben würden. Diese Zahl konnte ohne Zweifel nöthigenfalls ae dur die Flotten-Mannschaften verstärkt werden. Die Franzosen woll- ten sich den Operationen mit 900 Marine-Soldaten und Matrosen anschließen. Das war die Streitmacht, mit welcher der erste An- griff auf das himmlishe Reih unternommen werden sollte. Es mige uns, der Welt zu zeigen, daß wir diese Sache nicht leich- nnig unternahmen, daß es uns darum zu thun if, unsere Zwecke auf friedlidem Wege zu erreichen, und daß wir nur dann zur Ge- walt unsere Zufluht nehmen werden, wenn die Unwissenheit und Anmaßung eines barbarishen Beamten uns dazu zwingt. Lord Elgin’'s Ultimatum war mit auffallender Mäßi ung abgefaßt. Es verlangte nichts weiter, als die Ausführung des Vertrages von 1842. Dieser Vertrag enthielt die Bestimmung, daß der freie Zutritt zu den dem auswärtigen Handel eröffneten fünf Häfen gestattet werden solle. Jn Schanghai und den nördlihen Häfen wurden die Ver- irags-Bediugungen erfüllt; der Pöbel von Carton jedoch zeicnet fich von Alters ber durch seinen Europäerhaß aus, und aus Nück cht auf dieses Gefühl find unserem Volke beinahe sechszehn Jahre lang die ihm zustehenden Rechte versagt worden. Die Autwort Veb's fiel aus, wie man erwarten durfte. Einige Tage vorher batte Herr Reed, der amerikanisbe Kommissar, eine Zusammenkunft in der Stadt nachgesucht. Veh hatte geantwortet, er wolle außer- halb der Stadt mit ißm zusammentreffen; Canton selbst jedo solle der Fuß keines Barbaren betreten. Gegen den britischen Kommissar trat der Gouverneur noch schroffer auf. Er soll fich nämlich sogar zu einer satirishen Bemerkung versticgen haben, indem er äußerte, Sir H. Bonham sei belohnt worden, weil er
Canton nicht betreten habe; er rathe deshalb Lord Elgin, ein
Gleiches zu thun. Sowobl die britischen wie die franzö
VBehörden patien beschlossen, zu Keindseligkeiten U Le Die Franzo en hatten sih am 10. ezember an der Blokade des Canton-Flusses « He Se und am 16. Dezember, am Tage, wo die
ost abging, war die Junsel Honan von zwei Bataill iti Maris daten und 150 franzöfischen Matrosen offupirt E
Der Angriff auf Canton solUte gleichzeitig von d der beiden Nationen untérnommen vér und es i Remi Le Wiß, daß die nächste Poft uns die Nachricht bringen wird, da die
Stadt mit ihrer Million Einwohner sich in der Gewalt der An- greifer befindet,“
___ Die Ostindische Gesellschaft hielt gestern eine Versammlung, in welcer die Debatte über die beabsichtigte Regierungsvorlage in Betreff der zukünftigen Verwaltung Judiens wieder aufgenommen wurde. Der „Globe“ meldet, die Compagnie habe sih dafür ent- bw sich der Uebertragung ihrer Rechte an die Krone zu wider- eßen,
Frankreich. Paris, 28. amar. Das Ereigniß des Tages ist das (seinem wesentlichen Znhalte nach bereits gestern in telegraphischer Depesche mitgetheilte) kaiserlide Dekret vom gestrigen Tage, wodurch laut Art. 1 die Truppen des inneren Reiches in fünf große Befehlshaberschaften eingetheilt werden. Art. 2 bestimmt, daß das erfle Kommando die im lsten, 2ten und Zten Militair- Divisions-Gebiete aufgestellten Truppen begreifen und sein Haupts- quartier in Paris haben soll, das zweite die “in dem ten, 5ten, bten und 7ten Divisions-Gebiete mit dem Hauptquartier in Nancy, das dritte die im 8ten, Iten, 10ten, 17ken und 20ften Divisions- Gebiete mit dem Hauptquartier in Lyon, das vierte die im 1 lten, 12teù, l3ten und l4ten Divisions-Gebiete mit dem Hauptquartier in Toulouse, das fünfte endlich dieim 15ten, 16ten, 18ten, 19ten und 21sten Divisions- Gebiete mit dem Hauptquartier in Tours. Laut Art. 3 werden diese fünf großen Befehlshaberschaflen an Marschälle von Frankreich, welche den Titel „höherer Befehlshaber“ (commandant supérieur) der in den Divistonen des Nord, Oft, Südost, Südwest und West stehenden Truppen erhalten. Art. 4 lautet: „Die kommandirenden Generale der territorialen Militair - Divifionen haben dem höheren Befehlshaber über die Lage, den Dienst, die Manns- zucht und die Jnstruction der Truppen Berichte abzustatten, aber diese Generale behalten zu dem Minister ihre unmittelbaren Beziehungen für alles, was ins Fach des Territorial - Befehles s{lägt, Urt. 5 lautet: „Wenn aktive Divisionen im Juneren weilen ; so stehen die Generale, welche dieselben befehligen, unter dem unmittelbaren Befehle des höheren Befehlshabers; sie baben ihm Berichte über alle Theile ihres Dienstes abzustatten und haben feine direkte Verbindung mit dem Ministerium. Art. 6 be- stimmt, daß die Beziehungen der Generale, welche die Territorial- Divisionen befehligen, wit den kommandirenden Generalen “der aktiven Divisionen gemäß den Bestimmungen der Verordnungen vom 20. September 1831 und 3. Januar 1832 unter der dóben Autorität des höheren Befehlshabers statthaben sollen, Der wih- tigste Artikel ist der 7., welcher lautet: - „Bei Unruhen, aber auc nur ín diesem ¿Falle allein, machen die höheren Befehlshaber aus eigenem Antriebe die Truppenbewegungen und Zusamméenziehungen,. welche fie für nöthig erachten.“ Der Bericht des Kriegsministers, welcher diesem fkaiserlien Dekrete vorhergeht, lautet :
Sire! Die Mehrzahl der großen Militairmächte Eurova's bat ibr Streitkräfte stets in Ärnicen oder Armee-Corps vetciüiae S rentecut dagegen vertheilt seine Truppen in Territorial-Divisionen, welhe-von ein- ander vollkommen unabhängig sind und kein anderes gemeinsames Band- paben als die hôbere Autorität des Kriegsministers. iese Organisation at den Uebelstand, daß fie während des Friedens die Mehrzahl der Führer, welche bestimint sind, einen höhern Befebl während des Krie es zu führen, bon den Truppen fern hält. Die Einrichtung unserer Kesérnteina gestattet nicht, die Punkte zur Konzentrirung der Truppen genugsam zu vermehren, um auch anderwärts, wie in den Divisionen von Paris und Lyon Kommando's zu bilden, deren Bedeutsamkeit der Würde eines Marschalls von Frankreich ent- reSend wäre. Es scheint daher nöthig, daß den Marschällen Stellungen ges schaffen werden, welche denselben zur Zeit des Friedens auf die Generale, welche die Territorial - Divisionen befchligen, eine Einwirkung verleiht, welcbe derjenigen entspricht, die sie im Felde auf die Generale, tvelche die aktiven Divisionen befehligen, auszuüben berufen find. Zu diesem Zwede, und ohne die jeßige Verthéilung der Truppen im Junern des Kaiserreichs und eben so wenig die Verfassung der Territorial - Divisionen Pfi ot al Mig g e O die in diesen Divisionen auf- ( en ruppen in mehrere große Befeblshaberschaften zu vereinigen, deren Spiße Marschälle genen würden. In 4 M 19 Eine solche Maßregel würde nicht blos zur Folge haben, daß die
rick dieser Großwürdenträger der Armee nüßlich verwendet und
unterhalten würde, sondern sie ertheilte den Befehlshabern der Oivisionen, die cht getrennt von einander und der Mehrzabl nah vom Mittelpunkte der Regierung entfernt sind, auch eine Kraft des Zusamnienhaltes, die ibnen ¡eßt gebriht. Unfere Truppen, wélche nothwendig in so viele verschiedene Garnisonen zerstreut und über der Oberfläche des Kaiserreiches ungleich- mäßig vertheilt sind, könnten im geeigneten Augenblicke in wichtigen Grup- pen rasch in der Hand eines einzigen Führers vereinigt werden und be- fänden sih so in der Lage, auf allen Punkten die öffentlihe Ordnung und- die Sicherheit des Gebietes außer Gefahr zu stellen.
Vom Gefühle dieser Vortheile durchdrungen , hat Ew. Majestät mir befohlen, das Mittel zur Verwirkli U derselben in Erwägung zu phen. Sie haben geruht , selbst d rundbedingungen der neuen
rganisation aufzustellen, D nrichtung der großen Befehlshaber- schaften hat sih in Frankreich bereits zu verschiedenen Zeiten nüpylich “ers wiesen, und ‘um e den gegenwärtigen Verhältnissen anzupassen, en es mir angemessen, leide unter denjenigen Qedinguegen erzustellen, welche den Znhalt des Dekrets ausmachen, das ich Ew. Majestät zu unterbreiten.
die Ehre habe. : it tieffter Ehrfurcht bin ich 2c. Vaillant.
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Nachdem der Präsident des Staatsrathes in gestriger Sißung des Senates den Entwurf zu dem Senats -Beschlusse vorgelesen hatte, wonach die Candidaten zum Deputirten - Mandate für den esekgebenden, Körper mindestens acht Tage vor Eröffnung der Abstimmung auf der Präfectur eine Schrift einzureicben haben, welche den durch Art. 16 des Senats-Beschlusses vom 25. Dezem- ber 1852 vorgeschriebenen Eid enthält, und nachdem mehrere Pe- titions - Berichte abgestattet worden waren, beschloß der Senat, morgen in seinen Bureaus fich zu versammeln, um sofort einen Ausschuß von zehn Mitgliedern zur Prüfung des obigen S enats-
Beschlusses zu ernennen.
Spanien. Madrid, 23, Januar. Graf Caballero ift zum Geschäftsträger Spaniens am russischen Hofe ernannt worden. — Oie Cortes scheinen geneigt, das Ministerium zu unterstützen. Darauf deutet zum wenigsten die Zusammenseßung der beiden Kom- missionen, welche das Budget prüfen und einen Entwurf zur Antwortsadresse auf die Thronrede ausarbeiten follen.
Griechenlaud. Athen, 22. Januar. Der Hof is vor- gestern Abends von Chalkis zurückgekehrt, wo die Feierlichkeit aus Anlaß der Eröffnung des Kanals stattfand.
Túürkei. Konstantin‘opel, 23. Januar. Vom leßten
Montag bis WVittwoch in der Nacht wüthete ‘bier ‘ein fürchterlicher
Sturm mit Schneegestöber. Alle Communicationen waren unter- brohen und mehre Unglücksfälle find zu beklagen; die Dampfer mußten ebenfalls ihre Fahrten einstellen. Herr von Thouvenel hat aus Anlaß des Attentats die Beglückwünshungen des Sultans, der Minister und des diplomatishen Corps erhalten. Haidar Efendi, Gesandter in Teheran, welcher fi gegenwärtig hier befindet, geht als Geschäftsträger nah Paris. Omer Pascha ist am 2. Januar von Aleppo nah Bagdad abgereist. Der Schah von Persien hat Herrn Murray, dessen Pu fich gebessert hat, für die durch die Ereignisse in Judien betroffenen englischen Familien
500 Pfd. ESt. übergeben.
Rußland und Polen. S t. Petersburg, 28. Januar. Wie bereits gemeldet, hat der Adel von Niscbnei - Nowgorod fi für die Freigebung der Bauern erklärt. Das betreffende, dazu er- mätigende Kaiserlihe Reskript ist bereits ausgefertigt. Jn dem diesseitigen Gouvernement hat die Wahl zum Berathungs- Comité des Adels über die Freigebung bereits stattgefunden : eben so sind in mehreren Gouvernements die Adelsstandschaften zu diesem Be- buf versammelt. Nur der Adel von Tambow hat das Rundschrei- ben des Ministers des Jnnern zurückgelegt und diesen davon be- nächrihtigt. Doch sandte er bald darauf den Adelsmarschall hier- her, um die Genehmigung zur Bildung von BVerathungs-Comité's
einzuholen. (H. B. H.)
Dánemark. Kopenhagen, 27. Januar. Jn der geftri-
gen Sißung des Reichsraths fand u. A. die erfte Berathung des Münzgeseh - Entwurfs statt. Als Hauptgegner desselben trat der Departements - Chef, Etatärath Springer auf. Das Gescz sei, wie schon die bisherige Erfahrung gezeigt, im Herzogthum Hol- stein, welhes mit Hamburg in den engsten Verkehrsbeziehungen stehe, undurbführbar ; die gegen den Gebrauch der fremden Scheide- münze gerichteten Strafbestimmungen- gehörten niht zur Kompetenz des Reichsraths, sondern zu der der Repráäsentationen der einzelnen Landestheile. Konferenzrath Prof. David erklärte fih glei falls gegen den Geseßentwurf,- aber nicht aus den von Hrn. Springer angeführten politishen Gründen, sondern weil er es für unzulásfig erachtete, der Regierung das Recht zu verleihen, auch die Be- nußung der größeren fremden Münzen oder fremden Papiergeldes u verbieten oder bei derselben cinen bestimmten Cours vorzuschrei- en. Landvoigt Hansen warnte vor der Annabme des Gesezes, welhes für Holstein absolut nachtheilig sei; auch Pauly war mit dem Geseßentwurfe, der nur in dem Finanzminister einen Verthei- diger fand, nicht ganz zufrieden. Die Abstimmung konnte heute nicht erfolgen, vet beim Schlusse der Debatte nur noch 30 Mit- glieder (die bes{hlußfähige Anzahl ist 41) im Saale zurückgeblieben waren.
— 28. Januar. Jn der gestrigen Sihung des Reichs- rathes wurde auf O. Lehmann’'s Antrag die Niedersezung cines aus 7 Mitgliedern bestehenden Comité's über das
Münzgeseß beschlossen.
minister empfahl die Annahme desselben in kurzer Rede; dagegen brachte Tscherning in einem längeren Vortrage f
und Professor Fenger vernehmen ließen.
of Darauf begann die erste Berathung des vom Kriegsminister vorgelegten Gescy « Entwurfes in Betreff organisatorisher Bestimmungen über das Landheer. Der Kriegs-
| nanzielle und au militairische Bedenken gegen die Ausführung des Entwurfs vor, zu dessen Gunsten fich dann Amtmann O. Lehmann, Capitain Lehmann
Amerika. Ein Telegramm aus St. Louis vom 12. Ja- nuar meldet Folgendes über die Utah-Expedition: Am 1. Dezember waren alle Truppen im Winter-Lager in Fort Bridger, mit Aus- nahme des Conmmandos des Obersten Cook, * welces 40- Miles davon entfernt bei Henrys Fort lagerte, wo fi noch ein geringer Vorrath von Gras befand. Fort Bridger soll ganz neu aufge- baut werden, um die Lebensmittel sicher verwahren zu föônnen. Die Truppen lagern in Zelten, die mit Oefen versehen find Das Wetter war milde und der Gesundheitszustand gut. Die Lebens- mittel waren hinreihend vorhanden, um bei sparsamer Benußung bis zum Zuni zu reihen. Capitain Marcy war nah Taos und Santa Fé geschickt worden, um mehr Lebensmittel aufzutreiben. Zat zwei Drittheile des Lastviches der Erpedition waren gestorben.
ie Mormonen rüsteten s, nach den britishen Besißungen ab- zuziehen, und hatten {hon Pionier - Abtheilungen vorausgescbickt, Brigham Voung hat dem Obersten Johnston cine Quantität Salz geschickt, welche 1ndeß von diesem mit dem Bemerken zurüfgeschickt wo1den ist, jeder Bote, der noch von den Vormonen anlange, werde gebenkt werden. Voung hatte auch den Offizieren des Heeres eine Einladung zugehen lassen, den Winter in der Salzseeftadt zu- zubringen. Oberst Johnston soll so vollkommen überzeugt scin, daß die Viormonen im Frühjahr abziehen werden, daß er um Verstär- fungen nicht angehalten hat. Gouverneur Cummings hat eine Proclamation erlassen, welche das Territorium in Kriegszustand erflärt und die Organisirung eines Gerid tehofes in der Green- River - Grafschaft bei Fort Bridger ankündigt, welwer den Prozeß gegen die Schuldigen einleiten soll; alle bewaffneten Banden werden bei strenger Strafe aufgefordert , si in die Heimath zu begeben. s Aus New-Orleans8 is folgendes vom 11. d. M. datirtes Telegramm mit den lehten Nachrichten aus Mexiko eingelaufen: Der „Tenessee“ bringt Berichte aus Vera-Cruz vom 7, Januar. Eine zahlreiche niht zum Militair gehörende Partei hat sicy gegen den Verfassungsplan von Tacubaya erhoben. Der Diktator Comon- fort ist am 1. Januar mit einer Truppen-Division aus der Haupt- stadt ausgezogen. Seine Bestimmung if unbekannt. Vor seinem Abgang hat er das Ministerium organisirt; unter den Ministern find Alecatriz, Esparta, Cerdo und Payuo. Am Neujahrstage stattete das diplomatishe Corps Comonfort cinen Besuch ab; der englisbe Gesandte betheiligte sich dabei uit. General Parodi hat fic in einer Proclamation gegen Comonfort erklärt und seinen Beitritt zum Verfassungsplan von Tacubaya desavouirt. Ein Vürgerkrieg scheint unvermeidlich.
Asien. Der „Kalkutta Englishman“ vom 24, Dezember faßt die Lage der Dinge in Judien in folgenden Worten zu- sammen: „Die lehten vierzehn Tage waren uicht rei an wich- tigen Ereignissen; allein aus den amtlichen Berichten geht hervor, daß unsere Truppen die Oberhand gewinnen und daß Audh die einzige Landschaft ist, wo wir einen wirklich ernsten Widerstand zu erwarten haben. Fürs Erste if die Unterjocbung jenes kleinen Königreihs vertagt worden. Wie man hört, begiebt sich der Ober - Befehlshaber nah Futtyghur, um den aufstäns dishenNawab und dessen Anhänger zu Paaren zu treiben, die Com- munication mit den obern Provinzen zu eroffuen und das noch immer in Rohilcund in der Asche gimmende Feuer des Aufitaudes zu ersticken.- Das Land wird dann so weit gesäubert sein, daß man gegen Lunow operiren kann und diese Operationen werden von Jung Bahadur, der an der Spiße von 10,000 nepalesischen Soldaten steht, unterstüßt werden. Die Meuterer und Rebellen haben sich zu Lucknow konzentrirt und treffen Vorberei- tungen zu einer hartnäckigen Vertheidigung. Da fie von ihrem Feinde keine Schonung zu erwarten haben, so wer- den sie sich wahrscheinli so lange wie möglih halten. Diejeni- gen, welche das Laud kennen, glauben ntt, daß in irgend einem anderen Theile von Audh ein ernstlider Widerstand geleistet wer- den wird. Die Forts jedo, ia welchen sich die Häuptlinge und Tschucbledars zu verschanzen pflegten, um sich gegen 1hren eigenen König zu wehren, müssen gescleift werden, und ver Besi von Kanonen und Waffen jeder Art ift streng zu verbieten. Ob das während des gegenwärtizen falten Wetters ausgeführt werden fann, is sehr zweifelhaft. Andererseits wird es weder sicher, noh rathsam sein, die britishen Soldaten abermals während der heißen Jahreszeit und der Regenzeit im Felde zu halten, Es ist daher keineswegs unwahrscheinlib, daß noch ein Jahr verstreihen wird, ehe die britische S aggr ’triumphirend über jede Stadt und Ort- {aft unseres indischen' Gebietes weht.“