1858 / 28 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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eist: Se. Durchlaucht der Fürst Otto Victor von Sönburg-Waldenburg, nach Waldenburg.

Berlin, 2. Februar. Se. Majestät der König haben Aller- gnädigst gerubt: Dem Hauptmann von Voß im 26. Jnfanterie- Regiment die Erlaubniß zur Anlegung des ihm verliehenen Ritter- Kreuzes zweiter Klasse vom Herzoglih Anhaltishen Gesammt-Haus- Orden Albrechts des Bären zu ertheilen.

E E R R E "R R O R A a iti

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 2. Februar. Se. Königlibe Hoheit der Prinz von Preußen nahm heute Vormittag 104 Uhr den militairischen Vortrag des Obersten von Manteuffel und um 11 Uhr den Vortrag des Polizei-Präsidenten von Zedliy entgegen. °

Sachsen. Altenburg, 31. Januar. Den widtigsten Gegenstand der landschafiliden Verhandlungen werden jedenfalls die Berathungen über die neue Grundsteuer bilden, welche auf Grund des Geseßes vom 21. Februar 1855 sofort na Beendigung des Landtages zum ersten Mal umgelegt werden soll. Die sämmt- lichen Vorarbeiten für die Einführung dieses lang [vorbereiteten Gesetzes sind beendet, und es handelt fih daher nur noch um die landschaftliche Ver- willigung der Zahl der auf die einzelnen Steuereinheiten cufzulegenden Termine. Nach dem deshalb an die Landschaft gelangten höchsten Erlasse werden für das laufende Jahr 1858 (welches vor der Hand allein in Nech- nung genommen worden ift, weil sib mit ihm die laufende Finanz- periode s{ließt) 6 solcer Termine zu (1 Pfennig für die Nein- er ggen von 10 Ngr. poftulirt, was bei der Gesammtsumme von 8,404,382 Thlr. bis jeßt festgestellter Reinertragseinheiten einem Posftulate von 168084 Thlr. gleihkemmt. Gegen den Betrag der damit wegfallenden zeitherigen Grund- und Viehsteuer, welcber ctat- mäßig mit jährlih 142,000 Thlr. angesebt is, wird der Ertrag derselben allerdings um 24,800 Thlr. steigen, wobei indessen zu be- rücksichtigen ist, daß nunmehr auch alle im Privatbesitze befindlicben A P Grundstücke der Besteuerung unterfallen. (L. Ztg. j

Württemberg.

Stuttgart, 30: Januar. Die

A

Genesung Sr. Majestät des Köuigs macht ununterbrochene

gute Fortschritte; die Nächte werden besser und Se. Majestät bringen mehrere Stunden des Tages außer Bett zu. Näcstes Bülletin am Dienstag, den 2. Februar. (Et. A. f. W.)

Niederlande. Haag, 31, Januar, hz hat die Unterzeihnung und Auswechselung des am 30. Januar 1856 zwischen Holland und Japan abgesclossenen Vertrages am 16. Oktober v. J. stattgefunden. derselbe bei dieser Gelegenheit ergänzt worden ist, entlalten fol- gende wesentlide Bestimmungen: Die Häfen von Nangasaki und Hakodadi, welche den Holländern bisher nur unter lästigen Be- shränkungen zugänglih waren, werden denselben geöffnet, und zwar der erstere sofort, der andere zehn Monate nah Unterzeihnung des Vertrags. Ueber die Eröffnung des Hafens von Simoda soll später unterhandelt werden, eben so wie über die Feststellung eines Zoll- tarifs, bis wohin die gegenwärtige Erhebung von 35 pCt. aus“ dem Ertrage der verkauften Waaren in Kraft bleiben wird. Die japa- nishe „Geldkammer“ vermittelt die Ausgabe und Verwechselung von Papiergeld zwischen den Kaufleuten beider Nationen. Fer- ner soll man, wie es heißt, sich über folgende Punkte geeinigt | haben : Zulassung der japanischen Kaufleute in Decima; Errichtung einer Börse und eines Bazars zu Hakodadi; freie Gemeinschaft der Holländer und der Schiffs - Equipagen anderer Nationen, mit denen die japanische Regierung Verträge abgeschlossen hat; voll- ständige Freiheit des holländishen Kommissars, sih zur Be- treibung von Unterhandlungen nach der Nefidenz des japanischen Gouverneurs zu begeben; freie Ausübung des Gottesdienstes; Ausfuhr-Verbot von japanisher Münze, so wie von unbearbeitetem Gold und Silber, Einfuhr-Verbot von Opitim, und endlich über den Vorbehalt zu Gunsten der Negierung von Japan, Kupfer in Stäben auszuführen. Die Ratification der Zusaß - Artikel muß binnen einem Jahre stattgefunden haben. (Köln. 2.)

Belgien. Brüssel, 31, Januar. Die Ankagekammer

des hiesigen Appelbofes hat den Antrag bestätigt, dur welchen

die verantwortliden Drucker oder Verleger der Journale „Le Cro-

codile“ und „Le Drapeau“ vor die Jury des Assisenhofes von Brabant

verwiesen werden. Der Anfklage-Aît, der bereits entworfen ift, lautet

auf Beleidigung gegen die Person des Kaisers der Franzosen. Der Pro- zeß wird wahrscheinli in der Mitte Sei ars Va n Ussisenhofe von Brabant zur Verhandlung kommen und der General - Profku- rator, Herr von Bavay, die Anklage führen. . Großbritannien und Jrland. London, 31. Januar

Me Königlichen Hoheiten der Prinz und die Frsngessin Friedri ch

Wie man vernimmt, |

halb 2 Uhr, wie bereits erwähnt wurde, in Buckingham Palace eine Glückwunsch - Adresse des Gemeinderathes der City von London entgegen. Die Adresse an. die Frau Prinzessin, welche der Archivar (Recorder) der City vorlas, lautet :

Madame! Wir, Jhrer Majestät pflihtgetreue und loyale Untertha- nen, der Lord-Ma yor, die Aldermen und Gemeinen der City von London bitten nach unter uns stattgebabter arp y oe vit Berathung um die Er- laubniß, Ew. Königlichen Hoheit âus Anlaß Jhrer glúcklichen Vermählung mit Sr, Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrich Es bon Preußen unsere wärmsten Glückwünsche darzubringen. Da wir gllicklicherweise unter ciner Herrscherxin leben, die sih nit weniger dur ihre Privat- tugenden, als durch ihre Königlichen Tugenden auszcichnet, so sahen wir natürlich mit den freudigsten Erwartungen den Ergebnissen ibrer mütter- lichen SeA entgegen. Mit Entzücken und Dankbarkeit sehen wir in w. Königlichen Hoheit unsere theuergehegten Erwar- tungen vollftändig verwirkliht. Zwar bedauern wir, daß Ew. Königliche Hoheit demnächst aus dem Heimathlande scheiden wird; doch ist es uns ein erfreulicher Gedanke, daß, da Sie mit einem in jeder Beziehung Jhrer Zuneigung würdigen erlauchten Prinzen verbunden sind, das Glúck Ew. Königlichen Hoheit vollständig sein wird, und daß Sie in Zhrem neuen Vaterlande die Huldigungen eines tugendhaften und auf- geklärten Volkes empfangen werden. Geruhen Sie, Madame , buldreich diese unsere besten Wünsche für das Glück Ew. Königlichen Hoheit und Jhres fürstlichen Gemahls entgegenzunehmen, und seien Sie versichert, daß die Bürger Londons Ew. Königlicben Hoheit, als der ältesten Tochter Englands, mit Stolz gedenken und Zhre zukünftige Laufbahn mit dem lebhaftesten Antheil verfolgen werden. :

Jhre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin ertheilte auf diesé Adresse folgende Antwort:

Mein Lord-Mayor und meine Herren! Jhre so überaus freundliche Adresse hat auf meine wärmste Anerkennung Anspruch. Jch danke ZJhnen bor Allem dafür, daß Sie auf die große Schuld der Dankbarkeit ange- spielt baben, die ih meinen Königlichen Eltern s{hulde. Mich jederzeit ibrer bewiesenen zarten Sorgfalt würdig zu zeigen und ihr Beispiel nach- zuahmen, wird in meinem ganzen Leben das Ziel meines Strebens sein. Es muß mir natürlich zur größten Befriedigung gereichen, in den bon hnen ausgedrückten Gesinnungen cinen neuen und wichtigen Beweis da- für zu erblicken, daß das im Hinblick auf mein Glück und in Ueberein- stimmung mit der Wahl meines Herzens geschlossene Bündniß den freudi- gen Beifall meines geliebten Heimathlandes findet, dem ich stets eine treue und innige Liebe bewahren werde. Während ih vertrauensvoll meinem geliebten Gatten in ein fernes Land folge, wo die Achtung und Liebe, deren er sih verdientermaßen erfreut, eine Bürgschaft dafür sein wird, daß man mich freundlih und herzlich empfängt, wird Jhre Versicherung, daß Sie meiner, der Abwesenden, manchmal „gedenken werden, die Schmer- zen der Trennung lindern.

Die an Se. Königliche Hoheit Wil helm gerichtete Adresse lautet :

Eir! Wir, der Lord-Mayor, die Aldermen und Gemeinen der City bon London, wünschen nach stattgehabter Berathung Ew. Königlichen Hos beit unsere Glückwünscbe aus Anlaß der Vermählung Ew. Königlichen Hobeit mit der Königlichen Prinzessin von England darzubringen. Wir

den Prinzen Friedrich

Die Zusatz- Artikel, dur welche | freuen uns, daß eine Prinzessin, welche sich die liebende Theilnahme und

Achtung des Volkes dieses Laudes erworben hat, mit einem Manne ver- bunden ist, dessen fürstlihe Geburt, geistige Vorzüge und feste Anbänglich- keit an unseren protestantischen Glauben die beste Bürgschaft für das che- liche Glück bieten. Wir beten inbrünstig, daß es dem Allmächtigen ges- fallen möge, diesen Bund zu segnen und die innigsten Wünsche Eurer Königlichen Hoheit und ai geli.bten Prinzessin in vollem Maße in Erfüllung geben zu lassen. Darauf erwiderte Se. Königliche Hoheit der Prinz, wie folgt: Mein Lord-Mayor und meine Herren! Jch bin Jhnen äußerst dankbar für die Glückwünsche, das Wohlwollen und die freundlichen Gesinnungen, die Eie mir im Namen des Gemeinderaths dieser großen Hauptstadt aus- gesprochen haben. Eine aufrichtige Freude verursaht mir die Wahr- nebmung, daß ein meinem Herzen fo theures Bündniß den herzlichen Bei- fall der Bürger von London findet, und es ist eine Quelle gleich großer Befriedigung für mich, daß ih durch diese Ebe eine noch engere Verbin- dung mit diesem aufgeklärten Lande und stammverwandten Volke bilde. Jm St.-James-Palaste hielt Jhre Majestät gestern eiu Dra- wing Room, um die Aristokratie des Landes in Stand zu setzen, ZJhrèn Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzesfin &riedrih Wilhelm von Preußen ihre Huldigung darzubringen. Kurz nah 1 Uhr begann die Gesellschaft si einzufinden. Die Gemächer des Schlosses, dur welches fie ihren Weg nach dem Banket -Saale, dem größten und s{önsten Gemacbe des Palastes nabm, waren das -Zimmer der Königin Anna, das Tapeten-Zimmer und der große Saal, „Grand Chamber“. Kurz nah 2 Ubr lang- ten die Königin und der Prinz - Gemahl, und etwa 10 Minuten später der Prinz und die Prinzessin FriedriÞ Wilbelm von Preu- ßen an. Auch die Herzoge von Cambridge und Coburg, so wie die Herzogin von Cambridge und die Prinzessin Mary von Cam- bridge waren anwesend. Nach Ankunft der hohen Herrschaften ward das diplomatische Corps, den Grafen von Persigny an der Spitze, eingeführt und brachte der Königin und dem Prinzen- Gemahl, so wie den Neuvermählten seine Huldigung dar, dann folgte die übrige Gesellschaft.

Man glaubt, daß an dem Tage, wo die hohen Neuvermäblten sih in Gravesend einschiffen, d, h. am nächsten Dienstag, nicht weniger als 100,000 Personen dorthin slrömen werden, wenn das

Wilhelm von Preußen nahmen gestern tahmittags um

Wetter uur einigermaßen günstig is. Die Flotille, welhe der

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Königlichen Yacht bis zur Themse-Mündung das Geleit giebt, wird nicht weniger als 14—15 Schiffe zählen, ( iktiede Mit Bezug auf die indische Bill sagt der mini iele Observer“, es seien von den Gegnern der Regierung sehr vie falsche Angaben über U a dex Bj g se, 5 nos i [tig redigirt, ie i L de idi at e “Fels yor der Zeit. darüber geschrieen, daß das Recht der Stellenvergebung. in Jndien dem Minifterium anse me fallen solle. Sie werden in dieser Hinsicht arg enttäuscht E und sie werden verftummen müssen, wenn sie sehen, daß ne es ierung höôhere und vielleicht au patriotiscbere und pra ischere Plane hegt, als den, ein Sipahi-Heer mit Offizieren zu versehen. Frankreich. Paris, 31. Januar. Wie nachträglich ver- lautet, bestand die Opposition im Staatsrathe bei Berathung der neuen! Repressiv-Gesezentwürfe nicht aus 24 gegen 28, sondern aus 27 gegen 31 Stimmen, Das Ganze der Entwürfe wurde 08 mit Einstimmigkeit angenommen, weil der Staatsrath über di Prinzip dieser Geseye keine verschiedene Meinung zeigen wo E Für den Zusaß „öffentlich“ soll namentlich Herr von Parieu leb- aft das Wort geführt haben, obwohl ohne Erfolg. L ad In Paris und Versailles sind in den leßten Lagen wie er mebrere Verhaftungen erfolgt, welhe niht mit dem Fomplotie in Verbindung stehen, sondern blos wegen feindseliger Aeußerungen über die Regierung und Verwaltung verfügt wurden, ra Durch die neue Eintheilung Frankreichs in fünf große Mi itair- Kommando's sind folgende. Departements in Jedes dieser Be mando's einbegriffen : 1. Kommando, Paris : Seine, ris und Oise, Oise, Seine und Marne, Aube „_ Yonne , Loiret, Eure tr Loire, untere Seine, Eure, Calvados, Orne, Nord, Passhe-Cglais und Somme. 2. Kommando, Nanchy: Meurthe, Marne, gene, Ardennen, Mosel, Maas, Vogefen, Niederrhein, Oberrhein, Dou / Jura, Cote-d'Or, oberne Marne und obere Saone. 3. Kom- mando, Lyon: Rhone, Loire, Saone und Loîre, Ain, Jsère, Hoch- Alven, Drome, Ardeche, Rhone - Mündungen, Var, Nieder-Alpen, Vaucluse, Herault, Gard, Lozère, Aveyron, Puy-de-Dome, Bene Loire, Cantal und Corsica, 5 4. Kommando, Fou ere Garonne, Ost-Pyrenäen, Ariège, Aude, Tarn, Tarn und Aa Lot , Nieder - Pyrenäen, Landes, Gers, Hoch-Pyrenâen, ironde, untere Charente, Charente, Dordogne und Lot und E 5. Kommánds , Tours: Jndre und Loire, untere Loire, arne und Loire, beide Sevres, Vendée, Jlle- und Villaine, M grhiham, Finistere , Cotes-du-Nord , Manche, Mayenne, Sarthe, Fone E Cher, Vienne, Cher, Nièvre, Allièr, Jndre, obere Vienne, Creus F orreze vi A E aváriige Arrondissements - Eintheilung von Paris L eine äußerst ungleichmäßige. So hat z. B. das 4, Arronbemes nur 35,490 Einwohner, während das 8. 144, ¡á8 hat. a L hat 127,080, das 12. 122,815, das 10. 122,937, das L 123, 5 Einwohner u. \. w. Jn der That ist von einer neuen Eintheilung der Hauptstadt die Rede. Paris soll dem Vernehmen nah in zwei Arrondissements, ae a N der Seine, getheilt und j in Unter-Präfekt vorgeseßt werden. ie T lenz meldet, daß wieder eines der Opfer des 14. Januar, ein Marseiller, an seinen Wunden gestorben sei, 1. Febuar. Es heißt, ein Regentschafts - Entwurf sei dem Senate überreicht worden. â s (t -EÉAVS t Zvanien. Madrid, 26. Januar. Jn der „Spa! gus Oi Sitzung in der Abgeordneten-Kammer wurde hee mit Lesuug des Entwurfs zur Antwort-Adresse auf die LYFONTEDE ausgefüllt, Jn dem Paragraphen , in welchem die Rede gm A s{webenden politisben Fragen ist, wird gesagt , daß man die L0- sung jener bezüglih der Erblichkeit der Denn für dring- li halte, die anderen werde man |pater prüfen, Was 0 De géseß betrifft, so ist die Kommission der Ansicht, daß h: conftitutionellem Wege jene Modificationen ersaßren ann, welche geeignet find, die Preßfreiheit mit Erhaltung 199 Ruhe und Ordnung zu vereinbaren, Die Kommission hält a: für, daß der Kongreß der wichtigen Desamortisirungsfrage volle Beachtung zuwenden solle und daß der Gedanke vorherrschen müsse, die Entwicklung des öffentlihen Reichthums mit der Pun des Eigenthums in Einklang bringen. Man will sich eifrig mik e nahmen befassen, um die materiellen Juteressen und die Wohlfahr des Volkes zu begünstigen, indem man sie von den politisden Kämpfen und Diskussionen fern hält, welche Erschlaffung und Er- {öpfung nah si ziehen. Man will si auch mit den Reformen der Conftitution beshäftigen. Die Diskussion sollte Donnerstag beginnen.“

\änemark. Kopenhagen, 31. Januar. Vorgestern ves det Reichsrath mit 47 Stimmen gegen 5 (Sptiinger, Cossel, Pauly, Hansen und Kirchhoff) den Uebergang des ree, Organisatious - Entwurfs zur zweiten Berathung uñd die Nieder- sezung eines aus 9 Mitgliedern besteheuden Ausschusses für den- selben. Etatsrath Prehn hat die auf ihn gefallene Wahl zum

Asien, Die „London Gazette" vom 29, v. M. enthält die amtlichen Depeschen über den Entsaß von Cawnpur. Sie werden durch einen Tagesbefehl des General - Gouverneurs Lord Canning vom 24. Dezember eingeleitet, in welchem er die von dem Oberbefehlshaber errungenen Erfolge seit dem durch denselben be- werkstelligten Eutsay von Lucknow aufzählt und ihm, so wie den Offizieren und Mannschaften seines Heeres das gebührende Lob ertheilt. Mit Bezug auf den General Windham wird nur neben- her des Widerstandes erwähnt, den derselbe in den Vershanzungen von Cawnpur geleistet habe, ) Lug À

Die erste Depesche. ist von Sir Colin Campbell aus dem Lager bei Cawnpur vom 2. Dezember, Er erwähnt in derselben zunäcbst, daß er, den ihm von Lord Canning gegebenen Jnstructio- nen gemäß, dem General Outram mit einer 4000 Mann starken Divifion vor Lucknow, d. h. in einer Stellung zurückgelassen habe, welche den Posten von Alumbagh, ein vershanztes Lager von 1500 Vards Front hinter diesem Posten und die Brücke von Bunnih in sich schließt. Dann theilt er mit, daß er sih am 27. November mit der Division des Brigadiers Grant und allen Frauen, Kindern, Verwundeten und Kranken, im Ganzen unge- fähr 2000 Personen, in Marsch gesezt und erst nah Mitternacht mit dem langen Zuge in einem Lager jenseits der Brüe bon Bunnih angelangt sei. „Als wir in Bunnih anlangten,“ fährt er fort, „waren wir überrascht, sehr heftiges Geschügfeuer in der Richtung von Cawnpur zu vernehmen. Zch hatte seit mehreren Tagen keine Berichte aus dem Orte, es schien aber nothwendig, so ungelegen das auch sein mochte, den Marsch so {nell wie möglich fortzuseßen, Demzufolge wurde der Marsch am folgenden Morgen um. 9 Uhr wieder angetreten und bald darauf erhielt ih zwei oder drei Depeschen, eine nah der andern, von denen die erste meldete, daß Cawnpur angegriffen worden, die zweite, daß General Windham hart bedrängt, und die dritte, daß er enöthigt worden sei, sich von der Außeuseite der Stadt in seine Verschan- zungen zurückzuziehen. Das Corps wurde daher rasch weiter

edrängt, einschließlich des Transports, und lagerte etwa drei Binden nah Dunkelwerden innerhalb drei Miles vom Ganges, doch langte die Nahhut mit dem Reste des Zuges erst vier und zwanzig Stunden später an. Jch eilte der Kolonne zwei oder drei Stunden voraus, und langte bei Dunkelwerden in den Ver- shanzungen an, wo ih den wahren Zustand der Dinge erfuhr. Der Rückzug war am vorhergehenden Tage mit Verlust eines Theiles der Feld - Equipage bewerkstelligt worden, und bald nach meiner Ankunft wurde mir gemeldet, daß Brigadier Carthew einen sehr wichtigen Vorposten aufgegeben habe, Das erschien unheil- voll genug, und am folgenden Tage befand sih die Stadt auf allen Punkten im Besiß des Feindes. Es war nun nothwendig geworden, mit äußerster Vorsicht auf Sicherung der Brücke Be- dacht zu nehmen. Alle shweren Geschüße der Division Grant unter Capitain Peel und Capitain Travers wurden beordert, auf dem linken Ufer des Ganges Stellung zu nehmen, das Feuer zu eröffnen und das Feuer des Feindes auf die Brücke niederzu- halten. Dies wurde mit Erfolg ausgeführt, während die Brigade des Brigadiers Hope nebst einiger Artillerie und Kavallerie beordert wurde, die Brücke zu passiren und in der Nähe der früheren Dragoner - Kaserne Posto zu fassen. Zu- glei wurde ein Kreuzfeuer von der Vershanzung aus zur Deckung des Marsches der Truppen unterhalten. Als die Dunfel- heit anfing einzutreten, wurden die Artillerie - Parks, die Ver- wundeten und die Familien beordert, die Brücke zu überschreiten, und erst um 6 Uhr Nachmittags am 30sten hatte der leßte Karren die Brücke passirt. Die Passage des Corps nebst seinem Train über den Ganges hatte 39 Stunden weggenommen. Das Lager zieht sich jeßt von der Dragoner - Kaserne in einem Halbfkreise um die von dem verstorbenen General Sir Hugh Wheeler be- hauptete Stellung; die Verwundeten und Familien ne E der Fuß - Artillerie - Kaserne untergebraht. Seitdem diese Stellung cingenommen ist, unterhält der Feind ein ab- und zunehmendes Feuer auf die Vershanzung und die Fronte des Lagers, und ih bin genöthigt, die feindlihe Beseßung bon Cawnpur zu dulden, bis die Absendung meines ganzen Trosses nach Allahabad ins Werk gesetzt is. So unangenehm dieses ist, und wenn es auch | dazu beitragen mag, dem Feinde Zuversicht einzuflößen, fo is dies doch einer von den Fällen, wo nichts aufs Spiel gesezt werden darf. Jch halte mich überzeugt, den Feind rasch seine gegenwärtige Stellung aufgeben zu sehen, sobald die Bei, de fommen ist, wo ih mit gebührender Rücksiht auf diese Umstände handelnd auftreten faun. Jnzwischen hat die Stellung, welche Brigadier Grant’s Division unter meinem unmittelbaren Befehle eingenommen hat, wie erwartet, die Verbindung mit Futtihpur

lllahabad hergestellt. Demzufolge sind die Detachements, E fic auf T E: A diefen beiden Orten bewegen, beordert worden, ihren Marsch fortzuseßen. Die Depesche des Generals Windham, welche sih auf die unter seinem Befehle ausgeführten Operationen bezieht, ist beigeschlossen. Bei Ueber-

Mitzliede des Ausschusses über den Münzgeseß-E ntwurf abgelehnt.

reihung dieses Dokuments habe ih nur zu bemerken, daß die